(19)
(11) EP 4 566 678 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.2025  Patentblatt  2025/24

(21) Anmeldenummer: 23214786.8

(22) Anmeldetag:  06.12.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62C 5/02(2006.01)
A62C 35/60(2006.01)
A62C 35/68(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A62C 5/02; A62C 35/60; A62C 35/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Minimax Viking Patent Management GmbH
23840 Bad Oldesloe (DE)

(72) Erfinder:
  • GIESEKE, Thorsten
    23840 Bad Oldesloe (DE)
  • HOCHSCHILD, Marcus
    23840 Bad Oldesloe (DE)
  • STARK, Jan
    23840 Bad Oldesloe (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Gollierstraße 4
80339 München
80339 München (DE)

   


(54) SCHAUMLÖSCHSYSTEM, VERFAHREN ZUR INBETRIEBNAHME UND ZUR SICHERSTELLUNG DER FUNKTIONSFÄHIGKEIT


(57) Die vorliegende Erfindung umfasst ein Schaumlöschsystem mit einer Fluidversorgung (1) zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids, einem Leitungssystem (10) in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung (1), wobei das Leitungssystem (10) umfasst eine Zumischeinrichtung (15) mit einem Schaumzumischer (16) und einem Schaummittelreservoir (17) zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir (17) zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems (10) mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, mindestens einem Löschschaumauslass (50) zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumlöschsystem weiter umfasst eine Befülleinrichtung (30) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem (10), die Befülleinrichtung (30) umfassend ein Befüllventil (31, 31a) und eine Befüllversorgung (32) zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch; und weiter ein Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Schaumlöschsystems sowie zur Inbetriebnahme des Schaumlöschsystems.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaumlöschsystem zur Brandbekämpfung, ein Verfahren zur Inbetriebnahme desselben sowie ein Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit desselben.

Stand der Technik



[0002] Schaumlöschsysteme werden in allgemein bekannter Weise eingesetzt, um Brände in Räumen oder in, oder an, Objekten, beispielsweise Maschinen, Gasturbinen, Lager u.a. zu löschen. Dies geschieht, indem eine Schaummittelversorgung über Rohrleitungen mit Schaumauslässen, in der Regel Sprinkler oder Düsen, verbunden sind und die Ausbringung des Löschschaums durch diese Auslässe in Antwort auf eine Brandkenngröße erfolgt.

[0003] In bekannten Schaumlöschsystemen stellt die Schaummittelversorgung das Schaummittel-Wasser-Gemisch, ein Gemisch aus, üblicherweise, Wasser als Ausgangsfluid und einem konzentrierten Schaummittel bereit, welches innerhalb des Rohrnetzes in der Regel unverschäumt vorliegt. Die Verschäumung des Schaummittel-Wasser-Gemischs zu einem Löschschaum erfolgt üblicherweise bei Austreten des Gemischs aus den Auslässen. In manchen Fällen kann eine Vor- oder sogar Vollverschäumung jedoch bereits innerhalb des Rohrnetzes erfolgen, beispielsweise durch Einleitung von Luft oder anderen Gasen in das Schaummittel-Wasser-Gemisch, oft mittels sogenannter Venturi-Düsen oder Venturi-Rohre. Grundsätzlich können der Ausgangsfluid zusätzlich zum Schaummittel auch weitere Zusätze zugemischt werden, beispielsweise Frostschutzmittel für den Einsatz bei besonders niedrigen Temperaturen. Die Zumischung von Zusätzen kann vor oder nach der Schaummittelzumischung erfolgen.

[0004] Schaumlöschsysteme sind häufig, wie auch herkömmliche Wasser-basierte Sprinklersysteme, sogenannte Nassalarmsysteme, bei denen das Rohrnetz im Ruhezustand bis zu den Auslässen mit Schaummittel-Wasser-Gemisch gefüllt ist. Üblicherweise sind die Auslässe in Nassalarmsystemen mit dem Schaummittel-Wasser-Gemisch druckbeaufschlagt und im Ruhezustand durch Verschlusselemente verschlossen, wobei die Aktivierung des Schaumlöschsystems aus dem Ruhezustand in den Löschzustand in Abhängigkeit von Brandkenngrößen erfolgt. Dabei werden die Auslässe durch Freigabe der Verschlusselemente, beispielsweise in Form von passiven wärmesensitiven Verschlusselementen wie Glasampullen, aktiven signalgesteuerten Verschlusselementen in Verbindung mit Brandmeldern oder Brandmeldezentralen, oder kombinierten Verschlusselementen, die sowohl wärmesensitiv als auch signalgesteuert sind, geöffnet.

[0005] Bei Aktivierung solcher Schaumlöschsystemen wird üblicherweise auch eine Fluidpumpe aktiviert, welche dann Wasser im Rohrnetz in Richtung der Schaumauslässen fördert. Die Aktivierung der Fluidpumpe erfolgt entweder durch ein Steuersignal von Brandmeldern oder Brandmeldezentralen, oder durch einen Drucksensor, sogenannte Pumpenstartdruckschalter, welche den Fluiddruckabfall im Rohrnetz registriert, welcherwiederum durch die Fluidabgabe an den Schaumauslässen entsteht.

[0006] Bekannte Schaumlöschsysteme dieser Art verfügen in der Regel auch über Alarmventile, welche druckgesteuert geöffnet werden. Diese sind dabei so konfiguriert, dass im Ruhezustand, also wenn die Schaumauslässe verschlossen sind, der Ventildeckel des Alarmventils durch den Fluiddruck im nachgeordneten Teil des Rohrnetzes verschlossen gehalten wird. Wird nun ein oder mehrere Schaumauslässe geöffnet, fällt der Druck im nachgeordneten Teil des Rohrnetzes ab, so dass der Ventildeckel sich öffnet und die Fluidverbindung zwischen Fluidpumpe und Schaumauslässen hergestellt, die Fluidpumpe gestartet und ein Alarm ausgelöst wird. In der Regel besitzen solche Alarmventile einen sogenannten Bypass zwischen Ventilein- und -ausgang, wodurch ungehindert geringe Mengen an Flüssigkeit von der der Pumpe zugewandten Ventilseite zur den Auslässen zugewandten Ventilseite gelangen können. Hierdurch können geringe Fluktuationen des Fluiddrucks ausgeglichen werden, ohne, dass das Alarmventil öffnet und ein Fehlalarm ausgelöst wird.

[0007] Üblicherweise ist der Fluidpumpe die Schaummittelversorgung nachgeordnet, meist vor einem Alarmventil. Die Schaummittelversorgung enthält einen Schaumzumischer, welcher an das Rohrnetz angeschlossen ist und gleichmäßig Schaummittel zum Wasser zugibt um das Schaummittel-Wasser-Gemisch mit einer vorbestimmten Zumischrate, also dem Mischverhältnis von Schaummittel und Wasser, zu erzeugen. Verschiedenartige Schaummittelversorgung sind im Stand der Technik bekannt, beispielsweise mit Membrantanks, bei denen das Schaummittel in einem Tank aus flexiblem Material ständig druckbeaufschlagt vorliegt, oder mit statischen Tanks, in denen entweder ein Treibmittel wie Inertgas das Schaummittel druckbeaufschlagt oder eine Pumpe das Schaummittel fördert.

[0008] Bekannte Schaummittelversorgungen haben Schaumzumischer, welche beispielsweise passiv in Abhängigkeit von Fluiddruck oder Strömungsgeschwindigkeit des Wassers Schaummittel in das Rohrnetz abgeben, oder aktiv Fluiddruck oder Strömungsgeschwindigkeit im Rohrnetz messen und daraufhin die Abgaberate des Schaummittels in das Wasser steuern. Bei beiden Varianten soll eine vorbestimmte Zumischrate möglichst genau erreicht werden, wobei die benötigten Zumischraten abhängig sind vom jeweiligen Schaummittel und teilweise Schaumlöschsystem-spezifischen Anforderungen. Dabei gibt üblicherweise der Hersteller des Schaummittels eine zu erreichende Zumischrate an, und die gesetzlichen Vorgaben oder die Prüfrichtlinien von Zertifizierungsstellen fordern die Einhaltung von Toleranzgrenzen bis zu welchen die reale Zumischung höchstens abweichen darf.

[0009] Schließlich können Schaummittel-Wasser-Gemische mit einer zu hohen oder zu geringen Zumischrate zu Löschschaum mit mangelhafter Löschwirkung führen. Beispielsweise kann der daraus resultierende Löschschaum eine zu hohe oder zu niedrige Verschäumungszahl aufweisen, also das Volumenverhältnis zwischen fertigem Löschschaum und ursprünglichem Schaummittel-Wasser-Gemisch. Dies führt dazu, dass der Löschschaum deutlich mehr Volumen erhält und trockener wird als gewünscht, oder eben dazu, dass das Volumen nicht mehr ausreicht um den zu schützenden Bereich abzudecken. Auch andere physikalische Eigenschaften des Löschschaums hängen direkt von der Verschäumungszahl ab, wobei Löschschäume mit niedriger Verschäumungszahl nasser sind und besser kühlen, sich weiter werfen lassen, aber auch schlechter an Oberflächen haften und besser fließen. Löschschäume mit hoher Verschäumungszahl sind dagegen trockener, haften und stehen besser, das heißt sie können hoch aufgeschichtet werden ohne weg zu fließen, dafür kühlen sie kaum. Weiter kann eine falsche Zumischrate dazu führen, dass der entstehende Löschschaum deutlich schneller zersetzt, ob unter Hitzeeinwirkung oder ohne.

[0010] Insbesondere viele der neu entwickelten fluorfreien Schaummittel verändern ihre jeweilige Löschwirkung und physikalischen Eigenschaften besonders stark in Abhängigkeit der Zumischrate, wodurch die Einhaltung der vorgegebenen, geprüften und zugelassenen Zumischraten dieser Schaummitteln besonders wichtig ist.

[0011] Bekannte Schaumzumischer benötigen in der Regel eine gewisse Mindestdurchflussgeschwindigkeit oder -rate des Wassers durch den Zumischbereich, also den Bereich des Rohrnetzes in dem das Schaummittel zum Wasser zugemischt wird, um überhaupt Schaummittel abzugeben oder um Schaummittel in der gewünschten Menge, also für die gewünschte Zumischrate, zuzugeben.

[0012] Diese Mindestdurchflussgeschwindigkeit bzw. -rate ist im Auslösefall, also der Aktivierung des Schaumlöschsystems, oft vernachlässigbar, da bei Öffnung eines oder mehrerer Schaumauslässe genug Schaummittel-Wasser-Gemisch austritt und neues Ausgangsfluid durch die Fluidpumpe gefördert werden kann, um nach bereits kurzer Zeit diese Mindestdurchflussgeschwindigkeit bzw. - rate zu erreichen. Dadurch wird sichergestellt, dass das neu erzeugte Schaummittel-Wasser-Gemisch größtenteils die gewünschte Zumischrate, und der daraus gebildete Löschschaum größtenteils die gewünschten physikalischen Eigenschaften und Löschwirkungen hat.

[0013] Bekannte Schaumlöschsysteme dieser Art verfügen zusätzlich zu den Schaumauslässen üblicherweise über ein oder mehrere Probeventile im Rohrnetz, über welche temporär das Rohrnetz geöffnet werden kann, wobei die Öffnung manuell oder elektrisch oder hydraulisch gesteuert erfolgen kann.

[0014] Schaumlöschsysteme müssen oft nach Installation erstmals, oder nach Teil- oder Vollentleerung erneut, in Betrieb genommen werden, unter anderem durch Befüllung des Rohrnetzes bis zu den Düsen mit Schaummittel-Wasser-Gemisch. Dazu werden eventuell vorliegende Absperr- oder Alarmventile geöffnet oder entriegelt und die Fluidpumpe sowie der Schaumzumischer aktiviert, wodurch das Rohrnetz mit dem erzeugten Schaummittel-Wasser-Gemisch geflutet wird.

[0015] Hierbei können eines oder mehrere der Probeventile, oder andere Auslassventile, geöffnet werden, während oder bevor das Rohrnetz befüllt wird, damit über die geöffneten Ventile noch im Rohrnetz befindliche Luft oder andere Fluide, beispielsweise Frostschutzmittel oder Wasser, entweichen können.

[0016] Weiter ist es bei in bereits in Betrieb genommenen Schaumlöschsystemen oft erforderlich, im Ruhezustand Proben des Schaummittel-Wasser-Gemischs zu entnehmen, beispielsweise zu weiteren Untersuchungen wie der Überprüfung der korrekten Zumischrate. Die Probeentnahme erfolgt dabei durch die Probeventile im Rohrnetz, wobei meist wenige Liter des Schaummittel-Wasser-Gemischs entnommen werden. Die Untersuchungen können dann vor Ort oder an geeigneter Stelle vorgenommen werden.

[0017] Beispielsweise fordert die europäische Versicherer-Richtlinie CEA 4001 (in der Fassung VdS CEA 4001 : 2021-01 (07), Absatz M.1.2), dass das Schaummittel-Wasser-Gemisch im Rohrnetz je nach Herstellerangabe, mindestens jedoch einmal pro Jahr einer Qualitätsprüfung unterzogen werden muss, wofür an drei verschiedenen Stellen, namentlich am Zumischpunkt, in der Mitte des Deckenrohrnetzes oder an thermisch belasteten Stellen sowie am Ende des Rohrnetzes an dafür vorgesehenen Entnahmeanschlüssen je eine Probe entnommen werden muss.

[0018] Durch die Probenentnahme sinkt direkt die Menge des Schaummittel-Wasser-Gemischs im Rohrnetz, wodurch sich der hydrostatische Druck im Rohrnetz verringert. Ein zu geringer Druck im Rohrnetz kann ein Öffnen des Ventildeckels von Alarmventilen zur Folge haben, wodurch ein Fehlalarm ausgelöst werden kann. Geringe Entnahmevolumina können aber auch durch den Bypass am Alarmventil ausgeglichen werden, wobei bereits erzeugtes Schaummittel-Wasser-Gemisch durch den Bypass in Richtung Schaumauslässe fließt.

[0019] Meist kommt es allein durch die Probenentnahmen nicht zu einer Aktivierung der Fluidpumpe aufgrund des unter einen Pumpenstartdruck-Schwellwert sinkenden Fluiddruck, da andere regelmäßige Wartungsarbeiten zu einem geplanten Pumpenstart führen, wonach das Rohrnetz dann wieder ausreichend mit Schaummittel-Wasser-Gemisch gefüllt wird. Beispielsweise werden oft regelmäßige Ventiltests gefordert, wobei oberhalb eines Alarmventils für längere Zeit ein Testventil geöffnet wird, um ein Öffnen des Ventildeckels und die daraus folgende Alarmierung zu erzwingen. Auch können regelmäßige Systemleerungen und -befüllungen gefordert werden. Diese anderen regelmäßigen Wartungsarbeitungen werden also meist durchgeführt, bevor der Druckabfall durch die Probeentnahmen selbst zu einer Pumpenaktivierung führen würde.

[0020] Die Anmelderin hat bei einer eigenen, noch nicht veröffentlichten und Hersteller-unabhängigen Untersuchung an installierten Schaumlöschsystemen herausgefunden, dass in einigen Fällen die vorgegebene Zumischrate des Schaummittels zum Ausgangsfluid trotz vorschriftsmäßiger Bedienung und Wartung nicht eingehalten wird.

[0021] Ursächlich hierfür wurde die zu stark von der Vorgabe abweichende reale Zumischrate am Schaummittelzumischer bei sehr geringen Durchflussgeschwindigkeiten bzw. -raten identifiziert, die durch das sehr geringe nachzufördernde Fluidvolumen durch die Fluidpumpe zustande kommt. Mit anderen Worten, die Fluidpumpe kann ein so geringes Volumen oft nicht mit der Durchflussrate fördern, die der Schaummittelzumischer benötigt, um präzise die eingestellte Zumischrate zu erreichen.

[0022] Darüber hinaus hat die Anmelderin dabei erkannt, dass eine Probeentnahme von jeweils nur wenigen Litern die Zumischrate im Schaummittel-Wasser-Gemisch im Rohrnetz nur unzureichend abbildet. Es kann daher angezeigt sein, Probeentnahmen mit einem größeren Probevolumen vorzunehmen. Hierdurch würde jedoch die Häufigkeit von Pumpenaktivierungen durch den Druckabfall durch Probeentnahmen steigen, wodurch sich das von der Anmelderin identifizierte Problem sogar noch verstärken würde.

[0023] Die Folge all dessen ist, dass Teile des Schaummittel-Wasser-Gemischs im Rohrnetz vorliegen können, welche eine nicht ausreichende Löschwirkung aufweisen.

[0024] Eine naheliegende Lösung dieses Problems besteht darin, die Erzeugung von Schaummittel-Wasser-Gemisch durch den Schaumzumischer zusammen mit der Fluidpumpe so lange vorzunehmen, und das im Rohrnetz befindliche oder anfangs eingeleitete Schaummittel-Wasser-Gemisch so lange an einer entfernten Stelle wieder auszuleiten, bis eine über das gesamte Rohrnetz homogene Zumischrate erreicht und gehalten wird. Das ausgeleitete Gemisch muss dabei jedoch aufwändig gesammelt und entsorgt werden, um eine Verunreinigung von Ab- oder Grundwasser zu verhindern.

[0025] Es ist also Aufgabe dieser vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems sowie ein Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems bereitzustellen, bei welchen nicht das gesamte Schaumlöschsystem in Betrieb genommen wird und große Mengen an zu entsorgenden, schaumhaltigen Flüssigkeiten ausgeleitet werden.

Beschreibung der Erfindung



[0026] Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe, indem sie ein Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems nach Anspruch 1, ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems nach Anspruch 7, sowie ein dafür geeignetes Schaumlöschsystem nach Anspruch 12 vorschlägt.

[0027] Das erfindungsgemäße Schaumlöschsystem umfasst eine Fluidversorgung zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids, ein Leitungssystem in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung, wobei das Leitungssystem umfasst eine Zumischeinrichtung mit einem Schaumzumischer und einem Schaummittelreservoir zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, mindestens einem Löschschaumauslass zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumlöschsystem weiter umfasst eine Befülleinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend ein Befüllventil und eine Befüllversorgung zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch.

[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Fluidversorgung eine Fluidpumpe zum Befördern des Ausgangsfluids im Leitungssystem. Durch die Fluidpumpe kann eine ausreichende Druckbeaufschlagung erzeugt werden, wodurch bei Bedarf auch drucklose Fluidreservoire wie Sprinklerteiche oder Wassertanks oder Fluidanschlüsse mit nicht-ausreichender Druckbeaufschlagung verwendet werden können. Dies umfasst Schaumlöschanlagen, bei denen beispielsweise sehr hohe Förderdrücke erreicht werden müssen, um das Fluid über mehrere Gebäudestockwerke hin zu fördern.

[0029] Eine solche Fluidpumpe ist üblicherweise nicht dauerhaft aktiv sondern wird bei Bedarf über eine Fluidpumpen-Startsteuerung aktiviert. Diese Startsteuerung umfasst in der Regel einen Fluidpumpen-Schaltschrank und einen Fluidpumpen-Startschalter, wobei sich der Startschalter meist in Form eines sogenannten Pumpenstartdruckschalters in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem befindet, wobei ein solcher Pumpenstartdruckschalter auf das Absinken des Fluiddruckes in einem Teil des Leitungssystems reagiert und bei Absinken unterhalb eines Schwellwerts die Fluidpumpe starten lässt.

[0030] Alternativ kann die Fluidversorgung zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids beispielsweise eine kommunale Wasserversorgung oder ein Anschluss an eine solche kommunale Wasserversorgung sein. Solche kommunalen Wasserversorgungen stellen oft bereits ausreichend druckbeaufschlagtes Wasser bereit, so dass auf eine zusätzliche Fluidpumpe oft verzichten werden kann.

[0031] Das Ausgangsfluid ist vorzugsweise Wasser, wobei verschiedene Zusätze dazu gemischt werden können. Beispielsweise ist es möglich, Frostschutzmittel oder Korrosionsschutzmittel zum Ausgangsfluid zuzumischen. Relevant ist, dass das Ausgangsfluid zusammen mit dem verwendeten Schaummittel, also das Schaummittel-Fluid-Gemisch, eine gewünschte Löschwirkung erzielt.

[0032] Unter einem Leitungssystem wird eine Leitungsanordnung verstanden, welche konfiguriert ist, Ausgangsfluid und darauf basierende Fluide von der Fluidversorgung hin zu dem oder den Löschmittelauslässen zu leiten. Dabei kann die Leitungsanordnung starre Leitungen, wie Metall- oder Kunststoffrohre, oder auch flexible Leitungen, wie Schläuchen, umfassen. Das Leitungssystem kann ein mehrfach verzweigtes System mit einer Gesamtleitungslänge von mehreren hundert Metern sein, oder ein direktverbindendes System mit einer Länge von weniger als einem, oder wenigen Metern sein, oder beliebig dazwischen. Das Leitungssystem kann beliebig verlaufen, beispielsweise an Raumdecken, in Bodennähe oder unterirdisch angebracht sein, oder beliebig kombiniert. Das Leitungssystem beinhaltet weitere Komponenten oder Einrichtungen, welche insbesondere fluidführend oder fluidberührend sind.

[0033] Die Zumischeinrichtung mischt ein Schaummittel zum Ausgangsfluid hinzu und erzeugt dabei ein Schaummittel-Fluid-Gemisch. Dafür verfügt die Zumischeinrichtung über einen Schaumzumischer, welcher ein Schaummittel in ein vorgelegtes Ausgangsfluid zumischt, und ein Schaummittelreservoir. Das Schaummittelreservoir kann lösbar an den Schaumzumischer angeschlossen sein, beispielsweise in Form eines Schaummittelbehälters mit einer Schlauch- oder Rohrverbindung, oder nicht-lösbar an den Schaumzumischer angeschlossen, beispielsweise gemeinsam in einem Zumischgerät integriert sein. Schaumzumischer geben bevorzugt das Schaummittel direkt in fließendes Ausgangsfluid hinein, um Schaummittel-Fluid-Gemisch mit einer gewünschten Zumischrate zu erzeugen.

[0034] Die Zumischeinrichtung ist als Teil des Leitungssystems der Fluidversorgung vorzugsweise nachgeschaltet, das bedeutet das Ausgangsfluid aus der Fluidversorgung wird durch das Leitungssystem hin zur Zumischeinrichtung geleitet. Es ist alternativ auch möglich, dass die Zumischeinrichtung manchen Teilen der Fluidversorgung, beispielsweise insbesondere der Fluidpumpe, vorgeschaltet ist, wodurch ein Schaummittel-Fluid-Gemisch erzeugt und dann durch die beispielweise Fluidpumpe in das Leitungssystem gefördert wird. Dies ist, nicht-ausschließlich, insbesondere dann möglich, wenn die Fluidversorgung bereits, wenn auch nicht zwingen ausreichend, druckbeaufschlagtes Ausgangsfluid bereitstellt, so dass das Ausgangsfluid fließen kann, bevor der Förderdruck durch eine Fluidpumpe verstärkt wird.

[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Leitungssystem ein Alarmventil und einen Bypass um das Alarmventil herum. Durch das Alarmventil wird die fluidleitende Verbindung zwischen der Fluidversorgung und den Löschschaumauslässen im Ruhezustand für größere Fluidmengen unterbunden, wobei durch den Bypass die Fluidverbindung für geringe Fluidmengen weiterhin ermöglicht wird, um auch im Ruhezustand einen Druckausgleich auf beiden Seiten des Alarmventils zu ermöglichen. Das Alarmventil kann vorzugsweise eine Absperrfunktion ausführen, wobei das Alarmventil vorübergehenderweise nicht ordnungsgemäß öffnet, wenn beispielsweise eine kritische Fluiddruckdifferenz vorliegen, sondern verschlossen bleibt.

[0036] Die Löschschaumauslässe sind konfiguriert, das Schaummittel-Fluid-Gemisch in einen Bereich auszubringen. Bei dem Bereich kann es sich um geschlossene oder offene Räume, um geschlossene oder offene Maschinenanlagen oder Flüssigkeitstanks, oder um andere beliebige Objekte handeln. Die Löschschaumauslässe sind bevorzugt so ausgebildet, dass sie selbst zur Verschäumung, also zur Untermischung von Luft oder Gas in das Schaummittel-Fluid-Gemisch unter Vergrößerung des Volumens, und damit zur Erzeugung von Löschschaum beitragen. Alternativ oder zusätzlich können auch andere verschäumende Vorrichtungen im Leitungssystem angeordnet sein, um bereits vor der Ausbringung durch die Löschschaumauslässe eine Vor- oder Vollverschäumung vorzunehmen. Der Begriff "Löschschaumauslässe" ist jedoch nicht dahingehend einschränkend zu verstehen, dass die Erzeugung von Löschschaum zwingend erforderlich ist. Es ist nicht essentiell, dass das Schaummittel-Fluid-Gemisch eine ausreichende Verschäumung erreicht. Auch unverschäumtes Gemisch, sogenanntes Netzwasser, hat vorteilhafte Eigenschaften hinsichtlich seiner Löschwirkung.

[0037] Die Löschschaumauslässe sind bevorzugt Schaumsprinkler, das bedeutet Schaumdüsen mit einem Verschlusselement, wie Glasampullen oder Schmelzlote, welche die Löschschaumauslässe im Ruhezustand verschlossen halten und in Abhängigkeit von der Umgebungswärme zur Abgabe von Löschschaum in die Umgebung freigeben. Alternativ werden auch aktive Verschlusselemente vorgeschlagen, die in Antwort auf ein meist elektrisches Signal eines Brandmelders oder einer Brandmeldeanlage die Auslässe freigeben. Derartige aktive Verschlusselemente können auch den eigentlichen Schaumdüsen vorgelagert vorliegen, also von den Düsen im Leitungssystem beabstandet, wobei die Verschlusselemente dann meist in Form von steuerbaren Ventilen vorliegen.

[0038] Alternativ sind die Löschschaumauslässe einzelne Auslässe oder nah beisammen vorliegende Auslass-Gruppen wie bei Löschmonitoren, Löschturbinen oder größeren Schaumgeneratoren.

[0039] Das erfindungsgemäße Schaumlöschsystem umfasst eine zur Zumischeinrichtung zusätzliche Befülleinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, wobei die Befülleinrichtung ein Befüllventil und eine Befüllversorgung zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch umfasst. Die Befüllversorgung stellt Schaummittel-Fluid-Gemisch bereit, wobei sich das Schaummittel-Fluid-Gemisch aus der Befüllversorgung von dem Schaummittel-Fluid-Gemisch aus der Zumischeinrichtung unterscheiden kann. Vorzugsweise sind diese beiden Schaummittel-Fluid-Gemische substantiell gleich. Das bedeutet, das Ausgangsfluid der beiden Gemische ist ähnlich, wenn auch nicht zwingend aus der gleichen Quelle. Beispielsweise handelt es sich bei beiden Ausgangsfluiden um Wasser. Weiter ist bevorzugt auch das verwendete Schaummittel gleich, also mit gleichen Inhaltsstoffen, wenn auch möglicherweise in unterschiedlichen Konzentrationen. Es kann vorteilhaft sein, dass beide Schaummittel-Fluid-Gemische unterschiedliche Ziel-Zumischraten aufweisen, also die Zumischrate, die in beabsichtigter Weise erzeugt werden soll. Es kann alternativ auch vorteilhaft sein, dass identische Ziel-Zumischraten eingestellt werden.

[0040] Die Befülleinrichtung ist grundsätzlich von der Zumischeinrichtung verschieden. Die Befülleinrichtung ermöglicht das Einführen von Schaummittel-Fluid-Gemisch in das Leitungssystem, ohne, dass die Fluidversorgung, insbesondere eine Fluidpumpe der Fluidversorgung, und die Zumischeinrichtung aktiviert werden müssen. Das hat den Vorteil, dass die von der Anmelderin erkannten Nachteile bei geringen, zu befüllenden Flüssigkeitsmengen, vermieden werden können.

[0041] Vorzugsweise umfasst die Befüllversorgung eine Befüllpumpe, die bei ansonsten druckloser Vorlage des Schaummittel-Fluid-Gemischs gegen einen üblicherweise im Leitungssystem vorherrschenden Druck arbeiten kann, um das Gemisch in das Leitungssystem zu befördern.

[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Schaummittel-Fluid-Gemisch in der Befüllversorgung als bereits fertig und homogen vermischtes Gemisch, einem sogenannten Premix, bereitgestellt.

[0043] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst die Befüllversorgung eine Vermisch-Vorrichtung, mit welcher ein Schaummittel-Fluid-Gemisch aus einem Fluid, vorzugsweise dem Ausgangsfluid, und einem Schaummittel vor Ort erzeugt werden kann. Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein einen Fluidtank, in den das Ausgangsfluid sowie das Schaummittel eingeleitet werden kann, mit einer Rühr- oder Umwälzvorrichtung, wie einer Umwälzpumpe.

[0044] Das Befüllventil stellt dabei sicher, dass kein Schaummittel-Fluid-Gemisch aus dem Leitungssystem durch die Befülleinrichtung unerwünscht entweichen kann. Dabei kann das Befüllventil ein ferngesteuertes Ventil oder ein manuelles Ventil, vorzugsweise ein Kugelhahn, umfassend, um die Fluidverbindung zum Leitungssystem kontrolliert her- oder abzustellen. Zusätzlich oder alternativ kann das Befüllventil ein Rückschlagventil umfassen, um noch sicherer ein Entweichen von Schaummittel-Fluid-Gemisch zu vermeiden.

[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Leitungssystem ein Absperrventil, welches der Befülleinrichtung vorgeschaltet ist, zwischen der Fluidversorgung und den Löschschaumauslässe, besonders vorteilhaft zwischen der Fluidversorgung und einem Alarmventil. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Absperrventil einem Pumpenstartdruckschalter einer Fluidpumpe nachgeschaltet, so dass bei Absperren des Absperrventils auch eine Trennung von der Befülleinrichtung und dem Pumpenstartdruckschalter erfolgt. Hierdurch wird effektiv die Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung unterdrückt. Eine alternative Ausführungsform zur Unterdrückung der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung ist das Abstellen einer Fluidpumpe und/oder der Fluidpumpen-Startsteuerung. Hierzu kann die Stromversorgung der Fluidpumpe oder die Signalweiterleitung eines Startsignals in der Fluidpumpen-Startsteuerung unterbrochen werden.

[0046] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Schaumlöschsystem mindestens eine Entnahmeeinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem. Die Entnahmeeinrichtung ermöglicht die Entnahme von Proben des im Leitungssystem vorliegenden Schaummittel-Fluid-Gemischs. Hierfür umfasst die Entnahmeeinrichtung ein Entnahmeventil zum Öffnen und Schließen der Fluidverbindung zwischen dem Leitungssystem und dem Entnahmeauslass.

[0047] Das Entnahmeventil ist vorzugsweise ein manuell steuerbares Ventil wie ein Kugelhahn. Alternativ kann das Entnahmeventil auch ferngesteuert ausgebildet sein.

[0048] Der Entnahmeauslass ist vorzugsweise offen und umfasst eine Anschlussstelle für einen Probenbehälter oder für einen Schlauch oder ein Rohr zur Einleitung der Probe in einen Probenbehälter. Da die Proben üblicherweise an anderen Orten untersucht werden sollen, ist es bevorzugt, die Verbindung zwischen Entnahmeeinrichtung und einem Probenbehälter lösbar zu gestalten.

[0049] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Leitungssystem mehrere, besonders bevorzugt mindestens drei, Entnahmeeinrichtungen in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, wobei die Entnahmeeinrichtungen an verschiedenen Stellen des Leitungsnetzes angeordnet sind. Dadurch kann eine große Menge des im Leitungsnetz befindlichen Schaummittel-Fluid-Gemisch durch Probenentnahmen abgedeckt werden.

[0050] In einer bevorzugten weiteren Ausführungsform sind ein Entnahmeventil einer Entnahmeeinrichtung und das Befüllventil gemeinsam in einem Wegeventil, besonders bevorzugt einem 3/3 Wegeventil, realisiert. Ein erster Anschluss des Wegeventils wäre dabei fluidleiten mit dem Entnahmeauslass der Entnahmeeinrichtung, ein zweiter Anschluss fluidleitend mit der Befüllversorgung und ein dritter Anschluss fluidleitend mit dem Leitungssystem verbunden. Dadurch können platzsparend beide Funktionen, die Befüllung und die Probenentnahme, an einer Stelle erfüllt werden.

[0051] Besonders bevorzugt ist dabei das Wegeventil an einem Bypass um ein Alarmventil herum angeordnet. Hierdurch wird ermöglicht, eine Befüllung möglichst nah an der Zumischeinrichtung vorzunehmen, ohne das ein unverriegeltes Alarmventil durch den Fluiddruck während der Befüllung aufgedrückt werden kann. Gleichzeitig ermöglicht diese Positionierung des Wegeventils auch die Probenentnahme möglichst nah an der Zumischeinrichtung.

[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems umfasst ein Schaumlöschsystem, wobei das Schaumlöschsystem umfasst eine Fluidversorgung zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids, ein Leitungssystem in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung, eine Befülleinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, umfassend ein Befüllventil und eine Befüllversorgung zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, mindestens eine Entnahmeeinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend jeweils ein Entnahmeventil und einen Entnahmeauslass, wobei das Leitungssystem umfasst eine Zumischeinrichtung mit einem Schaumzumischer und einem Schaummittelreservoir zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, mindestens einem Löschschaumauslass zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich, und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Öffnen des Entnahmeventils einer der Entnahmeeinrichtungen, Entnahme einer Probe des Schaummittel-Fluid-Gemischs an dieser Entnahmeeinrichtung, Schließen des Entnahmeventils dieser Entnahmeeinrichtung nach Entnahme der Probe, Bereitstellen eines Schaummittel-Fluid-Gemischs in der Befüllversorgung, Befüllen des Leitungssystems mittels der Befülleinrichtung mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch, nach Schließen des Entnahmeventils.

[0053] Das verwendete Schaumlöschsystem und seine Ausführungsformen wurden bereits beschrieben.

[0054] Die Öffnung eines Entnahmeventils führt zur Ausleitung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs und ermöglicht die Entnahme einer Probe durch Auffangen des Gemischs in einer geeigneten Vorrichtung wie einem Probenbehälter. Vorzugsweise werden etwa 5 Liter, besonders vorzugsweise bis zu 30 Liter entnommen. Das Probenvolumen unterliegt dabei dem Kompromiss zwischen Genauigkeitsanforderung für die Probenuntersuchung und Wirtschaftlichkeit bezüglich verbrauchtem Schaummittel und Entsorgungsaufwand der entnommenen Probe.

[0055] Nach der Entnahme der Probe wird das Entnahmeventil wieder geschlossen und dadurch die weitere unerwünschte Ausleitung verhindert.

[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems umfasst das Schaumlöschsystem mehrere Entnahmeeinrichtungen und die Verfahrensschritte des Öffnens der Entnahmeventile einer der Entnahmeeinrichtungen, der Entnahme einer Probe und das Schließen der Entnahmeventile wird für jedes der mehreren Entnahmeeinrichtungen vorgenommen. Besonders bevorzugt werden diese drei Schritte erst vollständig für eine erste Entnahmeeinrichtung, dann für eine zweite Entnahmeeinrichtungen, und so weiter, vorgenommen. Dadurch ist es möglich, das Verfahren bei manueller Handhabung der Entnahmeeinrichtung durch eine Person durchführen zu lassen.

[0057] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems wird die Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung unterdrückt wie vorangegangen beschrieben.

[0058] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems umfasst ein Schaumlöschsystem, wobei das Schaumlöschsystem umfasst eine Fluidversorgung zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids, ein Leitungssystem in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung, eine Befülleinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend ein Befüllventil und eine Befüllversorgung zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, wobei das Leitungssystem umfasst eine Zumischeinrichtung mit einem Schaumzumischer und einem Schaummittelreservoir zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch, mindestens einem Löschschaumauslass zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich, und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch die Befüllversorgung, Unterdrücken der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung, und Befüllen des Leitungssystems mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch mittels der Befülleinrichtung.

[0059] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems erfolgt das Befüllen des Leitungssystems für eine vorbestimmte Dauer oder ein vorbestimmtes Füllvolumen. Hierbei wird die erforderliche Menge zum Befüllen vorab bestimmt, um einerseits unnötigen Verbrauch von Schaummittel und andererseits unnötigen Entsorgungsaufwand zu vermeiden. Besonders bevorzugt erfolgt das Befüllen des Leitungssystems solange, bis das Leitungssystem vollständig mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch gefüllt ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Leitungssystem vollständig mit einem Gemisch mit der erforderlichen Zumischrate gefüllt wird, um die Löschfähigkeit des Schaumlöschsystems bestmöglich sicherzustellen.

[0060] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems umfasst das Schaumlöschsystem mindestens eine Entnahmeeinrichtung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, und den Verfahrensschritt des Entleerens des Leitungssystems mittels der Entnahmeeinrichtung während des Befüllens. Dabei kann beispielsweise das Entnahmeventil für die Dauer des Befüllens, bevorzugt für eine vorbestimmte Dauer, geöffnet werden, damit restliche Flüssigkeiten und Luft aus dem Leitungssystem entfernt werden können. Dabei kann es sich bei den restlichen Flüssigkeiten um ersatzweise eingeführte Flüssigkeiten handeln wie Frost- oder Korrosionsschutzmittel, um das Löschsystem bis zur Inbetriebnahme in einem guten Zustand zu erhalten. Alternativ kann es sich um früher eingeführte Schaummittel-Fluid-Gemisch handeln, die entfernt werden sollen, um ein System mit einem frischen Schaummittel-Fluid-Gemisch mit definierter Zumischrate herzustellen. In einer Ausführungsform ist das Entleeren während der Befüllung ausschließlich ein Entlüften. Hierfür kann auch eine alternative Entnahmeeinrichtung vorgesehen sein, welche Luft-durchlässig aber nicht Schaummittel-Fluid-Gemisch-durchlässig ist, so dass ein Risiko der versehentlichen Ausleitung von frischem Schaummittel-Fluid-Gemisch durch diese Entnahmeeinrichtung verringert wird.

[0061] Sämtliche offenbarten Ausführungsformen des Schaumlöschsystems sind auch für die beschriebenen Verfahren als unmittelbar und eindeutig offenbart zu verstehen, und umgekehrt. Bevorzugte Ausführungsformen des Schaumlöschsystems sind zugleich auch Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahren zur Inbetriebnahme sowie des Verfahrens zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit, und umgekehrt.

[0062] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Figur 1
eine schematische Übersicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Schaumlöschsystems,
Figur 2
eine alternative schematische Übersicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Schaumlöschsystems.


[0063] Figur 1 zeigt ein Schaumlöschsystem mit einer Fluidversorgung (1), die aus einem Fluidreservoir (1a) und einer Fluidpumpe (5) besteht. Die Fluidpumpe (5) ist angeschlossen an ein Leitungssystem (10) zur Förderung eines Ausgangsfluid, welches durch das Fluidreservoir (1a) bereitgestellt wird.

[0064] Der Fluidpumpe (5) im Leitungssystem unmittelbar nachgelagert ist die Zumischeinrichtung (15), welche aus einem Schaumzumischer (16) und einem Schaummittelreservoir (17) besteht. Das Schaummittelreservoir (17) stellt das Schaummittel bereit, welches der Schaumzumischer (16) in das Ausgangsfluid mischt zur Erzeugung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs.

[0065] Mit der Zumischeinrichtung (15) fluidleitend verbunden ist nachgelagert ein Alarmventil (20) mit einem Bypass (25), welcher Alarmventil-Eingang (21) und Alarmventil-Ausgang (22) miteinander fluidleitend verbindet.

[0066] An diesen Bypass (25) ist ein Mehrwegeventil, genauer ein 3/3-Wegeventil (31,41a) angeschlossen, welches an seinem einen Ausgang (31) mit der Befülleinrichtung (30) verbunden ist, die zusätzlich ein Rückschlagventil (31a) und eine Befüllversorgung (32) hat, wobei die Befüllversorgung (32) eine Befüllpumpe (33) und eine Vermisch-Vorrichtung (34) aufweist. Am anderen, verbleibenden Ausgang (41a) des 3/3-Wegeventils ist eine Entnahmeeinrichtung (40a) mit einem Entnahmeauslass (42a) angeschlossen. Das 3/3-Wegeventil ist derart konfiguriert, dass in einer ersten Schalterstellung ausschließlich die Fluidverbindung zwischen dem Bypass (25) und der Befülleinrichtung (30) herstellt ist, in einer zweiten Schalterstellung ausschließlich die Fluidverbindung zwischen dem Bypass (25) und der Entnahmeeinrichtung (40a) herstellt ist, und in einer dritten Schalterstellung der Ausgang zum Bypass verschlossen bleibt.

[0067] Am Alarmventil-Ausgang (22) führt das Leitungssystem (10) zu einer Gruppe an Löschschaumauslässen (50), welche dazu konfiguriert sind, das Schaummittel-Fluid-Gemisch auszubringen.

[0068] Zwischen dem Alarmventil-Ausgang (22) und der Gruppe an Löschschaumauslässen (50) ist fluidleitend eine zweite Entnahmeeinrichtung (40b) mit einem Entnahmeauslass (42b) hinter einem Entnahmeventil (41b) angeschlossen.

[0069] An einer entfernt gelegenen Stelle im Leitungsnetz (10) ist in unmittelbarer Nähe zu den Löschschaumauslässen (50) eine dritte Entnahmeeinrichtung (40c) mit einem Entnahmeauslass (42c) hinter einem Entnahmeventil (41c) angeschlossen.

[0070] Figur 2 zeigt ein ähnliches Schaumlöschsystem wie Figur 1. Im Folgenden werden die Abweichungen des Schaumlöschsystems von Figur 2 zu Figur 1 beschrieben.

[0071] Das Schaumlöschsystem von Figur 2 weist abweichend von Figur 1 eine andere bevorzugte Fluidversorgung (1) auf, wobei diese Fluidversorgung (1) auch ohne lokale Fluidpumpe druckbeaufschlagtes Ausgangsfluid bereitstellt. Beispielsweise handelt es sich hier um einen durckbeaufschlagten, kommunalen Wasseranschluss.

[0072] Weiter zeigt Figur 2 abweichend ein zusätzliches Absperrventil (19) zwischen dem Alarmventil-Eingang (21) und der Zumischeinrichtung (15), und die Befülleinrichtung (30), welche nicht an den Bypass (25) des Alarmventils sondern an das Leitungsnetz (10) zwischen dem Absperrventil (19) und dem Alarmventil-Eingang (21) fluidleitend angeschlossen ist.

[0073] Die Befülleinrichtung (30) verfügt weiterhin über Rückschlagventil (31a) und eine Befüllversorgung (32), welche jedoch nicht aus einer Vermisch-Vorrichtung und einer Befüllpumpe besteht. Stattdessen kann die Befüllversorgung (32) aus einem druckaufbauenden Membrantank bestehen, welcher mit Premix gefüllt ist und daher weiter eine Vermisch-Vorrichtung noch eine Befüllpumpe benötigt. Die Befülleinrichtung (30) besitzt hier ein Befüllventil (31) in Form eines Zweiwegeventils, welches nicht konstruktiv kombiniert ist mit dem Entnahmeventil der ersten Entnahmeeinrichtung.

[0074] Auch abweichend zeigt Figur 2 die erste Entnahmeeinrichtung (40a) mit einem Entnahmeauslass (42a) hinter einem Entnahmeventil (41a), welches, wie auch das Befüllventil (31) als Zweiwegeventil ausgebildet ist
Bezugszeichenliste
Fluidversorgung 1
Fluidreservoir 1a
Fluidpumpe 5
Leitungssystem 10
Zumischeinrichtung 15
Schaumzumischer 16
Schaummittelreservoir 17
Absperrventil 19
Alarmventil 20
Alarmventil-Eingang 21
Alarmventil-Ausgang 22
Alarmventil-Bypass 25
Befülleinrichtung 30
Befüllventil 31,31a
Befüllversorgung 32
Befüllpumpe 33
Vermisch-Vorrichtung 34
Entnahmeeinrichtung 40a,b,c
Entnahmeventil 41a,b,c
Entnahmeauslass 42a,b,c
Löschschaumauslässe 50



Ansprüche

1. Verfahren zur Inbetriebnahme eines Schaumlöschsystems, wobei das Schaumlöschsystem umfasst

- eine Fluidversorgung (1) zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids,

- ein Leitungssystem (10) in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung,

- eine Befülleinrichtung (30) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend ein Befüllventil (31,31a) und eine Befüllversorgung (32) zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch,

wobei das Leitungssystem umfasst

∘ eine Zumischeinrichtung (15) mit einem Schaumzumischer (16) und einem Schaummittelreservoir (17) zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch,

∘ mindestens einem Löschschaumauslass (50) zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich,

und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

- Bereitstellen eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch die Befüllversorgung,

- Unterdrücken der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung, und

- Befüllen des Leitungssystems mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch mittels der Befülleinrichtung.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
das Befüllen des Leitungssystems für eine vorbestimmte Dauer oder ein vorbestimmtes Füllvolumen erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei
das Befüllen des Leitungssystems solange erfolgt, bis das Leitungssystem vollständig mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch gefüllt ist.
 
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, wobei

die Fluidversorgung eine Fluidpumpe (5) mit einer Fluidpumpen-Startsteuerung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem zum Befördern des Ausgangsfluids im Leitungssystem umfasst, und

das Unterdrücken der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung ein Abstellen der Fluidpumpe und/oder der Fluidpumpen-Startsteuerung umfasst.


 
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, wobei

das Unterdrücken der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung ein Absperren einer Sektion des Leitungssystems umfasst, wobei die Sektion einer Fluidpumpe (5) und/oder der Zumischeinrichtung und/oder eine Fluidpumpen-Startsteuerung nachgelagert ist, und

das Absperren durch ein Absperrventil (19) und/oder ein Alarmventil (20) erfolgt.


 
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, wobei

das Schaumlöschsystem mindestens eine Entnahmeeinrichtung (40a,b,c) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, umfassend jeweils ein Entnahmeventil (41a,b,c) und einen Entnahmeauslass (42a,b,c), und

das Verfahren weiter umfasst

- Entlüften des Leitungssystems mittels der Entnahmeeinrichtung während des Befüllens.


 
7. Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems, wobei das Schaumlöschsystem umfasst

- eine Fluidversorgung (1) zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids,

- ein Leitungssystem (10) in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung,

- eine Befülleinrichtung (30) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, umfassend ein Befüllventil (31,31a) und eine Befüllversorgung (32) zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch,

- mindestens eine Entnahmeeinrichtung (40a,b,c) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend jeweils ein Entnahmeventil (41a,b,c) und einen Entnahmeauslass (42a,b,c),

wobei das Leitungssystem umfasst

∘ eine Zumischeinrichtung (15) mit einem Schaumzumischer (16) und einem Schaummittelreservoir (17) zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch,

∘ mindestens einem Löschschaumauslass (50) zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich,

und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

- Öffnen des Entnahmeventils einer der Entnahmeeinrichtungen,

- Entnahme einer Probe des Schaummittel-Fluid-Gemischs an dieser Entnahmeeinrichtung,

- Schließen des Entnahmeventils dieser Entnahmeeinrichtung nach Entnahme der Probe,

- Bereitstellen eines Schaummittel-Fluid-Gemischs in der Befüllversorgung,

- Befüllen des Leitungssystems mittels der Befülleinrichtung mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch, nach Schließen des Entnahmeventils.


 
8. Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems nach Anspruch 7, wobei
das Verfahren weiter umfasst

- Unterdrücken der Funktionsfähigkeit der Fluidversorgung.


 
9. Verfahren zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit eines Schaumlöschsystems nach Anspruch 7 oder 8, wobei

das Schaumlöschsystem mindestens drei Entnahmeeinrichtungen mit jeweils einem Entnahmeventil umfasst,

und wobei das Verfahren umfasst, dass die Verfahrensschritte

- Öffnen der Entnahmeventile einer der Entnahmeeinrichtungen,

- Entnahme einer Probe, und

- Schließen der Entnahmeventile

jeweils für jede der mindestens drei Entnahmeeinrichtungen durchgeführt werden.


 
10. Verfahren nach Ansprüchen 7 bis 9, wobei

die Befüllversorgung (32) eine Befüllpumpe (33) umfasst, und

das Befüllen des Leitungssystems mit dem Schaummittel-Fluid-Gemisch durch die Befüllpumpe erfolgt.


 
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei

die Befüllversorgung (32) eine Vermisch-Vorrichtung (34) umfasst, und

das Verfahren weiter umfasst:

- Erzeugen des Schaummittel-Fluid-Gemisch durch Vermischen von Schaummittel und einem Fluid, bevorzugt dem Ausgangsfluid, mittels der Vermisch-Vorrichtung umfasst.


 
12. Schaumlöschsystem, umfassend

- eine Fluidversorgung (1) zum Bereitstellen eines druckbeaufschlagten Ausgangsfluids,

- ein Leitungssystem (10) in fluidleitender Verbindung mit der Fluidversorgung,

wobei das Leitungssystem umfasst

∘ eine Zumischeinrichtung (15) mit einem Schaumzumischer (16) und einem Schaummittelreservoir (17) zur Herstellung eines Schaummittel-Fluid-Gemischs durch Zumischen eines Schaummittels aus dem Schaummittelreservoir zum Ausgangsfluid zur Befüllung des Leitungssystems mit Schaummittel-Fluid-Gemisch,

∘ mindestens einem Löschschaumauslass (50) zur Ausbringung des Schaummittel-Fluid-Gemischs in einem Schutzbereich,

dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaumlöschsystem weiter umfasst eine Befülleinrichtung (30) in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem, die Befülleinrichtung umfassend ein Befüllventil (31,31a) und eine Befüllversorgung (32) zur Versorgung mit Schaummittel-Fluid-Gemisch.
 
13. Schaumlöschsystem nach Anspruch 12, wobei
das Schaumlöschsystem mindestens eine Entnahmeeinrichtung (40a,b,c) mit jeweils einem Entnahmeventil (41a,b,c) und einem Entnahmeauslass (42a,b,c) umfasst.
 
14. Schaumlöschsystem nach Anspruch 12 oder 13, wobei
die Fluidversorgung eine Fluidpumpe (5) mit einer Fluidpumpen-Startsteuerung in fluidleitender Verbindung mit dem Leitungssystem zum Befördern des Ausgangsfluids im Leitungssystem umfasst.
 
15. Schaumlöschsystem nach Ansprüchen 12 bis 14, wobei
ein Entnahmeventil einer der Entnahmeeinrichtungen in Kombination mit dem Befüllventil gemeinsam in Form eines Wegeventils mit mindestens drei Anschlüssen vorliegt, wobei ein erster Anschluss fluidleitend mit Entnahmeauslass dieser Entnahmeeinrichtungen, ein zweiter Anschluss fluidleitend mit der Befüllversorgung und ein dritter Anschluss fluidleitend mit dem Leitungssystem verbunden ist.
 
16. Schaumlöschsystem nach Anspruch 15, wobei

das Leitungssystem ein Alarmventil (20) und einen Bypass (25) um das Alarmventil umfasst, und

das Wegeventil in am dritten Anschluss mit dem Bypass fluidleitend verbunden ist.


 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht