[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen wenigstens einer Glasscheibe eines
Isolierglaselementes von einem seitlich an einer Innenfläche der Glasscheibe angeordneten
Abstandhalter, wobei der Abstandhalter mit der Innenfläche der Glasscheibe verklebt
ist und wobei der Abstandhalter in einem Trennschritt zumindest teilweise, vorzugsweise
gänzlich, durch ein in den Abstandhalter eindringendes, oszillierendes Messer entlang
einer Längserstreckung des Abstandhalters und quer zur Längserstreckung durchtrennt
wird, während sich das oszillierende Messer in Schneiderichtung des Messers entlang
der Längserstreckung des Abstandhalters relativ zur Glasscheibe bewegt.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung ein Messer zum Trennen einer Glasscheibe eines Isolierglaselementes
von einem seitlich an einer Innenfläche der Glasscheibe angeordneten Abstandhalter.
[0003] Isolierglaselemente werden auch als Mehrscheiben-Isolierglas bezeichnet. Ein übliches
Isolierglaselement weist zumindest zwei parallel und voneinander beabstandet angeordnete
Glasscheiben auf, zwischen denen ein luft- bzw. gasgefüllter, sowie gas- und feuchtigkeitsdicht
abgeschlossener Scheibenzwischenraum mit einer definierten Breite vorgesehen ist.
Der abgeschlossene Zwischenraum wird durch die Glasscheiben und einen umlaufenden
Abstandhalter gebildet, wobei der Abstandhalter mit den Scheiben an deren Innenflächen
verklebt ist.
[0004] Der Abstandhalter besteht in den meisten Fällen aus einem in Form gebogenen, zum
Zwischenraum hin perforierten Profilrohr aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff. Alternativ
sind Abstandhalter auch bandgewickelte Profile. Üblicherweise wird zur Verklebung
derartiger Abstandhalter mit den Glasscheiben Butyl verwendet. Entlang der Außenfläche
des Abstandhalters, die im Verhältnis zur Glaskante nach innen versetzt ist, wird
eine Sekundärversiegelung aus üblicherweise Diacol, Silikon oder Ähnlichem aufgebracht,
um die Steifigkeit des Isolierglaselements zu erhöhen.
[0005] Der Abstandhalter kann auch aus einem extrudierten Kunststoffwulst bestehen, der
im Bereich der Glaskante direkt auf die Innenfläche einer Glasscheibe aufgebracht
wird, bevor eine weitere Glasscheibe mit ihrer Innenfläche an dem Kunststoffwulst
angepresst wird.
[0006] Da in der Bau- und Werkstoffindustrie die Richtlinien bezüglich erzeugter CO
2-Emissionen zur Herstellung von Bauprodukten regelmäßig verschärft werden, gibt es
starke Bestrebungen, die CO
2-Emission und den Ressourcenverbrauch der Glasproduktion durch das Recycling von Isolierglaselementen
zu reduzieren.
[0007] Durch das Zerlegen von Isolierglaselementen können die einzelnen, von Abstandhaltern
getrennten, Glasscheiben einer Wiederverwendung einerseits als Rohstoff für das Wiedereinschmelzen
in Form von Scherben oder andererseits in Form von wiederverwendbaren Scheiben in
neuen Produkten eingesetzt werden. Durch die Wiederverwendung der Scheiben entfällt
das übliche Wiedereinschmelzen, was zu einer signifikanten Reduktion der CO
2-Emission führt.
[0008] AT 364 513 B offenbart beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung zum manuellen Zerlegen
von Isolierglaselementen mittels einer Klinge.
[0009] Allgemein ist aus der Praxis für das händische Zerlegen von Isolierglaselementen
auch die Verwendung von Oszillationsschneidern mit einfacher Klingenform bekannt.
Diese Methode wird zumeist für das Aufschneiden weicher Abstandhalter verwendet.
[0010] EP 1 031 542 A2 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zerlegen von Isolierglaselementen,
indem der Randbereich des Isolierglaselementes, in dem der Abstandhalter angeordnet
ist, mittels eines senkrecht zu den Glasscheiben ausgerichteten Wasserstrahls abgetrennt
wird. Auf analoge Art wird bei
US 8,621,738 B2 der Rand mittels Schneidrädchen mechanisch abgetrennt. Durch diese Verfahren wird
die Scheibe jeweils in der Form verkleinert. Außerdem führt das Schneiden von beispielsweise
gehärtetem Glas oft zum Bruch des Glases.
[0011] WO 2020/018377 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem die Glasscheiben eines elektrochromatischen Isolierglases
mittels eines erhitzten Messers getrennt werden. Für das anschließende Recycling werden
die beiden Glasscheiben zerbrochen.
[0012] Es ist ein Verfahren der Firma PushCorp bekannt, bei dem der Abstandhalter mittels
eines sich schnell drehenden Trennsägeblatt durchgetrennt wird. Dabei wird durch einen
Roboterarm ein Kreissägeblatt relativ zum Isolierglaselement bewegt. Anschließend
werden die an den Glasscheiben anhaftenden Abstandhalterreste abgefräst und dann mittels
Schleifscheiben die Primär- und die Sekundärdichtung entfernt sowie ein Nachschliff
durchgeführt.
[0013] Die bekannte manuelle Auftrennung von Isoliergläsern benötigt sehr scharfe dünne
Messer, viel Kraft und ausreichend Erfahrung, um den Abstandhalter effizient abtrennen
zu können. Oft werden dabei auch die beschichteten und daher sensiblen Innenflächen
der Glasscheiben während des Abtrennprozesses zerkratzt, was eine Wiederverwendung
des Glases ausschließt. Wie gut sich Isolierglaselemente manuell auftrennen lassen,
ist sehr stark von der Härte der Verbindung (d.h. der Verklebung) zwischen dem Abstandhalter
und der Glasscheibe abhängig. Insbesondere ein manuelles Zertrennen von gealtertem
Isolierglaselementen ist meist sehr aufwendig und Bruchintensiv.
[0014] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und ein Messer zur
Verfügung zu stellen, die die angesprochenen Probleme so weit wie möglich vermeiden.
Insbesondere sollen ein Verfahren sowie ein Messer zum Trennen einer Glasscheibe eines
Isolierglaselementes von einem seitlich an einer Innenfläche der Glasscheibe angeordneten
Abstandhalter bereitgestellt werden, mit denen der Abstandhalter möglichst zeit- und
kosteneffektiv sowie rückstandsfrei von einer Glasscheibe entfernt werden kann, ohne
dass Glasbrüche bzw. Beschädigungen an der Glasinnenseite auftreten oder Glas abgetrennt
wird. Weiters soll eine einfach durchführbare Auftrennung von Isolierglas, insbesondere
auch von Stufenisolierglas, ohne Verringerung der Glasgröße ermöglicht werden, die
für gehärtete und ungehärtete Gläser geeignet ist und den Abstandhalter möglichst
gänzlich von den Glasscheiben abtrennt, ohne sensible Beschichtungen auf der Glasinnenseite
zu beschädigen.
[0015] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Verfahren, das die Merkmale von
Anspruch 1 aufweist, sowie mit einem Messer, das die Merkmale von Anspruch 13 aufweist.
[0016] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0017] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass beim erfindungsgemäßen Verfahren
- das Messer vor dem Eindringen in den Abstandhalter außerhalb des Abstandhalters und
von der Innenfläche beabstandet positioniert wird bzw. ist, währenddessen seine Messerklinge
zu einer Ebene der Innenfläche und um eine Längsschwenkachse, die im Wesentlichen
parallel zur Längserstreckung des Abstandhalters verläuft, um einen spitzen Winkel
verschwenkt ist,
- dass das Messer nachdem es außerhalb des Abstandhalters und von der Innenfläche beabstandet
positioniert und bevor es in Oszillation versetzt wird, im Wesentlichen schwingungsfrei
eine vordefinierte Starttiefe in den Abstandhalter eindringt,
- und das in den Abstandhalter eindringende, oszillierende Messermit seiner Messerklinge
in Richtung Innenfläche bewegt wird, bis ein vordefinierter Abstand der Messerklinge
zur Innenfläche erreicht ist, und währenddessen um die Längsschwenkachse zur Innenfläche
hin verschwenkt wird, bis ein vordefinierter Längswinkel zwischen der Innenfläche
und der Messerklinge erreicht ist.
[0018] Durch die Verwendung eines oszillierenden Messers zum Durchtrennen des Abstandhalters
im erfindungsgemäßen Verfahren kann der Abstandhalter möglichst effektiv und rückstandsfrei
von der Glasscheibe entfernt werden. Da das Messer zuerst von der Innenfläche beabstandet
positioniert wird und erst im oszillierenden Zustand (vorzugsweise vor dem Trennschritt)
mit seiner Messerklinge zur Innenfläche hin bewegt wird, wird das Risiko eines Glasbruches
stark verringert.
[0019] Der Abstandhalter verläuft in der Regel in einem Randbereich der Glasscheibe, insbesondere
ein Stück vom Glasrand nach innen versetzt, und weist eine in sich geschlossene, vorzugsweise
mehrwinkelige, insbesondere rechteckige, Form auf. Der Abstandhalter kann somit aus
mehreren winkelig, insbesondere rechtwinkelig, aneinander angrenzenden Abschnitten
bestehen, die vorzugsweise jeweils gerade verlaufen. Bei rechteckigen Isolierglaselementen
verläuft auch der Abstandhalter in einer rechteckigen Form, d.h. er weist vier gerade
verlaufende, rechtwinkelig miteinander verbundene, Abschnitte auf, die eine Art Rahmen
bilden.
[0020] Als "Längserstreckung des Abstandhalters" wird im Rahmen der Erfindung die Längserstreckung
jenes, insbesondere gerade verlaufenden, Abschnittes des Abstandhalters angesehen,
der im Verfahren durchtrennt wird.
[0021] Der Abstandhalter wird entlang der Längserstreckung vorzugsweise durchgehend durchtrennt
(d.h. über seine gesamte Tiefe), insbesondere bis zu einem in Längserstreckung gesehenen
Ende des Abstandhalters (wobei an dieses Ende ein weiterer Abschnitt des Abstandhalters
winkelig anschließen kann).
[0022] Eine Bewegung des Messers entlang der Längserstreckung des Abstandhalters relativ
zu Glasscheibe bedeutet, dass das Messer stillsteht und die Glasscheibe bewegt wird,
dass die Glasscheibe stillsteht und das Messer bewegt wird, dass das Messer und die
Glasscheibe gegengleich bewegt werden, oder dass das Messer und die Glasscheibe unterschiedlich
schnell in dieselbe Richtung bewegt werden, wobei das Messer schneller bewegt wird.
[0023] Das oszillierende Messer bewegt sich zur Innenfläche der Glasscheibe hin, was jedoch
nicht bedeutet, dass es während des gesamten Verfahrens (oder dem Trennschritt) zur
Glasscheibe hin bewegt wird, sondern nur, dass es irgendwann während des Verfahrens
(vorzugsweise bereits vor dem Trennschritt und bevor sich das Messer relativ zur Glasscheibe
bewegt) zur Innenfläche der Glasscheibe hin bewegt wird, bis der vordefinierte Abstand
erreicht ist.
[0024] Das oszillierende Messer kann demnach vor dem Trennschritt, insbesondere bevor es
sich entlang der Längserstreckung des Abstandhalters relativ zur Glasscheibe bewegt,
und/oder während des Trennschrittes zur Innenfläche hin bewegt werden.
[0025] Durch die Oszillation schwingt das Messer vorzugsweise in einem Winkelbereich von
+/-2° und bei einer Frequenz zwischen 100 und 300 Herz.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der vordefinierte Abstand gleich Null, d.h.
das oszillierende Messer wird mit seiner Messerklinge in Richtung Innenfläche bewegt,
bis die Messerklinge an der Innenfläche anliegt. Dadurch lässt sich der Abstandhalter
möglichst rückstandsfrei von der Glasscheibe entfernen. Der vordefinierte Abstand
kann aber größer als Null, beispielsweise unter 1 mm, insbesondere unter 0,5 mm sein.
Dadurch können zwar Rückstände des Abstandhalters an der Glasscheibe verbleiben, aber
die Gefahr eines Glasbruches wird weiter minimiert. Die verbleibenden Rückstände können
in einem späteren Verfahren bzw. Verfahrensschritt abgetragen werden.
[0027] In einer Variante des Verfahrens wird bzw. ist das Messer vor dem Eindringen in den
Abstandhalter in Längserstreckung gesehen seitlich neben dem Abstandhalter positioniert
und dringt beim Eindringen in den Abstandhalter im Wesentlichen quer zur Längserstreckung
bis zu einer vordefinierten Maximaltiefe in den Abstandhalter ein. Bei einem derartigen
Verfahren kann das Messer von einer Ecke der Glasscheibe beabstandet positioniert
werden, wodurch die Gefahr eines Glasbruches weiter gesenkt wird.
[0028] Bei dieser Variante dringt das Messer beim Durchtrennen des Abstandhalters natürlich
in Richtung der Längserstreckung in den Abstandhalter ein, anfangs jedoch auch quer
zur Längserstreckung.
[0029] Die vordefinierte Maximaltiefe entspricht vorzugsweise der Tiefe des Abstandhalters,
sodass dieser gänzlich von der Innenfläche abgetrennt wird.
[0030] Das vor dem Eindringen derartig positionierte Messer dringt, wenn es in Oszillation
versetzt ist, bevorzugt vor dem Trennschritt, insbesondere bevor es sich entlang der
Längserstreckung des Abstandhalters relativ zur Glasscheibe bewegt, bis zur vordefinierten
Maximaltiefe in den Abstandhalter ein. Somit wird der Abstandhalter möglichst gleichmäßig
durchtrennt. Das Messer kann aber auch während des Trennschrittes bis zur vordefinierten
Maximaltiefe in den Abstandhalter eindringen, z.B. um das Verfahren zu beschleunigen.
Die vordefinierte Maximaltiefe kann so gewählt werden, dass der Abstandhalter quer
zu seiner Längserstreckung gänzlich durchtrennt wird, oder dass quer zur Längserstreckung
gesehen noch ein schmaler, an den Zwischenraum angrenzender Bereich überbleibt, in
dem der Abstandhalter an der Glasscheibe kleben bleibt. Bei Abstandhaltern mit festen
oder biegsamen Rahmen ist die Maximaltiefe insbesondere so gewählt, dass die Messerklinge
bis zwischen die Innenfläche und den Rahmen eindringt.
[0031] Im Rahmen des Verfahrens kann - wenn das Messer vor dem Eindringen neben dem Abstandhalter
positioniert wird - in einem vorzugsweise direkt vor dem Trennschritt stattfindenden
Ausrichtungsschritt der Abstandhalter zumindest teilweise durch ein in den Abstandhalter
eindringendes, oszillierendes Messer entlang einer Längserstreckung des Abstandhalters
und quer zur Längserstreckung durchtrennt werden, während sich das oszillierende Messer
entgegen der Schneidrichtung des Messers entlang der Längserstreckung des Abstandhalters
relativ zur Glasscheibe bewegt. Dadurch kann, wenn das Messer vor dem Eindringen ein
Stück von der nächsten Ecke der Glasscheibe beabstandet positioniert wird, dennoch
der Abstandhalter entlang seiner gesamten Längserstreckung (d.h. entlang der gesamten
Längserstreckung jenes Abschnittes des Abstandhalters, der von der Glasscheibe abgetrennt
wird) durchtrennt werden.
[0032] In einer alternativen Variante des Verfahrens wird bzw. ist das Messer vor dem Eindringen
in den Abstandhalter in Längserstreckung gesehen vor dem Abstandhalter positioniert.
Bei dieser Variante kann die Glasscheibe zum Durchtrennen des Abstandhalters an dem
in seiner Position unveränderlichen Messer vorbeibewegt werden. Das Messer dringt
dabei von Anfang an in Richtung der Längserstreckung mit einem Schnitt in den Abstandhalter
ein, welcher Schnitt bereits die bevorzugte Tiefe - quer zur Längserstreckung des
Abstandhalters gesehen - aufweist. Die bevorzugte Tiefe entspricht vorzugsweise der
Gesamttiefe des Abstandhalters, sodass dieser gänzlich von der Innenfläche abgetrennt
wird.
[0033] In einer weiteren Variante ist das Messer ebenfalls vor dem Eindringen in den Abstandhalter
in Längserstreckung gesehen vor dem Abstandhalter positioniert, jedoch noch nicht
in der zum Durchführen des Trennschrittes passenden Ausrichtung, d.h. noch nicht in
einem passenden Winkel zur Innenfläche der Glasscheibe verschwenkt und/oder noch nicht
weit genug quer zu einer Verlängerung der Längserstreckung des Abstandhalters gesehen
verschoben. Auch bei dieser Variante wird die Glasscheibe zum Durchtrennen des Abstandhalters
an dem Messer vorbeibewegt, wobei währenddessen die Stellung des Messers (in Hinblick
auf einen Winkel zwischen dem Messer und der Innenfläche und einer Eindringtiefe des
Messers in den Abstandhalter) verändert wird.
[0034] Im Rahmen der Erfindung ist bevorzugt, dass das oszillierende Messer vor dem Trennschritt,
insbesondere bevor es sich entlang der Längserstreckung des Abstandhalters relativ
zur Glasscheibe bewegt, zur Innenfläche hin bewegt wird. Somit wird sichergestellt,
dass der Abstandhalter möglichst rückstandsfrei von der Glasscheibe entfernt wird.
Die Messerklinge kann aber auch erst während des Trennschrittes zur Innenfläche hin
bewegt werden, was das Verfahren beschleunigt. Bei der Variante, bei der das Messer
vor dem Eindringen neben dem Abstandhalter positioniert wird, wird das Messer insbesondere
vor dem Trennschritt zur Glasscheibe hin bewegt.
[0035] Erfindungsgemäß dringt das Messer, nachdem es außerhalb des Abstandhalters und von
der Innenfläche beabstandet positioniert wird und bevor es in Oszillation versetzt
wird (d.h. jedenfalls noch vor dem Trennschritt), im Wesentlichen schwingungsfrei
eine vordefinierte Starttiefe in den Abstandhalter ein. Dies ermöglicht ein möglichst
genau positioniertes Eindringen des Messers. Das Messer kann alternativ auch bis an
den Abstandhalter herangeführt werden, bis es direkt daran anliegt.
[0036] Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass die Messerklinge vor dem Eindringen
in den Abstandhalter, während das Messer außerhalb des Abstandhalters und von der
Innenfläche beabstandet positioniert wird bzw. ist, zu einer Ebene der Innenfläche
und um eine Längsschwenkachse, die im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung des
Abstandhalters verläuft, um einen spitzen Winkel verschwenkt ist. Insbesondere bei
einer Variante, bei der das Messer vor dem Eindringen seitlich neben dem Abstandhalter
positioniert ist oder wird, ist eine derartig verschwenkte Ausgangslage vorteilhaft,
da die Messerklinge dann beim Eindringen bis zur Maximaltiefe und bei zumindest zeitweiser
gleichzeitiger Bewegung zur Innenfläche hin schräg in den Abstandhalter eindringen
kann.
[0037] Im Rahmen der Erfindung kann die Messerklinge vor dem Eindringen in den Abstandhalter,
während das Messer außerhalb des Abstandhalters und von der Innenfläche beabstandet
positioniert wird bzw. ist, zu einer Ebene der Innenfläche und um eine Querschwenkachse,
die im Wesentlichen normal zur Längserstreckung des Abstandhalters verläuft, um einen
spitzen Winkel verschwenkt sein. Dies erleichtert insbesondere bei einer Variante,
bei der das Messer vor dem Eindringen vor dem Abstandhalter positioniert ist, die
Bewegung der Messerklinge zur Innenfläche hin.
[0038] Bei dem vor dem Eindringen um eine Längsschwenkachse verschwenkten, in den Abstandhalter
eindringenden, oszillierenden Messer, wird das Messer im Rahmen der Erfindung, während
es sich mit seiner Messerklinge in Richtung zur Innenfläche hin bewegt, um die Längsschwenkachse
zur Innenfläche hin verschwenkt, bis ein vordefinierter Längswinkel zwischen der Innenfläche
und der Messerklinge erreicht ist. Der vor dem Eindringen aufgespannte spitze Winkel
zwischen der Ebene der Innenfläche und dem Messer wird somit verkleinert. Das Verschwenken
bewirkt, dass die Klinge beim Durchtrennen möglichst nahe an der Innenfläche anliegt,
sodass möglichst wenig Rückstände zurückbleiben.
[0039] Im Rahmen der Erfindung kann der vordefinierte Längswinkel im Wesentlichen gleich
Null sein. Bevorzugt ist jedoch, wenn die mit einer (zum Schneiden vorgesehenen) Vorderkante
an der Innenfläche anliegende Messerklinge um einen minimalen Längswinkel zur Innenfläche
hin verschwenkt bleibt, damit im Bereich der Glaskante jedenfalls ein Kontakt zwischen
dem Messer und der Glasscheibe vermieden wird (da dies eine erhöhte Glasbruchgefahr
mit sich brächte). Der Winkel kann daher vorzugsweise ≥ 0° und ≤ 5°., insbesondere
zwischen 0,5° und 1,5°, betragen.
[0040] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass das in den Abstandhalter eindringende,
oszillierende Messer, während es sich mit seiner Messerklinge in Richtung zur Innenfläche
hin bewegt, um eine Querschwenkachse, die im Wesentlichen normal zur Längserstreckung
des Abstandhalters verläuft, von einer Ebene der Innenfläche weg bis zu einem Ansetzwinkel
verschwenkt wird. Das Messer kann vor dem Verschwenken bis zum Ansetzwinkel im Wesentlichen
parallel zu einer Ebene der Innenfläche ausgerichtet oder bereits um einen spitzen
Winkel zur Innenfläche hin geneigt sein.
[0041] Im Rahmen der Erfindung ist bevorzugt, dass das Messer eine an die Messerklinge anschließende
Messerbasis aufweist, an der das Messer in Oszillation versetzt wird, und dass während
des Trennschrittes die Messerklinge (zumindest unverschwenkt um eine quer zur Längserstreckung
des Abstandhalters verlaufende Querachse, insbesondere) im Wesentlichen flächig an
der Innenfläche anliegt und zur Messerbasis um einen Verdrehwinkel verdreht ist. Die
Messerklinge und die Messerbasis sind dabei derart zueinander verdreht, dass die Messerklinge
mit einer in Schneidrichtung weisenden Kante gegen die Innenfläche gepresst wird.
Da die in Schneidrichtung weisende Kante der Messerklinge gegen die Innenfläche gepresst
wird, wird das Risiko, dass diese Kante beim Trennschritt von der Innenfläche "abhebt"
und unerwünscht tief in den Abstandhalter hineinschneidet minimiert. Insbesondere
bei Abstandhaltern, die einen starren Rahmen aufweisen, wird dadurch vermieden, dass
in Bereichen, in denen Elemente des starren Rahmens ineinander gesteckt sind, der
Rahmen durch das oszillierende Messer beschädigt wird.
[0042] Um die Verdrehung zu erreichen, kann das oszillierende Messer, wenn das Messer bereits
vor oder während des Eindringens zur Ebene der Innenfläche verschwenkt ist/wird, zur
Innenfläche hin bewegt werden, bis es mit seiner Messerklinge daran anliegt und darüber
hinaus, sodass auch die Abschnitte der Messerklinge, die noch nicht an der Innenfläche
anliegen, in Richtung Innenfläche bewegt werden. Dadurch findet eine Verdrehung zwischen
der Messerklinge und der Messerbasis statt, bis der Verdrehwinkel erreicht ist. In
Fällen, in denen das bereits eingedrungene, oszillierende Messer im Wesentlichen unverschwenkt
und flächig an der Innenfläche anliegt, kann zum Erreichen der Verdrehung die Messerbasis
um eine quer zur Längserstreckung des Abstandhalters verlaufende Achse verschwenkt
werden, bis die Messerklinge zur Messerbasis um den Verdrehwinkel verdreht ist.
[0043] Denkbar ist, dass das Messer, insbesondere die Messerklinge, vor und/oder während
des Trennschrittes durch Aufbringen, insbesondere Aufsprühen, eines Kühlmediums gekühlt
wird. Das Kühlmedium kann beispielsweise mit Kühldüsen aufgebracht werden. Das reduziert
die Erwärmung der Messerklinge und somit ein Aufschmelzen des Materials auf der Klinge
und Verschmieren des Abstandhalters während des Trennschnittes.
[0044] Bevor das Messer vor dem Eindringen in den Abstandhalter außerhalb des Abstandhalters
und von der Innenfläche beabstandet positioniert wird bzw. ist, werden vorzugsweise
Positionsdaten betreffend das Messer und/oder die Innenfläche mittels einer Sensoreinrichtung,
insbesondere mittels eines optischen Positionsmessungssensors, ermittelt. Anhand dieser
ermittelten Positionsdaten kann das Messer besonders präzise positioniert werden.
Somit können unterschiedlich dicke Abstandhalter abgetrennt und Positionierungenauigkeiten
des Isolierglaselementes im Vergleich zum Messer ausgeglichen werden. Auch lässt sich
damit ein Abstandhalter sowohl von einer einzelnen Glasscheibe als auch von mehreren
nebeneinander anliegenden Glasscheiben einfach entfernen. Das Messer kann jedoch auch
automatisch durch eine Steuereinheit positioniert werden, der Daten betreffend die
Dicke des Abstandhalters und die Art des Isolierglaselementes zur Verfügung gestellt
werden.
[0045] Vorzugsweise wird der Abstandhalter vor dem Trennschritt und ggf. vor dem Ausrichtungsschritt
mittels einer Vortrenneinrichtung in einem von der Innenfläche beabstandeten Bereich
durch einen entlang der Längserstreckung des Abstandhalters verlaufenden und bis zu
einer vordefinierten Vortrenntiefe reichenden Vortrennschnitt durchtrennt. Dieser
Vortrennschnitt dient der Spannungsreduktion im Abstandhalter. Bei Abstandhaltern
mit einem Rahmen und einer außen um den Rahmen herumlaufenden Sekundärdichtung ist
die vordefinierte Vortrenntiefe insbesondere derart gewählt, dass die Sekundärdichtung
bis zum Rahmen durchtrennt wird und der Rahmen eingeschnitten oder zumindest eingedrückt
wird. Zum Durchführen des Vortrennschrittes weist die Vortrenneinrichtung ein Trennwerkzeug,
vorzugsweise ein weiteres oszillierendes Messer, ein rotierendes Schneidmesser, ein
rotierendes Sägeblatt oder eine rotierende Trennscheibe, auf.
[0046] Auch das Vortrennwerkzeug kann mit Hilfe einer Sensoreinrichtung, die Positionsdaten
betreffend die Glasscheibe sammelt, positioniert werden. Wie das Messer kann auch
das Vortrennwerkzeug vor und während des Vortrennens gekühlt werden. Weiters kann
eine Absaugeinrichtung vorgesehen sein, die anfallende Schneidreste aufnimmt.
[0047] Wenn in einer das Verfahren nutzenden, automatisierten Vorrichtung ein rotierendes
Trennwerkzeug verwendet wird, kann die Rotationsbewegung des Werkzeuges in Kombination
mit der seitlichen Reibung des Werkzeuges im durch den Vortrennschritt erzeugten Schnittspalt
genutzt werden, um die Glasscheibe entlang einer Bearbeitungsrichtung zu transportieren.
[0048] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können bevorzugt folgende Formen von Abstandhaltern
(in der angegebenen Art und Weise) von einer Glasscheibe abgetrennt werden:
- Abstandhalter mit einem starren Rahmen, wobei der Rahmen mit der Glasscheibe über
eine zwischen dem Rahmen und der Innenfläche angeordnete Primärdichtung und über eine
außen um den Rahmen herum verlaufend und seitlich an der Innenfläche anhaftende Sekundärdichtung
verbunden ist, und wobei im Verfahren die Sekundärdichtung zumindest teilweise, insbesondere
gänzlich, und vorzugsweise auch die Primärdichtung teilweise oder gänzlich durchtrennt
wird/werden.
- Abstandhalter mit einem flexiblen, direkt an der Innenfläche über eine Klebverbindung
anhaftenden, Rahmen, wobei der Rahmen mit der Glasscheibe über eine außen um den Rahmen
herum verlaufend und seitlich an der Innenfläche anhaftende Sekundärdichtung verbunden
ist, und wobei im Verfahren die Sekundärdichtung zumindest teilweise, insbesondere
gänzlich, und vorzugsweise auch die Klebverbindung teilweise oder gänzlich durchtrennt
wird/werden.
- Abstandhalter bestehend aus einem in einem Extrusionsverfahren direkt auf die Innenfläche
aufgetragenen Materialwulst, wobei der Materialwulst mit der Glasscheibe über eine
außen um den Materialwulst herum verlaufend und seitlich an der Innenfläche anhaftende
Sekundärdichtung verbunden ist, und wobei im Verfahren die Sekundärdichtung zumindest
teilweise, insbesondere gänzlich, und vorzugsweise auch die Klebverbindung zwischen
dem Materialwulst und der Glasscheibe oder der Materialwulst selber teilweise oder
gänzlich durchtrennt wird.
[0049] Zur Durchführung des Verfahrens kann eine automatisierte Bearbeitungsvorrichtung
verwendet werden, die eine Stütz- und Fördereinrichtung zum gestützten Transportieren
einer oder mehrerer flächig nebeneinander angeordneter Glasscheibe/n eines Isolierglaselementes
in eine Bearbeitungsrichtung, sowie wenigstens eine Trennvorrichtung aufweist. Die
Stütz- und Fördereinrichtung dient vorzugsweise dem gestützten Transport von Isolierglaselementen
in einer aufrechten bzw. einer leicht geneigten (d.h. mit einer Neigung von bis zu
10°, typischerweise 6°) Lage. Wenn eine Stütz- und Fördereinrichtung verwendet wird,
bei der das Isolierglaselement in einer aufrechten bzw. leicht geneigten Position
transportiert wird, können Anpressmittel (z.B. Anpressrollen) vorgesehen sein, die
das Isolierglaselement während des Verfahrens gegen die Stütz- und Fördereinrichtung
drücken. Denkbar ist jedoch auch, dass die Isolierglaselemente im Wesentlichen horizontal,
d.h. flächig auf der Stütz- und Fördereinrichtung aufliegend, transportiert werden.
Mit einer automatisierten Bearbeitungsvorrichtung kann das erfindungsgemäße Verfahren
besonders effektiv und mit wenig Personalaufwand durchgeführt werden.
[0050] Wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe der automatisierten Bearbeitungsvorrichtung
ausgeführt wird, kann während des Trennschrittes eine kontinuierliche Messung der
auftretenden Messerbelastung erfolgen, z.B. durch die Messung des Motorstromes oder
der Motorleistung des Oszillators. Ein Anstieg der Messerbelastung kann beim Abtrennen
von Abstandhaltern mit starren Rahmen darauf hinweisen, dass das oszillierende Messer
in den Bereich einer Steckverbindung zwischen zwei aneinander angrenzenden Elementen
des starren Rahmens vorgedrungen ist. In so einem Fall kann das Messer aus dem Abstandhalter
teilweise oder ganz herausgezogen und in Schneidrichtung neu positioniert werden,
um mit dem Trennschritt fortfahren zu können. Dies verhindert Beschädigungen am starren
Rahmen des Abstandhalters und das damit verbundene Zurückbleiben von Abstandhalterresten
auf der Glasinnenfläche, sowie ein Austreten des im Rahmen enthaltenen Trockenmittels.
Alternativ oder in Kombination kann zum Erkennen des Widerstandes auch der Antriebsstrom
des Motors bzw. der Motoren für den Transport der Isolierglaselemente oder für die
Bewegung des Oszillierers erfolgen.
[0051] Die Trennvorrichtung umfasst eine Positioniereinrichtung und wenigstens einen mit
der Positioniereinrichtung verbundenen Oszillierer. Als Oszillierer wird im Rahmen
der Erfindung eine Einrichtung angesehen, mit der ein Messer in einer Ebene der Messerklinge
in Schwingung versetzt werden kann. Der Oszillierer weist insbesondere einen Grundkörper
mit einem Bearbeitungsende auf, in dessen Bereich das über den Grundkörper hinausragende,
in Oszillation versetzbare Messer angeordnet ist. Die Positioniereinrichtung dient
der Positionierung und vorzugsweise der Bewegung des Messers relativ zum Isolierglaselement.
[0052] Die Bearbeitungsvorrichtung kann in eine Bearbeitungsstrecke integriert sein, die
weitere Stationen aufweist, in denen beispielsweise die Glasscheibe vom ganz oder
teilweise abgetrennten Abstandhalter abgehoben wird oder Rückstände des Abstandhalters
von der Glasscheibe entfernt werden.
[0053] Die Positioniereinrichtung weist jedenfalls eine Anfahreinrichtung, mit der der Oszillierer
quer zur Längserstreckung des zu durchtrennenden Abstandhalters zur Innenfläche 5
der Glasscheibe 1 hin oder von diesem weg verfahren wird, auf und kann auch eine oder
mehrere der folgenden Einrichtungen aufweisen:
- Eine Verschwenkeinrichtung, mit der der Oszillierer relativ zur Glasscheibe bzw. zu
den Glasscheiben verschwenkt wird. Eine derartige Einrichtung kann benötigt werden,
um das Messer vor dem Eindringen zu verschwenken, damit ein Winkel zwischen dem Messer
und der Ebene der Innenfläche aufgespannt ist, oder um einen derartigen Winkel zu
einem späteren Zeitpunkt aufzuspannen, oder um einen aufgespannten Winkel zu verkleinern
oder zu vergrößern, oder um das Messer zur Innenfläche um einen Winkel zu verdrehen.
Die Verschwenkeinrichtung kann auch gleichzeitig für eine Bewegung des Messers (über
den Oszillierer) quer zur Längserstreckung des zu durchtrennenden Abstandhalters zum
Abstandhalter hin bzw. in den Abstandhalter hinein und von diesem weg bzw. aus diesem
heraus ausgelegt sein, mit der die Messerklinge bis zur Schneidtiefe (insbesondere
bis zur Maximaltiefe) in den Abstandhalter eindringen kann.
- Eine Querfahreinrichtung, mit der der Oszillierer quer zur Längserstreckung des zu
durchtrennenden Abstandhalters zum Abstandhalter hin und von diesem weg verfahren
wird (dies ist in Fig. 12 durch einen Doppelpfeil angedeutet). Eine derartige Einrichtung
ist zur Anpassung an unterschiedliche große Isolierglaselemente erforderlich.,.
- Eine Längsfahreinrichtung, mit der der Oszillierer entlang der Längserstreckung des
zu durchtrennenden Abstandhalters verfahren wird. Eine derartige Einrichtung ist insbesondere
für Trennschritte notwendig, die in vertikaler Richtung ausgeführt werden, da diese
Schnitte quer zur Bearbeitungsrichtung verlaufen.
- Eine Dreheinrichtung, mit der der Oszillierer um eine quer zur Längserstreckung des
zu durchtrennenden Abstandhalters verlaufende Achse gedreht wird (dies ist in Fig.
12 durch einen um die Kurve verlaufenden Pfeil angedeutet). Eine derartige Einrichtung
ist insbesondere notwendig, wenn mit einer einzelnen Trennvorrichtung sowohl Trennschritte
in horizontaler als auch in vertikaler Richtung ausgeführt werden sollen, d.h. wenn
die nach dem Durchtrennen eines Abschnittes des Abstandhalters an einer Ecke des Isolierglaselementes
ankommende Trennvorrichtung, und somit das Messer, um einen Winkel (z.B. 90°) verdreht
werden muss, damit der nächste (mit dem vorherigen Abschnitt winkelig verbundene)
Abschnitt des Abstandhalters durchtrennt werden kann.
[0054] Bei einer automatisierten Bearbeitungsvorrichtung kann eine Vortrenneinrichtung mit
einem rotierenden Trennwerkzeug verwendet werden, um - wie vorangehend beschrieben
- einen Vortrennschnitt auszuführen. Dabei ist die Vortrenneinrichtung vorzugsweise
derart an der Bearbeitungsvorrichtung positioniert, dass das Trennwerkzeug beim Transport
der Glasscheibe/n in die Bearbeitungsrichtung in Richtung Längserstreckung des zu
durchtrennenden Abstandhalters gesehen von vorne auf den Abstandhalter trifft, und
diesen entlang der Längserstreckung des abzutrennenden Abstandhalters zumindest teilweise
durchtrennt. Insbesondere kann/können die Glasscheibe/n aufgrund der Rotation und
der seitlichen Haftreibung des rotierenden Trennwerkzeuges in die Bearbeitungsrichtung
an der Vortrenneinrichtung vorbei transportiert werden. Derartige Vortrenneinrichtungen
können besonders praktisch in die Stütz- und Fördereinrichtung integriert werden.
Die Vortrenneinrichtung kann ganz oder zumindest anteilig für den Transport der Glasscheibe/n
in Bearbeitungsrichtung sorgen.
[0055] Eine Vortrenneinrichtung kann auch eine Einrichtung zum Verfahren der Vortrenneinrichtung
entlang der Längserstreckung des Abstandhalters aufweisen, insbesondere dann, wenn
die Vortrenneinrichtung für vertikal verlaufende Vortrennschnitte genutzt wird (in
diesem Fall trägt die Vortrenneinrichtung nicht zum Transport der Glasscheibe/n bei).
[0056] Zur Durchführung des Verfahrens kann im Rahmen der Erfindung auch ein manuell zu
bedienender Oszillierer verwendet werden, der umfasst:
- einen Grundkörper mit einem Bearbeitungsende, an dem das über den Grundkörper hinausragende,
in Oszillation versetzbare, Messer angeordnet ist,
- eine Führung, die außerhalb des Grundkörpers und vom Bearbeitungsende um eine veränderliche
Distanz beabstandet angeordnet ist und die eine Auflagefläche zum Anlegen an die Glasscheibe
und/oder den Abstandhalter aufweist,
- eine mit dem Grundkörper verbundene Distanzeinrichtung, mit der die Führung zwischen
einer Ausgangsposition und einer Endposition verschiebbar ist, wobei die Führung in
der Ausgangsposition weitest möglich vom Bearbeitungsende entfernt ist, sodass die
Messerklinge mit einer Minimallänge über die Auflagefläche hinausragt, und in der
Endposition nähest möglich zum Bearbeitungsende verschoben ist, sodass die Messerklinge
mit einer Maximallänge über die Auflagefläche hinausragt und wobei durch wenigstens
ein Rückstellelement der Distanzeinrichtung (insbesondere eine oder mehrere Feder/n)
eine Rückstellkraft auf die Führung ausgeübt wird, die die Führung in Richtung der
Ausgangsposition drückt, und
- vorzugsweise Feststelleinrichtungen, mit denen die Lage der Ausgangsposition und der
Endposition (d.h. wie weit die Führung am nächsten zum Bearbeitungsende hin verschoben
und wie weit sie am weitesten vom Bearbeitungsende weg positioniert werden kann) und
somit die Minimallänge und die Maximallänge einstellbar sind.
[0057] Durch die Führung kann das Messer besonders präzise an den Abstandhalter herangeführt
bzw. in Längsrichtung des Abstandhalters bewegt werden. Durch das Einstellen der Minimallänge
der Messerklinge (d.h. indem die Lage der Ausgangsposition verändert wird) wird festgelegt,
wie weit die Messerklinge in der Ausgangsposition über die Auflagefläche hinausragt.
Beispielsweise kann eine Minimallänge eingestellt werden, die es der Messerklinge
erlaubt in den Abstandhalter einzudringen, ohne Innenseite der Glasfläche in jenem
Bereich zu berühren, der beschichtet sein kann. Durch das Einstellen der Maximallänge
(d.h. indem die Lage der Endposition verändert wird) wird festgelegt, wie weit die
Messerklinge höchstens über die Auflagefläche hinausragen und in den Abstandhalter
eindringen darf, d.h. wie weit sie eindringen darf, wenn der Oszillierer mit einer
starken, die Rückstellkraft übersteigenden, Kraft mit seinem Bearbeitungsende in Richtung
zum Abstandhalter hin gedrückt wird, um z.B. auch im Bereich einer Auswulstung des
Abstandhalters tief genug in den Abstandhalter eindringen zu können.
[0058] Die Führung verhindert auch, dass eine Messerbasis des oszillierenden Messers gegen
die Glaskante stößt, was zu einer erhöhten Glasbruchgefahr führen würde.
[0059] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei einem im Wesentlichen aufrecht positionierten,
rechteckigen Isolierglaselement zum Durchtrennen der horizontalen Abschnitte und/oder
der vertikalen Abschnitte des Abstandhalters verwendet werden. Beispielsweise kann
bei einer Bearbeitungsvorrichtung nur der unten angeordnete horizontale Abschnitt
des Abstandhalters von der Glasscheibe abgetrennt werden. Durch Anordnen mehrerer
derartiger Bearbeitungsvorrichtungen hintereinander mit dazwischen angeordneten Vorrichtungen,
um das Isolierglaselement (z.B. jeweils um 90°) zu drehen, kann in einer Bearbeitungsstraße
der gesamte Abstandhalter abgetrennt werden. Ebenso denkbar ist, dass gleichzeitig
der obere und der untere horizontale Abschnitt und/oder die seitlichen vertikalen
Abschnitte des Abstandhalters durchtrennt werden. Bei einer Bearbeitungsvorrichtung
kann auch eine Trennvorrichtung oder können mehrere Trennvorrichtungen verwendet werden,
die mehrere horizontal und/oder vertikal (oder auch schräg) verlaufende Abschnitte
des Abstandhalters bei einem (insbesondere zumindest zeitweise) stillstehenden Isolierglaselement
abtrennt/abtrennen.
[0060] Mit dem Verfahren ist es möglich, einen Abstandhalter, der zwischen zwei Glasscheiben
angeordnet ist, von einer der Glasscheiben abzutrennen. Ebenso ist es möglich, einen
Abstandhalter, der nur mehr an einer einzelnen Glasscheibe angeordnet ist, von dieser
abzutrennen.
[0061] Insbesondere wenn das Verfahren mit einer automatisierten Bearbeitungsvorrichtung
durchgeführt wird, ist es auch möglich im Zuge des Verfahrens den Abstandhalter von
beiden Glasscheiben gleichzeitig (oder nahezu gleichzeitig, d.h. leicht zeitversetzt
zueinander) zu trennen. Dafür können beispielsweise zwei direkt hintereinander positionierte
Trennvorrichtungen mit jeweils einem Oszillierer vorgesehen sein, sodass einige oder
alle der zum Verfahren beschriebenen Schritte nahezu zeitgleich oder zeitlich (leicht)
versetzt an beiden Seiten des Abstandhalters ausgeführt werden. Bei einer Stütz- und
Fördereinrichtung, mit der die Isolierglaselemente aufrecht oder leicht geneigt transportiert
werden, können oben und/oder unten und/oder an jeder der vertikalen Seiten jeweils
zwei Trennvorrichtungen angeordnet sein.
[0062] Die Erfindung betrifft auch ein Messer zum Trennen einer Glasscheibe eines Isolierglaselementes
von einem seitlich an einer Innenfläche der Glasscheibe angeordneten Abstandhalter,
wobei das Messer dafür vorgesehen ist, in Oszillation versetzt zu werden. Das Messer
weist eine Messerbasis mit einem Anschluss für die Befestigung an einem Werkzeug,
insbesondere einem Oszillierer, auf. Weiters weist das Messer eine an die Messerbasis
angrenzende Messerklinge mit einer Messerspitze auf, wobei die Messerklinge eine Vorderkante,
die beim bestimmungsgemäßen Einsatz des Messers in Schneiderichtung weist und die
von eine Messerbasis zu einer Messerspitze verläuft, und eine Hinterkante, die von
der Messerbasis zur Messerspitze verläuft, aufweist.
[0063] Das Messer kann auch mehrere Messerspitzen aufweisen, wobei in diesem Fall mehrere
aneinander angrenzende Abschnitte der Messerkante in einem vorderen oder einem hinteren
Bereich (z.B. ein zwischen der Messerbasis und einer ersten Spitze und ein zwischen
der ersten Spitze und einer weiteren Spitze verlaufender Abschnitt) zusammen als Vorderkante
oder als Hinterkante angesehen werden können. Ebenso kann das Messer keine definierte
Spitze aufweisen, wobei in diesem Fall ein am weitesten von der Messerbasis weg ragender
Bereich der Messerklinge als Messerspitze angesehen wird.
[0064] Vorzugsweise sind die Messerklinge und die Messerbasis nicht in einer Ebene, sondern
in zueinander parallelen, zueinander beabstandeten Ebenen angeordnet, d.h. zueinander
versetzt. Dies verhindert, dass der an der Messerbasis angreifende Oszillierer mit
der Glaskante in Kontakt kommt und dadurch die Glasscheibe beschädigt. Überdies ermöglicht
diese Anordnung das Auftrennen von gestuften Isolierglaselementen, da beim Trennschritt
mit einem derart ausgeführten Messer der Oszillierer von der Innenfläche beabstandet
ist, auch wenn das Messer mit seiner Messerklinge an der Innenfläche flächig anliegt.
[0065] Weiters ist bevorzugt, wenn zumindest jene Seitenfläche der Messerklinge, die im
erfindungsgemäßen Einsatz zur Innenfläche der Glasscheibe (von der der Abstandhalter
abgetrennt werden soll) hin weist, möglichst plan ist, sodass die Messerklinge flächig
an der Innenfläche anliegen kann.
[0066] Diese zwei Maßnahmen ermöglichen es, mit dem erfindungsgemäßen Messer auch gestufte
Isolierglaselemente aufzutrennen, d.h. Isolierglaselemente bei denen eine der äußeren
Glasscheiben größer ist als die andere/n Glasscheibe/n und deutlich (z.B. 300 mm oder
mehr) über den Abstandhalter hinausragt. Dies, da durch die Beabstandung der Ebenen
in denen die Messerklinge und die Messerbasis angeordnet sind, auch der Oszillierer,
an dem das Messer mit seiner Messerbasis angeordnet ist, zur Ebene der Messerklinge
(die beim Trennschritt im Wesentlichen der Ebene der Innenfläche entsprechen kann)
versetzt ist.
[0067] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird besonders bevorzugt das erfindungsgemäße
Messer verwendet.
[0068] Erfindungsgemäß ist in der Messerklinge ein zwischen der Vorderkante und der Hinterkante
angeordnetes Durchgangsloch ausgebildet. Dieses Durchgangsloch erfüllt zwei wesentliche
Zwecke. Zum einen ermöglicht es einen Materialaustrag beim Durchtrennen des Abstandhalters
nicht nur im Bereich der Vorderkante bzw. der Hinterkante, sondern auch im Bereich
des Durchgangsloches. Zum anderen wird durch das Vorsehen eines Durchgangsloches die
mit dem Abstandhalter beim Durchtrennen in Kontakt stehende Fläche der Messerklinge
verkleinert, ohne dass die Stabilität der Messerklinge wesentlich darunter leidet.
Durch eine Verkleinerung der mit dem Abstandhalter in Kontakt stehenden Fläche der
Messerklinge kann die zum Abtrennen des Abstandhalters notwendige Oszillationsleistung
des Messers reduziert werden. Der Abtrag des Materials durch das Durchgangsloch sowie
die Verringerung der notwendigen Oszillationsleistung reduzieren das Verschmieren
des Abstandhalters - vor allem der Primärversiegelung - im Trennschritt.
[0069] Das Durchgangsloch ist demnach bevorzugt derart dimensioniert, dass es auch bei einer
bis zur Maximaltiefe in den Abstandhalter eingedrungenen Messerklinge nicht gänzlich
vom Abstandhalter verdeckt ist, sodass im freien Bereich des Durchgangsloches ein
Materialaustrag stattfinden kann.
[0070] Besonders bevorzugt ist das Durchgangsloch schlitzförmig und weist eine Längsausdehnung
auf, wobei die Längsausdehnung des Durchgangsloches im Wesentlichen in Richtung von
der Messerbasis zur Messerspitze hin verläuft. Dies stellt sicher, dass das Durchgangsloch
ausreichend groß für den Materialaustrag ist und dass die Fläche der Klinge in jenem
Bereich, der beim Trennschritt in den Abstandhalter hineinragt, möglichst klein ist.
[0071] Besonders bevorzugt ist die Messerspitze abgerundet ausgeführt. Dies vermindert die
Glasbruchgefahr.
[0072] Für ein optimales Schnittverhalten und einen effektiven Materialaustrag kann die
Messerspitze in Richtung der Vorderkante zu einer Mitte der Messerbasis versetzt sein,
und insbesondere an der Seite der Vorderkante über die Messerbasis hinausragen. Bei
einer derartigen Ausführungsform verläuft das Durchgangsloch daher schräg von der
Messerbasis bis zur Messerspitze hin, wenn das Durchgangsloch ein wie oben beschriebenes
schlitzförmiges Durchgangsloch ist. Dies ermöglicht einen besonders effektiven Materialaustrag.
[0073] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Vorderkante und vorzugsweise auch die Hinterkante
im Bereich der Messerspitze an einer im Einsatz des Messers von der Innenfläche weg
weisenden Seitenfläche des Messers angeschrägt, insbesondere angeschliffen oder angefast,
ist/sind. D.h., dass die Messerklinge von der Vorderkante über die Messerspitze bis
zur Hinterkante angeschrägt ist. Die Schneidkante ist dabei an der von der Innenseite
weg weisenden Seitenfläche in einem Winkel von vorzugsweise 2° bis 30° angeschrägt.
Diese Anschrägung bzw. dieser Anschliff oder diese Fase bewirkt, dass die Messerklinge
beim Durchtrennen des Abstandhalters mit der Schneidkante an die Innenfläche gepresst
wird (d.h. sie verhindert ein "Abheben" der Schneidkante von der Innenfläche).
[0074] Ebenso ist bevorzugt, dass die Vorderkante und vorzugsweise auch die Hinterkante
in einem Bereich nahe der Messerbasis an einer im Einsatz des Messers zu der Innenfläche
hin weisenden Seitenfläche des Messers angeschrägt, insbesondere angeschliffen oder
angefast, ist/sind. In diesem Bereich bzw. diesen Bereichen ist die Schneidkante an
der zur Innenseite hin weisenden Seitenfläche in einen Winkel von vorzugsweise 5°
bis 45° angeschrägt. Diese Anschrägung bzw. dieser Anschliff oder diese Fase verhindert,
dass die Schneidkante mit der Glaskante in Berührung kommt, wodurch die Glasbruchgefahr
reduziert wird.
[0075] Das Messer kann sich in Richtung von der Messerbasis zur Messerspitze hin einseitig
oder beidseitig verjüngen, um die seitliche "Aufdehnung" des Abstandhalters während
des Trennschrittes möglichst gering zu halten. Die Verjüngung kann nur abschnittsweise
vorhanden sein, und kann, muss aber nicht, an die Messerbasis anschließen und/oder
bis zur Messerspitze reichen. Vorzugsweise reicht die Verjüngung bis zu einem Mittelbereich
der Messerklinge, sodass der im erfindungsgemäßen Einsatz des Messers in den Abstandhalter
(insbesondere in die Primärdichtung) eindringende Teil der Messerklinge eine gleichmäßige
Dicke aufweist, die jedoch wesentlich dünner als die Dicke der Messerbasis ist. Das
Messer kann beispielsweise an der Messerbasis etwa 0,6 - 1 mm dick sein und sich bis
zu jenem Abschnitt der Messerklinge, der beim Trennschritt in den Abstandhalter (insbesondere
in die Primärversiegelung) eingedrungen ist, auf 0,2 - 0,5 mm verjüngen.
[0076] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen, in welchen bevorzugte
Ausführungsformen dargestellt sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht durch ein vereinfacht dargestelltes Isolierglaselement,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Messer in einer Seitenansicht,
- Fig. 3
- das erfindungsgemäße Messer aus Fig. 2 in einer weiteren Seitenansicht,
- Fig. 4
- zwei erfindungsgemäße Messer jeweils während eines verfahrensgemäßen Trennschrittes,
wodurch ein Abstandhalter nahezu gleichzeitig von zwei Glasscheiben abgetrennt wird,
in einer Seitenansicht,
- Fig. 5
- das erfindungsgemäße Messer während des in Fig. 4 dargestellten Trennschrittes in
einer Rückansicht,
- Fig. 6 bis 8
- ein Eindringen des Messers in den Abstandhalter gemäß einer ersten Variante des Verfahrens,
- Fig. 9 bis 11
- ein Eindringen des Messers in den Abstandhalter gemäß einer weiteren Variante des
Verfahrens,
- Fig. 12
- eine automatisierte Bearbeitungsvorrichtung zur automatisierten Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer Seitenansicht,
- Fig. 13
- eine in der Bearbeitungsvorrichtung aus Fig. 12 einsetzbare Trennvorrichtung in einer
Seitenansicht,
- Fig. 14
- eine im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare Vortrenneinrichtung während eines
Vortrennschrittes in einer Seitenansicht,
- Fig. 15 u. 16
- die Vortrenneinrichtung aus Fig. 14 in zwei unterschiedlichen Ausführungsformen in
einer Rückansicht,
- Fig. 17
- einen Oszillierer zur manuellen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer
Seitenansicht, und
- Fig. 18
- den Oszillierer aus Fig. 17 in einer Vorderansicht.
[0077] Fig. 1 zeigt ein herkömmliches Isolierglaselement in einer vereinfachten Ansicht
und entlang einer quer zu den Glasflächen des Isolierglaselementes verlaufenden Schnittebene
geschnitten. Das Isolierglaselement besteht aus wenigstens zwei Glasscheiben 1, die
im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, und zwischen denen ein Abstandhalter
2 angeordnet ist. In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weist das Isolierglaselement
sogar drei Glasscheiben 1 auf, wobei zwischen den äußeren Glasscheiben 1 und der inneren
Glasscheibe 1 jeweils ein Abstandhalter 2 angeordnet ist.
[0078] Das dargestellte Isolierglaselement ist ein gestuftes Isolierglaselement, bei dem
eine der außen liegenden Glasscheiben 1 (in der Darstellung die rechte Glasscheibe
1) größer ausgeführt ist als die anderen Glasscheiben 1 und deutlich über den Abstandhalter
2 hinausragt.
[0079] In den weiteren Figuren ist ein Isolierglaselement mit nur zwei Glasscheiben 1 und
einem dazwischen angeordneten Abstandhalter 2 und/oder ein nicht-gestuftes Isolierglaselement
dargestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann jedoch auch auf ein Isolierglaselement
mit mehr als zwei Glasscheiben 1 angewandt werden, oder auf ein Isolierglaselement,
das bereits "geöffnet" ist, d.h. eine Glasscheibe 1 mit einem daran angeklebten Abstandhalter
2 aufweist, an dessen anderer Seite keine Glasscheibe 1 angeordnet ist, oder auf ein
Isolierglaselement mit weitestgehend gleich großen Glasscheiben 1.
[0080] Der Abstandhalter 2 weist eine geschlossene Rahmenform auf, und verläuft leicht nach
innen versetzt zu einer Glaskante 3 der Glasscheibe 1.
[0081] In der dargestellten Ausführungsform (und auch in den weiteren in den Figuren dargestellten
Ausführungsformen) besteht der Abstandhalter 2 aus einem starren Rahmen 4, der zu
beiden Seiten mit jeweils einer Innenfläche 5 der angrenzenden Glasscheibe 1 über
eine Primärdichtung 6 verklebt ist.
[0082] Außen um den Rahmen 4 herum in der zwischen dem Rahmen 4 und den angrenzenden Glasscheiben
1 verlaufenden "Rinne" ist eine Sekundärdichtung 7 eingebracht, die am Rahmen 4 und
an den Innenflächen 5 der angrenzenden Glasscheiben 1 anhaftet (bzw. angeklebt ist).
[0083] Die Fig. 2 und 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Messer 8, das in dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden kann, in zwei unterschiedlichen Seitenansichten.
[0084] Das Messer 8 weist eine Messerbasis 9 mit einem Anschluss 11 für die Befestigung
an einem in den Fig. 2 und 3 nicht dargestellten Oszillierer 12 auf. An die Messerbasis
9 schließt eine Messerklinge 13 des Messers 8 an, die eine Messerspitze 14 aufweist.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Messerspitze 14 abgerundet.
[0085] Das Messer 8 ist dazu geeignet und vorgesehen zu oszillieren, d.h. in Schwingung
in der Ebene der Messerklinge 13 versetzt zu werden.
[0086] Die Messerklinge 13 weist weiters eine Vorderkante 15 auf, die von der Messerbasis
9 zur Messerspitze 14 verläuft und im bestimmungsgemäßen Einsatz des Messers 8 in
eine Schneiderichtung S weist. Außerdem weist die Messerklinge 13 eine Hinterkante
16 auf, die ebenfalls von der Messerbasis 9 zur Messerspitze 14 verläuft.
[0087] In Fig. 2 verläuft die Vorderkante 15 rechts und die Hinterkante 16 links an der
Messerklinge 13 und in Fig. 3 andersherum.
[0088] Die Messerspitze 14 ist zu einer Mitte der Messerbasis 9 versetzt und ragt über die
Vorderkante 15 (und auch über die Messerbasis 9) hinaus.
[0089] Die Messerklinge 13 weist ein Durchgangsloch 17 auf, das schlitzförmig ausgebildet
ist und in Richtung von der Messerbasis 9 zur Messerspitze 14 hin verläuft.
[0090] Die Messerklinge 13 ist im Bereich der Messerspitze 14 einseitig angeschrägt, insbesondere
angeschliffen, und zwar an jener der Seitenflächen 18, 19 der Messerklinge 13, die
im erfindungsgemäßen Einsatz des Messers 8 von der Innenfläche 5 weg weist, von der
der Abstandhalter 2 abgetrennt werden soll.
[0091] Ebenso ist die Messerklinge 13 in einem an die Messerbasis 9 anschließenden Bereich
der Vorderkante 15 und in einem an die Messerbasis 9 anschließenden Bereich der Hinterkante
16 angeschrägt, insbesondere angeschliffen. In diesen Bereichen ist die Messerklinge
13 jedoch an jener Seitenfläche 19, 18 abgeschrägt, die im erfindungsgemäßen Einsatz
des Messers 8 zu der Innenfläche 5 hin weist, von der der Abstandhalter 2 abgetrennt
werden soll.
[0092] In der dargestellten Ausführungsform ist die Messerspitze 14 an der in Schneiderichtung
S gesehen linken Seitenfläche 18 und die anderen angeschrägten Bereiche sind an einer
in Schneidrichtung S gesehen rechten Seitenfläche 19 angeschrägt. Demnach ist das
in den Fig. 2 und 3 dargestellte Messer 8 dazu ausgelegt, einen Abstandhalter 2 zu
durchtrennen bzw. abzutrennen, der in Schneiderichtung S gesehen links an einer Glasscheibe
1 angeklebt ist. Wenn das Messer 8 einen Abstandhalter 2 abtrennen soll, der in Schneiderichtung
S gesehen rechts an einer Glasscheibe 1 angeordneten (angeklebten) ist, ist es jeweils
entsprechend anders angeschrägt. Die Anschrägungen 20, insbesondere Anschliffe, sind
in den Fig. 2 und 3 schematisch eingezeichnet.
[0093] Das Messer 8 kann sich in Richtung von der Messerbasis 9 zur Messerspitze 14 hin
einseitig oder beidseitig verjüngen, insbesondere von der Messerbasis 9 bis zu jenem
Abschnitt der Messerklinge 13, der beim Trennschritt in den Abstandhalter 2 (insbesondere
in die Primärdichtung 6) eingedrungen ist (vgl. hierzu Fig. 4).
[0094] Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei erfindungsgemäße Messer 8 jeweils während eines verfahrensgemäßen
Trennschrittes, in dem der Abstandhalter 2 von einer der Glasscheiben 1 getrennt wird,
in einer Seitenansicht (Fig. 4) und einer Frontalansicht (Fig. 5). Die Messer 8 sind
in Längsrichtung L des Abstandhalters 2 gesehen in kurzem Abstand zueinander angeordnet,
sodass die Trennschritte kurz nacheinander ausgeführt werden. Im dargestellten Trennschritt
(bzw. in den dargestellten Trennschritten) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Abstandhalter 2 nahezu gleichzeitig von beiden angrenzenden Glasscheiben 1 abgetrennt.
[0095] Der Pfeil in Fig. 4 zeigt eine Bearbeitungsrichtung B an, in der sich das Isolierglaselement
beim dargestellten Trennschritt bewegt. Die oszillierenden Messer 8 bewegen sich somit
beim Trennschritt in Schneiderichtung S (die entgegengleich der Bearbeitungsrichtung
verläuft) der Messer 8 und entlang einer Längserstreckung L (die sich in Fig. 4 von
horizontal erstreckt) des Abstandhalters 2 relativ zur Glasscheibe 1.
[0096] Die Messerklinge 13 liegt in der dargestellten Ausführungsform bei jedem der Messer
8 im Wesentlichen an der Innenfläche 4 der jeweiligen Glasscheibe 1 an und ist bis
zu einer vordefinierten Maximaltiefe T
max, quer zur Längserstreckung L des Abstandhalters 2 gesehen, in den Abstandhalter 2
eingedrungen. Die vordefinierte Maximaltiefe T
max erstreckt sich in der dargestellten Ausführungsform über die gesamte Tiefe des Abstandhalters
2, sodass jedes der Messer 8 beim Durchtrennen die Sekundärdichtung 7 und die Primärdichtung
6 gänzlich durchdringt und zwischen der Innenfläche 5 und dem starren Rahmen 4 des
Abstandhalters 2 entlangläuft.
[0097] Das Durchgangsloch 17 jedes der Messer 8 ragt unterhalb des Abstandhalters 2 hervor,
d.h. es ist nicht gänzlich vom Abstandhalter 2 abgedeckt, damit Material aus dem Durchgangsloch
17 ausgebracht werden kann.
[0098] In der dargestellten Ausführungsform wird bei einem gestuften Isolierglaselement
der Abstandhalter 2 von beiden angrenzenden Glasscheiben 1 abgetrennt, wobei eine
der Glasscheiben 1 (in Fig. 5 die rechte Glasscheibe 1) größer ist als die andere
der Glasscheiben 1 und mit ihrer Glaskante 3 über den Abstandhalter 2 hinausragt.
[0099] In den Fig. 6 bis 8 ist das Eindringen des Messers 8 in den Abstandhalter 2 gemäß
einer ersten Variante des Verfahrens dargestellt, bei der das Messer 8, bevor es in
den Abstandhalter 2 eindringt, seitlich des Abstandhalters 2 positioniert wird.
[0100] In Fig. 6 werden Positionsdaten des Messers 8 mit einer Sensoreinrichtung 21 erfasst,
die z.B. einen optischen Positionsmessungssensor umfasst.
[0101] In Fig. 7 werden mit der Sensoreinrichtung 21 ebenso Positionsdaten des Isolierglaselementes
bzw. der Glasscheibe 1 erfasst.
[0102] Das Messer 8 wird dann anhand der erfassten Positionsdaten (und/oder anhand von aus
einer Datenbank beziehbaren oder von einer bedienenden Person bereitgestellten Daten
zum Isolierglaselement, insbesondere der Glasscheibendicke) seitlich des Abstandhalters
2 und von der Innenfläche 5 der Glasscheibe 1 beabstandet positioniert. Das Messer
8 wird zur Innenfläche 5 um eine parallel zur Längserstreckung L des Abstandhalters
2 verlaufende Längsschwenkachse verschwenkt positioniert, sodass es mit einer Ebene
der Innenfläche 5 einen spitzen Winkel einschließt.
[0103] Zu diesem Zeitpunkt, aber auch früher oder später, kann das Messer 8 mittels einer
Kühleinrichtung, die in der dargestellten Ausführungsform mehrere Kühldüsen 22 aufweist,
mit einem Kühlmedium besprüht bzw. benetzt werden.
[0104] Nach dem Positionieren des Messers 8 dringt dieses schwingungsfrei, d.h. ohne dass
der Oszillierer 12 - der in den Fig. 6 bis 8 symbolisch als Kreis dargestellt ist
- das Messer 8 in Oszillation versetzt, bis zu einer Starttiefe in den Abstandhalter
2 (hier: in die Sekundärdichtung 7) ein.
[0105] Anschließend wird das Messer 8 in Oszillation versetzt, in einer Schwenk- und Vorschubbewegung
gleichzeitig tiefer in den Abstandhalter 2 eingedrückt (in eine Richtung quer zur
Längserstreckung L des Abstandhalters 2) und mit der Messerklinge 13 zur Innenfläche
5 hin verschwenkt, sodass der spitze Winkel zwischen der Innenfläche 5 und der Messerklinge
13 bis zu einem vordefinierten Längswinkel verkleinert wird (bzw. bis der spitze Winkel
gleich Null ist und die Messerklinge 13 im Wesentlichen plan an der Innenfläche 5
anliegt).
[0106] Die vorangehend beschriebenen Schritte des Eindrückens des Messers 8 bis zur Maximaltiefe
T
max und des Verschwenkens der Messerklinge 13 bis zum Erreichen des Längswinkels können
vor dem Trennschritt, d.h. bevor das Messer 8 relativ zur Glasscheibe 1 bewegt wird,
oder während des Trennschrittes stattfinden.
[0107] Die Fig. 6 bis 8 zeigen eine automatisierte Variante des Verfahrens, bei der das
Messer automatisiert positioniert wird. Das Positionieren des Messers 8 vor dem Eindringen
in den Abstandhalter 2, das schwingungslose Eindringen des Messers 8 bis zur Starttiefe
und das Eindringen und Verschwenken des oszillierenden Messers 8 bis zur Maximaltiefe
T
max und bis zum vordefinierten Längswinkel kann auch bei einer manuellen Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens stattfinden (das Erfassen von Positionsdaten entfällt
bei einer derartigen Variante).
[0108] In den Fig. 9 bis 11 ist das Eindringen des Messers 8 in den Abstandhalter 2 gemäß
einer weiteren Variante des Verfahrens dargestellt, bei der das Messer 8, bevor es
in den Abstandhalter 2 eindringt, in Längserstreckung L gesehen vor dem Abstandhalters
2 positioniert ist.
[0109] Auch bei dieser Variante wird die Position des Messers 8 vor dem Eindringen des Messers
8 in den Abstandhalter 2 mittels einer Sensoreinrichtung 21 erfasst (siehe Fig. 9)
und das Messer 8 entsprechend vor dem Abstandhalter 2 positioniert (siehe Fig. 10)
.
[0110] In der dargestellten Ausführungsform ist das Messer 8 um eine quer zur Längserstreckung
L des Abstandhalters 2 verlaufende Querschwenkachse mit seiner Messerklinge 13 zur
Ebene der Innenfläche 5 hin geschwenkt, sodass ein spitzer Winkel zwischen der Messerklinge
13 und der Ebene der Innenfläche 5 eingeschlossen ist.
[0111] Das Messer 8 wird schwingungsfrei (d.h. ohne dass es vom Oszillierer 12 in Oszillation
versetzt ist) an den Abstandhalter 2 herangeführt bis es am Abstandhalter 2 anliegt
bzw. ein kleines Stück in diesen eingedrungen ist, wobei in der dargestellten Variante
das Isolierglaselement und somit der Abstandhalter 2 zum Messer 8 hin bewegt werden.
[0112] Das oszillierende Messer 8 wird anschließend - vor oder während des Trennschrittes
- mit seiner Messerklinge 13 zur Innenfläche 5 hin bewegt (vgl. Fig. 11), bis es mit
der Vorderkante 15 an der Innenfläche 5 anliegt oder sogar noch weiter, bis die Messerklinge
13 verbogen wird und der spitze Winkel zwischen der Innenfläche 5 und der Messerklinge
13 bis zu einem vordefinierten Querwinkel verkleinert wird bzw. bis die Messerklinge
13 im Wesentlichen plan an der Innenfläche 5 anliegt.
[0113] Fig. 12 zeigt eine automatisierte Bearbeitungsvorrichtung 23 zum automatisierten
Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Seitenansicht.
[0114] Die Bearbeitungsvorrichtung 23 weist eine Stütz- und Fördereinrichtung 24 zum gestützten
Transportieren einer oder mehrerer flächig nebeneinander angeordneter Glasscheibe/n
1 eines Isolierglaselementes in die Bearbeitungsrichtung B auf. Dafür umfass die Stütz-
und Fördereinrichtung 24 Vertikalförderrollen 25 (die vorzugsweise angetrieben sind)
und Stützwände 26 mit Stützrollen 27.
[0115] Weiters weist die Bearbeitungsvorrichtung 23 wenigstens eine Trennvorrichtung 28
auf, die den Oszillierer 12 mit dem Messer 8, sowie eine mit dem Oszillierer 12 verbundene
Positioniereinrichtung 33 umfasst.
[0116] In der dargestellten Ausführungsform weist die Bearbeitungsvorrichtung 23 oben und
unten jeweils zwei Trennvorrichtungen 28 auf, von denen zwei unten, zum Durchtrennen
eines im Bereich einer unteren Glaskante 3 verlaufenden unteren Abschnittes 29 des
Abstandhalters 2 entlang seiner Längserstreckung 2, und zwei oben, zum Durchtrennen
eines im Bereich einer oberen Glaskante 3 verlaufenden oberen Abschnittes 31 des Abstandhalters
2 entlang seiner Längserstreckung 2, angeordnet sind. Mit den jeweils zwei hintereinander
angeordneten Trennvorrichtungen 28 (sowohl oben als auch unten) kann der Abstandhalter
2 nahezu gleichzeitig von beiden daran angrenzenden Glasscheiben 1 abgetrennt werden.
[0117] Die seitlichen Abschnitte 32 des Abstandhalters 2 können entlang ihrer jeweiligen
Längserstreckung L in einer weiteren, gleich ausgestalteten, Bearbeitungsvorrichtung
23 durchtrennt werden, nachdem das Isolierglaselement um 90° gedreht wurde.
[0118] Mit der Positioniereinrichtung 33 (bzw. einem nicht dargestellten vertikal verfahrbaren
Schlitten der Teil der Positioniereinrichtung 33 sein kann) können zumindest die oberen
Trennvorrichtungen 28 quer zur Längserstreckung L des oberen Abschnittes des Abstandhalters
2 verfahren werden, damit die Bearbeitungsvorrichtung 23 für unterschiedlich dimensionierte
Isolierglaselemente geeignet ist.
[0119] In Fig. 13 ist die bei der Bearbeitungsvorrichtung 23 eingesetzte Trennvorrichtung
28 in einer Seitenansicht im Detail dargestellt.
[0120] Die Trennvorrichtung 28 weist den Oszillierer 12 mit dem Messer 8 auf, wobei der
Oszillierer an der Positioniereinrichtung 33 montiert ist.
[0121] In der dargestellten Ausführungsform ist eine seitliche Führungsplatte 34 mit Führungsschlitzen
35 einer Verschwenkeinrichtung 36 der Positioniereinrichtung 33 dargestellt. Durch
die Führungsschlitze 35 sind mit dem Oszillierer 12 verbundene Bolzen 37 geführt.
Aufgrund der Form der Führungsschlitze 35 führt das Messer 8 beim Hinbewegen des Oszillierer
12 mit Hilfe eines Antriebes 30 zum Abstandhalter 2 (quer zur Längserstreckung L des
Abstandhalters 2) die bereits zu den Fig. 6 bis 8 beschriebene Schwenk- und Vorschubbewegung
aus.
[0122] Auch auf der anderen Seite des Oszillierers 12 ist eine in Fig. 13 nicht sichtbare
weitere Führungsplatte, mit weiteren Führungsschlitzen in denen weitere mit dem Oszillierer
12 verbundene Bolzen geführt sind, angeordnet. Die weiteren Führungsschlitze der weiteren
Führungsplatte können einen von den Führungsschlitzen 35 der Führungsplatte 34 leicht
abweichenden Verlauf aufweisen, insbesondere jeweils einen schräger verlaufenden Endabschnitt
38. Durch die unterschiedlich schräg verlaufenden Endabschnitte 38 der Führungsplatte
34 und der weiteren Führungsplatte wird der Oszillierer 12 und somit auch die Messerbasis
9 beim Heranbewegen an die Glasscheibe 1 zu einer Ebene der Innenfläche 5 verdreht.
Dadurch wird auch die Messerklinge 13 zur Messerbasis 9 verschwenkt und die Messerklinge
13 mit der Vorderkante 15 fest gegen die Innenfläche 5 der Glasscheibe 1 gedrückt.
[0123] Die Führungsplatten 34 und der Antrieb 30 bilden zusammen die Verschwenkeinrichtung
36 der Positioniereinrichtung 33, die auch dafür dient, das Messer 8 quer zur Längserstreckung
L des Abstandhalters 2 gesehen in den Abstandhalter 2 hineinzubewegen.
[0124] Eine Anfahreinrichtung 40 der Positioniereinrichtung 33, die mit der Verschwenkeinrichtung
36 verbunden ist, ermöglicht die Bewegung des Oszillierers 12 quer zur Längserstreckung
L des zu durchtrennenden Abstandhalters 2, zum Abstandhalter 2 hin oder von diesem
weg.
[0125] Mit Hilfe einer Querfahreinrichtung 53 der Positioniereinrichtung 33 kann der Oszillierer
12 quer zur Längserstreckung L des zu durchtrennenden Abstandhalters 2 zum Abstandhalter
2 hin oder von diesem weg verfahren werden um unterschiedlich große Isolierglaselemente
auftrennen zu können. Im Rahmen der Erfindung kann auch die Querfahreinrichtung 53
dafür vorgesehen sein, das Messer 8 quer zur Längserstreckung L des Abstandhalters
2 gesehen in den Abstandhalter 2 hinein- und aus diesem herauszubewegen.
[0126] Die Positioniereinrichtung 33 kann weiters auch eine nicht im Detail dargestellte
Längsfahreinrichtung zum Verfahren der Trennvorrichtung 28 entlang der Längserstreckung
L des Abstandhalters 2 (d.h. des zu durchtrennenden Abschnittes des Abstandhalters
2) aufweisen.
[0127] Die Positioniereinrichtung 33 kann - wie dargestellt - eine Sensoreinrichtung 21,
insbesondere einen optischen Positionsmessungssensor, aufweisen, um die Position der
Positioniereinrichtung 33 gegenüber dem Abstandhalter 2 bzw. der Glasscheibe 1 ermitteln
zu können. Weiters kann die Positioniereinrichtung 33 eine Kühldüse 22 zum Aufsprühen
eines Kühlmediums auf die Messerklinge 13 aufweisen.
[0128] Fig. 14 zeigt in einer Seitenansicht eine im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare
Vortrenneinrichtung 39 während eines Vortrennschrittes, der vor dem Trennschritt stattfindet.
Die Vortrenneinrichtung 39 kann in die Bearbeitungsvorrichtung 23 gemäß Fig. 12 integriert
sein und ist z.B. in Bearbeitungsrichtung B gesehen vor der Trennvorrichtung 28 positioniert,
sodass an jeder Stelle des Abstandhalters 2 bei einer Vorwärtsbewegung des Isolierglaselementes
zuerst der Vortrennschritt und direkt darauf der Trennschritt erfolgen kann.
[0129] Die Vortrenneinrichtung 39 weist ein rotierendes Trennwerkzeug 41 auf, das den Abstandhalter
in einem von der Innenfläche 5 beabstandeten Bereich durchtrennt. Dabei wird die Sekundärdichtung
7 gänzlich durchtrennt und der starre Rahmen 4 eingeschnitten oder zumindest eingedrückt.
[0130] Die Fig. 15 und 16 zeigen die Vortrenneinrichtung 39 aus Fig. 14 in zwei unterschiedlichen
Ausführungsformen in einer Rückansicht.
[0131] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 15 ist das Trennwerkzeug 41 ein rotierendes Schneidemesser,
sodass die Rotationsbewegung des Trennwerkzeuges 41 zusammen mit der seitlichen Haftreibung
genutzt werden kann, um die Glasscheibe 1 in Bearbeitungsrichtung B fortzubewegen
bzw. zu transportieren.
[0132] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 16 ist das Trennwerkzeug 41 ein rotierendes Sägeblatt,
sodass im Vortrennschritt möglichst viel Material aus der Sekundärdichtung 7 entfernt
wird und die Spannung im Abstandhalter 2 besonders stark reduziert werden kann.
[0133] Die Fig. 17 und 18 zeigen einen Oszillierer 12 zur manuellen Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer Seitenansicht (Fig. 17) und in einer Vorderansicht (Fig. 18).
[0134] Der Oszillierer 12 umfasst einen Grundkörper 42 mit einem Bearbeitungsende 43, an
dem das über den Grundkörper 42 hinausragende, in Oszillation versetzbare, Messer
8 angeordnet ist.
[0135] An einer mit dem Grundkörper 42 verbundenen Distanzeinrichtung 44 ist außerhalb des
Grundkörpers 42 eine lattenförmige Führung 45 angeordnet.
[0136] Die Führung 45 ist vom Bearbeitungsende 43 um eine veränderliche Distanz beabstandet
(angedeutet durch den Bewegungspfeil). Dafür weist die Distanzeinrichtung 44 zwei
Führungsbolzen 46, die durch Führungsöffnungen 47 geführt sind, auf, an deren distalen
Enden die Führung 45 angeordnet ist.
[0137] Durch Verschieben der Führungsbolzen 46 in den Führungsöffnungen 47 kann die Führung
45 näher zum Bearbeitungsende 43 hin und weiter von diesem weg bewegt werden. Federn
51 zwischen den Führungsöffnungen 47 und der Führung 45 drücken die Führung 45, wenn
diese nirgendwo anliegt, wieder in eine Ausgangsposition zurück, in der die Führung
45 maximal von dem Bearbeitungsende 43 entfernt ist.
[0138] Die Distanzeinrichtung 44 weist weiters Anschläge 48 an Enden von Eindrehbolzen 52
auf, die ein Verschieben der Führung 45 zum Bearbeitungsende 43 hin begrenzen, d.h.
eine Endposition der Führung 45 festlegt.
[0139] Die Führung 45 weist eine Auflagefläche 49 zum Anlegen an die Glasscheibe 1 und/oder
den Abstandhalter 2 auf.
[0140] In der Ausgangsposition ist die Führung 45 weitest möglich vom Bearbeitungsende 43
entfernt, sodass die Messerklinge 13 mit einer Minimallänge über die Auflagefläche
43 hinausragt, und in der Endposition ist die Führung 45 nähest möglich zum Bearbeitungsende
43 hin verschoben, sodass die Messerklinge 13 mit einer Maximallänge über die Auflagefläche
42 hinausragt.
[0141] Die Größe der Minimallänge und/oder der Maximallänge kann einstellbar sein, indem
die effektive Länge der Führungsbolzen 46 durch Verdrehen von Einstellschrauben 50
an den aus den Führungsöffnungen 47 herausragenden Enden der Führungsbolzen 46 verändert
wird (= Verändern der Minimallänge) und indem die Eindrehbolzen 52 mit den Anschlägen
48 weiter herausragend oder weiter hineingeschoben positioniert werden (= Verändern
der Minimallänge).
[0142] Die Messerklinge 13 kann auch bei der manuellen Ausführung des Verfahrens in der
bereits zu den Fig. 6 bis 8 beschriebenen Schwenk- und Vorschubbewegung bewegt werden.
[0143] Das manuelle Trennen des Abstandhalters 2 von der Glasscheibe 1 kann wie folgt ausgeführt
werden:
Zuerst wird, durch Verdrehen der Einstellschrauben 50 an den aus den Führungsöffnungen
47 herausragenden Enden der Führungsbolzen 46, der größtmögliche Abstand den die Führung
45 zum Bearbeitungsende 43 aufweisen kann eingestellt. Dadurch ergibt sich eine Minimallänge
die das Messer 8 jedenfalls in den Abstandhalter 2 eindringen kann, bis die Führung
45 den Glasrand 3 der Glasscheibe 1 berührt. Das Messer 8 ragt nun mit einem Teil
der Messerklinge 13 über die Auflagefläche 49 hinaus und die Führung 45 ist durch
die an den Führungsbolzen 46 (zwischen der Distanzeinrichtung 44 und der Führung 45)
angeordneten Federn 51 vorgespannt. Die Federn 51 erzeugen eine starke Rückstellkraft,
durch die die Führung 45 vom Bearbeitungsende 43 weggedrückt wird.
[0144] Ebenso wird die kleinstmögliche Distanz, die die Führung 45 zum Bearbeitungsende
43 hin gedrückt werden kann eingestellt, indem die Einschraubbolzen 52 in die Distanzeinrichtung
33 eingeschraubt bzw. aus dieser ausgeschraubt werden, wodurch der Abstand der Anschläge
48 zum Bearbeitungsende 43 verringert oder vergrößert wird. Wenn die Führung 45 an
den Anschlägen 48 anliegt, ragt die Messerklinge 13 weitest möglich, d.h. mit einer
Maximallänge, über die Auflagefläche 49 hinaus.
[0145] Anschließend wird das Messer 8 leicht beabstandet zur Glaskante 3 der Innenfläche
5 unter einem sehr spitzen Winkel zur Innenfläche 5 geneigt in den Abstandhalter 2
(insbesondere in die Sekundärversiegelung 7) gedrückt.
[0146] Wenn das Messer 8 derart am und im Abstandhalter 2 positioniert ist, wird der Messerantrieb
(d.h. der Oszillierer 12) gestartet und das Messer 8 tiefer in den Abstandhalter 2
gedrückt, bis die Führung 45 am Isolierglaselement und die Messerspitze 14 (insbesondere
auch die Vorderkante 15) an der Innenfläche 5 anliegt.
[0147] Anschließend wird die Messerklinge 13 entlang der Längserstreckung L des Abstandhalters
2 bewegt und der Abstandhalter 2 durchtrennt. Dabei kann der Oszillierer 12 manuell
um die Querachse verdreht werden, damit die Vorderkante 15 der Messerklinge 13 fest
gegen die Innenfläche 5 gedrückt wird.
[0148] Trifft die Führung 45 beim manuell ausgeführten Trennschritt auf eine Auswulstung
des Abstandhalters 2, so kann die den Oszillierer 12 bedienende Person den zum Isolierglaselement
hin ausgeübten Druck solange erhöhen, bis die Rückstellkraft der Federn 51 überwunden
ist, und die Messerklinge 13 eine größere Länge als die Minimallänge (bis zur Maximallänge)
über die Anlegefläche 49 hinaus ragt. Somit kann auch im Bereich der Auswulstung der
Abstandhalter 2 über seine gesamte Tiefe durchtrennt werden.
Bezugszeichenliste
[0149]
- 1
- Glasscheibe
- 2
- Abstandhalter
- 3
- Glaskante
- 4
- Rahmen
- 5
- Innenfläche
- 6
- Primärdichtung
- 7
- Sekundärdichtung
- 8
- Messer
- 9
- Messerbasis
- 10
- ---
- 11
- Anschluss
- 12
- Oszillierer
- 13
- Messerklinge
- 14
- Messerspitze
- 15
- Vorderkante
- 16
- Hinterkante
- 17
- Durchgangsloch
- 18
- linke Seitenfläche
- 19
- rechte Seitenfläche
- 20
- Anschrägung
- 21
- Sensoreinrichtung
- 22
- Kühldüse
- 23
- Bearbeitungsvorrichtung
- 24
- Stütz- und Fördereinrichtung
- 25
- Vertikalförderrollen
- 26
- Stützwände
- 27
- Stützrollen
- 28
- Trennvorrichtung
- 29
- unterer Abschnitt Abstandhalter
- 30
- Antrieb
- 31
- oberer Abschnitt Abstandhalter
- 32
- seitlicher Abschnitt Abstandhalter
- 33
- Positioniereinrichtung
- 34
- Führungsplatte
- 35
- Führungsschlitz
- 36
- Verschwenkeinrichtung
- 37
- Bolzen
- 38
- Endabschnitt Führungsschlitz
- 39
- Vortrenneinrichtung
- 40
- Anfahreinrichtung
- 41
- Trennwerkzeug
- 42
- Grundkörper
- 43
- Bearbeitungsende
- 44
- Distanzeinrichtung
- 45
- Führung
- 46
- Führungsbolzen
- 47
- Führungsöffnungen
- 48
- Anschläge
- 49
- Auflagefläche
- 50
- Einstellschraube Führungsbolzen
- 51
- Feder
- 52
- Eindrehbolzen
- 53
- Querfahreinrichtung
- S
- Schneidrichtung
- B
- Bearbeitungsrichtung
- L
- Längserstreckung Abstandhalter
- Tmax
- Maximaltiefe
1. Verfahren zum Trennen wenigstens einer Glasscheibe (1) eines Isolierglaselementes
von einem seitlich an einer Innenfläche (5) der Glasscheibe (1) angeordneten Abstandhalter
(2), wobei der Abstandhalter (2) mit der Innenfläche (5) der Glasscheibe (1) verklebt
ist, und wobei der Abstandhalter (2) in einem Trennschritt zumindest teilweise, vorzugsweise
gänzlich, durch ein in den Abstandhalter (2) eindringendes, oszillierendes Messer
(8) entlang einer Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) und quer zur Längserstreckung
(L) durchtrennt wird, während sich das oszillierende Messer (8) in Schneiderichtung
(S) des Messers (8) entlang der Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) relativ
zur Glasscheibe (1) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (8) vor dem Eindringen in den Abstandhalter (2) außerhalb des Abstandhalters
(2) und von der Innenfläche (5) beabstandet positioniert wird bzw. ist, währenddessen
seine Messerklinge (13) zu einer Ebene der Innenfläche (5) und um eine Längsschwenkachse,
die im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) verläuft,
um einen spitzen Winkel verschwenkt ist,
• dass das Messer (8), nachdem es außerhalb des Abstandhalters (2) und von der Innenfläche
(5) beabstandet positioniert und bevor es in Oszillation versetzt wird, im Wesentlichen
schwingungsfrei eine vordefinierte Starttiefe in den Abstandhalter (2) eindringt,
• und dass das in den Abstandhalter (2) eindringende, oszillierende Messer (8) mit
seiner Messerklinge (13) in Richtung Innenfläche (5) bewegt wird, bis ein vordefinierter
Abstand der Messerklinge (13) zur Innenfläche (5) erreicht ist, und währenddessen
um die Längsschwenkachse zur Innenfläche (5) hin verschwenkt wird, bis ein vordefinierter
Längswinkel zwischen der Innenfläche (5) und der Messerklinge (13) erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordefinierte Abstand gleich Null ist, d.h. dass das oszillierende Messer (8)
mit seiner Messerklinge (13) in Richtung Innenfläche (5) bewegt wird, bis die Messerklinge
(13) an der Innenfläche (5) anliegt und/oder dass der vordefinierter Längswinkel im
Wesentlichen gleich Null ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (8) vor dem Eindringen in den Abstandhalter (2) in Längserstreckung (L)
gesehen seitlich neben dem Abstandhalter (2) positioniert wird bzw. ist und beim Eindringen
in den Abstandhalter (2) im Wesentlichen quer zur Längserstreckung (L) bis zu einer
vordefinierten Maximaltiefe (Tmax) in den Abstandhalter (2) eindringt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vorzugsweise direkt vor dem Trennschritt stattfindenden Ausrichtungsschritt
der Abstandhalter (2) zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich, durch das in den
Abstandhalter (2) eindringende, oszillierende Messer (8) entlang der Längserstreckung
(L) des Abstandhalters (2) und quer zur Längserstreckung (L) durchtrennt wird, während
sich das oszillierende Messer (8) entgegen der Schneiderichtung (S) des Messers (8)
entlang der Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) relativ zur Glasscheibe (1)
bewegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messerklinge (13) vor dem Eindringen in den Abstandhalter (2), während das Messer
(8) außerhalb des Abstandhalters (2) und von der Innenfläche (5) beabstandet positioniert
wird bzw. ist, zu einer Ebene der Innenfläche (5) und um eine Querschwenkachse, die
im Wesentlichen normal zur Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) verläuft, um
einen spitzen Winkel verschwenkt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das in den Abstandhalter (2) eindringende, oszillierende Messer (8), während es sich
mit seiner Messerklinge (13) in Richtung zur Innenfläche (5) hin bewegt, um eine Querschwenkachse,
die im Wesentlichen normal zur Längserstreckung (L) des Abstandhalters (2) verläuft,
von einer Ebene der Innenfläche (5) weg verschwenkt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (8) eine an die Messerklinge (13) anschließende Messerbasis (9) aufweist,
an der das Messer (8) in Oszillation versetzt wird, und dass während des Trennschrittes
die Messerklinge (13) im Wesentlichen flächig an der Innenfläche (5) anliegt und zur
Messerbasis (9) um einen Verdrehwinkel verdreht ist, wobei die Messerklinge (13) und
die Messerbasis (9) derart zueinander verdreht sind, dass die Messerklinge (13) mit
einer in Schneidrichtung (S) weisenden Vorderkante (15) gegen die Innenfläche (5)
gepresst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter (2) vor dem Trennschritt und ggf. vor dem Ausrichtungsschritt in
einem Vortrennschritt mittels einer Vortrenneinrichtung (39) in einem von der Innenfläche
(5) beabstandeten Bereich durch einen entlang der Längserstreckung (L) des Abstandhalters
(2) verlaufenden und bis zu einer vordefinierten Vortrenntiefe reichenden Vortrennschnitt
durchtrennt wird, wobei die Vortrenneinrichtung (39) zum Durchführen des Vortrennschrittes
ein Trennwerkzeug (41), vorzugsweise ein weiteres oszillierendes Messer, ein rotierendes
Schneidmesser, ein rotierendes Sägeblatt oder eine rotierende Trennscheibe, aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung des Verfahrens eine automatisierte Bearbeitungsvorrichtung (23)
verwendet wird, die eine Stütz- und Fördereinrichtung (24) zum gestützten Transportieren
einer oder mehrerer flächig nebeneinander angeordneter Glasscheibe/n (1) eines Isolierglaselementes
in eine Bearbeitungsrichtung (B), sowie wenigstens eine Trennvorrichtung (28) aufweist,
wobei die Trennvorrichtung (28) eine Positioniereinrichtung (33) und wenigstens einen
mit der Positioniereinrichtung (33) verbundenen Oszillierer (12) umfasst, wobei der
Oszillierer (12) das Messer (8) aufweist, und wobei der Oszillierer (12) und somit
das Messer (8) mit Hilfe der Positioniereinrichtung (33) relativ zum Isolierglaselement,
insbesondere zur Glasscheibe (1) und zum Abstandhalter (2), positioniert und bewegt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung (33) eine Anfahreinrichtung, mit der der Oszillierer (12)
quer zur Längserstreckung (L) des zu durchtrennenden Abstandhalters (2) zur Innenfläche
(5) hin und von dieser weg verfahren wird, aufweist, und dass die Positioniereinrichtung
(33) eine Verschwenkeinrichtung (36), mit der der Oszillierer (12) relativ zur Glasscheibe
(1) bzw. zu den Glasscheiben (1) verschwenkt wird, und/oder eine Querfahreinrichtung,
mit der der Oszillierer (12) quer zur Längserstreckung (L) des zu durchtrennenden
Abstandhalters (2) zum Abstandhalter (2) hin und von diesem weg verfahren wird und/oder
eine Längsfahreinrichtung, mit der der Oszillierer (12) entlang der Längserstreckung
(L) des zu durchtrennenden Abstandhalters (2) verfahren wird, und/oder eine Dreheinrichtung,
mit der der Oszillierer (12) um eine quer zur Längserstreckung (L) des zu durchtrennenden
Abstandhalters (2) verlaufende Achse gedreht wird, aufweisen kann.
11. Verfahren nach Anspruch 8 sowie nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vortrenneinrichtung (39) mit einem rotierenden Trennwerkzeug (41) verwendet
wird, dass die Vortrenneinrichtung (39) derart an der Bearbeitungsvorrichtung (23)
positioniert ist, dass das Trennwerkzeug (41) beim Transport der Glasscheibe/n (1)
in die Bearbeitungsrichtung (B) in Richtung Längserstreckung (L) des zu durchtrennenden
Abstandhalters (2) gesehen von vorne auf den Abstandhalter (2) trifft und diesen entlang
der Längserstreckung (L) des abzutrennenden Abstandhalters (2) zumindest teilweise
durchtrennt, und dass vorzugsweise die Glasscheibe/n (1) aufgrund der Rotation und
der seitlichen Haftreibung des rotierenden Trennwerkzeuges (41) in die Bearbeitungsrichtung
(B) transportiert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Durchführung des Verfahrens ein manuell zu bedienender Oszillierer (12) verwendet
wird, umfassend:
• einen Grundkörper (42) mit einem Bearbeitungsende (43), in dessen Bereich das über
den Grundkörper (42) hinausragende, in Oszillation (42) versetzbare, Messer (8) angeordnet
ist,
• eine Führung (45), die außerhalb des Grundkörpers (42) und vom Bearbeitungsende
(43) um eine veränderliche Distanz beabstandet angeordnet ist und die eine Auflagefläche
(49) zum Anlegen an die Glasscheibe (1) und/oder den Abstandhalter (2) aufweist,
• eine mit dem Grundkörper (42) verbundene Distanzeinrichtung (44), mit der die Führung
(45) zwischen einer Ausgangsposition und einer Endposition geführt verschiebbar ist,
wobei die Führung (45) in der Ausgangsposition weitest möglich vom Bearbeitungsende
(43) entfernt ist, sodass die Messerklinge (13) mit einer Minimallänge über die Auflagefläche
(49) hinausragt, und in der Endposition nähest möglich zum Bearbeitungsende (43) hin
verschoben ist, sodass die Messerklinge (13) mit einer Maximallänge über die Auflagefläche
(49) hinausragt und wobei durch wenigstens ein Rückstellelement, insbesondere eine
Feder (51), der Distanzeinrichtung (33) eine Rückstellkraft auf die Führung (45) ausgeübt
wird, die die Führung (45) in Richtung der Ausgangsposition drückt, und
• vorzugsweise Feststelleinrichtungen, mit denen die Lage der Ausgangsposition und
der Endposition und somit die Minimallänge und die Maximallänge einstellbar sind.
13. Messer (8) zum Trennen einer Glasscheibe (1) eines Isolierglaselementes von einem
seitlich an einer Innenfläche (5) der Glasscheibe (1) angeordneten Abstandhalter (2),
wobei das Messer (8) dafür vorgesehen ist, in Oszillation versetzt zu werden, wobei
das Messer (8) eine Messerbasis (9) mit einem Anschluss (11) für die Befestigung an
einem Oszillierer (12) und eine Messerklinge (13) mit einer Messerspitze (14) aufweist,
wobei die Messerklinge (13) eine Vorderkante (15), die beim bestimmungsgemäßen Einsatz
des Messers (8) in Schneiderichtung (S) weist und die von eine Messerbasis (9) zu
einer Messerspitze (14) verläuft, und eine Hinterkante (16), die von der Messerbasis
(9) zur Messerspitze (14) verläuft, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Messerklinge (13) ein zwischen der Vorderkante (15) und der Hinterkante (16)
angeordnetes, vorzugsweise schlitzförmiges, Durchgangsloch (17) ausgebildet ist.
14. Messer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch (17) schlitzförmig ist und eine Längsausdehnung aufweist, und
dass die Längsausdehnung des Durchgangsloches (17) im Wesentlichen in Richtung von
der Messerbasis (9) zur Messerspitze (14) hin verläuft und/oder dass die Messerspitze
(14) in Richtung der Vorderkante (15) zu einer Mitte der Messerbasis (9) versetzt
ist, insbesondere an der Seite der Vorderkante (15) über die Messerbasis (9) hinausragt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Messer (8) das Messer (8) nach Anspruch 13 oder 14 verwendet wird.