[0001] Die Erfindung betrifft ein Trinkwasserversorgungssystem mit einer Zirkulationskühlung
und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen, beinhaltend ein Kaltwasserleitungssystem
mit mindestens einem daran angeordneten Verbraucher, einen Anschluss an ein öffentliches
Wasserversorgungsnetz, eine Pumpe zur Erzeugung eines Volumenstroms in einem Kaltwasserkreislaufs
im Kaltwasserleitungssystem und mindestens eine Kaltwasserrücklaufleitung sowie einem
Kälteaggregat.
[0002] Zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene und Komfortansprüche, und der damit
einhergehenden Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Temperaturen nach den geltenden
nationalen Richtlinien/Gesetze in Kaltwasseranlagen für Kaltwasser, ist es in einigen
Gebäuden aufgrund interner und externer Wärmelasten notwendig, diese Temperaturen
z.B. ≤ 25°C mittels einer aktiven Kühlung sicher zu stellen.
[0003] Die
EP 3 037 591 B1 offenbart eine Kaltwasser-Zirkulation, die sicherstellen soll, dass das Kaltwasser
in dem Kaltwasser-Versorgungssystem eine vorbestimmte Temperatur nicht überschreitet.
Analog zum Warmwasserzirkulationssystem wird aufgrund der Wärmeaufnahme des Rohrleitungssystems
zu stark erwärmtes Kaltwasser über eine Kaltwasserzirkulationsleitung einer Kühlung
zugeführt, wobei der Volumenstrom üblicherweise im Falle mehrerer Zirkulationsleitungen
durch Zirkulationsregulierventile geregelt wird.
[0004] Die
EP 3 705 789 A1 offenbart ein Wasserversorgungssystem für ein Gebäude, welches mittels einer Wärmepumpe
die Energie aus dem Kaltwasser direkt auf das Warmwasser überträgt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Trinkwasserversorgungssystem und ein Verfahren zum
Betreiben eines solchen vorzuschlagen, dass durch eine nachhaltige Art und Weise dem
Kaltwassernetz die überschüssige und unerwünschte Wärmeenergie entzieht und diese
anderen Wärmesystemen für Gebäudenutzung/Gebäudeheizung zuführt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Trinkwasserversorgungssystem
einen primären Niedertemperatur-Kreis und einen sekundären Hochtemperatur-Kreis aufweist,
wobei das Kälteaggregat mit dem primären Niedertemperatur-Kreis und dem sekundären
Hochtemperatur-Kreis verbunden ist, wobei zur Kühlung des Kaltwassers im Kaltwasserleitungssystem
ein Wärmetauscher angeordnet ist, der dem Kaltwasser Wärmeenergie entzieht und mit
dem Kälteaggregat derart gekoppelt ist, dass der Wärmetauscher die Wärmeenergie des
Kaltwassers mittels des primären Niedertemperatur-Kreises an das Kälteaggregat abgibt
bzw. überträgt und das Kälteaggregat die entzogene Wärmeenergie dem Hochtemperatur-Kreis
zur Verfügung stellt.
[0007] Das erfindungsgemässe Trinkwasserversorgungssystem mit einer Zirkulationskühlung
für ein Gebäude beinhaltend ein Kaltwasserleitungssystem mit mindestens einem daran
angeordneten Verbraucher. Das Kaltwasserleitungssystem weist vorzugsweise eine Vorlaufleitung,
die das Kaltwasser zum Verbraucher bringt und mindestens eine Rücklaufleitung, die
nicht verbrauchtes Kaltwasser wieder zurückführt, auf. Vorzugsweise geht die Vorlaufleitung
von einer Vorlaufhauptleitung ab zu einem Verbraucher und die Rücklaufleitung schliesst
an eine Rücklaufhauptleitung an. Es ist vorteilhaft, wenn jeder Verbraucher eine separate
Vor- und Rücklaufleitung aufweist, die von einer Hauptleitung abgeht oder an eine
Hauptleitung anschliesst. Das erfindungsgemässe Trinkwasserversorgungssystem beinhaltet
ebenso einen Anschluss an ein öffentliches Wasserversorgungsnetz. Es ist vorteilhaft,
wenn der Anschluss an die Vorlauf- oder an die Rücklaufhauptleitung anschliesst und
darüber das frische Kaltwasser eingespeist wird. Eine Pumpe zur Erzeugung eines Volumenstroms
in einem Kaltwasserkreislaufs ist im Kaltwasserleitungssystem angeordnet. Das erfindungsgemässe
Trinkwasserversorgungssystem beinhaltet zudem ein Kälteaggregat. Das Trinkwasserversorgungssystem
weist ebenso einen primären Niedertemperatur-Kreis und einen sekundären Hochtemperatur-Kreis
auf. Das Kälteaggregat ist mit dem primären Niedertemperatur-Kreis und dem sekundären
Hochtemperatur-Kreis gekoppelt bzw. verbunden bzw. das Medium der beiden Kreisläufe
strömt durch das Kältegerät, wobei die beiden Kreise separate Kreisläufe sind. Das
erfindungsgemässe Trinkwasserversorgungssystem weist einen Wärmetauscher auf, der
dem Kaltwasser Wärmeenergie entzieht und mit dem Kälteaggregat derart gekoppelt ist,
dass der Wärmetauscher die Wärmeenergie des Kaltwassers an das Kälteaggregat abgibt
bzw. überträgt und das Kälteaggregat die entzogene Wärmeenergie dem Hochtemperatur-Kreis
zur Verfügung stellt.
[0008] Es ist vorteilhaft, wenn das Kaltwasser über einen Rücklauf an den Wärmetauscher
geleitet wird, wobei der Wärmetauscher das Kaltwasser auf eine hygienisch einwandfreie
Temperatur abkühlt und wieder in das Kaltwasserleitungssystem einbringt. Vorzugsweise
liegt eine hygienisch einwandfreie Temperatur unter 20/25°C, dadurch kann vermieden
werden, dass sich in Wasser befindende Mikroorganismen wie die Legionellen im Kaltwasser
vermehren und einen negativen Einfluss auf die Nutzung vom Kaltwasser haben.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn die Pumpe den Volumenstrom variabel im Kaltwasserkreislauf
temperatur- oder differenzdruckabhängig regelt. Die Kaltwassertemperatur wird durch
den erzeugten Volumenstrom entsprechend schnell wieder reduziert bzw. auf die vordefinierte
Temperatur gebracht.
[0010] Bei mehreren Kaltwasserrücklaufsträngen hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn
Zirkulationsventile für den Abgleich des Kaltwasserleitungssystems temperaturgeregelte
Ventile sind. Die Zirkulationsventile sind vorzugsweise jeweils in den Rücklaufleitungen
angeordnet. Vorzugsweise sind die Zirkulationsventile in Strömungsrichtung nach dem
letzten Verbraucher angeordnet. Vorzugsweise gewährleistet das Zirkulationsventil
einen konstanten Mindestvolumenstrom, der eine Stagnation im Kaltwasserleitungssystem
verhindert. Es ist vorteilhaft, wenn beim Einsatz von mindestens einem temperaturgeregelten
Zirkulationsventil eine differenzdruckgeregelte Pumpe zum Einsatz kommt und den Volumenstrom
im Kaltwasserkreislauf autonom an das Regelverhalten des Zirkulationsventils anpasst.
Das heisst, weist der Rücklauf des Kaltwassers eine relativ hohe Temperatur auf, öffnet
sich das Zirkulationsventil stärker und die Pumpe erhöht den Volumenstrom, um das
erwärmte Kaltwasser möglichst rasch durch den Wärmetauscher zu leiten und die Wärme
zu entziehen damit das Kaltwasser nach dem Wärmetauscher die gewünschte Temperatur
aufweist.
[0011] Vorzugsweise überträgt das Kälteaggregat die Wärmeenergie auf einen Wärmespeicher.
Vorzugsweise dient der Wärmespeicher der Unterstützung der Wärmeerzeugung für eine
Heizung bzw. Gebäude- und Raumheizung, eine Warmwasserbereitung, eine Wärmeerzeugung
für Prozessanwendungen und/oder eine Wärmeerzeugung für RLT-Anlagen.
[0012] Als bevorzugte Ausgestaltung hat sich gezeigt, wenn das Kälteaggregat eine Pumpe
für den primären Niedertemperatur-Kreis aufweist. Durch eine variable Drehzahlregelung
der Pumpe im Niedertemperatur-Kreis wird ein variabler Volumenstrom erreicht, mittels
dem die gewünschte Temperatur im Kaltwasser erzielt wird.
[0013] Vorzugsweise weist das Kälteaggregat eine Pumpe für den sekundären Hochtemperatur-Kreis
auf. Als Energieträgermedium ist vorzugsweise im sekundären Hochtemperatur-Kreis ein
aufbereitetes Heizungswasser eingesetzt. Zudem hat sich als vorteilhaft gezeigt, dass
die Pumpe drehzahlgeregelt ist und dadurch der Volumenstrom entsprechend reguliert
werden kann, was einen Einfluss auf die Nutztemperatur im Hochtemperatur-Kreis und
dies wieder einen Einfluss auf die Wärmeenergie hat, die an den Wärmespeicher geleitet
wird.
[0014] Als vorteilhaft hat sich gezeigt, wenn das Kälteaggregat für die Energieübergabe
zwischen Niedertemperatur- und Hochtemperatur-Kreis einen Verdampfer, einen Kompressor,
einen Kondensator und ein Expansionsventil aufweist. Das Kältemittel im Kältekreislauf
des Kälteaggregates, entzieht durch Verdampfen im Verdampfer dem Niedertemperatur-Kreis
Energie, das Kältemittel wird dann durch den Kompressor verdichtet und auf ein für
den Hochtemperatur-Kreis nutzbares Temperaturniveau gebracht. Diese Energie wird dann
im Kondensator an den Hochtemperatur-Kreis abgegeben und dem Wärmespeicher zugeführt
und das Kältemittel kondensiert. Anschliessend strömt das verflüssigte Kältemittel
durch das Expansionsventil wieder in den Verdampfer, wo dem Kältemittel wieder die
Wärme aus dem Niedertemperatur-Kreis zugeführt wird um das Kältemittel erneut zum
Verdampfen zu bringen und der Kreislauf von vorne beginnt.
[0015] Als bevorzugte Ausführungsform ist im Kaltwasserzirkulationssystem ein Spülventil
integriert, wobei das Spülventil der Sicherstellung des ordnungsgemässen Wasseraustausches
dient. Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Spülventil zentral angeordnet
ist. Zudem ist es vorteilhaft, wenn das Spülventil elektronisch ausgebildet ist.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn der Anschluss an ein öffentliches Wasserversorgungsnetz
an die Vorlauf- oder an die Rücklaufhauptleitung anschliesst und darüber das frische
Kaltwasser eingespeist wird. Bei einem erhöhten Temperaturniveau des Kaltwassers aus
dem Wasserversorgungsnetz, kann es durchaus sinnvoll sein, dass der Anschluss des
Wasserversorgungsnetzes an die Rückleitung im Kaltwasserleitungssystem anschliesst,
also noch vor dem Wärmetauscher und bevor das Kaltwasser zum Verbraucher gelangt.
Dadurch wird auch das neu zugeführte Kaltwasser auf ein tieferes Temperaturniveau
gebracht bevor es zu den Verbrauchern gelangt.
[0017] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Betreiben eines Trinkwasserversorgungssystem
mit den oben erwähnten Elementen zeichnet sich dadurch aus, dass die mittels des Wärmetauschers
aus dem Kaltwasser entzogene Wärmeenergie über den Niedertemperatur-Kreis dem Kälteaggregat
zugeführt wird. Das rückgeführte Kaltwasser wird im Wärmetauscher gekühlt bzw. die
Wärme entzogen und wieder in den Vorlauf eingespeist. Die Wärmeenergie, die im Wärmetauscher
entzogen wird, wird an den Niedrigtemperatur-Kreis abgegeben. Dieser bringt die Energie
in den Verdampfer, wodurch das Kältemittel im Kältekreis des Kälteaggregats verdampft
wird, was dann als Gas dem Kompressor zugeführt wird.
[0018] Vorzugsweise wird die gewünschte Temperatur des gekühlten Kaltwassers über den Volumenstrom
des Niedertemperatur-Kreises und/oder des Hochtemperatur-Kreises, und/oder des Kreislaufs
des Kaltwassers geregelt. Aufgrund dessen, dass in den Kreisläufen individuell steuerbare
Pumpen angeordnet sind, kann der Volumenstrom der Kreisläufe individuell gesteuert
werden. Vorzugsweise werden die Volumenströme über eine Steuerung geregelt bzw. die
Steuerung erfasst die Temperaturen im Vorlauf und/im Rücklauf des gekühlten Kaltwassers
und des Wärmespeichers und regelt aufgrund dessen die Drehzahl der Pumpen.
[0019] Zur vollständigen Regelung und Systemüberwachung können folgende Temperaturen erfasst
werden: Kaltwasseraustrittstemperatur, Kaltwasserrücklauftemperatur, Niedertemperatur-Kreis
Vorlauf, Niedertemperatur-Kreis Rücklauf, Temperatur des Wärmespeichers, Hochtemperatur-Kreis
Vorlauf und/oder Hochtemperatur-Kreis Rücklauf.
[0020] Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, wenn beim erfindungsgemässen Verfahren die Pumpe
im Kaltwasserleitungssystem den Kaltwasserzirkulationsvolumenstrom temperaturabhängig
aufgrund der vorherrschenden Temperatur des Kaltwassers regelt. Vorzugsweise ist dazu
mindestens ein Temperaturfühler in der Vorlauf- und/oder Rücklaufhauptleitung angeordnet
und zu verwenden. Zudem hat sich als vorteilhaft gezeigt, dass der Temperaturfühler
an der Vorlaufhauptleitung vorzugsweise nach dem Anschluss an das öffentliche Wasserversorgungsnetz
angeordnet ist, wodurch gleich noch die Temperatur des neu eingespeisten Kaltwassers
auch berücksichtigt wird.
[0021] Vorzugsweise regelt die Pumpe den Kaltwasserzirkulationsvolumenstrom im Kaltwasserleitungssystem
mit mehreren Kaltwasserrückläufen über einen Differenzdruck, abhängig des Öffnungszustands
der temperaturgeregelten Zirkulationsventile. Dies ermöglicht eine optimale Einstellung
des Volumenstroms und ermöglicht ein rasche Temperaturreduktion des Kaltwassers.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn das Trinkwasserversorgungssystem inklusiv Wärmespeicher
mit Wärmerückgewinnung und Kaltwasserkühlung und dessen Komponenten mittels Steuerung
geregelt und überwacht wird.
[0023] Alle Ausgestaltungmöglichkeiten sind frei untereinander kombinierbar sowie die Merkmale
des Trinkwasserversorgungssystems auch automatisch auf das Verfahren und umgekehrt
zu beziehen sind.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren beschrieben, wobei sich
die Erfindung nicht nur auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Schema des erfindungsgemässen Trinkwasserversorgungssystems mit einer Zirkulationskühlung
mit dem Anschluss für das öffentliche Wasserversorgungsnetz an der Vorlaufhauptleitung
und
- Fig. 2
- ein Schema des erfindungsgemässen Trinkwasserversorgungssystems mit einer Zirkulationskühlung
mit dem Anschluss für das öffentliche Wasserversorgungsnetz an der Rücklaufhauptleitung.
[0025] Das in Fig. 1 dargestellte Schema zeigt das erfindungsgemässe Trinkwasserversorgungssystem
1 mit einer Zirkulationskühlung. Das erfindungsgemässe Trinkwasserversorgungssystem
1 beinhaltet ein Kaltwasserleitungssystem 2 mit mindestens einem daran angeordneten
Verbraucher 3 sowie einem Anschluss 4 an das öffentliche Wasserversorgungsnetz, wobei
in Fig. 1 der Anschluss an der Vorlaufhauptleitung 17 angeordnet ist und in Fig. 2
als alternative an der Rücklaufhauptleitung 16. Das Kaltwasserleitungssystem 2 weist
vorzugsweise eine Vorlaufhauptleitung 17 und daran anschliessende Vorlaufleitungen
15 auf, die das Kaltwasser an den Verbraucher 3 führen. Die Rücklaufleitung 11, welche
vorzugsweise in eine Rücklaufhauptleitung 16 mündet, führt das nicht verbrauchte Kaltwasser
wieder zurück. Zudem ist im Kaltwasserleitungssystem 2 eine Pumpe 5 angeordnet, die
den Volumenstrom in Abhängigkeit der Zirkulationsventile 6 regelt, sofern das Kaltwassersystem
mehrere Rücklaufleitungen aufweist. Bei nur einer Rücklaufleitung wird vorzugsweise
auf ein Zirkulationsventil verzichtet, da kein hydraulischer Abgleich benötigt wird.
Das Zirkulationsventil 6 ist vorzugsweise temperaturgeregelt und in den Rücklaufleitungen
11 angeordnet. Steigt die Temperatur im Rücklauf 11 des Kaltwassers an, öffnet sich
das Ventil 6 mehr, um den Durchfluss mit Hilfe der Pumpe 5 zu erhöhen. Aus hygienischen
Gründen ist es vorteilhaft, wenn eine Stagnationsvermeidung durch einen in den Zirkulationsventilen
eingestellten Mindestvolumenstrom gewährleistet. Zudem dient das Zirkulationsventil
6 für den hydraulischen Abgleich im Kaltwasserleitungssystem 2. Sollten im Kaltwasserleitungssystem
2 der oder die Verbraucher 3 nur über einen Strang versorgt werden, wie bereits zuvor
erwähnt, kann auf das Zirkulationsventil verzichtet werden und die Temperaturführung
sowie der Mindestvolumenstrom wird von einer geeigneten Pumpe 5 geregelt, die aufgrund
der Kaltwassertemperatur an mindestens einem der Temperaturfühlern 24, 27 ermittelt
wird. Das Trinkwasserversorgungssystem 1 beinhaltet zudem einen Wärmetauscher 10 der
an den Rücklauf bzw. die Rücklaufhauptleitung 16 anschliesst. Dort wird dem erwärmten
Kaltwasser Wärmeenergie entzogen und wieder in den Vorlauf 17 eingespeist. Ebenfalls
schliesst der Anschluss 4 für das öffentliche Wasserversorgungsnetz an die Vorlaufhauptleitung
17 an, gemäss Figur 1. Der Wärmetauscher 10 ist derart mit dem Kälteaggregat 7 gekoppelt,
dass die dem erwärmten Kaltwasser entzogene Wärmeenergie an das Kälteaggregat 7 überführt
wird. Dazu ist der primäre Niedrigtemperatur-Kreis 8 mit dem Wärmetauscher 10 derart
verbunden, dass die aus dem erwärmten Kaltwasser entzogene Wärmeenergie auf das Energieträgermedium
des Niedrigtemperatur-Kreises 8 übertragen bzw. dieses erwärmt wird. Vorzugsweise
wird als Energieträgermedium meist Heizungswasser im Niedrigtemperatur-Kreis 8 verwendet.
Anschliessend dient das erwärmte Energieträgermedium des Niedrigtemperatur-Kreises
8 der Wärmezuführung im Verdampfer 18 des Kältekreises 9 um das Kältemittel zu erwärmen
bis es verdampft und als Gas dem Kompressor zugeführt wird. Das im Kompressor 19 verdichtete
und dadurch im Temperaturniveau erhöhte Kältemittel, wird in den Kondensator 20 geleitet,
wo es durch Wärmeabgabe an Hochtemperatur-Kreis 23 kondensiert. Anschliessend strömt
das kondensierte Kältemittel durch das Expansionsventil 21 wieder in den Verdampfer
18 und der Kreislauf beginnt erneut. Der durch den Kondensator erwärmte Hochtemperatur-Kreis
23 gibt die aufgenommene Wärmeenergie an den Wärmespeicher 12 ab. Es hat sich als
vorteilhaft gezeigt, wenn die Pumpe 13 im Niedrigtemperatur-Kreis 8, wie auch die
Pumpe 14 im Hochtemperatur-Kreis 23, individuell regelbar sind. Vorzugsweise wird
die Drehzahl der Pumpen in Abhängigkeit der gewünschten Kaltwassertemperatur nach
dem Wärmetauscher 10 eingestellt. Es ist vorteilhaft, wenn eine Steuerung 22 die Temperaturen
der Temperaturfühler 24, 25, 27, 28, 29, 30, 31 überwacht und entsprechend die Pumpen
5, 13, 14 in den Kreisläufen volumenstromvariabel ansteuert.
[0026] Es hat sich auch als vorteilhaft gezeigt, wenn der Hochtemperatur-Kreis 23 mit einer
bereits bestehenden Wärmenutzungsanlage verbunden ist. Es besteht auch die Möglichkeit
durch eine Druckausgleichsleitung 26 zwischen Niedrigtemperatur-Kreis 8 und Hochtemperatur-Kreis
23 auf weiterführende Sicherheitseinrichtungen im Niedrigtemperatur-Kreis 8 zu verzichten.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Trinkwasserversorgungssystem mit Zirkulationskühlung
- 2
- Kaltwasserleitungssystem
- 3
- Verbraucher
- 4
- Anschluss öffentliches Wasserversorgungsnetz
- 5
- Pumpe Kaltwasserkreislauf
- 6
- Zirkulationsventil
- 7
- Kälteaggregat
- 8
- Primärer Niedrigtemperatur-Kreis
- 9
- Kältekreis im Kälteaggregat
- 10
- Wärmetauscher
- 11
- Kaltwasser-Rücklaufleitung
- 12
- Wärmespeicher
- 13
- Pumpe Kälteaggregat Niedrigtemperaturkreis
- 14
- Pumpe Kälteaggregat Hochtemperaturkreis
- 15
- Kaltwasser-Vorlaufleitung
- 16
- Kaltwasser-Rücklaufhauptleitung
- 17
- Kaltwasser-Vorlaufhauptleitung
- 18
- Verdampfer
- 19
- Kompressor
- 20
- Kondensator
- 21
- Expansionsventil
- 22
- Steuerung
- 23
- Hochtemperatur-Kreis
- 24
- Temperaturfühler Vorlauf Kaltwasser
- 25
- Temperaturfühler Wärmespeicher
- 26
- Druckausgleichsleitung
- 27
- Temperaturfühler Kaltwasserrücklauf
- 28
- Temperaturfühler Niedertemperaturkreis Vorlauf
- 29
- Temperaturfühler Niedertemperaturkreis Rücklauf
- 30
- Temperaturfühler Hochtemperaturkreis Vorlauf
- 31
- Temperaturfühler Hochtemperaturkreis Rücklauf
- 32
- Elektronisches Spülventil Kaltwassersystem
1. Trinkwasserversorgungssystem (1) mit einer Zirkulationskühlung beinhaltend ein Kaltwasserleitungssystem
(2) mit mindestens einem daran angeordneten Verbraucher (3), einen Anschluss (4) an
ein öffentliches Wasserversorgungsnetz, eine Pumpe (5) zur Erzeugung eines Volumenstroms
in einem Kaltwasserkreislaufs im Kaltwasserleitungssystem (2) und mindestens eine
Kaltwasserrücklaufleitung (11, 16) sowie ein Kälteaggregat (7), dadurch gekennzeichnet, dass das Trinkwasserversorgungssystem (1) einen primären Niedertemperatur-Kreis (8) und
einen sekundären Hochtemperatur-Kreis (23) aufweist, wobei das Kälteaggregat (7) mit
dem primären Niedertemperatur-Kreis (8) und dem sekundären Hochtemperatur-Kreis (23)
verbunden ist, wobei zur Kühlung des Kaltwassers im Kaltwasserleitungssystem (2) ein
Wärmetauscher (10) angeordnet ist, der dem Kaltwasser Wärmeenergie entzieht und mit
dem Kälteaggregat (7) derart gekoppelt ist, dass der Wärmetauscher (10) die Wärmeenergie
des Kaltwassers mittels des primären Niedertemperatur-Kreis (8) an das Kälteaggregat
(7) abgibt bzw. überträgt und das Kälteaggregat (7) die entzogene Wärmeenergie dem
Hochtemperatur-Kreis (23) zur Verfügung stellt.
2. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (10) mit einem Rücklauf (11, 16) des Kaltwassers verbunden ist
und das Kaltwasser über den Rücklauf (11, 16) an den Wärmetauscher (10) geleitet wird,
wobei der Wärmetauscher das Kaltwasser auf eine hygienisch einwandfreie Temperatur
abkühlt und wieder in das Kaltwasserleitungssystem (2) einspeist.
3. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (5) den Volumenstrom variabel im Kaltwasserkreislauf temperatur- oder differenzdruckabhängig
regelt.
4. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren Rücklaufleitungen (11) im Kaltwasserleitungssystem (2) Zirkulationsregelventile
(6) in den Rücklaufleitungen (11) für einen hydraulischen Abgleich des Kaltwasserleitungssystems
angeordnet sind.
5. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kälteaggregat (7) die Wärmeenergie auf einen Wärmespeicher (12) überträgt.
6. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kälteaggregat (7) eine Pumpe (13) für den primären Niedertemperatur-Kreis (8)
aufweist.
7. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kälteaggregat (7) eine Pumpe (14) für den sekundären Hochtemperatur-Kreis (23)
aufweist.
8. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kälteaggregat (7) einen Verdampfer (18), einen Kondensator (20), einen Kompressor
(19) und ein Expansionsventil (21) aufweist.
9. Trinkwasserversorgungssystem (1) nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Kaltwassersystem (2) ein Spülventil (32) integriert ist, wobei das Spülventil
(32) der Sicherstellung des ordnungsgemäßen Wasseraustausches dient.
10. Verfahren zum Betreiben eines Trinkwasserversorgungssystem (1) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels des Wärmetauschers (10) aus dem Kaltwasser entzogene Wärmeenergie über
den Niedertemperatur-Kreis (8) dem Kälteaggregat (7) zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Temperatur des gekühlten Kaltwassers über den Volumenstrom des Niedertemperatur-Kreises
(8) und/oder des Hochtemperatur-Kreises (23), und/oder des Kreislaufs des Kaltwassers
geregelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (5) im Kaltwasserleitungssystem (2) den Kaltwasserzirkulationsvolumenstrom
temperaturabhängig aufgrund der vorherrschenden Temperatur des Kaltwassers an mindestens
einem der Temperaturfühler (24, 27) im Kaltwasserleitungssystem (2) regelt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (5) den Kaltwasservolumenstrom im Kaltwasserleitungssystem (2) mit mehreren
Kaltwasserrückläufen (11) differenzdruckgesteuert, abhängig des Öffnungszustands der
temperaturgeregelten Zirkulationsventile regelt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Trinkwasserversorgungssystem (1) mittels Steuerung (22) geregelt und überwacht
wird.