Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Formluftring für einen Rotationszerstäuber und einen
Rotationszerstäuber mit einem Formluftring. Ein solcher Rotationszerstäuber dient
in der Regel zum Beschichten von Werkstücken mit Beschichtungsmaterial und umfasst
dazu eine Glockentellerwelle und einen darauf angeordneten Glockenteller. Mit Hilfe
von Lenkluftdüsen und des rotierenden Glockentellers wird aus dem Beschichtungsmaterial
ein feiner, homogener Sprühstrahl erzeugt, der zum Beschichten des Werkstücks dient.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik
EP 2 099 570 B1 ist ein Lenkluftring mit zahlreichen Lenkluftdüsen für einen Rotationszerstäuber
bekannt. Die Lenkluftdüsen sind in einem Lenkluftdüsenkranz angeordnet und koaxial
zur Glockentellerwelle ausgerichtet. Die Lenkluftdüsen geben einen Lenkluftstrom koaxial
zu der Glockentellerwelle nach vorne ab, um einen von dem Glockenteller abgegebenen
Sprühstrahl zu formen.
[0003] Bei einer ersten in der
EP 2 099 570 B1 beschriebenen Ausführungsform des Lenkluftrings sind die Lenkluftdüsen im Lenkluftring
so ausgerichtet, dass die Mittelachse des Lenkluftstroms radial aussen an der Absprühkante
des Glockentellers vorbeigeht, ohne dass sie den Glockenteller berührt, wobei der
radiale Abstand zwischen der Mittelachse des Lenkluftstroms und der Absprühkante ungefähr
3 mm beträgt. Bei dieser Ausführungsform ist die axiale Baulänge des Glockentellers
relativ kurz. So ist das Verhältnis zwischen dem Radius der Absprühkante und der axialen
Länge der Mantelfläche des Glockentellers ungefähr 1,6. Der Radius des Glockentellers
ist also grösser als dessen axiale Baulänge. Bei dieser ersten Ausführungsform kann
der Luftverbrauch für die Lenkluft klein gehalten werden, weil sich die Auslässe der
Lenkluftdüsen nahe an der Absprühkante befinden. Allerdings hat dies den Nachteil,
dass die einzelnen von den Lenkluftdüsen erzeugten Luftströme an der Absprühkante
noch klar als separate Luftströme erkennbar sind. An der Absprühkante herrscht also
kein homogener Lenkluftstrom. Dadurch werden die einzelnen Lacktröpfchen von der Lenkluft
in ihrer Flugbahn unterschiedlich beeinflusst.
[0004] Bei einer zweiten in der
EP 2 099 570 B1 beschriebenen Ausführungsform des Luftlenkrings sind die Lenkluftdüsen im Lenkluftring
so ausgerichtet, dass die Mittelachse des Lenkluftstroms mit einer radialen Überdeckung
von 2 mm aussen auf die Mantelfläche des Glockentellers auftrifft. Der Lenkluftstrahl
ist hierbei also direkt auf die äussere Mantelfläche des Glockentellers gerichtet.
Bei dieser zweiten Ausführungsform ist die axiale Baulänge des Glockentellers relativ
gross. So ist die axiale Erstreckung der äusseren Mantelfläche grösser als der Radius
der Absprühkante des Glockentellers. Dadurch gehen die einzelnen von den Lenkluftdüsen
erzeugten Luftströme ineinander über und zwar noch bevor sie auf die Absprühkante
auftreffen. Auf die Absprühkante trifft also ein homogener Lenkluftstrom. Dadurch
werden die einzelnen Lacktröpfchen von der Lenkluft in ihrer Flugbahn einheitlicher
beeinflusst als bei der ersten Ausführungsform. Allerdings hat die zweite Ausführungsform
den Nachteil, dass der Luftverbrauch für die Lenkluft grösser als bei der ersten Ausführungsform
ist, weil die Auslässe der Lenkluftdüsen weiter von der Absprühkante entfernt sind.
Darstellung der Erfindung
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Formluftring für einen Rotationszerstäuber
anzugeben, mit dem sowohl eine homogene Formluft bereitgestellt werden kann und zugleich
der Druckluftverbrauch zur Erzeugung der Formluft minimiert wird.
[0006] Vorteilhafter Weise werden mit dem erfindungsgemässen Formluftring die Lacktröpfchen
ausserordentlich gleichmässig beeinflusst.
[0007] Die Aufgabe wird durch einen Formluftring für einen Rotationszerstäuber mit den in
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0008] Der erfindungsgemässe Formluftring für einen Rotationszerstäuber umfasst ringförmig
angeordnete Formluftdüsen, die jeweils einen Düsenkanal aufweisen. Der Düsenkanal
weist eine Kanaleinlassöffnung und eine Kanalauslassöffnung auf, wobei die Kanalauslassöffnung
eine Auslassöffnungshöhe und eine Auslassöffnungsweite aufweist. Die Auslassöffnungsweite
ist grösser als die Auslassöffnungshöhe.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0010] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings weist die Kanaleinlassöffnung
eine Einlassöffnungsweite auf, wobei die Einlassöffnungsweite und die Auslassöffnungsweite
unterschiedlich gross sind.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings ist die Einlassöffnungsweite
kleiner als die Auslassöffnungsweite.
[0012] Darüber hinaus kann bei dem erfindungsgemässen Formluftring vorgesehen sein, dass
die Kanalauslassöffnung eine Querschnittsfläche im Bereich von 0,3 mm
2 bis 1,5 mm
2 aufweist.
[0013] Darüber hinaus kann bei dem erfindungsgemässen Formluftring vorgesehen sein, dass
das Verhältnis von Einlassöffnungsweite zu Auslassöffnungsweite zwischen 1 und 4 liegt.
[0014] Vorteilhafter Weise liegt bei dem erfindungsgemässen Formluftring die Anzahl der
Kanalauslassöffnungen zwischen 40 und 80.
[0015] Bei einer Weiterbildung des Formluftrings sind die Formluftdüsen so ausgebildet und
angeordnet, dass sich die Kanalauslassöffnungen zweier benachbarter Formluftdüsen
berühren.
[0016] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings sind
axial verlaufende Stege vorgesehen, welche die Düsenkanäle begrenzen.
[0017] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Formluftrings befindet sich zwischen
den Stegen jeweils eine Nut.
[0018] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung des erfindungsgemässen Formluftrings verjüngen
sich die Stege in stromabwärtiger Richtung. Dies hat den Vorteil, dass sich die Luftströme
jeweils aufweiten und sich zu einem homogenen Gesamtluftstrom vereinen.
[0019] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst der erfindungsgemässe Formluftring einen
äusseren Luftführungsring und einen inneren Luftführungsring, welche die Düsenkanäle
begrenzen.
[0020] Vorteilhafterweise ist der erfindungsgemässe Formluftring aus lösemittelresistentem
Kunststoff, Aluminium oder Titan hergestellt.
[0021] Zudem wird ein Rotationszerstäuber vorgeschlagen, der den oben beschriebenen Formluftring
und einen Sprühglockenteller mit einer Absprühkante umfasst. Der Düsenkanal ist so
ausgebildet, dass der durch die Formluftdüse erzeugbare Formluftstrahl auf die Absprühkante
ausgerichtet ist. Dadurch wird erreicht, dass die Luft nicht am Glockenteller abprallt.
Die Beschichtungsmaterialwolke wird dadurch gebündelter. Die Ausrichtung des Formluftstrahls
auf die Kante hat den Vorteil, dass die Luft direkt da wirkt, wo die Zerstäubung stattfindet
und diese unterstützt.
[0022] Bei einer Weiterbildung des Rotationszerstäubers ist der Düsenkanal so ausgebildet,
dass der Formluftstrahl zwischen 0 und 3 mm vor der Absprühkante auf den Sprühglockenteller
trifft. Die Beschichtungsmaterialwolke wird dadurch grösser, also weniger gebündelt.
[0023] Bei einer anderen Weiterbildung des Rotationszerstäubers ist der Düsenkanal so ausgebildet,
dass der Formluftstrahl die Absprühkante nicht berührt. Der Abstand zwischen der Absprühkante
und dem Formluftstrahl liegt vorzugsweise zwischen 0 und 3 mm. Die Beschichtungsmaterialwolke
wird dadurch gebündelter.
[0024] Die Ausrichtung des Formluftstrahls auf die Kante und an der Kante vorbei ergibt
die Möglichkeit die Luft nach innen zu lenken. Damit lässt sich ein schmaleres Sprühbilderzeugen.
[0025] Bei einer anderen Weiterbildung des Rotationszerstäubers sind Luftdüsen vorgesehen,
die konzentrisch zu den Formluftdüsen angeordnet sind. Die Formluftdüsen und die Luftdüsen
sind unabhängig voneinander betreibbar.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von 21
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine erste mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings zusammen
mit einem Glockenteller im Längsschnitt.
- Figur 2
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings in einer Explosionsansicht.
- Figur 3
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings im Längsschnitt.
- Figur 4
- zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings in der Ansicht
von vorne.
- Figur 5
- zeigt den äusseren Luftführungsring des Formluftrings im Längsschnitt.
- Figur 6
- zeigt den inneren Luftführungsring des Formluftrings im Längsschnitt.
- Figur 7
- zeigt einen Ausschnitt des äusseren Luftführungsrings in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 8
- zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Rotationszerstäubers mit dem erfindungsgemässen
Formluftring in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 9
- zeigt das stromabwärtige Ende des Rotationszerstäubers mit dem Formluftring im Längsschnitt.
- Figur 10
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings in
einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 11
- zeigt die zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings in einer dreidimensionalen
Ansicht teilweise im Schnitt.
- Figur 12
- zeigt den inneren Luftführungsring bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemässen
Formluftrings in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 13
- zeigt den äusseren Luftführungsring bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemässen
Formluftrings in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 14
- zeigt einen Ausschnitt des äusseren Luftführungsrings in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 15
- zeigt eine weitere Ausführungsform des äusseren Luftführungsrings in einer dreidimensionalen
Ansicht.
- Figur 16
- zeigt einen Ausschnitt von der weiteren Ausführungsform des äusseren Luftführungsrings
in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 17
- zeigt eine dritte mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings zusammen
mit dem Glockenteller in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 18
- zeigt einen Ausschnitt der dritten Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings
in der Ansicht von vorne.
- Figur 19
- zeigt einen Ausschnitt der dritten Ausführungsform des erfindungsgemässen Formluftrings
zusammen mit dem Glockenteller im Längsschnitt.
- Figur 20
- zeigt eine mögliche Ausführungsform des stromabwärtigen Abschnitts des Rotationszerstäubers
im Längsschnitt.
- Figur 21
- zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Antriebsturbine und einer Antriebswelle
des Rotationszerstäubers in einer dreidimensionalen Ansicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0027] In den Figuren 1 bis 7 ist eine erste mögliche Ausführungsform des erfindungsgemässen
Formluftrings 1 beziehungsweise sind Teile des erfindungsgemässen Formluftrings 1
dargestellt.
[0028] Bei der ersten Ausführungsform umfasst der Formluftring 1 einen äusseren Luftführungsring
11 und einen inneren Luftführungsring 12.
[0029] Der äussere Luftführungsring 11 und der innere Luftführungsring 12 sind vorzugsweise
so ausgebildet, dass der innere Luftführungsring 12 in den äusseren Luftführungsring
11 hineingesteckt werden kann. Um die relative Position der beiden Luftführungsringe
11 und 12 zueinander zu definieren, kann der äussere Luftführungsring 11 auf seiner
Innenseite einen Anschlag 11.1 und der innere Luftführungsring 12 aussen einen Anschlag
12.1 aufweisen. Bei der Montage werden die beiden Luftführungsringe 11 und 12 bis
zu den beiden Anschlägen 11.1 und 12.1 zusammengesteckt.
[0030] Der äussere Luftführungsring 11 ist vorzugsweise konzentrisch zum inneren Luftführungsring
12 angeordnet. Damit sind die Längsachse L des äusseren Luftführungsrings 11 und die
Längsachse L des inneren Luftführungsrings 11 deckungsgleich.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäss Figuren 1 bis 7 weist der äussere Luftführungsring
11 an seinem stromabwärtigen Endabschnitt eine Reihe von Stegen 6 auf, die auf der
Innenseite des äusseren Luftführungsring 11 ringförmig angeordnet sind.
[0032] Im montierten Zustand liegt die Aussenseite des stromabwärtigen Endabschnitts 12.2
des inneren Luftführungsrings 12 an den Stegen 6 an.
[0033] Alternativ dazu können die Stege 6 auch Teil des inneren Luftführungsrings 12 sein,
wie dies beispielhaft in Figur 12 gezeigt ist. In diesem Fall liegt im montierten
Zustand die Innenseite des stromabwärtigen Endabschnitts des äusseren Luftführungsrings
11 an den Stegen 6 an.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäss Figuren 1 bis 7 weist der äussere Luftführungsring
11 jeweils zwischen zwei Stegen 6 eine Nut 7 auf. Zwei benachbarte Stege 6 bilden
die linke und die rechte Seite und die dazwischen liegende Nut 7 die Unterseite eines
Formluftkanals 8. Die Oberseite des Formluftkanals 8 wird durch die Aussenseite des
inneren Luftführungsrings 12 gebildet. An seinem stromaufwärtigen Ende weist der Formluftkanal
8 eine Kanaleinlassöffnung 9 und an seinem stromabwärtigen Ende eine Kanalauslassöffnung
10 auf. Der Formluftkanal 8 wird im Folgenden auch als Düsenkanal bezeichnet.
[0035] Die Aussenseite des stromabwärtigen Endabschnitts 12.2 des inneren Luftführungsrings
12 (Düsenwandung 5.2) kann eine glatte Kontur aufweisen (siehe Figur 2). Der Aussenradius
des stromabwärtigen Endabschnitts 12.2 ist dann also, zumindest im Bereich der Formluftdüsen
5, konstant. In diesem Fall hat die Kanalauslassöffnung 10 am stromabwärtigen Ende
des Düsenkanals 8 eine Auslassöffnungshöhe t2. Die Austrittsöffnung 5.1 der Formluftdüse
5 hat also die Auslassöffnungshöhe t2.
[0036] Statt dessen kann die Aussenseite des stromabwärtigen Endabschnitts 12.2 auch eine
wellige Kontur aufweisen (ähnlich wie in Figur 12). Der Aussenradius des stromabwärtigen
Endabschnitts 12.2 ist dann, zumindest im Bereich der Formluftdüsen 5, nicht konstant.
In diesem Fall hat die Kanalauslassöffnung 10 am stromabwärtigen Ende des Düsenkanals
8 eine Auslassöffnungshöhe t2'. Die Austrittsöffnung 5.1 der Formluftdüse 5 hat dann
also die Auslassöffnungshöhe t2'.
[0037] In beiden Fällen ist die Auslassöffnungsweite a2 grösser als die Auslassöffnungshöhe
t2 beziehungsweise t2'.
[0038] Eine Formluftdüse 5 umfasst den Formluftkanal 8, die Kanaleinlassöffnung 9 und die
Kanalauslassöffnung 10. Die Kanalauslassöffnung 10 bildet die Austrittsöffnung 5.1
der Formluftdüse 5, die auch als Düsenauslass 5.1 bezeichnet wird. Eine Vielzahl,
vorzugsweise 20 bis 80, dieser Formluftdüsen 5 sind im Formluftring 1 ringförmig angeordnet.
[0039] Je mehr Formluftdüsen 5 vorhanden sind, desto gleichmässiger ist die Luftverteilung
an der Absprühkante 3.1. Allerdings seigt mit zunehmender Düsenzahl in der Regel auch
der Herstellungsaufwand.
[0040] Es hat sich gezeigt, dass 40 Formluftdüsen bei einem Glockenteller mit 50 mm Durchmesser
reichen, um die Formluft an der Absprühkante ausreichend homogen zu verteilen und
der Herstellungsaufwand sich in Grenzen hält.
[0041] Bei einem 30 mm oder einem 70 mm Glockenteller kann die Zahl der Formluftdüsen kleiner
oder grösser sein. So kann zum Beispiel ein Glockenteller mit einem 30 mm Durchmesser
mit 30 Formluftdüsen ausgestattet sein. Ein Glockenteller mit einem 70 mm Durchmesser
hat vorzugsweise rund 60 Formluftdüsen.
[0042] Die Formluftdüsen 5 sind vorzugsweise in einem Düsenkranz angeordnet. Zudem ist es
von Vorteil, wenn sie koaxial zur Längsachse L ausgerichtet sind.
[0043] Die Formluftdüsen 5 sind vorzugsweise äquidistant angeordnet. Der Winkel α (siehe
Figur 4) zwischen zwei benachbarten Formluftdüsen 5 ist damit zwischen allen benachbarten
Formluftdüsen konstant.
[0044] Die Formluftdüsen 5 sorgen unter anderem dafür, dass die Lackpartikel nach vorne,
also zum Werkstück (nicht dargestellt) hin bewegt werden.
[0045] Bei der Ausführungsform gemäss Figuren 1 bis 7 verjüngen sich die Stege 6 in stromabwärtiger
Richtung. Die Stege 6 haben jeweils die Form eines Keils, wobei sich die Keilspitze
auf der stromabwärtigen Seite des Formluftkanals 8 befindet und stumpf ausgebildet
ist. Weil sich die Stege 6 in stromabwärtiger Richtung verjüngen, sind die Einlassöffnungsweiten
a1 der Formluftdüsen 5 kleiner als deren Auslassöffnungsweiten a2. Dadurch wird die
Luft, die durch die Formluftdüsen 5 strömt, fächerartig aufgeweitet.
[0046] Statt dessen können die Stege 6 auch über ihre gesamte Länge eine konstante Breite
aufweisen (in den Figuren nicht gezeigt). In diesem Fall sind die Einlassöffnungsweite
a1 und die Auslassöffnungsweite a2 gleich.
[0047] Beim Formluftring 1 kann vorgesehen sein, dass die Kanallänge b8 des Düsenkanals
8 drei bis fünfmal länger als dessen Auslassöffnungsweite a2 ist. Je länger der Düsenkanal
8 ist, desto grösser wird zwar dessen Luftwiderstand. Durch den längeren Düsenkanal
8 kann der Formluftstrahl aber noch präzisiert ausgerichtet werden. Es kann also noch
genauer definiert werden, wo der Formluftstrahl auf die Lackpartikel treffen soll.
[0048] Bei dem Formluftring 1 kann auch vorgesehen sein, dass die Länge b8 des Düsenkanals
8 drei bis fünfmal länger als dessen Einlassöffnungsweite a1 ist. Auch hier gilt:
Je länger der Düsenkanal 8 ist, desto grösser wird zwar einerseits dessen Luftwiderstand.
Aber andererseits kann der Formluftstrahl durch den längeren Düsenkanal noch präzisiert
ausgerichtet werden. Es kann also noch genauer definiert werden, wo der Formluftstrahl
auf die Lackpartikel treffen soll.
[0049] Bei Bedarf kann der erfindungsgemässe Formluftring 1 auch mit Zusatzluftdüsen 4 ausgestattet
sein. Die Zusatzluftdüsen 4 dienen in erster Linie dazu, den versprühten bzw. den
zu versprühenden Partikelstrom zu bündeln.
[0050] Die Zusatzluftdüsen 4 können wie die Formluftdüsen 5 ausgebildet sein. Dies hat den
Vorteil, dass sie leicht reinigbar sind.
[0051] Grundsätzlich hat jede der Zusatzluftdüsen 4 eine Längsachse. In einer Ausführungsform
sind die Längsachsen der Zusatzluftdüsen 4 parallel zur Längsachse L des Formluftrings
1 ausgerichtet. Der Neigungswinkel, in dem die Längsachse einer Zusatzluftdüse 4 in
stromabwärtiger Richtung zur Längsachse L des Formluftrings 1 hin geneigt ist, beträgt
hier also 0°.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform sind die Längsachsen der Zusatzluftdüsen 4 in stromabwärtiger
Richtung zur Längsachse L hin geneigt. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise
in Figur 10 dargestellt. Dies bewirkt, dass die durch die Zusatzluftdüsen 4 erzeugten
Formluftstrahlen 16 in stromabwärtiger Richtung zur Längsachse L hin geneigt sind.
Der Neigungswinkel kann beispielsweise zwischen 0° und 20° liegen.
[0053] Der Neigungswinkel beeinflusst den Luftstrom an der Absprühkante 3.1 und auch den
Luftstrom stromabwärts der Absprühkante 3.1. Somit hat der Neigungswinkel auch einen
Einfluss auf die Bündelung der Beschichtungsmaterialwolke und die eventuell entstehenden
Luftwirbel.
[0054] Die Wahl des Neigungswinkels hängt von den Anforderungen ab, die es zu erreichen
gilt. Dabei ist der Neigungswinkel in der Regel einer von mehreren Parametern. Weitere
Parameter können die radiale Ausrichtung zur Absprühkante und die Ausführung der Zusatzluft
sein.
[0055] Zudem kann vorgesehen sein, dass die Zusatzluftdüsen 4 so ausgebildet und/oder angeordnet
sind, dass die Luft, die durch sie hindurchströmt, einen Drall erhält (in den Figuren
nicht gezeigt). Um dies zu erreichen, ist die Längsachse der Zusatzluftdüse 4 seitlich
geneigt (windschief zur Längsachse LA) angeordnet. Die Zusatzluftdüsen 4 können dazu
seitlich geneigt angeordnet sein. Dadurch entsteht ein Drall, die aus den Zusatzluftdüsen
4 austretende Luft dreht sich entlang der Längsachse L. Dies ist insbesondere bei
einer stark gebündelten Beschichtungsmaterialwolke von Vorteil. Es bilden sich weniger
unerwünschte Verwirbelungen. Der Vorteil kommt besonders dann zum Tragen, wenn der
Rotationszerstäuber stationär angeordnet ist.
[0056] Es kann vorgesehen sein, dass das stromabwärtige Ende des inneren Luftführungsrings
12 bündig mit dem äusseren Luftführungsring 11 ist, wie dies zum Beispiel in Figur
3 gezeigt ist.
[0057] Bei einer weiteren Ausführungsform ist der innere Luftführungsring 12 nicht bündig
mit dem äusseren Luftführungsring 11, sondern axial nach hinten versetzt. In Figur
7 deutet die gestrichelte Linie t2" das stromabwärtige Ende des inneren Luftführungsrings
12 an. Die gestrichelte Linie t2" kennzeichnet also die Lage der stromabwärtigen Aussenkante
des inneren Luftführungsrings 12.
[0058] Statt dessen kann der innere Luftführungsring 12 auch axial nach vorne versetzt sein
(in den Figuren nicht gezeigt). Der innere Luftführungsring 12 ragt dann also, in
axialer Richtung betrachtet, über den äusseren Luftführungsring 12 hinaus.
[0059] In Figur 8 ist eine mögliche Ausführungsform eines Rotationszerstäubers 20 gezeigt.
An dessen stromabwärtigen Ende befindet sich der Formluftring 1. Der in Figur 8 gezeigte
Rotationszerstäuber 20 hat am stromaufwärtigen Ende einen Flansch 23, mit dem er an
einem Manipulator befestigbar ist.
[0060] Der im Rotationszerstäuber 20 verbaute Formluftring 1 weist zusätzlich zu den Formluftdüsen
5 auch Zusatzluftdüsen 4 auf. Die Zusatzluftdüsen 4 sind aber nicht zwingend notwendig.
[0061] Bei der in Figur 9 gezeigten Ausführungsform sind die Formluftdüsen 5 so ausgerichtet,
dass der durch sie erzeugte Formluftstrahl 15 auf die Absprühkante 3.1 des Glockentellers
3 auftrifft.
[0062] Statt dessen können die Formluftdüsen 5 auch so ausgerichtet sein, dass der durch
sie erzeugte Formluftstrahl (in Figur 9 mit dem Bezugszeichen 15' gekennzeichnet)
an einer definierten Stelle aussen auf den Glockenteller 3 auftrifft. Diese Stelle
liegt, stromaufwärts betrachtet, vor der Absprühkante 3.1 Die Distanz c zwischen der
Stelle, an der der Formluftstrahl 15' auf den Glockenteller 3 trifft, und der Absprühkante
3.1 liegt vorzugsweise zwischen 0 und 3 mm.
[0063] Vorteilhafterweise ist der Rotationszerstäuber 20 so ausgebildet, dass die Formluftdüsen
5 und die Zusatzluftdüsen 4 unabhängig voneinander betreibbar sind.
[0064] Eine mögliche Ausführungsform des stromabwärtigen Abschnitts des Rotationszerstäubers
20 ist in Figur 9 gezeigt. Der Rotationszerstäuber 20 umfasst eine Materialleitung
30, um das Beschichtungsmaterial stromabwärts in Richtung des Glockentellers 3 zu
fördern. Nachdem das Beschichtungsmaterial aus der Materialleitung 30 ausgetreten
ist, trifft es auf einen Verteilerteller 32. Der grösste Anteil des Beschichtungsmaterials
wird mit Hilfe des Verteilertellers 32 radial nach aussen zur Innenfläche des Glockentellers
3 transportiert. Es kann sein, dass ein geringer Anteil des Beschichtungsmaterials
stromaufwärts, in Richtung der Materialleitung 30 zurückgeworfen wird. Dieses Material
wird dann in eine Aufnahmekammer 34 geleitet. Zumindest eine Wand der Aufnahmekammer
34 ist Teil des Glockentellers 3, sodass sie sich mit dem Glockenteller dreht. Aufgrund
der daraus resultierenden Rotationskraft wird das zurückgeworfene Material über eine
Austragsleitung 36 an die Aussenkante des Verteilertellers 32 und damit ebenfalls
auf die Innenfläche des Glockentellers 3 geleitet. Auf diese Weise geht das zurückgeworfene
Material nicht verloren und sammelt sich auch nicht im Inneren des Rotationszerstäubers
20 an. Über Spülmittelleitungen 38 kann sowohl die Innenfläche des Glockentellers
3 als auch die Aufnahmekammer 34 gereinigt werden.
[0065] Der Formluftring kann auch einteilig ausgebildet sein. Die einteilige Variante des
Formluftrings ist mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnet und in den Figuren 10 und
11 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist der innere Luftführungsring Bestandteil
des Formluftrings und untrennbar mit ihm verbunden.
[0066] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Düsenkanäle 8 vollständig innerhalb eines
Bauteils ausgebildet sind. Dies ist ebenfalls in den Figuren 10 und 11 gezeigt.
[0067] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass der Formluftring zwar mehrteilig aufgebaut
ist, also mehrere Bauteilen umfasst, die Düsenkanäle 8 aber vollständig innerhalb
eines Bauteils ausgebildet sind. Die Trennung der Bauteile erfolgt also ausserhalb
des Bereichs der Düsenkanäle 8.
[0068] In Figur 12 ist eine weitere Ausführungsform eines inneren Luftführungsrings 212
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind die Stege 6 Teil des inneren Luftführungsrings
212. Wenn der Formluftring zusammengebaut ist, liegen die Stege 6 des inneren Luftführungsrings
212 an der Innenseite des stromabwärtigen Endabschnitts des äusseren Luftführungsrings
11 an. Bei dieser Ausführungsform hat dann der äussere Luftführungsring 11 vorzugsweise
keine Stege und Nuten (nicht abgebildet).
[0069] Ebenso wie der innere Luftführungsring 12 gemäss Figuren 1 bis 7 weist der innere
Luftführungsring 212 gemäss Figur 12 jeweils zwischen zwei Stegen 6 eine Nut 7 auf.
Jeweils zwei Stege 6 und eine Nut 7 bilden die linke, rechte und untere Seite eines
Formluftkanals 8. Die obere Seite des Formluftkanals 8 wird durch die Innenseite des
äusseren Luftführungsrings gebildet. An seinem stromaufwärtigen Ende weist der Formluftkanal
8 eine Kanaleinlassöffnung 9 und an seinem stromabwärtigen Ende eine Kanalauslassöffnung
10 auf.
[0070] Auch hier umfasst eine Formluftdüse 5 den Formluftkanal 8, die Kanaleinlassöffnung
9 und die Kanalauslassöffnung 10. Die Kanalauslassöffnung 10 bildet den Düsenauslass
5.1 der Formluftdüse 5. Und auch hier sind eine Vielzahl, vorzugsweise 40 bis 80,
dieser Formluftdüsen 5 im Formluftring ringförmig angeordnet. Die Formluftdüsen 5
sind vorzugsweise äquidistant angeordnet.
[0071] Um die Zusatzluftdüsen 4 im äusseren Luftführungsring 211 (siehe Figur 13) mit Druckluft
zu versorgen, können im inneren Luftführungsring 212 (siehe Figur 12) Bohrungen 14
vorhanden sein. Durch die Bohrungen 14 kann die Druckluft zu den Düsen 4 geführt werden.
[0072] Über im inneren Luftführungsring 212 vorhandene Bohrungen 17 und eine Ringnut 18
kann den Formluftdüsen 5 Druckluft zugeführt werden. Die Druckluft strömt dabei durch
die Bohrungen 17, die Ringnut 18, die Kanaleinlassöffnungen 9 und die Düsenkanäle
8 zu den Kanalauslassöffnungen 10.
[0073] Bei der in den Figuren 13 und 14 gezeigten weiteren Ausführungsform eines äusseren
Luftführungsrings 211 sind die Stege 6 kürzer ausgebildet als bei dem äusseren Luftführungsring
11 gemäss Fig. 7. Die Länge b6 der Stege 6 ist also kürzer als die Kanallänge b8.
Wenn sich die Stege 6, wie in den Figuren 13 und 14 gezeigt, nicht bis zur stromabwärtigen
Kante 211.2 des äusseren Luftführungsrings 211 erstrecken, berühren sich die Kanalauslassöffnungen
10. Die Stege 6 haben jeweils die Form eines Keils, wobei sich die Keilspitze auf
der stromabwärtigen Seite des Formluftkanals 8 befindet. Anders als beim Luftführungsring
11 gemäss Figuren 1 bis 7 ist der Keil nicht stumpf, sondern spitz ausgebildet. Beim
Luftführungsring 211 reicht die Keilspitze nicht bis an die stromabwärtige Kante 211.2
des Luftführungsrings 211 heran.
[0074] Eine zusätzliche Ausführungsform eines äusseren Luftführungsrings 311 ist in den
Figuren 15 und 16 dargestellt. Auch hier verjüngen sich die Stege 6 in stromabwärtiger
Richtung. Die Stege 6 haben jeweils die Form eines Keils, wobei sich die Keilspitze
auf der stromabwärtigen Seite des Formluftkanals 8 befindet. Anders als beim Luftführungsring
211 gemäss Figur 13 und 14 liegt die Keilspitze beim Luftführungsring 311 auf der
stromabwärtigen Kante 311.2 des Luftführungsrings 311.
[0075] Die Länge b6 der Stege 6 ist gleich der Kanallänge b8. Bei dieser Ausführungsform
des Luftführungsrings 311 berühren sich die Kanalauslassöffnungen 10 so gerade eben.
[0076] Eine weitere mögliche Ausführungsform des Formluftrings 400 ist in den Figuren 17,
18 und 19 dargestellt. Der Formluftring 400 umfasst neben dem äusseren Luftführungsring
411 und dem inneren Luftführungsring 412 noch einen Zwischenring 413. Der Zwischenring
413 befindet sich zwischen dem äusseren Luftführungsring 411 und dem inneren Luftführungsring
412. Vorzugsweise sind der äussere Luftführungsring 411, der Zwischenring 413 und
der innere Luftführungsring 412 konzentrisch angeordnet. Ihre Längsachsen sind deckungsgleich.
Der Zwischenring 413 weist auf seiner Aussenseite und seiner Innenseite Stege 6 und
Nuten 7 auf.
[0077] Wenn der Formluftring 400 zusammengebaut ist, liegen die äusseren Stege 6 des Zwischenrings
413 an der Innenseite des stromabwärtigen Endabschnitts des äusseren Luftführungsrings
411 an. Die inneren Stege 6 des Zwischenrings 413 liegen an der Aussenseite des stromabwärtigen
Endabschnitts des inneren Luftführungsrings 412 an.
[0078] Auch hier bilden jeweils zwei Stege 6 und eine Nut 7 drei Seiten eines Formluftkanals
8. Die vierte Seite des äusseren Formluftkanals 8 wird durch die Innenseite des äusseren
Luftführungsrings 411 gebildet. Die vierte Seite des inneren Formluftkanals 8 wird
durch die Aussenseite des inneren Luftführungsrings 412 gebildet. Der Formluftkanal
8 weist an seinem stromaufwärtigen Ende eine Kanaleinlassöffnung und an seinem stromabwärtigen
Ende eine Kanalauslassöffnung auf.
[0079] Auch bei dieser Ausführungsform des Formluftrings 400 umfasst eine Formluftdüse 5
den Formluftkanal 8, die Kanaleinlassöffnung 9 und die Kanalauslassöffnung 10. Die
Kanalauslassöffnung 10 bildet den Düsenauslass 5.1 der Formluftdüse 5. Eine Vielzahl,
vorzugsweise 40 bis 80, dieser Formluftdüsen 5 sind im Formluftring 1 ringförmig angeordnet.
Die Formluftdüsen 5 sind vorzugsweise äquidistant angeordnet.
[0080] Die Formluftdüsen 5 können, wie in Figur 17 und 18 gezeigt, halbmondförmig beziehungsweise
linsenförmig geformt sein. Auch die Zusatzluftdüsen 4 können, wie in Figur 17 und
18 gezeigt, halbmondförmig beziehungsweise linsenförmig geformt sein. Solche Düsenkanäle
sind einfach herstellbar.
[0081] Beim Formluftring 400 sind die Formluftdüsen 5 und die Zusatzluftdüsen 4 auf der
selben Ebene angeordnet. Zudem liegen die Zusatzluftdüsen 4 näher an der Absprühkante
3.1. Da die Formluftdüsen 5 und die Zusatzluftdüsen 4 auf der selben Ebene angeordnet
sind, ergibt sich keine Stufe zwischen den Formluftdüsen 5 und die Zusatzluftdüsen
4. Dadurch ist die Fläche zwischen den zwei Lüften kleiner und die Fläche wird durch
Verwirbelungen auch weniger verschmutzt.
[0082] Die Ausführungsform gemäss Figuren 17 - 19 hat den Vorteil, dass sie demontierbar
und damit leicht reinigbar ist. Die Luftkanäle 8 und die Nuten 7 sind über ihre gesamte
Länge offen zugänglich und können dadurch besser gereinigt werden.
[0083] Eine mögliche Ausführungsform des stromabwärtigen Abschnitts des Rotationszerstäubers
20 ist in Figur 20 im Schnitt dargestellt. Der Rotationszerstäuber 20 umfasst eine
Antriebswelle 50, die vorzugsweise als Hohlwelle ausgebildet ist. Im Inneren der Hohlwelle
kann eine Materialleitung vorgesehen sein, über die das Beschichtungsmaterial in Richtung
Sprühglockenteller 3 transportiert werden kann. Die Antriebswelle 50 wird bei der
in Figur 20 gezeigten Ausführungsform mit einer Antriebsturbine 51 angetrieben. Die
Antriebsturbine 51 wiederum wird vorzugsweise mit Druckluft angetrieben. Eine mögliche
Ausführungsform der Antriebsturbine 51 und der Antriebswelle 50 sind in Figur 21 in
einer dreidimensionalen Ansicht dargestellt.
[0084] Bei einer Ausführungsform des Rotationszerstäubers ist der Sprühglockenteller 3 auf
die Antriebswelle 50 geschraubt. Um den Sprühglockenteller 3 auf der Antriebswelle
50 befestigen oder um ihn von der Antriebswelle 50 abnehmen zu können, kann die Antriebswelle
50 blockiert werden, sodass sie sich nicht mehr drehen kann. Zu diesem Zweck ist eine
Verriegelungseinrichtung 52 vorgesehen. Zudem sind am stromaufwärtigen Ende der Antriebswelle
50 in ein oder mehrere Schlitze 50.1 vorgesehen. Die Verriegelungseinrichtung 52 weist
einen beweglich gelagerten Arretierstift 53 auf, wobei der Arretierstift 53 und der
Schlitz 50.1 aufeinander abgestimmt sind. Wenn der Arretierstift 53 in den Schlitz
50.1 ragt, ist die Antriebswelle 50 blockiert. Befindet sich der Arretierstift 53
ausserhalb des Schlitzes 50.1 (siehe Figur 20), kann sich die Antriebswelle 50 drehen.
[0085] Es kann vorgesehen sein, dass der Arretierstift 53 von Hand in den Schlitz 50.1 gedrückt
wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtung 52 einen
Druckluft-Steueranschluss 55 aufweist, über den der Arretierstift 53 mittels Druckluft
in den Schlitz 50.1 gedrückt wird. Mit Hilfe einer Feder 54 kann der Arretierstift
53 vorgespannt werden, sodass er im nicht betätigten Zustand ausserhalb des Schlitzes
50.1 ruht. Wird der Arretierstift 53 betätigt, das heisst in den Schlitz 50.1 gedrückt,
sorgt eine Entlüftungsöffnung 56 dafür, dass die im Gehäuse unterhalb des Arretierstifts
53 befindliche Luft abgeführt wird und keinen Gegendruck aufbauen kann.
[0086] Die Verriegelung kann zum Beispiel mittels einer Druckluftansteuerung erfolgen. Dazu
kann ein manuell betätigtes Pneumatikventil am hinteren Teil des Rotationszerstäuber
vorgesehen sein. Es kann z.B. ein Druckknopf im Gehäuse vorhanden sein. Das Pneumatikventil
kann aber auch ausserhalb des Rotationszerstäubers vorgesehen sein. Es ist auch möglich
die Verriegelung mittels eines elektrisch angesteuerten Pneumatikventils zu betätigen,
welches über eine Steuerung angesteuert wird.
[0087] Der Arretierstift 53 kann nur dann in den Schlitz 50.1 ragen, wenn sich die Antriebswelle
50 in der richtigen Drehlage befindet. Wenn mehrere, zum Beispiel vier Schlitze 50.1
vorhanden sind, braucht die Antriebswelle 50 im ungünstigsten Fall nur um knapp 90°
gedreht zu werden, damit der Arretierstift 53 in einen der vier Schlitze 50.1 gedrückt
werden kann.
[0088] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen
und Modifikationen möglich. So sind beispielsweise die verschiedenen in den Figuren
1 bis 20 gezeigten Komponenten der Formluftringe auch auf eine andere als in den Figuren
gezeigte Weise miteinander kombinierbar und auch für einen anderen Zerstäuber als
den in den Figuren 8, 9 und 20 dargestellten Rotationszerstäuber verwendbar.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 1
- Formluftring
- 3
- Sprühglockenteller
- 3.1
- Absprühkante
- 4
- Zusatzluftdüse
- 5
- Formluftdüse
- 5.1
- Austrittsöffnung / Düsenauslass
- 5.2
- Düsenwandung
- 6
- Steg
- 7
- Nut
- 8
- Düsenkanal
- 9
- Kanaleinlassöffnung
- 10
- Kanalauslassöffnung
- 11
- äusserer Luftführungsring
- 11.1
- Anschlag
- 11.2
- stromabwärtige Kante
- 12
- innerer Luftführungsring
- 12.1
- Anschlag
- 12.2
- stromabwärtiger Endabschnitt
- 14
- Bohrung
- 15
- Formluftstrahl
- 15'
- Formluftstrahl
- 16
- Formluftstrahl
- 17
- Bohrung
- 18
- Ringnut
- 20
- Rotationszerstäuber
- 21
- Überwurfmutter
- 22
- Dichtung
- 23
- Flansch
- 30
- Materialleitung
- 32
- Verteilerteller
- 34
- Aufnahmekammer
- 36
- Austragsleitung
- 38
- Spülleitung
- 50
- Antriebswelle
- 50.1
- Schlitz in der Antriebswelle
- 51
- Antriebsturbine
- 52
- Verriegelungseinrichtung
- 53
- Arretierstift
- 54
- Feder
- 55
- Druckluft-Steueranschluss
- 56
- Entlüftungsöffnung
- 100
- Formluftring
- 111
- äusserer Luftführungsring
- 112
- innerer Luftführungsring
- 211
- äusserer Luftführungsring
- 211.2
- stromabwärtige Kante
- 212
- innerer Luftführungsring
- 311
- äusserer Luftführungsring
- 311.2
- stromabwärtige Kante
- 400
- Formluftring
- 411
- äusserer Luftführungsring
- 412
- innerer Luftführungsring
- 413
- Zwischenring
- a1
- einlassseitige Öffnungsweite / Einlassöffnungsweite
- a2
- auslassseitige Öffnungsweite / Auslassöffnungsweite
- b6
- Länge des Stegs
- b8
- Länge des Düsenkanals
- c
- Distanz zur Absprühkante
- L
- Längsachse des Formluftrings
- LA
- Längsachse des Düsenkanals
- t2
- Auslassöffnungshöhe
- t2'
- Auslassöffnungshöhe
- t2"
- Position der Aussenkante des inneren Luftführungsrings
- x
- x-Achse
- y
- y-Achse
- z
- z-Achse
- α
- Winkel
1. Formluftring für einen Rotationszerstäuber,
- der ringförmig angeordnete Formluftdüsen (5) umfasst, die jeweils einen Düsenkanal
(8) aufweisen,
- bei dem der Düsenkanal (8) eine Kanaleinlassöffnung (9) und eine Kanalauslassöffnung
(10) aufweist,
- bei dem die Kanalauslassöffnung (10) eine Auslassöffnungshöhe (t2) und eine Auslassöffnungsweite
(a2) aufweist, und
- bei dem die Auslassöffnungsweite (a2) grösser als die Auslassöffnungshöhe (t2) ist.
2. Formluftring nach Patentanspruch 1,
- bei dem die Kanaleinlassöffnung (9) eine Einlassöffnungsweite (a1) aufweist, und
- bei dem die Einlassöffnungsweite (a1) und die Auslassöffnungsweite (a2) unterschiedlich
gross sind.
3. Formluftring nach Patentanspruch 1 oder 2,
bei dem die Einlassöffnungsweite (a1) kleiner als die Auslassöffnungsweite (a2) ist.
4. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, bei dem die Kanalauslassöffnung
(10) eine Querschnittsfläche im Bereich von 0,3 mm2 bis 1,5 mm2 aufweist.
5. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, bei dem das Verhältnis von Einlassöffnungsweite
(a1) zur Auslassöffnungsweite (a2) zwischen 1 und 4 liegt.
6. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, bei dem die Anzahl der Kanalauslassöffnungen
(10) im Bereich zwischen 40 bis 80 liegt.
7. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, bei dem die Kanalauslassöffnungen
(10) zweier benachbarter Formluftdüsen (5) sich berühren.
8. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
- mit axial verlaufenden Stegen (6), und
- bei dem die Düsenkanäle (8) durch die Stege (6) begrenzt sind.
9. Formluftring nach Patentanspruch 8,
bei dem zwischen den Stegen (6) jeweils eine Nut (7) vorhanden ist.
10. Formluftring nach Patentanspruch 8 oder 9,
bei dem sich die Stege (6) in stromabwärtiger Richtung verjüngen.
11. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 10,
- der einen äusseren Luftführungsring (11) und einen inneren Luftführungsring (12)
umfasst, und
- bei dem die Düsenkanäle (8) durch den äusseren Luftführungsring (11) und den inneren
Luftführungsring (12) begrenzt sind.
12. Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
der aus lösemittelresistentem Kunststoff, Aluminium oder Titan hergestellt ist.
13. Rotationszerstäuber mit einem Formluftring nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
- bei dem ein Sprühglockenteller (3) mit einer Absprühkante (3.1) vorgesehen ist,
- bei dem der Düsenkanal (8) so ausgebildet ist, dass der durch die Formluftdüse (5)
erzeugbare Formluftstrahl (15) auf die Absprühkante (3.1) ausgerichtet ist.
14. Rotationszerstäuber nach Patentanspruch 1 bis 12,
- bei dem ein Sprühglockenteller (3) mit einer Absprühkante (3.1) vorgesehen ist,
- bei dem der Düsenkanal (8) so ausgebildet ist, dass der durch die Formluftdüse (5)
erzeugbare Formluftstrahl (15') 0 bis 3 mm vor der Absprühkante (3.1) auf den Glockenteller
(3) trifft.
15. Rotationszerstäuber nach Patentanspruch 13 oder 14,
- bei dem konzentrisch zu den Formluftdüsen (5) angeordnete Luftdüsen (4) vorhanden
sind, und
- bei dem die Formluftdüsen (5) und die Luftdüsen (4) unabhängig voneinander betreibbar
sind.