[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinigungsroboter. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur Erhöhung des Komforts der Nutzung
eines Reinigungsroboters.
[0002] Ein Reinigungsroboter kann in einem Haushalt dazu genutzt werden, ein oder mehrere
unterschiedliche Reinigungsaufgaben, insbesondere Saugen und/oder Wischen, durchzuführen.
Es kann einem Nutzer des Reinigungsroboters zu diesem Zweck ermöglicht werden, über
eine Benutzerschnittstelle des Reinigungsroboters einen Nutzungsauftrag zur Durchführung
einer Reinigungsaufgabe zu definieren. Der Nutzungsauftrag kann auf eine sofortige
(ad hoc) Durchführung der Reinigungsaufgabe gerichtet sein (sodass die Reinigungsaufgabe
manuell initiiert wird). Andererseits kann der Nutzungsauftrag auf eine für die Zukunft
geplante Reinigungsaufgabe gerichtet sein (was einem sogenannten Scheduled Task entspricht).
Das Festlegen von Nutzungsaufträgen zur Durchführung von unterschiedlichen Reinigungsaufgaben
kann ggf. mit einem relativ hohen Aufwand für den Nutzer verbunden sein.
[0003] Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, den Komfort eines
Reinigungsroboters in Bezug auf die Festlegung eines Nutzungsauftrags für die Durchführung
einer Reinigungsaufgabe in effizienter und zuverlässiger Weise zu erhöhen.
[0004] Die Aufgabe wird jeweils durch die Gegenstände der einzelnen unabhängigen Patentansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind insbesondere in den abhängigen Patentansprüchen
definiert, in nachfolgender Beschreibung beschrieben oder in der beigefügten Zeichnung
dargestellt.
[0005] Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags für
einen Reinigungsroboter, insbesondere für einen Saug- und/oder Kehr- und/oder Wisch-Roboter,
beschrieben. Die Vorrichtung kann Teil des Reinigungsroboters sein. Alternativ oder
ergänzend kann die Vorrichtung zumindest teilweise oder vollständig Teil einer externen
Recheneinheit (z.B. eines Backend-Servers) sein.
[0006] Die Vorrichtung ist eingerichtet, eine Menge (z.B. 10 oder mehr, oder 50 oder mehr,
oder 100 oder mehr) von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zu ermitteln, die
innerhalb eines zurückliegenden Betriebszeitraums (z.B. von 1 Woche oder mehr, oder
von 4 Wochen oder mehr) von dem Reinigungsroboter ausgeführt wurden. Die einzelnen
Reinigungsaufträge aus der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen können
dabei jeweils manuell von einem Nutzer des Reinigungsroboters (über eine Benutzerschnittstelle
des Reinigungsroboters) gestartet worden sein.
[0007] Die einzelnen Reinigungsaufträge geben jeweils den Umfang der in dem jeweiligen Reinigungsauftrag
von dem Reinigungsroboter ausgeführten Reinigungsaufgabe an, insbesondere den räumlichen
Umfang der Reinigungsaufgabe und/oder den Aufgabenumfang (z.B. Saugen oder Wischen)
der Reinigungsaufgabe. Ferner können die einzelnen Reinigungsaufträge jeweils den
Zeitpunkt, insbesondere den Wochentag und die Tageszeit, angeben, an dem der jeweilige
Reinigungsauftrag ausgeführt wurde.
[0008] Es können somit historische Nutzungsdaten in Bezug auf die bisherige Nutzung des
Reinigungsroboters ermittelt werden (in Form einer Menge von bereits ausgeführten
Reinigungsaufträgen).
[0009] Die Vorrichtung ist eingerichtet, auf Basis der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen
zumindest einen Nutzungsauftrag für einen vorausliegenden Zeitpunkt zu ermitteln und/oder
anzupassen. Der ermittelte Nutzungsauftrag kann dabei ein geplanter Nutzungsauftrag
sein, der automatisch von dem Reinigungsroboter an einem bestimmten Zeitpunkt, insbesondere
an einem bestimmten Wochentag und/oder zu einer bestimmten Tageszeit, ausgeführt,
insbesondere gestartet, wird (ohne, dass es einer Interaktion des Nutzers über eine
Benutzerschnittstelle des Reinigungsroboters bedarf).
[0010] Der Nutzungsauftrag gibt den Umfang der in dem Nutzungsauftrag von dem Reinigungsroboter
auszuführenden Reinigungsaufgabe an, insbesondere den räumlichen Umfang der Reinigungsaufgabe
und/oder den Aufgabenumfang der Reinigungsaufgabe.
[0011] Es wird somit eine Vorrichtung beschrieben, die ausgebildet ist, auf Basis der historischen
Nutzungsdaten (in Bezug auf die bisherige Nutzung des Reinigungsroboters und/oder
in Bezug auf die bisher durchgeführten Reinigungsaufgaben) einen Vorschlag für einen
(ggf. geplanten) Nutzungsauftrag zu ermitteln. Der Nutzungsauftrag kann eine Reinigungsaufgabe
mit einem bestimmten räumlichen Umfang und/oder mit einem bestimmten Aufgabenumfang
definieren. So kann ein besonders komfortabler Betrieb des Reinigungsroboters bewirkt
werden.
[0012] Der Gesamtbereich (z.B. das Haus oder die Wohnung), in dem der Reinigungsroboter
betrieben wird, kann in eine Vielzahl von unterschiedlichen Teilbereichen (z.B. Räumen)
unterteilt sein. Der räumliche Umfang kann ein oder mehrere Teilbereiche aus der Vielzahl
von unterschiedlichen Teilbereichen angeben.
[0013] Der Reinigungsroboter kann ausgebildet sein, in mehreren unterschiedlichen Reinigungsmodi
(z.B. Saugen oder Wischen oder beides in Kombination) betrieben zu werden. Ferner
kann ggf. die Intensität (z.B. die Saugstärke und/oder die Wassermenge) des jeweiligen
Reinigungsmodus verändert und/oder eingestellt werden. Der Aufgabenumfang kann den
Reinigungsmodus des Reinigungsroboters und/oder die Intensität des Reinigungsmodus
angeben.
[0014] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, über eine Benutzerschnittstelle des Reinigungsroboters
einen Vorschlag zur Ausführung des ermittelten Nutzungsauftrags an einen Nutzer des
Reinigungsroboters auszugeben. Die Benutzerschnittstelle kann z.B. an einem Anwendergerät
(etwa einem Smartphone) des Nutzers bereitgestellt werden. Der Nutzer kann den Vorschlag
annehmen, um den Reinigungsroboter in komfortabler Weise zu betreiben.
[0015] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, auf Basis der Menge von bereits ausgeführten
Reinigungsaufträgen zu erkennen, dass für einen bestimmten Teilbereich des Gesamtbereichs,
in dem der Reinigungsroboter betrieben wird, und/oder für einen bestimmten Reinigungsmodus
der mehreren unterschiedlichen Reinigungsmodi, die von dem Reinigungsroboter ausgeführt
werden können, innerhalb des zurückliegenden Betriebszeitraums kein Reinigungsauftrag
bewirkt wurde. Basierend auf dieser Erkenntnis kann ein Nutzungsauftrag ermittelt
(und vorgeschlagen) werden, der als Umfang den bestimmten Teilbereich und/oder den
bestimmten Reinigungsmodus aufweist. So kann ein besonders komfortabler Betrieb des
Reinigungsroboters ermöglicht werden.
[0016] Alternativ oder ergänzend kann die Vorrichtung eingerichtet sein, auf Basis der Menge
von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen einen bestimmten Teilbereich des Gesamtbereichs
und/oder einen bestimmten Reinigungsmodus der mehreren unterschiedlichen Reinigungsmodi
des Reinigungsroboters zu identifizieren, für den eine relativ hohe Anzahl von Reinigungsaufträgen
(z.B. größer als ein Anzahl-Schwellenwert) in der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen
vorliegt. Es kann basierend auf dieser Erkenntnis ein Nutzungsauftrag ermittelt und/oder
angepasst werden, der als Umfang den bestimmten Teilbereich und/oder den bestimmten
Reinigungsmodus aufweist. Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, einen
bereits geplanten Nutzungsauftrag zu identifizieren, der als Umfang bereits den bestimmten
Reinigungsmodus aber nicht den bestimmten Teilbereich aufweist. Der Umfang des bereits
geplanten Nutzungsauftrags kann daraufhin um den bestimmten Teilbereich erweitert
und in geänderter Form abgespeichert werden. So kann ein besonders komfortabler Betrieb
des Reinigungsroboters ermöglicht werden.
[0017] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, den vorausliegenden Zeitpunkt, insbesondere
den Wochentag und die Tageszeit, für die Ausführung des Nutzungsauftrags auf Basis
der Zeitpunkte, insbesondere der Wochentage und/oder der Tageszeiten, der Menge von
bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zu ermitteln. So kann ein besonders komfortabler
Betrieb des Reinigungsroboters ermöglicht werden.
[0018] Wie bereits weiter oben dargelegt, kann der Umfang der einzelnen Reinigungsaufträge
aus der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen jeweils ein oder mehrere
Teilbereiche des Gesamtbereichs angeben, in dem der Reinigungsroboter betrieben wird.
[0019] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, die einzelnen Reinigungsaufträge aus der
Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen jeweils in ein oder mehrere Dateneinträge
für die entsprechenden ein oder mehreren Teilbereiche zu unterteilen, sodass sich
der Umfang der einzelnen Dateneinträge jeweils nur auf einen einzigen Teilbereich
des Gesamtbereichs bezieht. Die einzelnen Reinigungsaufträge können somit jeweils
in ein oder mehrere Bestandteile (d.h. Dateneinträge) unterteilt werden, jeweils ein
Dateneintrag pro Teilbereich. Der Nutzungsauftrag für den vorausliegenden Zeitpunkt
kann dann in besonders präziser und robuster Weise auf Basis der Dateneinträge ermittelt
und/oder angepasst werden.
[0020] Wie bereits weiter oben dargelegt, können die einzelnen Reinigungsaufträge und die
daraus ermittelten Dateneinträge jeweils einen Wochentag und eine Tageszeit angeben,
an dem und an der der jeweilige Reinigungsauftrag bzw. der jeweilige Dateneintrag
ausgeführt wurde. Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, die ermittelten Dateneinträge
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Wochentag und der jeweiligen Tageszeit jeweils
einem Tagesabschnitt aus einer Sequenz von Tagesabschnitten zuzuordnen, wobei die
Sequenz von Tagesabschnitten eine Woche in eine begrenzte Anzahl von (z.B. zwischen
20 und 100) Tagesabschnitten unterteilt.
[0021] Für die einzelnen Tagesabschnitte der Sequenz von Tagesabschnitten kann somit jeweils
eine Menge von zugeordneten Dateneinträgen ermittelt werden. Der Nutzungsauftrag für
den vorausliegenden Zeitpunkt kann dann in besonders robuster und präziser Weise auf
Basis der Menge von zugeordneten Dateneinträgen für zumindest einen Tagesabschnitt
ermittelt und/oder angepasst werden.
[0022] Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, einen Tagesabschnitt zu identifizieren,
der eine Anzahl von zugeordneten Dateneinträgen aufweist, die gleich wie oder größer
als ein Anzahl-Schwellwert (z.B. 2 oder mehr, oder 3 oder mehr) ist. Der Nutzungsauftrag
für den vorausliegenden Zeitpunkt kann dann in besonders präziser und robuster Weise
auf Basis der Menge von zugeordneten Dateneinträgen für den identifizierten Tagesabschnitt
ermittelt und/oder angepasst werden.
[0023] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, auf Basis des Wochentags und der Tageszeiten
der einzelnen Dateneinträge der Menge von zugeordneten Dateneinträgen für den identifizierten
Tagesabschnitt den vorausliegenden Zeitpunkt, insbesondere den Wochentag und die Tageszeit,
für den Nutzungsauftrag zu ermitteln. Beispielsweise kann die Tageszeit des Nutzungsauftrags
als Mittelwert der Tagezeiten der Dateneinträge ermittelt werden.
[0024] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zu detektieren, dass für den identifizierten
Tagesabschnitt ein bereits geplanter Nutzungsauftrag vorliegt. Der Umfang des bereits
geplanten Nutzungsauftrags kann dann auf Basis der Menge von zugeordneten Dateneinträgen
für den identifizierten Tagesabschnitt erweitert werden. So kann ein besonders komfortabler
Betrieb des Reinigungsroboters ermöglicht werden.
[0025] Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, die ermittelten Dateneinträge in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Wochentag und der jeweiligen Tageszeit jeweils einem ersten Tagesabschnitt
aus einer Sequenz von ersten Tagesabschnitten und einem zweiten Tagesabschnitt aus
einer Sequenz von zweiten Tagesabschnitten zuzuordnen, wobei die zweiten Tagesabschnitte
zeitlich versetzt und überlappend zu den entsprechenden ersten Tagesabschnitten sind.
Der Nutzungsauftrag für den vorausliegenden Zeitpunkt kann dann in besonders präziser
und robuster Weise auf Basis der Menge von zugeordneten Dateneinträgen für einen bestimmten
ersten Tagesabschnitt und für einen bestimmten zweiten Tagesabschnitt, der versetzt
und überlappend zu dem bestimmten ersten Tagesabschnitt ist, ermittelt und/oder angepasst
werden.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Reinigungsroboter, insbesondere ein Saug- und/oder
Kehr- und/oder Wisch-Roboter, beschrieben, der die in diesem Dokument beschriebene
Vorrichtung umfasst.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags
für einen Reinigungsroboter beschrieben. Das Verfahren umfasst das Ermitteln einer
Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen, die innerhalb eines zurückliegenden
Betriebszeitraums von dem Reinigungsroboter ausgeführt wurden, wobei die einzelnen
Reinigungsaufträge jeweils den Umfang der in dem jeweiligen Reinigungsauftrag von
dem Reinigungsroboter ausgeführten Reinigungsaufgabe angeben. Des Weiteren umfasst
das Verfahren das Ermitteln und/oder Anpassen, auf Basis der Menge von bereits ausgeführten
Reinigungsaufträgen, zumindest eines Nutzungsauftrags für einen vorausliegenden Zeitpunkt,
wobei der Nutzungsauftrag den Umfang der in dem Nutzungsauftrag von dem Reinigungsroboter
auszuführenden Reinigungsaufgabe angibt.
[0028] Es ist zu beachten, dass jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Vorrichtung
und/oder des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens in vielfältiger und/oder
beliebiger Weise miteinander kombiniert werden können. Insbesondere können die Merkmale
der Patentansprüche in vielfältiger und/oder beliebiger Weise miteinander kombiniert
werden.
[0029] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
Figuren 1a und 1b einen beispielhaften Reinigungsroboter als Beispiel für eine Saug-
und/oder Kehr- und/oder Nassreinigungs- und/oder Wischvorrichtung in unterschiedlichen
perspektivischen Ansichten;
Figur 1c beispielhafte Komponenten eines Reinigungsroboters;
Figur 1d eine beispielhafte Benutzeroberfläche zur Festlegung eines Nutzungsauftrags;
Figur 2a eine beispielhafte Unterteilung eines Zeitabschnitts in Tagesabschnitte;
Figur 2b eine beispielhafte Analyse von historischen Reinigungsaufträgen;
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Analyse von historischen
Reinigungsaufträgen;
Figuren 4a und 4b ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung
eines (bereits definierten) geplanten Nutzungsauftrags; und
Figur 5 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags.
[0030] Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument damit, den Komfort
in Bezug auf die Festlegung von Nutzungsaufträgen eines Reinigungsroboters zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang zeigen Fig. 1a die Oberseite 121 und Fig. 1b die Unterseite
122 eines Reinigungsroboters 100, insbesondere eines Saugroboters.
[0031] Die Unterseite 122 ist im Saugbetrieb des Reinigungsroboters 100 dem zu reinigenden
Boden bzw. der zu reinigenden Fläche eines Reinigungsbereichs, etwa eines Raumes,
zugewandt. Die Unterseite 122 des Reinigungsroboters 100 weist typischerweise ein
oder mehrere Antriebseinheiten 101 (mit ein oder mehreren Antriebsrädern) auf, durch
die der Reinigungsroboter 100 selbstständig bewegt werden kann, um unterschiedliche
Bereiche des Bodens zu reinigen. Des Weiteren kann der Reinigungsroboter 100 ein oder
mehrere Führungs- und/oder Stützelemente 104 (z.B. nicht angetriebene Räder) aufweisen,
die eine stabile Bewegung des Reinigungsroboters 100 über den zu reinigenden Boden
ermöglichen. Außerdem umfasst ein Reinigungsroboter 100 typischerweise ein oder mehrere
Reinigungseinheiten 106 (insbesondere Saugdüsen), die eingerichtet sind, den Boden
unter dem Reinigungsroboter 100 zu reinigen.
[0032] Eine Reinigungseinheit 106 (insbesondere eine Saugdüse) kann eine Bürstenwalze 102
aufweisen, die ausgebildet ist, sich um eine Rotationsachse zu drehen, wobei die Rotationsachse
typischerweise parallel zu der Unterseite 122 des Reinigungsroboters 100 angeordnet
ist. Die Bürstenwalze 102 kann dazu verwendet werden, Staub und/oder Verunreinigungen
auf dem zu reinigenden Boden mechanisch von dem Boden zu lösen, sodass der Staub und/oder
die Verunreinigungen mit erhöhter Zuverlässigkeit in den Saugmund 107 der Reinigungseinheit
106 gesogen werden können.
[0033] An der Oberseite 121 des Reinigungsroboters 100 kann eine Benutzerschnittstelle 112
(siehe Fig. 1c) angeordnet sein, die es einem Nutzer des Reinigungsroboters 100 ermöglicht,
Steuereingaben zu tätigen. Alternativ oder ergänzend kann der Reinigungsroboter 100
eine Kommunikationsschnittstelle 113 (z.B. für eine drahtlose Kommunikationsverbindung,
etwa WLAN) umfassen, über die der Reinigungsroboter 100 mit einer externen Benutzerschnittstelle
auf einem elektronischen Anwendergerät, etwa einem Smartphone, kommunizieren kann.
Außerdem kann der Reinigungsroboter 100 an einer Seitenwand 123 (z.B. an einer Seitenwand
123 im Frontbereich des Reinigungsroboters 100) einen Stoßfänger 105 umfassen, wobei
an dem Stoßfänger 105 ein Stoßsensor angeordnet sein kann, der eingerichtet ist, Sensordaten
zu erfassen, die anzeigen, ob der Reinigungsroboter 100 in Bewegungsrichtung 120 gegen
ein Hindernis gestoßen ist oder nicht. Das Auslösen des Stoßsensors (aufgrund der
Auslenkung des Stoßfängers 105) durch ein Hindernis kann z.B. bewirken, dass sich
der Reinigungsroboter 100 um seine, senkrecht auf dem Boden stehende, Vertikal- bzw.
Hochachse dreht, und dadurch die Bewegungsrichtung 120 ändert, um dem Hindernis auszuweichen.
[0034] Des Weiteren weist ein Reinigungsroboter 100 typischerweise ein oder mehrere Umfeldsensoren
110 auf (siehe Fig. 1c), die eingerichtet sind, Umfeld- bzw. Sensordaten in Bezug
auf das Umfeld des Reinigungsroboters 100 zu erfassen. Die ein oder mehreren Umfeldsensoren
110 können umfassen: eine oder mehrere Bildkameras, ein oder mehrere Ultraschallsensoren,
ein oder mehrere taktile und/oder optische Abstandssensoren, ein oder mehrere akustische
Sensoren, ein oder mehrere Temperatursensoren, ein oder mehrere Lidar- und/oder Radarsensoren,
etc. Eine Steuereinheit 130 des Reinigungsroboters 100 kann eingerichtet sein, auf
Basis der Umfelddaten digitale Karteninformation in Bezug auf den zu reinigenden Reinigungsbereich
zu ermitteln und ggf. auf einer Speichereinheit 111 des Reinigungsroboters 100 zu
speichern. Der Reinigungsroboter 100 kann die digitale Karteninformation nutzen, um
sich innerhalb des Reinigungsbereichs (z.B. innerhalb eines Raums) selbstständig zu
orientieren und/oder um eine Fahrroute zur Reinigung des Reinigungsbereichs festzulegen.
[0035] Fig. 1c zeigt ein kartesisches Koordinatensystem mit einer Längsachse (d.h. mit einer
x-Achse), mit einer Querachse (d.h. mit einer y-Achse) und mit einer Hochachse (d.h.
mit einer z-Achse). Die Bewegungsrichtung 120 des Reinigungsroboter 100 entspricht
typischerweise der Längsachse. Die Rotationsachse der Bürstenwalze 102 verläuft typischerweise
entlang der Querachse.
[0036] Es kann dem Nutzer des Reinigungsroboters 100 ermöglicht werden, an einer Benutzerschnittstelle
des Reinigungsroboters 100 einen Nutzungsauftrag für eine Reinigungsaufgabe des Reinigungsroboters
100 festzulegen. Ein Nutzungsauftrag kann alternativ als Reinigungsauftrag bezeichnet
werden (insbesondere dann, wenn der Auftrag manuell durch den Nutzer gestartet wird).
Die Benutzerschnittstelle kann z.B. über ein mobiles Anwendergerät (etwa über ein
Smartphone) des Nutzers bereitgestellt werden. Fig. 1d zeigt eine beispielhafte Benutzeroberfläche
zur Festlegung eines Nutzungsauftrags bzw. Reinigungsauftrags 150. Die Nutzungsaufträge
und/oder die Reinigungsaufträge 150 können in einer externen Recheneinheit (z.B. in
einer Datenbank eines Backend-Servers) gespeichert werden (um den erforderlichen Speicherplatz
auf dem Reinigungsroboter 100 zu reduzieren). Die Datenkommunikation kann über die
Kommunikationsschnittstelle 113 es Reinigungsroboters 100 erfolgen. Im Rahmen des
Nutzungsauftrags 150 können unterschiedliche Aspekte und/oder Dimensionen der von
dem Reinigungsroboter 100 zu erledigenden Reinigungsaufgabe (insbesondere der Umfang
der Reinigungsaufgabe) festgelegt werden. Beispielhafte Aspekte und/oder Dimensionen
sind,
- eine räumliche Dimension (d.h. der räumliche Auftragsumfang) 151, bei der der räumliche
Bereich der Reinigungsaufgabe festgelegt wird. In dem in Fig. 1d dargestellten Beispiel
kann z.B. festgelegt werden, ob die räumlichen Teilbereiche A, B, C und/oder D zu
reinigen sind. Die einzelnen Teilbereiche (insbesondere Räume) können bei einer Kartierungs-
bzw. Explorationsfahrt des Reinigungsroboters 100 in einem Gesamtbereich (z.B. in
einer Wohnumgebung) als voneinander differenzierte Teilbereiche (insbesondere Räume)
erkannt und/oder vom Nutzer festgelegt worden sein.
- ein Reinigungsmodus (d.h. der Aufgabenumfang) 152, in dem z.B. festgelegt wird, ob
gesaugt oder gewischt oder beides durchgeführt werden soll. Ferner kann ggf. die Intensität
des Gebläses für den Saugbetrieb und/oder die Menge an Wischwasser für den Wischbetrieb
festgelegt werden.
- eine zeitliche Dimension 153, in der z.B. der Zeitpunkt festgelegt wird, an dem die
Reinigungsaufgabe durchgeführt, insbesondere gestartet, werden soll.
- eine Periodizität 154 des Nutzungsauftrags, durch die z.B. festgelegt wird, wie häufig
(z.B. an welchem Wochentag) der Nutzungsauftrag 150 jeweils durchgeführt werden soll.
[0037] Ein (für die Zukunft) geplanter Nutzungsauftrag 150 kann auch als "Scheduled Task"
bezeichnet werden.
[0038] In diesem Dokument werden ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung 130 beschrieben,
die es ermöglichen, auf Basis der Nutzungshistorie eines Reinigungsroboters 100 Vorschläge
für neue geplante Nutzungsaufträge 150 oder für die Anpassung vorhandener, geplanter
Nutzungsaufträge 150 zu erstellen.
[0039] Der Reinigungsroboter 100 kann ausgebildet sein, jeden seiner Nutzungsaufträge bzw.
Reinigungsaufträge 150 (sowohl manuell gestartete Nutzungsaufträge, als auch geplante
Nutzungsaufträge) unter Angabe von ein oder mehreren der folgenden Informationen zu
speichern:
- Startzeit (d.h. zeitliche Dimension 153) des Nutzungsauftrages 150;
- Z.B. der Wochentag (allgemein die Periodizität 154) des Nutzungsauftrages 150;
- im Nutzungsauftrag 150 beinhaltete Räume (bei "Clean-All"-Aufträgen alle Räume, die
erreicht und gereinigt wurden) und/oder Zonen (d.h. räumliche Dimension 151);
- für die Reinigung eingestellter Reinigungsmodus (Saugen/Wischen, Leistungsstufe, u.
U. Fahrstrategie, usw.), d.h. Auftragsumfang 152;
- ob die Reinigung vorzeitig von dem Nutzer abgebrochen wurde und ggf. nach welchem
Anteil der Fläche; und/oder
- ob die Reinigung aus anderen Gründen abgebrochen werden musste, zum Beispiel auf Grund
einer verschlossenen Tür.
[0040] Auf Basis der Dokumentation der Startzeiten zur Reinigung bestimmter Räume oder Zonen
kann auch die Häufigkeit dieser Nutzungsaufträge 150 bestimmen werden.
[0041] Eine Aufschlüsselung der Nutzungsaufträge 150 auf einzelne Räume und den dabei verwendeten
Reinigungsmodus erlaubt einen Rückschluss auf tatsächlich von dem Nutzer gewünschte
Reinigungsaufgaben. Dabei kann es vorteilhaft sein, die während eines "Clean-All"-Auftrages
(bei dem der Gesamtbereich gereinigt werden soll) wirklich von dem Reinigungsroboter
gereinigten Räume (d.h. Teilbereiche) von jenen zu unterscheiden, die zwar theoretisch
auf der Karte verzeichnet sind, die aber nicht gereinigt werden konnten bzw. nicht
gereinigt wurden. Dies hat mit dem Nutzungsverhalten einiger Nutzer zu tun, die ein
"Clean-All"-Programm starten, aber absichtlich den Weg zu einigen Räumen (z.B. mittels
Tür) versperren, um den Reinigungsroboter 100 letztlich nur in den gewünschten ein
oder mehreren Räumen arbeiten zu lassen. Ebenfalls gibt es Nutzer, die den Reinigungsroboter
100 in einen Raum tragen, dort den "Clean-All"-Reinigungsbefehl geben und die Tür
des Raumes schließen, um den Roboter nur in diesem Raum reinigen zu lassen.
[0042] Weiterhin kann eine Detaillierung auf einzelne Flächen von Interesse sein, beispielsweise
um "Spot-Cleaning"-Programme dokumentieren zu können, bei denen der Reinigungsroboter
100 an einer bestimmten Stelle eine (runde oder quadratische) Fläche mit einer bestimmten
Dimension (z.B. mit einem bestimmten Durchmesser oder mit einer bestimmten Kantenlänge
oder mit einer bestimmten Quadratmeteranzahl) reinigen soll. Wird eine solche Reinigung
von dem Nutzer relativ häufig an der nahezu gleichen Stelle ausgeführt, kann auch
diese Reinigungsaufgabe für eine wiederkehrende Reinigung als Nutzungsauftrag 150
vorgeschlagen werden. Beispiele für solche Flächen können sein: der Eingangsbereich
an der Haustür, die Fläche vor der Küchenzeile oder vor einer Katzentoilette.
[0043] Die Dokumentation der von dem Nutzer abgebrochenen Nutzungsaufträge 150 ermöglicht
einen Rückschluss darauf, ob ein Nutzungsauftrag 150 fälschlicherweise von dem Nutzer
angegeben wurde oder ob nur Teile der definierten Fläche gereinigt werden sollten.
Wird beispielsweise die Reinigung von drei Räumen beauftragt, aber nach zwei Räumen
abgebrochen, so kann davon ausgegangen werden, dass die Reinigung in dem letzten Raum
als nicht so wichtig angesehen wurde. Wurde ein Raum jedoch zu mehr als beispielsweise
75% gereinigt, bevor die Reinigung abgebrochen wurde, kann geschlussfolgert werden,
dass die Reinigung des Raumes geplant und gewünscht war. Ggf. kann jeder Nutzungsauftrag
150, bei dem die geplante Fläche eines Raumes zu mehr als 75% gereinigt wurde, abgespeichert
und berücksichtigt werden. Als Einträge in die Nutzungshistorie können dabei alle
Raum-Reinigungsmodus-Kombinationen des Nutzungsauftrags 150 übernommen werden. Ein
beispielhafter Saug- und Wisch-Nutzungsauftrag 150 auf voller Leistungsstufe über
die Räume oder Zonen "A", "B" und "C" kann somit über die Dateneinträge
- A, Saugen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr;
- B, Saugen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr;
- C, Saugen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr;
- A, Wischen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr;
- B, Wischen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr;
- C, Wischen, 100% Leistung, Donnerstag, 10:15 Uhr
aufgeschlüsselt werden.
[0044] Ein Analyse-Algorithmus kann die Nutzungshistorie wiederholt, z.B. einmal täglich
oder einmal wöchentlich, auswerten. Dazu können Nutzungsdaten für einen bestimmten
zurückliegenden Betriebszeitraum (z.B. 4 oder 8 zurückliegende Wochen) ausgewertet
werden, um eine robuste und statistisch relevante Auswertung zu ermöglichen. Die (Steuer-)
Vorrichtung 130 des Reinigungsroboters 100 kann ausgebildet sein, erst dann einen
Vorschlag für einen Nutzungsauftrag 150 bereitzustellen, wenn eine ausreichende Menge
an Nutzungsdaten verfügbar ist. Ferner können relativ weit zurückliegende Nutzungsdaten
bei der Analyse unberücksichtigt oder weniger stark berücksichtigt werden, um eine
Analyse des aktuellen Nutzungsverhaltens des Nutzers zu ermöglichen. Relativ weit
zurückliegende Nutzungsdaten können daher gelöscht werden.
[0045] Die in die Analyse einzubeziehenden Dateneinträge können nach Raum-Reinigungsmodus-Kombinationen
(d.h. nach Dateneinträgen) sortiert werden. Jede einzelne Kombination (d.h. jeder
einzelne Dateneintrag) kann daraufhin separat betrachtet werden.
[0046] Alle Dateneinträge, die zu einer Kombination (z. B. "Raum B, Saugen, 100% Leistung")
gehören, können einzelnen "Tagesabschnitten" zugeordnet werden. Diese Tagesabschnitte
sind Zeitintervalle einer 7-Tage-24-Stunden-Woche und weisen jeweils eine Länge von
beispielsweise 4 Stunden (oder 2h oder 6h) auf. Eine besonders robuste Auswertung
kann dadurch erreicht werden, dass zusätzlich noch einmal genauso viele zweite Tagesabschnitte
eingeführt werden, die die gleiche Länge aufweisen, aber gegenüber den ersten Tagesabschnitten
um eine halbe Länge versetzt sind. Fig. 2a zeigt beispielhafte erste Tagesabschnitt
201 und beispielhafte zweite Tagesabschnitte 202 für einen Zeitraum von ca. 1 ½ Tagen.
[0047] Die einzelnen Dateneinträge können (basierend auf dem jeweiligen Wochentag und der
jeweiligen Tageszeit) jeweils einem ersten Tagesabschnitt 201 und einem zweiten Tagesabschnitt
202 zugeordnet werden, in den der jeweilige Dateneintrag fällt. Die Anzahl der einem
Tagesabschnitt 201, 202 zugeordneten Dateneinträge lässt Rückschlüsse darauf zu, wann
ein Nutzer die entsprechende Raum-Reinigungsmodus-Kombination relativ häufig bzw.
relativ selten ausgeführt hat. Es kann somit für die einzelnen Tagesabschnitte 201,
202 jeweils eine Menge 205 von Dateneinträgen ermittelt werden.
[0048] Es können daraufhin die ein oder mehreren Tagesabschnitte 201, 202 betrachtet werden,
in denen zumindest eine bestimmte Mindestanzahl von Dateneinträgen für Reinigungsaufgaben
durchgeführt wurde. Für die einzelnen Tagesabschnitte 201, 202 kann somit überprüft
werden, ob ein Schwellwert an Dateneinträgen erreicht bzw. überschritten wird. Tagesabschnitte
201, 202, die sich überlappen und die beide den Schwellwert erreicht haben, können
zu einem gemeinsamen, fusionierten, Tagesabschnitt zusammengefasst werden. Dateneinträge,
die beiden überlappenden Tagesabschnitten 201, 202 zugeordnet wurden, werden hierbei
nur einmal in den fusionierten Tagesabschnitt übernommen. Dieses Vorgehen verhindert
ungenaue Prädiktionen des Nutzungsverhalten bei Dateneinträgen nahe von Abschnittsgrenzen.
[0049] In der resultierenden Liste aus (ggf. fusionierten) Tagesabschnitten kann für jeden
Tagesabschnitt, der den Schwellwert für Dateneinträge für ausgeführte Reinigungsaufgaben
überschreitet, ein Datenpunkt erstellt werden, der stellvertretend für den Tagesabschnitt
in der weiteren Verarbeitung verwendet wird. Der Datenpunkt bleibt mit dem Tagesabschnitt
und den dazu zugeordneten Dateneinträgen verknüpft, erhält jedoch einen Zeitstempel,
der z.B. dem Mittelwert der Startzeiten aller dem Tagesabschnitt zugeordneten Dateneinträgen
entspricht. So kann eine Menge von Datenpunkten ermittelt werden, die repräsentieren,
wann innerhalb einer Woche (Montag - Sonntag) eine Raum-Reinigungsmodus-Kombination
relativ häufig ausgeführt wurde.
[0050] Fig. 2b zeigt eine Liste von (fusionierten) Tagesabschnitten 212 mit der jeweiligen
Menge 215 an Dateneinträgen. Des Weiteren zeigt Fig. 2b die sich daraus ergebenden
Datenpunkte 219.
[0051] Eine Verwendung der erzeugten Datenpunkte 219 als unabhängige Vorschläge für Nutzungsaufträge
150 kann ggf. zu einer zeitlichen Kollision mit anderen Vorschlägen für andere Raum-Reinigungsmodus-Kombinationen
oder zu einer zeitlichen Kollision mit bereits existierenden Nutzungsaufträgen führen.
[0052] In einem nachfolgenden Schritt kann ein Zusammenführen aller Daten erfolgen, d. h.
aller Datenpunkte aller Raum-Reinigungsmodus-Kombinationen sowie aller vorhandenen
(bereits geplanten) Nutzungsaufträge 150. Dies kann wiederum durch eine Zuordnung
der Daten zu Tagesabschnitten 201, 202 erfolgen (wie in Zusammenhang mit Fig. 2a dargelegt).
Die zeitliche Länge der Tagesabschnitte 201, 202 kann beibehalten werden oder es können
kürzere Tagesabschnitte 201, 202 verwendet werden. Durch Festlegung einer zeitlichen
Mindestlänge der einzelnen Tagesabschnitte 201, 202 (z.B. eine Stunde) kann sichergestellt
werden, dass zwischen zeitlich aufeinanderfolgenden Nutzungsaufträgen 150 ein ausreichend
großer Abstand vorliegt (z.B. um den elektrischen Energiespeicher des Reinigungsroboters
100 laden zu können).
[0053] Es kann erneut eine Zuordnung zu jeweils einem ersten und einem zweiten Tagesabschnitt
201, 202 erfolgen, und es kann daraufhin eine Fusionierung von Tagesabschnitten 201,
202 und den Mengen 205 von Dateneinträgen bewirkt werden. Basierend auf den fusionierten
Tagesabschnitten 212 und den fusionierten Mengen 215 können dann Datenpunkte 219 für
Nutzungsaufträge 150 ermittelt werden (unter Berücksichtigung von bereits vorliegenden
geplanten Nutzungsaufträgen 150).
[0054] Das beschriebene Verfahren lässt sich in mehrere Schritte einteilen, die zwei Stufen
zugeordnet werden können. In der ersten Stufe werden Dateneinträge erstellt und zu
Tagesabschnitten 201, 202 zugeordnet bevor die Dateneinträge zu Datenpunkten 219 zusammengefasst
werden. Dies reduziert die Menge der weiter zu verarbeitenden und miteinander zu vergleichenden
Daten. In der zweiten Stufe werden diese Datenpunkte wiederum selbst zu Tagesabschnitten
201,202 zugeordnet, bevor schließlich die tatsächliche Auswertung erfolgt. Die erste
Stufe kann für jede Raum-Reinigungsmodus-Kombination ausgeführt werden, und in der
zweiten Stufe können dann alle Daten wieder zusammengeführt werden, um kombinierte
Nutzungsaufträge 150 (für mehrere Räume) zu ermitteln.
[0055] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 300 zur Auswertung
der Nutzungshistorie eines Reinigungsroboters 100. In einem Schritt 301 können auf
Basis der Nutzungshistorie (z.B. auf Basis einer Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen)
Dateneinträge erstellt werden. Ein Dateneintrag kann dabei jeweils einer Kombination
aus einem Raum und einem Reinigungsmodus entsprechen. In einem weiteren Schritt 302
können die einzelnen Dateneinträge unterschiedlichen Tagesabschnitten 201, 202 zugeordnet
werden (wobei die einzelnen Tageabschnitte 201, 202 in Fig. 3 als Tagesabschnitt-Intervalle
bezeichnet werden). Ferner können in einem weiteren Schritt 303 überlappende Tagesabschnitte
201, 202, die jeweils eine Anzahl von Dateneinträgen aufweisen, die einen bestimmten
Schwellwert überschreitet, zu fusionierten Tagesabschnitten 212 zusammengefasst werden.
Basierend auf der Menge 215 von Dateneinträgen eines fusionierten Tagesabschnittes
212 kann jeweils ein Datenpunkt 219 ermittelt werden (Schritt 304). Die Schritte 301
bis 304 können einer ersten Stufe des Verfahrens 300 entsprechen.
[0056] In einer zweiten Stufe des Verfahrens 300 können die ermittelten Datenpunkte 219
und die bereits definierten geplanten Nutzungsaufträge 150 (d.h. Scheduled Tasks)
Tagesabschnitten 201, 202 zugeordnet werden (Schritt 305). Ferner können in einem
weiteren Schritt 306 überlappende Tagesabschnitte 201, 202, die jeweils eine bestimmte
Mindestanzahl von Dateneinträgen aufweisen, zusammengefasst werden.
[0057] Es können somit (fusionierte) Tagesabschnitte 212 definiert werden, die jeweils Datenpunkte
219 und geplante Nutzungsaufträge 150 aufweisen. Diese Information kann dazu genutzt
werden, neue (ggf. geplante) Nutzungsaufträge 150 zu definieren und/oder bereits bestehende
geplante Nutzungsaufträge 150 anzupassen.
[0058] Zunächst kann anhand einer Auswertung der Datenpunkte 219 pro Raum oder Zone ermittelt
werden, wann der Raum oder die Zone zuletzt gereinigt wurde. Wenn der letzte Reinigungsvorgang,
der diesen Raum oder diese Zone beinhaltet hat, länger als beispielsweise 10 Tage
zurückliegt, und außerdem in diesem Zeitraum andere Reinigungsaufträge durchgeführt
wurden (d.h. der Nutzer war nicht verreist), kann der Nutzer (über die ein oder mehreren
Benutzerschnittstellen) gefragt werden, ob dieser Raum oder diese Zone auf eine bestimmte
Art und Weise (z.B. Intensität der Trocken- und/oder Nassreinigung) gereinigt werden
soll. Alternativ kann dem Nutzer vorgeschlagen werden, einen eventuell bereits bestehenden
Scheduled Task (d.h. einen geplanten Nutzungsauftrag) mit der Reinigung dieses Raums
zu erweitern. Andererseits, falls der identifizierte Raum nie gereinigt werden soll,
kann ggf. dieser Raum in Zukunft nicht mehr zur Reinigung vorgeschlagen werden.
[0059] Ferner können die ein oder mehreren verbliebenen Tagesabschnitte 212, die eine Menge
215 von Dateneinträgen aufweisen, einzeln ausgewertet werden. Dazu kann zu jedem Datenpunkt
219 eines manuell gestarteten Reinigungsauftrages 150 geprüft werden, ob es im selben
Tagesabschnitt 212 bereits einen Eintrag für einen Scheduled Task mit den gleichen
Einstellungen zu Raum und Reinigungsmodus gibt oder ob sich der Datenpunkt 219 allein
oder mit ein oder mehreren anderen Datenpunkten 219 aus demselben oder aus einem anderen
Tagesabschnitt 212 zu einem Scheduled Task umwandeln lässt. Bei dieser Prüfung können
u.a. folgende Fälle beachtet werden:
- 1 . Für einen betrachteten Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 gibt es im zugehörigen Tagesabschnitt 212 keinen passenden Scheduled Task mit
gleicher Raum-Reinigungsmodus-Kombination. Im zugehörigen und in keinem anderen Tagesabschnitt
212 gibt es einen anderen Datenpunkt der gleichen Raum-Reinigungsmodus-Kombination
innerhalb eines definierten maximalen Zeitabstandes (z.B. 2h).
Dieser betrachtete Datenpunkt 219 ist ein Kandidat für einen neuen Scheduled Task.
Dem Nutzer kann ein Vorschlag für einen Nutzungsauftrag 150 für diese Raum-Reinigungsmodus-Kombination
unterbreitet werden. Die vorgeschlagene Startzeit kann dabei dem Mittelwert der Startzeiten
der dem Datenpunkt zugeordneten Dateneinträge (oder alternativ der spätesten Startzeit)
entsprechen und kann beispielhaft auf Viertelstunden gerundet werden. Der Datenpunkt
219 kann abschließend aus der Übersicht entfernt werden.
- 2. Für einen betrachteten Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 gibt es im zugehörigen Tagesabschnitt 212 einen passenden Scheduled Task der bei
gleicher Reinigungsmodus-Kombination den Raum des Nutzungsauftrages 150 umfasst. Beide
Einträge liegen innerhalb eines definierten maximalen Zeitabstandes (z.B. 2h).
Dieser Datenpunkt 219 ist bereits in einem Scheduled Task inbegriffen. Der Datenpunkt
219 muss daher nicht weiter betrachtet werden und kann aus der Übersicht entfernt
werden.
- 3. Für einen betrachteten Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 gibt es im zugehörigen Tagesabschnitt 212 einen passenden Scheduled Task, der
die gleiche Reinigungsmodus-Kombination umfasst, jedoch nicht denselben Raum. Beide
Einträge liegen innerhalb eines definierten maximalen Zeitabstandes (z.B. 2h).
Dieser Datenpunkt 219 ist ein Kandidat, um dem bestehenden Scheduled Task hinzugefügt
zu werden. Dem Nutzer kann ein Vorschlag unterbreitet werden, den Scheduled Task um
den Raum des Datenpunktes 219 zu erweitern. Die vorgeschlagene Startzeit kann ggf.
unverändert bleiben, kann aber auch einem Mittelwert der Startzeiten (Datenpunkt 219,
Scheduled Task) entsprechen (z.B. auf Viertelstunden gerundet). Der Datenpunkt 219
kann abschließend aus der Übersicht entfernt werden.
- 4. Für einen betrachteten Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 gibt es im zugehörigen Tagesabschnitt 212 keinen passenden Scheduled Task, der
die gleiche Raum-Reinigungsmodus-Kombination umfasst, jedoch in zeitgleichen oder
zeitlich überlappenden Tagesabschnitten 212 anderer Wochentage. Die Startzeiten von
Datenpunkt 219 und Scheduled Task liegen innerhalb eines definierten maximalen Zeitabstandes
(z.B. 2h).
Dieser Datenpunkt 219 ist ein Kandidat, um dem bestehenden Scheduled Task hinzugefügt
zu werden. Dem Nutzer kann ein Vorschlag unterbreitet werden, den Scheduled Task (insbesondere
die Periodizität und/oder die Häufigkeit des Scheduled Task) um den Wochentag des
Datenpunktes 219 zu erweitern. Die vorgeschlagene Startzeit kann ggf. unverändert
bleiben, kann aber auch einem Mittelwert der Startzeiten (Datenpunkt 219, Scheduled
Task) entsprechen (z.B. auf Viertelstunden gerundet). Der Datenpunkt 219 kann abschließend
aus der Übersicht entfernt werden.
- 5. Für einen betrachteten Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 gibt es im zugehörigen Tagesabschnitt 212 an keinem Wochentag einen passenden
Scheduled Task, der die gleiche Raum-Reinigungsmodus-Kombination umfasst, jedoch gibt
es ein oder mehrere andere Datenpunkte 219 manuell gestarteter Reinigungsaufträge
mit der gleichen Raum-Reinigungsmodus-Kombination in zeitgleichen oder zeitlich überlappenden
Tagesabschnitten 212 anderer Wochentage. Die Startzeiten der Datenpunkte 219 liegen
innerhalb eines definierten maximalen Zeitabstandes (z.B. 2h).
Dieser Datenpunkt 219 sowie die gefundenen ein oder mehreren ähnlichen Datenpunkte
219 sind Kandidaten für einen neuen Scheduled Task. Dem Nutzer kann ein Vorschlag
für diese Raum-Reinigungsmodus-Kombination an den beteiligten Wochentagen unterbreitet
werden. Die vorgeschlagene Startzeit kann dem Mittelwert der Startzeiten der den Datenpunkten
219 zugeordneten Dateneinträge (oder alternativ der spätesten Startzeit) entsprechen
und kann beispielhaft auf Viertelstunden gerundet werden. Der Datenpunkt 219 und die
ein oder mehreren weiteren zusammengefassten Datenpunkte 219 können abschließend aus
der Übersicht entfernt werden.
[0060] Insgesamt kann für jeden Datenpunkt 219 eine strukturierte Abfolge von Prüfungen
durchgeführt werden, die die oben genannten und/oder weitere Fallunterscheidungen
ergeben. Der Vorschlag, aus einem Datenpunkt 219 eines manuell gestarteten Nutzungsauftrages
150 einen neuen Scheduled Task zu erstellen, kann ggf. nur dann ausgegeben werden,
wenn alle Möglichkeiten zur Anpassung von ein oder mehreren vorhandenen bereits geplanten
Nutzungsaufträgen 150 bereits abgeprüft und negativ bewertet wurden.
[0061] Es kann angenommen werden, dass die ein oder mehreren Reinigungseinstellungen für
einzelne Räume jeweils mit dem jeweiligen Scheduled Task definiert werden und aus
diesen Daten auch übernommen und von dem Reinigungsroboter 100 angewendet werden.
Es ist jedoch auch möglich, dass ein Nutzer raumspezifische Reinigungsmodi vorgeben
kann, die vorab von dem Nutzer in der Karte der Benutzerschnittstelle je Raum spezifiziert
werden. Mit den einzelnen Räumen können somit jeweils ein oder mehrere Reinigungsmodi
assoziiert sein.
[0062] In einem Scheduled Task oder in einem manuell gestarteten Nutzungsauftrag ist es
dann ggf. nicht erforderlich, Angaben zum Reinigungsmodus zu machen, da diese automatisch
je nach zu reinigendem Raum aus den Kartendaten übernommen werden.
[0063] Für die Auswertung der Dateneinträge bzw. Datenpunkte 219 und der vorhandenen Nutzungsaufträge
150 entfällt damit die Notwendigkeit, den Reinigungsmodus zu vergleichen. Im Rahmen
des beschriebenen Verfahrens erfolgt dann ggf. nur eine Auswertung von Startzeit und
Raum.
[0064] Die Vorschläge für ein oder mehrere neue oder angepasste Nutzungsaufträge 150 werden
bevorzugt nicht direkt umgesetzt, sondern können z.B. per Push-Nachricht an den Nutzer
(d.h. z.B. an das Anwendergerät des Nutzers) gesendet werden. Dieser kann die Vorschläge
daraufhin annehmen oder ablehnen. Die Vorschläge können solange zwischengespeichert
bleiben, bis eine Rückmeldung des Nutzers erfolgt, oder - falls der Nutzer die Benutzerschnittstelle
relativ lange nicht nutzt - bis ein neuerer Vorschlag den bisherigen ersetzt. Nimmt
der Nutzer den Vorschlag bzw. die Vorschläge an, werden automatisch entsprechende
Änderungen bei den ein oder mehreren geplanten Nutzungsaufträgen 150 umgesetzt.
[0065] In den Figuren 4a und 4b wird ein beispielhaftes Verfahren 400 zur Ermittlung eines
Vorschlags für einen geplanten Nutzungsauftrag 150 beschrieben. Das Verfahren 400
umfasst eine Serie von ja/nein-Verzweigungen, wobei jeweils die ja-Zweige in Fig.
4b dargestellt sind.
[0066] Es kann für einen Datenpunkt 219 für einen manuell gestarteten Reinigungsauftrag
in einem Tagesabschnitt 212 geprüft werden, ob bereits ein geplanter Nutzungsauftrag
150 mit den gleichen Einstellungen 152 in dem gleichen Tagesabschnitt 212 und für
den gleichen Raum 151 (allgemein für den gleichen Teilbereich und/oder für die gleiche
Fläche)) besteht (Schritte 401, 402). Wenn dies der Fall ist, so kann der Datenpunkt
219 gelöscht werden (Schritt 413).
[0067] Wenn dies nicht der Fall ist, so kann geprüft werden, ob bereits ein geplanter Nutzungsauftrag
150 mit den gleichen Einstellungen in dem gleichen Tagesabschnitt 212 aber für einen
anderen Raum (Teilbereich und/oder Fläche) 151 besteht (Schritt 403). Wenn dies der
Fall ist, so kann der bereits geplante Nutzungsauftrag 150 angepasst (d.h. um den
Raum (Teilbereich und/oder Fläche) 151 des Datenpunktes 219 erweitert) werden (Schritt
414).
[0068] Wenn dies nicht der Fall ist, so kann geprüft werden, ob bereits ein geplanter Nutzungsauftrag
150 mit anderen Einstellungen 152 in dem gleichen Tagesabschnitt 212 und für den gleichen
Raum (Teilbereich und/oder Fläche) 151 besteht (Schritt 404). Wenn dies der Fall ist,
so kann der bereits geplante Nutzungsauftrag 150 angepasst (d.h. um die Einstellungen
des Datenpunktes 219 erweitert) werden (Schritt 415).
[0069] Wenn dies nicht der Fall ist, so kann geprüft werden, ob bereits ein geplanter Nutzungsauftrag
150 mit gleichen Einstellungen 152 in dem gleichen Tagesabschnitt 212 und für den
gleichen Raum (Teilbereich und/oder Fläche) 151 aber für einen anderen Wochentag 154
besteht (Schritt 405). Wenn dies der Fall ist, so kann der bereits geplante Nutzungsauftrag
150 angepasst (d.h. um den Wochentag 154 des Datenpunktes 219 erweitert) werden (Schritt
416).
[0070] Wenn dies nicht der Fall ist, kann überprüft werden, ob ein oder mehrere andere Datenpunkte
219 existieren, der die gleichen Einstellungen 152 im gleichen Tagesabschnitt 212,
aber an jeweils einem anderen Wochentag aufweisen (Schritt 406). Wenn dies der Fall
ist, kann ein neuer geplanter Nutzungsauftrag 150 (für die Datenpunkte 219) erstellt
werden (Schritt 417).
[0071] Wenn dies nicht der Fall ist, kann überprüft werden, ob ein oder mehrere andere Datenpunkte
219 für den gleichen Raum (Teilbereich und/oder Fläche) 151, für den gleichen Tagesabschnitt
212, für den gleichen oder einen anderen Wochentrag, und mit jeweils einer anderen
Einstellung 152 existieren (Schritt 407). Wenn dies der Fall ist, kann ein neuer geplanter
Nutzungsauftrag 150 (für die Datenpunkte 219) erstellt werden (Schritt 418).
[0072] Wenn dies nicht der Fall ist, kann ein Vorschlag für einen geplanten Nutzungsauftrag
150 für den betrachteten Datenpunkt 219 erstellt werden (Schritt 408).
[0073] Das Verfahren 400 kann daraufhin für den folgenden Datenpunkt 219 wiederholt durchgeführt
werden. So können nach und nach die Datenpunkte 219 für die manuell gestarteten Reinigungsaufträge
überprüft werden.
[0074] Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen können die per TimerFunktion
gestarteten Reinigungsaufträge (Nutzungsaufträge) 150 automatisch an die Nutzungspräferenzen
des Nutzers angepasst werden, ggf., ohne dass es eines Eingriffs des Nutzers bedarf.
Der Nutzer erhält z.B. Vorschläge für Nutzungsaufträge 150 für häufig manuell gestartete
Reinigungsaufgaben, sodass der Nutzer weniger häufig den Reinigungsroboter 100 selbst
starten muss, und sich auf die geplanten Nutzungsaufträge 150 verlassen kann.
[0075] Im Rahmen des beschriebenen Verfahrens kann eine Unterscheidung von einzelnen Wochentagen,
Räumen und/oder Reinigungsmodi bei der Auswertung erfolgen, sodass Vorlieben des Nutzers
in besonders präziser Weise erkannt und berücksichtigt werden können. Ggf. kann der
Nutzer an die Reinigung bisher ausgelassener Bereiche erinnert werden. Durch die beschriebene
Zusammenfassung von Dateneinträgen zu Datenpunkten 219 kann die zu verarbeitende Datenmenge
reduziert werden, sodass auch relativ große Datenmenge mit begrenzter Hardwareleistung
ausgewertet werden können.
[0076] Fig. 5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines (ggf. Computer-implementierten) Verfahrens
500 zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags 150 für einen Reinigungsroboter 100. Das
Verfahren 500 umfasst das Ermitteln 501 einer Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen,
die innerhalb eines zurückliegenden Betriebszeitraums von dem Reinigungsroboter 100
ausgeführt wurden. Dabei können die einzelnen Reinigungsaufträge jeweils den Umfang
151, 152 der in dem jeweiligen Reinigungsauftrag von dem Reinigungsroboter 100 ausgeführten
Reinigungsaufgabe angeben.
[0077] Das Verfahren 500 umfasst ferner das Ermitteln und/oder Anpassen 502, auf Basis der
Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen, zumindest eines Nutzungsauftrags
150 für einen vorausliegenden Zeitpunkt. Dabei kann der Nutzungsauftrag 150 den Umfang
151, 152 der in dem Nutzungsauftrag 150 von dem Reinigungsroboter 100 auszuführenden
Reinigungsaufgabe angeben.
[0078] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip
der der in diesem Dokument beschriebenen Vorrichtung und/oder des in diesem Dokument
beschriebenen Verfahrens veranschaulichen sollen.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 100
- Reinigungsroboter
- 101
- Antriebseinheit
- 102
- Bürstenwalze
- 104
- Führungs- und/oder Stützelement
- 105
- Stoßfänger
- 106
- Reinigungseinheit / Saugdüse
- 107
- Saugmund
- 110
- Umfeldsensor
- 111
- Speichereinheit
- 112
- Benutzerschnittstelle
- 113
- Kommunikationsschnittstelle
- 120
- Bewegungsrichtung / Längsrichtung
- 121
- Oberseite
- 122
- Unterseite
- 123
- Seitenwand
- 130
- Steuereinheit / Steuer-Vorrichtung
- 150
- Nutzungsauftrag
- 151
- räumlicher Auftragsumfang
- 152
- Aufgabenumfang
- 153
- zeitlicher Auftragsumfang
- 154
- Periodizität
- 201, 202
- Tagesabschnitt / Zeitabschnitt
- 205
- Menge von historischen Nutzungsaufträgen
- 212
- fusionierter Tagesabschnitt / Zeitabschnitt
- 215
- fusionierte Menge von historischen Nutzungsaufträgen
- 219
- Datenpunkt für einen Nutzungsauftrag
- 300
- Verfahren zur Analyse von historischen Nutzungsaufträgen
- 301-306
- Verfahrensschritte
- 400
- Verfahren zur Anpassung eines geplanten Nutzungsauftrags
- 401-408, 413-419
- Verfahrensschritte
- 500
- Verfahren zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags
- 501,502
- Verfahrensschritte
1. Vorrichtung (130) zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags (150) für einen Reinigungsroboter
(100); wobei die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
- eine Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zu ermitteln, die innerhalb
eines zurückliegenden Betriebszeitraums von dem Reinigungsroboter (100) ausgeführt
wurden; wobei die einzelnen Reinigungsaufträge jeweils einen Umfang (151, 152) der
in dem jeweiligen Reinigungsauftrag von dem Reinigungsroboter (100) ausgeführten Reinigungsaufgabe
angeben; und
- auf Basis der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zumindest einen
Nutzungsauftrag (150) für einen vorausliegenden Zeitpunkt zu ermitteln und/oder anzupassen;
wobei der Nutzungsauftrag (150) einen Umfang (151, 152) der in dem Nutzungsauftrag
(150) von dem Reinigungsroboter (100) auszuführenden Reinigungsaufgabe angibt.
2. Vorrichtung (130) gemäß Anspruch 1, wobei der Umfang (151, 152) eines Reinigungsauftrags
und/oder eines Nutzungsauftrags (150) umfasst,
- einen räumlichen Umfang (151) der Reinigungsaufgabe; wobei der räumliche Umfang
(151) insbesondere ein oder mehrere Teilbereiche aus einem Gesamtbereich angibt, der
in eine Vielzahl von unterschiedlichen Teilbereichen unterteilt ist; und/oder
- einen Aufgabenumfang (152) der Reinigungsaufgabe; wobei der Aufgabenumfang (152)
insbesondere einen Reinigungsmodus, etwa Saugen oder Wischen oder beides, des Reinigungsroboters
(100) und/oder eine Intensität des Reinigungsmodus angibt.
3. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- die einzelnen Reinigungsaufträge aus der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen
jeweils manuell von einem Nutzer des Reinigungsroboters (100) gestartet wurden; und
- der ermittelte Nutzungsauftrag (150) ein geplanter Nutzungsauftrag (150) ist, der
automatisch von dem Reinigungsroboter (100) an einem bestimmten Zeitpunkt, insbesondere
an einem bestimmten Wochentag und/oder zu einer bestimmten Tageszeit, ausgeführt,
insbesondere gestartet, wird.
4. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung
(130) eingerichtet ist,
- auf Basis der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zu erkennen, dass
- für einen bestimmten Teilbereich eines Gesamtbereichs, in dem der Reinigungsroboter
(100) betrieben wird; und/oder
- für einen bestimmten Reinigungsmodus von mehreren unterschiedlichen Reinigungsmodi,
die von dem Reinigungsroboter (100) ausgeführt werden können,
innerhalb des zurückliegenden Betriebszeitraums kein Reinigungsauftrag bewirkt wurde;
und
- basierend darauf einen Nutzungsauftrag (150) zu ermitteln, der als Umfang (151,
152) den bestimmten Teilbereich und/oder den bestimmten Reinigungsmodus aufweist.
5. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung
(130) eingerichtet ist,
- auf Basis der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen
- einen bestimmten Teilbereich eines Gesamtbereichs; und/oder
- einen bestimmten Reinigungsmodus von mehreren unterschiedlichen Reinigungsmodi des
Reinigungsroboters (100),
zu identifizieren, für den eine relativ hohe Anzahl von Reinigungsaufträgen in der
Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen vorliegt; und
- basierend darauf einen Nutzungsauftrag (150) zu ermitteln und/oder anzupassen, der
als Umfang (151, 152) den bestimmten Teilbereich und/oder den bestimmten Reinigungsmodus
aufweist.
6. Vorrichtung (130) gemäß Anspruch 5, wobei die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
- einen bereits geplanten Nutzungsauftrag (150) zu identifizieren, der als Umfang
(151, 152) bereits den bestimmten Reinigungsmodus aber nicht den bestimmten Teilbereich
aufweist; und
- den Umfang (151, 152) des bereits geplanten Nutzungsauftrags (150) um den bestimmten
Teilbereich zu erweitern.
7. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- die einzelnen Reinigungsaufträge jeweils einen Zeitpunkt, insbesondere einen Wochentag
und eine Tageszeit, angeben, an dem der jeweilige Reinigungsauftrag ausgeführt wurde;
und
- die Vorrichtung (130) eingerichtet ist, den vorausliegenden Zeitpunkt, insbesondere
einen Wochentag und eine Tageszeit, für die Ausführung des Nutzungsauftrags (150)
auf Basis der Zeitpunkte der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen zu
ermitteln.
8. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- der Umfang (151, 152) der einzelnen Reinigungsaufträge aus der Menge von bereits
ausgeführten Reinigungsaufträgen jeweils ein oder mehrere Teilbereiche eines Gesamtbereichs
angibt, in dem der Reinigungsroboter (100) betrieben wird; und
- die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
- die einzelnen Reinigungsaufträge aus der Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen
jeweils in ein oder mehrere Dateneinträge für die entsprechenden ein oder mehreren
Teilbereiche zu unterteilen, sodass sich der Umfang (151, 152) der einzelnen Dateneinträge
jeweils nur auf einen einzigen Teilbereich des Gesamtbereichs bezieht; und
- den Nutzungsauftrag (150) für den vorausliegenden Zeitpunkt auf Basis der Dateneinträge
zu ermitteln und/oder anzupassen.
9. Vorrichtung (130) gemäß Anspruch 8, wobei
- die einzelnen Reinigungsaufträge und die daraus ermittelten Dateneinträge jeweils
einen Wochentag und eine Tageszeit angeben, an dem und an der der jeweilige Reinigungsauftrag
bzw. der jeweilige Dateneintrag ausgeführt wurde; und
- die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
- die ermittelten Dateneinträge in Abhängigkeit von dem jeweiligen Wochentag und der
jeweiligen Tageszeit jeweils einem Tagesabschnitt (201, 202) aus einer Sequenz von
Tagesabschnitten (201, 202) zuzuordnen, wobei die Sequenz von Tagesabschnitten (201,
202) eine Woche in eine begrenzte Anzahl von Tagesabschnitten (201, 202) unterteilt;
- für die einzelnen Tagesabschnitte (201, 202) der Sequenz von Tagesabschnitten (201,
202) jeweils eine Menge (205) von zugeordneten Dateneinträgen zu ermitteln; und
- den Nutzungsauftrag (150) für den vorausliegenden Zeitpunkt auf Basis der Menge
(205) von zugeordneten Dateneinträgen für zumindest einen Tagesabschnitt (201, 202)
zu ermitteln und/oder anzupassen.
10. Vorrichtung (130) gemäß Anspruch 9, wobei die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
- einen Tagesabschnitt (201, 202) zu identifizieren, der eine Anzahl von zugeordneten
Dateneinträgen aufweist, die gleich wie oder größer als ein Anzahl-Schwellwert ist;
und
- den Nutzungsauftrag (150) für den vorausliegenden Zeitpunkt auf Basis der Menge
(205) von zugeordneten Dateneinträgen für den identifizierten Tagesabschnitt (201,
202) zu ermitteln und/oder anzupassen.
11. Vorrichtung (130) gemäß Anspruch 10, wobei die Vorrichtung (130) eingerichtet ist,
auf Basis des Wochentags und der Tageszeiten der einzelnen Dateneinträge der Menge
(205) von zugeordneten Dateneinträgen für den identifizierten Tagesabschnitt (201,
202) den vorausliegenden Zeitpunkt, insbesondere den Wochentag und die Tageszeit,
für den Nutzungsauftrag (150) zu ermitteln.
12. Vorrichtung (130) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei die Vorrichtung (130)
eingerichtet ist,
- zu detektieren, dass für den identifizierten Tagesabschnitt (201, 202) ein bereits
geplanter Nutzungsauftrag (150) vorliegt; und
- den Umfang (150) des bereits geplanten Nutzungsauftrags (150) auf Basis der Menge
(205) von zugeordneten Dateneinträgen für den identifizierten Tagesabschnitt (201,
202) zu erweitern.
13. Vorrichtung (130) gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei die Vorrichtung (130)
eingerichtet ist,
- die ermittelten Dateneinträge in Abhängigkeit von dem jeweiligen Wochentag und der
jeweiligen Tageszeit jeweils einem ersten Tagesabschnitt (201) aus einer Sequenz von
ersten Tagesabschnitten (201) und einem zweiten Tagesabschnitt (202) aus einer Sequenz
von zweiten Tagesabschnitten (202) zuzuordnen, wobei die zweiten Tagesabschnitte (202)
zeitlich versetzt und überlappend zu den entsprechenden ersten Tagesabschnitten (201)
sind; und
- den Nutzungsauftrag (150) für den vorausliegenden Zeitpunkt auf Basis der Menge
(205) von zugeordneten Dateneinträgen für einen bestimmten ersten Tagesabschnitt (201)
und für einen bestimmten zweiten Tagesabschnitts (202), der versetzt und überlappend
zu dem bestimmten ersten Tagesabschnitt (201) ist, zu ermitteln und/oder anzupassen.
14. Vorrichtung (130) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung
(130) eingerichtet ist, über eine Benutzerschnittstelle des Reinigungsroboters (100)
einen Vorschlag zur Ausführung des ermittelten Nutzungsauftrags (150) an einen Nutzer
des Reinigungsroboters (100) auszugeben.
15. Verfahren (500) zur Ermittlung eines Nutzungsauftrags (150) für einen Reinigungsroboter
(100); wobei das Verfahren (500) umfasst,
- Ermitteln (501) einer Menge von bereits ausgeführten Reinigungsaufträgen, die innerhalb
eines zurückliegenden Betriebszeitraums von dem Reinigungsroboter (100) ausgeführt
wurden; wobei die einzelnen Reinigungsaufträge jeweils einen Umfang (151, 152) der
in dem jeweiligen Reinigungsauftrag von dem Reinigungsroboter (100) ausgeführten Reinigungsaufgabe
angeben; und
- Ermitteln und/oder Anpassen (502), auf Basis der Menge von bereits ausgeführten
Reinigungsaufträgen, zumindest eines Nutzungsauftrags (150) für einen vorausliegenden
Zeitpunkt; wobei der Nutzungsauftrag (150) einen Umfang (151, 152) der in dem Nutzungsauftrag
(150) von dem Reinigungsroboter (100) auszuführenden Reinigungsaufgabe angibt.