[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisches Bauelement zur Einschaltstrombegrenzung.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines elektronischen Bauelements.
[0002] Start-Stopp Systeme im Automobilbereich (PKW, LKW) stellen eine wesentliche Möglichkeit
zur Treibstoffersparnis dar und werden deshalb in nahezu allen neuen Fahrzeugen eingebaut.
Bei diesen Systemen muss der Einschaltstrom des Anlassers begrenzt werden, um ein
Absinken der Bordnetzspannung zu verhindern, damit insbesondere sicherheitsrelevante
Anwendungen (ABS, ESP) ausreichend versorgt werden.
[0003] Für den Startvorgang eines Verbrennungsmotors kann hierfür ein thermisch gesteuerter
Einschaltstrombegrenzer (ICL) verwendet werden. Beim Neustart des Verbrennungsmotors
nach Sparabschaltung wird durch den Strombedarf des Anlassermotors das 12 V Bordnetz
kurzzeitig mit bis zu 1000 A belastet. Übliche 12 V Batterien werden durch diese Zusatzleistung
so stark belastet, dass die Netzspannung um mehrere Volt abfällt. Dieser Abfall kann
zum Ausfall anderer Verbraucher im Bordnetz führen. Um das zu vermeiden muss der Spannungsabfall
vermieden bzw. verringert werden. Zur Verringerung des Spannungsabfalls kann beispielsweise
ein NTC (Negative Temperature Coefficient) Bauelement verwendet werden.
[0004] Bei den zu erwartenden Abmaßen von mehr als 1 cm
2 Querschnitt und weniger als 1 mm Länge des NTC-Bauelements ist eine flächige Kontaktierung
mit einem geringen elektrischen Widerstand nötig. Zudem ist das Bauteil beim Betrieb
starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, wobei der thermische Ausdehnungskoeffizient
der ICL-Keramik deutlich kleiner ist als der Ausdehnungskoeffizient guter elektrischer
Leiter (z.B. Kupfer). Die dadurch verursachten thermischen mechanischen Verspannungen
können zur Zerstörung des Bauteils führen.
[0005] Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes elektronisches Bauelement
zur Einschaltstrombegrenzung sowie die Verwendung eines verbesserten elektronischen
Bauelements anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch das elektronische Bauelement gemäß Anspruch 1 und die Verwendung
gemäß der Ansprüche 17 bzw. 18 gelöst.
[0007] Gemäß einem Aspekt wird ein elektronisches Bauelement, kurz Bauelement, angegeben.
Das elektronische Bauelement ist dazu ausgebildet in einem Einschaltstrombegrenzer
verwendet zu werden bzw. als Einschaltstrombegrenzer zu agieren. Das Bauelement weist
wenigstens ein NTC-Element auf. Das NTC-Element dient als Funktionselement bzw. Funktionsschicht
des Bauelements. Das NTC-Element weist eine NTC-Keramik auf. Das Bauelement kann eine
Vielzahl von NTC-Elementen, beispielsweise zwei, drei, fünf oder zehn NTC-Elemente
aufweisen. Das NTC-Element kann scheiben- oder plättchenförmig (rund) ausgebildet
sein. Das NTC-Element kann aber auch eine rechteckige oder ringförmige Fläche aufweisen.
[0008] Auf dem NTC-Element, vorzugsweise auf einer Oberseite und auf einer Unterseite des
NTC-Elements, ist eine Metallisierung angeordnet. Die Metallisierung weist vorzugsweise
Silber auf.
[0009] Alternativ dazu kann die Metallisierung auch Kupfer oder Gold aufweisen. Das NTC-Element
kann ein monolithisches Bauelement sein. In diesem Fall wird die NTC-Keramik in Presstechnologie
hergestellt und anschließend durch Läppen (Feinschleifen von beiden Seiten) in die
gewünschte Form bzw. auf die gewünschte Dicke gebracht (Dickschichtmonolith). Alternativ
dazu kann das NTC-Element auch als Vielschichtmonolith ausgebildet sein. In diesem
Fall werden keramische Folien übereinander gestapelt und gepresst um das NTC-Element
bereitzustellen.
[0010] Das Bauelement weist wenigstens zwei elektrisch leitende Kontaktelemente oder Elektroden
auf. Die Kontaktelemente sind flächig ausgebildet. Die Kontaktelemente sind ausgebildet
und angeordnet zur elektrisch leitenden und thermischen Verbindung mit dem NTC-Element.
Das Bauelement kann eine Vielzahl von Kontaktelementen aufweisen, beispielsweise fünf,
zehn oder 15 Kontaktelemente, wobei die einzelnen NTC-Elemente dadurch thermisch gut
gekoppelt sein müssen.
[0011] Das NTC-Element ist über ein Verbindungsmaterial elektrisch leitend mit dem jeweiligen
Kontaktelement verbunden. Das NTC-Element ist über das Verbindungsmaterial auch thermisch
mit dem jeweiligen Kontaktelement verbunden. Durch das Verbindungsmaterial wird eine
stabile, elektrisch hochleitfähige und mechanisch haltbare Verbindung zwischen dem
NTC-Element und den Kontaktelementen ausgebildet.
[0012] Der thermische Ausdehnungskoeffizient des jeweiligen Kontaktelements ist an den thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements angepasst. Vorzugsweise sind die thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von NTC-Element und den Kontaktelementen annähernd gleich.
[0013] Beispielsweise weist das NTC-Element einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen
7 ppm / K und 10 ppm / K auf. Vorzugsweise weist das jeweilige Kontaktelement einen
entsprechenden Ausdehnungskoeffizienten auf. Der thermische Ausdehnungskoeffizient
des jeweiligen Kontaktelements liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 5 ppm / K und
10 ppm / K.
[0014] Durch die Anpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten wird eine Verringerung
bzw. Anpassung der Unterschiede der materialbedingten thermischen Ausdehnung (CTE)
von NTC-Element und Kontaktelementen erreicht. Dadurch können durch thermische Ausdehnung
verursachten Spannungen verringert oder vermieden werden. Somit wird ein besonders
stabiles, zuverlässiges und langlebiges Bauelement zur Verfügung gestellt.
[0015] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das NTC-Element eine Oberseite und eine Unterseite
auf. Oberseite und Unterseite liegen einander gegenüber und sind jeweils von den Stirnseiten
des NTC-Elements begrenzt. Die Oberseite und die Unterseite ist jeweils zumindest
teilweise durch das jeweilige Kontaktelement elektrisch leitend kontaktiert. Je nach
Herstellungsprozess kann insbesondere eine geringe Randschicht bzw. ein geringer Randbereich
der Oberseite bzw. der Unterseite unkontaktiert bleiben.
[0016] Die Oberseite und die Unterseite kann aber auch jeweils vollflächig durch das jeweilige
Kontaktelement elektrisch leitend kontaktiert. Mit anderen Worten, das NTC-Element
ist eingebettet zwischen den beiden Kontaktelementen angeordnet, so dass Ober- und
Unterseite jeweils teilweise oder vollständig von einem Kontaktelement bedeckt werden.
Dadurch kann eine besonders zuverlässige Kontaktierung des NTC-Elements und eine besonders
stabile Verbindung zwischen NTC-Element und Kontaktelementen erzielt werden.
[0017] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Kontaktelement einen Materialverbund auf.
Mit anderen Worten, das Kontaktelement ist aus mehreren Materialien zusammengesetzt.
Das jeweilige Kontaktelement weist vorzugsweise Kupfer auf. Kupfer zeichnet sich durch
seine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit sowie eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit
aus. Zusätzlich weist das Kontaktelement vorzugsweise Invar und / oder Kovar und /
oder Molybdän auf. Diese Materialien zeichnen sich durch ihren geringen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten aus. Vorzugsweise weist das jeweilige Kontaktelement ein
gewalztes Kupfer -Invar Blech mit Lagenaufbau aus Kupfer - Invar - Kupfer auf. Durch
geeignete Wahl des Dickenverhältnisses von Kupfer- und Invar / Kovar bzw. Molybdän
-Schichten des jeweiligen Kotaktelements kann der Ausdehnungskoeffizient an den Ausdehnungskoeffizienten
des NTC-Elements angepasst werden. Damit wird ein sehr stabiles und langlebiges Bauelement
erzielt.
[0018] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Kontaktelement einen Lagenaufbau von Kupfer
- Invar - Kupfer mit einem Dickenverhältnis von 10% ≤ Kupfer ≤ 30% - 50% ≤ Invar /
Kovar / Molybdän ≤ 80% - 10% ≤ Kupfer ≤ 30% auf. Das bedeutet, dass das Kontaktelement
wenigstens drei Lagen aufweist. Eine erste Lage weist vorzugsweise Kupfer auf. Die
erste Lage weist eine Dicke oder vertikale Ausdehnung auf, die zwischen 1/10 und 3/10
der Gesamtdicke des Kontaktelements beträgt. Eine zweite Lage weist vorzugsweise Kovar
und / oder Invar und / oder Molybdän auf. Die zweite Lage weist eine Dicke auf, die
zwischen 5/10 und 8/10 der Gesamtdicke des Kontaktelements beträgt. Die dritte Lage
weist eine Dicke auf, die zwischen 1/10 und 3/10 der Gesamtdicke des Kontaktelements
beträgt.
[0019] Die Lage des Kontaktelements, welche Invar / Kovar / Molybdän aufweist ist dicker,
als diejenige Lage des Kontaktelements, welche Kupfer aufweist. Damit kann der Ausdehnungskoeffizient
des Kontaktelements reduziert bzw. an den Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements
angepasst werden.
[0020] Vorzugsweise beträgt das Dickenverhältnis Kupfer - Invar - Kupfer 20% - 60% - 20%.
Selbstverständlich sind auch andere Dickenverhältnisse und andere Schichtfolgen und
Anzahlen von Schichten sowie der Zusatz von Kovar oder Molybdän vorstellbar um den
gewünschten Ausdehnungskoeffizienten zu erzielen.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verbindungsmaterial Sintersilber auf. Sintersilber
weist eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit aus. Ferner kann Sintersilber
hohen Temperaturen von bis zu 400 °C, beispielsweise 300° C, sowie schnellen und vielen
Temperaturwechseln standhalten.
[0022] Im Betriebszustand bzw. heißen Zustand des NTC-Elements können sehr hohe Temperaturen
sowie eine Vielzahl von Temperaturwechseln auftreten. Daher ist die Hitzebeständigkeit
und Anpassungsfähigkeit des Verbindungsmaterials von äußerster Wichtigkeit. Der heiße
Zustand bezeichnet dabei einen Zustand bei einer Temperatur, welche größer ist als
diejenige des NTC-Elements in einem Grundzustand. Der Temperaturbereich zwischen dem
Grundzustand und dem heißen Zustand kann beispielsweise jeden Temperaturbereich zwischen
-55°C und +300°C überspannen oder sich über diesen Bereich erstrecken. Bevorzugt kann
sich der Temperaturbereich zwischen dem Grundzustand und dem heißen Zustand über den
Bereich von -40°C bis +300°C erstrecken.
[0023] Bevorzugt weist das Verbindungsmaterial µAg auf. µAg zeichnet sich insbesondere durch
seine ausreichende Porösität aus.
[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das NTC-Element zwei, drei, fünf, zehn oder
mehr Segmente auf. Die Segmente des NTC-Elements stellen vorzugsweise rechteckige
Teilbereiche des NTC-Elements dar, die voneinander beabstandet sind. Der Abstand zwischen
den Segmenten beträgt 0,05 mm bis 0,2 mm, beispielsweise 0,1 mm. Mit anderen Worten,
zwischen den einzelnen Segmenten befinden sich Fugen (Dehnungsfugen). Durch diese
Dehnungsfugen werden keine oder nur geringe Verspannungen aufgebaut. Zusätzliche mechanische
Spannungen können somit vermieden werden und folglich kann ein langlebiges Bauelement
zu Verfügung gestellt werden.
[0025] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das NTC-Element bei einer Temperatur von 25°C
(Raumtemperatur) einen Nominalwiderstand R
25 ≤ 1 Ω auf. Als Raumtemperatur wird hierbei die Temperatur verstanden, die üblicherweise
in bewohnten Räumen herrscht. Der genannte elektrische Widerstand beschreibt vorzugsweise
den elektrischen Widerstand des unbelasteten NTC-Elements zwischen Außenkontakten
bei einer Umgebungstemperatur von 25°C.
[0026] Beispielsweise weist das NTC-Element bei der angegeben Temperatur einen Nominalwiderstand
R
25 von kleiner oder gleich 0,1 Ω auf, vorzugsweise kleiner 0,05 Ω. Das NTC-Element weist
folglich einen sehr kleinen elektrischen Widerstand bei Raumtemperatur bzw. bei 25°C
und damit eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit auf. Damit ist das NTC-Element
besonders gut zum Einsatz in einem Einschaltstrombegrenzer mit hoher Stromlast geeignet.
[0027] Durch den geringen elektrischen Widerstand kann insbesondere erreicht werden, dass
ein ausreichend hoher Einschaltstrom eines elektrischen Verbrauchers, welcher beispielsweise
in einer entsprechenden Anwendung in Reihe zu dem elektronischen Bauelement geschaltet
ist, zur Verfügung gestellt wird, aber soweit begrenzt wird, dass beispielsweise die
elektrische Spannung beim Einschaltvorgang für die elektrische Versorgung weiterer
wichtiger elektrischer Komponenten noch ausreichend hoch ist. Mit Hilfe des Bauelements
wird der Spannungseinbruch beim Startvorgang des Verbrauchers im Vergleich zu einem
Verbraucher ohne das elektronische Bauelement vorzugsweise um ca. 1 V reduziert.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements
in einem Grundzustand des elektronischen Bauelements ≤ 2 Ωcm. Vorzugsweise liegt der
spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements in einem Grundzustand des elektronischen
Bauelements zwischen 0,1 Ωcm und 1,0 Ωcm, beispielsweise bei 0,3 Ωcm.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Kontaktelement eine Dicke d auf. Vorzugsweise
gilt 0,3 mm ≤ d ≤ 0,8 mm. Bevorzugt beträgt die Dicke d des jeweiligen Kontaktelements
weniger als 0,7 mm, beispielsweise 0,6 mm.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Bauelement eine Vielzahl von NTC-Elementen
und Kontaktelementen auf. Die mehreren NTC-Elemente können durch Vereinzeln aus einem
Substrat bereitgestellt werden. Die NTC-Elemente sind zueinander parallel geschaltet.
Die Strombelastbarkeit und/oder Stromtragfähigkeit des Bauelements kann durch eine
Parallelschaltung von mehreren NTC-Elementen gesteigert werden. Vorzugsweise sind
die NTC-Elemente stapelförmig übereinander angeordnet. Zwischen zwei benachbarten
NTC-Elementen ist jeweils ein Kontaktelement angeordnet. Die NTC-Elemente sind über
die Kontaktelemente thermisch gut aneinander gekoppelt.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das NTC-Element die Zusammensetzung La
(1-x)EA
(x)Mn
(1-a-b-c)Fe
(a)Co
(b)Ni
(c)O
(3±δ) auf. Dabei ist 0 ≤ x ≤ 0,5 und 0 ≤ (a+b+c) ≤ 0,5. EA bezeichnet ein Erdalkali-Element.
Vorzugsweise wird das Erdalkali-Element aus Magnesium, Calcium, Strontium oder Barium
ausgewählt. δ bezeichnet die Abweichung vom stöchiometrischen Sauerstoffverhältnis
(Sauerstoffüberschuss bzw. Sauerstoffdefizit). Vorzugsweise ist |δ| ≤ 0,5. Besonders
bevorzugt ist |δ| = 0.
[0032] Durch diese Zusammensetzung wird ein NTC-Element bereitgestellt, welches sich durch
eine außerordentlich hohe elektrische Leitfähigkeit und einen ausreichenden B-Wert
(Thermistorkonstante) auszeichnet. Durch (eine) spezifische Dicke und (einen) spezifischen
Querschnitt bzw. Fläche des NTC-Elements kann der Widerstand weiter variiert und gesteuert
werden. Das NTC-Element weist eine Dicke d auf. Vorzugsweise gilt 100 µm ≤ d ≤ 600
µm. Bevorzugt beträgt die Dicke d des NTC-Elements weniger als 500 µm, beispielsweise
400 µm. Der B-Wert B
25/100 liegt im Bereich zwischen 1000 K und 4000 K, bevorzugt zwischen 1400 K und 2000 K,
beispielsweise bei 1500 K.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Bauelement ein Befestigungselement auf.
Das Befestigungselement ist vorzugsweise dazu ausgebildet und angeordnet eine elektrisch
leitendende Verbindung mit Batterieleitungen herzustellen. Das Befestigungselement
ist ferner vorzugsweise dazu ausgebildet und angeordnet eine mechanische Verbindung
mit Batterieleitungen herzustellen. Das Befestigungselement ist ferner vorzugsweise
dazu ausgebildet und angeordnet eine - indirekte - mechanische Verbindung zwischen
den Kontaktelementen bereitzustellen.
[0034] Das Befestigungselement kann dazu ausgebildet sein, eine Schraubverbindung auszubilden.
Das Befestigungselement kann beispielsweise aber auch dazu ausgebildet sein eine Klemmverbindung
auszubilden. Das Befestigungselement kann ferner ein Dichtelement aufweisen. Das Dichtelement
kann isolierend oder teilweise isolierend ausgebildet sein. Das Befestigungselement
kann wenigstens eine Mutter und eine Schraube und / oder wenigstens ein Klemmelement,
beispielsweise zwei Klemmelemente, aufweisen.
[0035] Das Befestigungselement weist einen elektrischen Widerstand auf. Der elektrische
Widerstand ist gleich bzw. nur geringfügig höher, als der Widerstand des NTC-Elements
bei tiefen Betriebstemperaturen. Insbesondere ist der elektrische Widerstand des Befestigungselements
gleich bzw. nur geringfügig höher, als der Widerstand des NTC-Elements bei der untersten
Betriebstemperatur, z.B. -40°C.
[0036] Der Widerstand des Befestigungselements ist nicht temperaturabhängig. Dadurch ist
auch in einem Fehlerfall (z.B. Bruch der leitfähigen Verbindung zwischen NTC-Element
und Kontaktelement) noch immer ein Start des Motors möglich (abhängig von der Auslegung
des Anlassersystems). Der Spannungseinbruch wird ebenfalls vermieden, jedoch wird
die zum Starten verfügbare elektrische Leistung stark begrenzt wodurch der Startvorgang
u.U. deutlich verzögert wird. Neben einer Verschraubung kann auch ein Fixwiderstand
oder eine anderes leitfähiges Element mit definiertem elektrischem Widerstand als
Befestigungselement verwendet werden.
[0037] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung eines elektronischen Bauelements
beschrieben. Vorzugsweise wird die Verwendung des oben beschriebenen Bauelements angegeben.
Alle Merkmale, die in Zusammenhang mit dem Bauelement erläutert wurden, gelten auch
für die Verwendung und umgekehrt.
[0038] Es wird insbesondere die Verwendung des oben beschriebenen Bauelements für Start-
/ Stopp- Systeme im Automobilbereich angegeben. Durch den temperaturabhängigen Widerstand
(NTC-Element) wird der Einschaltstrom beim Einschalten begrenzt. Beim Einschalten
erwärmt sich das NTC-Element sofort durch den Einschaltstrom (z.B. auf 250°C), wodurch
sich der NTC Widerstand schnell bis auf einen sehr kleinen Restwiderstand verringert(z.B.
0,5 mΩ). Diese dynamische Widerstandsänderung verringert auf Grund der spezifischen
Eigenschaften des NTC-Elements die vom Anlassermotor verursachte Stromspitze, was
gleichzeitig den Spannungseinbruch der Batterie verringert. Damit wird ein effektives
Bauelement zur Einschaltstrombegrenzung in Start-Stopp-Systemen bereitgestellt.
[0039] Durch die bereitgestellten Kontaktelemente und das Verbindungsmaterial wird ferner
eine sehr niederohmige elektrischen Verbindung von NTC-Element zu den Kontaktelementen
für wiederholte Schaltzyklen realisiert, bei denen die Umgebungstemperatur von -40°C
bis 120°C schwanken kann. Beim Schaltzyklus kann die Temperatur auf bis zu 300°C steigen.
Somit wird ein stabiles, elektrisch hochleitfähiges Bauelement mit mechanisch haltbarer,
temperatur-beständiger und extrem belastbarer Verbindung zwischen NTC-Element und
Kontaktelementen zur Verwendung für Start- / Stopp- Systeme im Automobilbereich angegeben.
[0040] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung eines elektronischen, insbesondere
des oben beschriebenen elektronischen Bauelements, für Ströme bis 1000 A bei Gleichspannung
in 12 V und 24 V Netzen angegeben.
[0041] Im Folgenden sind vorteilhafte Aspekte beschrieben. Um eine Referenzierung zu erleichtern
sind die Aspekte durchnummeriert. Merkmale der Aspekte sind nicht nur in Kombination
mit dem speziellen Aspekt, auf den sie sich beziehen, sondern auch separat betrachtet
relevant.
- 1. Elektronisches Bauelement zur Einschaltstrombegrenzung aufweisend
- wenigstens ein NTC-Element,
- wenigstens zwei elektrisch leitende Kontaktelemente,
wobei das NTC-Element über ein Verbindungsmaterial elektrisch leitend mit dem jeweiligen
Kontaktelement verbunden ist und wobei der thermische Ausdehnungskoeffizient des jeweiligen
Kontaktelements an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements angepasst
ist.
- 2. Elektronisches Bauelement nach Aspekt 1,
wobei das NTC-Element eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, und wobei die Oberseite
und die Unterseite zumindest teilweise durch das jeweilige Kontaktelement elektrisch
leitend kontaktiert sind.
- 3. Elektronisches Bauelement nach Aspekt 1 oder 2,
wobei das Kontaktelement einen Materialverbund aufweist.
- 4. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das Kontaktelement Kupfer aufweist und wobei das Kontaktelement Invar oder Kovar
aufweist.
- 5. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das Kontaktelement einen Lagenaufbau von Kupfer -Invar - Kupfer mit einem Dickenverhältnis
von 10% ≤ Kupfer ≤ 30% - 50% ≤ Invar / Kovar ≤ 80% - 10% ≤ Kupfer ≤ 30% aufweist.
- 6. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das Verbindungsmaterial Sintersilber aufweist.
- 7. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das NTC-Element zwei, drei oder mehr Segmente aufweist.
- 8. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das NTC-Element bei einer Temperatur von 25°C einen Nominalwiderstand R25 ≤ 1 Ω aufweist.
- 9. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei der spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements in einem Grundzustand
des elektronischen Bauelements ≤ 2 Ωcm ist.
- 10. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das Kontaktelement eine Dicke d aufweist, und wobei 0,3 mm ≤ d ≤ 0,8 mm.
- 11. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das NTC-Element eine Dicke d aufweist, und wobei 100 µm ≤ d ≤ 600 µm.
- 12. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
aufweisend eine Vielzahl von NTC-Elementen und Kontaktelementen, wobei die NTC-Elemente
zueinander parallel geschaltet sind.
- 13. Elektronisches Bauelement nach Aspekt 12,
wobei die NTC-Elemente stapelförmig übereinander angeordnet sind, wobei zwischen zwei
benachbarten NTC-Elementen jeweils ein Kontaktelement angeordnet ist und wobei die
NTC-Elemente über die Kontaktelemente thermisch aneinander gekoppelt sind.
- 14. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das NTC-Element die Zusammensetzung La(1-x)EA(x)Mn(1-a-b-c)Fe(a)Co(b)Ni(c)O(3±δ) aufweist,
wobei 0 ≤ x ≤ 0,5 und 0 ≤ (a+b+c) ≤ 0,5 und wobei EA ein Erdalkali-Element und δ eine
Abweichung von einem stöchiometrischen Sauerstoffverhältnis bezeichnet, wobei das
Erdalkali-Element (EA) ausgewählt ist aus Magnesium, Calcium, Strontium oder Barium
und/oder wobei |δ| ≤ 0,5 beträgt.
- 15. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte,
wobei das NTC-Element einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen 7 ppm /
K und 10 ppm / K aufweist.
- 16. Elektronisches Bauelement nach einem der vorangehenden Aspekte
aufweisend ein Befestigungselement, wobei das Befestigungselement einen elektrischen
Widerstand aufweist welcher gleich bzw. nur geringfügig höher ist, als der Widerstand
des NTC-Elements bei tiefen Betriebs-temperaturen.
- 17. Verwendung eines elektronischen Bauelements gemäß einem der Aspekte 1 bis 16 für
Start- / Stopp- Systeme im Automobilbereich.
- 18. Verwendung eines elektronischen Bauelements gemäß einem der Aspekte 1 bis 16 für
Ströme bis 1000 A bei Gleichspannung in 12 V und 24 V Netzen.
[0042] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und den dazugehörigen
Figuren näher erläutert.
[0043] Die nachfolgend beschriebenen Zeichnungen sind nicht als maßstabsgetreu aufzufassen.
Vielmehr können zur besseren Darstellung einzelne Dimensionen vergrößert, verkleinert
oder auch verzerrt dargestellt sein.
[0044] Elemente, die einander gleichen oder die die gleiche Funktion übernehmen, sind mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
- Figur 1
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements.
- Figur 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Kontaktierung des elektronischen
Bauelements gemäß Figur 1,
- Figur 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
- Figur 4
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 5
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Kontaktierung des elektronischen
Bauelements gemäß Figur 4,
- Figur 6
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 7
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
- Figur 8
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 9
- zeigt eine Draufsicht auf einen Teilbereich des elektronischen Bauelements gemäß Figur
8,
- Figur 10
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 11
- zeigt eine Draufsicht auf einen Teilbereich des elektronischen Bauelements gemäß Figur
10,
- Figur 12
- zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 13
- zeigt eine Draufsicht auf einen Teilbereich des elektronischen Bauelements gemäß Figur
12.
[0045] Die Figur 1 zeigt ein elektronisches Bauelement 1, kurz Bauelement 1. Das Bauelement
1 ist dazu ausgebildet als Einschaltstrombegrenzer oder in einem Einschaltstrombegrenzer
für Start- / Stopp- Systeme in 12 V und 24 V Netzen im Automobilbereich eingesetzt
zu werden. Das Bauelement 1 ist insbesondere für eine Verwendung bei Strömen bis 1000
A (bei Gleichspannung in 12 V und 24 V Netzen) geeignet. Das Bauelement 1 dazu geeignet
in typischen 12 V Startermotoren mit ca. 1 kW bis 3 kW Leistung verwendet zu werden.
[0046] Das Bauelement 1 weist ein NTC-Element 2 bzw. eine NTC-Keramik auf. Das NTC-Element
2 stellt eine Funktionsschicht bzw. ein Funktionselement des Bauelements 1 dar. Das
NTC-Element 2 ist ein heißleitendes Bauelement mit einem negativen Temperaturkoeffizienten.
[0047] Das NTC-Element 2 weist eine Materialzusammensetzung auf, welche sich durch eine
hohe elektrische Leitfähigkeit bzw. einen geringen spezifischen Widerstand auszeichnet.
[0048] Das NTC-Element 2 weist vorzugsweise die folgende Zusammensetzung auf: La
(1-x)EA
(x)Mn
(1-a-b-c)Fe
(a)Co
(b)Ni
(c)O
(3±δ). Dabei gilt 0 ≤ x ≤ 0,5 und 0 ≤ (a+b+c) ≤ 0,5. EA steht für ein Erdalkali-Element,
beispielsweise Mg, Ca, Sr oder Ba. δ bezeichnet die Abweichung vom stöchiometrischen
Sauerstoffverhältnis (Sauerstoffüberschuss bzw. Sauerstoffdefizit). Vorzugsweise ist
|δ| ≤ 0,5, besonders bevorzugt ist |δ| = 0. Beispielsweise weist die NTC-Keramik die
Zusammensetzung La
0,95Sr
0,05MnO
3 auf.
[0049] Der spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements 2 in einem Grundzustand des
NTC-Elements 2 beträgt kleiner oder gleich 2 Ωcm, bevorzugt ≤ 1 Ωcm, beispielsweise
0,5 Ωcm. Der Grundzustand beschreibt dabei eine Temperatur des NTC-Elements 2 von
25°C bzw. bei Raumtemperatur. Bei dem Grundzustand kann es sich um einen unbelasteten
Zustand, in dem beispielsweise keine elektrische Leistung an dem NTC-Element 2 angelegt
ist, handeln.
[0050] Das NTC-Element 2 weist bei der angegeben Temperatur einen elektrischen Widerstand
(Nominalwiderstand R
25) von kleiner oder gleich 1 Ω auf, vorzugsweise kleiner 0,1 Ω, beispielsweise 0,05
Ω. Das NTC-Element 2 weist folglich einen geringen elektrischen Widerstand bei Raumtemperatur
bzw. bei 25°C und damit eine hohe elektrische Leitfähigkeit auf. Damit ist das NTC-Element
2 besonders gut zum Einsatz in einem Einschaltstrombegrenzer geeignet.
[0051] Das NTC-Element 2 weist ferner einen hohen B-Wert auf. Der B-Wert B
25/100 liegt im Bereich zwischen 1000 K und 4000 K, bevorzugt zwischen 1400 K und 2000 K,
beispielsweise bei 1500 K. Das NTC-Element 2 hat einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
Typischerweise liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient des NTC-Elements 2 zwischen
7 ppm / K und 10 ppm / K.
[0052] Das NTC-Element 2 ist vorzugsweise als monolithisches Bauelement ausgebildet. Beispielsweise
ist das NTC-Element 2 ein Dickschichtmonolith. In diesem Fall wird das NTC-Element
2 in Presstechnologie hergestellt und anschließend durch Läppen (Feinschleifen von
beiden Seiten) auf die gewünschte Dicke gebracht. Alternativ dazu kann das NTC-Element
2 aber auch als Vielschichtmonolith ausgebildet sein. In diesem Fall werden keramische
Folien übereinander gestapelt und gepresst um das NTC-Element 2 bereitzustellen.
[0053] Das in Figur 2 dargestellte NTC-Element 2 hat eine runde Form. Das NTC-Element 2
ist scheibenförmig oder plättchenförmig ausgebildet. Aber auch andere Formen sind
für das NTC-Element 2 vorstellbar, beispielsweise eine rechteckige Form oder eine
Ringform. Das NTC-Element 2 kann in Form eines Substrats ausgebildet sein. Das NTC-Element
2 weist eine Fläche zwischen 25 mm
2 und 500 mm
2, beispielsweise 200 mm
2 auf. Der Durchmesser des NTC-Elements 2 beträgt beispielsweise kleiner oder gleich
14 mm, z.B. 13,75 mm. Das NTC-Element 2 weist eine Dicke d zwischen 100 µm und 600
µm, beispielsweise 400 µm, auf. Durch Variieren von Dicke d und / oder Querschnitt
bzw. Fläche des NTC-Elements 2 kann der Widerstand des NTC-Elements 2 variiert und
gesteuert werden.
[0054] Das NTC-Element 2 weist eine Metallisierung auf (nicht explizit dargestellt). Die
Metallisierung ist vorzugsweise an einer Oberseite und an einer Unterseite des NTC-Elements
2 angeordnet. Vorzugsweise weist die Metallisierung eingebranntes Silber auf.
[0055] Das Bauelement 1 weist ferner zwei Kontakte 3 bzw. Kontaktelemente 3 auf (Pluskontakt-
und Minuskontaktelement 12b, 12a, siehe Figur 3). Die Kontaktelemente 3 dienen der
elektrischen Kontaktierung des NTC-Elements 2. Die Kontaktelemente 3 liegen in diesem
Ausführungsbeispiel vollflächig auf der Oberseite und der Unterseite des NTC-Elements
2 auf. Alternativ dazu (nicht explizit dargestellt) kann ein schmaler Randbereich
von Oberseite und Unterseite auch frei von dem jeweiligen Kontaktelement 3 bleiben.
[0056] Die Kontaktelemente 3 sind jeweils mit der Oberseite und der Unterseite des NTC-Elements
2 elektrisch leitend verbunden. Vorzugsweise sind das NTC-Element 2 und die Kontaktelemente
3 versintert.
[0057] Zu diesem Zweck weist das Bauelement 1 ein Verbindungsmaterial 7 auf. Zwischen der
Oberseite des NTC-Elements 2 und dem ersten Kontaktelement 3 sowie zwischen der Unterseite
des NTC-Elements 2 und dem zweiten Kontaktelement 7 ist jeweils eine Schicht aus Verbindungsmaterial
7 ausgebildet. Die Schichtdicke des Verbindungsmaterials 7 liegt vorzugsweise im Bereich
zwischen 15 µm und 80 µm, beispielsweise bei 20 µm.
[0058] Das Verbindungsmaterial 7 zeichnet sich durch eine hohe elektrische und thermische
Leitfähigkeit aus. Das Verbindungsmaterial 7 zeichnet sich ferner vorzugsweise durch
eine große Porösität aus. Das Verbindungsmaterial 7 zeichnet sich ferner dadurch aus,
dass es hohen Temperaturen bis zu 400 °C, z.B. 300°C, sowie vielen und schnellen Temperaturwechseln
standhalten kann, die im Betrieb bzw. im heißen Zustand des Bauelements 1 auftreten
können.
[0059] Der heiße Zustand bezeichnet dabei einen Zustand des Bauelements 1 bei einer Temperatur,
welche größer ist als diejenige des Bauelements 1 in dem Grundzustand. Der Temperaturbereich
zwischen dem Grundzustand und dem heißen Zustand kann beispielsweise jeden Temperaturbereich
zwischen -55°C und +300°C überspannen oder sich über diesen Bereich erstrecken. Bevorzugt
kann sich der Temperaturbereich zwischen dem Grundzustand und dem heißen Zustand über
den Bereich von -40°C bis +300°C erstrecken.
[0060] Beispielsweise weist das Verbindungsmaterial 7 Sintersilber Ag oder µAg auf. Sintersilber
hat den Vorteil, dass es eine ausreichende Porösität auf weist. Mit Hilfe des Verbindungsmaterials
7 wird eine stabile, elektrisch hoch leitfähige sowie mechanisch haltbare Verbindung
zwischen dem NTC-Element 2 und den Kontaktelementen 3 erzielt.
[0061] Das jeweilige Kontaktelement 3 weist eine hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit
auf. Das jeweilige Kontaktelement 3 ist ferner so ausgebildet, dass thermische Spannungen
zwischen dem NTC-Element 2 und dem Kontaktelement 3 reduziert werden. Insbesondere
ist das jeweilige Kontaktelement 3 dazu ausgebildet die Unterschiede der materialbedingten
thermischen Ausdehnung (CTE) zu verringern bzw. zu reduzieren.
[0062] Vorzugsweise weist das jeweilige Kontaktelement 3 einen Materialverbund auf. Das
jeweilige Kontaktelement kann beispielsweise als Verbundblech ausgebildet sein. Der
Materialverbund kann Kupfer-Invar-Kupfer (CIC) aufweisen. An Stelle von Invar kann
auch Kovar oder Molybdän als Material verwendet werden. Invar bzw. Kovar bzw. Molybdän
hat einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Typischerweise liegt der
thermische Ausdehnungskoeffizient dieser Materialien bei ≤ 10 ppm / K, beispielsweise
bei 7 ppm / K. Damit ist der Ausdehnungskoeffizient von Kovar / Invar / Molybdän sehr
ähnlich zu dem Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements 2. Durch eine geeignete Wahl
des Dickenverhältnisses der Schichten des Materialverbunds kann der Ausdehnungskoeffizient
des Kontaktelements 3 gut an den Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements 2 angepasst
werden. Thermische Spannungen können reduziert oder vermieden werden.
[0063] In diesem Ausführungsbeispiel ist das jeweilige Kontaktelement 3 ein gewalztes Kupfer-Invar
Blech mit Lagenaufbau aus Kupfer-Invar-Kupfer von 20%-60%-20%. Jedoch sind auch andere
Verhältnisse von Kupfer und Invar oder Kovar / Molybdän vorstellbar. Insbesondere
können je nach erforderlicher Fläche des NTC-Elements 2 sowie dem erforderlichen Wärmeleitwiderstand
auch andere Schichtfolgen und Schichtdicken zum Einsatz kommen.
[0064] Die Kontaktelemente 3 umschließen das NTC-Element 2 zangenförmig. Dabei liegt ein
erster Teilbereich 3a des jeweiligen Kontaktelements 3 an der Oberseite bzw. Unterseite
des NTC-Elements 2 auf und verläuft parallel zu der Oberseite bzw. Unterseite des
NTC-Elements 2 bzw. zu einer Längsachse L des Bauelements 1. Eine Länge bzw. horizontale
Ausdehnung des NTC-Elements 2 ist vorzugsweise kleiner oder gleich der Länge oder
horizontalen Ausdehnung des ersten Teilbereichs 3a.
[0065] Ein zweiter Teilbereich 3b des jeweiligen Kontaktelements 3 schließt einen Winkel
mit der Längsachse L ein. Der zweite Teilbereich 3b schließt sich vorzugsweise in
einem Winkel von ≤ 20 °, beispielsweise 15°, zur Längsachse L des Bauelements 1 an
den ersten Teilbereich 3a an. Der Winkel zwischen dem zweiten Teilbereich 3b des ersten
Kontaktelements 3 und dem zweiten Teilbereich 3b des zweiten Kontaktelements beträgt
vorzugsweise kleiner oder gleich 40°, beispielsweise 30°. Ein dritter Teilbereich
3c des jeweiligen Kontaktelements 3 schließt sich an den zweiten Teilbereich 3b an
und verläuft parallel zur Längsachse L.
[0066] Die jeweiligen Teilbereiche 3a, 3b, 3c weisen in diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise
die gleiche Länge auf. Beispielsweise weiden die Teilbereiche 3a, 3b, 3c jeweils eine
Länge von 10 mm bis 15 mm auf. Die jeweiligen Teilbereiche 3a, 3b, 3c weisen vorzugsweise
die gleiche Dicke d auf. Beispielsweise weiden die Teilbereiche 3a, 3b, 3c jeweils
eine Dicke d von kleiner oder gleich 0,8 mm und größer oder gleich 0,3 mm auf. Folglich
beläuft sich die Dicke d des jeweiligen Kontaktelements 3 auf 0,3 mm ≤ d ≤ 0,8 mm,
beispielsweise d = 0,7 mm.
[0067] Die Teilbereiche 3a, 3b, 3c gehen ineinander über. Mit anderen Worten, die Teilbereiche
3a, 3b, 3c sind nicht als separate Bereiche bzw. Bauteile ausgeführt sondern stellen
nur Unterabschnitte des jeweiligen Kontaktelements 3 dar.
[0068] Das jeweilige Kontaktelement 3, insbesondere der dritte Teilbereich 3c, weist eine
Aussparung 8 auf. Vorzugsweise weist der dritte Teilbereich 3c dafür eine größere
horizontale Ausdehnung bzw. eine größere Fläche auf, als der erste und zweite Teilbereich
3a, 3b (siehe beispielsweise Figur 3). Die Aussparung 8 ist vorzugsweise kreisförmig
ausgebildet. Die Aussparung 8 weist beispielsweise einen Durchmesser von 8 mm auf.
Die Aussparung 8 durchdringt das Kontaktelement 3 vollständig. Die Aussparung 8 dient
dazu das Bauelement 1 mittels eines Befestigungselements mit Batterieleitungen zu
verbinden, wie beispielsweise in Zusammenhang mit Figur 2 näher erläutert wird.
[0069] Die Figur 2 zeigt eine mögliche Kontaktierung des Bauelements 1 gemäß der Figur 1
mit den Batterieleitungen über Kabelschuhe.
[0070] Das Bauelement 1 weist ein Befestigungselement zur Herstellung der elektrischen Kontaktierung
des Bauelements 1 und insbesondere zur mechanischen Befestigung von Batterieleitungen
mit dem Bauelement 1 auf. Das Befestigungselement kann zur Bereitstellung einer wie
nachfolgend beschriebenen Schraubverbindung ausgebildet sein. Alternativ dazu kann
das Befestigungselement auch dazu ausgebildet und angeordnet sein eine Klemmverbindung
herzustellen.
[0071] Zwischen dem ersten und zweiten Kontaktelement 3 ist ein Distanzhalter 9 angeordnet.
Der Distanzhalter 9 ist zwischen einer Unterseite des dritten Teilbereichs 3c des
ersten bzw. oberen Kontaktelements 3 und der Oberseite des dritten Teilbereichs 3c
des zweiten bzw. unteren Kontaktelements 3 angeordnet. Der Distanzhalter 9 ist zylinderförmig
ausgebildet.
[0072] Der Distanzhalter 9 ist isolierend ausgebildet. Der Distanzhalter 9 dient der elektrischen
Isolierung zwischen den beiden Kontaktelementen 3 (Pluskontaktelement 12b und Minuskontaktelement
12a, siehe Figur 3). Der Distanzhalter 9 weist beispielsweise Polytetrafluorethylen
(PTFE) auf. PTFE hat den Vorteil, dass es bis zu einer Temperatur von ca. 250° C beständig
isolierend ist. Vorzugsweise weist der Distanzhalter 9 eine Aussparung auf (nicht
explizit dargestellt), welche den Distanzhalter 9 in vertikaler Richtung vollständig
durchdringt. Die Aussparung dient zur Aufnahme eines Verbindungselements, z.B. einer
Gewindestange 11, beispielsweise einer Schraube.
[0073] An der Oberseite des ersten Kontaktelements 3 bzw. der Unterseite des zweiten Kontaktelements
3 ist jeweils eine Mutter 10 angeordnet. Gewindestange 11 und Muttern 10 dienen zur
Verschraubung der Kontaktelemente 3 und zur elektrisch leitenden und mechanischen
Verbindung des Bauelements 1 mit den Batterieleitungen (nicht explizit dargestellt).
Alternativ dazu beispielsweise Klemmelemente bereitgestellt werden zur Verklemmung
der Kontaktelemente 3 und / oder zur elektrisch leitenden und mechanischen Verbindung
des Bauelements 1 mit den Batterieleitungen (nicht explizit dargestellt).
[0074] Zwischen den nicht dargestellten Batterieleitungen und den Kontaktelementen 3 sind
Kabelschuhe 5 angeordnet, an denen ein nicht dargestelltes Kupferkabel befestigt ist.
Die Kabelschuhe 5 sind elektrisch leitend mit den Kontaktelementen 3 verbunden. Zur
Verbindung des Bauelements 1 mit den Kabelschuhen 5 wird die Gewindestange 11 durch
die Muttern 10, die Aussparung 8 im jeweiligen Kontaktelement 3 sowie die Aussparung
im Distanzhalter 9 geführt.
[0075] Die Verschraubung auf einer Achse vermeidet dabei zusätzliche mechanische Spannungen
auf die Verbindung zwischen dem NTC-Element 2 und den Kontaktelementen 3. Die Verschraubung
bzw. Befestigung muss entweder einen höheren Widerstand als das NTC-Element 2 aufweisen
oder muss isolierend ausgeführt sein (siehe beispielsweise Figuren 12 und 13). Die
Verschraubung bzw. Befestigung kann alternativ auch direkt auf einen Massekontakt
am Fahrzeug oder des Anlassermotors erfolgen.
[0076] Durch den temperaturabhängigen Widerstand des Bauelements 1 wird der Einschaltstrom
beim Einschalten begrenzt. Beim Einschalten erwärmt sich das NTC-Element 2 sofort
durch den Einschaltstrom (z.B. auf 250°C), wodurch sich der NTC Widerstand schnell
bis auf einen sehr kleinen Restwiderstand (z.B. 0,5 mΩ) verringert. Diese dynamische
Widerstandsänderung verringert die vom Anlassermotor verursachte Stromspitze, was
gleichzeitig den Spannungseinbruch der Batterie verringert. Damit wird ein stabiles,
langlebiges und effizientes Bauelement zur Einschaltstrombegrenzung zur Verfügung
gestellt.
[0077] Das Bauelement 1 kann zusätzlich mit einer so genannten "fail-safe" (Fehlerausfall)
Funktion ausgestattet werden. Dazu wird die in Figur 2 gezeigte Verschraubung so ausgeführt,
dass ihr elektrischer Widerstand gleich bzw. nur geringfügig höher ist, als der Widerstand
des NTC-Elements 2 bei der untersten Betriebstemperatur, z.B. -40°C. Der Widerstand
dieser Verschraubung ist nicht temperaturabhängig. Dadurch ist auch in einem Fehlerfall
(z.B. Bruch der leitfähigen Verbindung zwischen NTC-Element 2 und Kontaktelement 3)
noch immer ein Start des Motors möglich (abhängig von der Auslegung des Anlassersystems).
Der Spannungseinbruch wird ebenfalls vermieden, jedoch wird die zum Starten verfügbare
elektrische Leistung stark begrenzt, wodurch der Startvorgang unter Umständen deutlich
verzögert wird.
[0078] Beispielsweise beträgt der spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements 2
bei 25°C: R
spez,25 = 0,2 Ωcm. Der Nominalwiderstand R
25 des NTC-Elements 2 bei einer Temperatur von 25°C beträgt beispielsweise R
25 = 10 mΩ. Der B-Wert liegt beispielsweise bei 1650 K. Damit ergibt sich für einen
spezifischen elektrischen Widerstand des NTC-Elements 2 bei einer Temperatur von -40°C
R
spez,-40 = 0,65 Ωcm und für einen Widerstand des NTC-Elements 2 von 32 mΩ ein elektrischer
Widerstand der Verschraubung von vorzugsweise 32 bis 35 mΩ.
[0079] Alternativ zu einer Verschraubung kann auch ein Fixwiderstand oder eine anderes leitfähiges
Element mit definiertem elektrischem Widerstand verwendet werden.
[0080] Die Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines elektronischen Bauelements gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zu dem Bauelement 1 aus der Figur
1 weist das Bauelement 1 gemäß Figur 3 mehrere NTC-Elemente 2 sowie mehrere Kontaktelemente
3 auf.
[0081] Das Bauelement 1 kann bis zu zehn NTC-Elemente 2 aufweisen. Die NTC-Elemente 2 sind
jeweils rund bzw. scheibenförmig ausgebildet (siehe Ausführungen zur Figur 1). Die
NTC-Elemente 2 sind elektrisch parallel geschaltet.
[0082] Zwischen den NTC-Elementen 2 sind die Kontaktelemente 3 angeordnet. Das Bauelement
1 weist vorzugsweise eine Schichtfolge aus alternierend angeordneten NTC-Elementen
2 und Kontaktelementen 3 (Plus-Kontaktelemente 12b und Minus-Kontaktelemente 12a)
auf. Durch die flächige "stapelförmige" Abfolge vom Kontaktelement 3 / NTC-Element
2 / Kontaktelement 3 / NTC-Element 2 usw. wird eine gute thermische Verbindung der
einzelnen NTC-Elemente 2 erreicht. Diese gute thermische Verbindung ermöglicht eine
gleichmäßige Erwärmung der NTC-Elemente 2.
[0083] Der Durchmesser der NTC-Elemente 2 kann kleiner sein als der Durchmesser des in Figur
1 dargestellten NTC-Elements 2. Das heißt, es werden mehrere kleinere Elemente verbunden.
Die Verspannungen reduzieren sich dabei mit der Bauteilgröße des NTC-Elements 2.
[0084] Die Befestigung an den, vorzugsweise die Verschraubung mit den, Batterieanschlüssen
erfolgt vorzugsweise auf einem gemeinsamen, isolierenden Körper (beispielsweise einem
Distanzhalter 9), um zusätzliche mechanische Spannungen auf die Verbindung zwischen
den NTC-Elementen 2 und den Kontaktelementen 3 zu vermeiden.
[0085] Alle weiteren Merkmale des Bauelements 1 gemäß der Figur 3, insbesondere Material,
Struktur und Funktionsweise von NTC-Elementen 2 und Kontaktelementen 3 sowie deren
Verbindung über das Verbindungsmaterial 7 und die Funktionsweise des Bauelements 1
entsprechen den in Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebenen Merkmalen.
[0086] Die Figur 4 zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0087] Im Folgenden werden nur die Unterschiede zu dem Bauelement 1 aus Figur 1 beschrieben.
Insbesondere finden die Merkmale betreffend die Ausführung des NTC-Elements 2 sowie
die Verbindung von NTC-Element 2 und Kontaktelementen 3 aus Figur 1 auch für das Bauelement
1 aus Figur 4 Anwendung.
[0088] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kontaktelemente 3 doppelseitig ausgeführt.
Auch hier weist das jeweilige Kontaktelement 3 drei Teilbereiche 3a, 3b, 3c auf, wobei
zweiter Teilbereich 3b und dritter Teilbereich 3c gleichartig aber in entgegengesetzter
Richtung zum ersten Teilbereich 3a ausgeführt sind.
[0089] Der erste Teilbereich 3a liegt an der Oberseite bzw. Unterseite des NTC-Elements
2 auf und verläuft parallel zu der Oberseite bzw. Unterseite des NTC-Elements 2 bzw.
zur Längsachse L. Die Länge bzw. horizontale Ausdehnung des NTC-Elements 2 ist kleiner
oder gleich der Länge oder horizontalen Ausdehnung des ersten Teilbereichs 3a. Vorzugsweise
ist die Länge des ersten Teilbereichs 3a in diesem Ausführungsbeispiel größer als
die Länge des ersten Teilbereichs 3a gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel.
Die Länge des ersten Teilbereichs 3a beträgt beispielsweise 18 mm. Der Durchmesser
des NTC-Elements 2 beträgt beispielsweise kleiner oder gleich 14 mm, z.B. 13,75 mm.
[0090] Der zweite und dritte Teilbereich 3b, 3c schließen sich jeweils an einen Seitenbereich
bzw. Randbereich des ersten Teilbereichs 3a an. Mit anderen Worten, links und rechts
an den ersten Teilbereich 3a angrenzend sind jeweils der zweite Teilbereich 3b und
der dritte Teilbereich 3c ausgebildet.
[0091] Der zweite Teilbereich 3b und der dritte Teilbereich 3c schließen jeweils einen Winkel
mit Längsachse L ein. Der zweite und dritte Teilbereich 3b, 3c schließen vorzugsweise
jeweils einen Winkel von ≤ 90 °, beispielsweise 60°, mit der Längsachse L ein. Sowohl
der zweite Teilbereich 3a als auch der dritte Teilbereich 3c verlaufen von der Längsachse
L weg. Ein vertikaler Abstand von einem Endbereich 13 des dritten Teilbereichs 3c
bzw. des zweiten Teilbereichs 3b zu dem NTC-Element 2 beträgt beispielsweise kleiner
oder gleich 18 mm, beispielsweise 15 mm.
[0092] Das Bauelement 1 ist spiegelsymmetrisch um die Achse L ausgeführt. Das jeweilige
Kontaktelement 3 ist ferner spiegelsymmetrisch um eine vertikale Achse V ausgebildet.
[0093] Durch die oben beschriebene Ausführung kann z.B. der elektrische und thermische Widerstand
der Kontaktelemente 3 bei gleichem Kontaktmaterial halbiert werden. Ein weiterer Vorteil
dieser Ausführung ist die Vermeidung unterschiedlicher Temperaturen im NTC-Element
2 durch "einseitige" Wärmeabfuhr über die Kontaktelemente 3 wie beispielsweise bei
der Ausführung gemäß Figur 1.
[0094] Alle weiteren Merkmale des Bauelements 1 gemäß der Figur 4 entsprechen den in Zusammenhang
mit der Figur 1 beschriebenen Merkmalen.
[0095] Die Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Kontaktierung des
elektronischen Bauelements gemäß Figur 4.
[0096] Das Bauelement 1 ist herbei in ein Gehäuse 6 eingebracht. Das Gehäuse 6 ist rahmenförmig
ausgebildet. Durch das Gehäuse 6 wird das Bauelement 1 mittels einem isoliertem, flexiblem
Kupferkabel (nicht explizit dargestellt) kontaktiert (verschraubt, verklemmt oder
ähnliches). Die Kontaktierung erfolgt dabei wie in Zusammenhang mit der Figur 2 beschrieben
über die Muttern 10, die Gewindestange 11, welche in die Aussparung 8 des jeweiligen
Kontaktelements 3 eingebracht wird, sowie der elektrisch leitenden Verbindung der
Kontaktelemente 3 mit Kabelschuhen, in denen die Kupferkabel eingebracht werden. Die
Kupferkabel werden dabei über Aussparungen 6a an einer Oberseite und einer Unterseite
des Gehäuses 6 in das Gehäuse 6 eingeführt.
[0097] Das Gehäuse 6 weist eine mechanische Zugentlastung 4 für die Kupferkabel auf. Die
Zugentlastung 4 kann beispielsweise an einer Oberseite und an einer Unterseite 4 des
Gehäuses 6 angeordnet sein. Bei mechanischem Zug auf die Kupferkabel sorgt die Zugentlastung
4 dafür, dass keine oder nur geringfügige Kräfte auf das Bauelement 1 und insbesondere
das Verbindungsmaterial 7 wirken. Das Bauelement 1 wird folglich durch die Zugentlastung
4 vorzugsweise spannungslos gehalten.
[0098] Die Figur 6 zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0099] Im Wesentlichen entspricht das Bauelement 1 dem Bauelement 1 aus Figur 4. Jedoch
sind in diesem Ausführungsbeispiel die Kontaktelemente 3 nicht spiegelsymmetrisch
zur Längsachse L angeordnet. Vielmehr sind die Kontaktelemente 3 zueinander um 90°
versetzt. Damit kann unterschiedlichen Einbausituationen Rechnung getragen werden.
[0100] Alle weiteren Merkmale des Bauelements 1 gemäß der Figur 6 entsprechen den in Zusammenhang
mit der Figur 4 beschriebenen Merkmalen.
[0101] Die Figur 7 zeigt eine perspektivische Darstellung eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0102] Im Wesentlichen entspricht das Bauelement 1 dem Bauelement 1 aus Figur 6. Jedoch
weist das Bauelement 1 gemäß Figur 7 mehrere NTC-Elemente 2 sowie mehrere Kontaktelemente
3 auf. Das Bauelement 1 kann bis zu zehn NTC-Elemente 2 aufweisen, die jeweils rund
bzw. scheibenförmig ausgebildet und elektrisch parallel geschaltet sind. Zwischen
den NTC-Elementen 2 sind die Kontaktelemente 3 angeordnet. Das Bauelement 1 weist
also wie bereits in Zusammenhang mit der Figur 3 beschrieben eine Schichtfolge aus
alternierend angeordneten NTC-Elementen 2 und Kontaktelementen 3 auf.
[0103] Die Figur 8 zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Figur 9 zeigt ferner eine Draufsicht
auf einen Teilbereich des elektronischen Bauelements gemäß Figur 8.
[0104] Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 1 kommt dabei ein NTC-Element
2 zum Einsatz, welches durch Sägen oder Ritzen in kleinere NTC-Elemente bzw. Segmente
2a geteilt bzw. segmentiert wurde. Das NTC-Element 2 weist eine Vielzahl von Segmenten
2a auf.
[0105] Zur Ausbildung der Segmente 2a weist das NTC-Element 2 anders als in Figur 1 vorzugsweise
eine rechteckige Form auf. Beispielsweise weist das NTC-Element 2 eine Breite und
eine Hohe von jeweils kleiner oder gleich 13 mm, beispielsweise 12,7 mm auf. Das jeweilige
Segment 2a ist ebenfalls vorzugsweise rechteckig ausgeführt. Vorzugsweise weist das
jeweilige Segment 2a eine Länge sowie eine Breite von jeweils ca. 2 mm auf.
[0106] Auch die Kontaktelemente 3 sollten für diese Ausführung rechteckig ausgeführt werden.
So wird das jeweilige Kontaktelement gemäß der Figuren 8 und 9 aus drei rechteckigen
Teilbereichen 3a, 3b, 3c gebildet. Die drei Teilbereiche weisen vorzugsweise die gleiche
Länge, beispielsweise 15 mm, auf.
[0107] Zwischen den einzelnen Segmenten 2a sind Spalten bzw. Dehnungsfugen 15 ausgebildet
(siehe Figur 9). Die Dehnungsfugen 15 weisen eine Breite von 0,05 mm bis 0,2 mm, beispielsweise
0,1 mm auf. Durch diese Dehnungsfugen 15 werden geringere thermische Verspannungen
im NTC-Element 2 während des bestimmungsgemäßen Betriebes aufgebaut.
[0108] Für die Herstellung dieser Ausführungsvariante bietet sich die keramische Vielschichttechnologie
an, bei der ein NTC-Substrat aus verstapelten keramischen Folien vor oder nach dem
Metallisieren durch so genanntes "Dicing" segmentiert wird. Alle weiteren Merkmale
entsprechen den in Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebenen Merkmalen.
[0109] Die Figur 10 zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Figur 11 zeigt eine Draufsicht auf einen
Teilbereich des elektronischen Bauelements gemäß der Figur 10.
[0110] Dieses Ausführungsbeispiel kombiniert Merkmale der Ausführungsbeispiele gemäß der
Figuren 4 sowie 8 und 9. Insbesondere sind die Kontaktelemente 3 - wie in Zusammenhang
mit der Figur 4 - beschrieben doppelseitig ausgeführt. Das NTC-Element 2 ist - wie
in Zusammenhang mit den Figuren 8 und 9 beschrieben - in einzelne Segmente 2a aufgetrennt.
Alle weiteren Merkmale entsprechen den in Zusammenhang mit den Figuren 4, 8 und 9
beschriebenen Merkmalen.
[0111] Die Figur 12 zeigt eine schematische Schnittansicht eines elektronischen Bauelements
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die Figur 13 zeigt eine perspektivische
Ansicht eines Teilbereichs des elektronischen Bauelements gemäß Figur 12.
[0112] In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kontaktelemente 3 wie in Zusammenhang mit
Figur 4 beschrieben doppelseitig ausgebildet. Zwischen dem ersten Teilbereich 3a der
Kontaktelemente 3 ist das NTC-Element 2 angeordnet und über das Verbindungsmaterial
7 elektrisch leitend und thermisch mit den Kontaktelementen 3 verbunden.
[0113] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Verschraubung im Gegensatz zu der Verschraubung
gemäß Figur 2 isolierend ausgeführt. Dafür ist das NTC-Element 2 ringförmig ausgeführt.
Mit anderen Worten, das NTC-Element 2 weist in eine runde, durchgängige Aussparung
auf. Auch der erste Teilbereich 3a des jeweiligen Kontaktelements 3 weist in diesem
Ausführungsbeispiel eine Aussparung auf. Die Aussparungen von Kontaktelementen 3 und
NTC-Element 2 sind dazu ausgebildet und angeordnet die isolierende Verschraubung der
Kontaktelemente 3 zu ermöglichen. Insbesondere sind die Aussparungen dazu vorgesehen,
eine Gewindestange 11 zur Verschraubung der Kontaktelemente 3 einzubringen.
[0114] Auf einer Außenfläche des ersten Teilbereichs 3a ist jeweils ein Distanzhalter 9
angeordnet, der eine Aussparung 9a aufweist (Figur 13). Der jeweilige Distanzhalter
ist beispielsweise eine PTFE Scheibe. Der jeweilige Distanzhalter weist beispielsweise
einen Durchmesser von 15 mm auf. Ein Distanzhalter 9 ist dabei auf einer Oberseite
des ersten Teilbereichs 3a des ersten bzw. oberen Kontaktelements 3 angeordnet. Ein
weiterer Distanzhalter 9 ist auf einer Unterseite des ersten Teilbereichs 3a des zweiten
bzw. unteren Kontaktelements 3 angeordnet. Auf den Distanzhaltern 9 ist jeweils eine
Mutter 10 angeordnet. Die Gewindestange 11 wird durch die Muttern 10, die Aussparungen
in den Distanzhaltern 9, dem NTC-Element 2 und den Kontaktelementen 3 zur Verschraubung
der Kontaktelemente 3 geführt. Zwischen der Gewindestange 11 und dem NTC-Element 2
ist ein isolierendes Element 14 in die Aussparung des NTC-Elements 2 eingebracht.
Das isolierende Element 14 kann beispielsweise AlO
x aufweisen. Beispielsweise ist das isolierende Element 14 ein AlO
x Röhrchen. Damit wird eine isolierend ausgeführte Verschraubung des Bauelements 1
ermöglicht.
[0115] Die elektrische Kontaktierung des Bauelements 1 erfolgt wiederum wie in Zusammenhang
mit der Figur 2 beschrieben über die elektrisch leitende Verbindung der Kontaktelemente
3 mit den Batterieleitungen über die Kabelschuhe 5. Die Kabelschuhe sind dabei über
die Aussparungen 8 der Kontaktelemente 3 mit den Kontaktelementen 3 verschraubt.
[0116] Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen
was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet,
auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen
oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
Bezugszeichenliste
[0117]
- 1
- Elektronisches Bauelement
- 2
- NTC-Element / NTC-Keramik
- 2a
- Segment
- 3
- Kontakt / Kontaktelement
- 3a
- Erster Teilbereich
- 3b
- Zweiter Teilbereich
- 3c
- Dritter Teilbereich
- 4
- Zugentlastung
- 5
- Kabelschuh
- 6
- Gehäuse
- 6a
- Aussparung
- 7
- Verbindungsmaterial
- 8
- Aussparung
- 9
- Distanzhalter
- 9a
- Aussparung
- 10
- Mutter
- 11
- Gewindestange
- 12a
- Minus-Kontaktelement
- 12b
- Plus-Kontaktelement
- 13
- Endbereich
- 14
- Isolierendes Element
- 15
- Dehnungsfuge
- L
- Längsachse
- V
- Vertikale Achse
1. Elektronisches Bauelement (1) zur Einschaltstrombegrenzung aufweisend
- wenigstens ein NTC-Element (2),
- wenigstens zwei elektrisch leitende Kontaktelemente (3), wobei das NTC-Element (2)
über ein Verbindungsmaterial (7) elektrisch leitend mit dem jeweiligen Kontaktelement
(3) verbunden ist und wobei der thermische Ausdehnungskoeffizient des jeweiligen Kontaktelements
(3) an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten des NTC-Elements (2) angepasst ist,
wobei das Kontaktelement (3) Kupfer aufweist und wobei das Kontaktelement (3) Invar
oder Kovar aufweist.
2. Elektronisches Bauelement (1) nach Anspruch 1,
wobei das NTC-Element (2) eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, und wobei die
Oberseite und die Unterseite zumindest teilweise durch das jeweilige Kontaktelement
(3) elektrisch leitend kontaktiert sind.
3. Elektronisches Bauelement (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das Kontaktelement (3) einen Materialverbund aufweist.
4. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Kontaktelement (3) einen Lagenaufbau von Kupfer - Invar - Kupfer mit einem
Dickenverhältnis von 10% ≤ Kupfer ≤ 30% -50% ≤ Invar / Kovar ≤ 80% - 10% ≤ Kupfer
≤ 30% aufweist.
5. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Verbindungsmaterial (7) Sintersilber aufweist.
6. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das NTC-Element (2) zwei, drei oder mehr Segmente (2a) aufweist.
7. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das NTC-Element (2) bei einer Temperatur von 25°C einen Nominalwiderstand R25 ≤ 1 Ω aufweist.
8. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der spezifische elektrische Widerstand des NTC-Elements (2) in einem Grundzustand
des elektronischen Bauelements (1) ≤ 2 Ωcm ist.
9. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Kontaktelement (3) eine Dicke d aufweist, und wobei 0,3 mm ≤ d ≤ 0,8 mm.
10. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das NTC-Element (2) eine Dicke d aufweist, und wobei 100 µm ≤ d ≤ 600 µm.
11. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
aufweisend eine Vielzahl von NTC-Elementen (2) und Kontaktelementen (3), wobei die
NTC-Elemente (2) zueinander parallel geschaltet sind.
12. Elektronisches Bauelement (1) nach Anspruch 11,
wobei die NTC-Elemente (2) stapelförmig übereinander angeordnet sind, wobei zwischen
zwei benachbarten NTC-Elementen (2) jeweils ein Kontaktelement (3) angeordnet ist
und wobei die NTC-Elemente (2) über die Kontaktelemente (3) thermisch aneinander gekoppelt
sind.
13. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das NTC-Element (2) die Zusammensetzung La(1-x)EA(x)Mn(1-a-b-c)Fe(a)Co(b)Ni(c)O(3±δ) aufweist,
wobei 0 ≤ x ≤ 0,5 und 0 ≤ (a+b+c) ≤ 0,5 und wobei EA ein Erdalkali-Element und δ eine
Abweichung von einem stöchiometrischen Sauerstoffverhältnis bezeichnet, wobei das
Erdalkali-Element (EA) ausgewählt ist aus Magnesium, Calcium, Strontium oder Barium
und/oder wobei |δ| ≤ 0,5 beträgt.
14. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das NTC-Element (2) einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen 7 ppm
/ K und 10 ppm / K aufweist.
15. Elektronisches Bauelement (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
aufweisend ein Befestigungselement (10, 11), wobei das Befestigungselement (10, 11)
einen elektrischen Widerstand aufweist welcher gleich bzw. nur geringfügig höher ist,
als der Widerstand des NTC-Elements (2) bei tiefen Betriebs-temperaturen.
16. Verwendung eines elektronischen Bauelements (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15
für Start- / Stopp- Systeme im Automobilbereich.
17. Verwendung eines elektronischen Bauelements (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15
für Ströme bis 1000 A bei Gleichspannung in 12 V und 24 V Netzen.