[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Abführen eines
Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt.
[0002] Gasführende Leitungen oder Leitungsabschnitte müssen von Zeit zu Zeit gewartet oder
im Schadensfall repariert werden. Vor solchen Wartungs- oder Reparaturmaßnahmen müssen
die Leitungen oder Leitungsabschnitte mitunter kontrolliert entleert werden. Hierzu
wird das in den Leitungen geführte Gas in der Regel in andere Leitungsabschnitte gepumpt.
Bei einem solchen Pumpvorgang wird irgendwann ein Zustand erreicht, ab dem die Leitungen
oder Leitungsabschnitte nur noch mit geringem Druck befüllt sind. Ein geringer Druck
innerhalb der Leitungen führt jedoch irgendwann zu einer Grenzschichtbildung in den
Randbereichen der gasführenden Leitungen. Eine Grenzschichtbildung bedeutet in Abhängigkeit
des geförderten Gases insbesondere ein erhöhtes Sicherheitsrisiko durch das potentielle
Eindringen von Luftsauerstoff in die Leitungen. Ein einfaches Ablassen des in den
Leitungen vorhandenen Restgases in die Atmosphäre ist zudem nur bei gesundheitlich
und umwelttechnisch unbedenklichen Gasen möglich.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend genannten Nachteile
bekannter Systeme und Verfahren zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt
zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren und ein System zur Verfügung zu stellen, das jeweils eine schnelle,
sichere, kosteneffiziente und umweltschonende Abführung eines Gases aus einem gasführenden
Leitungsabschnitt ermöglicht.
[0004] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie ein System gemäß Anspruch 7. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Technische Merkmale,
die zu dem erfindungsgemäßen Verfahren offenbart werden, gelten dabei auch in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen System und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu
den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden
kann.
[0005] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden
Leitungsabschnitt vorgesehen. Das erfindungsgemäße Verfahren weist hierbei die Schritte
eines Überführens einer ersten Menge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
in ein Gasreservoir, eines Zuführens eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt
ab einem Erfassen einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts
sowie eines Überführens der Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
in das Gasreservoir, auf, wobei die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
zur Separation von dem zugeführten Spülgas über eine Separationseinheit in das Gasreservoir
überführt wird.
[0006] Unter einem Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt kann im
Rahmen der Erfindung insbesondere ein gezieltes Überführen eines Gases aus einem Leitungsabschnitt
in ein Gasreservoir verstanden werden. Unter einer ersten Menge eines Gases kann dabei
vorzugsweise der Hauptteil des Gases verstanden werden, der sich in einem gasführenden
Leitungsabschnitt befindet und bspw. mindestens 90 %, insbesondere mindestens 95 %
des Gesamtgewichtes oder Gesamtvolumens oder Gesamtdrucks des Gases beträgt, das sich
in dem gasführenden Leitungsabschnitt befindet. Der restliche Anteil des Gesamtgewichtes
oder Gesamtvolumens oder Gesamtdrucks kann dann vorzugsweise die Restmenge des Gases
bilden. Es versteht sich zudem, dass als Gas insbesondere ein unter Standardbedingungen,
wie Raumtemperatur (25°C) und einem Druck von einem bar gasförmiges Medium verstanden
werden kann. Ein Gasreservoir kann in Form eines Behälters, bspw. eines Druckbehälters
oder auch in Form eines weiteren Leitungsabschnitts ausgebildet sein, der von dem
zu leerenden Leitungsabschnitt abtrennbar ist. Es versteht sich zudem, dass unter
einer Überführung eines Gases "über" eine Separationseinheit entsprechend eine Überführung
"durch" eine Separationseinheit hindurch oder entlang einer Separationseinheit verstanden
werden kann.
[0007] Im Rahmen der Erfindung ist erkannt worden, dass auf Basis der erfindungsgemäß vorgesehenen
Schritte einer Überführung einer ersten Menge eines Gases ohne Spülgas und einer darauffolgenden
Überführung einer Restmenge des Gases mit einem Spülgas über eine Separationseinheit,
eine schnelle, sichere, kosteneffiziente und umweltschonende Abführung eines Gases
aus einem gasführenden Leitungsabschnitt gewährleistet werden kann. Hierbei wird erfindungsgemäß
nicht nur berücksichtigt, eine Grenzschichtbildung bei einer Überführung eines Gases
möglichst zu verhindern, sondern auch ein Ablassen eines potentiell gesundheitsschädlichen
und/oder umweltschädlichen Gases in die Atmosphäre zu verhindern. Darüber hinaus wird
berücksichtigt ein abzuführendes Gas wiederzuverwenden und daher in der größtmöglichen
Reinheit zu überführen.
[0008] Im Hinblick auf eine schnelle und effektive Überführung eines Gases aus einem gasführenden
Leitungsabschnitt in ein Gasreservoir kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
die erste Menge und/oder die Restmenge des Gases über eine Verdichtereinheit aus dem
gasführenden Leitungsabschnitt in das Gasreservoir überführt wird, wobei die Verdichtereinheit
vorzugsweise in Form einer Pumpe, insbesondere in Form einer Rootspumpe, Kolbenpumpe
oder Membranpumpe ausgebildet ist. Über die Verwendung von Rootspumpen können bspw.
größere Gasvolumina schnell und effektiv gefördert werden.
[0009] Im Rahmen einer konstruktiv einfachen Ausführung zur selektiven Überführung eines
Gases über eine Separationseinheit kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen
sein, dass die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt innerhalb
einer Bypassleitung über eine Separationseinheit von dem zugeführten Spülgas separiert
wird. Die Separationseinheit kann hierbei vorzugsweise innerhalb der Bypassleitung
angeordnet sein, sodass eine Restmenge eines Gases auf konstruktiv einfache und schnelle
Weise über das Schließen und Öffnen entsprechender Ventile gesteuert werden kann.
Die Bypassleitung kann hierbei saugseitig oder druckseitig zur Verdichtereinheit angeordnet
sein.
[0010] Hinsichtlich einer konstruktiv einfachen und zuverlässigen Erkennung einer Restmenge
des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt kann erfindungsgemäß vorteilhafterweise
vorgesehen sein, dass eine Erfassung einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden
Leitungsabschnitts, ab dem ein Spülgas zugeführt wird, über eine Druckmessung erfolgt,
wobei das Spülgas vorzugsweise ab dem Erfassen eines kritischen Drucks zugeführt wird,
wobei der kritische Druck insbesondere weniger als 5 bar beträgt. Der kritische Druck
kann insbesondere als Gesamtdruck innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts verstanden
werden. Das Spülgas kann hierbei vorzugsweise über Hochdruckbehälter zugeführt werden
und/oder über eine Verdichtereinheit ventilgesteuert in den gasführenden Leitungsabschnitt
eingeführt werden. Alternativ kann insbesondere, wenn der kritische Druck < 1 bar
beträgt ein Ventil zur Atmosphäre geöffnet werden, sodass Luft aus der Atmosphäre
als Spülgas verwendet werden kann.
[0011] Im Rahmen einer einfachen und kostengünstigen Lösung zur Entfernung bzw. Abführung
des verwendeten Spülgases ist es ferner denkbar, wenn das Spülgas nach Separation
von der Restmenge des Gases in die Atmosphäre abgelassen wird, wobei als Spülgas vorzugsweise
Luft verwendet wird. Insbesondere bei der Führung von gesundheitsgefährdenden, umweltgefährdenden
oder toxischen Gasen kann das Spülgas auch in Form von Argon oder ähnlichen Inertegasen
ausgebildet sein. Als chemisch inerte Gase eignen sich Argon und Stickstoff besonders
gut als Verdrängungsmittel zur Überführung einer Restmenge eines Gases. Bei der Verwendung
von Argon und Stickstoff als Spülgas kann das Spülgas dann jedoch vorzugsweise nicht
in die Atmosphäre abgelassen werden, sondern aufgefangen und gelagert werden.
[0012] Im Hinblick auf eine besonders klimafreundliche Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das aus dem gasführenden
Leitungsabschnitt abzuführende Gas ein Treibhausgas ist oder ein Treibhausgas aufweist,
wobei das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt abzuführende Gas vorzugsweise Erdgas
ist oder Erdgas aufweist. So besitzt Erdgas abhängig von seinem Methangehalt ein hohes
Treibhauspotential, das über die Anwendung des gegenständlichen Verfahrens minimiert
bzw. vorzugsweise eliminiert werden kann. Alternativ kann das aus dem gasführenden
Leitungsabschnitt abzuführende Gas auch ein anderes Brenngas auf Kohlenwasserstoffbasis
sein oder in Form von Wasserstoff gebildet sein, bzw. Wasserstoff sein.
[0013] Ebenso kann im Hinblick auf eine sichere und gesundheitlich unbedenkliche Abführung
eines Gases vorgesehen sein, dass das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt abzuführende
Gas ein gesundheitsschädliches, umweltschädliches Gas und/oder toxisches Gas ist oder
aufweist, wobei das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt abzuführende Gas vorzugsweise
CO, H
2S, Chlorgas, CO
2 oder NH
3 ist oder aufweist.
[0014] Im Rahmen einer zuverlässigen und vollständigen Abtrennung eines Spülgases von einer
Restmenge eines Gases kann erfindungsgemäß vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt über zumindest eines
der folgenden Verfahren von dem Spülgas separiert wird:
- chemisches Absorptionsverfahren,
- Adsorptionsverfahren,
- Destillationsverfahren,
- Membrantrennverfahren,
- Kryogenes Trennverfahren.
[0015] Es versteht sich, dass auch mehr als ein Trennverfahren angewendet werden kann, bspw.
nacheinander, insbesondere stufenweise. Die Auswahl der geeigneten Methode bzw. der
geeigneten Methoden kann vorzugsweise auf Basis des Gases und/oder auf Basis des Spülgases
erfolgen.
[0016] Zur Vereinfachung der Ausführung des gegenständlichen Verfahrens sowie zur Verbesserung
der Genauigkeit ist es ferner denkbar, dass das Verfahren die Verwendung künstlicher
Intelligenz umfasst, wobei vorzugsweise zumindest ein Erfassen einer Restmenge des
Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts unter Verwendung von künstlicher
Intelligenz erfolgt. Insbesondere kann das Erfassen einer Restmenge des Gases innerhalb
des gasführenden Leitungsabschnitts auf Basis der Verwendung von KI erfolgen.
[0017] Es versteht sich in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren, dass einzelne, mehrere
oder alle obligatorischen und/oder optionalen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der vorgeschlagenen Reihenfolge, aber auch abweichend von der vorgeschlagenen Reihenfolge
ausgeführt werden können. Hierbei können einzelne, mehrere oder alle obligatorischen
und/oder optionalen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere wiederholt,
bspw. zyklisch wiederholt ausgeführt werden. Es versteht sich ferner, dass einzelne,
mehrere oder alle der obligatorischen und optionalen Schritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegenständlich auch zumindest teilweise automatisch bzw. automatisiert
ausgeführt werden können, insbesondere durch einen Computer implementiert werden können.
[0018] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ferner ein System zum Abführen eines Gases
aus einem gasführenden Leitungsabschnitt, insbesondere zur Durchführung eines voranstehend
beschriebenen Verfahrens. Hierbei umfasst das erfindungsgemäße System ein erstes Anschlusselement
zum Anschließen an einen gasführenden Leitungsabschnitt, ein zweites Anschlusselement
zum Anschließen an ein Gasreservoir, ein zwischen dem ersten und zweiten Anschlusselement
angeordnetes Leitungssystem zur Überführung des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
in das Reservoir, eine Messeinheit zum Erfassen einer Restmenge des Gases innerhalb
des gasführenden Leitungsabschnitts, eine Zuführeinrichtung zum Zuführen eines Spülgases
in den gasführenden Leitungsabschnitt ab einem Erfassen einer Restmenge des Gases,
eine Separationseinheit zum Separieren der Restmenge des Gases von dem zugeführten
Spülgas beim Überführen der Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
in das Gasreservoir. Damit weist das erfindungsgemäße System die gleichen Vorteile
auf, wie sie bereits ausführlich in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben
worden sind.
[0019] Im Rahmen einer zuverlässigen und vollständigen Abtrennung eines Spülgases von einer
Restmenge eines Gases kann erfindungsgemäß vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
die Separationseinheit eine chemische Absorptionseinheit und/oder eine Adsorptionseinheit
und/oder eine Destillationseinheit und/oder eine Membran und/oder eine kryogene Trenneinheit
aufweist. Es versteht sich, dass auch mehr als eine Trenneinheit vorgesehen sein kann,
bspw. nacheinander, insbesondere stufenweise hintereinander angeordnet sein kann.
[0020] Im Hinblick auf eine schnelle und effektive Überführung eines Gases aus einem gasführenden
Leitungsabschnitt in ein Gasreservoir kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
eine Verdichtereinheit zur Überführung einer ersten Menge und/oder einer Restmenge
eines Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt in das Gasreservoir vorgesehen
ist, wobei die Verdichtereinheit vorzugsweise in Form einer Pumpe, insbesondere in
Form einer Rootspumpe, Kolbenpumpe oder Membranpumpe ausgebildet ist. Über die Verwendung
von Rootspumpen, bzw. Rootskolbenpumpen können insbesondere größere Gasvolumina schnell
und effektiv gefördert werden.
[0021] Im Rahmen einer konstruktiv einfachen Ausführung zur selektiven Überführung eines
Gases über eine Separationseinheit kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen
sein, dass die Separationseinheit innerhalb eines Bypassabschnitts angeordnet ist,
wobei der Bypassabschnitt vorzugsweise ein erstes und zweites Bypassventil aufweist,
wobei der Bypassabschnitt vorzugsweise saugseitig von der Verdichtereinheit angeordnet
ist. Die Separationseinheit bzw. die Bypassleitung kann hierbei vorzugsweise zusätzliche
Ventile aufweisen, über die eine Restmenge eines Gases auf konstruktiv einfache und
schnelle Weise gezielt geführt werden kann. Die Bypassleitung kann hierbei alternativ
auch druckseitig von einer Verdichtereinheit angeordnet sein.
[0022] Im Rahmen einer konstruktiv einfachen Ausführung zur selektiven Überführung eines
Gases über eine Separationseinheit kann gegenständlich vorteilhafterweise ebenso vorgesehen
sein, dass das erste und zweite Anschlusselement Ventile zum Einführen und Abführen
eines Gases aufweisen, wobei die Ventile vorzugsweise in Form von Absperrventilen
und/oder Dosierventilen und/oder Kugelhähnen und/oder Klappen ausgebildet sind. Die
Ventile können hierbei vorzugsweise elektronisch und/oder magnetisch und/oder pneumatisch
gesteuert sein, vorzugsweise aus der Ferne her drahtlos, bspw. von der Messeinheit,
ansteuerbar sein.
[0023] Im Hinblick auf eine zielgerichtet kontrollierbare Überführung eines Gases aus einem
Leitungsabschnitt in ein Gasreservoir kann gegenständlich vorteilhafterweise ferner
vorgesehen sein, dass die Messeinheit zumindest eine Messeinrichtung zur Messung eines
Volumen- und/oder Massenstroms und/oder eine Mehrzahl von Sensoren zur Erfassung eines
aktuellen Drucks und/oder einer aktuellen Gaszusammensetzung aufweist, wobei vorzugsweise
eine Mehrzahl von Sensoren saugseitig und druckseitig von einer Verdichtereinheit
angeordnet sind. So kann bspw. eine Sensoreinheit eingangsseitig angeordnet sein und
dafür vorgesehen sein, einen Druck des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts
zu erfassen, um anhand der Druckmessung eine Restmenge des Gases und somit einen Zeitpunkt
zu bestimmen, ab dem ein Spülgas zugeführt wird. Ferner kann bspw. nachgeordnet zu
einer Separationseinheit Sensoren vorgesehen sein, die einen Druck und/oder eine Zusammensetzung
eines Gases bestimmen, bspw. über eine massenspektrometrische und/oder gaschromatographische
Methode. Anhand dieser Messungen kann dann, vorzugsweise auf Basis einer erfolgten
Separation, eine Abführung eines Gases bzw. eines Spülgases in ein Reservoir oder
in die Atmosphäre erfolgen. Sollte anhand der Sensorik der Messeinheit dagegen bspw.
erkannt worden sein, dass noch keine ausreichende Separation zwischen einem Spülgas
und einem Gas erfolgt ist, kann die Separation wiederholt werden.
[0024] Im Rahmen einer einfachen und kontrollierbaren Steuerung einer Einführung eine Spülgases
in einen gasführenden Leitungsabschnitt kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen
sein, dass die Zuführeinrichtung zum Zuführen eines Spülgases in den gasführenden
Leitungsabschnitt in Form eines an den gasführenden Leitungsabschnitt anschließbaren
Druckbehälters ausgebildet ist, wobei die Zuführeinrichtung vorzugsweise ein Ventil
zum Einführen des Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt aufweist, wobei
das Ventil insbesondere automatisiert betreibbar ist. So kann das Ventil bspw. mit
einem Drucksensor der Messeinheit gekoppelt sein und bei Erfassung eines Drucks, der
einer Restmenge eines Gases entspricht, öffnen, sodass ein Spülvorgang automatisiert
eingeleitet werden kann.
[0025] Im Hinblick auf eine einfache, klimafreundliche und sichere Abführung eines Spülgases
kann gegenständlich vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass zumindest eine Ablassleitung
zum Ablassen eines Spülgases vorgesehen ist, wobei die Ablassleitung zumindest einen
ersten Sensor zur Erfassung eines Drucks und/oder einer Zusammensetzung eines separierten
Spülgases aufweist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass eine Abführung
eines Spülgases nur bei einer definierten Reinheitsstufe erfolgt.
[0026] Im Rahmen einer einfachen, kosteneffizienten und nachhaltigen Überführung eines Gases
aus einem gasführenden Leitungsabschnitt ist es ferner denkbar, dass das Gasreservoir
ein Druckbehälter oder ein gasführender Leitungsabschnitt ist.
[0027] Im Rahmen einer vielseitigen Anwendbarkeit des gegenständlichen Systems kann erfindungsgemäß
ferner vorgesehen sein, dass das System mobil ausgeführt ist, wobei das System vorzugsweise
Räder zum Rollen aufweist, wobei das System beispielsweise auf einem fahrbaren Anhänger
angeordnet ist.
[0028] Im Hinblick auf eine möglichst vielseitig und autark einsetzbare mobile Einrichtung
zum kontrollierten Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt ist
es ferner denkbar, dass Beleuchtungsmittel zur Beleuchtung und/oder ein Stromaggregat
zur Stromversorgung und/oder Mittel zur Standortfernüberwachung vorgesehen sind.
[0029] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Hierbei können die in den Ansprüchen und
in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der einzelnen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung erfindungsgemäßen Systems zum Abführen eines Gases aus
einem gasführenden Leitungsabschnitt gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel zu einem
ersten Zeitpunkt,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung erfindungsgemäßen Systems zum Abführen eines Gases aus
einem gasführenden Leitungsabschnitt gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel zu einem
zweiten Zeitpunkt.
[0031] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der einzelnen Schritte eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt 4.
[0032] Wie gemäß Fig. 1 zur erkennen ist, umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte
eines Überführens 100 einer ersten Menge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
4 in ein Gasreservoir 8, eines Zuführens 200 eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt
4 ab einem Erfassen einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts
4 sowie eines Überführens 300 der Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
4 in das Gasreservoir 8, wobei die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
4 zur Separation von dem zugeführten Spülgas über eine Separationseinheit 10 in das
Gasreservoir 8 überführt wird.
[0033] Die erste Menge und/oder die Restmenge des Gases kann hierbei über eine Verdichtereinheit
6 aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 in das Gasreservoir 8 überführt werden,
wobei die Verdichtereinheit 6 vorzugsweise in Form einer Pumpe, insbesondere in Form
einer Rootspumpe, Kolbenpumpe oder Membranpumpe ausgebildet sein kann.
[0034] Die Restmenge des Gases kann dabei aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 innerhalb
einer Bypassleitung 24a über eine Separationseinheit 10 von dem zugeführten Spülgas
separiert werden.
[0035] Eine Erfassung einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts
4, ab dem ein Spülgas zugeführt wird, erfolgt dabei vorzugsweise über eine Druckmessung,
wobei das Spülgas insbesondere ab dem Erfassen eines kritischen Drucks zugeführt wird,
bspw. ab einem Gesamt oder Partialdruck von weniger als 5 bar, insbesondere von weniger
als 1 bar.
[0036] Als Spülgas kann vorzugsweise Luft und/oder Stickstoff verwendet werden, die dann
nach Separation von der Restmenge des Gases vorzugsweise in die Atmosphäre abgelassen
werden.
[0037] Das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 abzuführende Gas kann dagegen vorzugsweise
ein Treibhausgas, insbesondere Erdgas sein oder aber in Form von Wasserstoff gebildet
sein bzw. Wasserstoff sein.
[0038] Alternativ kann das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 abzuführende Gas auch
ein gesundheitsschädliches Gas und/oder toxisches Gas, wie CO, H
2S, Chlorgas oder NH
3 sein.
[0039] Die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 kann vorliegend
vorzugsweise über zumindest eines der folgenden Verfahren von dem Spülgas separiert
werden:
- chemisches Absorptionsverfahren,
- Adsorptionsverfahren,
- Destillationsverfahren,
- Membrantrennverfahren,
- Kryogenes Trennverfahren.
[0040] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems 2 zum
Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt 4 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel zu einem ersten Zeitpunkt.
[0041] Wie gemäß Fig. 2 zu erkennen ist, umfasst das System 2 ein erstes Anschlusselement
12a zum Anschließen an einen gasführenden Leitungsabschnitt 4, ein zweites Anschlusselement
12b zum Anschließen an ein Gasreservoir 8, ein zwischen dem ersten und zweiten Anschlusselement
12a, 12b angeordnetes Leitungssystem 14 zur Überführung des Gases aus dem gasführenden
Leitungsabschnitt 4 in das Reservoir 8, eine Messeinheit 18 zum Erfassen 200 einer
Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts 4, eine Zuführeinrichtung
16 zum Zuführen 200 eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt 4 ab einem
Erfassen einer Restmenge des Gases sowie eine Separationseinheit 10 zum Separieren
der Restmenge des Gases von dem zugeführten Spülgas beim Überführen 300 der Restmenge
des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 in das Gasreservoir 8.
[0042] Wie gemäß Fig. 2 zu erkennen ist, weist das System 2 zusätzlich eine Verdichtereinheit
6 in Form einer Rootspumpe zur Überführung der ersten Menge und der Restmenge des
Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 in das Gasreservoir 8 auf.
[0043] Die Separationseinheit 10 ist vorliegend innerhalb eines Bypassabschnitts 24 angeordnet,
der ein erstes und zweites Bypassventil 24a zur Abtrennung aufweist. Der Bypassabschnitt
24 ist vorliegend saugseitig von der Verdichtereinheit 6 angeordnet. Es versteht sich,
dass der Bypassabschnitt 24 alternativ auch druckseitig von der Verdichtereinheit
6 angeordnet sein kann.
[0044] Die Separationseinheit 10 kann vorzugsweise eine chemische Absorptionseinheit und/oder
eine Adsorptionseinheit und/oder eine Destillationseinheit und/oder eine Membran und/oder
eine kryogene Trenneinheit aufweisen.
[0045] In dem Leitungssystem 14 können wahlweise weitere Ventile 20 angeordnet sein, insbesondere
- wie gezeigt - zwischen dem Bypassabschnitt 24 oder - wie vorliegend nicht eingezeichnet
- jeweils am Eingang des ersten und zweiten Anschlusselementes 12a, 12b. Die Ventile
20 können vorzugsweise drahtlos gesteuert werden, insbesondere über die Messeinheit
18.
[0046] Wie gemäß Fig. 2 ferner zu erkennen ist, weist die Messeinheit 18, Messeinrichtungen
30 zur Messung verschiedener Volumen- und/oder Massenströme sowie eine Mehrzahl von
Sensoren 28 zur Erfassung eines aktuellen Drucks und/oder einer aktuellen Gaszusammensetzung
auf, die an verschiedenen Positionen des Systems 2 positioniert und über Steuerleitungen
26 mit der Messeinheit 18 verbunden sind.
[0047] Die Zuführeinrichtung 16 zum Zuführen 200 eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt
4 weist ebenfalls ein Ventil 20 zum Einführen des Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt
4 auf und kann bspw. in Form eines an den gasführenden Leitungsabschnitt 4 anschließbaren
Druckbehälters ausgebildet sein.
[0048] Darüber hinaus sind vorliegend zwei Ablassleitungen 22 zum Ablassen des Spülgases
vorgesehen, die ebenfalls jeweils einen Sensor 28 zur Erfassung eines Drucks und/oder
einer Zusammensetzung des separierten Spülgases aufweisen.
[0049] Das Gasreservoir 8 kann ebenfalls in Form eines Druckbehälters oder eines gasführenden
Leitungsabschnitts ausgebildet sein.
[0050] Für einen möglichst flexiblen Einsatz des gegenständlichen Systems 2 kann zudem vorgesehen
sein, dass das System 2 mobil ausgeführt ist, wobei das System 2 vorzugsweise Räder
zum Rollen aufweist und bspw. auf einem fahrbaren Anhänger angeordnet ist.
[0051] Wie gemäß Fig. 2 dargestellt ist, wird das zwischen dem Bypassabschnitt 24 angeordnete
Ventil 20 geöffnet und das Gas aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 über die Verdichtereinheit
6 in das Gasreservoir befördert, wobei die entlang des Leitungssystems 14 eingezeichneten
schwarzen Pfeile die Fließrichtung des Gases anzeigen.
[0052] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Systems 2 zum Abführen
eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt 4 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
zu einem zweiten Zeitpunkt.
[0053] Wie gemäß Fig. 3 zu erkennen ist, erfolgt zu dem zweiten Zeitpunkt, ab dem Registrieren
eines kritischen Drucks über die Messeinheit 18 anhand des nahe an dem gasführenden
Leitungsabschnitt 4 positionierten Sensors 28, ein Schließen des zwischen dem Bypassabschnitt
24 angeordneten Ventils 20. Zeitgleich erfolgt zudem ein Öffnen der Bypassventile
24 sowie ein Öffnen des Ventils 20 an der Zuführeinrichtung 16, sodass ab dem zweiten
Zeitpunkt ein Zuführen 200 eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt 4
sowie ein Überführen 300 der Restmenge des Gases gemeinsam mit dem Spülgas über den
Bypassabschnitt und die Separationseinheit 10 in das Gasreservoir 8 erfolgt. Die Restmenge
des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 wird dabei über die Separationseinheit
10 von dem Spülgas separiert - und in das Gasreservoir 8 überführt. Das von dem Gas
separierte Spülgas, das vorzugsweise in Form von Luft ausgebildet sein kann, kann
dann über die Ablassleitungen 22 in Form von Sauerstoff und Stickstoff an die Atmosphäre
abgegeben werden. Das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt 4 in das Gasreservoir
8 überführte Gas kann vorzugsweise in Form von Erdgas ausgebildet sein, das entsprechend
klimafreundlich, ohne eine CO
2Äquivalente-Emission zu verursachen, in reiner Form abgeführt werden kann. Ebenso
kann das Gas bspw. in Form von Wasserstoff ausgebildet sein.
[0054] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Systems 2 zum
Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt 4 ist es somit möglich,
eine schnelle, sichere, kosteneffiziente und umweltschonende Abführung eines Gases
aus einem gasführenden Leitungsabschnitt zu gewährleisten.
Bezuaszeichenliste
[0055]
- 2
- System zum Abführen eines Gases
- 4
- gasführender Leitungsabschnitt
- 6
- Verdichtereinheit
- 8
- Gasreservoir
- 10
- Separationseinheit
- 12a
- erstes Anschlusselement
- 12b
- zweites Anschlusselement
- 14
- Leitungssystem
- 16
- Zuführeinrichtung
- 18
- Messeinheit
- 20
- Ventil
- 22
- Ablassleitung
- 24
- Bypassabschnitt
- 24a
- Bypassventil
- 26
- Steuerleitung
- 28
- Sensor
- 30
- Messeinrichtung
- 100
- Überführen einer ersten Menge eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt
in ein Gasreservoir
- 200
- Zuführen eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt
- 300
- Überführen einer Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt in das
Gasreservoir
1. Verfahren zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt (4), aufweisend
die Schritte:
- Überführen (100) einer ersten Menge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
(4) in ein Gasreservoir (8),
- Zuführen (200) eines Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt (4) ab einem
Erfassen einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts (4),
- Überführen (300) der Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
(4) in das Gasreservoir (8),
- wobei die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) zur Separation
von dem zugeführten Spülgas über eine Separationseinheit (10) in das Gasreservoir
(8) überführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Menge und/oder die Restmenge des Gases über eine Verdichtereinheit (6)
aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) in das Gasreservoir (8) überführt wird,
wobei die Verdichtereinheit (6) vorzugsweise in Form einer Pumpe, insbesondere in
Form einer Rootspumpe ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) innerhalb einer
Bypassleitung (24a) über eine Separationseinheit (10) von dem zugeführten Spülgas
separiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Erfassung einer Restmenge des Gases innerhalb des gasführenden Leitungsabschnitts
(4), ab dem ein Spülgas zugeführt wird, über eine Druckmessung erfolgt, wobei das
Spülgas vorzugsweise ab dem Erfassen eines kritischen Drucks zugeführt wird, wobei
der kritische Druck insbesondere weniger als 5 bar beträgt, und/oder dass das Spülgas
nach Separation von der Restmenge des Gases in die Atmosphäre abgelassen wird, wobei
als Spülgas vorzugsweise Luft und/oder Stickstoff verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) abzuführende Gas ein Treibhausgas
ist oder ein Treibhausgas aufweist, wobei das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
(4) abzuführende Gas vorzugsweise Erdgas ist oder Erdgas aufweist, und/oder
dass das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) abzuführende Gas ein gesundheitsschädliches
Gas und/oder toxisches Gas ist oder aufweist, wobei das aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
(4) abzuführende Gas vorzugsweise CO, H2S oder Chlorgas ist oder aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) über zumindest
eines der folgenden Verfahren von dem Spülgas separiert wird:
- chemisches Absorptionsverfahren,
- Adsorptionsverfahren,
- Destillationsverfahren,
- Membrantrennverfahren,
- Kryogenes Trennverfahren.
7. System (2) zum Abführen eines Gases aus einem gasführenden Leitungsabschnitt (2),
insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
aufweisend:
- ein erstes Anschlusselement (12a) zum Anschließen an einen gasführenden Leitungsabschnitt
(4),
- ein zweites Anschlusselement (12b) zum Anschließen an ein Gasreservoir (8),
- ein zwischen dem ersten und zweiten Anschlusselement (12a, 12b) angeordnetes Leitungssystem
(14) zur Überführung des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) in das Reservoir
(8),
- eine Messeinheit (18) zum Erfassen (200) einer Restmenge des Gases innerhalb des
gasführenden Leitungsabschnitts (4),
- eine Zuführeinrichtung (16) zum Zuführen (200) eines Spülgases in den gasführenden
Leitungsabschnitt (4) ab einem Erfassen einer Restmenge des Gases,
- eine Separationseinheit (10) zum Separieren der Restmenge des Gases von dem zugeführten
Spülgas beim Überführen (300) der Restmenge des Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt
(4) in das Gasreservoir (8).
8. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Separationseinheit (10) eine chemische Absorptionseinheit und/oder eine Adsorptionseinheit
und/oder eine Destillationseinheit und/oder eine Membran und/oder eine kryogene Trenneinheit
aufweist.
9. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Verdichtereinheit (6) zur Überführung einer ersten Menge und/oder einer Restmenge
eines Gases aus dem gasführenden Leitungsabschnitt (4) in das Gasreservoir (8) vorgesehen
ist, wobei die Verdichtereinheit (6) vorzugsweise in Form einer Pumpe, insbesondere
in Form einer Rootspumpe ausgebildet ist.
10. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Separationseinheit (10) innerhalb eines Bypassabschnitts (24) angeordnet ist,
wobei der Bypassabschnitt (24) vorzugsweise ein erstes und zweites Bypassventil (24a)
aufweist, wobei der Bypassabschnitt (24) vorzugsweise saugseitig von der Verdichtereinheit
(6) angeordnet ist.
11. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und zweite Anschlusselement (12a, 12b) Ventile (20) zum Einführen und Abführen
eines Gases aufweisen, wobei die Ventile (20) vorzugsweise in Form von Absperrventilen
und/oder Dosierventilen und/oder Kugelhähnen und/oder Klappen ausgebildet sind.
12. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinheit (18) zumindest eine Messeinrichtung (30) zur Messung eines Volumen-
und/oder Massenstroms und/oder eine Mehrzahl von Sensoren (28) zur Erfassung eines
aktuellen Drucks und/oder einer aktuellen Gaszusammensetzung aufweist, wobei vorzugsweise
eine Mehrzahl von Sensoren (128) saugseitig und druckseitig von einer Verdichtereinheit
(6) angeordnet sind.
13. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuführeinrichtung (16) zum Zuführen (200) eines Spülgases in den gasführenden
Leitungsabschnitt (4) in Form eines an den gasführenden Leitungsabschnitt (4) anschließbaren
Druckbehälters ausgebildet ist, wobei die Zuführeinrichtung (16) vorzugsweise ein
Ventil (20) zum Einführen des Spülgases in den gasführenden Leitungsabschnitt (4)
aufweist, wobei das Ventil (20) insbesondere automatisiert betreibbar ist.
14. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Ablassleitung (22) zum Ablassen eines Spülgases vorgesehen ist, wobei
die Ablassleitung (22) zumindest einen ersten Sensor zur Erfassung eines Drucks und/oder
einer Zusammensetzung eines separierten Spülgases aufweist, und/oder dass das Gasreservoir
(8) ein Druckbehälter oder ein gasführender Leitungsabschnitt ist.
15. System (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System (2) mobil ausgeführt ist, wobei das System (2) vorzugsweise Räder zum
Rollen aufweist, und/oder wobei das System (2) insbesondere auf einem fahrbaren Anhänger
angeordnet ist,
dass Beleuchtungsmittel zur Beleuchtung und/oder ein Stromaggregat zur Stromversorgung
und/oder Mittel zur Standortfernüberwachung vorgesehen sind.