[0001] Die Erfindung betrifft eine Distanzleistenanordnung für ein Barrierensystem einer
Rohrelektrode. Die Erfindung betrifft zudem eine Distanzleiste, ein Baukastensystem
zur Zusammenstellung wenigstens einer Distanzleistenanordnung, ein Barrierensystem,
eine Rohrelektrode und ein Verfahren zur Positionierung zweier rohrförmiger Barrieren
eines Barrierensystems relativ zueinander.
[0002] Rohrelektroden weisen in der Regel eine Rohrgeometrie auf. Diese setzt sich häufig
zusammen aus Bögen, Rohren und Abschlusselementen. Darauf ist bevorzugt eine Isolierung
aus Papier oder Pressspan aufgebracht. Hierauf kann ein System aus Barrieren, die
vorzugsweise aus Pressspan gefertigt sind, angeordnet sein. Das Barrierensystem kann
aus ineinander angeordneten, insbesondere verschachtelten, rohrförmigen Barrieren
mit unterschiedlichen Durchmessern aufgebaut sein. Die Barrieren sind häufig koaxial
zueinander angeordnet. Die einzelnen Barrieren sind bevorzugt mit Distanzleisten voneinander
beabstandet.
[0003] Die Rohrelektrode, für deren Barrierensystem die erfindungsgemäße Distanzleistenanordnung
bevorzugt vorgesehen ist, kann insbesondere eine Rohrelektrode für eine Leitungsausführung
in einem Hochspannungsgerät sein. Insbesondere kann die Rohrelektrode für die Leitungsausführung
einer Spulenwicklung in einem Transformator oder ein einer Drossel vorgesehen sein.
Besonders bevorzugt ist die Rohrelektrode für die Leitungsausführung einer Ventilwicklung
einer Komponente eines Systems zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) vorgesehen.
[0004] Distanzleisten werden üblicherweise in einer Schreinerei aus Pressspan-Platten geschnitten
und an einem Leistenautomaten konvex/konkav und mit Absatz zur Gleitstreckenverlängerung
gefräst.
[0005] Bedingt durch Toleranzen in Durchmesser, Wandstärke und Formhaltigkeit der Barrieren
aus Pressspan müssen die vorgefertigten Distanzleisten häufig individuell beim Aufbau
an die Gegebenheiten angepasst werden. Dies geschieht beispielsweise durch Hobeln,
Schleifen und Schneiden. Durch diese Arbeitsschritte entstehen zusätzliche Kosten.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Distanzleistenanordnung bereitzustellen,
durch die auf die Anpassung der Distanzleisten vor Ort, insbesondere durch spanende
Verfahren, verzichtet werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Distanzleistenanordnung nach Anspruch
1 gelöst, sowie durch eine Distanzleiste nach Anspruch 9, ein Baukastensystem nach
Anspruch 10, ein Barrierensystem nach Anspruch 11, eine Rohrelektrode nach Anspruch
12 und ein Verfahren nach Anspruch 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die Distanzleistenanordnung wenigstens
eine Basisleiste und wenigstens eine Füllleiste umfasst, wobei die wenigstens eine
Basisleiste längsseitig eine zur Anlage an einer Außenseite einer ersten Barriere
ausgestaltete Anlageseite und eine der Anlageseite gegenüberliegende erste Verbindungsseite
aufweist und die wenigstens eine Füllleiste längsseitig eine zur Anlage an einer Innenseite
einer zweiten Barriere ausgestaltete Stützseite und eine der Stützseite gegenüberliegende,
zur Verbindung mit der ersten Verbindungsseite ausgestaltete, zweite Verbindungsseite
aufweist.
[0009] Für die erfindungsgemäße Distanzleiste ist vorgesehen, dass diese eine erfindungsgemäße
Distanzleistenanordnung umfasst, wobei die wenigstens eine Füllleiste mit der wenigstens
einen Basisleiste stoffschlüssig verbunden, insbesondere verleimt, ist. Die wenigstens
eine Füllleiste kann mit der wenigstens einen Basisleiste alternativ oder zusätzlich
zur stoffschlüssigen Verbindung formschlüssig verbunden sein.
[0010] Für das erfindungsgemäße Baukastensystem zur Zusammenstellung wenigstens einer Distanzleistenanordnung
ist vorgesehen, dass das Baukastensystem eine Mehrzahl von Füllleisten unterschiedlicher
Höhen und/oder Breiten und eine Mehrzahl von Basisleisten unterschiedlicher Höhen
und/oder Breiten umfasst. Aus diesen kann dann eine erfindungsgemäße Distanzleistenanordnung
zusammengestellt und daraus dann eine erfindungsgemäße Distanzleiste hergestellt werden.
[0011] Für das erfindungsgemäße Barrierensystem ist vorgesehen, dass dieses eine Mehrzahl
von verschachtelt angeordneten, insbesondere zueinander koaxial angeordneten, Barrieren
umfasst, wobei zwischen wenigstens zwei direkt aufeinanderfolgenden Barrieren wenigstens
eine erfindungsgemäße Distanzleiste angeordnet ist.
[0012] Für die erfindungsgemäße Rohrelektrode, die insbesondere eine Rohrelektrode einer
Leitungsausführung in einem Hochspannungsgerät, beispielsweise einer Ventilwicklung
einer Komponente eines Systems zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) ist,
ist vorgesehen, dass die Rohrelektrode aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt
und zumindest abschnittsweise von einem erfindungsgemäßen Barrierensystem umgeben
ist.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Positionierung zweier rohrförmiger Barrieren eines
Barrierensystems relativ zueinander mittels einer erfindungsgemäßen Distanzleistenanordnung
umfasst die Schritte:
- Anordnen, und insbesondere Aufleimen, einer Basisleiste auf einer, insbesondere konvexen,
Außenseite einer ersten der zwei Barrieren;
- Auswählen einer Füllleiste mit passender Höhe aus einem Sortiment von Füllleisten;
- Verbinden der Füllleiste mit der Basisleiste, insbesondere durch Formschluss und/oder
Stoffschluss; und
- Anbringung der zweiten Barriere außen um die erste Barriere, wobei eine Innenseite
der zweiten Barriere mit der Stützseite der Füllleiste in Verbindung, insbesondere
zur Anlage, gebracht wird.
[0014] Durch die erfindungsgemäße modulare und wenigstens zweiteilige Ausführung der Distanzleiste
kann auf die eingangs genannten Arbeitsschritte zur Anpassung der Leiste vor Ort,
insbesondere auf zeitraubende spanende Verfahren, verzichtet werden. Stattdessen kann
eine erste Barriere mit der Basisleiste versehen werden. Anschließend kann wenigstens
eine Füllleiste ausgesucht werden, die den Abstand zwischen der Basisleiste und der
zweiten Barriere passend ausfüllt. Die aus wenigstens einer Basisleiste und wenigstens
einer Füllleiste zusammengesetzte Distanzleiste ist dann passgenau und bedarf keiner
aufwendigen Anpassungsarbeiten.
[0015] Die erfindungsgemäße Lösung kann durch verschiedene, jeweils für sich vorteilhafte,
beliebig miteinander kombinierbare Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Auf diese
Ausgestaltungsformen und die mit ihnen verbundenen Vorteile ist im Folgenden eingegangen.
[0016] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Distanzleistenanordnung
können die Verbindungsseiten der Basisleiste und der Füllleiste zueinander komplementär
geformt sein. Dadurch kann ein passgenauer Sitz der Füllleiste auf der Basisleiste
erreicht werden.
[0017] Insbesondere können die Verbindungsseiten der Basisleiste und der Füllleiste zueinander
komplementär geformte Formschlusselemente aufweisen.
[0018] Bevorzugt ist die Verbindungsseite der Basisleiste oder der Füllleiste mit wenigstens
einer Nutstruktur versehen, in der wenigstens ein Abschnitt der wenigstens einen anderen
Leiste, insbesondere an deren Verbindungsseite, aufnehmbar ist.
[0019] Bevorzugt ist eine Nut in der Verbindungsseite der Basisleiste vorhanden. Die Nut
kann sich über die gesamte Länge der Basisleiste erstrecken.
[0020] Die wenigstens eine Füllleiste kann mit einer in die Nut passenden Struktur versehen
sein. Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine Füllleiste selbst an ihrer Verbindungsseite
in der Nut aufnehmbar. Dazu kann die wenigstens eine Füllleiste schmaler als Basisleiste
geformt sein. Die Breite der Füllleiste kann der Weite der Nut entsprechen.
[0021] Alternativ oder zusätzlich zur Nutstruktur können die Leisten mit anderen Formschlusselementen
versehen sein. Beispielsweise können die Leisten mit zueinander komplementären Steck
und/oder Rastelementen versehen sein, mit denen sich die Leisten zusammenstecken lassen.
[0022] Um den Sitz der Basisleiste auf der Außenseite einer rohrförmigen ersten Barriere
zu verbessern, kann deren Anlageseite mit einem konkaven Querschnitt versehen sein.
Der Querschnitt verläuft dabei quer zu einer Längserstreckung der Basisleiste. Die
konkave Form der Anlageseite weist vorzugsweise einen Radius auf, der an den Radius
der Barriere angepasst ist.
[0023] Um die Anlage der Stützseite der Füllleiste an der Innenseite einer rohrförmigen
Barriere zu verbessern, kann diese mit einem konvexen Querschnitt und/oder mit gefasten
Kanten versehen sein.
[0024] Bevorzugt sind sowohl die Basisleiste als auch die Füllleiste aus einem elektrisch
isolierenden Material, insbesondere aus Pressspan, Holz, Papier, Pappe oder einem
anderen Material, insbesondere einem Cellulose-haltigen Material, gefertigt.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Distanzleistenanordnung
kann diese eine durchgängige Basisleiste und zwei oder mehr Füllleisten aufweisen,
deren Längen in Summe kleiner oder gleich der Länge der Basisleiste sind. Dadurch
kann das Anpassen an die Barrieren erleichtert werden.
[0026] Alternativ dazu kann die Anordnung auch vertauscht sein, es können also eine durchgängige
Füllleiste und mehrere Basisleisten vorhanden sein. Die jeweils kürzeren Leisten können
unterschiedliche Höhen aufweisen, beispielsweise um Höhenunterschiede, insbesondere
bei den Barrieren, auszugleichen.
[0027] Das erfindungsgemäße Baukastensystem kann dadurch weiter verbessert werden, dass
bestimmte Standard-Breiten der Basisleiste vorgehalten werden. Lediglich beispielhaft
können Basisleisten in zwei Standardbreiten, vorzugsweise 30 mm und 35 mm, vorgehalten
werden. Zusätzlich kann das Baukastensystem passende Füllleisten für diese Basisleisten
vorhalten. Dabei werden bevorzugt Füllleisten mit fein abgestuften unterschiedlichen
Höhen vorgehalten. Beispielsweise können die Höhen der unterschiedlichen Füllleisten
in 1 mm Schritten abgestuft sein. Die Füllleisten und die Basisleisten können in standardisierten
Längen, beispielsweise 2000 mm, vorgehalten werden.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Barrierensystem können zwischen zwei benachbarten Barrieren
mehrere Distanzleisten angebracht sein. Diese können äquidistant entlang einer Umfangsrichtung
angeordnet sein. Vorzugsweise sind diese Distanzleisten aus jeweils gleichen Basisleisten
und gleichen Füllleisten zusammengesetzt. Für den Fall, dass die einzelnen Barrieren
von einer hohlzylindrischen Form abweichen oder nicht koaxial zueinander verlaufen,
können die Distanzleisten zwischen diesen beiden Barrieren unterschiedliche Maße aufweisen.
Bevorzugt sind die Basisleisten jeweils gleich, aber mit Füllleisten unterschiedlicher
Höhen verbunden.
[0029] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im nachfolgenden Teil der Beschreibung
auf Figuren Bezug genommen, aus denen weitere vorteilhafte Einzelheiten und mögliche
Einsatzgebiete der Erfindung zu entnehmen sind. Die Figuren sind als beispielhaft
zu verstehen und sollen den Erfindungscharakter zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben. Für Elemente mit gleichem Aufbau und/oder
gleicher Funktion werden stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische, perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Distanzleistenanordnung;
- Fig. 2
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Distanzleiste;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Distanzleiste aus Fig. 2;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Distanzleiste;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Barrierensystem;
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Barrierensystem in einer perspektivischen Darstellung; und
- Fig. 7
- eine Mehrzahl von Distanzleisten für das Barrierensystem aus Fig. 6.
[0031] Im Folgenden ist die Erfindung anhand einer Distanzleistenanordnung und einer aus
der Distanzleistenanordnung gefertigten Distanzleiste mit Bezug auf die Figuren 1
bis 3 erläutert.
[0032] Dabei zeigt Figur 3 einen Querschnitt durch die in Figur 2 dargestellte Distanzleiste.
[0033] Die beispielhaft dargestellte Distanzleistenanordnung 1 umfasst eine Basisleiste
3 und eine Füllleiste 5.
[0034] Basisleiste 3 und Füllleiste 5 sind zur Verbindung miteinander ausgestaltet. In einem
miteinander verbundenen Zustand 7, wie er in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist,
bilden sie zusammen eine Distanzleiste 9.
[0035] Basisleiste 3 und Füllleiste 5 sind jeweils länglich ausgestaltet und verlaufen jeweils
geradlinig entlang einer jeweiligen Längsachse 11 bzw. 13.
[0036] Im zusammengesetzten Zustand verlaufen die Leisten 3 und 5 und somit die Längsachsen
11 und 13 parallel zueinander. Die Distanzleiste 9 erstreckt sich entlang einer Längsachse
15, die parallel zu den Längsachsen 11 und 13 verläuft.
[0037] Bei den in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen sind die Basisleiste
3, die Füllleiste 5, sowie die daraus zusammengesetzte Distanzleiste 9 jeweils länglich
ausgestaltet. Das heißt, die Leisten 3, 5, 9 sind jeweils entlang der Längsachsen
11, 13, 15 länger, als sie hoch oder breit sind. Dies ist jedoch nicht zwingend. Je
nach Anforderung kann wenigstens eine der Leisten 3, 5, 9 kürzer sein als sie breit
oder hoch ist. Darauf ist weiter unten mit Bezug auf die Figur 7 eingegangen.
[0038] Als weitere Abweichung von den beispielhaft dargestellten länglichen Ausführungsformen
können die Leisten 3, 5, 9 gekrümmt, bzw. gebogen sein. Darauf ist an dieser Stelle
nicht weiter eingegangen.
[0039] Im Folgenden sind die einzelnen Leisten näher beschrieben. Die Basisleiste 3 weist
eine zu Anlage an einer Außenseite 17 einer ersten Barriere 19 ausgestaltete Anlageseite
21 auf.
[0040] Eine Ausschnitt einer erste Barriere 19 ist in Figur 3 gestrichelt angedeutet.
[0041] Die Anlageseite 21 ist vorzugsweise konkav geformt und besonders bevorzugt an die
Form der Außenseite 17 der ersten Barriere 19 angepasst, die in der Regel hohlzylindrisch
ist.
[0042] Die Basisleiste 3 weist zudem eine der Anlageseite 21 gegenüberliegende erste, bzw.
basisleistenseitige, Verbindungsseite 23 auf. Bevorzugt liegt die Verbindungsseite
23 der Anlageseite 21 in einer Höhenrichtung 25 gegenüber, wobei die Höhenrichtung
25 senkrecht zur Anlageseite 21 und senkrecht zur Längsachse 11 verläuft.
[0043] Die Höhenrichtung 25 ist in Figur 3 angedeutet. Die Höhenrichtung 25 der Basisleiste
3 fällt im zusammengesetzten Zustand 7 mit einer Höhenrichtung 27 der Füllleiste 5
zusammen. Die Höhenrichtungen 25, 27 verlaufen radial zur zylindrischen ersten Barriere
19, wenn die Distanzleiste 9 an der Barriere 19 angebracht ist.
[0044] Die Füllleiste 5 weist eine zur Anlage an der Innenseite 29 einer zweiten Barriere
19 (in Figur 3 gestrichelt angedeutet) ausgestaltete Stützseite 31 auf.
[0045] Die Stützseite 31 ist bevorzugt an die konkave Form der Innenseite 29 der zweiten
Barriere 19 angepasst. Bevorzugt ist die Stützseite 31 dazu mit gefasten Kanten 33
versehen. Alternativ dazu kann sie konvex geformt sein oder abgerundete Kanten aufweisen.
Mit Ausnahme der Stützseite 31 kann die Füllleiste 5 einen insgesamt rechteckigen
Querschnitt aufweisen.
[0046] Die Füllleiste 5 weist zudem eine der Stützseite 31 gegenüberliegende, insbesondere
in der Höhenrichtung 27 gegenüberliegende, zweite, bzw. füllleistenseitige, Verbindungsseite
35 auf.
[0047] Die zweite Verbindungsseite 35 ist zur Verbindung mit der ersten Verbindungsseite
23 ausgestaltet. Dazu sind die Verbindungsseiten 23, 35 bevorzugt komplementär zueinander
geformt.
[0048] Um die zueinander komplementäre Ausgestaltung zu erreichen, ist die Basisleiste 3
mit einer Nutstruktur 37 versehen. Die Nutstruktur 37 umfasst eine parallel zur Längsachse
11 verlaufende Nut 39 in der ersten Verbindungsseite 23.
[0049] Die Füllleiste 5 weist eine Breite 41 auf, die kleiner oder gleich der Weite 43 der
Nut 39 ist. Die Breite 41 wird dabei in einer Breitenrichtung 45 der Füllleiste 5
gemessen, die senkrecht zur Längsachse 13 und senkrecht zur Höhenrichtung 27 verläuft.
[0050] Die Weite 43 der Nut 39 in der Basisleiste 3 wird in einer Breitenrichtung 47 der
Basisleiste 3 gemessen, die sowohl senkrecht zur Längsachse 11 als auch senkrecht
zur Höhenrichtung 25 der Basisleiste 3 verläuft.
[0051] Um ausreichend Raum für die Nut 39 zu bieten, ist eine Breite 49 der Basisleiste
3 notwendigerweise größer als die Weite 43 der Nut 39 und entsprechend größer als
die Breite 41 der Füllleiste 5.
[0052] Die Nut 39 und die zweite Verbindungsseite 35 der Füllleiste 5 stellen zueinander
komplementär geformte Formschlusselemente 51, 53 dar.
[0053] Alternativ zu der oben beschriebenen Ausführungsform kann die Nut 39 in der zweiten
Verbindungsseite 35 der Füllleiste angeordnet sein. Die Basisleiste 3 kann dann eine
zur Nut 39 komplementäre Struktur aufweisen. Im einfachsten Fall kann die Basisleiste
3 an ihrer ersten Verbindungsseite 23 in der Nut 39 aufnehmbar sein. In diesem Fall
wäre die Breite 41 der Füllleiste 5 größer als die Breite 49 der Basisleiste 3.
[0054] Eine Gesamthöhe 55 der Distanzleiste 9 entspricht vorzugsweise einem radialen Abstand
57 der beiden Barrieren 19 zueinander. Durch passende Wahl der Leisten 3, 5 mit den
entsprechenden Höhen kann die Gesamthöhe 55 der Distanzleiste 9 an den Abstand 57
angepasst werden.
[0055] Die Gesamthöhe 55 kann bei der beschriebenen Ausführungsform als Summe aus der Höhe
59 der Füllleiste 5 und der wirksamen Höhe 61 der Basisleiste 3 berechnet werden.
Die wirksame Höhe 61 der Basisleiste ist die kürzeste Höhe zwischen der Anlageseite
21 und einem Grund 63 der Nut 39. Diese liegt in der Regel in der auf die Breitenrichtung
47 bezogene Mitte der Basisleiste 3. Die Höhen 59 und 61 werden entlang der Höhenrichtungen
25, 27 gemessen.
[0056] Basisleiste 3 und/oder Füllleiste 5 sind bevorzugt aus einem elektrisch isolierendem
Material, insbesondere Pressspan, gefertigt.
[0057] Zur Bildung der Distanzleiste 9 ist die Basisleiste 3 bevorzugt formschlüssig und
stoffschlüssig mit der Füllleiste 5 verbunden. Der Formschluss kommt, zumindest entlang
der Breitenrichtungen 45, 47, durch den Sitz der Füllleiste 5 in der Nut 39 der Basisleiste
3 zustande. Die stoffschlüssige Verbindung kommt vorzugsweise durch Verleimung der
beiden Leisten 3, 5 im Bereich der Verbindungsseiten 23, 35 miteinander zustande.
[0058] Im Folgenden ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Distanzleistenanordnung
1 und eine daraus gebildete Distanzleiste 9 mit Bezug auf die Figur 4 beschrieben.
Dabei ist nur auf die Unterschiede zu der mit Bezug auf die Figuren 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsform eingegangen.
[0059] Die in Figur 4 gezeigte Ausführungsform besitzt eine durchgängige Basisleiste 3 und
zwei in der Nut 39 der Basisleiste 3 aufgenommene Füllleisten 5.
[0060] Die erste der beiden Füllleisten 5 (in Figur 4 links dargestellt) weist eine Länge
60 und die zweite der beiden Füllleisten 5 (in Figur 4 rechts dargestellt) weist eine
Länge 62 auf. Die Summe der Längen 60 und 62 ist kleiner als die Länge 64 der Basisleiste
3.
[0061] Diese Anordnung kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die beiden Barrieren
(hier nicht dargestellt) nicht exakt koaxial zueinander geformt und/oder ausgerichtet
sind oder wenigstens eine der Barrieren von einer hohlzylindrischen Form abweicht.
Die vorgenannten Probleme können zu einem sich entlang der Längsachse 15 verändernden
Abstand 57 der Barrieren 19 führen.
[0062] Um trotz der oben genannten Bedingungen beide Barrieren 19 durch eine Distanzleiste
9 zu verbinden und gegenseitig in Position zu halten, weisen die beiden Füllleisten
5 unterschiedliche Höhen 59 auf. Lediglich beispielhaft ist die Höhe 59 der in Figur
4 auf der linken Seite dargestellten Füllleiste 5 größer als die Höhe 59 der in Figur
4 auf der rechten Seite dargestellten Füllleiste 5.
[0063] Die unterschiedlichen Höhen 59 der Füllleisten 5 erlauben es, Abweichungen im Abstand
57 der Barrieren 19 auszugleichen.
[0064] Zwischen den beiden Füllleisten 5 kann sich ein Spalt 65 erstrecken.
[0065] Die höhere der beiden Füllleisten 5 kann in Richtung der flacheren Füllleiste 5 abgeflacht
sein, also eine Fase 67 aufweisen, durch die die Höhe 59 der höheren Füllleiste 5
auf die Höhe 59 der flacheren Füllleiste 5 abgesenkt wird. Die Fase 67 kann sich entlang
der Längsachse 13 der Füllleiste 5 in einem Fasenabschnitt 68 erstrecken.
[0066] Durch die Fase 67 kann ein abrupter Übergang zwischen den Füllleisten 5 vermieden
werden. Insbesondere kann so das Aufschieben einer Barriere 19 auf die Distanzleiste
9 erleichtert werden.
[0067] Die in Figur 4 gezeigte Distanzleiste 9 kann beliebig viele Füllleisten 5 mit beliebig
unterschiedlichen Höhen 59 aufweisen, je nachdem, wie die durch die zu montierenden
Barrieren 19 vorgegebenen Anforderungen sind.
[0068] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Barrierensystems
69 und einer Rohrelektrode 71, die im Inneren des Barrierensystems 69 angeordnet ist.
[0069] Das Barrierensystem 69 weist eine Mehrzahl von im Wesentlichen koaxial zueinander
angeordneten Barrieren 19 auf. Die Barrieren 19 und die Rohrelektrode 71 sind um eine
gemeinsame Achse 73 angeordnet.
[0070] Von der Achse 73 aus in radialer Richtung 75 nach außen betrachtet erstreckt sich
zunächst die Rohrelektrode 71 um die Achse 73. Weiter in der radialen Richtung 75
folgen die Barrieren 19, wobei die Barrieren 19 mit wachsender Entfernung von der
Achse 73 größere Durchmesser 77 aufweisen.
[0071] Die Rohrelektrode 71 ist aus einem leitenden Material gefertigt. Bevorzugt ist die
Rohrelektrode 71 aus einem Metallrohr gefertigt. Alternativ dazu kann die Rohrelektrode
71 aus einer leitenden Folie, insbesondere aus einer Metallfolie oder einer metallhaltigen
Folie, gefertigt sein.
[0072] Zwischen jeweils zwei in radialer Richtung 75 aufeinanderfolgenden Barrieren 19 ist
wenigstens eine Distanzleiste 9 angeordnet, um die Barrieren 19 in ihrer Position
zu halten.
[0073] Die Abstände 57 zweier benachbarter Barrieren 19 nehmen mit zunehmendem Abstand von
der Rohrelektrode 71 zu. Aus diesem Grund und aufgrund der von Innen nach Außen zunehmenden
Barrierendurchmesser 77 unterscheiden sich die Distanzleisten 9 zwischen den unterschiedlichen
Barrierenpaaren.
[0074] Ein erfindungsgemäßes Baukastensystem kann Basisleisten 3 mit unterschiedlichen Anlageseiten
21 aufweisen, die an die jeweiligen Barrierendurchmesser 77 angepasst sind.
[0075] Zusätzlich dazu kann das Baukastensystem in die Nuten 39 der Basisleisten 3 passende
Füllleisten 5 in unterschiedlichen Höhen 59 vorhalten.
[0076] So können passgenaue Distanzleisten 9 durch Auswahl der passenden Leisten 3 und 5
vor Ort hergestellt werden. Auf spandende Verfahren zur Anpassung der Leistenhöhen
bei der Montage des Barrierensystems 69 kann also verzichtet werden.
[0077] Die erfindungsgemäße Distanzleistenanordnung 1 erlaubt es zudem, einen ungleichmäßigen
Abstand 57 zwischen zwei benachbarten Barrieren 19 durch Auswahl der passenden Leisten
3 und 5, insbesondere durch Auswahl von Füllleisten 5 passender Höhen 59, auszuwählen.
[0078] Im Folgenden ist ein Barrierensystem 69 mit Bezug auf die Figuren 6 und 7 beschrieben,
wobei der Kürze halber hauptsächlich auf die Unterschiede zu dem mit Bezug auf Figur
5 beschriebenen Barrierensystem 69 eingegangen ist. Figur 7 zeigt die Distanzleisten
9 des Barrierensystems 69 aus Figur 6.
[0079] Das Barrierensystem 69 erstreckt sich um eine Rohrelektrode 71, die, im Gegensatz
zu den bisher beschriebenen Ausführungsformen, keinen vollständig geradlinigen Verlauf
aufweist, sondern kurvige Abschnitte 79 und geradlinige Abschnitte 81 aufweist, die
einander abwechselnd angeordnet sind.
[0080] In den geradlinigen Abschnitten 81 sind die Distanzleisten 9 länglich und im Wesentlichen
wie bei der mit Bezug auf die Figure 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform ausgestaltet.
[0081] Ein Querschnitt durch einen der geradlinigen Abschnitte 81 würde zu einer Anordnung
nach dem Prinzip der mit Bezug auf die Figur 5 beschriebenen Ausführungsform des Barrierensystems
69 führen.
[0082] In den kurvigen Abschnitten können die Distanzleisten 9 eine Länge aufweisen, die
kleiner oder gleich ihrer Breite und/oder Höhe ist. Dadurch können die Radien der
Barrieren 19 in den kurvigen Abschnitten 79 berücksichtigt werden.
[0083] Durch die Auswahl passender Basisleisten 3 und Füllleisten 5 kann der kurvige Verlauf
des Barrierensystems 69 berücksichtigt werden. Auch in diesem Fall kann auf eine aufwendige
Nachbearbeitung der Leisten 3, 5 zur Anpassung vor Ort verzichtet werden.
Bezugszeichen
[0084]
- 1
- Distanzleistenanordnung
- 3
- Basisleiste
- 5
- Füllleiste
- 7
- zusammengesetzter Zustand
- 9
- Distanzleiste
- 11
- Längsachse der Basisleiste
- 13
- Längsachse der Füllleiste
- 15
- Längsachse der Distanzleiste
- 17
- Außenseite einer Barriere
- 19
- Barriere
- 21
- Anlageseite
- 23
- erste Verbindungsseite
- 25
- Höhenrichtung der Basisleiste
- 27
- Höhenrichtung der Füllleiste
- 29
- Innenseite einer Barriere
- 31
- Stützseite
- 33
- Kanten
- 35
- zweite Verbindungsseite
- 37
- Nutstruktur
- 39
- Nut
- 41
- Breite der Füllleiste
- 43
- Weite der Nut
- 45
- Breitenrichtung der Füllleiste
- 47
- Breitenrichtung der Basisleiste
- 49
- Breite der Basisleiste
- 51,53
- Formschlusselemente
- 55
- Gesamthöhe der Distanzleiste
- 57
- Abstand der Barrieren
- 59
- Höhe der Füllleiste
- 60, 62
- Länge der Füllleiste
- 61
- wirksame Höhe der Basisleiste
- 63
- Grund der Nut
- 64
- Länge der Basisleiste
- 65
- Spalt
- 67
- Fase
- 68
- Fasenabschnitt der Füllleiste
- 69
- Barrierensystem
- 71
- Rohrelektrode
- 73
- gemeinsame Achse
- 75
- radiale Richtung
- 77
- Barrierendurchmesser
- 79
- kurviger Abschnitt
- 81
- geradliniger Abschnitt
1. Distanzleistenanordnung (1) für ein Barrierensystem (69) einer Rohrelektrode (71),
umfassend wenigstens eine Basisleiste (3) und wenigstens eine Füllleiste (5), wobei
die wenigstens eine Basisleiste (3) längsseitig eine zur Anlage an einer Außenseite
(17) einer ersten Barriere (19) ausgestaltete Anlageseite (21) und eine der Anlageseite
(21) gegenüberliegende erste Verbindungsseite (23) aufweist und die wenigstens eine
Füllleiste (5) längsseitig eine zur Anlage an einer Innenseite (29) einer zweiten
Barriere (19) ausgestaltete Stützseite (31) und eine der Stützseite (31) gegenüberliegende,
zur Verbindung mit der ersten Verbindungsseite (23) ausgestaltete, zweite Verbindungsseite
(35) aufweist.
2. Distanzleistenanordnung (1) nach Anspruch 1, wobei die Verbindungsseiten (23, 35)
der Basisleiste (3) und der Füllleiste (5) zueinander komplementär geformt sind.
3. Distanzleistenanordnung (1) nach Anspruch 2, wobei die Verbindungsseiten (23, 35)
der Basisleiste (3) und der Füllleiste (5) zueinander komplementär geformte Formschlusselemente
(51, 53) aufweisen.
4. Distanzleistenanordnung (1) nach Anspruch 3, wobei die Verbindungsseite (23) der Basisleiste
(5) oder die Verbindungsseite (35) der Füllleiste (5) mit wenigstens einer Nutstruktur
(37) versehen ist, in der wenigstens ein Abschnitt der anderen Leiste (5, 3) aufnehmbar
ist.
5. Distanzleistenanordnung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Anlageseite
(21) der Basisleiste (3) mit einem konkaven Querschnitt versehen ist.
6. Distanzleistenanordnung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Stützseite
(31) der Füllleiste (5) mit einem konvexen Querschnitt oder mit gefasten Kanten (33)
versehen ist.
7. Distanzleistenanordnung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei sowohl die
Basisleiste (3) als auch die Füllleiste (5) aus einem elektrisch isolierenden Material
gefertigt sind.
8. Distanzleistenanordnung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Distanzleistenanordnung
(1) eine durchgängige Basisleiste (3) und zwei oder mehr Füllleisten (5) aufweist,
deren Längen (60, 62) in Summe kleiner oder gleich der Länge (64) der Basisleiste
(3) sind.
9. Distanzleiste (9) umfassend eine Distanzleistenanordnung (1) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei die wenigstens eine Füllleiste (5) mit der wenigstens einen Basisleiste
(3) stoffschlüssig und/oder formschlüssig verbunden ist.
10. Baukastensystem zur Zusammenstellung wenigstens einer Distanzleistenanordnung (1)
nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Baukastensystem eine Mehrzahl von
Füllleisten (5) unterschiedlicher Höhen (59) und/oder Breiten (41) und eine Mehrzahl
von Basisleisten (3) unterschiedlicher Höhen (61) und/oder Breiten (49) umfasst.
11. Barrierensystem (69) umfassend eine Mehrzahl von verschachtelt angeordneten Barrieren
(19), wobei zwischen wenigstens zwei direkt aufeinanderfolgenden Barrieren (19) wenigstens
eine Distanzleiste (9) nach Anspruch 9 angeordnet ist.
12. Rohrelektrode (71), insbesondere Rohrelektrode (71) einer Leitungsausführung in einem
Hochspannungsgerät, wobei die Rohrelektrode (71) aus einem elektrisch leitenden Material
gefertigt und zumindest abschnittsweise von einem Barrierensystem (69) nach Anspruch
11 umgeben ist.
13. Verfahren zur Positionierung zweier rohrförmiger Barrieren (19) eines Barrierensystems
(69) relativ zueinander mittels einer Distanzleistenanordnung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8, umfassend die Schritte:
- Anordnen einer Basisleiste (3) auf einer Außenseite (17) einer ersten der zwei Barrieren
(19),
- Auswählen einer Füllleiste (5) mit passender Höhe (59) aus einem Sortiment von Füllleisten
(5),
- Verbinden der Füllleiste (5) mit der Basisleiste (3),
- Anbringung der zweiten Barriere (19) außen um die erste Barriere (19), wobei eine
Innenseite (29) der zweiten Barriere (19) mit der Stützseite (31) der Füllleiste (5)
in Verbindung gebracht wird.