[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wellenleiteranordnung bzw. Wellenleiter sowie
einen Radarsensor, der eine erfindungsgemäße Wellenleiteranordnung umfasst.
Technologischer Hintergrund
[0002] Moderne Fortbewegungsmittel, wie Kraftfahrzeuge oder Motorräder, werden zunehmend
mit Fahrerassistenzsystemen ausgerüstet, welche mit Hilfe von Sensorsystemen die Umgebung
erfassen, Verkehrssituationen erkennen und den Fahrer unterstützen können, z. B. durch
einen Brems- oder Lenkeingriff oder durch die Ausgabe einer optischen oder akustischen
Warnung. Als Sensorsysteme zur Umgebungserfassung werden regelmäßig Radarsensoren,
Lidarsensoren, Kamerasensoren oder dergleichen eingesetzt. Aus den durch die Sensoren
ermittelten Sensordaten können anschließend Rückschlüsse auf die Umgebung gezogen
werden. Die Umgebungserfassung mittels Radarsensoren basiert auf der Aussendung von
gebündelten elektromagnetischen Wellen und deren Reflexion, z. B. durch andere Verkehrsteilnehmer,
Hindernissen auf der Fahrbahn oder die Randbebauung der Fahrbahn. Die Erfassung von
Fußgängern wird oftmals mit Kamerasensoren durchgeführt, jedoch kommen hierbei auch
zunehmend Radarsensoren zum Einsatz.
[0003] Für Systeme der oben beschriebenen Art können Radarsensoren auch in Fusion mit Sensoren
anderer Technologie, wie z. B. Kamera- oder Lidarsensoren, eingesetzt werden. Radarsensoren
haben u. a. den Vorteil, dass sie auch bei schlechten Wetterbedingungen zuverlässig
arbeiten und neben dem Abstand von Objekten auch direkt deren radiale Relativgeschwindigkeit
über den Dopplereffekt messen können. Als Sendefrequenzen werden dabei in der Regel
24 GHz, 77 GHz und 79 GHz eingesetzt. Durch den zunehmenden funktionalen Umfang solcher
Systeme erhöhen sich permanent die Anforderungen, insbesondere an die maximale Detektionsreichweite.
Neben der Umgebungserfassung von Kraftfahrzeugen für Systeme der oben beschriebenen
Art rückt mittlerweile auch die Innenraumüberwachung von Kraftfahrzeugen in den Fokus,
z. B. zur Erkennung, welche Sitze belegt sind; dabei werden z. B. Frequenzen im Bereich
60 GHz eingesetzt.
[0004] Gattungsgemäße Radarsensoren weisen in der Regel eine Antenne, insbesondere eine
als Wellenleiter oder Hohlleiter ausgestaltete Antenne auf. Hierbei werden sogenannte
Energiebandlückenstrukturen (EBG - Energy Band Gap Structures) eingesetzt, die eine
periodische oder quasi-periodische Struktur und eine definierte Lücke bzw. Strukturlücke
verwenden, um einen Wellenleiter zu erzeugen. Der Wellenleiter kann dabei z. B. hergestellt
werden, indem zwei Hälften des Wellenleiters miteinander kombiniert werden, wobei
diese z. B. mit unterschiedlichen Fügetechniken, wie z. B. Löten, Tauchlöten oder
Kleben, miteinander verbunden werden. Ferner sind später Ausrichtungstechniken des
Wellenleiters notwendig, insbesondere wenn eine Antenne, Filter, Koppler oder dergleichen
konstituiert wird, um die einwandfreie Funktion sicherzustellen. Eine weitere Technik
ist die sogenannte SIW (Substrate Integrated Waveguide bzw. substratintegrierter Wellenleiter),
bei der eine als Wellenleiter ausgeführte Leitung aus einem von beiden Seiten beschichteten
Dielektrikum besteht, auch Substrat genannt, und elektrischen Durchkontaktierungen,
sogenannten Vias als Begrenzung. Dementsprechend handelt es sich hierbei um eine Ausgestaltung,
bei der eine Implementierung des Wellenleiters bzw. der Wellenleiterkomponente in
die Leiterplatte erfolgt. Ferner kann der (gesamte) Hohlleiter auch mittels 3D-Druck
hergestellt bzw. gedruckt werden, so dass keine Notwendigkeit erforderlich ist, eine
Ausrichtung vorzunehmen.
Druckschriftlicher Stand der Technik
[0005] Aus
EP 3 248 243 B1 ist eine Mikrowellenvorrichtung, wie z. B. ein Wellenleiter, eine Übertragungsleitung,
eine Wellenleiterschaltung, eine Übertragungsleitungsschaltung oder ein Hochfrequenz-(HF-)Teil
eines Antennensystems, bekannt, wobei die Mikrowellenvorrichtung zwei leitende Schichten
umfasst, die mit einer Lücke dazwischen angeordnet sind. Die Lücke zwischen den leitenden
Schichten ist mit Luft gefüllt und ohne ein dielektrisches Substrat. Ferner umfasst
die Mikrowellenvorrichtung einen Satz periodisch oder quasi-periodisch angeordneter
vorstehender Elemente, die fest mit mindestens einer der leitenden Schichten verbunden
sind und dadurch eine Textur bilden, um die Wellenausbreitung in einem Betriebsfrequenzband
in anderen Richtungen als entlang der vorgesehenen Wellenleiterpfade zu stoppen, wobei
mindestens ein elektrisch leitender Steg vorgesehen ist, der auf mindestens einer
der leitenden Schichten bereitgestellt ist und nicht in elektrischem Kontakt mit der
anderen der beiden leitenden Schichten steht, wodurch der leitende Steg die Wellenleiterpfade
bildet. Alle vorstehenden Elemente sind dabei an ihren Basen mindestens über die leitende
Schicht, auf der sie fest verbunden sind, elektrisch miteinander verbunden und stehen
auch mit der anderen leitenden Schicht in leitendem Kontakt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
[0006] Ausgehend vom Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung nunmehr
darin, einen Wellenleiter bzw. Wellenleiteranordnung zur Verfügung zu stellen, bei
dem die Anforderungen in Hinblick auf bautechnische Toleranzen bei der Herstellung
des Wellenleiters in einfacher und kostengünstiger Weise verbessert bzw. verringert
werden können.
Lösung der Aufgabe
[0007] Die vorstehende Aufgabe wird durch die gesamte Lehre des Anspruchs 1 sowie des nebengeordneten
Anspruchs gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beansprucht.
[0008] Die erfindungsgemäße Wellenleiteranordnung ist insbesondere ein Wellenleiter für
einen Radarsensor, die einen ersten Träger, aufweisend mindestens eine Anordnung von
Strukturen, und einen zweiten Träger, aufweisend mindestens eine Anordnung von Strukturen,
umfasst, die aneinander angeordnet sind. Die Strukturen weisen jeweils eine Strukturlücke
auf, durch die die Wellenleitung im Wesentlichen erfolgt, wobei die Strukturen derart
angeordnet sind, dass die Strukturen des ersten Trägers zu den Strukturen des zweiten
Trägers in einem Winkel zueinander orientiert sind. Der erfindungsgemäße Wellenleiter
bzw. die erfindungsgemäße Wellenleiteranordnung für einen Radarsensor besteht somit
aus zwei Hälften, die vorzugsweise ohne einen Spalt dazwischen in direktem Kontakt
miteinander stehen, wobei jede der beiden Hälften mit periodischen oder quasi periodischen
Rippen ausgestaltet ist. Die Rippen der beiden Hälften sind dabei nicht parallel zueinander
abgeordnet, sondern weisen einen Versatz auf, z. B. in einem bestimmten Winkel. Zweckmäßigerweise
muss die Wellenleiteranordnung hierbei elektrisch leitfähig ausgestaltet sein, d.
h. zumindest die Oberfläche der Baugruppe sollte elektrisch leitfähig sein, z. B.
kann hierbei ein (mit Metall) beschichteter Kunststoff verwendet werden, oder die
Baugruppe kann komplett aus Metall gefertigt sein.
[0009] Vorzugsweise handelt es sich bei den Strukturen um langgestreckte bzw. längliche
Strukturen, insbesondere Rippen, Rillen, rechteckförmige Elemente oder dergleichen.
[0010] Zweckmäßigerweise kann die Längsachse der Strukturen des ersten Trägers und die Längsachse
der Strukturen des zweiten Trägers in einem Winkel zueinander orientiert sein, wobei
die Längsachsen der Strukturen beispielsweise in einem Winkel von etwa (d. h. mit
einer Abweichung von z. B. +/- 5°) 45° oder 60° oder 75° oder 90° zueinander orientiert
sind.
[0011] Durch die Strukturelemente bzw. Rippen werden dabei sogenannte harte und weiche oder
heiße und kalte Oberflächen erzeugt, durch die ein Zulassen/Nichtzulassen der Ausbreitung
von Wellen erzielt wird. Durch den Versatz bzw. durch das Kreuzen der Strukturelementrichtungen
bzw. Rippenrichtungen (d. h. die Orientierung der Strukturelemente bzw. Rippen) auf
beiden Seiten bzw. Trägern können sich die Wellen nicht in den Strukturelementbereich
bzw. Rippenbereich ausbreiten, wobei diese Ausbreitung insbesondere durch die erfindungsgemäße
Orientierung der Anordnungen bzw. Strukturen oder Rippen erzielt wird. Durch eine
Strukturlücke, z. B. ein Ausschnitt aus Rippen, wird ferner ein Bereich erzeugt, in
dem sich Wellen ausbreiten können, so dass sich Wellenleiter und Hohlleiterkomponenten
wie Koppler/Splitter, Strahler usw. bilden können.
[0012] Ferner kann in der Strukturlücke des ersten Trägers und/oder der Strukturlücke des
zweiten Trägers ein zusätzliches Strukturelement, insbesondere eine zusätzliche Rippe,
angeordnet bzw. vorgesehen sein. In anderen Worten können in der Strukturlücke zusätzliche
Strukturelemente, wie z. B. eine zusätzliche Rippe oder zwei zusätzliche parallele
Rippen (einseitig oder auch auf jedem Träger) eingebracht werden, die es ermöglichen,
die benötigte Fläche zur Erzeugung eines Wellenleiters oder von Wellenleiterkomponenten
im Vergleich zu einer "leeren Strukturlücke" zu verkleinern.
[0013] Zweckmäßigerweise kann das zusätzliche Strukturelement aus dem Profil der Anordnung
von Strukturelementen herausragen, vorzugsweise derart, dass im zusammengefügten Zustand
der Träger das zusätzliche Strukturelement des einen Trägers in die Strukturlücke
des anderen Trägers hineinragt.
[0014] Alternativ kann das zusätzliche Strukturelement im Vergleich zum Profil der Anordnung
von Strukturelementen auch zurückstehen, d. h. im Vergleich zu den übrigen Strukturelementen
weniger weit hervorstehen.
[0015] Sofern die beiden Träger bzw. deren Strukturen aufgrund von bautechnischen Ungenauigkeiten
bzw. Toleranzen einen (sehr kleinen) Spalt dazwischen aufweisen, kann sich dieser
Spalt wie ein unerwünschter Wellenleiter verhalten. Nichtsdestotrotz ist dieser Wellenleiter
mit einer Reihe von kurzgeschlossenen Stichleitungen beladen, wobei die Länge und
Breite dieser Stichleitungen sowie deren Abstand zueinander derart gewählt werden
können, dass ein Sperrband für den erforderlichen Frequenzbereich erzeugt werden kann,
was zu einer Begrenzung des Feldes im Inneren des Wellenleiters führt. Dadurch kann
eine Impedanzanpassung erzielt werden, die zur Verbesserung der Dämpfung bzw. Reduzierung
der reflektierten Welle genutzt werden kann.
[0016] Geringfügige Spalte zwischen den Strukturen bzw. EBGs, bzw. Rippenstrukturen, die
aufgrund von bautechnischen Unebenheiten und Ungenauigkeiten entstehen, können ungewollte
Toleranzen erzeugen, ohne die Wellenleitereigenschaften zu beeinflussen, sodass die
Toleranzanforderungen an die jeweiligen Bauteile, die den Wellenleiter bilden, heruntergesetzt
werden können.
[0017] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann mindestens eine, insbesondere
kurzgeschlossene, Stichleitung vorgesehen sein, um ein Sperrband für einen Frequenzbereich
zu erzeugen.
[0018] Darüber hinaus umfasst die vorliegende Erfindung auch einen Radarsensor, der eine
erfindungsgemäße Wellenleiteranordnung aufweist.
Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zweckmäßigen Ausführungsbeispielen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wellenleiters
mit zwei Hälften, auf denen jeweils eine Rippenstruktur ist, die jeweils eine Strukturlücke
aufweist (Fig. 1A Explosionsdarstellung im aufgeklappten bzw. nicht zusammengesetzten
Zustand, Fig. 1B Draufsicht auf den oberen Träger und Fig. 1C Seitenansicht der Träger);
- Fig. 2
- eine vereinfachte Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wellenleiters
mit zwei Hälften, auf denen jeweils eine Rippenstruktur ist, die jeweils eine Strukturlücke
aufweist, wobei in der Strukturlücke der unteren Hälfte eine zusätzliche Rippe vorgesehen
ist (Fig. 2A Explosionsdarstellung im aufgeklappten bzw. nicht zusammengesetzten Zustand,
Fig. 2B Draufsicht auf den oberen Träger und Fig. 2C Draufsicht auf den unteren Träger);
- Fig. 3
- eine vereinfachte Darstellung einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Wellenleiters
mit zwei Hälften, auf denen jeweils eine Rippenstruktur ist, die jeweils eine Strukturlücke
aufweist, wobei in den Strukturlücken der unteren und der oberen Hälfte jeweils eine
zusätzliche Rippe vorgesehen ist (Fig. 3A Explosionsdarstellung im aufgeklappten bzw.
nicht zusammengesetzten Zustand, Fig. 3B Draufsicht auf den oberen Träger und Fig.
3C Draufsicht auf den unteren Träger);
- Fig. 4
- eine vereinfachte schematische Darstellung der Beziehung zwischen Rückflussdämpfung
und Frequenz für einen Wellenleiter ohne zusätzliche Rippe gemäß Fig. 1 mit unterschiedlichen
Spalten S (Spalt=0 mm, Spalt=0,15 mm oder Spalt=0,3 mm) zwischen den Hälften;
- Fig. 5
- eine vereinfachte schematische Darstellung der Beziehung zwischen Rückflussdämpfung
und Frequenz für einen Wellenleiter mit einer zusätzlichen Rippe gemäß Fig. 2 mit
unterschiedlichen Spalten S (Spalt=0 mm, Spalt=0,15 mm oder Spalt=0,3 mm) zwischen
den Hälften;
- Fig. 6
- eine vereinfachte schematische Darstellung der Beziehung zwischen Rückflussdämpfung
und Frequenz für einen Wellenleiter zwei zusätzlichen Rippen gemäß Fig. 3 mit unterschiedlichen
Spalten S (Spalt=0 mm, Spalt=0,15 mm oder Spalt=0,3 mm) zwischen den Hälften, sowie
- Fig. 7
- eine vereinfachte schematische Darstellung einer Ausgestaltung eines Fahrzeuges mit
zumindest einem erfindungsgemäßen Radarsensor.
[0020] In Fig. 1A ist eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Wellenleiters bzw. Wellenleiteranordnung
gezeigt. Der Wellenleiter 1 ist aus einer oberen Hälfte bzw. erster Träger 2 und einer
unteren Hälfte bzw. zweiter Träger 3 gefertigt. Die obere Hälfte weist hierbei eine
Rippen- oder Rillenstruktur aus Rippen 4 und die untere Hälfte 3 eine Rillenstruktur
aus Rippen 5 auf. Die Rillenstrukturen bzw. Riffelungen sind hierbei um 90 Grad zueinander
versetzt bzw. verdreht, so dass die Ausrichtung der Rippen 4 und der Rippen 5, d.
h. deren Längsachsen, rechtwinklig zueinander orientiert sind. Der Übersichtlichkeit
halber ist in Fig. 1B eine Draufsicht auf den unteren Träger 3 und in Fig. 1C noch
eine Seitenansicht auf die Träger 2, 3 gezeigt. Die Rippenstrukturen auf oberen und
unteren Träger 2, 3 sind zudem unterbrochen durch mittig angeordnete Strukturlücke
6, 7, die im zusammengesetzten Zustand der Träger 2, 3 einen gemeinsamen Kanal bilden,
der letztlich den Wellenleiter bildet. Die Rillenstrukturen dienen dabei dazu, die
Wellenausbreitung zu den Seiten hin zu verhindern, so dass die Wellen lediglich durch
den gemeinsamen Kanal geleitet werden. Die Rippen 4 sind hierbei, wie insbesondere
in Fig. 1B gut zu erkennen ist, senkrecht zu den Rippen 5 angeordnet bzw. deren Längsachsen
sind ca. 90° bzw. orthogonal zueinander angeordnet.
[0021] Die Ausgestaltung nach Fig. 1 weist keine zusätzliche Rippe im gemeinsamen Kanal
auf. In Fig. 2A-C ist eine Ausgestaltung gezeigt, bei der eine zusätzliche Rippe 8
auf dem unteren Träger 3 vorgesehen ist (diese könnten selbstverständlich auch auf
dem oberen Träger 2 vorgesehen sein). Zudem zeigt Fig. 3 eine alternative Ausgestaltung
bei der jeweils eine zusätzliche Rippe 8, 9 auf beiden Träger 2, 3 vorgesehen sind,
die dann in den gemeinsamen Kanal hineinragen.
[0022] In den Fig. 4-6 ist die Rückflussdämpfung für unterschiedliche Abstände bzw. toleranzbedingte
Spalte der beiden Hälften gezeigt, wodurch ein unerwünschter Spalt zwischen den Hälften
aufgrund von Toleranzen der Teile emuliert wird. Simuliert wurden hierbei verschiedene
Spalte S (S=0 mm, S=0,15 mm und S=0,3 mm - vereinfacht in den Figuren als S(0), S(0,15)
und S(0,3) angegeben). Wie in den Fig. 4-6 dargestellt, ist die Rückflussdämpfung
(angegeben in dB) auch bei Vorliegen eines Abstands bzw. Spaltes von 0,3 mm über ein
breites Frequenzband (angegeben in GHz) immer noch in einem akzeptablen Bereich. Daher
zeigt sich, dass durch die erfindungsgemäße Lösung bzw. die Einführung der harten/weichen
Oberfläche ein Wellenleiter zur Verfügung gestellt wird, der hinsichtlich des Spaltes
zwischen den Hälften reduzierte Toleranzanforderungen aufweist (d. h. die durch bautechnische
Toleranzen hervorgerufene negative Effekte hinsichtlich Rückflussdämpfungen werden
durch die Erfindung verringert).
[0023] Bezugsziffer 11 in Fig. 7 bezeichnet ein Fahrzeug, welches eine Steuereinrichtung
12 (ECU, Electronic Control Unit oder ADCU, Assisted and Automated Driving Control
Unit) verschiedene Aktoren (Lenkung 13, Motor 14, Bremse 15) sowie Sensoren zur Umgebungserfassung
(Radarsensor 16, Kamera 17, Lidarsensor 18 sowie Radarsensoren 19a-19d) aufweist.
Das Fahrzeug 11 kann dabei (teil-) automatisiert gesteuert werden, indem die Steuereinrichtung
12 auf die Aktoren und die Sensoren bzw. deren Sensordaten zugreifen kann. Im Bereich
des assistierten bzw. (teil-) automatisierten Fahrens können die Sensordaten zur Umfeld-
und Objekterkennung genutzt werden, sodass verschiedene Assistenten bzw. Assistenzfunktionen,
wie z. B. Abstandsfolgeregelung (ACC, Adaptive Cruise Control), Notbremsassistent
(EBA, Electronic Brake Assist), Spurhalteregelung bzw. ein Spurhalteassistent (LKA,
Lane Keep Assist), Parkassistent, Stauassistent oder dergleichen, über die Steuereinrichtung
12 bzw. dem dort hinterlegten Algorithmus realisierbar sind. Ferner kann es sich bei
den Radarsensoren 16 oder 19a-19d um Radarsensoren handeln, die eine erfindungsgemäße
Wellenleiteranordnung aufweisen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Wellenleiteranordnung
- 2
- erster Träger
- 3
- zweiter Träger
- 4
- Rippe
- 5
- Rippe
- 6
- Strukturlücke
- 7
- Strukturlücke
- 8
- (zusätzliche) Rippe
- 9
- (zusätzliche) Rippe
- 11
- Fahrzeug
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Lenkung
- 14
- Motor
- 15
- Bremse
- 16
- Radarsensor
- 17
- Kamera
- 18
- Lidarsensor
- 19a
- Radarsensor
- 19b
- Radarsensor
- 19c
- Radarsensor
- 19d
- Radarsensor
1. Wellenleiteranordnung (1), insbesondere Wellenleiter für einen Radarsensor (6, 9a-9d),
umfassend
einen ersten Träger (2), aufweisend mindestens eine Anordnung von Strukturen,
einen zweiten Träger (3), aufweisend mindestens eine Anordnung von Strukturen, wobei
die Strukturen jeweils eine Strukturlücke (6, 7) aufweisen, durch die die Wellenleitung
erfolgt, und
die Strukturen derart angeordnet sind, dass die Strukturen des ersten Trägers (2)
zu den Strukturen des zweiten Trägers (3) in einem Winkel zueinander orientiert sind.
2. Wellenleiteranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Strukturen langgestreckte Strukturen, insbesondere Rippen, Rillen oder dergleichen,
vorgesehen sind.
3. Wellenleiteranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Strukturen des ersten Trägers (2) und die Längsachse der Strukturen
des zweiten Trägers (3) in einem Winkel zueinander orientiert sind.
4. Wellenleiteranordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Strukturen in einem Winkel von etwa 45°, 60°, 75° oder 90° zueinander
orientiert sind.
5. Wellenleiteranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Strukturlücke (6) des ersten Trägers (2) und/oder der Strukturlücke (7) des
zweiten Trägers (3) ein zusätzliches Strukturelement, insbesondere eine zusätzliche
Rippe (8, 9), vorgesehen ist.
6. Wellenleiteranordnung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Strukturelement aus dem Profil der Anordnung von Strukturelementen
herausragt, vorzugsweise derart, dass das zusätzliche Strukturelement eines Trägers
in die Strukturlücke des anderen Trägers hineinragt.
7. Wellenleiteranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Strukturelement im Vergleich zum Profil der Anordnung von Strukturelementen
zurücksteht.
8. Wellenleiteranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine, insbesondere kurzgeschlossene, Stichleitung vorgesehen ist, um ein
Sperrband für einen Frequenzbereich zu erzeugen.
9. Radarsensor (11, 19a-19d), aufweisend eine Wellenleiteranordnung (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.