[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kältespeicher und die Verwendung eines solchen
Kältespeichers als Energiespeicher in einem Gebäudeversorgungssystem.
[0002] Unter dem Begriff "Gebäudeversorgungssystem" soll im Rahmen dieser Erfindung ein
System zur Versorgung eines beliebigen Gebäudes mit warmem oder kaltem Trinkwasser,
warmem Brauchwasser, insbesondere für Heizungsanlagen, und/oder kaltem Brauchwasser,
insbesondere für Kühleinrichtungen bzw. Klimaanlagen verstanden werden. Dabei bezieht
sich die vorliegende Erfindung vorzugsweise auf Gebäudeversorgungssysteme, bei denen
die Energie (Strom und/oder Wärme) über erneuerbare Energiequellen, beispielsweise
unter Verwendung von Photovoltaik-Modulen, Solarkollektoren oder kombinierten Hybridkollektoren
resp. PVT-Modulen, erzeugt wird und die wenigstens eine Wärmepumpe umfassen.
[0003] Wärmepumpen sind aus modernen Gebäudeversorgungssystemen zur Erwärmung von Gebäuden,
zur Bereitstellung von warmem Trinkwasser und von Prozesswärme, aber auch zur effizienten
Kühlung von Gebäuden im Sommer, nicht mehr wegzudenken. Als Wärmequellen für besagte
Wärmepumpen, insbesondere für Sole/Wasser-Wärmepumpen, können beispielsweise Erdwärmesonden,
Eisspeicher aber auch Sonnenkollektoren bzw. Photothermie (PVT)-Module Verwendung
finden.
[0004] In der
DE 10 2019 135 681 A1 wird beispielsweise ein Energiespeicher bestehend aus zwei Behältern beschrieben,
der teilweise in einem Erdreich eingesenkt sein kann. Der Energiespeicher kann vorteilhaft
mit weiteren Energiequellen zusammenarbeiten, ohne dabei den Installationsaufwand
zu erhöhen. Aus der
EP3 147 584 B1 ist darüber hinaus ein Flüssigkeitsspeicher zur Speicherung von kalten und warmen
Flüssigkeiten bekannt, der sich durch minimale Kälte- bzw. Wärmeverluste auszeichnet.
Zudem sei noch auf die
DE 20 2013 001 469 U1 verwiesen.
[0005] PVT-Module können dazu vorteilhaft als Luft/Wasser-Wärmetauscher eingesetzt werden
und so eine alternative Wärme-Quelle zu klassischen Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systemen
darstellen. Im Vergleich zu den besonders energieeffizienten Erdwärmesonden- und Eisspeicher-Systemen
erweisen sich PVT-Modul-Systeme dabei oftmals als kostengünstiger bei nur leicht niedrigerer
Energieeffizienz.
[0006] Zur Gewährleistung der Betriebssicherheit sind bei der Auslegung von Gebäudeversorgungssystemen
unter Verwendung von PVT-Modul-Systemen insbesondere auch "worst-case"-Bedingungen,
also bspw. eine Schlechtwetterperiode mit mehreren kalten Tagen mit wolkenbedecktem
Himmel, zu berücksichtigen. PVT-Modul-Systeme werden im Stand der Technik dazu oftmals
besonders groß dimensioniert, was allerdings nachteilig zu einem schlechten Wirkungsgrad
und/oder zu häufiger Stagnation der PVT-Anlage führen kann. Als alternative Möglichkeit
für die Spitzenlastabdeckung werden im Stand der Technik Zusatzheizungen als Wärmequelle
für die Wärmepumpe vorgesehen, welche beispielsweise in Form von Kaminöfen, kleinen
Gasthermen, zusätzlichen Pelletöfen oder durch Elektroheizstäbe realisiert werden
können. Besagte Zusatzheizungen nutzen allerdings nachteilig fossile Brennstoffe,
was die Klimabilanz der jeweiligen Gesamtanlage deutlich verschlechtert. Elektroheizstäbe
können, besonders bei häufigem Einsatz, aufgrund ihres vergleichsweise hohen Stromverbrauchs
zu höheren Betriebskosten führen. Zudem können defekte Elektroheizstäbe, die starke
Verkalkungen aufweisen, die Effizienz der Heizung beeinträchtigen, was wiederum nachteilig
zu erhöhten Wartungs- und Reparaturkosten führen kann. Ein anderer Aspekt bei der
Gebäudeversorgung - gerade bei einer klimawandelbedingten Zunahme der sommerlichen
Durchschnittstemperatur - betrifft die Gewährleistung einer energieeffizienten Kühlung
von Gebäuden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte technische Lösung bereitzustellen, um die Betriebssicherheit
eines auf regenerativen und somit oftmals witterungsabhängigen Energiequellen basierenden
Gebäudeversorgungssystem zu gewährleisten und dabei gleichzeitig möglichst klimaneutral
zu sein. Der Fokus soll hierbei insbesondere auf Gebäudeversorgungssystemen liegen,
welche auf Wärmepumpenheizungen beruhen und PVT-Module als direkte Wärmequellen für
die jeweilige Wärmepumpe verwenden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Kältespeicher mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
1 sowie durch eine Verwendung eines derartigen Kältespeichers als Energiespeicher
in einem Gebäudeversorgungssystem gemäß Patentanspruch 15 gelöst.
[0009] Der erfindungsgemäße Kältespeicher umfasst wenigstens einen ersten Speicherbehälter
mit einer Öffnung zur Befüllung des ersten Speicherbehälters mit einem ersten Kältemittel,
wenigstens einer Seitenwand und einem, der Öffnung gegenüberliegenden, Boden; einen
zweiten Speicherbehälter für ein zweites Kältemittel, welcher um den ersten Speicherbehälter
herum angeordnet ist und den ersten Speicherbehälter vollständig in sich aufnimmt,
sodass wenigstens die Seitenwand und der Boden des ersten Speicherbehälters das Volumen
des zweiten Speicherbehälters zum ersten Speicherbehälter hin abgrenzen; und einen
dritten Speicherbehälter für ein drittes Kältemittel, welcher wiederum um den zweiten
Speicherbehälter herum angeordnet ist und den zweiten Speicherbehälter wenigstens
teilweise in sich aufnimmt; und wobei der zweite Speicherbehälter wenigstens zwei
Zuläufe und wenigstens zwei Abläufe für das zweite Kältemittel umfasst.
[0010] Der erfindungsgemäße Kältespeicher bildet vorteilhaft ein Tank-in-Tank-in-Tank-System
bei dem der erste Speicherbehälter als Innentank und/oder der dritte Speicherbehälter
als Außentank die Rolle von kostengünstigen Latentwärmespeichern einnehmen können,
welche in direktem einseitigem oder beidseitigem thermischem Kontakt mit dem im zweiten,
als Mitteltank ausgestalteten, Speicherbehälter befindlichen zweiten Kältemittel stehen.
Die Wärmekapazität des erfindungsgemäßen Kältespeichers in Form eines Tank-in-Tank-in-Tank-Systems
ist dadurch im Vergleich zur Wärmkapazität von konventionellen Pufferspeichern, insbesondere
auch konventionellen Kombispeichern des Stands der Technik vorteilhaft um ein Vielfaches
erhöht. Zudem eignet sich der erfindungsgemäße Kältespeicher besonders gut für den
Einsatz bei Nachrüstungs-/ Umrüstungs- bzw. Renovierungsprojekten. So kann beispielsweise
ein bereits bestehender wasserdichter Kellerraum, in dem zuvor der Öltank einer Ölheizung
stand, im Zuge einer Umrüstung auf eine Wärmepumpenheizungsanlage zu einem dritten
Speicherbehälter im Sinne der vorliegenden Erfindung umgebaut, durch einen ersten
und zweiten Speicherbehälter im Sinne der vorliegenden Erfindung ergänzt und somit
vorteilhaft zu einem erfindungsgemäßen Kältespeicher umgewandelt werden. Alternativ
oder kumulativ dazu kann auch eine Regenwasser-Zisterne, ein Regenwassertank, ein
Retentionsraum und/oder Retentionsbehälter als ein dritter Speicherbehälter im Sinne
der vorliegenden Erfindung genutzt werden. Das darin eigeleitete, vorzugsweise gefilterte
und/oder gereinigte Regenwasser kann dann vorteilhaft zu einer weiteren Umwelt-Quelle
für ein Wärmepumpensystem werden.
[0011] Der erfindungsgemäße Kältespeicher ist zudem nicht nur als Energiequelle für die
Heizperiode, sondern gleichermaßen auch als Kühlspeicher für den sommerlichen Kühlbetrieb
geeignet, wobei vorteilhaft aktiv Kühlenergie durch die Brauchwarmwasserproduktion
und auch über den Wärmeabwurf über die PVT-Module gewonnen werden kann.
[0012] Wird ein derartiger Kältespeicher als Energiespeicher in einem Gebäudeversorgungssystem
verwendet, welches wenigstens ein Photothermie-Modul, eine Wärmepumpe und einen Verbraucher,
insbesondere in Form eines Kombispeichers für Trink- und Brauchwasser, eines Trinkwasserverbrauchers
und/oder einer Heizungsanlage umfasst, kann auf vergleichsweise einfache und kostengünstige
Weise ein neues aber auch jedes bestehende Gebäude mit einer nachhaltigen Strom- und
Heizungsanlage mit wenigstens Tag/Nacht-ausgleichendem, mehr-tages bis halb-saisonalem
Eisspeicher mit PVT-Regeneration (also photo-thermischer Regeneration) ausgestattet
werden.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen, welche einzeln oder in
Kombination miteinander einsetzbar sind, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, kann der erste Speicherbehälter
zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet sein, wobei die im Wesentlichen kreisförmige
Grenzfläche des Kegelstumpfes mit kleinerem Radius durch den Boden des ersten Speicherbehälters
gebildet ist und wobei die im Wesentlichen kreisförmige Grenzfläche des Kegelstumpfes
mit größerem Radius durch die Öffnung des ersten Speicherbehälters gebildet ist, sodass
sich der erste Speicherbehälter im Benutzungszustand von oben nach unten verjüngt.
Ein derartiger, zylindrischer oder kegelstumpfförmiger, sich von der Öffnung zum Boden
hin verjüngender erste Speicherbehälter bietet dem darin befindlichen ersten Kältemittel,
bei dem es sich insbesondere um Wasser handeln kann, vorteilhaft die Möglichkeit von
unten nach oben, also vom Boden zur Öffnung hin, zuzufrieren, ohne dass die Gefahr
des Platzens des ersten Speicherbehälters besteht. Ein zylindrischer oder ein kegelstumpfförmiger,
sich von der Öffnung zum Boden hin verjüngende erste Speicherbehälter kann darüber
hinaus vorteilhaft als Strömungsbrecher wirken und dadurch eine bessere Temperaturschichtung
im zweiten Speicherbehälter bewahren.
[0015] Darüber hinaus hat es sich bewährt, wenn der zweite Speicherbehälter einen Innenboden
und einen Außenboden umfasst, welche durch einen thermischen Isolationsbereich voneinander
getrennt sind, wobei der thermische Isolationsbereich eingerichtet ist, den zweiten
Speicherbehälter im Bereich seines Innen- und Außenbodens nach außen thermisch zu
isolieren. Dabei kann der thermische Isolationsbereich zwischen Innenboden und Außenboden
vorzugsweise eine Breite zwischen 5 und 150 mm, bevorzugt zwischen 10 und 50 mm aufweisen,
wobei besagte Breite im Falle unterschiedlicher Wölbungen von Innenboden und Außenboden
auch von innen nach außen unterschiedlich sein, also innerhalb des angegebenen Bereichs
variieren, kann. Der thermische Isolationsbereich kann bevorzugt als ein evakuierter
Bereich zwischen Innenboden und Außenboden ausgebildet sein; und/oder eine Kunststoffschicht,
insbesondere eine Polyethylen-Platte oder Polyethylen-Beschichtung, umfassen. Ein
thermischer Isolationsbereich im Bereich des Innen- und Außenbodens vermeidet während
des Betriebs vorteilhaft eine Vereisung unterhalb des Außenbodens des zweiten Speicherbehälters
und verhindert so, dass der zweite Speicherbehälter durch sich ausdehnendes Eis aus
seiner Verankerung innerhalb des dritten Speicherbehälters gedrückt wird.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil, wenn
der zweiten Speicherbehälter einem Innendruck von 2,5 bis 3,5 bar, bevorzugt 3,0 bar,
standhält. Insbesondere bei der Verwendung des Kältespeichers als Energiespeicher
in einem Gebäudeversorgungssystem wenigstens umfassend: ein Photothermie-Modul, eine
Wärmepumpe und einen Verbraucher, kann der Kältespeicher über seine wenigstens zwei
Zuläufe und wenigstens zwei Abläufe in einen geschlossenen Kreislauf des zweiten Kältemittels,
insbesondere einem Sole-Quellenkreis der Wärmepumpe, eingebunden sein, in dem i.d.R.
ein Betriebsdruck von bis zu 3 bar herrscht.
[0017] Von Vorteil ist auch eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der der dritte Speicherbehälter
als eine flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet ist, die den zweiten Speicherbehälter
derart in sich aufnimmt, dass der zweite Speicherbehälter wenigstens abschnittsweise,
insbesondere in einem Abschnitt bis zu 30 % einer Höhe des zweiten Speicherbehälters,
bevorzugt bis 60 % seiner Höhe, mit dem dritten Kältemittel in Kontakt bringbar ist.
[0018] Der Kältespeicher, insbesondere der zweite Speicherbehälter, kann vorzugsweise aus
rostfreiem Stahl, insbesondere Chromstahl, hergestellt werden, wodurch auf eine Isolation
des zweiten Speicherbehälters nach außen, mit einem Dämmmaterial wie bspw. Armaflex,
verzichtet werden kann. Bei einem Betrieb eines Gebäudeversorgungssystems im Sinne
der vorliegenden Erfindung wäre der zweite Speicherbehälter dann kälter als die Umgebungstemperatur
am jeweiligen Aufstellungsort (beispielsweise die Temperatur in dem Kellerraum, in
dem der erfindungsgemäße Kältespeicher platziert ist), wodurch Luftfeuchtigkeit an
der Außenseite des zweiten Speicherbehälters kondensieren würde. Dadurch könnte der
Aufstellungsort, insbesondere der Kellerraum, vorteilhaft trocken gehalten werden.
[0019] Die Ausgestaltung des dritten Speicherbehälters als flüssigkeitsdichte Wanne ermöglicht
in diesem Zusammenhang einerseits vorteilhaft das Sammeln und Abführen des besagten
Kondenswassers. In einer minimalen Ausgestaltung besagter Wanne kann deren Höhe somit
nur wenige cm, also wenige % der Höhe des zweiten Speicherbehälters, betragen und
vorzugsweise einen Bodenablauf für das gesammelte Kondenswasser aufweisen. Der dritte
Speicherbehälter kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung auch als eine klassische,
nach oben offene Auffangwanne aus Stahl oder Kunststoff ausgebildet sein, die 30 bis
60 % der Höhe des zweiten Speicherbehälters erreicht. Je grösser das Volumen des dritten
Speicherbehälters ist, desto grösser ist der zusätzliche Energiegewinn in der Funktion
als Latentspeicher.
[0020] Andererseits ermöglicht ein derartig ausgestalteter dritter Speicherbehälter auch
vorteilhaft eine einfache und kostengünstige Installation des erfindungsgemäßen Kältespeichers
in beliebigen Räumen eines Gebäudes und bietet insbesondere einfache Möglichkeiten
der Befüllung und Entleerung, beispielsweise über eine mobile Pumpe und/oder ein flexibles
Schlauchsystem.
[0021] Alternativ dazu kann der dritte Speicherbehälter in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
des Kältespeichers auch derart ausgebildet sein, dass er den zweiten Speicherbehälter
vollständig in sich aufnimmt. Ein derartiger dritter Speicherbehälter, der insbesondere
als ein flutbarer Behälter, flutbarer Tank oder bevorzugt als ein flutbarer Raum,
insbesondere als ein Retentionsraum oder als ein flüssigkeitsdichter Raum, ausgestaltet
sein kann, ermöglicht es vorteilhaft den zweiten Speicherbehälter je nach Bedarf bis
zu einer beliebigen Höhe des zweiten Speicherbehälters mit dem dritten Kältemittel
in Kontakt zu bringen. Ein flüssigkeitsdichter Raum im Sinne der vorliegenden Erfindung
kann beispielsweise ein Raum der Dichtigkeitsklasse 2 nach Norm SIA 272 des Schweizerischen
Ingenieur- und Architekturvereins sein.
[0022] Die Ausgestaltung als ganzer Raum oder Zisterne ermöglicht es insbesondere den ganzen
"Tank-in Tank", also den zweiten Speicherbehälter innerhalb des dritten Speicherbehälters,
mehr als 50% zu fluten oder vorzugsweise ganz zu überfluten. Bei einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung sind die Wände des dritten Speicherbehälters, also die Raum-, Zisternen-
oder Tankwände, 20 bis 100 cm, bevorzugt 50 bis 80 cm, von der äußeren Seitenwand
des zweiten Speicherbehälters entfernt, so dass ein vollständiges Durchfrieren des
dritten Kältemittels, insbesondere des Wassers, bis an die Wände des dritten Speicherbehälters
gemindert resp. verhindert wird. Ein solches System kann vorteilhaft bis zu 12 x mehr
Energie speichern als ein einfacher Kältespeicher des Stands der Technik gleicher
Größe.
[0023] Dabei hat es sich besonders bewährt, wenn der dritte Speicherbehälter wenigstens
einen Zulauf und wenigstens einen Überlauf für das dritte Kältemittel umfasst, wobei
der Überlauf, in einer solchen Höhe an einer Wand des dritten Speicherbehälters angeordnet
ist, dass der dritte Speicherbehälter maximal zu 90 % einer Höhe des dritten Speicherbehälters
mit dem dritten Kältemittel befüllbar ist.
[0024] Auch in diesem Fall kann der Kältespeicher, insbesondere der zweite Speicherbehälter,
vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, insbesondere Chromstahl, hergestellt werden, wodurch
auf eine Isolation des zweiten Speicherbehälters nach außen, mit einem Dämmmaterial
wie bspw. Armaflex, verzichtet werden kann. Der dritte, den zweiten Speicherbehälter
vollständig aufnehmende, Speicherbehälter kann dann mit dem dritten Kältemittel vorzugsweise
maximal bis zu 90 % einer Höhe des dritten Speicherbehälters mit dem dritten Kältemittel
geflutet werden. Das den zweiten Speicherbehälter umgebende dritte Kältemittel kann
dann vorteilhaft ebenfalls Wärme mit dem zweite Kältemittel im Inneren des zweiten
Speicherbehälters austauschen und die Wärmekapazität der Gesamtanlage vorteilhaft
weiter erhöhen. Dabei kann in einer Ausgestaltung der Erfindung ein insbesondere ringförmiges
Volumen um die Außenwand des zweiten Speicherbehälters von ungefähr 20 bis 50 cm Stärke
zugelassen werden, in dem das dritte Kältemittel bei Wärmeabgabe an das zweite Kältemittel
frieren kann. Im Fall von Wasser als drittem Kältemittel kann auf diese Weise durch
den dritten Speicherbehälter vorteilhaft ein vollständig saisonaler Eisspeicher bereitgestellt
werden, dessen Hydraulik im Vergleich zu einem herkömmlichen Eisspeicher wesentlich
einfacher und kostengünstiger ist.
[0025] Dabei verhindert ein Überlauf, der in einer solchen Höhe an einer Wand des dritten
Speicherbehälters angeordnet ist, dass der dritte Speicherbehälter maximal zu 90 %
einer Höhe des dritten Speicherbehälters mit dem dritten Kältemittel befüllbar ist,
dass das dritte Kältemittel vollständig bis zu einer oberen Begrenzung bzw. Decke
des dritten Speicherbehälters gefriert und, insbesondere wenn es sich bei dem dritten
Kältemittel um Wasser handelt, gegen die obere Begrenzung bzw. die Decke des dritten
Speicherbehälters drückt.
[0026] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, kann im Inneren des zweiten
Speicherbehälters im Bereich von wenigstens einem der Zuläufe, bevorzugt im Bereich
beider Zuläufe, jeweils wenigstens ein Leitelement angeordnet sein. Ein oder mehrere
Leitelemente ermöglichen es vorteilhaft, den jeweiligen Zustrom an zweitem Kältemittel
gezielt in unterschiedliche Schichten des zweiten Speicherbehälters zu lenken und
somit die Schichtung des zweiten Kältemittels in besagtem zweiten Speicherbehälter
zu kontrollieren. Alternativ oder kumulativ dazu hat sich auch eine Ausgestaltung
der Erfindung bewährt, bei der im Inneren des zweiten Speicherbehälters zwischen einer
Außenwand des ersten Speicherbehälters und einer Innenseite einer äußeren Seitenwand
des zweiten Speicherbehälters wenigstens ein Verstärkungsring, bevorzugt drei oder
vier Verstärkungsringe, angeordnet sind. Ein oder mehrere Verstärkungsringe, welche
zwischen einer Außenwand des ersten Speicherbehälters und einer Innenseite einer äußeren
Seitenwand - also der Innenwand - des zweiten Speicherbehälters angeordnet sind, können
nicht nur dem Implosionsschutz des ersten Speicherbehälters dienen, sondern auch vorteilhaft
als Schichtungsbleche zur Kontrolle der Temperaturschichtung des zweiten Kältemittels
fungieren.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann der zweite Speicherbehälter wenigstens
einen dritten Zulauf und wenigstens einen dritten Ablauf zur Verbindung mit wenigstens
einer Zusatzquelle umfassen, wobei im Bereich des dritten Zulaufs vorzugsweise ein
Leitelement angeordnet sein kann. Die Zusatzquelle kann eine Zusatzheizquelle, bspw.
in Form eines Kaminofens, einer kleinen Gastherme oder eines Pelletofens, sein, um
die Temperatur des zweiten Kältemittels im Kältespeicher vorzugsweise während der
kalten Wintermonate kontrolliert erhöhen zu können. Die Zusatzquelle kann jedoch auch
eine Zusatzkühlvorrichtung sein, welche eingerichtet ist, die Temperatur des zweiten
Kältemittels bei Bedarf kontrolliert zu senken.
[0028] Darüber hinaus hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung bewährt, bei der das erste
Kältemittel ein Phasenwechselmaterial, insbesondere Wasser oder Paraffin, das zweite
Kältemittel Ethylenglykol oder ein Ethylenglykol-Wassergemisch oder Propylenglykol
oder ein Propylenglykol-Wassergemisch; und/oder das dritte Kältemittel ein Phasenwechselmaterial,
insbesondere Wasser oder Paraffin, ist.
[0029] Sind das erste und/oder das dritte Kältemittel, bevorzugt sowohl das erste als auch
das dritte Kältemittel, als Phasenwechselmaterialien ausgebildet, kann der erste Speicherbehälter
oder der dritte Speicherbehälter oder können gegebenenfalls sowohl der erste als auch
der dritte Speicherbehälter vorteilhaft als Latentwärmespeicher fungieren, welche
je nach Bedarf Wärmeenergie vom zweiten Kältemittel im zweiten Speicherbehälter aufnehmen
oder an das zweite Kältemittel abgeben. Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausgestaltung,
bei der als erstes und/oder drittes Kältemittel Regenwasser genutzt wird, welches
vorzugsweise im Bereich des zu versorgenden Gebäudes gesammelt, gegebenenfalls gefiltert
und dann über Rohrleitungen dem ersten und/oder dritten Speicherbehälter zugeführt
werden kann.
[0030] Die Verwendung eines Ethylenglykol-Wassergemisches als zweites Kältemittel ermöglicht
vorteilhaft einen vergleichsweise kostengünstigen Betrieb des erfindungsgemäßen Kältespeichers
in einem "gewöhnlichen" "Betriebstemperaturbereich von -10 °C bis + 15 °C im zweiten
Speicherbehälter. Eine Erhöhung des Ethylenglykolgehalts dieses Gemisches bis hin
zu reinem Ethylenglykol ermöglicht es vorteilhaft den Betriebstemperaturbereich bei
tiefen Temperaturen bis zu ungefähr -15 °C zu erweitern. Alternativ kann auch ein
Gemisch aus Propylenglykol und Wasser bzw. reines Propylenglykol als zweite Kältemittel
verwendet werden. Der Einsatz von Propylenglykol in einem Gemisch mit Wasser erlaubt
dabei vorteilhaft den Betrieb bei noch tieferen Kältemitteltemperaturen bis zu ungefähr
- 60 °C bei Verwendung von reinem Propylenglykol.
[0031] Schließlich hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung bewährt, bei der der Kältespeicher
wenigstens zwei zweite Speicherbehälter, bevorzugt eine Vielzahl von zweiten Speicherbehältern,
umfasst.
[0032] Um die Produktion des erfindungsgemäßen Kältespeichers vergleichsweise einfach und
kostengünstig zu halten, kann der zweite Speicherbehälter vorzugsweise in einer festen
Größe hergestellt werden. Der Einsatz mehrerer zweiter Speicherbehälter in einem Kältespeicher
ermöglicht dann vorteilhaft eine Skalierung des jeweiligen Kältespeichers in Leistung
und speicherbarer Energiemenge. Bei der Verwendung eines Kältespeichers mit mehreren
zweiten Speicherbehältern als Energiespeicher in einem Gebäudeversorgungssystem, wenigstens
umfassend ein Photothermie-Modul, eine Wärmepumpe und ein Verbraucher, können die
zweiten Speicherbehälter dabei untereinander bevorzugt derart parallel verschaltet
sein, dass die Rohrleitungen vom Photothermie-Modul zur Wärmepumpe und zurück in Ringverlegung
so geführt sind, dass die Summe der Längen von Vorlaufleitung und Rücklaufleitung
bei jedem der zweiten Speicherbehälter im Wesentlichen gleich ist. Eine derartige
Rohrführung, im vorliegenden Fall im Rahmen einer Parallelschaltung, wird auch als
Tichelmannsche Rohrführung bezeichnet. Die Verrohrung kann dabei vorzugsweise in Kunststoff, insbesondere
Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) ausgeführt sein, um die Vereisung der Verrohrung
vorteilhaft zu minimieren und auf die aktiven Flächen des Kältespeichers zu beschränken.
[0033] Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an
Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele, auf welche die vorliegende Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist, und in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
[0034] Darin zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Ausgestaltung eines Gebäudeversorgungssystems mit einem Kältespeicher im Sinne
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers mit einem zylindrischen
ersten Speicherbehälter und einem als flüssigkeitsdichte Wanne ausgestalteten dritten
Speicherbehälter;
- Fig. 3
- eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers mit einem kegelstumpfförmigen
ersten Speicherbehälter, bei der der dritte Speicherbehälter derart ausgebildet ist,
dass er den zweiten Speicherbehälter vollständig in sich aufnimmt;
- Fig. 4
- eine Ausgestaltung eines zweiten Speicherbehälters in einer Draufsicht;
- Fig. 5
- eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers mit einem kegelstumpfförmigen
ersten Speicherbehälter und einem als flüssigkeitsdichte Wanne ausgestalteten dritten
Speicherbehälter und zwischen der Innenwand des zweiten Speicherbehälters und der
Außenwand des ersten Speicherbehälters angeordneten Verstärkungsringen; und
- Fig. 6
- Ausgestaltungen von den in Fig. 5 gezeigten Verstärkungsringen in einer Draufsicht.
[0035] Bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0036] Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltung eines Gebäudeversorgungssystems mit einem Kältespeicher
1 im Sinne der Erfindung.
[0037] Der erfindungsgemäße Kältespeicher 1 eignet sich insbesondere für eine Verwendung
als Energiespeicher in einem Gebäudeversorgungssystem. Das in Fig. 1 dargestellte
Gebäudeversorgungssystem umfasst beispielsweise ein Photothermie-Modul 3, eine Wärmepumpe
2 und verschiedene Verbraucher, wie z.B. einen Kombispeichers 5 für Trink- und Brauchwasser,
welcher wiederum verschiedene Trinkwasserverbraucher 6, wie Duschen, Wasserhähne,
u.Ä. mit kaltem und/oder warmem Trinkwasser versorgt. Darüber hinaus kann besagter
Kombispeicher 5 auch eine Heizungsanlage 7 mit warmem Brauchwasser und/oder eine Klimaanlage
(hier nicht eingezeichnet) mit kaltem Brauchwasser versorgen. Der erfindungsgemäße
Kältespeicher 1 ist vorzugsweise zwischen das Photothermie-Modul 3 und die Wärmepumpe
2 geschaltet. Zusätzlich kann der Kältespeicher 1 auch mit wenigstens einer Zusatzquelle
4, bspw. in Form eines Kaminofens, einer kleinen Gastherme oder eines Pelletofens
als Zusatzheizquelle, und/oder in Form einer Klimaanlage als Zusatzkühlvorrichtung,
verbunden sein.
[0038] In
Fig. 2 ist eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers 1 mit einem zylindrischen
ersten Speicherbehälter 11 und einem als flüssigkeitsdichte Wanne ausgestalteten dritten
Speicherbehälter 13 gezeigt.
[0039] Der erfindungsgemäße Kältespeicher 1 umfasst wenigstens einen ersten Speicherbehälter
11 mit einer Öffnung 112 zur Befüllung des ersten Speicherbehälters 11 mit einem ersten
Kältemittel K1. Die Befüllung kann insbesondere über eine Schlauchleitung mit Pumpe
(nicht gezeigt) oder eine anderweitige Zuleitung erfolgen (ebenfalls nicht gezeigt).
Der erste Speicherbehälter 11 kann aber über besagte Öffnung 112 auch stets vorteilhaft
mit seiner Umgebung, insbesondere mit einem dritten Speicherbehälter 13 in Stoffaustausch
stehen, sodass sich im Inneren des ersten Speicherbehälters 11 kein höherer Druck
als der Umgebungsdruck bzw. der Druck im dritten Speicherbehälter 13 bildet und im
Falle, dass als erstes K1 und drittes K3 Kältemittel das gleiche Phasenwechselmaterial,
insbesondere Wasser, verwendet wird, der erste Speicherbehälter 11 durch Flutung des
dritten Speicherbehälters befüllt werden kann (vgl. dazu auch die Ausgestaltung in
Fig. 3).
[0040] Zur Vermeidung einer Verunreinigung und/oder einer Algenbildung des, innerhalb des
ersten Speicherbehälters 11 befindlichen ersten Kältemittels K1, kann die Öffnung
112 des ersten Speicherbehälters 11 mit einer Abdeckung 111 versehen sein, welche
jedoch vorzugsweise eingerichtet ist, einen Druckausgleich mit der Umgebung bzw. mit
dem dritten Speicherbehälter 13 zuzulassen. Der erste Speicherbehälter 11 wird von
wenigstens einer Seitenwand 113 und einem, der Öffnung 112 gegenüberliegenden, Boden
114 zu einem zweiten Speicherbehälter 12 für ein zweites Kältemittel K2 abgegrenzt.
Der zweite Speicherbehälter 12 ist dazu erfindungsgemäß um den ersten Speicherbehälter
11 herum angeordnet und nimmt den ersten Speicherbehälter 11 vollständig in sich auf,
sodass das Volumen des zweiten Speicherbehälters 12 zum ersten Speicherbehälter 11
von besagter wenigstens einen Seitenwand 113 und dem Boden 114 des ersten Speicherbehälters
11 begrenzt wird. Die Außenbegrenzung, gebildet aus Seitenwand 113 und Boden 114 des
ersten Speicherbehälters 11, bildet somit die Innenabgrenzung des zweiten Speicherbehälters
12.
[0041] Um den zweiten Speicherbehälter 12 herum ist erfindungsgemäß wiederum ein dritter
Speicherbehälter 13 für ein drittes Kältemittel K3 angeordnet. Dieser dritte Speicherbehälter
13 nimmt den zweiten Speicherbehälter 12 wenigstens teilweise in sich auf.
[0042] Der dritte Speicherbehälter 13 kann beispielsweise - wie in Fig. 2 dargestellt -
als eine flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet sein, die den zweiten Speicherbehälter
12 derart in sich aufnimmt, dass der zweite Speicherbehälter 12 wenigstens abschnittsweise
mit dem dritten Kältemittel K3 in Kontakt bringbar ist. Die Höhe 134 des als Wanne
ausgestalteten, dritten Speicherbehälters 13 kann dazu bevorzugt so gewählt werden,
dass sich das im dritten Speicherbehälter 13 befindliche, dritte Kältemittel K3 bis
zu einer Höhe sammeln kann, die 30 % einer Höhe 120 des zweiten Speicherbehälters
12, bevorzugt bis 60 % besagter Höhe 120, entspricht. In einer minimalen Ausgestaltung
besagter Wanne, welche vorwiegend zum Sammeln und Abführen von, sich an der Außenseite
der äußeren Seitenwand 1201 des zweiten Speicherbehälters 12 bildendem, Kondenswasser
genutzt wird, kann deren Höhe insbesondere nur wenige cm, also wenige % der Höhe 120
des zweiten Speicherbehälters 12, betragen und vorzugsweise eine Bodenablauf für das
gesammelte Kondenswasser aufweisen (hier nicht gezeigt). In besagter minimaler Ausgestaltung
kann dann vorteilhaft die Kondensationsenthalpie des sich bildenden Kondenswassers
über die vorzugsweise unisolierte äußere Seitenwand 1201 des zweiten Speicherbehälters
12 an das zweite Kältemittel K2 übertragen werden.
[0043] Der zweite Speicherbehälter 12 kann zu Abgrenzung nach außen, also zum dritten Speicherbehälter
13 hin, neben wenigstens einer äußeren Seitenwand 1201, einen Innenboden 127 und einen
Außenboden 129 umfassen, welche bevorzugt durch einen thermischen Isolationsbereich
128 voneinander getrennt sind. Der thermische Isolationsbereich 128 kann dann vorzugsweise
eingerichtet sein, den zweiten Speicherbehälter 12 im Bereich seines Innen- 127 und
Außenbodens 129 nach außen thermisch zu isolieren. Der thermische Isolationsbereich
128 zwischen Innenboden 127 und Außenboden 129 kann vorzugsweise eine Breite zwischen
5 und 150 mm, bevorzugt zwischen 10 und 50 mm aufweisen, wobei besagte Breite im Falle
unterschiedlicher Wölbungen von Innenboden 127 und Außenboden 129 auch von innen nach
außen unterschiedlich sein, also innerhalb des angegebenen Bereichs variieren, kann,
und beispielsweise durch eine Kunststoffschicht, insbesondere eine Polyethylen-Platte
oder Polyethylen-beschichtung, zwischen Innen- 127 und Außenboden 129 gebildet sein.
Besonders bevorzugt kann der thermische Isolationsbereich 128 auch, wie in den Fig.
1 und 2 gezeigt, als ein evakuierter Bereich zwischen Innenboden 127 und Außenboden
129 ausgebildet sein, wobei innerhalb des evakuierten Bereichs auch zusätzlich noch
eine Kunststoffschicht, wie zuvor beschrieben, angeordnet sein kann.
[0044] Der zweite Speicherbehälter 12 umfasst erfindungsgemäß wenigstens zwei Zuläufe 121
und 123 und wenigstens zwei Abläufe 122 und 124 für das zweite Kältemittel K2, wobei
ein Zulauf-Ablauf-Paar, hier exemplarisch der erste Zulauf 121 und der erste Ablauf
122, den zweiten Speicherbehälter 12 mit dem Photothermie (PVT)-Modul 3 verbinden
können; während das andere Zulauf-Ablauf-Paar, hier exemplarisch der zweite Zulauf
123 und der zweite Ablauf 124, den zweite Speicherbehälter 12 mit der Wärmepumpe 2
verbinden können. Um die Zuläufe 121 und 123 sowie um die Abläufe 122 und 124 herum,
können dabei jeweils auf der Außenseite der äußeren Seitenwand 1201 des zweiten Speicherbehälters
12 Silikon-Manschetten zur thermischen Isolierung der Zu- und/oder Ablaufbereiche
angeordnet sein.
[0045] Der zweite Speicherbehälter 12 kann somit mit dem PVT-Modul 3 und der Wärmepumpe
2 vorzugsweise einen geschlossenen Kreislauf für das zweite Kältemittel K2 bilden.
Der zweiten Speicherbehälter 12 kann deshalb bevorzugt derart ausgestaltet sein, dass
er einem Innendruck von 2,5 bis 3,5 bar, bevorzugt 3,0 bar, standhält. Vorzugsweise
kann besagter zweite Speicherbehälter 12 aus Chromstahl 1.4301 gefertigt sein und
eine Höhe 120 von ungefähr 200 cm, einen Durchmesser von ungefähr 78 cm und einen
Füll-Inhalt für das zweite Kältemittel K2 von ungefähr 365 L aufweisen. Der vom zweiten
Speicherbehälter 12 umgebene erste Speicherbehälter 11 kann in diesem Beispiel ein
Füll-Inhalt von 530 L aufweisen., sodass eine solche Speicherbehälterkombination vorteilhaft
eine Speicherkapazität in einem Temperaturbereich des zweiten Kältemittels K2 von
-5 °C bis + 20 °C von beispielsweise 74 kWh erreichen kann. Die Dimensionen und Füll-Inhalte
besagter Speicherkombination können jedoch auch nach Bedarf angepasst werden. Das
hier beschriebene Beispiel lässt sich zudem auch auf die in Fig. 3 dargestellten Ausgestaltung
übertragen.
[0046] Fig. 3 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers 1 mit einem
kegelstumpfförmigen ersten Speicherbehälter 11, bei der der dritte Speicherbehälter
13 derart ausgebildet ist, dass er den zweiten Speicherbehälter 12 vollständig in
sich aufnimmt.
[0047] Ein derartiger, den zweiten Speicherbehälter 12 vollständig in sich aufnehmende,
dritte Speicherbehälter 13 kann vorzugsweise durch einen flutbaren Raum, insbesondere
einen Retentionsraum oder einen flüssigkeitsdichten Raum, wie insbesondere eine Regenwasser-Zisterne
oder einen umgerüsteten Öltank-Raum gebildet sein. Ein "flüssigkeitsdichter Raum"
kann dabei insbesondere ein Raum der Dichtigkeitsklasse 2 nach Norm SIA 272 des Schweizerischen
Ingenieur- und Architekturvereins. So können bestehende Gebäudeeinrichtungen, die
zuvor beispielsweise für die Heizung des Gebäudes mit fossilen Brennstoffen genutzt
wurden, vorteilhaft in eine nachhaltige Heizungsanlage umgewandelt werden.
[0048] Wie in Fig. 3 zu sehen, kann ein derartiger dritter Speicherbehälter 13 wenigstens
einen Zulauf 131 und wenigstens einen Überlauf 132 für das dritte Kältemittel K3 umfassen,
wobei der Überlauf 132 vorzugsweise in einer solchen Höhe 135 an einer Wand des dritten
Speicherbehälters 13 angeordnet ist, dass der dritte Speicherbehälter 13 maximal zu
90 % einer Höhe 134 des dritten Speicherbehälters 13 mit dem dritten Kältemittel K3
befüllbar ist. Dies gewährleistet vorteilhaft, dass ein derartiger dritter Speicherbehälter
13 nicht vollständig bis zur Behälterdecke mit dem dritten Kältemittel K3 gefüllt
werden kann, sodass, insbesondere wenn es sich bei dem dritten Kältemittel K3 um Wasser
handelt, welches sich beim Gefrieren ausdehnt, keine Gefahr der Beschädigung des dritten
Speicherbehälters 13 durch eine zu hohe Druckbelastung auf die Behälterwände entsteht.
Der Zulauf 131 eines derartigen dritten Speicherbehälters 13 kann zudem vorteilhaft
mit einer Regenwasser-Sammeleinrichtung verbunden sein, welche an geeigneter Stelle
am jeweiligen Gebäude angeordnet sein kann. Fig. 3 zeigt auch insbesondere im Bereich
des Bodens 136 des dritten Speicherbehälters 13 beispielhaft einen Ablauf 133, welcher
vorzugsweise an der tiefsten Stelle des Bodens 136 angeordnet und eingerichtet sein
kann, das dritte Kältemittel K3 im Bedarfsfall - beispielsweise für Wartungs- und/oder
Reparaturarbeiten am zweiten Speicherbehälter 12 - kontrolliert abzulassen.
[0049] Der zweite Speicherbehälter 12 kann, wie in Fig. 3 gezeigt, wenigstens einen dritten
Zulauf 125 und wenigstens einen dritten Ablauf 126 zur Verbindung mit wenigstens einer
Zusatzquelle 4 umfassen, wobei im Bereich des Zulaufs 125 vorzugsweise ein Leitelement
1251 angeordnet sein kann. Ähnliche Leitelemente 1211 bzw. 1231 können im Inneren
des zweiten Speicherbehälters 12 auch im Bereich von wenigstens einem der Zuläufe
121 bzw. 123, bevorzugt im Bereich beider Zuläufe 121 und 132, angeordnet sein. Besagte
Leitelemente 1211, 1231 und/oder 1251 können insbesondere als Bleche aus Chromstahl
gefertigt sein, und entsprechend so im Bereich des jeweiligen Zulaufs 121, 123 und/oder
125 an der Innenseite der äußeren Seitenwand 1201 des zweiten Speicherbehälters 12
angeordnet und/oder geformt sein, dass sie den jeweiligen Zulaufstrom in die gewünschte
Schicht innerhalb des zweiten Speicherbehälters 12 lenken. Besagte Leitelemente 1211,
1231 und/oder 1251 in den Bereichen des ersten 121, des zweiten 123 und/oder des dritten
125 Zulaufs können auch bei der in Fig. 2 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung
Verwendung finden.
[0050] Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung eines zweiten Speicherbehälters 12 in einer Draufsicht.
[0051] Der erste, sich innerhalb des zweiten Speicherbehälters 12 befindende, Speicherbehälter
11 kann prinzipiell jede beliebige Form annehmen, gegebenenfalls somit auch mehr als
eine Seitenwand 113 aufweisen, beispielsweise wenn der erste Speicherbehälter 11 näherungsweise
prismenförmig mit verschiedener Grundfläche (Dreieck, Viereck, Fünfeck, ...) ausgestaltet
ist.
[0052] Zusammen mit den schematischen Seitenansichten von verschiedenen Ausgestaltungen
der Kombination aus erstem 11 und zweitem 12 Speicherbehälter in den Fig. 2 und 3
ist allerdings ersichtlich, dass der erste Speicherbehälter 11 bevorzugt zylindrisch
oder kegelstumpfförmig ausgebildet sein kann, wobei eine im Wesentlichen kreisförmige
Grenzfläche des Kegelstumpfes mit kleinerem Radius r vorzugsweise durch den Boden
114 des ersten Speicherbehälters 11 gebildet ist, eine im Wesentlichen kreisförmige
Grenzfläche des Kegelstumpfes mit größerem Radius R vorzugsweise durch die Öffnung
112 des ersten Speicherbehälters 11 gebildet ist und eine Mantelfläche des Kegelstumpfes
durch die wenigstens eine Seitenwand 113 des ersten Speicherbehälters 11 gebildet
ist, sodass sich der erste Speicherbehälter 11 im Benutzungszustand (also im aufgebauten,
aufrechten Zustand des Kältespeichers 1) von oben nach unten verjüngt. Sowohl eine
zylindrische als auch eine kegelstumpfförmige, sich zum Boden 114 des ersten Speicherbehälters
11 und damit auch in Richtung Boden 136 des dritten Speicherbehälters 13 verjüngende
Ausgestaltung des ersten Speicherbehälters 11 gewährleistet vorteilhaft ein sicheres
Einfrieren des ersten Kältemittels K1 im ersten Speicherbehälter 11 von unten nach
oben, also vom Boden 114 zur Öffnung 112 hin, ohne dass die Gefahr des Platzens des
ersten Speicherbehälters 11 besteht. Insbesondere wenn die Innenwand 113 und/oder
der Boden 114 des ersten Speicherbehälters 11 eine Wandstärke von 7 mm haben. Ein
zylindrischer oder kegelstumpfförmiger, sich von der Öffnung 112 zum Boden 114 hin
verjüngende erste Speicherbehälter 11 kann zudem als Strömungsbrecher wirken und eine
bessere Temperaturschichtung im zweiten Speicherbehälter 12 ermöglichen bzw. erhalten.
[0053] Als erstes Kältemittel K1 kann in allen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise eine Phasenwechselmaterial, insbesondere Wasser oder Paraffin, Verwendung
finden. Auch das dritte Kältemittel K3 kann bevorzugt in allen Ausgestaltungen ein
Phasenwechselmaterial, insbesondere Wasser oder Paraffin, sein, wobei insbesondere
auch Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind, bei denen als erstes
K1 und drittes K3 Kältemittel dasselbe Phasenwechselmaterial, vorzugsweise Wasser,
Verwendung findet. Die Betriebskosten einer derartigen Ausgestaltung des Kältespeichers
1, insbesondere wenn als Wasserquelle Regenwasser verwendet wird, sind vorteilhaft
besonders gering. Besagtes Regenwasser kann vor der Einleitung in den ersten 11 bzw.
dritten 13 Speicherbehälter vorteilhaft filtriert werden. Als zweites Kältemittel
K2 kann Ethylenglykol oder ein Ethylenglykol-Wassergemisch oder Propylenglykol oder
Propylenglykol-Wassergemisch verwendet werden, wobei die Verwendung eines Ethylenglykol-Wassergemischs
die Betriebskosten wiederum vorteilhaft senken kann.
[0054] Fig. 5 zeigt schließlich eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Kältespeichers
1 mit einem kegelstumpfförmigen ersten Speicherbehälter 11 und einem als flüssigkeitsdichte
Wanne ausgestalteten dritten Speicherbehälter 13 und zwischen einer Innenwand des
zweiten Speicherbehälters 12 und einer Außenwand 116 des ersten Speicherbehälters
11 angeordneten Verstärkungsringen 141; 142; 143 und 144 und
Fig. 6 Ausgestaltungen besagter Verstärkungsringe 141; 142; 143 und 144 in einer Draufsicht.
[0055] Wie gezeigt können zwischen der Außenwand 116 des ersten Speicherbehälters 11 und
einer Innenseite einer äußeren Seitenwand 1201 - also der Innenwand - des zweiten
Speicherbehälters 12 ein oder mehrere Verstärkungsringe 141; 142; 143 und 144 angeordnet
sein, welche die Außenwand 116 des ersten Speicherbehälters 11 mit der Innenwand des
zweiten Speicherbehälters 12 wirkverbinden und dadurch vorteilhaft den ersten Speicherbehälter
11 gegen den auf ihn wirkenden Druck stabilisieren und somit vor Implosion schützen
können.
[0056] Die Verstärkungsringe 141; 142; 143 und 144 können innerhalb des zweiten Speicherbehälters
12 vorzugsweise in regelmäßigen Abständen entlang der Höhe 120 des zweiten Speicherbehälters
12 angeordnet sein. Ihre Innendurchmesser 1411; 1421; 1431 und 1441 entsprechen hierbei
vorzugsweise dem Außendurchmesser 115 des ersten Speicherbehälters 11 in der jeweiligen
Höhe 120 des zweiten Speicherbehälters 12. In Fig. 6 ist zu sehen, dass beispielsweise
der oberste, erste Verstärkungsring 141, welcher vorzugsweise im Bereich der Öffnung
112 des ersten Speicherbehälters 11 angeordnet ist, den größten Innendurchmesser 1411
aufweisen kann, der entlang der Höhe 120 des zweiten Speicherbehälters 12 folgende,
zweite Verstärkungsring 142 einen im Vergleich zum Innendurchmesser 1411 des ersten
Verstärkungsrings 141 kleineren Innendurchmesser 1421 aufweisen kann, der dann folgende
dritte Verstärkungsring 143 einen wiederum kleineren Innendurchmesser 1431 aufweisen
kann und schließlich der entlang der Höhe 12 des ersten Speicherbehälters 11 unterste,
vierte Verstärkungsring 144, den kleinsten Innendurchmesser 1441 aller verwendeten
Verstärkungsringe 141; 142; 143 und 144 aufweisen kann. Jeder der einzelnen Innendurchmesser
1411; 1421; 1431 und 1441 entspricht dabei vorzugsweise jeweils dem Außendurchmesser
115, den der erste Speicherbehälters 11 auf der entsprechenden Höhe 120 des zweiten
Speicherbehälters 12 hat.
[0057] Die Außendurchmesser 1412; 1422; 1432 und 1442 der Verstärkungsringe 141; 142; 143
und 144 entsprechen vorzugsweise jeweils dem Innendurchmesser 1202 des zweiten Speicherbehälters
12, sodass insbesondere der zweite 142, dritte 143 und vierte 144 Verstärkungsring
eine Ringbreite aufweisen, die den zweiten Speicherbehälter 12 in der jeweiligen Höhe
120 zwischen der Innenseite seiner äußeren Seitenwand 1201 (also seiner Innenwand)
und der Außenwand 116 des ersten Speicherbehälters 11 überspannt und den zweiten Speicherbehälter
12 vorteilhaft in Abschnitte unterteilt (vgl. Fig. 5). Besagte Abschnitte können gleiche
oder ungleiche Volumina umfassen. Um dabei weiterhin den Fluss des zweiten Kältemittels
K2 durch den zweiten Speicherbehälter 12 zu gewährleisten, weisen die Verstärkungsringe
141; 142; 143 und 144 vorzugsweise wenigstens ein Durchtrittsloch 145, besonders bevorzugt
eine Vielzahl von Durchtrittslöchern 145, auf, welche insbesondere in regelmäßigem
Abstand über die jeweilige Ringbreite verteilt, angeordnet sein können. Im hier gezeigten
Beispiel weisen der zweite 142, dritte 143 und vierte 144 Verstärkungsring jeweils
32 Durchtrittslöcher 145 auf. Die Anzahl der Durchtrittslöcher 145 pro Verstärkungsring
141; 142; 143 und 144 kann jedoch auch unterschiedlich zueinander sein. Der Durchmesser
der Durchtrittslöcher 145 kann bevorzugt 8 bis 15 mm, besonders bevorzugt 10 mm, betragen.
Wie in Fig. 6 zu sehen ist, können die Durchtrittslöcher 145 insbesondere auf zwei
konzentrischen Ringen verteilt und gegeneinander versetzt über die jeweilige Ringbreite
auf den Verstärkungsringen 141; 142; 143 und 144 angeordnet sein. Je nach Position
des obersten, ersten Verstärkungsrings 141 im Bereich der Öffnung 112 des ersten Speicherbehälters
11, kann der erste Verstärkungsring 141 auch, wie dargestellt, keinerlei Durchtrittslöcher
145 aufweisen. Der oberste, erste Verstärkungsring 141 kann zudem vorteilhaft eine
unter Druck stehende Ausfläche bzw. einen Abschluss des ersten 11 und zweiten Speicherbehälters
12 nach außen bilden. Dazu kann der erste, oberste Verstärkungsring 141 bevorzugt
sowohl mit dem ersten Speicherbehälter 11 als auch mit dem zweiten Speicherbehälter
12 kraftschlüssig und stoffschlüssig (also dicht verbunden), insbesondere verschweißt,
sein. Die anderen Verstärkungsringe 142, 143, 144, insbesondere der zweite 142, dritte
143 und/oder vierte 144 Verstärkungsring, können vorzugsweise kraftschlüssig mit dem
ersten Speicherbehälter 11 verbunden sein.
[0058] Die Verwendung von einem oder mehreren Verstärkungsringen 141; 142; 143 und 144,
welche vorzugsweise aus Edelstahl gefertigt sein können, wurde vorangehend für eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältespeichers 1 mit kegelstumpfförmigem ersten
Speicherbehälter 11 exemplarisch beschrieben. Ein oder mehrere derartige Verstärkungsringe
141; 142; 143 und 144 können aber auch bei einer Ausgestaltung mit zylindrischem ersten
Speicherbehälter 11 (vgl. Fig. 2) in prinzipiell gleicher Weise Verwendung finden,
wobei die Innendurchmesser 1411; 1421; 1431 und 1441 der Verstärkungsringe 141; 142;
143 und 144 in diesem Fall vorzugsweise alle gleich groß sind und dem Außendurchmesser
des zylindrisch geformten, ersten Speicherbehälters 11 entsprechen.
[0059] Schließlich kann der Kältespeicher 1 auch wenigstens zwei zweite Speicherbehälter
12, bevorzugt eine Vielzahl von zweiten Speicherbehältern 12, umfassen, welche insbesondere
im Rahmen einer Parallelschaltung mit sog.
Tichelmannscher Rohrführung miteinander verschaltet sein können, was vorteilhaft eine Skalierung
des jeweiligen Kältespeichers 1 in Leistung und speicherbarer Energiemenge ermöglicht.
[0060] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kältespeicher 1 wenigstens umfassend: einen
ersten Speicherbehälter 11 für die Aufnahme eines ersten Kältemittels K1; einen zweiten
Speicherbehälter 12 für ein zweites Kältemittel K2, welcher um den ersten Speicherbehälter
11 herum angeordnet ist und den ersten Speicherbehälter 11 vollständig in sich aufnimmt,
und einen dritten Speicherbehälter 13 für ein drittes Kältemittel K3, welcher wiederum
um den zweiten Speicherbehälter 12 herum angeordnet ist und den zweiten Speicherbehälter
12 wenigstens teilweise in sich aufnimmt; sowie eine Verwendung eines derartigen Kältespeichers
1 als Energiespeicher in einem Gebäudeversorgungssystem wenigstens umfassend: ein
Photothermie-Modul 3, eine Wärmepumpe 2 und einen Verbraucher. Der erfindungsgemäße
Kältespeicher 1 kann dabei vorteilhaft als eine leistungsfähige "Batterie" für nachhaltig
gewonnene Energie dienen und erhöht die Unabhängigkeit und Reichweite eines derartigen
Gebäudeversorgungssystems. Der Kältespeicher 1 eignet sich dabei besonders gut für
die Umrüstung bestehender Gebäude, die zuvor mit fossilen Brennstoffen beheizt wurden.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Kältespeicher
- 11
- erster Speicherbehälter
- 111
- Abdeckung des ersten Speicherbehälters (11)
- 112
- Öffnung des ersten Speicherbehälters (11)
- 113
- Innenwand des ersten Speicherbehälters (11)
- 114
- Boden des ersten Speicherbehälters (11)
- 115
- Außendurchmesser des ersten Speicherbehälters (11)
- 116
- Außenwand des ersten Speicherbehälters (11)
- 12
- zweiter Speicherbehälter
- 120
- Höhe des zweiten Speicherbehälters (12)
- 1201
- äußere Seitenwand
- 1202
- Innendurchmesser des zweiten Speicherbehälters (12)
- 121
- erster Zulauf vom PVT-Modul (3)
- 1211
- erstes Leitelement
- 122
- erster Ablauf zum PVT-Modul (3)
- 123
- zweiter Zulauf von der Wärmepumpe (2)
- 1231
- zweites Leitelement
- 124
- zweiter Ablauf zur Wärmepumpe (2)
- 125
- dritter Zulauf von der Zusatzquelle (4)
- 1251
- drittes Leitelement
- 126
- dritter Ablauf zur Zusatzquelle (4)
- 127
- Innenboden des zweiten Speicherbehälters (12)
- 128
- thermischer Isolationsbereich
- 129
- Außenboden des zweiten Speicherbehälters (12)
- 13
- dritter Speicherbehälter
- 131
- Zulauf
- 132
- Überlauf
- 133
- Ablauf
- 134
- Höhe des dritten Speicherbehälters (13)
- 135
- Höhe des Überlaufs (132)
- 136
- Boden des dritten Speicherbehälters (13)
- 141
- erster Verstärkungsring
- 1411
- Innendurchmesser des ersten Verstärkungsrings (141)
- 1412
- Außendurchmesser des ersten Verstärkungsring (141)
- 142
- zweiter Verstärkungsring
- 1421
- Innendurchmesser des zweiten Verstärkungsrings (142)
- 1422
- Außendurchmesser des zweiten Verstärkungsrings (142)
- 143
- dritter Verstärkungsring
- 1431
- Innendurchmesser des dritten Verstärkungsrings (143)
- 1432
- Außendurchmesser des dritten Verstärkungsrings (143)
- 144
- vierter Verstärkungsring
- 1441
- Innendurchmesser des vierten Verstärkungsrings (144)
- 1442
- Außendurchmesser des vierten Verstärkungsrings (144)
- 145
- Durchtrittsloch
- 2
- Wärmepumpe
- 3
- Photothermie (PVT)-Modul
- 4
- Zusatzquelle
- 5
- Kombispeicher
- 6
- Trinkwasserverbraucher
- 7
- Gebäudeheizung
- K1
- erstes Kältemittel
- K2
- zweites Kältemittel
- K3
- drittes Kältemittel
- r
- Radius des Bodens (113)
- R
- Radius der Öffnung (114)
1. Kältespeicher (1) wenigstens umfassend:
- einen ersten Speicherbehälter (11) mit einer Öffnung (112) zur Befüllung des ersten
Speicherbehälters (11) mit einem ersten Kältemittel (K1), wenigstens einer Seitenwand
(113) und einem, der Öffnung (112) gegenüberliegenden, Boden (114);
- einen zweiten Speicherbehälter (12) für ein zweites Kältemittel (K2), welcher um
den ersten Speicherbehälter (11) herum angeordnet ist und den ersten Speicherbehälter
(11) vollständig in sich aufnimmt, sodass wenigstens die Seitenwand (113) und der
Boden (114) des ersten Speicherbehälters (11) das Volumen des zweiten Speicherbehälters
(12) zum ersten Speicherbehälter (11) hin abgrenzen;
- und einen dritten Speicherbehälter (13) für ein drittes Kältemittel (K3), welcher
wiederum um den zweiten Speicherbehälter (12) herum angeordnet ist und den zweiten
Speicherbehälter (12) wenigstens teilweise in sich aufnimmt;
- und wobei der zweite Speicherbehälter (12) wenigstens zwei Zuläufe (121; 123) und
wenigstens zwei Abläufe (122; 124) für das zweite Kältemittel (K2) umfasst.
2. Kältespeicher (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Speicherbehälter (11) zylindrisch oder kegelstumpfförmig ausgebildet ist,
wobei eine im Wesentlichen kreisförmige Grenzfläche des Kegelstumpfes mit kleinerem
Radius (r) durch den Boden (114) des ersten Speicherbehälters (11) gebildet ist, eine
im Wesentlichen kreisförmige Grenzfläche des Kegelstumpfes mit größerem Radius (R)
durch die Öffnung (112) des ersten Speicherbehälters (11) gebildet ist und eine Mantelfläche
des Kegelstumpfes durch die wenigstens eine Seitenwand (113) des ersten Speicherbehälters
(11) gebildet ist, sodass sich der erste Speicherbehälter (11) im Benutzungszustand
von oben nach unten verjüngt.
3. Kältespeicher (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Speicherbehälter (12) einen Innenboden (127) und einen Außenboden (129)
umfasst, welche durch einen thermischen Isolationsbereich (128) voneinander getrennt
sind, wobei der thermische Isolationsbereich (128) eingerichtet ist, den zweiten Speicherbehälter
(12) im Bereich seines Innen- (127) und Außenbodens (129) nach außen thermisch zu
isolieren.
4. Kältespeicher (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der thermische Isolationsbereich (128) zwischen Innenboden (127) und Außenboden (129)
eine Breite zwischen 5 und 150 mm, bevorzugt zwischen 10 und 50 mm aufweist.
5. Kältespeicher (1) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der thermische Isolationsbereich (128) als ein evakuierter Bereich zwischen Innenboden
(127) und Außenboden (129) ausgebildet ist; und/oder
- dass der thermische Isolationsbereich (128) eine Kunststoffschicht, insbesondere eine
Polyethylen-Platte oder Polyethylen-Beschichtung, umfasst.
6. Kältespeicher (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Speicherbehälter (12) einem Innendruck von 2,5 bis 3,5 bar, bevorzugt
3,0 bar, standhält.
7. Kältespeicher (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Speicherbehälter (13) als eine flüssigkeitsdichte Wanne ausgebildet ist,
die den zweiten Speicherbehälter (12) derart in sich aufnimmt, dass der zweite Speicherbehälter
(12) wenigstens abschnittsweise, insbesondere in einem Abschnitt bis zu 30 % einer
Höhe (120) des zweiten Speicherbehälters (12), bevorzugt bis 60 % seiner Höhe, mit
dem dritten Kältemittel (K3) in Kontakt bringbar ist.
8. Kältespeicher (1) nach einem der Ansprüche, 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Speicherbehälter (13) derart ausgebildet ist, dass er den zweiten Speicherbehälter
(12) vollständig in sich aufnimmt.
9. Kältespeicher (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Speicherbehälter (13) ein flutbarer Raum, insbesondere ein Retentionsraum
oder ein flüssigkeitsdichter Raum, ist.
10. Kältespeicher (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Speicherbehälter (13) wenigstens einen Zulauf (131) und wenigstens einen
Überlauf (132) für das dritte Kältemittel (K3) umfasst, wobei der Überlauf (132),
in einer solchen Höhe (135) an einer Wand des dritten Speicherbehälters (13) angeordnet
ist, dass der dritte Speicherbehälter (13) maximal zu 90 % einer Höhe (134) des dritten
Speicherbehälters (13) mit dem dritten Kältemittel (K3) befüllbar ist.
11. Kältespeicher (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des zweiten Speicherbehälters (12)
- im Bereich von wenigstens einem der Zuläufe (121; 123), bevorzugt im Bereich beider
Zuläufe (121; 132), jeweils wenigstens ein Leitelement (1211; 1231) angeordnet ist;
und/oder
- zwischen einer Außenwand (116) des ersten Speicherbehälters (11) und einer Innenseite
einer äußeren Seitenwand (1201) des zweiten Speicherbehälters (12) wenigstens ein
Verstärkungsring (141; 142; 143; 142), bevorzugt drei oder vier Verstärkungsringe
(141; 142; 143; 144), angeordnet sind.
12. Kältespeicher (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Speicherbehälter (12) wenigstens einen dritten Zulauf (125) und wenigstens
einen dritten Ablauf (126) zur Verbindung mit wenigstens einer Zusatzquelle (4) umfasst,
wobei im Bereich des Zulaufs (125) vorzugsweise ein Leitelement (1251) angeordnet
ist.
13. Kältespeicher (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das erste Kältemittel (K1) ein Phasenwechselmaterial, insbesondere Wasser oder Paraffin,
ist;
- dass das zweite Kältemittel (K2) Ethylenglykol oder ein Ethylenglykol-Wassergemisch oder
Propylenglykol oder ein Propylenglykol-Wassergemisch ist; und/oder
- dass das dritte Kältemittel (K3) ein Phasenwechselmaterial, insbesondere Wasser oder Paraffin,
ist.
14. Kältespeicher (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kältespeicher (1) wenigstens zwei zweite Speicherbehälter (12), bevorzugt eine
Vielzahl von zweiten Speicherbehältern (12), umfasst.
15. Verwendung eines Kältespeichers (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 als Energiespeicher
in einem Gebäudeversorgungssystem wenigstens umfassend:
- ein Photothermie-Modul (3),
- eine Wärmepumpe (2) und
- einen Verbraucher, insbesondere in Form eines Kombispeichers (5) für Trink- und
Brauchwasser, eines Trinkwasserverbrauchers (6) und/oder einer Heizungsanlage (7).