[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenverdichtungsvorrichtung mit adaptivem Unwuchterreger.
[0002] Als Bodenverdichtungsvorrichtungen eignen sich insbesondere Vibrations- bzw. Rüttelplatten
und Vibrationsstampfer.
[0003] Vibrationsplatten werden häufig durch einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen
Dieselmotor angetrieben, der durch ein einfaches Steuergerät angesteuert wird. Häufig
weisen Vibrationsplatten eine Vorrichtung zum Erfassen des Bodenverdichtungszustands
auf, wie z.B. das als Verdichtungskontrolle dienende Compatec-System
® der Firma Wacker Neuson. Die Motordrehzahl wird dabei meist zwischen lediglich zwei
Stufen verstellt, nämlich Standgas und Vollgas. Wenn durch die entsprechende Kontrollvorrichtung
festgestellt wird, dass der Boden bereits ausreichend oder gar übermäßig verdichtet
worden ist, stellt das Steuergerät den Motor in Standgas, um ein Springen der Maschine
und damit eine Beschädigung zu verhindern.
[0004] Eine derartige Überlastabschaltung bei überverdichteten Böden und eine daraus folgende
Drehzahlreduzierung des Motors ist eine einfache Form einer Bedienerunterstützung.
[0005] Die Bedienung einer Bodenverdichtungsvorrichtung erfordert im Idealfall gute Kenntnisse
über die Bodenbeschaffenheit und die Leistungsfähigkeit der Maschine. Insbesondere
soll eine Überverdichtung verhindert werden, da sie unwirtschaftlich ist und - bei
einem Springen der Maschine - zu einer Beschädigung der Bodenverdichtungsvorrichtung
führen kann. Andererseits muss auch sichergestellt sein, dass der zu verdichtende
Boden über seine gesamte Fläche ausreichend verdichtet ist, um die Anforderungen an
die Verdichtung zu erfüllen. Nicht ausreichend verdichtete Böden können nachfolgend
Unfall- und Haftungsrisiken nach sich ziehen.
[0006] Häufig werden jedoch Bodenverdichtungsvorrichtungen von Bedienern mit geringem Kenntnis-
bzw. Ausbildungsstand bedient. Zwar sind die Bediener in der Lage, eine ausreichende
Verdichtung eines Bodens zu erkennen. Jedoch hat sich herausgestellt, dass dadurch
eine Neigung zur Überverdichtung entsteht, mit den genannten nachteiligen Folgen.
[0007] Vibrationsplatten weisen typischerweise Unwuchterreger auf, bei denen eine oder mehrere
Unwuchtwellen drehbar angetrieben werden. Die Unwuchten der Erreger können dabei radial
an der sie tragenden Unwuchtwelle feststehend, manuell verstellbar oder federbelastet
veränderbar sein. An umschaltbaren Vibrationsplatten, also an Vibrationsplatten, deren
Fahrtrichtung verändert werden kann (vorwärts, rückwärts), wird die Verstellung des
resultierenden Fliehkraftvektors durch den Bediener manuell vorgegeben. Durch bezüglich
der Fahrtrichtung einseitige Veränderung des Fliehkraftvektors (links, rechts) können
auch Drehbewegungen um die Hochachse und damit Lenkbewegungen der Vibrationsplatte
ausgeführt werden. Die Drehzahl des Unwuchterregers wird ebenfalls durch den Bediener
manuell vorgegeben, insbesondere mit Hilfe eines Gashebels oder einer Drehzahlvorwahl
bei einem Elektroantrieb.
[0008] Bei bekannten Vibrationsplatten und -stampfern reagieren die in der beschriebenen
Weise ausgestatteten Unwuchterreger bzw. Anregungssysteme nicht optimal und insbesondere
nicht in Abhängigkeit von verschiedenen Bodenzuständen. Vielmehr werden die Betriebszustände
der Unwuchterreger, insbesondere die von diesen erzeugten Unwucht- und Fliehkraftwirkungen,
unabhängig vom jeweiligen Bodenzustand beibehalten. Die Betriebszustände richten sich
allein nach den Vorgaben bzw. Einstellungen des Bedieners.
[0009] Zum Beispiel kann bei einem bereits vollständig verdichteten Boden die voreingestellte
Fliehkraft zu hoch sein. Dementsprechend ist die Fahrtgeschwindigkeit gering, so dass
sich das Verdichtungsgerät für die bestehenden Verhältnisse zu langsam bewegt und
damit unnötig lange auf dem nicht weiter verdichtungsfähigen Boden verharrt.
[0010] Bei einem anderen Beispiel erfolgt die Überfahrt über einen ungleichmäßig verdichteten
Boden mit unveränderter Frequenz, Fliehkraft und Vorlaufgeschwindigkeit (Fahrgeschwindigkeit).
Das führt dazu, dass der Boden auch nach dieser Überfahrt weiterhin ungleichmäßig
verdichtet bleibt. Bis zur flächendeckenden vollständigen Verdichtung des Bodens müssen
die verbleibenden, nicht ausreichend verdichteten Bereiche in der Regel mehrmals überfahren
werden.
[0011] Wiederum bei einem anderen Beispiel kann beobachtet werden, dass an einer steilen
Böschung oder bei einer großen Schüttungshöhe das Verdichtungsgerät mit der standardmäßig
gegebenen Einstellung für Fliehkraft und Kraftvektor nur langsam vorankommt oder sogar
hängen bleibt. Der Bediener muss dann u.U. mit eigener Kraft das Gerät weiterbewegen.
[0012] Diese Beispiele zeigen, dass bei einer nicht situationsgerechten, an die jeweiligen
Gegebenheiten (insbesondere Verdichtungszustand des Bodens) angepassten Einstellung
der Bodenverdichtungsvorrichtung, insbesondere deren Schwingungserreger, viel Arbeitszeit
vergeudet werden kann. Ein effektives, zügiges Arbeiten wird dadurch erschwert.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bodenverdichtungsvorrichtung anzugeben,
die ein effektiveres Arbeiten für einen Bediener ermöglicht, ohne dass besondere Anforderungen
an ihn gestellt werden.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bodenverdichtungsvorrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0015] Es wird eine Bodenverdichtungsvorrichtung zum Verdichten eines Bodens angegeben,
mit einer Schwingungserregervorrichtung zum Erzeugen einer Schwingung zur Bodenverdichtung,
bei der wenigstens zwei Parameter veränderbar sind, die eine von der Schwingungserregervorrichtung
erzeugte Schwingung beeinflussen. Eine Bodenverdichtungs-Messvorrichtung dient zum
Erfassen eines Verdichtungszustands des Bodens, wobei weiterhin eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, zum Einstellen von wenigstens einem der wenigstens zwei Parameter
und wobei die Steuereinrichtung ausgebildet ist zum automatischen Einstellen von wenigstens
einem der wenigstens zwei veränderbaren Parameter in Abhängigkeit von dem erfassten
Verdichtungszustand und einem vorgegebenen Regelwerk.
[0016] Das Regelwerk kann z.B. in der Steuereinrichtung gespeichert sein. Es kann aber auch
an einem anderen Ort, z.B. einem externen Rechner, gespeichert sein, der mit der Bodenverdichtungsvorrichtung
kommunizierend verbunden ist. Das Regelwerk kann z.B. in Form von Kennlinien, Tabellen,
Kennfeldern etc. hinterlegt sein.
[0017] Die Parameter sind geeignet, die durch die Schwingungserregervorrichtung erzeugte
Schwingung zu beeinflussen. Dabei sind die Parameter einzeln oder in Kombination automatisch
veränderbar. Zum Beispiel können auch mehr als zwei Parameter verändert werden, wie
z.B. drei Parameter oder mehr.
[0018] Das Einstellen der Parameter bedeutet insbesondere, dass die Parameter innerhalb
bestimmter Grenzen und entsprechend dem vorgegebenen Regelwerk in Abhängigkeit von
dem jeweils erfassten Verdichtungszustand des Bodens verändert werden können, um den
Betrieb der Bodenverdichtungsvorrichtung in Abhängigkeit von dem erfassten Verdichtungszustand
des Bodens zu optimieren.
[0019] Zum Beispiel kann bei der Bodenverdichtungsvorrichtung der Verdichtungszustand des
Untergrundes durch eine Sensorik erfasst werden, woraufhin die Vibrationskraft und
die Vorlaufgeschwindigkeit optimiert werden. Beispielsweise kann ein Beschleunigungssensor
vorgesehen sein, der bei einer typischen Bodenverdichtungsvorrichtung die Bewegung
einer Untermasse und/oder einer Obermasse misst, was als Kriterium für den jeweiligen
Verdichtungszustand des Bodens gewertet werden kann. Aufgrund des Bewegungsverhaltens
der Obermasse und/oder der Untermasse im Abgleich mit gespeicherten Kennlinien/Kennfeldern
werden die Verdichtungsparameter der Schwingungserregervorrichtung derart angepasst,
dass die Verdichtungsleistung und der Bewegungsfortschritt für den aktuellen Untergrund
(Boden) optimal sind.
[0020] Dementsprechend kann über ein Verdichtungserkennungssystem mit Auswerte- und Regelungseinheit
ein Schwingungserreger angesteuert werden, bei dem die Fliehkraft, die Erregerfrequenz
oder der Unwuchtverstellwinkel oder eine Kombination aus diesen Parametern automatisiert
verstellbar sind. Darüber hinaus können Komponenten der Obermasse in ihrer Position
und/oder Puffersteifigkeiten zwischen Ober- und Untermasse veränderbar sein.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht somit das Bereitstellen einer adaptiven Schwingungserregervorrichtung
bzw. eines adaptiven Unwuchterregers, bei dem die Verdichtungsparameter an den jeweiligen
Verdichtungszustand des Bodens angepasst werden.
[0022] Die Bodenverdichtungsvorrichtung kann eine Schwingungseinstellvorrichtung aufweisen,
zum Verändern von wenigstens einem der wenigstens zwei Parameter. Die Schwingungseinstellvorrichtung
kann in geeigneter Weise ausgebildet sein, um die Veränderung des jeweiligen Parameters
mit Hilfe elektrischer und/oder mechanischer Maßnahmen zu bewirken. Dies kann mit
Hilfe verschiedener Maßnahmen erreicht werden, wie z.B. durch das Verschieben einer
Unwuchtmasse relativ zu der sie tragenden Unwuchtwelle, Verschieben eines Schwerpunkts,
Verschieben von Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung relativ zueinander. Ebenso
kann die Antriebsleistung eines Antriebs der Bodenverdichtungsvorrichtung oder dessen
Drehzahl verändert werden.
[0023] Die Schwingungserregervorrichtung kann wenigstens einen Unwuchterreger aufweisen,
mit wenigstens einer Unwuchtwelle, die eine Unwuchtmasse trägt. Bei der Unwuchtwelle
kann es sich um eine Welle handeln, auf der eine mit der Welle rotierende Unwuchtmasse
angeordnet ist, zum Erzeugen einer rotierenden Zentrifugalkraft (Fliehkraft) und damit
einer Unwuchtwirkung. Der Aufbau eines derartigen Unwuchterregers ist vielfältig bekannt
und muss daher an dieser Stelle nicht mehr erläutert werden.
[0024] Die veränderbaren Parameter können ausgewählt sein aus der nachfolgend erläuterten
Gruppe:
Ein Parameter kann die Fliehkraftwirkung des Unwuchterregers sein. Eine Veränderung
der Fliehkraft bewirkt unmittelbar eine Veränderung der Verdichtungswirkung der Bodenverdichtungsvorrichtung.
Die Veränderung der Fliehkraft kann bei einer einzelnen Unwuchtmasse oder einer Kombination
von mehreren, z.B. zwei, Unwuchtmassen herbeigeführt werden. Dementsprechend kann
die Veränderung der Fliehkraft auch bei einer Kombination mehrerer, z.B. zwei, Unwuchtwellen
herbeigeführt werden.
[0025] Ein anderer, veränderbarer Parameter ist die radiale Position der Unwuchtmasse in
Bezug auf eine Rotationsachse der Unwuchtwelle. Diese Position kann z.B. durch radiales
Verschieben der Unwuchtmasse zwischen einer inneren und einer äußeren radialen Extremstellung
bewirkt werden. Bei einem bereits genügend verdichteten Boden sollte z.B. die Fliehkraft
reduziert werden, so dass es sinnvoll sein kann, die jeweilige Unwuchtmasse radial
nach innen, in Richtung der Drehachse der Unwuchtwelle zu verschieben, um die Fliehkraftwirkung
zu vermindern.
[0026] Ein weiterer Parameter kann das Zu- oder Abschalten einer Unwuchtmasse sein. Dabei
kann die Unwuchtmasse bzw. die sie tragende Unwuchtwelle analog zu einer Getriebesynchronisation
zu- oder abgeschaltet werden. Auch dadurch kann eine Veränderung der Fliehkraft herbeigeführt
werden.
[0027] Ein weiterer Parameter kann darin bestehen, bei mehreren Unwuchtwellen ein unterschiedliches
Verstellen der Unwuchtmassen auf den Unwuchtwellen vorzusehen. Zum Beispiel kann ein
"Verstimmen" der Bodenverdichtungsvorrichtung gezielt erreicht werden, indem die Unwuchtwellen
zwischen der inneren und der äußeren extremen Radialstellung radial verschoben werden,
jedoch für verschiedene Unwuchtwellen unterschiedlich. Zum Beispiel bei Unwuchterregern
mit zwei Unwuchtwellen kann damit ein gewolltes Bewegungsverhalten erreicht werden.
[0028] Dies kann auch durch Zu- und Wegschalten von Unwuchtmassen, jedoch unterschiedlich
an einer vorderen und einer hinteren Unwuchtwelle erreicht werden, um den Unwuchterreger
zu verstimmen und so ein gewolltes Bewegungsverhalten einzustellen.
[0029] Auch können vollständige Unwuchtwellen zu- oder weggeschaltet werden, wobei dabei
in Bezug auf die Bodenverdichtungsvorrichtung eine unsymmetrische Schaltung vorgenommen
wird, um den Erreger zu verstimmen.
[0030] Ein anderer Parameter kann die Position des Unwuchterregers auf einem Bodenkontaktelement
sein, das auf den zu verdichtenden Boden einwirkt. Durch Verändern der Position des
Unwuchterregers kann auch die wirkende Fliehkraft verändert werden.
[0031] Ein weiterer veränderbarer Parameter kann die Erregerfrequenz sein. Dabei kann es
sich insbesondere um die Drehgeschwindigkeit von einer oder mehreren Unwuchtwellen
handeln. Zum Beispiel kann eine hohe Erregerfrequenz für sandige Böden genutzt werden,
während eine niedrigere Erregerfrequenz für bindige Böden geeigneter ist.
[0032] Ein weiterer Parameter ist der Unwuchtverstellwinkel bzw. die Phasenlage von z.B.
zwei Unwuchtwellen. Insbesondere können die beiden Unwuchtwellen in Fahrtrichtung
gesehen parallel zueinander angeordnet und gegenläufig drehbar gekoppelt sein. Durch
das Zusammenwirken der gegenläufig rotierenden Unwuchtmassen wird ein resultierender
Kraftvektor erzeugt, der in eine bestimmte Richtung - z.B. vorwärts (in Fahrtrichtung),
senkrecht, rückwärts, horizontal - gerichtet sein kann. Durch Verändern der Stellung
der gegenläufig zueinander drehbaren Unwuchtwellen und damit deren Phasenlage kann
die Richtung des resultierenden Kraftvektors verändert werden. Damit lässt sich ein
steilerer oder flacherer Kraftvektor erzeugen. Zum Beispiel kann bei einem noch verdichtungsfähigen
Boden eine steilere Stellung sinnvoll sein, um eine starke Verdichtungswirkung auf
den Boden auszuüben, während bei einem bereits ausreichend verdichteten Boden eine
flachere Stellung des Kraftvektors sinnvoll ist, um eine geringere Verdichtungswirkung,
jedoch eine größere Vorschubwirkung zu erreichen.
[0033] Ein weiterer Parameter kann die Position von Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung
relativ zueinander sein. Mit dem Ändern der Relativposition der Komponenten geht eine
Massenverschiebung einher, die auch eine Verlagerung des Gesamtschwerpunkts bewirken
kann. Zum Beispiel können Komponenten, die an der Obermasse vorgesehen sind, wie z.B.
ein elektrischer Akku, nach vorne oder nach hinten verschoben werden, um z.B. den
Vorlauf (Fahrgeschwindigkeit) oder die Steigfähigkeit zu verändern.
[0034] Ein weiterer Parameter kann die Steifigkeit einer Schwingungsentkopplungseinrichtung
sein, die zwischen Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung wirkt. Bodenverdichtungsvorrichtungen
weisen in der Regel eine weitgehend ruhigstehende Obermasse und eine stark bewegliche,
die eigentliche Verdichtungsarbeit leistende Untermasse auf. Zur Schwingungsentkopplung
zwischen diesen beiden Komponenten ist typischerweise eine Schwingungsentkopplungseinrichtung,
z.B. eine Puffereinrichtung, vorgesehen. Durch Verändern der Steifigkeit dieser Schwingungsentkopplungseinrichtung
bzw. der Puffer kann das Bewegungsverhalten der Bodenverdichtungsvorrichtung verändert
werden.
[0035] Wenigstens ein Teil der oben genannten Parameter, wenigstens aber zwei der genannten
Parameter können durch die Steuereinrichtung verändert werden, um eine Änderung des
Schwingungsverhaltens der Schwingungserregervorrichtung und damit eine Änderung des
Verdichtungsverhaltens der Bodenverdichtungsvorrichtung zu bewirken. Die Steuereinrichtung
erhält die Information über den aktuellen Verdichtungszustand des Bodens und kann
daraufhin aus dem bei ihr vorliegenden Regelwerk Veränderungsmaßnahmen ableiten und
die entsprechenden Veränderungen der Parameter automatisiert vornehmen.
[0036] Die Bodenverdichtungsvorrichtung kann eine Vibrationsplatte sein, mit einer Obermasse,
einer mit der Obermasse über die schon genannte Schwingungsentkopplungseinrichtung
gekoppelte Untermasse und mit einem zu der Untermasse gehörenden Bodenkontaktelement,
wobei die Schwingungserregervorrichtung auf der Untermasse ausgebildet ist. Bei diesem
typischen Aufbau einer Vibrationsplatte kann das Bodenkontaktelement eine Bodenkontaktplatte
sein. Die Schwingungserregervorrichtung kann eine, zwei oder mehr Unwuchtwellen aufweisen.
Die Schwingungserregervorrichtung bei einer Vibrationsplatte erzeugt somit in der
Regel eine krafterregte Schwingung.
[0037] Als Alternative zu der Vibrationsplatte kann die Bodenverdichtungsvorrichtung ein
Stampfer zur Bodenverdichtung sein, wobei der Stampfer einen Antrieb aufweist, der
die Schwingungserregervorrichtung aufweist, wobei die Schwingungserregervorrichtung
zum Erzeugen einer translatorischen Oszillationsbewegung ausgebildet ist, die auf
ein Bodenkontaktelement übertragbar ist, wobei eine Federeinrichtung vorgesehen ist,
zum Übertragen der translatorischen Oszillationsbewegung auf das Bodenkontaktelement.
Bei dem Bodenkontaktelement kann es sich z.B. um einen Stampffuß handeln, mit dem
der Boden verdichtet wird. Die Oszillationsbewegung ist eine lineare Hin- und Herbewegung.
Die Oszillationsbewegung wird über die Federeinrichtung auf den Stampffuß in bekannter
Weise übertragen. Dadurch wird aus der eher gleichförmigen Oszillationsbewegung die
gewünschte Stampfbewegung. Die Schwingungserregervorrichtung bei einem Stampfer erzeugt
somit in der Regel eine wegerregte Schwingung.
[0038] Bei dem Stampfer können ebenfalls Parameter verstellt werden, wobei die veränderbaren
Parameter aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind.
[0039] Ein Parameter kann die Amplitude der Oszillationsbewegung sein. Mit Hilfe geeigneter
Maßnahmen kann z.B. bei einem elektrischen Antrieb die Amplitude der Oszillationsbewegung
vergrößert oder verkleinert werden, was dazu führt, dass auch die Stampfbewegung geringer
(schwächer) oder stärker werden kann.
[0040] Ein anderer Parameter kann die Frequenz der Oszillationsbewegung sein. Das lässt
sich z.B. durch ein Verändern der Antriebsdrehzahl des Stampfers verändern.
[0041] Ein weiterer Parameter kann die Übertragungswirkung der Federeinrichtung sein. Insbesondere
kann durch ein Verändern der Federsteifigkeit oder auch der Federhubhöhe eine Veränderung
bewirkt werden, die ihrerseits eine Veränderung des Stampfverhaltens bewirkt.
[0042] Die Bodenverdichtungs-Messvorrichtung kann ausgebildet sein zum Erfassen des Verdichtungszustands
des Bodens aufgrund eines Bewegungsverhaltens von Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung.
Eine derartige Messvorrichtung ist aus dem Stand der Technik bekannt. So sei z.B.
auf das als Verdichtungskontrolle dienende Compatec-System
® der Firma Wacker Neuson verwiesen. Es gibt auch andere Bodensteifigkeitsmesssysteme,
die zur Erfassung der Bodenbeschaffenheit genutzt werden können.
[0043] Bei einigen dieser Messvorrichtungen wird die Beschleunigung von einer oder mehreren
Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung gemessen, was Rückschlüsse auf den Verdichtungszustand
des Bodens erlaubt. Beispielsweise kann ein Beschleunigungssensor an der Untermasse
und/oder der Obermasse vorgesehen sein. Bei einer Vibrationsplatte kann aufgrund des
Bewegungsverhaltens der Untermasse und/oder der Obermasse oder auch das gegenseitige
Bewegungsverhalten zueinander ein Kriterium für den Verdichtungszustand des Bodens
sein. Dabei kann der Bodenverdichtungszustand insbesondere aufgrund des Bewegungsverhaltens
in Abgleich mit gespeicherten bzw. hinterlegten Kennlinien/Kennfeldern ermittelt werden.
Bei einem Vibrationsstampfer ist eine analoge Vorrichtung möglich.
[0044] Mithilfe der beschriebenen Bodenverdichtungsvorrichtung ist es möglich, dass bereits
nach dem ersten vollständigen Übergang über einen zu verdichteten Boden die Fläche
gleichmäßiger verdichtet wird als dies bei herkömmlichen, nicht adaptiven Verdichtungsgeräten
der Fall ist. Die Anzahl der Übergänge und somit die Verdichtungszeit kann dementsprechend
insgesamt verringert werden.
[0045] Die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung kann insbesondere in Verbindung
mit einer autonom fahrenden Vibrationsplatte genutzt werden. Da bei einer autonomen
Steuerung alle Parameter unbeeinflusst von einem Bediener und dem Verdichtungsvorgang
eingestellt werden, kann durch jeweiliges Auswerten des Soll-Ist-Zustands des Bodens
über den gesamten zu verdichtenden Bereich eine optimale Verdichtung erreicht werden.
Die erfindungsgemäße Bodenverdichtungsvorrichtung kann jedoch auch bei einer in üblicher
Weise ferngesteuerten Vibrationsplatte oder einer mit einer Deichsel manuell geführten
Vibrationsplatte genutzt werden.
[0046] Diese und weitere Vorteile und Merkmale werden nachfolgend anhand von Beispielen
unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau der Steuerung einer erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Vibrationsplatte in schematischer Seitenansicht als Beispiel für eine erfindungsgemäße
Bodenverdichtungsvorrichtung; und
- Fig. 3
- die Vibrationsplatte von Fig. 2 in schematischer Draufsicht.
[0047] Fig. 1 zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung die als Steuereinrichtung
dienende Steuerung von Komponenten bei einer erfindungsgemäßen Bodenverdichtungsvorrichtung.
[0048] Im Zentrum ist ein Steuergerät 1 vorgesehen, dem verschiedene Informationen zugeführt
werden, insbesondere von einer Vorwahleinrichtung 2, über die ein Bediener Vorgaben
an die Bodenverdichtungsvorrichtung übermitteln kann. Z.B. kann der Bediener die Antriebsdrehzahl
über einen Gashebel oder die Fahrtrichtung über einen Fahrhebel einstellen. Auch Lenkwünsche
kann der Bediener vorgeben. Die Vorwahleinrichtung 2 steht somit stellvertretend für
eine Vielzahl von an sich bekannten Bedienelementen, mit denen ein Bediener eine Bodenverdichtungsvorrichtung
steuern und führen kann.
[0049] Weiterhin erhält das Steuergerät 1 Informationen verschiedener Sensoren 3. Unter
den Sensoren kann wenigstens ein Beschleunigungssensor sein, der dazu dient, die Bewegung
der jeweils von ihm überwachten Komponente zu erfassen. Der Sensor 3 sowie die in
dem Steuergerät 1 hinterlegte Messsoftware kann Teil einer nicht dargestellten Bodenverdichtungs-Messvorrichtung
sein, mit der der Verdichtungszustand des Bodens erfasst werden kann.
[0050] Das Steuergerät 1 kann verschiedene Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung
ansteuern, z.B. einen Aktuator 4, einen als Antriebsmotor dienenden Motor 5, eine
Schwerpunktänderungsvorrichtung 6 und eine Schwingungsentkopplungseinrichtung 7, die
z.B. Puffer, wie z.B. Gummipuffer, aufweisen kann.
[0051] Das Steuergerät 1 ist dazu ausgebildet, aufgrund der über die Vorwahleinrichtung
2 und die Sensoren 3 erfassten Vorgaben und Istzustände Rückschlüsse zu ziehen, in
welcher Weise die Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung angesteuert werden
sollen, um eine optimale Verdichtung zu bewirkend. Zu diesem Zweck sind in dem Steuergerät
1 entsprechende Regelwerke hinterlegt, z.B. in Form von Kennlinien, Tabellen oder
Kennfeldern.
[0052] Das Steuergerät 1 ist insbesondere auch dazu ausgebildet, aus den vorliegenden Informationen
automatisch Rückschlüsse zu ziehen und entsprechende Maßnahmen zu bewirken. Diese
Maßnahmen können bedeuten, dass die bisher eingestellten Parameter beibehalten werden
sollen, da eine im Wesentlichen optimale Bodenverdichtung festgestellt wird. Sie können
aber auch eine automatische Veränderung von einem oder mehreren der möglichen Parameter
bewirken.
[0053] Mithilfe des einen oder auch mehrerer Aktuatoren 4 können mechanische Veränderungen
an der Bodenverdichtungsvorrichtung bewirkt werden. Zum Beispiel können Unwuchtmassen
oder Unwuchtwellen zu- oder abgeschaltet werden, um die Fliehkraftwirkung zu verändern.
[0054] Bei dem Motor 5 kann eine Veränderung der Drehzahl vorgenommen werden, um damit eine
Veränderung der Erregerfrequenz zu bewirken.
[0055] Mithilfe der Schwerpunktänderungsvorrichtung 6 ist es möglich, Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung
gegeneinander zu verschieben und dadurch eine Änderung der Lage des Schwerpunkts zu
erreichen. Indem der Schwerpunkt z.B. mehr nach vorne, in Fahrtrichtung, oder nach
hinten, in Rückwärtsfahrtrichtung, verschoben wird, ändert sich auch das Verdichtungsverhalten
der Bodenverdichtungsvorrichtung.
[0056] Die Schwingungsentkopplungseinrichtung 7 ist dazu vorgesehen, wie später noch anhand
der Figuren 2 und 3 erläutert wird, eine Obermasse und eine Untermasse der Bodenverdichtungsvorrichtung
miteinander zu koppeln und gleichzeitig auch schwingungsmäßig zu entkoppeln. Durch
ein Verändern des Entkopplungsverhaltens, z.B. der Federsteifigkeit, kann ebenfalls
eine Veränderung des Verdichtungsverhaltens der Bodenverdichtungsvorrichtung erreicht
werden.
[0057] In den Figuren 2 und 3 wird stark schematisiert ein Beispiel für eine erfindungsgemäße
Bodenverdichtungsvorrichtung in Form einer Vibrationsplatte 10 erläutert. Fig. 2 zeigt
dabei die Seitenansicht, Fig. 3 die Draufsicht.
[0058] Die Vibrationsplatte 10 weist eine Untermasse 11 und eine Obermasse 12 auf, die miteinander
gekoppelt sind, bei gleichzeitiger Schwingungsentkopplung, wie später noch erläutert
wird.
[0059] Die Untermasse 11 weist eine Bodenkontaktplatte 13 auf, auf der eine Schwingungserregervorrichtung
14 angeordnet ist. Die Schwingungserregervorrichtung 14 weist mehrere Unwuchterreger
15 auf, die später noch erläutert werden.
[0060] An der Obermasse 12 ist ein elektrischer Akku 16 vorgesehen, in dem elektrische Energie
für den Antrieb der Unwuchterreger 15 gespeichert ist.
[0061] Weiterhin ist an der Obermasse 12 eine Steuereinrichtung 17 angeordnet, die u.A.
Informationen von verschiedenen Sensoren 18 erhält. Bei den Sensoren 18 kann es sich
z.B. um Beschleunigungssensoren handeln, die, wie die Figuren 2 und 3 zeigen, an verschiedenen
Stellen der Vibrationsplatte 10 angeordnet sein können.
[0062] Weiterhin ist in dem gezeigten Beispiel an der Obermasse 12 eine Führungsdeichsel
19 angeordnet, über die ein Bediener die Vibrationsplatte 10 manuell führen kann.
Ergänzend oder alternativ ist eine Fernbedienung 20, insbesondere eine Infrarot-Fernbedienung
20 vorgesehen, über die ein Bediener die Vibrationsplatte 10 fernsteuern kann.
[0063] Die Untermasse 11 und die Obermasse 12 sind über eine Schwingungsentkopplungseinrichtung
13 miteinander gekoppelt. Die Schwingungsentkopplungseinrichtung 13 kann Feder- und
Dämpferelemente aufweisen. Zum Beispiel kann die Schwingungsentkopplungseinrichtung
13 Gummipuffer aufweisen, die die Obermasse 12 mit der Untermasse 11 verbinden. Zudem
ist es möglich, dass die Schwingungsentkopplungseinrichtung 13 Kopplungselemente mit
veränderbarer Kennlinie aufweist, um die Feder- oder Dämpfereigenschaften zu verändern.
Damit stellt die Schwingungsentkopplungseinrichtung 13 ein Puffersystem dar. Insbesondere
können die Komponenten der Schwingungsentkopplungseinrichtung 13 an den vier Ecken
der Bodenkontaktplatte angeordnet werden.
[0064] Die Komponenten der Schwingungsentkopplungseinrichtung 21 sind insbesondere an den
vier Ecken der Bodenkontaktplatte 13 angeordnet, wie Fig. 3 in der Draufsicht zeigt.
Weitere Elemente der Schwingungsentkopplungseinrichtung 21 können auch in der Mitte
der Bodenkontaktplatte 13 angeordnet sein, wie Fig. 3 zeigt.
[0065] Die Unwuchterreger 15 können identisch oder unterschiedlich aufgebaut sein. Fig.
3 zeigt dazu Beispiele.
[0066] Insbesondere kann jeder der Unwuchterreger 15 einen Elektromotor 22 als Antrieb aufweisen.
Typischerweise treibt der Elektromotor 22 eine Unwuchtwelle 23 drehend an, wobei eine
Unwuchtwelle 23 jeweils eine oder mehrere Unwuchtmassen 24 trägt. Durch die Rotation
der Unwuchtwelle 23 mit der Unwuchtmasse 24 mehreren, die Unwuchtmasse 24 bildenden
Teilunwuchtmassen wird eine Fliehkraftwirkung erzeugt, die unmittelbar auf die Bodenkontaktplatte
13 damit auf den zu verdichtenden Boden übertragen werden kann.
[0067] Im Zusammenwirken der verschiedenen Unwuchtwellen 23 und der Unwuchtmassen 24 entstehen
zudem in bekannter Weise resultierende Kraftvektoren, die die Verdichtung einerseits
und einen Vortrieb der Vibrationsplatte 10 andererseits erzeugen können, je nach Richtung
der resultierenden Fliehkraft.
[0068] Die Unwuchtmasse 24 kann auch mehrere Teilunwuchtmassen umfassen, wie in Fig. 3 gut
erkennbar. Die Teilunwuchtmassen können in Bezug zueinander und in Bezug auf die sie
tragende Unwuchtwelle 23 ebenfalls verstellbar sein. Insbesondere kann dabei ihre
Position verändert werden.
[0069] Auf der Bodenkontaktplatte 13 können die verschiedenen Unwuchterreger 15 je nach
Anwendungsfall zu- oder abgeschaltet werden, um ein unterschiedliches Schwingungs-
und damit Verdichtungsverhalten zu bewirken. Dazu ist die Steuereinrichtung 17 in
geeigneter Weise ausgebildet, um das Zu- und Abschalten von Unwuchterregern 15 automatisch
vorzunehmen, in Abhängigkeit von Informationen, die z.B. über die Sensoren 18 zugeführt
werden.
[0070] In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel sind die aktiven Unwuchterreger 15 (im gezeigten
Beispiel vier aktive Unwuchterreger 15) mit durchgezogener schwarzer Linie gekennzeichnet,
während die aktuell abgeschalteten Unwuchterreger 15 (im gezeigten Beispiel drei abgeschaltete
Unwuchterreger 15) mit gestrichelter Linie dargestellt sind.
[0071] Die gestrichelten Unwuchterreger 15 können dementsprechend optional zu- oder abgeschaltet
werden.
[0072] Ebenso ist es möglich die Unwuchterreger 15 mit Hilfe nicht dargestellter Aktuatoren
relativ zu der sie tragenden Bodenkontaktplatte 13 zu verschieben, um auf diese Weise
den Schwerpunkt des Gesamtsystems und damit auch das Schwingungs- und Verdichtungsverhalten
zu verändern.
[0073] Ebenso ist es möglich, Komponenten der Obermasse 12, z.B. den Akku 16, relativ zu
den anderen Komponenten zu verschieben, um die Lage des Gesamtschwerpunkts zu verändern.
[0074] Weiterhin können innerhalb eines Unwuchterregers 15 die Positionen der Unwuchtmassen
24 verstellt werden. Zum Beispiel kann eine Unwuchtmasse 24 hinsichtlich ihrer Drehstellung
relativ zu der sie tragenden Unwuchtwelle 23 verdreht werden. Bei einem anderen Beispiel
kann die radiale Position einer Unwuchtmasse 24 relativ zur Drehachse der sie tragenden
Unwuchtwelle 23 verändert werden. Auf diese Weise lässt sich z.B. der Schwerpunkt
der Unwuchtmasse radial zwischen einer inneren und einer äußeren Extremstellung verändern,
um die Fliehkraftwirkung zu verändern.
[0075] Es sei darauf hingewiesen, dass die in den Figuren 2 und 3 gezeigten Beispiele lediglich
der Erläuterung der Vielfalt an Möglichkeiten dienen. Zum praktischen Einsatz wird
zur Begrenzung des konstruktiven Aufwands in der Regel lediglich ein Teil der genannten
Veränderungsmöglichkeiten realisiert werden dürfen, nicht die in den Figuren gezeigte
Vielfalt.
[0076] Allen Lösungen gemeinsam ist es, dass die Steuereinrichtung 17 Informationen von
Sensoren 18 erhält, aus denen sie Rückschlüsse über den aktuellen Verdichtungszustand
des Bodens, an dem sich die Vibrationsplatte 10 gerade befindet, ziehen kann. Aufgrund
dieser Erkenntnisse kann die Steuerungseinrichtung 17 unter Zuhilfenahme entsprechender
Regelwerke die verschiedenen Parameter verändern und z.B. die Drehzahl der Elektromotoren
22 verändern, die radiale Lage der Unwuchtmassen 24 verändern, die Lage des Gesamtschwerpunkts
verändern, Unwuchterreger 15 zu- oder abschalten, etc. Damit kann sich die Vibrationsplatte
10 automatisch an die jeweiligen Bodengegebenheiten und damit an den Verdichtungszustand
des Bodens anpassen. Bei noch weichen, unverdichteten Böden kann die Vibrationsplatte
10 automatisch eine starke Verdichtungswirkung bewirken, während sie über bereits
verdichtete Böden mit hoher Vorschubgeschwindigkeit, dafür geringer Verdichtungswirkung
zügig verfahren werden kann. Auf diese Weise ist ein sehr effektives Arbeiten mit
der Vibrationsplatte mithilfe eines adaptiven Erregers möglich.
1. Bodenverdichtungsvorrichtung zum Verdichten eines Bodens, mit
- einer Schwingungserregervorrichtung (14) zum Erzeugen einer Schwingung zur Bodenverdichtung,
bei der wenigstens zwei Parameter veränderbar sind, die die von der Schwingungserregervorrichtung
(14) erzeugte Schwingung beeinflussen;
- einer Bodenverdichtungs-Messvorrichtung (18) zum Erfassen eines Verdichtungszustands
des Bodens; und mit
- einer Steuereinrichtung (1, 17) zum Einstellen von wenigstens einem der wenigstens
zwei Parameter;
wobei
- die Steuereinrichtung (1, 17) ausgebildet ist zum automatischen Einstellen von wenigstens
einem der wenigstens zwei veränderbaren Parameter in Abhängigkeit von dem erfassten
Verdichtungszustand und einem vorgegebenen Regelwerk.
2. Bodenverdichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, mit einer Schwingungseinstellvorrichtung
zum Verändern von wenigstens einem der wenigstens zwei Parameter.
3. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
- die Schwingungserregervorrichtung (14) wenigstens einen Unwuchterreger (15) aufweist,
mit wenigstens einer Unwuchtwelle (23), die eine Unwuchtmasse (24) trägt;
- die veränderbaren Parameter ausgewählt sind aus der Gruppe
+ Fliehkraftwirkung des Unwuchterregers (15)
+ Radiale Position der Unwuchtmasse (24) in Bezug auf eine Rotationsachse der Unwuchtwelle
(23)
+ Zu- oder Wegschalten einer Unwuchtmasse (24)
+ bei mehreren Unwuchtwellen (23) unterschiedliches Verstellen der Unwuchtmassen (24)
auf den Unwuchtwellen (23)
+ Position des Unwuchterregers (15) auf einem Bodenkontaktelement (13), das auf den
zu verdichtenden Boden einwirkt
+ Erregerfrequenz
+ Unwuchtverstellwinkel
+ Position von Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung relativ zueinander
+ Steifigkeit einer Schwingungsentkopplungseinrichtung (21), die zwischen Komponenten
der Bodenverdichtungsvorrichtung wirkt.
4. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Bodenverdichtungsvorrichtung
eine Vibrationsplatte (10) ist, mit
- einer Obermasse (12);
- einer mit der Obermasse (12) über eine Schwingungsentkopplungseinrichtung (21) gekoppelte
Untermasse (11); und mit
- einem zu der Untermasse (11) gehörenden Bodenkontaktelement (13);
und wobei
- die Schwingungserregervorrichtung (14) auf der Untermasse (11) ausgebildet ist.
5. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
- die Bodenverdichtungsvorrichtung ein Stampfer zur Bodenverdichtung ist;
- der Stampfer einen Antrieb aufweist, der die Schwingungserregervorrichtung aufweist;
- die Schwingungserregervorrichtung zum Erzeugen einer translatorischen Oszillationsbewegung
vorgesehen ist, die auf ein Bodenkontaktelement übertragbar ist; und wobei
- eine Federeinrichtung vorgesehen ist, zum Übertragen der translatorischen Oszillationsbewegung
auf das Bodenkontaktelement;
und wobei
- die veränderbaren Parameter ausgewählt sind aus der Gruppe
+ Amplitude der Oszillationsbewegung
+ Frequenz der Oszillationsbewegung
+ Übertragungswirkung der Federeinrichtung.
6. Bodenverdichtungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Bodenverdichtungs-Messvorrichtung
ausgebildet ist zum Erfassen des Verdichtungszustands des Bodens aufgrund eines Bewegungsverhaltens
von Komponenten der Bodenverdichtungsvorrichtung.