(19)
(11) EP 4 559 694 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.2025  Patentblatt  2025/22

(21) Anmeldenummer: 24213898.0

(22) Anmeldetag:  19.11.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 25/305(2014.01)
B42D 25/351(2014.01)
G07D 7/00(2016.01)
B42D 25/328(2014.01)
B42D 25/373(2014.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B42D 25/305; B42D 25/351; B42D 25/373; B42D 25/328; G07D 7/00; G07D 2207/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 21.11.2023 DE 102023132468

(71) Anmelder: Seidel GmbH & Co. KG
35037 Marburg (DE)

(72) Erfinder:
  • RITZENHOFF, Dr. Andreas Franz Christian
    35039 Marburg (DE)

(74) Vertreter: advotec. 
Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft Tappe mbB Georg-Schlosser-Straße 6
35390 Gießen
35390 Gießen (DE)

   


(54) ORIGINALITÄTSNACHWEIS, PRODUKT, ANORDNUNG ZUR PRÄSENTATION EINES PRODUKTS UND DEMENTSPRECHENDES HERSTELLUNGSVERFAHREN


(57) Die Erfindung betrifft einen Originalitätsnachweis für Produkte zur wiederholbaren Überprüfung der Echtheit eines Produkts, wobei der Originalitätsnachweis mindestens eine reflektierende und/oder transparente Freiformfläche aufweist. Zudem betrifft die Erfindung ein Produkt mit einem Originalitätsnachweis sowie eine Anordnung zur Präsentation eines Produkts mit einer Lichtquelle, einer Projektionsfläche und einem Produkt mit einem Originalitätsnachweis. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Originalitätsnachweises.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Originalitätsnachweis für Produkte, ein Verfahren zur Herstellung eines Originalitätsnachweises, ein Produkt mit einem Originalitätsnachweis sowie eine Anordnung zur Präsentation eines derartigen Produkts.

[0002] Ein Originalitätsnachweis wird als Schutzmerkmal verwendet, um sicherzustellen, dass ein Produkt authentisch ist und nicht gefälscht oder manipuliert wurde. Der Originalitätsnachweis dient dazu, die Echtheit und den Ursprung eines Produkts zu bestätigen und Fälschungen vorzubeugen. Oftmals handelt es sich dabei um spezielle Etiketten, Hologramme, Wasserzeichen oder Barcodes, die schwer zu kopieren sind. Die Originalitätsnachweise ermöglichen es den Käufern, Händlern und/oder Aufsichtsbehörden, die Herkunft und Echtheit eines Produktes zu überprüfen und so den Handel mit Nachahmungen einzudämmen. Im Bereich der Verpackungsmittel, insbesondere bei Verpackungsmitteln für Medikamente, Lebensmittel und Kosmetika, sind Verschlüsse und Siegel bekannt, die bei unbefugter Öffnung des Produkts irreversibel beschädigt werden. Jedoch sind derartige Originalitätsnachweise nach einem ersten Öffnen oder Entfernen irreversibel beschädigt und können nicht weiter und/oder mehrfach ihrer Verwendung dienen. Zudem sind bekannte Originalitätsnachweise, wie Aufkleber oder Etiketten, leicht entfernbar und bieten deshalb keinen ausreichenden Schutz und stellen das ästhetische Gesamtbild des Produkts, auf dem sie angebracht sind. Auch sind viele der bekannten Originalitätsnachweise, wie beispielsweise Strichcodes, nur mit speziellen Lesegeräten auslesbar.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Originalitätsnachweis zur Überprüfung der Echtheit von Produkten bereitzustellen, der eine sichere und zuverlässige Erkennung eines originalen Produkts ermöglicht. Die Originalitätsprüfung soll auch für den Endverbraucher des Produkts mit einfachen Mitteln durchführbar sein. Weiter soll der Originalitätsnachweis den ästhetischen Gesamteindruck des Produktes nicht stören und bevorzugt nur bei Prüfung des Originalitätsnachweises sichtbar sein. Zudem soll ein Verfahren zur Herstellung des Originalitätsnachweises, ein Produkt mit einem Originalitätsnachweis sowie eine Anordnung zur Präsentation eines derartigen Produkts mit einem Originalitätsnachweis vorgeschlagen werden.

[0004] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Originalitätsnachweis zur wiederholbaren Prüfung der Echtheit eines Produktes, mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 vorgeschlagen. Ferner wird ein Produkt mit einem solchen Qualitätsnachweis vorgeschlagen. Ebenfalls wird ein Verfahren zur Herstellung eines Produktes mit einem solchen Qualitätsnachweis sowie eine Anordnung zur Präsentation eines Produktes mit einem Originalitätsnachweis vorgeschlagen.

[0005] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung einen Originalitätsnachweis zur wiederholbaren Überprüfung der Echtheit eines Produktes. Der Originalitätsnachweis weist mindestens eine reflektierende Freiformfläche und/oder mindestens eine transparente Freiformfläche auf, wobei die Freiformfläche als dreidimensionale durchgehende Netzstruktur ausgebildet ist.

[0006] Eine Freiformfläche ist im Rahmen der Erfindung eine geometrische Fläche, die keine einfache, regelmäßige Form wie eine Ebene oder eine Kugel aufweist, sondern eine komplexe und bevorzugt gekrümmte Gestalt aus mehreren Flächenelementen. Mittels Freiformflächen können ästhetisch ansprechende und gleichzeitig funktionale Formen erzeugt werden. Freiformflächen werden bevorzugt mithilfe von CAD-Systemen (Computer-Aided Design) entworfen, die es ermöglichen, komplexe Formen zu definieren.

[0007] Die dreidimensionale durchgehende Netzstruktur der Freiformfläche weist eine Mehrzahl an Flächenelementen auf. Die Flächenelemente grenzen aneinander und können winklig zueinander, das heißt unter einem bestimmten Winkel zueinanderstehend, angeordnet sein. Die einzelnen Flächenelemente können eine eckige, runde, ovale oder polygonale Kontur aufweisen. Bevorzugt besteht die durchgehende Netzstruktur aus Flächenelementen mit polygonaler Kontur. Die Freiformfläche ist dazu konfiguriert, einfallende Lichtstrahlen derart auf eine Projektionsfläche zu reflektieren und/oder zu projizieren, dass ein Bild auf der Projektionsfläche durch Reflexion und/oder Brechung mittels der Freiformfläche erzeugbar ist. Um einen unauffälligen Originalitätsnachweis bereitstellen zu können, ist das auf der Projektionsfläche zu erzeugende Bild auf der Freiformfläche unkenntlich. Das heißt mit anderen Worten, dass das auf der Projektionsfläche erzeugte Bild von der visuellen Erscheinung der Freiformfläche abweicht. Bevorzugt ist die Freiformfläche nur während der Überprüfung der Echtheit des Produkts, beispielsweise bei Beaufschlagung mit einer Lichtstrahlung, sichtbar und bleibt anderenfalls für das menschliche Auge unsichtbar oder zumindest weitgehend unsichtbar. Somit ist der Originalitätsnachweis erst mit der Darstellung des Bildes auf der Projektionsfläche ersichtlich. An dem Produkt selbst, auf dem der Originalitätsnachweis anbringbar ist, kann der Originalitätsnachweis somit nicht oder nicht ohne weitere Kenntnis für einen Nutzer erkennbar sein und beeinträchtigt das ästhetische Erscheinungsbild des Produkts und/oder die Funktion des Produkts daher nicht. Die Überprüfung der Echtheit kann vorteilhafterweise besonders einfach durch Beaufschlagung der Freiformfläche mit einer Lichtstrahlung erfolgen. Somit sind keine speziellen Mittel, wie beispielsweise Barcode- oder QR-Code-Scanner notwendig. Weiter kann der Originalitätsnachweis auch mehrfach zur Überprüfung der Echtheit eines Produktes eingesetzt werden, sodass die Überprüfung der Echtheit eines Produktes wiederholbar ist. Das Aufbringen von Lichtstrahlen auf die Freiformfläche kann beliebig oft wiederholt werden und ist somit besonders vorteilhaft gegenüber den bekannten zu zerstörenden Originalitätsnachweisen, wie Plomben oder Siegeln.

[0008] Als eine durchgehende Netzstruktur wird im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Oberfläche ohne vertikale oder nahezu vertikale Wände verstanden, d.h. die Flächenelemente sind derart zueinander angeordnet, dass keines der Flächenelemente eine horizontale oder nahezu horizontale Normale aufweist. Weiter ist eine durchgehende Netzstruktur im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Oberfläche aus mehreren Flächenelementen, wobei die einzelnen Flächenelemente derart aneinandergrenzen, dass sie eine durchgehende Oberfläche ausbilden. Die dreidimensionale Netzstruktur der Freiformfläche kann computergeneriert und/oder vordefiniert sein. Bevorzugt ist die dreidimensionale Netzstruktur der Freiformfläche auf Basis des zu erzeugenden Bildes computergeneriert und vordefiniert.

[0009] Die Freiformfläche kann reflektierend und/oder transparent ausgebildet sein. Es ist denkbar, dass die Freiformfläche vollständig reflektierend oder vollständig transparent ausgebildet ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Freiformfläche transparente Bereiche aufweist und zudem reflektierende Bereiche aufweist. Sofern die Freiformfläche reflektierend ausgebildet ist, kann die Freiformfläche bzw. der reflektierende Bereich der Freiformfläche einfallende Lichtstrahlen derart auf eine Projektionsfläche reflektieren, sodass ein Bild auf der Projektionsfläche durch Reflexion erzeugt wird. Sofern die Freiformfläche transparent ausgebildet ist, ist die Freiformfläche bzw. der transparente Bereich der Freiformfläche dazu konfiguriert, einfallende Lichtstrahlen auf eine Projektionsfläche zu projizieren, sodass ein Bild auf der Projektionsfläche durch Brechung erzeugbar ist.

[0010] Die Freiformfläche kann zur Darstellung eines oder mehrerer Bilder ausgebildet sein. Die Freiformfläche kann zur Darstellung mehrerer Bilder mit jeweils unterschiedlichem Fokus und/oder Reflexionswinkel bzw. Brechungswinkel ausgebildet sein.

[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. In den Rahmen der Erfindung fallen zudem sämtliche Kombinationen aus mindestens zwei in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen. Es versteht sich, dass die zu dem Originalitätsnachweis gemachten Ausführungen sich in äquivalenter Weise auf das erfindungsgemäße Produkt und die Anordnung beziehen, ohne für diese separat genannt zu werden. Ebenfalls beziehen sich sämtliche zu dem Originalitätsnachweis, dem Produkt und der Anordnung offenbarten Merkmale und Ausführungsformen in äquivalenter, wenn auch nicht wortgleicher Art und Weise auf das erfindungsgemäße Verfahren. Hierbei versteht es sich insbesondere, dass sprachübliche Umformungen und/oder ein sinngemäßes Ersetzen von jeweiligen Begrifflichkeiten im Rahmen der üblichen sprachlichen Praxis, insbesondere das Verwenden von durch die allgemein anerkannte Sprachliteratur gestützten Synonymen, von dem vorliegenden Offenbarungsgehalt umfasst sind, ohne in ihrer jeweiligen Ausformulierung explizit erwähnt zu werden.

[0012] Die Freiformfläche kann zumindest bereichsweise konvex oder konkav gekrümmt ausgebildet sein. Der Vorteil einer konvex gekrümmten Reflexionsfläche liegt darin, dass die Größe des zu erzeugenden Bildes auf der Projektionsfläche vergrößert werden kann. Mittels einer konkaven gekrümmten Freiformfläche kann das zu erzeugende Bild vorteilhafterweise auf der Projektionsfläche verkleinert und/oder schärfer dargestellt werden.

[0013] Die Krümmung der Freiformfläche kann sich von einem Rand der Freiformfläche zum gegenüberliegenden Rand der Freiformfläche erstrecken. Das heißt, die Freiformfläche ist global über ihre gesamte Fläche gekrümmt. Bevorzugt weist die Freiformfläche eine globale konvexe Krümmung auf. Je nach Krümmungsradius kann die Größe des auf der Projektionsfläche dargestellten Bildes variiert werden.

[0014] Um die Reflexionseigenschaften und/oder die Stabilität der Freiformfläche zu erhöhen, kann die Freiformfläche eine Beschichtung aufweisen. Die Beschichtung kann eine Metallisierung, eine Eloxierung, eine Lackierung, eine PVD-Beschichtung, eine CVD-Beschichtung und/oder eine Beschichtung mit Nanopartikeln sein. Der Begriff PVD-Beschichtung (Physical Vapour Deposition) betrifft eine Beschichtung, bei der ein dünner Film aus einem festen Material mittels Verdampfen unter Vakuum auf eine Oberfläche aufgebracht wird. Das Beschichtungsmaterial kann zum Beispiel Titan, Aluminium, Chrom oder eine Legierung, die zumindest eines der vorgenannten Metalle aufweist, sein. Ein Vorteil der PVD-Beschichtungen liegt darin, dass diese sehr dünn auftragbar und gleichzeitig extrem hart und verschleißfest sind. Der Begriff CVD-Beschichtung (Chemical Vapour Depositon) betrifft im Rahmen der Erfindung die Erzeugung von dünnen Schichten auf einer Oberfläche, hier der Freiformfläche, durch chemische Reaktionen aus gasförmigen Ausgangsstoffen. Eine CVD-Beschichtung kann Verbindungen von Metallen, Silizium oder Kohlenstoff aufweisen. Vorteilhafterweise erzeugt eine CVD-Beschichtung eine sehr gleichmäßige und dichte Schicht, die auch auf komplexen Oberflächen und in Vertiefungen gut haftet.

[0015] Die Freiformfläche kann mit einem Polfilter und/oder einem Spektralfilter für die Lichtstrahlen bzw. das Licht ausgebildet sein. Das auf der Projektionsfläche erzeugte Bild kann dann mehrfarbig, schattiert und/oder unter verschiedenen Reflexionswinkeln bzw. Brechungswinkeln verschiedenartig dargestellt werden.

[0016] Das zu erzeugenden Bild kann ein Gegenstand, ein Muster oder ein Logo sein. Dabei wurde es als wesentlich erkannt, dass das zu erzeugende Bild einen Rückschluss auf die Echtheit eines Produktes zulässt. Beispielsweise kann das zu erzeugende Bild ein Logo zur Produktkennzeichnung und/oder Unternehmenskennzeichnung sein.

[0017] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Produkt mit einem vorbeschriebenen Originalitätsnachweis. Das Produkt ist bevorzugt ein Verpackungsmittel. Ein Verpackungsmittel kann beispielsweise ein Behältnis für ein kosmetisches Produkt, für Kosmetikartikel, für einen Lippenstift, für einen Mascara, für einen Eyeliner, für ein Rouge oder für einen Stift sein. Bevorzugt ist das Produkt ein Tiegel, beispielsweise zur Aufnahme einer Creme, oder ein Flacon, beispielsweise zur Aufnahme eines Parfums. Weiter ist es denkbar, dass das Produkt eine Dose, eine Schachtel, eine Flasche, ein Glas, ein Trinkglas, ein Kerzenständer, eine Leuchte, ein Leuchtenkörper, ein Reflektor oder ein Baumschmuck ist.

[0018] Der Originalitätsnachweis kann an einem Verschluss des Produktes angeordnet sein. Bevorzugt ist der Originalitätsnachweis an einem Deckel des Produktes angeordnet. Beispielsweise kann das Produkt ein Tiegel sein, an dessen Deckel der Originalitätsnachweis angeordnet ist. Der Originalitätsnachweis kann bei kreisförmiger Ausgestaltung einen Durchmesser zwischen 1 cm und 30 cm und bei rechteckiger Ausgestaltung eine Seitenlänge zwischen 1 cm und 30 cm aufweisen. Bevorzugt kann der Originalitätsnachweis bei kreisförmiger Ausgestaltung einen Durchmesser zwischen 3 cm und 10 cm und bei rechteckiger Ausgestaltung eine Seitenlänge zwischen 3 cm und 10 cm aufweisen. Besonders bevorzugt kann der Originalitätsnachweis bei kreisförmiger Ausgestaltung einen Durchmesser zwischen 5 cm und 8 cm und bei rechteckiger Ausgestaltung eine Seitenlänge zwischen 5 cm und 8 cm aufweisen.

[0019] Das Produkt kann aus Kunststoff, Metall und/oder Glas hergestellt sein. Beispielsweise kann das Produkt aus Aluminiumblech, Plexiglas, Glas oder Acryl hergestellt sein. Ein Produkt aus Kunststoff, insbesondere eine Verpackung aus Kunststoff, weist ein geringes Gewicht auf, und kann kostengünstig hergestellt und/oder transparent ausgebildet werden. Ein Produkt aus Metall, insbesondere eine Verpackung aus Metall, kann eine hochwertige Optik und Haptik hervorrufen, und zudem recycelbar sein. Ein Produkt aus Glas, insbesondere eine Verpackung aus Glas, kann in einfacher Art und Weise transparent ausgestaltet werden, ist recycelbar und weist eine hohe chemische Stabilität auf, d.h., dass das Produkt aus Glas nicht mit dem darin aufgenommenen Inhalt reagiert.

[0020] Das Produkt kann ein transparentes und befüllbares Behältnis sein, wobei die Freiformfläche des aufgebrachten Originalitätsnachweises derart ausgebildet ist, dass eine Erzeugung des Bildes auf der Projektionsfläche in Abhängigkeit des Füllgrades des Behältnisses erfolgt. Mit anderen Worten kann das transparente Behältnis, beispielsweise eine Flasche oder ein Glas, mit einer Flüssigkeit, bevorzugt mit einer transparenten Flüssigkeit, vollständig befüllt, teilweise befüllt oder leer sein. Die Freiformfläche kann dann so ausgebildet sein, dass die Darstellung des Bildes auf der Projektionsfläche nur im befüllten, im teilweise befüllten und/oder im leeren Zustand des Behältnisses möglich ist.

[0021] In einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Präsentation eines Produktes, das einen Originalitätsnachweis, wie vorab beschrieben, aufweist. Die Anordnung zur Präsentation des Produktes umfasst zumindest eine Lichtquelle, eine Projektionsfläche und das Produkt mit dem daran angeordneten Originalitätsnachweis. Die Lichtquelle kann Tageslicht oder künstliches Licht sein. Bevorzugt ist die Lichtquelle künstliches Licht, insbesondere das Licht einer Leuchte. Eine Leuchte umfasst im Rahmen der Erfindung zumindest eine Lichtquelle, beispielsweise eine Glühbirne, eine Leuchtstoffröhre und/oder eine LED, und kann weitere Komponenten wie Reflektoren, Diffusoren oder Linsen, um das Licht optimal zu lenken, aufweisen. Das Produkt kann zwischen Lichtquelle und Projektionsfläche angeordnet sein. Lichtquelle und Produkt sowie Projektionsfläche und Produkt weisen jeweils einen definierten Abstand voneinander auf, bei dessen Einhaltung das Bild optimal auf der Projektionsfläche erzeugt wird bzw. dargestellt wird. Bevorzugt ist die Lichtquelle zwischen 0,1 m und 1 m von dem Produkt, insbesondere dem Originalitätsnachweis, beabstandet. Weiter bevorzugt ist die Lichtquelle 0,3 m bis 0,7 m vom Produkt, insbesondere vom Originalitätsnachweis, beabstandet. Am meisten bevorzugt ist die Lichtquelle 0,5 m vom Produkt, insbesondere vom Originalitätsnachweis, beabstandet. Die Projektionsfläche kann bevorzugt zwischen 0,05 m und 1 m vom Produkt, insbesondere vom Originalitätsnachweis, beabstandet sein. Weiter bevorzugt ist die Projektionsfläche zwischen 0,15 m und 0,5 m vom Produkt, insbesondere dem Originalitätsnachweis, beabstandet. Am meisten bevorzugt ist die Projektionsfläche 0,3 m vom Produkt, insbesondere dem Originalitätsnachweis, beabstandet. Eine definierte Beabstandung von Projektionsfläche, Produkt und Lichtquelle unter Berücksichtigung der Ausbildung des Originalitätsnachweises lässt vorteilhafterweise eine optimale Darstellung des Bildes auf der Projektionsfläche zu.

[0022] Die Lichtquelle kann eine monochromatische oder polychromatische Leuchte sein. Bevorzugt ist das Licht der Lichtquelle punktförmig auf die Freiformfläche gerichtet. Eine monochromatische Leuchte emittiert Licht, das nur aus einer einzigen Wellenlänge oder Farbe besteht. Beispielsweise kann ein Laser als monochromatische Leuchte im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden. Eine polychromatische Leuchte strahlt Licht aus, das aus mehreren Wellenlängen besteht. Die Lichtstrahlen einer polychromatischen Leuchte können beispielsweise als weißes Lichts wahrgenommen werden. Eine polychromatische Leuchte kann beispielsweise eine Glühbirne oder eine LED-Lampe sein, die weißes oder buntes Licht abgeben kann. Monochromatisches Licht einer monochromatischen Leuchte lässt vorteilhafterweise eine sehr genaue Reflexion bzw. Brechung sowie deren Berechnung zu. Die Reflexion oder Brechung von polychromatischem Licht kann zu visuellen Effekten führen, die vorteilhafterweise den ästhetischen Gesamteindruck des erzeugten Bildes auf der Projektionsfläche erhöhen.

[0023] Die Anordnung zur Präsentation eines Produktes mit einem Originalitätsnachweis kann eine Produktaufnahme umfassen, wobei mittels der Produktaufnahme das Produkt, bevorzugt automatisiert, rotierbar oder positionierbar sein kann. Die Produktaufnahme kann eine Antriebseinrichtung aufweisen, die eine Rotation und/oder eine Positionierung des Produkts gegenüber der Projektionsfläche und/oder der Lichtquelle bewirken kann. Beispielsweise kann die Produktaufnahme das Produkt in zumindest eine Richtung, bevorzugt in drei Richtungen, gemäß einem kartesischen Koordinatensystem, bewegen. Zudem ist es denkbar, dass die Produktaufnahme das Produkt um eine Achse, bevorzugt eine Vertikalachse, rotieren kann. Beispielsweise kann das Produkt zwischen Lichtquelle und Projektionsfläche, bevorzugt über eine Länge von 40 mm, verschoben werden und/oder in vertikaler Richtung über eine Länge von 40 mm verschoben werden. Weiter ist es denkbar, dass das Produkt in einem Bereich von 0 bis 5° um eine Vertikalachse rotierbar ist.

[0024] Es ist denkbar, dass die Anordnung eine Lichtquellenaufnahme umfasst, mittels der die Lichtquelle automatisiert rotierbar und/oder positionierbar ist, sodass die Lichtquelle optimal auf die Freiformfläche ausgerichtet ist. Insbesondere können das Produkt und somit die Freiformfläche, beispielsweise durch Berührung, geringfügig verschoben oder rotiert werden. Somit kann der Einfall der Lichtstrahlen mittels der Lichtquellenaufnahme in einfacher Art und Weise und bevorzugt automatisiert nachjustiert werden.

[0025] Die Projektionsfläche kann derart angeordnet sein, dass das erzeugte Bild in das Hauptgesichtsfeld eines Betrachters fällt. Das Hauptgesichtsfeld betrifft im Rahmen der Erfindung den Bereich des Sehfelds, den eine Person klar und deutlich wahrnimmt, wenn sie geradeaus blickt, ohne die Augen zu bewegen. In diesem Bereich können Objekte mit einem hohen Grad an Schärfe und Detailtreue gesehen werden. Das Hauptgesichtsfeld ist gegenüber der Blicklinie, die die zentrale Sichtachse des Auges bildet, nach oben, beispielsweise um 50° bis 60° über der Blicklinie, ausgedehnt und nach unten, um etwa 70° bis 75° unter der Blicklinie, ausgedehnt. Die Blicklinie liegt bevorzugt auf einer Höhe zwischen 1,55 m und 1,75 m. Dies entspricht der durchschnittlichen Augenhöhe einer erwachsenen Person in stehender Position.

[0026] Der Reflexionswinkel oder Brechungswinkel der Freiformfläche kann 10°, 20°, 30°, 45°, 60°, 70°, 80°, oder jeden anderen Reflexionswinkel bzw. Brechungswinkel zwischen 0° und 90° betragen.

[0027] Die Projektionsfläche und das Produkt können derart beabstandet sein, dass das Bild mit einem Durchmesser von 5 cm, 10 cm, 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm, 140 cm, 160 cm, 180 cm, 200 cm oder mehr auf der Projektionsfläche erzeugt wird. Entsprechend können Projektionsfläche und Produkt derart beabstandet sein, dass ein rechteckiges Bild mit einer Seitenlänge von 5 cm, 10 cm, 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm, 140 cm, 160 cm, 180 cm, 200 cm oder mehr auf der Projektionsfläche erzeugt wird. Zudem ist es denkbar, dass die Freiformfläche das Licht auf einen vergleichsweise kleineren Bereich der Projektionsfläche fokussieren kann, sodass das Bild vergleichsweise heller erscheint als die Projektionsfläche.

[0028] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Produktes, insbesondere eines Verpackungsmittels, mit einem Originalitätsnachweis umfassend die Schritte:
  1. i.) Bereitstellen eines Bildes, vorzugsweise eines Schwarzweißbildes, des auf der Projektionsfläche zu erzeugenden Bildes;
  2. ii.) Verwenden eines Computers zum Ausführen eines Algorithmus zum Berechnen der dreidimensionalen Netzstruktur mindestens einer durchgehenden reflektierenden und/oder transparenten Freiformfläche in Abhängigkeit des bereitgestellten Bildes;
  3. iii.) Erzeugen eines digitalen 3D-Modells der dreidimensionalen Netzstruktur in einem digitalen 3D-Format, vorzugsweise in einem CAD-Datenformat;
  4. iv.) Bereitstellen eines Produkts oder eines Werkzeugs oder Halbzeugs zur Herstellung des Produkts; und
  5. v.) Erstellen des Originalitätsnachweises durch Reproduzieren der vorgegebenen dreidimensionalen Netzstruktur der mindestens einen durchgehenden Freiformfläche auf dem Produkt, Werkzeug oder Halbzeug anhand des digitalen 3D-Modells.


[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Produktes lässt vorteilhafterweise eine schnelle und computerunterstützte Anbringung des Originalitätsnachweises an einem Produkt zu. Als vorteilhaft hat es sich im Rahmen der Erfindung erwiesen, wenn das in Schritt i.) bereitgestellte Bild als Schwarzweißbild bereitgestellt wird. Anhand eines Schwarzweißbildes kann die dreidimensionale Netzstruktur besonders schnell und einfach berechnet werden.

[0030] Ein computerimplementiertes Verfahren zur Herstellung einer reflektierenden Freiformfläche ist bereits in der EP 2 963 463 beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird. Darin wird eine kontinuierliche Oberfläche berechnet, deren Normalen so angeordnet sind, dass einfallende Lichtstrahlen in einem vorgeschriebenen Beleuchtungsmuster reflektiert werden und auf der Projektionsfläche ein Bild erzeugen. Andere Verfahren wie die in der US 1033094 B2, US 1019679 B2, US 10234689 B1 und US 9869866 B2 beschriebenen Verfahren, die hier durch Bezugnahme aufgenommen werden, können angewendet werden, um die durchgehende reflektierende Freiformfläche auszubilden und eine Reflexion oder Projektion des zu erzeugenden Bildes auf die Projektionsfläche zu ermöglichen.

[0031] Der Originalitätsnachweis kann mit den Schritten iv.) und v.) auf das finale Produkt, ein Werkzeug oder ein Halbzeug zur Herstellung des Produktes aufgebracht werden. Sofern der Originalitätsnachweis auf ein Werkzeug oder ein Halbzeug zur Herstellung des Produktes aufgebracht wird, ist es bekannt, dass das Produkt weitere Fertigungsschritte bis zu dessen Finalisierung durchläuft, wobei in den nachfolgenden Prozessschritten eine Beschädigung des Originalitätsnachweises vermieden werden soll und vielmehr durch weitere Prozessschritte, beispielsweise Beschichtungen, die Qualität des Originalitätsnachweises erhöht werden kann.

[0032] Die Freiformfläche kann in Schritt v.) durch Umformen, Tiefziehen, spanende Bearbeitung, Stanzen und/oder Prägen von Metall reproduziert werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Freiformfläche in Schritt v.) durch Urformen, Gießen, Spritzgießen und/oder Pressen von Kunststoff oder Glas reproduziert werden. Zum Reproduzieren der Freiformfläche kann ein Werkzeug, eine Matrize, eine Form oder dergleichen eingesetzt werden. Das Werkzeug, die Matrize oder die Form können mit einem Negativ bzw. einem Modell der Freiformfläche durch spanende Bearbeitung oder ein anderes geeignetes Herstellungsverfahren ausgebildet werden. Das Modell kann unter Berücksichtigung von Herstellungstoleranzen, Schwindungen, elastischem Verhalten oder anderen spezifischen Werkstoffeigenschaften ausgebildet sein. Mittels Urformen kann vorteilhafterweise eine hohe Maßgenauigkeit bei gleichzeitig geringen Materialverlusten erzielt werden. Das Tiefziehen bietet den Vorteil einer homogenen Oberflächenqualität bei geringem oder keinem Nachbearbeitungsaufwand. Das Stanzen bietet den Vorteil einer hohen Oberflächengenauigkeit und sauberer Schnittkanten durch die präzisen Werkzeuge, wie beispielsweise die Matrize. Das Prägen lässt detailgenaue Oberflächenstrukturen zu, wodurch sich die Freiformfläche vorteilhafterweise mit hoher Präzision fertigen lässt. Durch den Einsatz präziser Formen und/oder moderner 3D-Drucktechniken für die Formherstellung bietet das Urformen den Vorteil, dass sich sehr präzise Strukturen und feine Details abbilden lassen. Auch mittels Gießen lassen sich vorteilhafterweise feinste Oberflächenstrukturen und Details präzise reproduzieren. Das Spritzgießen bietet den Vorteil einer präzisen Fertigung von Produkten aus Kunststoff mit hoher Wiederholgenauigkeit. Pressverfahren bieten aufgrund des hohen Drucks, mit dem das Material in eine Form gepresst wird, eine hohe Oberflächenqualität und eine präzise Abbildung der durch die Form vorgegebenen Strukturen.

[0033] Es versteht sich, dass die zuvor genannten und nachstehend noch zu erläuternden Ausführungsformen und Ausführungsbeispiele nicht nur einzeln, sondern auch in beliebiger Kombination miteinander ausbildbar sind, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zur verlassen. Ebenfalls versteht es sich, dass die vorgenannten und nachstehend noch zu erläuternden Ausführungsformen und Ausführungsbeispiele sich in äquivalenter oder zumindest ähnlicher Art und Weise auf das erfindungsgemäße Verfahren beziehen, ohne für dieses separat genannt zu werden.

[0034] Ausführungsformen der Erfindung sind in Zeichnungen schematisiert dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.

[0035] Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Anordnung aufweisend ein Produkt mit einem erfindungsgemäßen Originalitätsnachweis; und
Fig. 2
die erfindungsgemäße Anordnung aus Fig. 1 ohne Produktaufnahme in Detailansicht.


[0036] Fig. 1 zeigt das als Verpackungsmittel in Form eines Behältnisses ausgebildete Produkt 12 angeordnet auf einer Produktaufnahme 26. Das Produkt 12 kann mittels der Produktaufnahme 26 um die Vertikalachse des Produktes 12 rotiert und/oder zwischen Betrachter 30 und Projektionsfläche 18 bewegt werden. Die Rotation bzw. Bewegung des Produktes 12 mittels der Produktaufnahme 26 dient der Ausrichtung des Produktes gegenüber der Lichtquelle 26 und der Projektionsfläche 18, sodass das zu erzeugende Bild 20 optimal auf der Projektionsfläche 18 dargestellt wird. Jedoch ist es auch denkbar, auf die Rotation und Bewegung des Produktes 12 mittels der Produktaufnahme 26 zu verzichten, und das Produkt 12 und/oder die Lichtquelle 26 oder die Projektionsfläche 18 manuell auszurichten. Der Originalitätsnachweis 10 ist am Deckel 22 des Produktes 12 angeordnet. Die Freiformfläche 14 des Originalitätsnachweises 10 reflektiert einfallende Lichtstrahlen 16 derart, dass das Bild 20 auf der Projektionsfläche 18 dargestellt wird. Hierzu sendet gemäß gezeigter Ausführungsform der Betrachter mit einer Lichtquelle 26 Lichtstrahlen 16 aus, die auf die Freiformfläche 14 des Originalitätsnachweises 10 treffen und unter dem Reflexionswinkel α auf die Projektionsfläche reflektiert werden. Die durchgehende Freiformfläche 14 erzeugt somit durch Reflexion der Lichtstrahlen 16 das Bild 20 auf der Projektionsfläche 18. Die Lichtquelle 26 kann beispielsweise eine Leuchte eines Mobiltelefons sein.

[0037] Fig. 2 zeigt die Anordnung 24, wie sie bereits in Fig. 1 gezeigt ist, im Detail, jedoch ohne den Benutzer 30 und die Produktaufnahme 26. Das Produkt 12 ist derart zwischen Lichtquelle 26 und Projektionsfläche 18 ausgerichtet, dass bei Bestrahlung des Originalitätsnachweises 10 mit der Lichtstrahlung 16 das Bild 20 auf der Projektionsfläche 18 dargestellt wird. Zur Bestimmung der Position des Produkts 12, insbesondere des Originalitätsnachweises 10, im Raum ist ein kartesisches Koordinatensystem K1 vorgesehen. Zur Bestimmung der Lichtquelle 26 im Raum kann ebenfalls das kartesische Koordinatensystem K1 verwendet werden, oder aber, wie in Fig. 2 dargestellt, ein vom Koordinatensystem K2 abweichendes weiteres Koordinatensystem K2. Die Freiformfläche 14, die bevorzugt anhand einer computergenerierten dreidimensionalen durchgehenden Netzstruktur angefertigt wurde, reflektiert die einfallenden Lichtstrahlen 16 zur Erzeugung des Bildes 20, sodass das bei korrektem Einfall der Lichtstrahlen 16, die durch die Lichtquelle 26 bereitgestellt werden, der Originalitätsnachweis 10 auf der Projektionsfläche 18 sichtbar wird. Demgegenüber ist das zu erzeugende Bild 20 ohne einfallende Lichtstrahlen 16 weder aus der Projektionsfläche 18 noch aus der Freiformfläche 14 selbst ersichtlich, da die Freiformfläche 14 derart ausgestaltet ist, dass das zu erzeugende Bild 20 auf der Freiformfläche 14 unkenntlich bzw. nicht erkennbar ist. Der Originalitätsnachweis 10 bietet somit die Möglichkeit zur wiederholbaren Überprüfung der Echtheit des Produktes 12 durch wiederholte Aufbringung von Lichtstrahlen 16 auf das Produkt 12. Dies ist auch vorteilhafterweise möglich, nachdem das Produkt 12, hier ein Verpackungsmittel mit einem Deckel 22, bereits erstmals geöffnet wurde


Ansprüche

1. Originalitätsnachweis (10) zur wiederholbaren Überprüfung der Echtheit eines Produkts (12), aufweisend mindestens eine reflektierende und/oder transparente Freiformfläche (14), wobei die Freiformfläche (14) als dreidimensionale durchgehende Netzstruktur ausgebildet ist, die eine Mehrzahl an Flächenelementen aufweist, und die Freiformfläche (14) dazu konfiguriert ist, einfallende Lichtstrahlen (16) derart auf eine Projektionsfläche (18) zu reflektieren und/oder zu projizieren, dass ein Bild (20) auf der Projektionsfläche (18) durch Reflexion und/oder Brechung mittels der Freiformfläche (14) erzeugbar ist, wobei das auf der Projektionsfläche (18) zu erzeugende Bild (20) auf der Freiformfläche (14) unkenntlich ist.
 
2. Originalitätsnachweis nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Freiformfläche (14) zumindest bereichsweise konvex oder konkav gekrümmt ausgebildet ist.
 
3. Originalitätsnachweis nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Krümmung der Freiformfläche (14) von einem Rand der Freiformfläche (14) zum gegenüberliegenden Rand erstreckt.
 
4. Originalitätsnachweis nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Freiformfläche (14) eine Beschichtung aufweist, wobei die Beschichtung eine Metallisierung, Eloxierung, Lackierung, PVD-Beschichtung, CVD-Beschichtung und/oder eine Beschichtung mit Nanopartikeln ist.
 
5. Originalitätsnachweis nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Freiformfläche (14) einen Polfilter und/oder einen Spektralfilter aufweist.
 
6. Originalitätsnachweis nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zu erzeugende Bild (20) ein Gegenstand, ein Muster oder ein Logo ist.
 
7. Produkt (12), insbesondere Verpackungsmittel, mit einem Originalitätsnachweis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
8. Produkt nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Originalitätsnachweis (10) an einem Verschluss, insbesondere an einem Deckel (22), des Produkts (12) angeordnet ist.
 
9. Produkt nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Produkt (12) aus Kunststoff, Metall und/oder Glas hergestellt ist.
 
10. Produkt nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Produkt (12) ein transparentes und befüllbares Behältnis ist, wobei die Freiformfläche (14) derart ausgebildet ist, dass eine Erzeugung des Bildes (20) auf der Projektionsfläche (18) in Abhängigkeit des Füllgrads des Behältnisses erfolgt.
 
11. Anordnung (24) zur Präsentation eines Produkts (12) mit einer Lichtquelle (26), einer Projektionsfläche (18) und einem Produkt (12) mit einem Originalitätsnachweis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
12. Anordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (26) eine monochromatische oder polychromatische Leuchte ist.
 
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Produktaufnahme (28) umfasst ist, mittels der das Produkt (12), bevorzugt automatisiert, rotierbar und/oder positionierbar ist.
 
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Projektionsfläche (18) derart angeordnet ist, dass das erzeugte Bild (20) in das Hauptgesichtsfeld eines Betrachters (30) fällt.
 
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Projektionsfläche (18) und das Produkt (12) derart beabstandet sind, dass das zu erzeugende Bild (20) mit einem Durchmesser oder einer Seitenlänge von 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm, 140 cm, 160 cm, 180 cm, 200 cm oder mehr auf der Projektionsfläche (18) erzeugt wird.
 
16. Verfahren zur Herstellung eines Produkts (12), insbesondere eines Verpackungsmittels, umfassend die Schritte:

i) Bereitstellen eines Bildes, vorzugsweise in Schwarzweiß, des auf der Projektionsfläche zu erzeugenden Bildes (20);

ii) Verwenden eines Computers zum Ausführen eines Algorithmus zum Berechnen der dreidimensionalen Netzstruktur mindestens einer durchgehenden reflektierenden und/oder transparenten Freiformfläche (14) in Abhängigkeit des bereitgestellten Bildes;

iii) Erzeugen eines digitalen 3D-Modells der dreidimensionalen Netzstruktur in einem digitalen Datenformat, bevorzugt in einem CAD-Datenformat;

iv) Bereitstellen eines Produkts (12) oder eines Werkzeugs oder Halbzeugs zur Herstellung des Produkts (12); und

v) Erstellen des Originalitätsnachweises (10) durch Reproduzieren der vorgegebenen dreidimensionalen Netzstruktur der mindestens einen durchgehenden Freiformfläche (14) auf dem Produkt (12), Werkzeug oder Halbzeug anhand des digitalen 3D-Modells.


 
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
wobei die Freiformfläche (14) in Schritt v) durch Umformen, Tiefziehen, Stanzen und/oder Prägen von Metall oder die Freiformfläche in Schritt v) durch Urformen, Gießen, Spritzgießen und/oder Pressen von Kunststoff oder Glas reproduziert werden.
 




Zeichnung










Recherchenbericht












Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente