[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren eines Phasenschiebers eines
zum Einbau in ein Haushalts-Gargerät vorgesehenen Mikrowellenmoduls. Die Erfindung
betrifft darüber hinaus einen Kalibrieraufbau zum Durchführen dieses Verfahrens. Die
Erfindung betrifft auch ein Haushalts-Mikrowellengargerät, in dem mindestens ein gemäß
der vorliegenden Verfahren kalibriertes Mikrowellenmodul eingebaut ist.
[0002] DE 10 2019 128 204 B4 offenbart ein Verfahren zum Kalibrieren eines Mikrowellenmoduls für ein Gargerät,
wobei das Mikrowellenmodul einen Mikrowellenausgang sowie einen Regelkreis aufweist,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Erzeugen von elektromagnetischer
Strahlung durch das Mikrowellenmodul, wobei die erzeugte elektromagnetische Strahlung
durch eine elektromagnetische Welle definiert ist, die eine Amplitude und eine Phase
umfasst, Aussenden der erzeugten elektromagnetischen Strahlung über den Mikrowellenausgang
des Mikrowellenmoduls, Messen einer vorwärtslaufenden Welle der ausgesandten elektromagnetischen
Strahlung mittels einer zum Mikrowellenmodul externen Messvorrichtung, und Regeln
der Amplitude und/oder der Phase der erzeugten elektromagnetischen Strahlung mittels
einer zum Mikrowellenmodul externen Steuer- und/oder Auswerteeinheit, die mit dem
Regelkreis signalübertragend verbunden ist, sodass die vom Mikrowellenmodul erzeugte
elektromagnetische Strahlung hinsichtlich Amplitude und Phase stabil ist.
[0003] EP 3 000 283 B1 offenbart eine Vorrichtung zum Verarbeiten eines Objekts in einem Hohlraum durch
Hochfrequenzstrahlung, die von einem oder mehreren strahlenden Elementen emittiert
wird, die ausgelegt sind, um die HF-Strahlung in Reaktion auf daran angelegte HF-Energie
zu emittieren, wobei die Vorrichtung umfasst: eine HF-Energiezufuhrkomponente, die
ausgelegt ist, um HF-Energie zum Anwenden auf ein oder mehrere strahlende Elemente
zuzuführen; einen Speicher, der einen Satz von Koeffizienten speichert; und einen
Prozessor, der ausgelegt ist, um Rückmeldung in Reaktion auf die Emission von HF-Strahlung
durch ein oder mehrere der strahlenden Elemente zu empfangen und das Anwenden von
HF-Energie auf ein oder mehrere der strahlenden Elemente basierend auf der Rückmeldung
und dem Satz von Koeffizienten zu steuern, wobei der Satz der Koeffizienten mit der
HF-Energiezufuhrkomponente in Zusammenhang steht und Fehlerkorrekturkoeffizienten
einschließt, die ausgelegt sind, um systematische Fehler in der Funktionsweise der
HF-Energiezufuhrkomponente zu korrigieren.
[0004] WO 2015/099651 A1 offenbart ein Verfahren zum Kalibrieren einer Vorrichtung, die konfiguriert ist,
um mindestens eine Hochfrequenz (HF)-Einspeisung in einem umschlossenen Hohlraum zu
erzeugen. Das Verfahren umfasst: Auswählen mindestens einer Teilmenge von Frequenzen
in einer Bandbreite der mindestens einen HF-Einspeisung; Einstellen einer Eingangsleistung
für die mindestens eine HF-Einspeisung für jede der mindestens einen Teilmenge von
Frequenzen; Betätigen der mindestens einen HF-Einspeisung mit der Eingangsleistung
bei jeder der Teilmengenfrequenzen; Abtasten von Ausgangsleistungsdaten an der mindestens
einen HF-Einspeisung; Interpolieren der abgetasteten Ausgangsleistungsdaten über die
Bandbreite der mindestens einen HF-Einspeisung; und Speichern der Ausgangsleistungsdaten
und der interpolierten Ausgangsleistung über die Bandbreite der mindestens einen HF-Einspeisung
in einer Nachschlagetabelle.
[0005] WO 2016/144872 A1 offenbart ein Verfahren zum Kalibrieren eines Satzes von Geräten, wobei jedes Gerät
eine verstärkende Komponente und eine Messkomponente umfasst, die ein digitales Signal
ausgibt, das die an der verstärkenden Komponente erfasste Hochfrequenzleistung anzeigt,
umfassend: das Auswählen einer Frequenz aus einem Satz von Frequenzen; Auswählen eines
Phasenwertes aus einem Satz von Phasenwerten; Auswählen eines Leistungspegels aus
einem Satz von Leistungspegeln; Einstellen einer Teilmenge des Satzes von Geräten,
um ein Signal der ausgewählten Frequenz, des ausgewählten Phasenwerts und des ausgewählten
Leistungspegels auszugeben; Messen eines Vorwärtsleistungspegels und eines Rückwärtsleistungspegels;
Verarbeiten der Messungen der Vorwärts- und Rückwärtsleistungspegel, um die digitale
Signalausgabe von der Messkomponente jedes Gerätesatzes zu kalibrieren; und Speichern
der kalibrierten digitalen Signalausgabe in einen nichtflüchtigen Speicher.
[0006] DE 10 2019 128204 B4 offenbart ein Verfahren zum Kalibrieren eines Mikrowellenmoduls für ein Gargerät,
wobei das Mikrowellenmodul einen Mikrowellenausgang sowie einen Regelkreis aufweist,
umfasst die folgenden Schritte: - Erzeugen von elektromagnetischer Strahlung durch
das Mikrowellenmodul, wobei die erzeugte elektromagnetische Strahlung durch eine elektromagnetische
Welle definiert ist, die eine Amplitude und eine Phase umfasst, - Aussenden der erzeugten
elektromagnetischen Strahlung über den Mikrowellenausgang des Mikrowellenmoduls, -
Messen einer vorwärtslaufenden Welle der ausgesandten elektromagnetischen Strahlung
mittels einer zum Mikrowellenmodul externen Messvorrichtung, und - Regeln der Amplitude
und/oder der Phase der erzeugten elektromagnetischen Strahlung mittels einer zum Mikrowellenmodul
externen Steuer- und/oder Auswerteeinheit, die mit dem Regelkreis signalübertragend
verbunden ist, sodass die vom Mikrowellenmodul erzeugte elektromagnetische Strahlung
hinsichtlich Amplitude und Phase stabil ist. Ferner sind ein Kalibriersystem, ein
Mikrowellenmodul sowie ein Gargerät beschrieben.
[0007] Ein Ofen gemäß
EP 3 549 396 B1 umfasst eine Garkammer, die so konfiguriert ist, dass sie ein Lebensmittelprodukt
aufnehmen kann, und ein HF-Heizsystem, das so konfiguriert ist, dass es unter Verwendung
von Festkörperelektronikkomponenten HF-Energie in die Garkammer einspeist. Die Festkörperelektronikkomponenten
umfassen Leistungsverstärkerelektronik, die so konfiguriert ist, dass sie über eine
Einkoppelbaugruppe, die über eine Wellenleiterbaugruppe betriebsmäßig mit der Garkammer
verbunden ist, ein Signal in die Garkammer einspeist. Zwischen der Einkoppelbaugruppe
und der Leistungsverstärkerelektronik ist eine Isolationsbaugruppe vorgesehen. Die
Leistungsverstärkerelektronik wird zumindest teilweise basierend auf einem Effizienzparameter
gesteuert, der aus einem Vorwärtsleistungswert und einem Rückwärtsleistungswert bestimmt
wird, die jeweils nach der Isolationsbaugruppe gemessen werden.
[0008] Ein Ofen gemäß
EP 3 593 592 B1 umfasst eine Garkammer, die so konfiguriert ist, dass sie eine Last aufnimmt, und
ein HF-Heizsystem, das so konfiguriert ist, dass es HF-Energie unter Verwendung von
Festkörperelektronikkomponenten in die Garkammer einspeist. Die Festkörperelektronikkomponenten
umfassen Leistungsverstärkerelektronik, die so konfiguriert ist, dass sie über eine
Antennenbaugruppe ein Signal in die Garkammer einspeist. Die Leistungsverstärkerelektronik
umfasst mindestens einen ersten Leistungsverstärker und einen zweiten Leistungsverstärker,
die über eine erste Antenne bzw. eine zweite Antenne der Antennenbaugruppe betriebsmäßig
mit der Garkammer verbunden sind. Die erste und die zweite Antenne sind über eine
erste Kopplungsstruktur bzw. eine zweite Kopplungsstruktur betriebsmäßig mit den jeweiligen
ersten und zweiten Leistungsverstärkern verbunden. Ein Richtkoppler ist an einem Anschlussabschnitt
vorgesehen, der für mindestens eine der ersten und zweiten Kopplungsstrukturen definiert
ist. Der Richtkoppler ist so konfiguriert, dass er einen Vorwärtswellenparameter und
einen reflektierten Wellenparameter an eine Messbaugruppe liefert, die so konfiguriert
ist, dass sie modifizierte S-Parameter an dem Anschlussabschnitt berechnet.
[0009] Ein Mikrowellenerzeugungssystem gemäß
US 2019/080886 A1 umfasst eine modulare Architektur, die so konfiguriert werden kann, dass sie eine
Ausgangsleistung von unter 1 Kilowatt bis über 100 Kilowatt liefert. Die verschiedenen
Leistungsstufen werden durch die Kombination der HF-Ausgänge mehrerer HF-Leistungsverstärker
in einer Unternehmensstruktur erreicht. Das System kann auf jedem ISM-Band verwendet
werden. Jede Systemkomponente enthält einen dedizierten eingebetteten Mikrocontroller
für eine leistungsstarke Echtzeit-Steuerungsreaktion. Die Komponenten sind an einen
digitalen Hochgeschwindigkeitsdatenbus angeschlossen und werden von einem Steuerprogramm
gesteuert und überwacht, das auf einem Hostcomputer ausgeführt wird.
[0010] Es ist die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise
zu überwinden und insbesondere eine besonders genaue Möglichkeit bereitzustellen,
ein Mikrowellenmodul eines Haushalts-Mikrowellengargeräts zu kalibrieren.
[0011] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren eines Phasenschiebers
eines zum Einbau in ein Haushalts-Gargerät vorgesehenen Mikrowellenmoduls, wobei das
Verfahren mindestens die folgenden Schritte aufweist:
- (i) Bereitstellen eines bezüglich seiner Phasenverschiebung zu kalibrierenden Mikrowellenmoduls
und eines bezüglich seiner Phasenverschiebung bereits kalibrierten Mikrowellenmoduls,
deren Mikrowellenausgänge an jeweilige Eingänge eines Kombinierers angeschlossen werden
bzw. sind;
- (ii) Vorgeben einer gemeinsamen Sollamplitude und einer gemeinsamen Sollfrequenz für
beide Mikrowellenmodule sowie einer Soll-Phasenverschiebung an dem kalibrierten Mikrowellenmodul
und einer Soll-Phasenverschiebung an dem zu kalibrierenden Mikrowellenmodul;
- (iii) Erzeugen, mittels beider Mikrowellenmodule, eines jeweiligen Mikrowellensignals
mit den vorgegebenen Sollwerten;
- (iv) Messen eines an dem Ausgang des Kombinierers anliegenden Signals;
- (v) Speichern der Werte zumindest der an dem zu kalibrierenden Mikrowellenmodul vorgegebenen
Soll-Phasenverschiebung und der Sollfrequenz und/oder daraus abgeleiteter Werte sowie
den zugehörigen Messwert als Dateneinträge eines Phasenkalibrierdatensatzes;
- (vi) Variieren der Soll-Phasenverschiebung an dem zu kalibrierenden Mikrowellenmodul
innerhalb einer dritten Phasengruppe unterschiedlicher Soll-Phasenverschiebungen und
jeweils erneutes Durchführen der Schritte (iii) bis (v) für mehrere, insbesondere
alle, Soll-Phasenverschiebungen der dritten Phasengruppe.
[0013] Dieses Verfahren ergibt den Vorteil, dass die Phasenverschiebung des zu kalibrierenden
Mikrowellenmoduls bei einfachem Messaufbau anhand eines bereits phasenkalibrierten
Mikrowellenmoduls kalibriert werden kann. Die Kalibrierung der Phasenverschiebung
ist besonders vorteilhaft bei vorgesehener Verwendung des zu kalibrierenden Mikrowellenmoduls
in einem Mikrowellengargerät mit mehreren Mikrowellenmodulen, bei denen durch Einstellen
einer Phasenverschiebung zwischen den in den Garraum eingestrahlten Mikrowellen ein
gezieltes Interferenzmuster in dem Garraum erzeugt werden soll.
[0014] Das Haushalts-Mikrowellengargerät kann ein eigenständiges Mikrowellengerät oder ein
Mikrowellenkombinationsgerät sein, z.B. ein Backofen mit Mikrowellenfunktion und ggf.
Dampfbehandlungsfunktion. Das Haushalts-Mikrowellengargerät weist mindestens ein Mikrowellenmodul
auf. Die von dem mindestens einen Mikrowellenmodul erzeugten Mikrowellensignale werden
über ein oder mehrere Antennen oder "Ports" als Mikrowellenstrahlung in einen mittels
einer mikrowellendichten Tür verschließbaren Garraum eingestrahlt. Typischerweise
wird im Mikrowellenbetrieb des Haushalts-Mikrowellengargeräts ein Teil der eingestrahlten
Mikrowellenstrahlung in die mindestens eine Antenne rückeingekoppelt.
[0015] Das Mikrowellenmodul ist insbesondere eine vor Einbau in das Haushalts-Mikrowellengargerät
separat hergestellte und eigenständig handhabbare Einheit. Mindestens eine Antenne
kann direkt oder über eine Signalleitung für Mikrowellen an den Mikrowellenausgang
des eingebauten Mikrowellenmoduls angeschlossen sein. Bei dem vorliegenden Verfahren
ist der Mikrowellenausgang jedoch antennenlos an das Messsystem angeschlossen, und
auch der Mikrowellenausgang des Messsystems ist antennenlos. Bei dem Kalibrierverfahren
wird folglich keine Mikrowellenstrahlung in den Raum abgegeben, sondern es werden
nur leitungsgebundene Mikrowellensignale erzeugt. Dies ist vorteilhafterweise besonders
einfach umsetzbar, fehlerunanfällig und strahlungssicher.
[0016] Dass für beide Mikrowellenmodule eine gemeinsame Sollamplitude und eine gemeinsamen
Sollfrequenz vorgegeben werden, umfasst, dass das Mikrowellensignal frequenz- und
amplitudenvariabel einstellbar ist.
[0017] Es ist eine Weiterbildung, dass die Frequenz des Mikrowellensignals mittels eines
Signalerzeugers (z.B. eines Oszillators, VCOs, PLL, Synthesizers, Schwingkreises,
usw.) einstellbar ist. Der Signalerzeuger kann mittels eines Taktgebers mit einer
Taktbasis versorgt werden. Der Taktgeber und/oder der Signalerzeuger kann bzw. können
Teil des Mikrowellenmoduls sein, brauchen es aber nicht zu sein. So können der Taktgeber
und/oder der Signalerzeuger Komponenten eines separaten Signalerzeugungsmoduls sein.
[0018] Zur Unterdrückung z.B. von unerwünschten Frequenzen außerhalb eines bestimmten Frequenzbands
kann dem Signalerzeuger ein Bandpassfilter nachgeschaltet sein. Das Bandpassfilter
kann eine Komponente des Mikrowellenmoduls oder eines Signalerzeugungsmoduls sein.
[0019] Zur Erhöhung eines Wirkungsgrads kann dem Signalerzeuger ein gesteuerter Zerhacker
nachgeschaltet sein, insbesondere auch dem Bandpassfilter nachgeschaltet sein, falls
vorhanden. Der Zerhacker kann eine Komponente des Mikrowellenmoduls oder eines Signalerzeugungsmoduls
sein.
[0020] Dem Signalerzeuger kann ein erster Verstärker ("Zwischenverstärker") nachgeschaltet
sein. Der Zwischenverstärker kann insbesondere auch dem Bandpassfilter und/oder dem
Zerhacker nachgeschaltet sein, falls vorhanden. Der Zwischenverstärker kann eine Komponente
des Mikrowellenmoduls oder eines Signalerzeugungsmoduls sein. Der Zwischenverstärker
kann ein leistungsgesteuerter Verstärker sein. Der leistungsgesteuerte Zwischenverstärker
kann insbesondere die Amplitude bzw. Leistung des eingehenden Mikrowellensignals um
einen vorgegebenen Faktor verstärken.
[0021] Dem Signalerzeuger kann ein gesteuerter Phasenschieber des Mikrowellenmoduls nachgeschaltet
sein. Der Phasenschieber kann insbesondere auch dem Bandpassfilter, dem Zerhacker
und/oder dem Zwischenverstärker nachgeschaltet sein, falls vorhanden. Der Phasenschieber
ist insbesondere für solche Mikrowellenmodule vorteilhaft, die in Gruppen von mindestens
zwei Mikrowellenmodulen in einem Haushalts-Mikrowellengargerät eingebaut werden sollen
und mittels derer bei Betrieb des Mikrowellengargeräts in dem Garraum gezielt ein
Interferenzmuster erzeugt werden soll.
[0022] Dem Signalerzeuger kann ein gesteuertes Dämpfungsglied des Mikrowellenmoduls nachgeschaltet
sein. Das Dämpfungsglied kann insbesondere auch dem Bandpassfilter, dem Zerhacker,
dem Zwischenverstärker und/oder dem Phasenschieber nachgeschaltet sein, falls vorhanden.
Das Dämpfungsglied kann insbesondere die Amplitude bzw. Leistung des eingehenden Mikrowellensignal
um einen vorgegebenen Faktor verringern.
[0023] Dem Signalerzeuger kann mindestens ein zweiter Verstärker ("Endverstärker") nachgeschaltet
sein, dessen Ausgang insbesondere unmittelbar mit der Richtkopplungseinrichtung des
Mikrowellenmoduls verbunden ist. Der Endverstärker kann ein- oder mehrstufig sein.
Insbesondere kann der Endverstärker einen ein- oder mehrstufigen Vorverstärker und
eine dem Vorverstärker nachgeschalteten Hauptverstärker aufweisen.
[0024] Die gesteuerten Komponenten des Mikrowellenmoduls wie der Signalerzeuger, der Zerhacker
(falls nicht Teil eines Signalerzeugungsmoduls), der Zwischenverstärker, der Phasenschieber,
das Dämpfungsglied usw. können mittels einer gemeinsamen Steuereinrichtung des Mikrowellenmoduls
angesteuert werden, z.B. mittels eines Mikrocontrollers, ASICs, FPGAs, usw.
[0025] Zudem ist es möglich, an einem Messausgang der Richtkopplungseinrichtung des Messsystems
zum Messen der Amplitude in Vorwärtsrichtung einen Frequenzmesser bzw. ein Spektroskop
anzuschließen, um die Qualität des Mikrowellensignals, z.B. dessen Bandbreite, zu
beurteilen. Dabei kann auch eine Abweichung zwischen Sollfrequenz und Istfrequenz
gemessen werden und durch Kalibrierung korrigiert werden.
[0026] Grundsätzlich können auch die Sollfrequenz, die Soll-Phasenverschiebung und die Sollamplitude
innerhalb ihrer Gruppen variiert bzw. permutiert werden, und dann die Messwerte für
entsprechende Tripel oder "Tripel-Paarungen" von drei gleichzeitig eingestellten Sollwerten
in einem Kalibrierdatensatz abgespeichert werden. Allgemein ist die Reihenfolge der
variierten Sollparameter beliebig: so können beispielsweise für den Fall, dass sowohl
die Werte der Sollfrequenz, der Soll-Phasenverschiebung und der Sollamplitude variiert
werden, zunächst ein jeweiliger Wert der Sollfrequenz und der Soll-Phasenverschiebung
festgehalten werden und dafür die Werte der Sollamplitude variiert werden, dann ein
Wert der Soll-Phasenverschiebung geändert werden und für das neue Paar von Werten
der Sollfrequenz und Soll-Phasenverschiebung die Werte der Sollamplitude erneut durchfahren
werden, bis alle Werte der Soll-Phasenverschiebung eingestellt worden sind, und dann
ein neuer Wert der Sollfrequenz eingestellt wird usw. Es können aber auch analog alle
Werte der Soll-Phasenverschiebung für einen festgelegten Wert der Sollamplitude durchlaufen
werden, bevor die Sollamplitude variiert wird, usw.
[0027] Es ist eine Weiterbildung, dass verknüpft mit den Sollwerten zusätzlich eine Temperatur,
insbesondere Temperatur eines Endverstärkers, insbesondere Hauptverstärkers, gemessen
und in dem Kalibrierdatensatz abgespeichert wird. Dies ergibt den Vorteil, dass bereits
beim Setzen einer Sollleistung der durch Erwärmung abnehmende Verstärkungsfaktor des
Hauptverstärkers berücksichtigt werden kann sowie auch eine Temperaturabhängigkeit
der Leistungsmessung der Detektoren korrigiert werden kann. Alternativ oder zusätzlich
kann die Temperaturmessung dazu verwendet werden, eine mögliche kommende Überhitzung
des Endverstärkers, insbesondere Hauptverstärkers, zu erkennen.
[0028] Es ist eine Ausgestaltung, dass in einem Schritt (vi) zusätzlich die Sollfrequenz
innerhalb einer dritten Frequenzgruppe unterschiedlicher Sollfrequenzen variiert wird
und die Schritte (iii) bis (v) zusätzlich für mehrere, insbesondere alle, Sollfrequenzen
der dritten Frequenzgruppe durchgeführt werden. Dadurch können aus der Kalibrierung
auch frequenzabhängige Korrekturkoeffizienten gewonnen werden, was die Korrekturgenauigkeit
erhöht.
[0029] Es ist eine Ausgestaltung, dass die in Schritt (ii) an dem kalibrierten Mikrowellenmodul
vorgegebene Soll-Phasenverschiebung 0° beträgt und die Soll-Phasenverschiebung innerhalb
der dritten Phasengruppe zumindest die Sollwerte 0° und 180° umfasst. Dies ist besonders
vorteilhaft, da das Summensignal bei 0° eine maximale Amplitude aufweisen sollte und
bei 180° eine minimale Amplitude aufweisen sollte. Ist-Abweichungen an diesen Stellen
lassen sich besonders einfach in Korrekturfaktoren umrechnen.
[0030] Es ist eine Ausgestaltung, dass aus den gespeicherten Dateneinträgen des Phasenkalibrierdatensatzes
Korrekturfaktoren für den Betrieb des zu kalibrierenden Mikrowellenmoduls berechnet
werden, anhand derer die Phasenverschiebungen an die jeweils zugehörigen Soll-Phasenverschiebungen
angepasst wird.
[0031] Die Korrekturfaktoren können allgemein beispielsweise durch Interpolation und ggf.
auch Extrapolation der Kalibrierdatensätze gewonnen werden. Dabei können die Einträge
der Kalibrierdatensätze als Stützstellen dienen. Die Inter- und Extrapolation kann
anhand jeder geeigneten Berechnungsmethode durchgeführt werden, z.B. durch Anpassen
an eine Polynomfunktion. Im einfachsten Fall wird beispielsweise an dem Detektor 14a
ein Messwert x gemessen, z.B. x = 140 W. Tatsächlich wurde aber eine Leistung f(x)
= 130 W gesendet, gemessen mit dem weit genaueren Detektor 55a-1. Wird eine lineare
Polynomialfunktion angesetzt, wird als funktionaler Zusammenhang zwischen x und f(x)
die Gleichung f(x) = m·x + x
0 mit m und x0 den Korrekturfaktoren angesetzt. Mit weiteren Messungen bei anderen
Solleistungen können die Korrekturfaktoren m und x0 bestimmt werden. Typischerweise
wird tatsächliche Wert jedoch aus einer mehrdimensional polynomialen Funktion höherer
(z.B. zumindest quadratischer) Ordnung berechnet werden, z.B. gemäß f(x, y, z) = a
+ bx + cx
2 +dy + ey
2 + fz + gz
2 + ...) mit f(x, y, z) der am Detektor 55a-1 gemessenen Leistung, x der am Detektor
14a gemessenen Leistung, y dem eingestellten Wert der Sollfrequenz, z dem eingestellten
Wert der Soll-Phasenverschiebung sowie a, b, c, d, e, f und g Korrekturfaktoren.
[0032] Zudem kann aus vorlaufenden Alterungsversuchen der Zusammenhang zwischen Bauteilverschlechterung
über die Zeit und Stressfaktoren wie Leistung, Spannungs-Peaks und Temperatur bekannt
sein. Diese Alterung kann auch in den Korrekturfaktoren aufgenommen / berücksichtigt
werden.
[0033] Insbesondere können Korrekturfaktoren für folgende Messwerte berechnet werden:
- An einer Richtkopplungseinrichtung des Mikrowellenmoduls gemessene Amplitude bzw.
Leistung des Mikrowellensignals in Vorwärtsrichtung zu der an der Richtkopplungseinrichtung
des Messystems gemessenen tatsächlichen Amplitude bzw. Leistung des Mikrowellensignals
in Vorwärtsrichtung, insbesondere falls eine Ersatzlast angeschlossen ist;
- An der Richtkopplungseinrichtung des Mikrowellenmoduls gemessene Amplitude bzw. Leistung
des (reflektierten) Mikrowellensignals in Rückwärtsrichtung zu der an der Richtkopplungseinrichtung
des Messystems gemessenen tatsächlichen Amplitude bzw. Leistung des Mikrowellensignals
in Rückwärtsrichtung bei Messung mit einem reflektierenden Endabschluss des Messystems
oder
an der Richtkopplungseinrichtung des Mikrowellenmoduls gemessene Amplitude bzw. Leistung
des Mikrowellensignals in Rückwärtsrichtung zu der mit den Korrekturfaktoren für die
Ersatzlast korrigierten Werten der Amplitude bzw. Leistung des Mikrowellensignals
in Vorwärtsrichtung bei Messung ohne das (dann abgekoppelte) Messystem.
[0034] Diese Korrekturfaktoren können eine Abhängigkeit von der Frequenz, Amplitude, Temperatur,
Phase(nverschiebung) und/oder Alterung besitzen.
[0035] Unter einer Richtkopplungseinrichtung wird eine Messvorrichtung verstanden, welche
ein durchlaufendes Mikrowellensignal anzapft und einen sehr geringen Anteil des durchlaufenden
Mikrowellensignals als Messignal zur Verfügung stellt. Insbesondere werden von der
Laufrichtung des Mikrowellensignals abhängige Messsignale bereitgestellt, d.h., ein
Messsignal, dass ein Maß für eine Leistung / Amplitude eines in Vorwärts- bzw. Senderichtung
zum Mikrowellenausgang laufenden Mikrowellensignals darstellt, und ein Messsignal
das ein Maß für eine Leistung / Amplitude eines in Rückwärts- bzw. Reflexionsrichtung
von dem Mikrowellenausgang kommenden Mikrowellensignals darstellt.
[0036] Die Richtkopplungseinrichtung kann beispielsweise ein bidirektionaler, zirkulatorloser
Richtkoppler oder ein Richtkopplungssystem mit Zirkulator sein.
[0037] Die Ersatzlast, z.B. von 50 Ohm, dient dazu, ein in Vorwärtsrichtung laufendes Mikrowellensignal
nach Durchlaufen der beiden Richtkopplungseinrichtungen möglichst vollständig zu absorbieren
bzw. aufzubrauchen. Idealerweise würde kein Anteil des Mikrowellensignals reflektiert
bzw. in Rückwärtsrichtung wieder zurücklaufen.
[0038] Der "reflektierende Endabschluss" kann in einer Weiterbildung ein offenes Ende ("o-pen")
umfassen oder sein und in einer anderen Weiterbildung einen definierten Kurzschluss
("short") umfassen oder sein. Beide Abschlussarten erzeugen Totalreflexion und unterscheiden
sich nur in der Phasenlage des reflektierten Signals. Die Ersatzlast kann auch als
"angepasster Endabschluss" bezeichnet werden.
[0039] Bei einigen Bauarten von Phasenschiebern kann als weiterer Korrekturfaktor berechnet
werden:
- Vorgegebene bzw. eingestellte Soll-Phase bzw. -Phasenverschiebung (z.B. als Stellwert
des Phasenschiebers) zur der tatsächlich vorliegenden, z.B. mittels des obigen Phasenkalibrierungsverfahrens
bestimmten, Phasenverschiebung.
Dieser Korrekturfaktor kann eine Abhängigkeit von der Amplitude, Frequenz, Temperatur
und/oder Alterung aufweisen.
[0040] Bei einigen Bauarten von Signalerzeugern, z.B. VCO und Schwingkreis:
- Vorgegebene bzw. eingestellte Frequenz (z.B. als Stellwert des Signalerzeugers) zu
der mittels des Messystems gemessenen tatsächlichen Frequenz des Mikrowellensignals
in Vorwärtsrichtung.
Dieser Korrekturfaktor kann eine Abhängigkeit von der Amplitude, Frequenz, Temperatur
und/oder Alterung besitzen.
[0041] Ein weiterer möglicher Korrekturfaktor kann beispielsweise umfassen:
- die eingestellte Sollamplitude (z.B. als Stellwert des Dämpfungsgliedes) zu der an
dem Messsystem gemessenen tatsächlichen Amplitude in Senderichtung.
Dieser Korrekturfaktor kann eine Abhängigkeit von der Temperatur, Frequenz, Phase
und/oder Alterung aufweisen.
[0042] Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Haushalts-Mikrowellengargerät, aufweisend
- einen mittels einer Tür mikrowellendicht verschließbaren, mit Mikrowellen beaufschlagbaren
Garraum,
- mindestens ein Mikrowellenmodul, das dazu eingerichtet ist, zumindest eine Amplitude
und eine Frequenz eines an einem Mikrowellenausgang ausgesandten Mikrowellensignals
auf variable Sollwerte einzustellen, und das eine Richtkopplungseinrichtung zumindest
zum Messen der Amplitude eines ausgesandten Mikrowellensignals und eines reflektierten
Mikrowellensignals aufweist;
- eine Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, anhand von Korrekturfaktoren, die
gemäß mindestens einem der obigen Verfahren berechnet worden sind, mindestens einen
Mikrowellenparameter, einschließlich der Amplitude des an die mindestens eine Antenne
ausgesandten Mikrowellensignals, an einen zugehörigen Sollwert anzupassen,
- wobei die Kalibrierdatensätze in einem nichtflüchtigen Speicher des Haushalts-Mikrowellengargeräts
abgespeichert sind und die Korrekturfaktoren mittels des Mikrowellenmoduls, insbesondere
mittels dessen Steuereinrichtung, selbst berechenbar sind.
[0043] Das Haushalts-Mikrowellengargerät kann analog zu den obigen Kalibrierverfahren ausgebildet
sein, und umgekehrt, und ergibt die gleichen Vorteile.
[0044] Allgemein kann das Mikrowellenmodul alle zur Erzeugung eines leitungsgebundenen Mikrowellensignals
notwendigen Komponenten aufweisen, angefangen von dem Taktgeber bis zu dem Endverstärker.
Jedoch kann es für einen kompakten und preisgünstigen Aufbau vorteilhaft sein, wenn
zumindest einige Komponenten zur Signalerzeugung nicht in einem Mikrowellenmodul verbaut
sind, sondern z.B. eigenständig verbaut sind oder in einem dedizierten Signalerzeugungsmodul
verbaut sind, das den Taktgeber, den Signalerzeuger, das Bandpassfilter und/oder den
Zerhacker aufweisen kann. Die Verwendung eines eigenständigen Signalerzeugungsmoduls
kann besonders vorteilhaft sein, wenn dadurch ein Mikrowellensignal erzeugt wird,
das - beispielsweise über einen Splitter - an mehrere Mikrowellenmodule angelegt werden
kann.
[0045] Die Aufgabe wird darüber hinaus gelöst durch einen Kalibrieraufbau zum Durchführen
des Verfahrens zum Kalibrieren der Phasenverschiebung, aufweisend ein kalibriertes
Mikrowellenmodul, mindestens ein zu kalibrierendes Mikrowellenmodul und ein Messsystem,
wobei
- das Messsystem einen Kombinierer aufweist, dessen Eingänge an die Mikrowellenausgänge
der Mikrowellenmodule angeschlossen sind und dessen Ausgang an einen Detektor des
Messystems angeschlossen ist, und wobei
- der Detektor mit einer Datenverarbeitungseinrichtung des Messystems verbunden ist,
die mit Steuereinheiten der Mikrowellenmodule zu deren Steuerung koppelbar ist;
und wobei an den Mikrowellenmodulen zumindest eine Frequenz und eine Phasenverschiebung,
ggf. auch eine Amplitude, des davon erzeugten Mikrowellensignals variierbar sind.
[0046] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
- Fig.1
- zeigt einen Aufbau einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke mit einem Mikrowellenmodul;
- Fig.2
- zeigt eine Variante eines Richtkopplers des Mikrowellenmoduls aus Fig.1;
- Fig.3A
- zeigt noch eine Variante eines Richtkopplers des Mikrowellenmoduls aus Fig.1;
- Fig.3B
- zeigt noch eine Variante eines Richtkopplers des Mikrowellenmoduls aus Fig.1;
- Fig.4
- zeigt einen Aufbau einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke mit zwei Mikrowellenmodulen;
- Fig.5
- zeigt einen weiteren Aufbau einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke mit zwei
Mikrowellenmodulen;
- Fig.6
- zeigt einen nicht zur Erfindung gehörigen Kalibrierungsaufbau zum Kalibrieren des
Mikrowellenmoduls aus Fig.1;
- Fig.7
- zeigt einen anhand des in Fig.6 dargestellten Kalibrierungsaufbaus durchführbaren
ersten Teil eines nicht zur Erfindung gehörigen Kalibrierungsablaufs;
- Fig.8
- zeigt einen zweiten Teil des nicht zur Erfindung gehörigen Kalibrierablaufs gemäß
einer ersten Variante, der sich an den in Fig.7 dargestellten ersten Teil anschließen
kann,
- Fig.9
- zeigt einen zweiten Teil des nicht zur Erfindung gehörigen Kalibrierablaufs gemäß
einer zweiten Variante, der sich an den in Fig.7 dargestellten ersten Teil anschließen
kann;
- Fig.10
- zeigt einen erfinderischen Kalibrierungsaufbau zum Kalibrieren des Mikrowellenmoduls
aus Fig.1; und
- Fig.11
- zeigt einen anhand des in Fig.10 gezeigten Kalibrierungsaufbaus durchführbaren erfinderischen
Kalibrierungsablauf.
[0047] Fig.1 zeigt einen Aufbau einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 zur Erzeugung
von Mikrowellenstrahlung.
[0048] Am Anfang der Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 ist ein Taktgeber 2 wie ein Quarzschwinger
oder eine andere Frequenzquelle vorhanden, dessen Taktsignal in einen steuerbaren
Signalerzeuger 3 eingespeist wird. Das Taktsignal ist sehr frequenzstabil und kann
z.B. eine Taktfrequenz in einem Bereich zwischen einigen hundert KHz bis zu einigen
zehn MHz aufweisen. Eine Bandbreite beträgt typischerweise einige Hertz bis einige
zehn Hertz.
[0049] Der Signalerzeuger 3 erzeugt mit Hilfe des Taktsignals ein Arbeits- bzw. Mikrowellensignal
einer gewünschten Mikrowellenfrequenz mit noch vergleichsweise geringer Leistung.
Die von dem Signalerzeuger 3 erzeugte Mikrowellenfrequenz kann mittels einer Steuereinrichtung,
z.B. eines Mikrokontrollers 4, eingestellt werden (frequenzvariabler Signalerzeuger
3). Insbesondere können Mikrowellensignale mit einer Frequenz in einem Frequenzbereich
zwischen 2,4 GHz und 2,5 GHz erzeugt werden, sind aber grundsätzlich nicht darauf
beschränkt. Der Signalerzeuger 3 kann beispielsweise ein Oszillator, VCO, PLL, Synthesizer,
Schwingkreis, usw. sein.
[0050] Dem Signalerzeuger 3 ist hier ein - grundsätzlich optional vorhandener - Bandpassfilter
5 nachgeschaltet. Dieser weist den Vorteil auf, dass unabsichtlich erzeugte unerwünschte
Frequenzen, z.B. außerhalb eines ISM-Bands oder außerhalb des einstellbaren Frequenzbereichs,
z.B. außerhalb des Bands von 2,4 GHz bis 2,5 GHz, unterdrückt werden.
[0051] Dem optionalen Bandpassfilter 5 ist hier ein - grundsätzlich optional vorhandener
- steuerbarer Zerhacker 6 nachgeschaltet. Das Vorhandensein des Zerhackers 6 ergibt
den Vorteil, dass Teilleistungen mit sehr hohem Wirkungsgrad erzeugt werden können.
Die Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 kann dazu auf einen Leistungspegel eingestellt
werden, in dem sie mit möglichst hohem Wirkungsgrad arbeitet. Teilleistungen werden
mit dem Zerhacker 6 realisiert, indem er das Mikrowellensignal zeitlich ein- und ausschaltet,
z.B. ähnlich einer PWM-Ansteuerung. Gewünschte Teilleistungen oder Vollleistung können
mittels des Mikrokontrollers 4 vorgegeben werden.
[0052] Dem optionalen Zerhacker ist ein ebenfalls optionaler Verstärker ("Zwischenverstärker")
7 nachgeschaltet. Es kommt auf die konkrete Umsetzung der Mikrowellenerzeugungsstrecke
1 an, ob und an welcher Stelle ein Zwischenverstärker 7 benötigt wird. Beispielsweise
kann ein Zwischenverstärker 7 eingesetzt werden, wenn eine Amplitude des Mikrowellensignals
an dieser Stelle der Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 als zu gering angesehen wird.
Es können auch mehrere Zwischenverstärker 7 über die Mikrowellenerzeugungsstrecke
1 verteilt vorhanden sein.
[0053] Dem optionalen Zwischenverstärker 7 folgt ein ebenfalls optionaler Phasenschieber
8. Der Phasenschieber 8 kann jedoch erforderlich sein, wenn mittels mindestens zwei
Mikrowellenerzeugungsstrecken 1 ein gewünschtes Interferenzmuster in einem Garraum
23 des Haushalts-Mikrowellengargeräts 24 erzeugt werden soll. Gesteuert wird die Größe
der Phasenverschiebung des eingehenden Mikrowellensignals über den Mikrokontroller
4, z.B. in Schritten von 1°, 2°, 5° oder 10° innerhalb eines Bereichs zwischen 0°
und 180° oder 0° und 360°.
[0054] Dem optionalen Phasenschieber 8 ist hier ein Amplitudensteller in Form eines Dämpfungsglieds
9 nachgeschaltet. Das Dämpfungsglied 9 steuert die Amplitude des in den Vorverstärker
10 eingehenden Mikrowellensignals und reduziert diese Amplitude insbesondere um einen
durch den Mikrokontroller 4 einstellbaren Betrag oder Faktor. Statt des Dämpfungsglieds
9 kann als Amplitudensteller auch ein steuerbarer Verstärker eingesetzt werden, z.B.
ein VCA. Ferner kann die Amplitude über einen geeigneten Zwischenverstärker 7, an
dem dazu z.B. dessen Gate-Spannung gesteuert wird, eingestellt werden.
[0055] Dem Dämpfungsglied 9 ist ein Endverstärker 10, 11 in Form einer hier beispielhaft
verwendeten Reihenschaltung aus einem weiteren Verstärker ("Vorverstärker") 10 und
noch einem weiteren Verstärker ("Hauptverstärker") 11 nachgeschaltet. Der Vorverstärker
10 kann mehrstufig aufgebaut sein. Ist mindestens ein Zwischenverstärker 7 vorhanden,
ist er in der Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 zwischen dem Signalerzeuger 3 und dem
Endverstärker 10, 11 vorhanden.
[0056] Dem Hauptverstärker 11 ist eine Richtkopplungseinrichtung 12 nachgeschaltet, an dessen
Messausgängen 13a und 13b jeweilige Detektoren 14a bzw. 14b, z.B. Spannungsmesser,
angeschlossen sind. Die Messsignale der Detektoren 14a, 14b und eines, z.B. an dem
Hauptverstärker 11 angeordneten, optionalen Temperatursensors 15 werden dem Mikrokontroller
4 direkt oder über einen Analog-Digital-Wandler (o. Abb.) zugeführt.
[0057] An den Ausgang der Richtkopplungseinrichtung 12 ist eine Antenne 16 angeschlossen,
welche das Mikrowellensignal in Mikrowellenstrahlung umsetzt und abstrahlt, z.B. direkt
in einen Garraum oder in eine Mikrowellenführung.
[0058] Insbesondere wird an dem Messausgang 13a ein Messignal, insbesondere Spannungssignal,
ausgegeben, das ein Maß für die Amplitude und damit die Leistung des zu der Antenne
16 in Vorwärts- oder Senderichtung laufenden Mikrowellensignals ist. An dem Messausgang
13b wird ein Messignal, insbesondere Spannungssignal, ausgegeben, das ein Maß für
die Leistung des über die Antenne 16 reingekoppelten rückwärtslaufenden Mikrowellensignals
ist. Diese Leistungen können beispielsweise zur Steuerung, insbesondere Regelung,
der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke 1 verwendet werden.
[0059] Allgemein können die oben beschriebenen Komponenten 2 bis 15 beliebig in dem Haushalts-Mikrowellengargerät
angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest einige dieser Komponenten
2 bis 15 Teile eines vor Einbau in das Haushalts-Mikrowellengargerät vorgefertigten
Mikrowellenmoduls 17 sind. Beispielsweise können die Komponenten 3 bis 15 Teile des
Mikrowellenmoduls 17 sein, wie gestrichelt angedeutet, oder es können die Komponenten
2 bis 15 Teile des Mikrowellenmoduls 17 sein, wie gepunktet angedeutet. Es sind jedoch
auch andere Zuordnungen zu ein oder mehreren Modulen möglich, wie weiter unten noch
genauer beschrieben wird. Typischerweise ist im eingebauten Zustand die Antenne 16
an einen (Mikrowellen-) Ausgang 18 des Mikrowellenmoduls 17 angeschlossen Ferner können
zwei oder mehr der Komponenten 2 bis 15 funktional durch eine einzige Komponente ersetzt
werden. Wird als Signalerzeuger 3 beispielsweise ein Synthesizer verwendet, können
ein oder mehrere der Komponenten 6, 8 und/oder 9 eingespart werden, da ein Synthesizer
deren Funktionen bereits beinhaltet. Sehr viele am Markt erhältliche Synthesizer können
nämlich zerhacken (zeitlich Ein- und Ausschalten) und die Phase verschieben. Einige
können auch eine feinstufige Amplitudensteuerung realisieren.
[0060] Fig.2 zeigt eine Variante eines Richtkopplers 12 in Form eines bidirektionalen Richtkopplers
12-1 ohne Zirkulator. Die Messausgänge 13a, 13b geben nur einen Bruchteil der Amplitude
des durch den Richtkoppler 12-1 durchgeleiteten Arbeits- bzw. Mikrowellensignals wieder.
Übliche Kopplungswerte liegen im Bereich von -30 dB. Der bei weitem größte Anteil
des von dem Hauptverstärker 11 eingehenden Mikrowellensignals verlässt den Richtkoppler
12-1 in Richtung Ausgang 18 bzw. Antenne 16.
[0061] Fig.3A zeigt eine Variante des Richtkopplers 12. Dabei wird ein Richtkopplers 12-2 verwendet,
welcher einen Zirkulator 19 aufweist, der dem Hauptverstärker 11 folgt. Der Zirkulator
19 schützt den Hauptverstärker 11 vor zu hohen Reflexionssignalen aus dem Garraum.
Der Zirkulator 19 sendet das vom Hauptverstärker 11 empfangene Mikrowellensignal durch
einen Einweg-Richtkoppler 20 in Richtung des Ausgangs 18 bzw. der Antenne 16. Aus
dem Garraum reflektierte Signale, die von der Antenne 16 Richtung Zirkulator 19 fliesen,
werden von dem Zirkulator 19 durch einen weiteren Einweg-Richtkoppler 21 zu einem
Abschlusswiderstand 22 umgeleitet.
[0062] Fig.3B zeigt eine Variante des Richtkopplers 12 in Form eines Richtkopplers 12-3 mit Zirkulator
19, bei dem im Vergleich zu dem Richtkoppler 12-2 der Zirkulator 19 und der Einweg-Richtkoppler
20 (mit den zugehörigen Komponenten) im Signalgang umgekehrt angeordnet sind.
[0063] Fig.4 zeigt einen Aufbau einer Mikrowellenerzeugungsstrecke 31 eines Haushalts-Mikrowellengargeräts
32 mit zwei Mikrowellenmodulen 17. Deren Signalerzeuger 3 wird aus dem gleichen Taktgeber
2 gespeist, welcher ein zu beiden Mikrowellenmodulen 17 separates Bauteil sein kann
oder in eines der Mikrowellenmodule 17 integriert sein kann. Die Mikrokontroller 4
werden beide durch eine gemeinsame Steuereinheit 33 angesteuert, beispielsweise zum
Einstellen von Phasenverschiebungen an einem oder an beiden der Mikrowellenmodule
17. Durch eine Phasenverschiebung der Mikrowellensignale der beiden Mikrowellenmodule
17 lassen sich in dem Garraum 23 gezielt Interferenzmuster erzeugen.
[0064] Die Mikrowellenerzeugungsstrecke 31 kann für mehr als zwei Mikrowellenmodule 17 analog
weitergeführt werden.
[0065] Fig.5 zeigt einen weiteren Aufbau einer Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke 41 eines
Haushalts-Mikrowellengargeräts 42 mit zwei Mikrowellenmodulen 17 mit zwei Mikrowellenmodulen
43, die mit Mikrowellensignalen aus einem gemeinsamen Signalerzeugungsmodul 44 gespeist
werden. Die Mikrowellenmodule 43 umfassen nun nur noch jeweils die Komponenten 7 bis
15, während die Komponenten 2, 3, 5 ,6 dem Signalerzeugungsmodul 44 zugeordnet sind.
Die Mikrowellenmodule 43 umfassen ferner einen Mikrokontroller 45 zur Steuerung der
zugehörigen Komponenten 7 bis 9 und zur Auswertung der Messsignale von der Richtkopplungseinrichtung
12, während der Signalerzeuger 3 und der Zerhacker 6 mittels eines Mikrokontrollers
46 angesteuert werden. Die Mikrokontroller 45 und 46 sind wiederum unter Kontrolle
der gemeinsamen Steuereinheit 33.
[0066] Die Ausgangssignale des Signalerzeugungsmoduls 44 werden mit Hilfe eines Splitters
47 aufgeteilt und an die Eingänge der Mikrowellenmodule 43 weitergeleitet.
[0067] Auch die Mikrowellenerzeugungsstrecke 41 kann für mehr als zwei Mikrowellenmodule
43 analog weitergeführt werden, wie durch die von dem Splitter 47 abgehende gestrichelte
Linie angedeutet.
[0068] Aufgrund von Bauteil- und Einbautoleranzen der Komponenten 2 bis 15 und 17 bis 22
kann es vorkommen, dass die von den Detektoren 14a, 14b an die Mikrokontroller 4 bzw.
45 ausgegebenen Messwerte fehlerbehaftet sind, so dass beispielsweise anstelle einer
eingestellten Soll-Leistung, Soll-Frequenz und/oder Soll-Phasenverschiebung ein davon
abweichendes Mikrowellensignal an den Ausgang 18 bzw. die Antenne 16 ausgegeben wird.
Um diesen Fehler zu korrigieren, können eine oder mehrere Komponenten der Halbleiter-Mikrowellenerzeugungsstrecke
1, insbesondere das Mikrowellenmodul 17, kalibriert werden, was im Folgenden genauer
erläutert wird.
[0069] Fig.6 zeigt einen Kalibrierungsaufbau zum Kalibrieren eines hier beispielhaft ausgewählten
Mikrowellenmoduls 17 mit seinen Komponenten 2 bis 15 mittels eines Messsystems 51.
Das Mikrowellenmodul 17 ist eingangsseitig an einen Taktgeber 2 angeschlossen.
[0070] An seinen Mikrowellenausgang 18 ist nun nicht die Antenne 16 angeschlossen, sondern
eine Richtkopplungseinrichtung 52 des Messsystems 51. Die Richtkopplungseinrichtung
52 kann analog zu der Richtkopplungseinrichtung 12-1 als bidirektionaler Richtkoppler
ohne Zirkulator oder analog zu der Richtkopplungseinrichtung 12-2 mit Zirkulator ausgerüstet
sein. Die Richtkopplungseinrichtung 52 weist eine höhere Messgenauigkeit / geringere
Fehlertoleranz auf als die Richtkopplungseinrichtung 12. Analog zu der Richtkopplungseinrichtung
12 weist die Richtkopplungseinrichtung 52 einen Mikrowellenausgang 53, einen Messausgang
54a zur Messung von in Senderichtung zum Mikrowellenausgang 53 laufenden Mikrowellen
und einen Messausgang 54b zur Messung von von dem Mikrowellenausgang 53 zurücklaufende,
reflektierte Mikrowellen auf. Dem Messausgang 54a sind ein Detektor 55a-1 zum Messen
einer Amplitude des an dem Messausgang 54a anliegenden Messignals und optional ein
Detektor 55a-2 zum Messen einer Frequenz des an dem Messausgang 54a anliegenden Messignals
(z.B. ein Spektroskop) angeschlossen. An dem Messausgang 54b ist ein Detektor 55b
zum Messen einer Amplitude des an dem Messausgang 54b anliegenden Messignals angeschlossen.
Die Detektoren 55a-1, 55a-2 und 55b sind an eine Datenverarbeitungseinrichtung 56
wie z.B. einen Rechner des Messsystems 51 angeschlossen, welches deren Messwerte und/oder
daraus abgeleitete Werte speichert. Grundsätzlich kann auf den Detektor 55a-2 auch
verzichtet werden und die Frequenz, bei ausreichend hoher Abtastrate, auch aus den
Amplitudenmesswerten des Detektors 55a-1 bestimmt werden.
[0071] In einer Weiterbildung berechnet die Datenverarbeitungseinrichtung 56 aus gespeicherten
Werten Korrekturfaktoren, die ausgelegt sind, systematische Fehler in der Funktionsweise
des Mikrowellenmoduls 17 zu korrigieren, insbesondere, wenn das Mikrowellenmodul 17
in ein Haushalts-Mikrowellengargerät eingebaut ist. Die Korrekturfaktoren können auch
als Kalibrierfaktoren, Kalibrierkoeffizienten, Fehlerkorrekturkoeffizienten usw. bezeichnet
werden. Dazu können die Korrekturfaktoren z.B.in einen nicht-flüchtigen Speicher des
Mikrowellenmoduls 17 (z.B. ein EEPROM), auf das der Mikrokontroller 4, 45 zugreifen
kann oder das in den Mikrokontroller 4, 45 integriert ist, übertragen werden. Alternativ
werden die Messdaten in einen nicht-flüchtigen Speicher des Mikrowellenmoduls 17,
auf das der Mikrokontroller 4, 45 zugreifen kann oder das in den Mikrokontroller 4,
45 integriert ist, übertragen und die Korrekturfaktoren aus dieser Basis durch den
Mikrokontroller 4, 45 selbst berechnet.
[0072] Der Mikrowellenausgang 53 kann mit verschiedenen Wechselaufsätzen versehen werden,
z.B. einer Ersatzlast 57, z.B. von 50 Ohm, oder einem Aufsatz ("Kalibrieraufsatz")
58, der einen reflektierenden Endabschluss an dem Mikrowellenausgang 53 bereitstellt,
an dem durch die Richtkopplungseinrichtung 52 zu dem Mikrowellenausgang 53 in Senderichtung
gesandte Mikrowellensignale praktisch vollständig zurückreflektiert werden.
[0073] Die Messstrecke des Messystems 51 und etwaige Verbindungskabel zu den Detektoren
55a-1, 55a-2 und 55b sind vorteilhafterweise mittels eines präzisen Netzwerkanalysators
o.ä. vermessen worden, um die realen, im Allgemeinen frequenzabhängigen Korrekturwerte
des Kalibrieraufbaus selbst zu erhalten. Dies kann auch so ausgedrückt werden, dass
das Messsystem selbst bereits kalibriert (vorkalibriert) ist.
[0074] Fig.7 zeigt einen anhand des in Fig.6 dargestellten Kalibrierungsaufbaus durchführbaren
ersten Teil eines Kalibrierungsablaufs zum Kalibrieren zumindest der Leistungsabgabe
von dem Mikrowellenmodul 17.
[0075] Dazu wird in Schritt S1 der Mikrowellenausgang 18 des Mikrowellenmoduls 17 an den
Eingang der Richtkopplungseinrichtung 52 des Messsystems 51 angeschlossen, wobei an
den Mikrowellenausgang 53 des Messsystems 51 hier beispielhaft zunächst der eine Ersatzlast
57 darstellende Aufsatz angeschlossen ist. Dabei steuert die Datenverarbeitungseinrichtung
56 über den Mikrokontroller 4 direkt die einzelnen steuerbaren Komponenten 3 und 6-9
des Mikrowellenmoduls 17. Die Regelung des Mikrokontrollers 4 wird also deaktiviert.
Ferner ist ein Eingang des Signalerzeugers 3 an einen Ausgang eines Taktgebers 2 angeschlossen.
[0076] In einem Schritt S2 werden durch die Datenverarbeitungseinrichtung 56 initiale Werte
für eine Sollfrequenz, Sollamplitude und Soll-Phasenverschiebung eingestellt. Beispielsweise
kann:
- die Sollfrequenz in einem Bereich [2,4; 2,5] GHz variiert werden, z.B. in Schritten
von 0,01 GHZ bzw. 10 MHz; z.B. mittels des Signalgebers 3. Die entsprechenden gewünschten
bzw. aus diesem Bereich eingestellten Sollfrequenzen bilden eine erste Frequenzgruppe;
- die Sollleistung in einem Bereich [120; 300] W variiert werden, z.B. in Schritten
von 60 W, beispielsweise mittels des Dämpfungsglieds 9. Die entsprechenden gewünschten
bzw. aus diesem Bereich eingestellten Sollleistungen bzw. analog dazu Sollamplituden
bilden eine erste Amplitudengruppe;
- die Soll-Phasenverschiebung in einem Bereich [0; 360] ° variiert werden, z.B. in Schritten
von 10°, nämlich durch den Phasenschieber 8. Die entsprechenden gewünschten bzw. aus
diesem Bereich eingestellten Soll-Phasenverschiebungen bilden eine erste Phasenverschiebungsgruppe.
[0077] Es sei im Folgenden beispielhaft angenommen, dass die initiale Sollfrequenz dem geringsten
Frequenzwert aus der ersten Amplitudengruppe, die initiale Sollleistung dem geringsten
Amplitudenwert aus der ersten Amplitudengruppe und die initiale Soll-Phasenverschiebung
dem Wert 0° entspricht.
[0078] In einem Schritt S3 wird nun das Mikrowellenmodul 17 mit den vorgegebenen Werten
für Sollfrequenz, Sollamplitude und Soll-Phasenverschiebung aktiviert. Dabei wird
mittels des Signalerzeugers 3 ein Arbeits- bzw. Mikrowellensignal erzeugt, dass die
vorgegebene nominale Sollfrequenz aufweist und das folgend in dem Bandpassfilter 5
gefiltert wird. Das gefilterte Mikrowellensignal wird in dem Zerhacker 6 zerhackt
und von dem Zwischenverstärker 7 das erste Mal verstärkt. Folgend wird das Mikrowellensignal
mittels des Phasenschiebers 8 um die vorgegebene Soll-Phasenverschiebung phasenverschoben,
z.B. innerhalb eines Bereichs [0°; 360°]. Das Mikrowellensignal wird folgend wahlweise
ungedämpft durch das Dämpfungsglied 9 durchgeleitet oder durch das Dämpfungsglied
9 auf eine gewünschte Amplitudenhöhe gedämpft. Das gedämpfte Mikrowellensignal wird
folgend erst durch den Vorverstärker 10 und dann durch den Hauptverstärker 11 auf
die gewünschte Sollleistung bzw. Sollamplitude verstärkt, die am Mikrowellenausgang
18 anliegen soll.
[0079] In einem Teilschritt S3a wird das von dem Hauptverstärker 11 ausgegebene Mikrowellensignal
durch die Richtkopplungseinrichtung 12 geleitet. Dabei wird ein sehr geringer Anteil
des Mikrowellensignals mittels der Richtkopplungseinrichtung 12 als Messsignal zu
dem Messausgang 13a ausgekoppelt und in einem Schritt S4 mittels des Detektors 14a
gemessen. Das Messsignal kann z.B. als ein Spannungssignal vorliegen und ist repräsentativ
für die Amplitude des von dem Hauptverstärker 11 ausgegebenen Mikrowellensignals und
damit auch für dessen Leistung. Die ggf. vorgenommene Umrechnung von Spannung auf
Amplitude oder Leistung kann z.B. mittels eines von dem Hersteller der Richtkopplungseinrichtung
12 bereitgestellten Datensatzes geschehen. Hierbei ist zu beachten, dass auch diese
Umrechnungsdaten toleranz- bzw. fehlerbehaftet sein können.
[0080] Von dem Mikrowellenausgang 18 aus läuft das Mikrowellensignal in einem Teilschritt
S3b durch die Richtkopplungseinrichtung 52 des Messsystems 51 zu dem Mikrowellenausgang
52 des Messsystems 53 und wird dann zumindest weitgehend in der Ersatzlast 57 absorbiert.
Aus der Richtkopplungseinrichtung 52 wird von dem zu der Ersatzlast 53 geleiteten
Mikrowellensignal ein kleiner Anteil zu dem Messanschluss 54a ausgekoppelt und in
Schritt S5 an dem Detektor 55a-1 bezüglich seiner Amplitude / Leistung und optional
an dem Detektor 55a-2 bezüglich seiner Frequenz, Brandbreite, usw. gemessen.
[0081] Ein von dem Mikrowellenausgang 52 zurückreflektierter Anteil des Mikrowellensignals
wird im Rahmen von Schritt S4 bzw. Schritt S5 grundsätzlich auf analoge Weise bezüglich
seiner Amplitude / Leistung an dem Detektor 13b sowie an dem Detektor 55b gemessen.
[0082] Es liegen also mindestens Werte für: Soll-Frequenz, Soll-Amplitude/Leistung, Soll-Phasenverschiebung,
am Detektor 13a gemessene Amplitude des Mikrowellensignals in Senderichtung, am Detektor
13b gemessene Amplitude des reflektierten Mikrowellensignals, am Detektor 55a-1 gemessene
Amplitude des Mikrowellensignals in Senderichtung und am Detektor 55b gemessene Amplitude
des reflektierten Mikrowellensignals vor.
[0083] In Schritt S6 werden die gemessenen Werte (z.B. Spannungswerte, Amplitude, Frequenz,
Phasenverschiebung) und/oder daraus abgeleitete Werte (z.B. eine Leistung) zusammen
mit den vorgegebenen Sollwerten als Dateneinträge eines Kalibrierdatensatzes gespeichert.
[0084] Der Ablauf der Schritte S3 bis S6 wird dann unter Variation, insbesondere schrittweiser
Inkrementierung, der Sollwerte wiederholt, bis für alle gewünschten Permutationen
der Sollwerte entsprechende Dateneinträge in dem Kalibrierdatensatz vorhanden sind.
[0085] Dies kann, wie gezeigt, z.B. so umgesetzt sein, dass zunächst in Schritt S7 abgefragt
wird, ob der höchste Wert der Mikrowellenfrequenz eingestellt ist.
[0086] Ist dies nicht der Fall ("N"), wird der aktuelle Wert in Schritt S8 auf den nächsthöheren
Wert geändert, z.B. um eine Schrittweite erhöht, und zu Schritt S3 zurückverzweigt.
Die Variation der Frequenz kann auch als "Frequenz-Sweep" bezeichnet werden.
[0087] Ist dies jedoch der Fall ("J"), kann in Schritt S9 optional die Qualität des Mikrowellensignals
(Ist-Frequenz, gemessene Frequenz, Bandbreite, Oberwellen, ...) aus den mittels des
Detektors 55a-2 gemessenen Messignalen bewertet werden. Dazu ist es vorteilhaft, wenn
die Amplitude noch der initialen, geringsten Amplitude entspricht, allgemein aber
zumindest eher gering ist.
[0088] Folgend auf Schritt S8 oder S9 wird in Schritt S10 zunächst der Frequenzwert wieder
auf seinen niedrigsten Wert eingestellt und dann abgefragt, ob der höchste Wert der
Amplitude / Leistung eingestellt ist. Ist dies nicht der Fall ("N"), wird der aktuelle
Wert der Amplitude / Leistung in Schritt S11 auf den nächsthöheren Wert geändert,
z.B. um eine Schrittweite erhöht, und zu Schritt S3 zurückverzweigt. Die Variation
der Amplitude kann auch als "Amplituden-Sweep" bezeichnet werden.
[0089] Wird Schritt S10 jedoch positiv beantwortet ("J"), wird in Schritt S12 zunächst der
Amplitudenwert wieder auf seinen niedrigsten Wert eingestellt und dann abgefragt,
ob der höchste Wert der Phasenverschiebung eingestellt ist. Ist dies nicht der Fall
("N"), wird der aktuelle Wert der Phasenverschiebung in Schritt S13 auf den nächsthöheren
Wert geändert, z.B. um eine Schrittweite erhöht, und zu Schritt S3 zurückverzweigt.
Die Variation der Phasenverschiebung kann auch als "Phasen-Sweep" bezeichnet werden.
[0090] Bei positiver Beantwortung von Schritt S12 liegt ein Kalibrierdatensatz vor, der
die gemessenen Amplituden / Leistungen in Abhängigkeit von den variierten bzw. "gesweepten"
Sollwerten als Datensätze aufweist. Optional kann auch die jeweils durch den Temperatursensor
15 gemessene Temperatur T mitgespeichert sein.
[0091] Selbstverständlich können ein oder mehrere Sollwerte auch ausgehend von einem höchsten
Wert dekrementiert werden oder in beliebiger anderer Reihenfolge eingestellt werden.
[0092] Ein nach Schritt S12 vorliegender Kalibrierdatensatz für einen mit der Ersatzlast
57 ausgerüsteten Mikrowellenausgang 53 könnte daher beispielsweise wie folgt aussehen,
falls die Sollfrequenz f
soll von 2400 MHz auf 2500 MHz in Schritten von 50 MHz inkrementiert wird, die Soll-Phasenverschiebung
φ
soll von 0° auf 240° in Schritten von 120° inkrementiert wird und die Soll-Amplitude /
Leistung P
soll von 300 W auf 120 W in Schritten von 60 W dekrementiert wird:
f [MHz] |
φsoll [°] |
Psoll [W] |
T [°C] |
P14a [dBm] |
P14b [dBm] |
P55a-1 [dBm] |
P55b [dBm] |
2400 |
0 |
300 |
45 |
54,5 |
34,5 |
54,2 |
24,2 |
2450 |
0 |
300 |
48 |
55,0 |
35,0 |
54,7 |
24,7 |
2500 |
0 |
300 |
50 |
54,3 |
34,3 |
54,0 |
24,0 |
2400 |
120 |
300 |
51 |
54,0 |
34,0 |
53,7 |
23,7 |
2450 |
120 |
300 |
52 |
54,5 |
34,5 |
54,2 |
24,2 |
2500 |
120 |
300 |
53 |
53,8 |
33,8 |
53,5 |
23,5 |
2400 |
240 |
300 |
53 |
54,2 |
34,2 |
53,9 |
23,9 |
2450 |
240 |
300 |
54 |
54,7 |
34,7 |
54,4 |
24,4 |
2500 |
240 |
300 |
54 |
54,0 |
34,0 |
53,7 |
23,7 |
2400 |
0 |
240 |
54 |
53,8 |
33,8 |
53,4 |
23,4 |
2450 |
0 |
240 |
55 |
54,2 |
34,2 |
53,8 |
23,8 |
2500 |
0 |
240 |
55 |
53,6 |
33,6 |
53,2 |
23,2 |
2400 |
120 |
240 |
55 |
53,4 |
33,4 |
53,0 |
23,0 |
2450 |
120 |
240 |
55 |
53,8 |
33,8 |
53,4 |
23,4 |
2500 |
120 |
240 |
56 |
53,3 |
33,3 |
52,9 |
22,9 |
⋮ |
2500 |
240 |
120 |
... |
... |
... |
... |
... |
[0093] Dieser Datensatz ermöglicht eine exakte Detektion der gesendeten Amplitude des Mikrowellenmoduls
17 mittels des integrierten Detektors 14a.
[0094] Zusätzlich zu dem ersten Teil des Kalibrierverfahrens wird ein zweiter Teil ausgeführt,
welcher im Folgenden genauer beschrieben wird.
[0095] Fig.8 zeigt einen zweiten Teil des Kalibrierverfahrens gemäß einer ersten Variante, das
sich wie gezeigt an den in Fig.7 dargestellten ersten Teil anschließen kann, aber
grundsätzlich auch vor dem ersten Teil durchgeführt werden kann.
[0096] Anschließend an den ersten Teil wird nun in einem Schritt S14 der Kalibrieraufsatz
gewechselt, nämlich von der Ersatzlast 57 zu einem Kalibrieraufsatz, der wie ein reflektierender
Endabschluss wirkt und daher einfallende Wellen idealerweise totalreflektiert.
[0097] In einem Schritt S15 werden durch die Datenverarbeitungseinrichtung 56 erneut initiale
Werte für die Sollfrequenz und die Sollamplitude eingestellt, insbesondere analog
zu Schritt S2. Jedoch können sich die Grenzen der einstellbaren Wertebereiche und/oder
die Schrittweiten zu dem Fall mit der Ersatzlast 57 unterscheiden. Beispielsweise
mag der Fall vorliegen, dass die bei Einsatz der Ersatzlast 57 eingestellten höheren
Amplituden so hoch sind, dass sie bei Rückreflexion im Fall des offenen oder kurzgeschlossenen
Endes zu einer Schädigung des Hauptverstärkers führen könnten. Daher werden im zweiten
Teil des Kalibrierverfahrens geringere Solleistungen eingestellt, die maximal so hoch
sind, wie es der Hauptverstärker 11 an reflektierter Amplitude aushält. Beispielsweise
kann die Sollleistung nur in einem Bereich [120; 180] W variiert werden, z.B. in Schritten
von 30 W oder 60 W. Folglich bilden die entsprechenden gewünschten bzw. aus diesem
Bereich eingestellten Sollleistungen bzw. analog dazu Sollamplituden eine sich von
der ersten Amplitudengruppe unterscheidende zweite Amplitudengruppe. Auch die zweite
Frequenzgruppe kann sich von der ersten Frequenzgruppe bzw. der zweiten Phasengruppe
unterscheiden, braucht es aber nicht.
[0098] Es sei im Folgenden für den zweiten Teil beispielhaft angenommen, dass die initiale
Sollfrequenz dem geringsten Frequenzwert aus der zweiten Frequenzgruppe und die initiale
Sollleistung dem höchsten Amplitudenwert aus der zweiten Amplitudengruppe entspricht.
[0099] Ferner wird in Schritt S15 die Phasenverschiebung beispielhaft auf einen festen Wert,
insbesondere 0°, festgelegt und im zweiten Teil nicht weiter variiert.
[0100] Die Schritte S16 bis S23 werden analog zu den Schritten S3 bis S8 und S10 bis S11
ausgeführt (also der Schritt S9 der Qualitätsüberprüfung des Mikrowellensignals nicht
nochmals durchgeführt), wobei die gemessenen Werte oder daraus abgeleitete Werte als
Dateneinträge eines weiteren Kalibrierdatensatzes gespeichert werden.
[0101] Ein nach positiver Beantwortung von Schritt S22 vorliegender weiterer Kalibrierdatensatz
für einen mit dem Kalibrieraufsatz 58 ausgerüsteten Mikrowellenausgang 53 könnte dann
beispielsweise Werte der Leistungen P
14a, P
14b, P
55a-1 und P
55b sowie der Temperatur T für die Sollfrequenz f
soll von 2400 MHz auf 2500 MHz in Schritten von 50 MHz inkrementiert und die Soll-Amplitude
/ Leistung P
soll von 180 W auf 120 W in Schritten von 30 W dekrementiert umfassen. Im Gegensatz zu
dem mit Ersatzlast 57 erstellten Kalibrierdatensatz sind nun die an den Detektoren
14b und 55b gemessenen Amplituden- bzw. Leistungswerte P
14b und P
55b für die reflektierte Mikrowellensignal aufgrund der Totalreflexion deutlich höher.
[0102] Folgend wird in einem Schritt S24 das Mikrowellenmodul 17 ausgeschaltet.
[0103] Für den dann folgenden Schritt S25 bestehen unter anderem zwei Möglichkeiten:
In einer ersten Variante werden mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 56 aus den
Kalibrierdatensätzen Korrekturkoeffizienten berechnet, die dazu vorgesehen sind, den
Betrieb des Mikrowellenmoduls 17, insbesondere basierend auf den von den Detektoren
14a und 14b ausgegebenen Messwerten, zu kalibrieren, um an dem Mikrowellenausgang
18 Mikrowellensignale auszugeben, deren Amplitude, Frequenz und/oder Phase möglichst
genau mit den eingestellten Sollwerten übereinstimmt. Speziell wird es ermöglicht,
die von den Detektoren 14a und 14b ausgegebenen Messwerte mit hoher Genauigkeit mit
tatsächlich an dem Mikrowellenausgang 18 vorliegenden Werten der in Senderichtung
ausgesandten und der reflektierten Amplitude / Leistung zu korrelieren bzw. zuzuordnen.
[0104] Die Korrekturkoeffizienten können aus den Einträgen der Kalibrierdatensätze beispielsweise
durch einen Funktionsfit mit den Einträgen als Stützpunkten berechnet werden, beispielsweise
durch Berechnung von Polynomialfunktionen grundsätzlich beliebiger Ordnung größer
eins, also beispielsweise anhand linearer, quadratischer, usw. Polynome angenähert
werden. Dadurch können z.B. durch Interpolation auch Sätzen von Sollwerten, die nicht
direkt eingestellt worden sind, Korrekturkoeffizienten zugeordnet werden. Zudem besteht
die Möglichkeit, die Einträge der Kalibrierdatensätze auf Sätze von Korrekturkoeffizienten
hin zu extrapolieren, welche außerhalb des Bereichs eines oder mehrerer eingestellter
Sollwerte liegen. Beispielsweise kann der Fall eintreten, dass im Kalibrierdatensatz
für den als reflektierenden Endabschluss dienenden Kalibrieraufsatz 58 einige Messpunkte
für die Sollamplitude fehlen, die höher als die maximal durch den Hauptverstärker
11 erlaubte Sollamplitude, aber kleiner oder gleich der maximal einstellbaren Sollamplitude
sind. Die fehlenden Messpunkte können aus den bestehenden Messpunkten extrapoliert
werden, oder es können die Korrekturkoeffizienten für die fehlenden Sollamplitudenwerte
aus den bestehenden Sollamplitudenwerten extrapoliert werden.
[0105] Diese Korrekturkoeffizienten werden dann von der Datenverarbeitungseinrichtung 56
in einen nichtflüchtigen Datenspeicher des Mikrokontrollers 4 oder in einen mit dem
Mikrokontroller 4 verbundenen nichtflüchtigen Datenspeicher des Mikrowellenmoduls
17 übertragen.
[0106] In einer zweiten Variante werden die Korrekturkoeffizienten als solche mittels der
Datenverarbeitungseinrichtung 56 in den nichtflüchtigen Datenspeicher übertragen.
Der Mikrokontroller 4 ist dazu eingerichtet, aus den Kalibrierdatensätzen Korrekturkoeffizienten
zu berechnen.
[0107] Folgend kann das Messsystem 51 von dem Mikrowellenmodul 17 getrennt werden, worauf
der Mikrokontroller 4 wieder eigenständig arbeitet.
[0108] Daraufhin kann das Mikrowellenmodul 17 in ein Haushalts-Mikrowellengargerät eingebaut
werden, oder es kann in einem weiteren Kalibrieraufbau die Phasenverschiebung kalibriert
werden, wie in den Figuren 10 und 11 weiter unten näher erläutert wird.
[0109] Zunächst zeigt
Fig.9 jedoch einen zweiten Teil des Kalibrierverfahrens gemäß einer zweiten Variante, das
sich wie gezeigt an den in Fig.7 dargestellten ersten Teil anschließen kann oder vor
dem ersten Teil durchgeführt werden kann.
[0110] In dieser Variante wird anschließend an die positive Beantwortung von Schritt S12
nach vollständig durchgeführtem Variieren oder "Sweepen" der Sollwerte der Leistung,
Frequenz und Phasenverschiebung in einem Schritt S26 die Richtkopplungseinrichtung
52 von dem Mikrowellenmodul 17 getrennt, so dass der Mikrowellenausgang 18 selbst
als offenes Ende dient, das eine Totalreflektion der in Senderichtung zu dem Mikrowellenausgang
18 laufenden (gesendeten) Mikrowellensignale bewirkt. Die Detektoren 55a-1, 55a-2
und 55b werden folglich nicht verwendet.
[0111] Folgend werden analog zu den Schritten S15 bis S23 Schritte S27 bis S35 ausgeführt,
und es wird so ein weiterer Kalibrierdatensatz mit den Einträgen der Messwerte der
Leistungen P
14a und P
14b und ggf. der Temperatur T für die Sollwerte f
soll und P
soll angelegt. In einer Weiterbildung kann auf die Messwerte der gesendeten Leistung P
14a direkt der Kalibrierdatensatz aus dem ersten Teil angewendet werden.
[0112] Folgend auf die positive Beantwortung in Schritt S34 nach vollständigem Sweep der
Sollfrequenz und der Sollamplitude können analog zu der ersten Variante die Schritte
S24 und S25 durchgeführt werden.
[0113] Fig.10 zeigt einen weiteren Kalibrierungsaufbau zum Kalibrieren der Phasenverschiebung des
Mikrowellenmoduls 17 mittels eines Messystems 61 unter Nutzung eines bereits kalibrierten
Mikrowellenmoduls 17
kal. Die Signalgeneratoren 3 der beiden Mikrowellenmodule 17 und 17
kal sind an dem gleichen Taktgeber 2 angeschlossen. Die Mikrowellenausgänge 18 sind über
ein optionales jeweiliges Dämpfungsglied 62 des Messystems 61 an jeweilige Eingänge
eines Kombinierers ("Combiners") 63 des Messystems 61 angeschlossen, dessen Ausgang
an einen Detektor 64, z.B. Spannungsmesser, des Messystems 61 angeschlossen ist, welcher
wiederum mit der Datenverarbeitungseinrichtung 56 des Messystems 61 verbunden ist.
Dabei sollten Kabellängen im Aufbau berücksichtigt werden, um durch unterschiedliche
Kabellängen bewirkte Phasendrehungen erkennen und ggf. kompensieren zu können.
[0114] Ein Vorteil der Verwendung der Dämpfungsglieder 62, ist, dass viele Kombinierer 63
nur geringe Leistungen aushalten, so dass die Dämpfungsglieder 62 dem Schutz des Kombinierers
63 dienen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die beiden Mikrowellenmodule 17
und 17
kal dann mit hoher Abgabeleistung betrieben werden können. Dann wiederum kann der Leistungspegel
etwa gleich eingestellt werden, und die absoluten Abweichungen sind relativ zu dem
hohen Pegel nicht mehr entscheidend. Bei geringen Pegeln (z.B. aufgrund einer internen
Vordämpfung durch das Dämpfungsglied 9) würde sich ein relativer Amplitudenfehler
absolut stark bemerkbar machen.
[0115] Auch hier steuert die Datenverarbeitungseinrichtung 56 die Mikrokontroller 4 der
Mikrowellenmodule 17 und 17
kal dergestalt, dass die Datenverarbeitungseinrichtung 56 die einzelnen Komponenten der
Mikrowellenmodule 17 und 17
kal direkt ansteuert. Die Regelungsfunktion der Mikrokontroller 4 ist also deaktiviert.
[0116] Sind die Phasen der an den Mikrowellenausgängen 18 ausgesandten Mikrowellensignale
in Phase (weisen also eine Phasenverschiebung von 0° zwischen sich auf), misst der
Detektor 64 ein höchstes Summensignal. Sind die Phasen der an den Mikrowellenausgängen
18 ausgesandten Mikrowellensignale gegenphasig (weisen also eine Phasenverschiebung
von 180° zwischen sich auf), misst der Detektor 64 ein geringstes Summensignal. Dies
wird dazu verwendet, um zu bestimmen, ob der Phasenschieber 8 des zu kalibrierenden
Mikrowellenmoduls 17 korrekt arbeitet oder auch die Phasenverschiebung an diesem Phasenschieber
8 anhand der gemessenen Ist-Phasenverschiebung zu der Soll-Phasenverschiebung korrigiert
bzw. kalibriert werden sollte.
[0117] Fig.11 zeigt einen anhand des in Fig.10 gezeigten Kalibrierungsaufbaus durchführbaren Kalibrierungsablauf.
[0118] In einem Schritt S41 wird für den in Fig.10 gezeigten Kalibrieraufbau anhand der
Datenverarbeitungseinrichtung 56 an beiden Mikrowellenmodulen 17 und 17
kal die gleiche Sollamplitude / Sollleistung eingestellt. Insbesondere kann die Sollamplitude
auf einen mittleren Wert wie z.B. 100 W eingestellt werden.
[0119] Ferner wird die Soll-Phasenverschiebung des Mikrowellenmoduls 17
kal auf einen bestimmten Wert aus einer dritten Phasengruppe von unterschiedlichen Werten
der Phasenverschiebung eingestellt, vorteilhafterweise auf 0°. Da das Mikrowellenmodul
17
kal bereits kalibriert ist, kann davon ausgegangen werden, dass dessen Soll-Phasenverschiebung
mit seiner tatsächlich eingestellten Ist-Phasenverschiebung mit hoher Genauigkeit
übereinstimmt.
[0120] In Schritt S41 wird außerdem die Soll-Phasenverschiebung des Mikrowellenmoduls 17
auf einen bestimmten Anfangswert aus der dritten Phasengruppe eingestellt, vorteilhafterweise
auf den gleichen Wert wie die eingestellte Soll-Phasenverschiebung des kalibrierten
Mikrowellenmoduls 17
kal, insbesondere auf 0°.
[0121] In Schritt S42 wird abgefragt, ob alle einzustellenden Werte der Soll-Phasenverschiebung,
bereits einmal eingestellt worden sind.
[0122] Ist dies nicht der Fall ("N"), wird in Schritt S43 das mittels des Detektors 64 an
dem Ausgang des Kombinierers 63 anliegende Summensignal der beiden Mikrowellensignale
der beiden betriebenen Mikrowellenmodule 17 und 17
kal, insbesondere gemessen, auf die Datenverarbeitungseinrichtung 56 übertragen und dort
zusammen mit den Werten zumindest der eingestellten Sollfrequenz und der an dem Mikrowellenmodul
17 eingestellten Soll-Phasenverschiebung als Dateneintrag in einer weiterer Kalibrierdatenbank
abgespeichert.
[0123] Zudem wird in Schritt S44 der Wert der an dem Mikrowellenmodul 17 eingestellten Soll-Phasenverschiebung
um eine Schrittweite, z.B. 30 °, 60°, 90° oder 180° geändert, z.B. inkrementiert oder
dekrementiert und zu Schritt S42 zurückverzweigt.
[0124] Wird die Abfrage in Schritt S43 jedoch positiv beantwortet ("J"), sind die gewünschten
Werte der dritten Phasengruppe einmal durchlaufen bzw. gesweept worden und es wird
zu Schritt S45 verzweigt. Arbeitet der Phasenschieber 8 des Mikrowellenmoduls 17 korrekt,
ist das Summensignal bei 0° maximal und bei 180° minimal (nahe Null).
[0125] In Schritt S45 wird die Soll-Phasenverschiebung des Mikrowellenmoduls 17 auf den
bestimmten Anfangswert zurückgestellt.
[0126] In Schritt S46 wird abgefragt, ob alle einzustellenden Werte der Sollfrequenz aus
der dritten Frequenzgruppe bereits einmal eingestellt worden sind.
[0127] Ist dies nicht der Fall ("N"), wird zu Schritt S47 verzweigt, in dem die Sollfrequenz
an beiden Mikrowellenmodulen 17 und 17
kal auf einen gleichen neuen Wert aus der dritten Frequenzgruppe eingestellt, insbesondere
inkrementiert oder dekrementiert wird. Es wird dann zu Schritt S42 zurückverzweigt.
[0128] Ist dies jedoch der Fall ("J"), ist der Kalibrierdatensatz vollständig, anhand dessen
die Phasenverschiebung des Phasenschiebers 8 des Mikrowellenmoduls 17 korrigiert werden
kann. Es wird dann zu Schritt S48 verzweigt werden, in dem - analog zu den Schritten
S24 und S25 - in einer Variante mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 56 aus dem
Kalibrierdatensatz Korrekturkoeffizienten berechnet werden, die dazu vorgesehen sind,
den Betrieb des Mikrowellenmoduls 17 zu kalibrieren, um Mikrowellensignale auszugeben,
deren Phase bzw. Phasenverschiebung möglichst genau mit den eingestellten Sollwerten
übereinstimmt. Auch hier können in einer zweiten Variante die Korrekturkoeffizienten
von der Datenverarbeitungseinrichtung 56 in einen nicht-flüchtigen Datenspeicher des
Mikrokontrollers 4 oder in einen mit dem Mikrokontroller 4 verbundenen nichtflüchtigen
Datenspeicher des Mikrowellenmoduls 17 übertragen werden, wobei der Mikrokontroller
4 dazu eingerichtet, aus dem Kalibrierdatensatz Korrekturkoeffizienten für die Phasenverschiebung
zu berechnen.
[0129] Folgend kann das Messsystem 61 von dem Mikrowellenmodul 17 getrennt werden, worauf
der Mikrokontroller 4 wieder eigenständig arbeitet.
[0130] Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
[0131] Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden
werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange
dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
[0132] Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich
umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
Bezugszeichenliste
[0133]
- 1
- Mikrowellenerzeugungsstrecke
- 2
- Taktgeber
- 3
- Signalerzeuger
- 4
- Mikrokontroller
- 5
- Bandpassfilter
- 6
- Zerhacker
- 7
- Zwischenverstärker
- 8
- Phasenschieber
- 9
- Dämpfungsglied
- 10
- Vorverstärker
- 11
- Hauptverstärker
- 12
- Richtkopplungseinrichtung
- 12-1
- Bidirektionaler Richtkoppler ohne Zirkulator
- 12-2
- Richtkoppler mit Zirkulator
- 12-3
- Richtkoppler mit Zirkulator
- 13a
- Messausgang für Leistung in Vorwärtsrichtung
- 13b
- Messausgang für Leistung in Rückwärtsrichtung
- 14a
- Detektor für Leistung in Vorwärtsrichtung
- 14b
- Detektor für Leistung in Rückwärtsrichtung
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Antenne
- 17
- Mikrowellenmodul
- 17kal
- Vorkalibriertes Mikrowellenmodul
- 18
- Mikrowellenausgang des Mikrowellenmoduls
- 19
- Zirkulator
- 20
- Einweg-Richtkoppler
- 21
- Einweg-Richtkoppler
- 22
- Abschlusswiderstand
- 23
- Garraum
- 24
- Haushalts-Mikrowellengargerät
- 31
- Mikrowellenerzeugungsstrecke
- 32
- Haushalts-Mikrowellengargerät
- 33
- Steuereinheit
- 41
- Mikrowellenerzeugungsstrecke
- 42
- Haushalts-Mikrowellengargerät
- 43
- Mikrowellenmodul
- 44
- Signalerzeugungsmodul
- 45
- Mikrokontroller
- 46
- Mikrokontroller
- 47
- Splitter
- 51
- Messsystem
- 52
- Richtkopplungseinrichtung
- 53
- Mikrowellenausgang des Messsystems
- 54a
- Messausgang für Leistung in Vorwärtsrichtung
- 54b
- Messausgang für Leistung in Rückwärtsrichtung
- 55a-1
- Detektor für Amplitudenmessung
- 55a-2
- Detektor für Frequenzmessung
- 55b
- Detektor für Amplitudenmessung
- 56
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 57
- Ersatzlast
- 58
- Reflektierender Endabschluss
- 61
- Messsystem
- 62
- Dämpfungsglied
- 63
- Kombinierer
- 64
- Detektor
- S1-S35
- Verfahrensschritte
- S41-S47
- Verfahrensschritte