[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sprinklergehäuse für einen Sprinkler, insbesondere
für Betriebsdrücke oberhalb von 16 bar, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung
betrifft ferner einen Sprinkler mit einem solchen Sprinklergehäuse sowie die Verwendung
eines solchen Sprinklergehäuses.
[0002] Eingangs bezeichnete Sprinklergehäuse sind allgemein bekannt. Ein wiederkehrendes
Problem bei solchen Sprinklergehäusen ist die Langlebigkeit der in den Sprinklergehäusen
verwendeten Dichtelemente. Die Dichtelemente sind prinzipbedingt häufig am Verschlusselement
befestigt, oder an einem dem Verschlusselement gegenüberliegenden stationären Sitz,
mit dem das Verschlusselement zusammen in der Sperrstellung den Fluidkanal verschließt.
[0003] Wird das Verschlusselement geöffnet, kommt es insbesondere bei den vorstehend erwähnten
hohen Drücken zu sehr großen Löschfluidströmen innerhalb des Sprinklergehäuses. Diese
Löschströme erfassen bei den bekannten Gehäusen auch das Dichtelement und führen dazu,
dass das Dichtelement stark auf Scherung und Abrasion beansprucht wird. Dies kann,
insbesondere bei nach langen Standzeiten gealterten Dichtelementen, zu teilweiser
oder vollständiger Zerstörung des Dichtelements führen. Die losgelösten Teile der
Dichtelemente werden von der Strömung erfasst und bewegen sich frei im Inneren des
Sprinklergehäuses. Hierbei kann es in Extremfällen dazu kommen, dass sich die Teile
der Dichtelemente auf oder in die Fluidauslässe des Sprinklergehäuses setzen und so
zu einer partiellen oder schlimmstenfalls vollständigen Verstopfung führen.
[0004] US 2014/367125 A1 oder
US 2014/374126 A1 betreffen Feuerlöschsprinkler mit einem Sprinklergehäuse, innerhalb dessen ein Fluidkanal
ausgebildet ist. Innerhalb des Fluidkanals ist ein bewegbares Verschlusselement angeordnet.
Ferner umfasst das Sprinklergehäuse jeweils ein feststehendes Dichtelement.
[0005] EP 0 797 465 A1, offenbart einen Sprinkler mit einem Sprinklergehäuse, das einen sich zwischen einem
Einlass und mehreren Schrägdüsen erstreckenden Zentralkanal aufweist. Innerhalb des
Zentralkanals ist ein Verschlusselement angeordnet, das von einem Auslöseelement in
Sperrstellung gehalten wird. Am oberen Ende des Verschlusselementes ist eine Dichtung
angeordnet, welche den Zentralkanal in Strömungsrichtung des Fluid abdichtet. Nach
dem Auslösen des Sprinklers und dem Bewegen des Verschlusselementes in die Freigabestellung
wird die Dichtung direkt vom Löschfluid angeströmt.
[0006] EP 0 797 466 A1 oder
EP 1 404 418 A betreffen jeweils Sprinkler mit einem Gehäuse, das einen Einlass und mehrere Fluidauslässe
aufweist. Zwischen Einlass und Auslässen ist ein Kanal vorgesehen. Im Kanal ist ein
ein- oder mehrteiliges Verschlusselement angeordnet, das mit seinem oberen Ende mit
einem Dichtelement an einem Stopfen am oberen Ende des Zentralkanals abdichtend anliegt.
Nach dem Auslösen des Sprinklers wird das Verschlusselement in die Freigabestellung
überführt und das Löschfluid strömt vom Einlass direkt am Dichtelement vorbei in Richtung
der Fluidauslässe, um eine Löschwirkung zu entfalten.
[0007] DE 198 12 994 A1 betrifft eine thermoautomatische Auslösevorrichtung, welche eine Dreiwegeabsperrarmatur
mit einer Einlassöffnung und mehreren Leitungsanschlüssen zum Weiterleiten eines Kühlmittels
in eine an die Auslösevorrichtung angeschlossene Ringleitung, welche mehrere Feinsprühdüsen
mit Löschfluid versorgt. Die Auslösevorrichtung weist einen bewegbaren Ventilkörper
und einen daran angeordneten Träger für ein thermisch aktivierbares Glasgefäß als
Auslöser auf. In der Dreiwegeabsperrarmatur ist ein Sperrkolben beweglich aufgenommen,
der nach Auslösen des Glasgefäßes von seiner Sperrstellung in seine Auslösestellung
überführbar ist.
[0008] Demnach lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sprinklergehäuse anzugeben, bei
welchem die vorstehend erwähnten Nachteile möglichst weitgehend überwunden werden.
Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sprinklergehäuse anzugeben,
bei dem die Gefahr eines Verstopfens des oder der Fluidauslässe reduziert wird.
[0009] Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einem Sprinkler der eingangs
bezeichneten Art mit den Merkmalen von Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie den Figuren.
[0010] Die Erfindung schlägt insbesondere ein Sprinklergehäuse für einen Sprinkler für hohe
Betriebsdrücke vor, bei dem in dem Sprinklergehäuse ein Fluidkanal vorgesehen ist
mit einem Fluideinlass und mindestens einem Fluidauslass, einem Verschlusselement,
welches in einer Freigaberichtung A von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung
bewegbar ist, wobei das Verschlusselement den Fluidkanal in der Sperrstellung schließt
und in der Freigabestellung freigibt, einem Dichtelement, welches an dem Verschlusselement
angebracht und dazu eingerichtet ist, den Fluidkanal in der Sperrstellung fluiddicht
zu verschließen, wobei das Sprinklergehäuse eine Ausnehmung aufweist, durch welche
sich das Verschlusselement zumindest in der Freigabestellung hindurch erstreckt, wobei
in der Freigabestellung zwischen dem Verschlusselement und der Ausnehmung eine Schutzkammer
definiert ist, in welcher das Dichtelement angeordnet ist. Der Erfindung liegt die
Erkenntnis zugrunde, dass die effektivste Schutzmaßnahme für das Dichtelement darin
besteht, es im Auslösefall, also wenn das Verschlusselement sich in der Freigabestellung
befindet, aus der Hauptströmung, die sich vom Fluideinlass zu dem oder den Fluidauslässen
erstreckt, möglichst weit zu entfernen. Hierfür ist gemäß der Erfindung eine Schutzkammer
zwischen der Ausnehmung zur Aufnahme des Verschlusselements und dem Dichtelement geschaffen,
innerhalb welcher das Dichtelement angeordnet ist. Mit anderen Worten befindet sich
das Dichtelement in der Freigabestellung erfindungsgemäß innerhalb der Ausnehmung
zur Aufnahme des Verschlusselements in einem strömungsberuhigten Bereich. Aufgrund
des Einlassens in diese Ausnehmung wird das Dichtelement weniger starken Beanspruchungen
durch die Fluidströmung des Löschfluids ausgesetzt, und das Risiko einer partiellen
aber vollständigen Zerstörung des Dichtelements wird stark vermindert.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Sprinklergehäuse
eine Verteilerkammer auf, von der sowohl die Ausnehmung zur Aufnahme des Verschlusselements
als auch der mindestens eine Fluidauslass abzweigen, wobei die Ausnehmung zur Aufnahme
des Verschlusselements sich in einer ersten Richtung, vorzugsweise gleich der Freigaberichtung
A, erstreckt und der mindestens eine Fluidauslass sich in einer von der ersten Richtung
verschiedenen zweiten Richtung erstreckt. Dadurch, dass die Ausnehmung von der Verteilerkammer
abzweigt, befindet sich das Dichtelement in der Freigabestellung des Verschlusselements
de facto außerhalb der Verteilerkammer in einem "Nebenarm" der bereits aufgrund der
Tatsache, dass die Hauptströmung in Richtung der Fluidauslässe Platz findet, weniger
stark beströmt wird. Zudem bildet sich in der Ausnehmung und um die Ausnehmung herum
aufgrund der unterschiedlich ausgerichteten Achsen des Fluidauslasses und der Ausnehmung
zur Aufnahme des Verschlusselements eine Turbulenz um die Ausnehmung zur Aufnahme
des Verschlusselements herum aus, welche die Strömungsbelastung auf das Dichtelement
weiter reduziert.
[0012] Vorzugsweise liegt der mindestens eine Fluidauslass radial außerhalb und/oder in
Freigaberichtung A gesehen vor der Ausnehmung zur Aufnahme des Verschlusselements
angeordnet. Insbesondere durch das "Vorziehen" der Fluidauslässe entgegen der Freigaberichtung
wird unterhalb der Fluidauslässe im Betrieb ein Totraum ausgebildet, in dem sich Strömung
vornehmlich turbulent bewegt.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Verschlusselement eine umlaufende
Nut auf, in welcher das Dichtelement sitzt. Die umlaufende Nut schafft eine Vertiefung
zur Aufnahme des Dichtelements, die dieses radial teilweise oder vollständig in das
Verschlusselement aufnimmt, wodurch eine weitere Abschirmung des Dichtelements von
der umgebenden Fluidströmung geschaffen wird.
[0014] Das Verschlusselement weist vorzugsweise entgegen der Freigaberichtung A benachbart
zu der das Dichtelement aufnehmenden umlaufenden Nut einen Vorsprung zum Schutz des
Dichtelements vor Strömungseinflüssen in der Freigabestellung auf. Der Vorsprung bildet
die in Richtung der Verteilerkammer von der Nut aus gelegene Flanke der Nut, in welcher
das Dichtelement sitzt. Das Vorsehen eines solchen Vorsprunges hat den Effekt, dass
die zwischen der Ausnehmung zur Aufnahme des Verschlusselements und dem Verschlusselement
selbst gebildete Schutzkammer auf ihrer entgegen der Freigaberichtung A gelegenen,
vorzugsweise der Verteilerkammer zugewandten Seite zumindest teilweise verschlossen
wird. Hierdurch wird eine besonders starke Abschottung des Dichtelements vor den in
der Verteilerkammer herrschenden Strömungsverhältnissen geschaffen. Diese konstruktive
Lösung bietet sich für besonders hohe Betriebsdrücke, beispielsweise im Bereich oberhalb
von 100 bar an.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an dem Vorsprung ein Strömungsablenker
ausgebildet. Der Strömungsablenker ist vorzugsweise dazu eingerichtet, als Prallelement
für das in die Verteilerkammer eintretende Löschfluid zu dienen und Turbulenzen zu
erzeugen.
[0016] Der Strömungsablenker erstreckt sich vorzugsweise entgegen der Freigaberichtung A
in die Verteilerkammer hinein. Weiter vorzugsweise ist der Strömungsablenker dazu
eingerichtet, in die Verteilerkammer einströmendes Löschfluid aus der ersten Richtung,
in der die Ausnehmung ausgerichtet ist, abzulenken.
[0017] Weiter vorzugsweise ist der Strömungsablenker dazu eingerichtet, in die Verteilerkammer
einströmendes Löschfluid zu der zweiten Richtung, in der oder die Fluidauslässe ausgerichtet
sind, hin abzulenken.
[0018] Der Vorsprung weist vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens der Summe eines
Grunddurchmessers der Nut, welche das Dichtelement aufnimmt, und der halben Materialstärke
in radialer Richtung des Dichtelements auf. Hierdurch wird ein guter Schutz und gleichzeitig
ein zuverlässiger Sitz des Dichtelements in der Nut gewährleistet.
[0019] Das Sprinklergehäuse wird vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass der mindestens
eine Fluidauslass als Bohrung ausgebildet ist, oder alternativ als reversibel lösbar
gekoppeltes Einsatzelement, welches in besonders bevorzugten Ausgestaltungen einen
Drallkörper aufweist.
[0020] Durch die Gestaltung als Einsatzelement lassen sich vielfältige Fluidabgabemuster,
beispielsweise Sprühkegel realisieren.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Sprinklergehäuse gemäß der
vorliegenden Erfindung einen Käfig auf, der einen Käfigraum zur Aufnahme des Verschlusselements
in der Freigabestellung, sowie zur Aufnahme eines thermisch aktivierbaren Auslöseelements
in der Sperrstellung definiert. Insbesondere diese Ausgestaltung ermöglicht den Einsatz
des Sprinklergehäuses als offene Löschdüse, wenn auf den Einsatz des thermisch aktivierbaren
Auslöseelements verzichtet wird. In diesem Fall ist das Verschlusselement in montierter
Einbaulage des Sprinklergehäuses permanent in der Freigabestellung, was deswegen nicht
nachteilig ist, weil das Dichtelement in der Schutzkammer angeordnet ist.
[0022] Alternativ erlaubt diese Ausgestaltung die Verwendung des Sprinklergehäuses zusammen
mit einem in den Käfigraum eingesetzten thermisch aktivierbaren Auslöseelement in
einem Sprinkler, insbesondere in einem Hochdrucksprinkler. Folglich löst die Erfindung
die ihr zugrundeliegende Aufgabe auch bei einem Sprinkler der eingangs bezeichneten
Art, indem ein Sprinklergehäuse an ihm verwendet wird, welches nach einer der vorstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist.
[0023] Ferner löst die Erfindung die ihr zugrundeliegende Aufgabe durch die Verwendung eines
Sprinklergehäuses nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
als Löschdüse, insbesondere als Löschdüse für Betriebsdrücke im Bereich von oberhalb
16 bar.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Sprinklers in einem ersten Betriebszustand,
- Figur 2
- eine Teilansicht des Sprinklers gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere Teilansicht des Sprinklers gemäß Figur 1,
- Figur 4
- noch eine weitere Teilansicht des Sprinklers gemäß Figur 1,
- Figur 5
- eine schematische Ansicht des Sprinklers gemäß Figur 1 in einem zweiten Betriebszustand,
- Figuren 6a,b
- eine Teilansicht des Sprinklers gemäß den vorstehenden Figuren in dem ersten Betriebszustand
sowie einem dritten Betriebszustand, und
- Figuren 7a-f
- verschiedene alternative Formgestaltungen eines Teils des Sprinklers gemäß den Figuren
1 bis 6.
[0025] Figur 1 zeigt einen Sprinkler 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel. Der
Sprinkler 1 weist ein Sprinklergehäuse 50 auf. Das Sprinklergehäuse 50 umfasst einen
Grundkörper 2, eine Durchlasseinheit 3, und eine Fluidkanal 12, der sich von einem
Fluideinlass 10 zu mehreren Fluidauslässen 8 erstreckt. Ein Verschlusselement 4 ist
im Inneren des Sprinklergehäuses 50 linear beweglich angeordnet. Das Verschlusselement
4 ist in Figur 1 in einer Sperrstellung gezeigt, in welcher ein zwischen dem Verschlusselement
4 und der Durchlasseinheit 3 radial und axial komprimiertes Dichtelement 5 den Fluidkanal
12 verschließt und so die fluidleitende Verbindung zwischen dem Fluideinlass 10 und
den Fluidauslässen 8 unterbindet.
[0026] In der Durchlasseinheit 3 ist vorzugsweise eine Blende 11 zur Beschränkung der Strömungsgeschwindigkeit
ausgebildet.
[0027] Das Verschlusselement 4 wird durch ein thermisch aktivierbares Auslöseelement 25
in der in Figur 1 gezeigten Sperrstellung gehalten. Das thermisch aktivierbare Auslöseelement
25 wird in einem Käfig 27 gehalten, der an dem Sprinklergehäuse 50, insbesondere an
dem Grundkörper 2 angeformt ist. Hierzu weist der Käfig 27 ein erstes Widerlager 28
zur axialen, sowie vorzugsweise radialen, Positionierung des thermisch aktivierbaren
Auslöseelements 25 auf, während das Verschlusselement 4 an seinem dem thermischen
aktivierbaren Auslöseelement 25 zugewandten Ende vorzugsweise ein zweites Widerlager
29 zur axialen und/oder radialen Positionierung des thermisch aktivierbaren Auslöseelements
25 aufweist. Das thermisch aktivierbare Auslöseelement 25 sitzt in einem durch den
Käfig 27 definierten Käfigraum 31, und wird verschraubungsfrei dort eingesetzt und
gehalten. Die notwendige Spannung zum Halten des thermisch aktivierbaren Auslöseelements
25 wird ausschließlich durch die Dimensionierung des Verschlusselements 4 und der
in Freigaberichtung A (Figur 5) wirkenden Druckkraft des oberhalb des Dichtelements
5 im Fluidkanal 12 anstehenden Löschfluids (Bezugszeichen 33) bestimmt.
[0028] Im Sprinklergehäuse 50 sind ein Aufnahmekanal 16 zur Aufnahme einer Siebeinheit 9
auf der Seite des Fluideinlasses 10, sowie eine Verteilerkammer 15 ausgebildet. Von
der Verteilerkammer 15 aus zweigen die Fluidauslässe 8 sowie eine Ausnehmung 17 zur
Aufnahme des Verschlusselements 4 ab.
[0029] Das Sprinklergehäuse 50 weist eine Anschlusseinheit 38 mit einem Koppelmechanismus
26, vorzugweise einem Außengewinde, auf, wobei die Anschlusseinheit 38 dazu dient,
den Sprinkler 1 an ein löschfluidführendes Rohrleitungssystem anzuschließen. Zum Abdichten
der Anschlusseinheit 38 weist der Sprinkler 1 ein Dichtelement 6 auf. Die Durchlasseinheit
3 ist ferner mittels eines Dichtelementes 7 gegen den Grundkörper 2 abgedichtet.
[0030] Der Grundkörper 2 weist benachbart zum Abschnitt der Anschlusseinheit 38 einen Düsenkopf
39 auf. In dem Abschnitt des Düsenkopfs 39 ist die Verteilerkammer 15 mit den Fluidauslässen
8 ausgebildet. Axial benachbart zu dem Abschnitt des Düsenkopfs 39 ist der Käfig 27
an den Grundkörper 2 angeformt, so dass der Grundkörper 2 mitsamt Verteilerkammer
15 und Käfig 27 einstückig ausgebildet ist.
[0031] Wie sich weiter aus Figur 2 in Zusammenschau mit Figur 4 anschaulich ergibt, erstrecken
sich die Fluidauslässe 8 in eine oder mehrere zweite, von der Freigaberichtung A abweichende
Richtung(en) B, B', während sich die Ausnehmung 17 in der Freigaberichtung A erstreckt.
Das in der Freigaberichtung A in die Verteilerkammer 15 einströmende Löschfluid, angedeutet
durch Bezugszeichen 33, strömt zunächst in Richtung der Ausnehmung 17, und muss zum
Austreten aus den Fluidauslässen aus dieser Richtung abgelenkt werden. Hierauf wird
mit Bezug auf Figur 5 näher eingegangen.
[0032] Am in Figur 2 unteren Ende der Ausnehmung 17 ist eine in Freigaberichtung A verjüngte
Dichtfläche 19 ausgebildet. Im vorstehenden Ausführungsbeispiel ist die verjüngte
Dichtfläche 19 kegelförmig ausgebildet mit einem Kegelwinkel α
2. Das in Figur 4 näher dargestellte Verschlusselement 4 weist eine in montiertem Zustand
in Freigaberichtung A ebenfalls verjüngte Dichtfläche 32 auf, die im vorstehenden
Ausführungsbeispiel kegelförmig ausgebildet ist und einen Kegelwinkel α
3 aufweist. Vorzugsweise weichen der Kegelwinkel α
2 und α
3 voneinander nicht oder nur geringfügig, insbesondere in einem Bereich von < 5°, ab.
Die vorzugsweise korrespondierend ausgebildeten verjüngten Dichtflächen 19, 32 dienen
als Anschlag für das Verschlusselement in der Freigabestellung gemäß Figur 5. Vorzugsweise
bilden sie eine elastomerlose Dichtung 35 aus.
[0033] Unter Bezugnahme insbesondere auf die Figuren 3, 4 und 6a,b wird nun die Dichtfunktion
des Dichtelements 5 näher erläutert. An der Durchlasseinheit 3 ist eine in Freigaberichtung
A aufgeweitete Dichtfläche 18 ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
die sich aufweitende Dichtfläche 18 kegelförmig ausgebildet mit einem Kegelwinkel
α
1. Der Durchmesser des Fluidkanals 12 wird in Freigaberichtung A im Verlauf der sich
aufweitenden Dichtfläche 18 folglich kontinuierlich größer. In der Sperrstellung gemäß
Figur 1 liegt das Dichtelement 5 an der sich aufweitenden Dichtfläche 18 an und wird
aufgrund des nicht-parallelen Verlaufs der sich aufweitenden Dichtfläche 18 relativ
zur Freigaberichtung A sowohl radial als auch axial komprimiert. Unterstützt wird
dieses Kompressionsverhalten dadurch, dass das Dichtelement 5 in der Sperrstellung
(Figur 1) gegen eine sich radial erstreckende Dichtfläche 30 und eine sich axial erstreckende
Dichtfläche 36 gedrückt wird. Die Kontaktflächen zwischen dem Dichtelement 5, der
Durchlasseinheit 3 und dem Verschlusselement 4 bilden somit partielle Dichtflächen
aus, die jeweils kleiner sind als es eine einzige Dichtfläche bei einem aus dem Stand
der Technik bekannten Sprinkler mit Dichtelement wäre.
[0034] Unter Bezugnahme insbesondere auf Figuren 6a,b wird nun das Kompressionsverhalten
des Dichtelements 5 näher erläutert. In Figur 6a liegt ein erster Druck P
1 einlassseitig am Sprinkler 1 an. Dieser Druck wird auch als Stand-By-Druck bezeichnet,
und kann beispielsweise in einem Bereich von 10-13 bar, vorzugsweise < 12,5 bar liegen.
In dieser Einbausituation nimmt das Dichtelement 5 eine Materialstärke S ein. Steigt
der Druck auf einen Wert P
2 an, gezeigt in Figur 6b, wird das Dichtelement 5 zunächst noch weiter komprimiert
und stärker in Richtung der sich aufweitenden Dichtfläche 18 und der sich radial erstreckenden
Dichtfläche 30 gedrückt. Die Wirkfläche des Betriebsdrucks auf das Verschlusselement
wird auf diese Weise erhöht. Hier zeigt sich insbesondere die vorteilhafte Ausgestaltung
der Dichtanordnung im Stand-By-Betrieb gemäß Figur 6a. Bei Überschreiten des Auslösedrucks,
der gleich oder größer dem Wert P
2 ist, beispielsweise im Bereich von 40 bar oder mehr, wird das Verschlusselement 4
nach Entweichen des thermisch aktivierbaren Auslöseelements 25 aus der Sperrstellung
gemäß Figur 1 fortbewegt. Das Dichtelement 5 verliert unmittelbar, bereits nach wenigen
Millimeterbruchteilen, den Kontakt mit der sich aufweitenden Dichtfläche 18 und gibt
die Fluidströmung frei.
[0035] Die Durchlasseinheit 3, die die sich in Freigaberichtung A aufweitende Dichtfläche
18 aufnimmt, ist vorzugsweise als spanend bearbeitetes Werkstück gefertigt und weist
an ihrer äußeren Umfangsfläche eine Nut 13 zur Aufnahme des Dichtelements 7 auf (Figur
3).
[0036] Nachfolgend wird insbesondere eine das Dichtelement 5 in der Freigabestellung gemäß
Figur 5 vor Verschleiß und Zerstörung schützende Ausgestaltung erläutert. Hierzu wird
insbesondere Bezug genommen auf die Figuren 4 und 5.
[0037] In der in Figur 5 gezeigten Freigabestellung des Sprinklers 1 drückt Löschfluid 33
in Freigaberichtung A in die Verteilerkammer 15 hinein. Das Verschlusselement 4 befindet
sich in der in Figur 5 unten gezeigten Freigabestellung. An der Verteilerkammer 15
ist zwischen dem Verschlusselement 4 und der abzweigenden Ausnehmung 17 eine Schutzkammer
ausgebildet, in welcher das Dichtelement 5 aufgenommen ist. Die Schutzkammer 17 liegt
abseits der Hauptströmungsrichtung vom Fluideinlass zu den Fluidauslässen 8, weil
jene sich abweichend von Freigaberichtung A in den Richtung B, B' erstrecken (siehe
Figur 2). Durch diese abseitige Anordnung des Dichtelements 5 befindet sich das Dichtelement
5 in der Freigabestellung des Verschlusselements 4 in einem strömungsberuhigten Bereich
und wird einem Verschleiß durch schnell fließende Strömung des Löschfluids weniger
stark ausgesetzt. Dies reduziert die Zerstörungsanfälligkeit des Dichtelements 5 signifikant
und verhindert zuverlässig ein Blockieren der Fluidauslässe 8 mit abgeschertem oder
abgerissenem Material des Dichtelements 5.
[0038] Die Fluidauslässe 8 liegen radial außerhalb der Ausnehmungen 17. In der abgebildeten
Ausgestaltung weist das Verschlusselement 4 eine umlaufende Nut auf, charakterisiert
durch die sich axial erstreckende Dichtfläche 36 als Nutgrund. In dieser Nut ist das
Dichtelement 5 aufgenommen. Durch das zumindest teilweise in die Nut versenkte Anordnen
des Dichtelements 5 am Verschlusselement 4 ist eine Exposition gegenüber der in Richtung
der Fluidauslässe 8 gezwängten Strömung des Löschfluids weiter vermindert. Entgegen
der Freigaberichtung A benachbart zu der Nut 36 ist an dem Verschlusselement ein Vorsprung
21 ausgebildet, der das Dichtelement 5 vor Strömungseinflüssen in der Freigabestellung
schützt. An dem Vorsprung 21 ist besonders bevorzugt ein Strömungsablenker 37 ausgebildet,
der sich entgegen der Freigaberichtung A erstreckt. In der in Figur 1 gezeigten Sperrstellung
erstreckt sich der Strömungsablenker 37 vorzugsweise durch die Blende hindurch weit
in den Fluidkanal 12 in Richtung des Fluideinlasses 10. In der in Figur 5 gezeigten
Freigabestellung erstreckt sich der Strömungsablenker 37 immer noch wenigstens größtenteils
durch die Verteilerkammer 15 hindurch in Richtung des Fluideinlasses 10. In die Verteilerkammer
15 einströmendes Löschfluid wird durch den Strömungsablenker 37 zumindest abgebremst,
wodurch der dynamische Druckanteil des Löschfluids sinkt und die Belastung des Dichtelements
5 noch weiter abnimmt bzw. das Dichtelement 5 noch stärker abgeschirmt wird. Die hier
gezeigte geschützte Anordnung des Dichtelements 5 in der Schutzkammer zwischen Ausnehmung
17 und Verschlusselement 4 ermöglicht es, das Sprinklergehäuse 50 ohne vorheriges
Einsetzen eines thermisch aktivierbaren Auslöseelements 25 als offene Löschdüse zu
verwenden.
[0039] Hierdurch wird fertigungstechnisch eine erhebliche Synergie generiert, weil ein und
dasselbe Bauteil, nämlich das Sprinklergehäuse 50 samt Verschlusselement 4 und Dichtelement
5 für mehrere Einsatzzwecke nutzbar wird, ohne dass es umgerüstet werden müsste. Das
Dichtelement 5 wird auf seiner geschützten Anordnung deutlich weniger wahrscheinlich
Schaden nehmen oder zerstört werden, wodurch ein ungewolltes Verstopfen der Fluidauslässe
8 noch zuverlässiger verhindert wird.
[0040] Im Folgenden wird die Struktur des Verschlusselements näher beschrieben, bezugnehmend
zunächst auf Figur 4.
[0041] Das Verschlusselement 4 ist vorzugsweise als rotationssymmetrischer Körper mit mehreren
Abschnitten, im vorliegenden Beispiel vier Abschnitten, ausgebildet. Ein erster Abschnitt
ist der Vorsprung 21 mit einem Durchmesser d1. Ein zweiter Abschnitt 22 liegt mit
einem Durchmesser d2 vor und ist zur Aufnahme des Dichtelements 5 eingerichtet. In
diesem Abschnitt sind die axiale Dichtfläche 36 und die radiale Dichtfläche 30 ausgebildet.
Die radiale Dichtfläche 30 ist zugleich der Übergang zu einem dritten Abschnitt 23
mit einem äußeren Durchmesser d3 und einem sich in Freigaberichtung A verjüngenden
Abschnitt mit der Dichtfläche 32. Es erfolgt eine kontinuierliche Durchmesserabnahme
in Freigaberichtung A auf den Durchmesser d4, wobei ein kegelförmiger Verlauf mit
dem Kegelwinkel
α3 ausgebildet ist. Von da an erstreckt sich ein weiterer Abschnitt mit einem zylindrischen
Verlauf in Form eines Aufnahmezylinders 24. Der Aufnahmezylinder 24 ist dazu eingerichtet,
in den Käfigraum 31 des Käfigs 27 beim Bewegen des Verschlusselements aus der Sperrstellung
(Fig. 1) in die Freigabestellung (Fig. 5) einzudringen.
[0042] Das zweite Widerlager 29 ist vorzugsweise in diesem Aufnahmezylinder 24 ausgebildet.
Vorzugsweise stehen die Durchmesser d1, d2, d3 und d4 in folgender Größenbeziehung:
D1 ist größer als d2, d2 ist kleiner als d3, und d3 ist größer als d4. Vorzugsweise
ist der zweite Bereich 22 mit dem Durchmesser d2 in seiner Länge der Materialstärke
des Dichtelements 5 angepasst. Vorzugsweise ist die Differenz d3 - d2 größer ist als
die Materialstärke des Dichtelements 5 in unbelastetem Zustand. Vorzugsweise ist der
Durchmesser d3 größer als der Außendurchmesser des Dichtelements 5 in unbelastetem
Zustand. Die mit Durchmesser d3 dimensionierte sich radial erstreckende Dichtfläche
30 dient somit als Anschlagfläche für das Verschlusselement und dient zudem beim Andrücken
des ersten Dichtelements 5 an die sich aufweitende Dichtfläche 18 dazu, eine zu starke
Deformation und Abscherung des Dichtelements 5, oder ein Abrutschen des Dichtelements
5 bei der Montage aus der Nut heraus zu verhindern.
[0043] Aufgrund einer Durchmesserdifferenz zwischen d2 und d3 ist die durch die sich axial
erstreckende Dichtfläche 36 charakterisierte Nut in dem zweiten Bereich 22 als asymmetrische
Nut zu verstehen.
[0044] Vorzugsweise liegt der Durchmesser d2 in einem Bereich von 1,5 bis 50 mm, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 12 mm, weiter besonders bevorzugt im Bereich
von 12 mm bis 30 mm.
[0045] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 7a bis 7f ergänzend zur Struktur
des Verschlusselements 4 Stellung genommen.
[0046] Die unterschiedlichen Varianten des Verschlusselements 4 sind in den Figuren 7a bis
7f dargestellt. Die grundsätzliche Struktur des Verschlusselements 4 ähnelt sich in
all diesen Varianten. Wesentliche Ausnahme ist die Ausprägung des Vorsprungs 21 und
des Strömungsablenkers 37 daran. Während das Ausführungsbespiel gemäß den Figuren
7a, b keinen Strömungsablenker 37 aufweist, sondern sich im wesentlichen hinsichtlich
der Gestaltung des Aufnahmezylinders 24 und der axialen Ausdehnung des Bereichs zwischen
dem Dichtbereich 22 und dem Aufnahmezylinder 24 unterscheidet, in dem gemäß Figur
7a noch ein zylindrischer Zwischenabschnitt 23b und ein leicht konisch gegenläufiger
Abschnitt 23a ausgebildet sind, weist das Verschlusselement 4 gemäß Figur 7c an seinen
Vorsprung 21 einen Strömungsablenker 37 in Form eines umlaufenden ringförmigen Vorsprungs
37a an der Stirnseite 40 auf. Der Vorsprung 37a lässt sich umgekehrt auch als eine
konkave Ausnehmung 41 in der Stirnseite 40 definieren.
[0047] Bei dem Verschlusselement 4 gemäß der Figur 7d ist an dem Vorsprung 21 eine Kegelspitze
37b ausgebildet, die vorteilhaft die Ablenkung des in die Verteilerkammer 15 eindringenden
Löschfluids radial nach außen zu den Fluidauslässen 8 hin unterstützt.
[0048] Gemäß Figur 7e ist an dem Vorsprung 21 des Verschlusselements 4 eine Spitze 37c mit
konkav gekrümmter Mantelfläche 42 ausgebildet. Die konkave Krümmung unterstützt das
Umlenken des Fluids in Richtung der Fluidauslässe 8 und vermindert die Prallwirkung
des auftreffenden Fluids auf den Vorsprung 21. In Figur 7f ist eine Variante des Verschlusselements
4 gezeigt, bei dem an dem Vorsprung 21 ebenfalls eine Spitze 37d mit konkav gekrümmter
Mantelfläche 43 ausgebildet ist, wobei die konkav gekrümmte Mantelfläche in eine konkave
Ausnehmung 44 an der Stirnseite 40 mündet, was ein Umlenken des auf den Vorsprung
21 auftreffenden Fluids entgegen der Freigaberichtung A unterstützt.
[0049] Nachfolgend wird auf die Vorteile der einstückigen Ausgestaltung des Grundkörpers
2 samt Käfig 27 und die vorteilhaften Effekte bevorzugter Materialkombinationen eingegangen.
[0050] Dadurch, dass das Sprinklergehäuse 50 einen Grundkörper 2 aufweist, in dem einstückig
sowohl die Verteilerkammer 15 mit den Fluidauslässen 8 und der Käfig 27 mit dem Käfigraum
31 ausgebildet sind, kann ein thermisch aktivierbares Auslösemittel 25 eingesetzt
werden und dann lediglich durch Montage des Verschlusselements, vorzugsweise in den
Widerlagern 28,29, sicher gehalten werden. Ein Einsetzen und Verspannen des thermisch
aktivierbaren Auslöseelements mittels Überwurfmuttern und ähnlichen Mitteln, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt sind, kann hierbei entfallen. Bei der Montage werden
Arbeitsschritte gespart, und die Gefahr einer vorzeitigen Beschädigung des thermisch
aktivierbaren Auslöseelements mittels zu großer Spannkraft wird verhindert.
[0051] Der einstückige Grundkörper 2 ist vorzugsweise aus einer seewasserbeständigen Kupferlegierung
wie etwa seewasserbeständigem Messing oder einem der übrigen vorstehend erwähnten
Werkstoffe ausgebildet. Besonders bevorzugt ist jedoch die seewasserbeständige Kupferlegierung.
Weiter vorzugsweise ist der Grundkörper zumindest im Bereich der Fluidauslässe, vorzugsweise
aber vollständig, chemisch vernickelt. Beim chemischen Vernickeln wird in einer autokatalytischen
Abscheidung ein Nickel-Phosphorüberzug auf den Grundwerkstoff gelegt. Vorzugsweise
wird anschließend dieser Überzug mittels einer Wärmebehandlung noch ausgehärtet. Die
Verweildauer und Temperatur der Wärmebehandlung wird hierbei vorzugsweise an den Schmelzpunkt
des Grundwerkstoffs angepasst. Werden Polymere als Grundwerkstoff verwendet, so liegt
die Temperatur der Wärmebehandlung naturgemäß niedriger als bei Metallen wie beispielsweise
einem Messingwerkstoff. Der mit dem chemischen Vernickeln geschaffene Überzug hat
den besonderen Vorteil, dass mit seiner Hilfe die Abrasionsfestigkeit von für sich
genommenen nicht aushärtbaren Werkstoffen wie etwa Messing noch deutlich erhöht werden
kann. Hierdurch werden die Vorteile verschiedener Werkstoffe durch Sprinkleranlagen
günstig miteinander verknüpft.
[0052] Die Kombination der Einstückigkeit mit der vorstehend erwähnten Materialauswahl und
Wärmebehandlung hat den besonderen Vorteil, dass das Sprinklergehäuse 50 insgesamt
deutlich weniger anfällig für Clogging ist. Im Rahmen der Zulassungsprüfung von Sprinklern
und Löschdüsen muss sichergestellt werden, dass die Fluidauslässe sich im Laufe des
Betriebs nicht oder nur sehr geringfügig hinsichtlich ihrer Durchlassmengen verändern.
Dies betrifft zum einen ein Verringern des Auslassquerschnitts durch Verstopfungen
(daher Clogging) aber andererseits auch das Vergrößern des Auslassquerschnitts durch
Abrasion. Insbesondere dann, wenn als Löschfluid Technikwasser, oder Seewasser verwendet
wird, also vereinfacht gesprochen Wasser mit Partikelbeladung oder sonstigen Verunreinigungen,
ist die Gefahr einer Vergrößerung der Auslassquerschnitte in der Regel größer als
eine Verstopfung. Durch die gesteigerte Härte in Verbindung mit der Korrosionsbeständigkeit
des Grundwerkstoffs und des Überzugs schafft die Erfindung bei einem einstückigen
Grundkörper diesbezüglich überraschend gute Eigenschaften.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele (Teil der Beschreibung)
[0053]
- 1. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) für einen Sprinkler (1), insbesondere für Betriebsdrücke oberhalb
von 16 bar, mit
- einem in dem Sprinklergehäuse (50) vorgesehenen Fluidkanal (12) mit einem Fluideinlass
(10) und mindestens einem Fluidauslass (8),
- einem Verschlusselement (4), welches in einer Freigaberichtung (A) von einer Sperrstellung
in eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei das Verschlusselement (4) den Fluidkanal
(12) in der Sperrstellung schließt und in der Freigabestellung freigibt,
- einem Dichtelement (5), welches an dem Verschlusselement (4) angebracht und dazu eingerichtet
ist, den Fluidkanal (12) in der Sperrstellung fluiddicht zu verschließen, dadurch
gekennzeichnet, dass das Sprinklergehäuse (50) eine Ausnehmung (17) aufweist, durch
welche sich das Verschlusselement (4) zumindest in der Freigabestellung hindurch erstreckt,
wobei in der Freigabestellung zwischen dem Verschlusselement (4) und der Ausnehmung
(17) eine Schutzkammer definiert ist, in welcher das Dichtelement (5) angeordnet ist.
- 2. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sprinklergehäuse (50) eine Verteilerkammer (15) aufweist,
von der sowohl die Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Verschlusselements (4) als auch
der mindestens eine Fluidauslass (8) abzweigen, wobei die Ausnehmung (17) zur Aufnahme
des Verschlusselements (4) sich in einer ersten Richtung, vorzugsweise gleich der
Freigaberichtung (A), erstreckt, und der mindestens eine Fluidauslass (8) sich in
einer von der ersten Richtung verschiedenen zweiten Richtung (B, B') erstreckt.
- 3. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fluidauslass (8) radial außerhalb
und/oder in der Freigaberichtung (A) gesehen vor der Ausnehmung (17) zur Aufnahme
des Verschlusselements (4) angeordnet ist.
- 4. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ausführungsbeispiele,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (4) eine umlaufende Nut (36) aufweist,
in welcher das Dichtelement (5) sitzt.
- 5. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (4) entgegen der Freigaberichtung
(A) benachbart zu der Nut (36) einen Vorsprung (21) zum Schutz des Dichtelements (5)
vor Strömungseinflüssen in der Freigabestellung aufweist.
- 6. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 5, dadurch gekennzeichnet, dass an
dem Vorsprung (21) ein Strömungsablenker (37) ausgebildet ist.
- 7. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsablenker (37) sich entgegen der Freigaberichtung
(A) in die Verteilerkammer (15) hinein erstreckt.
- 8. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Strömungsablenker (37) dazu eingerichtet ist, in die Verteilerkammer (15)
einströmendes Löschfluid aus der ersten Richtung, in der die Ausnehmung (17) zur Aufnahme
des Verschlusselements (4) ausgerichtet ist, abzulenken.
- 9. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach einem der Ausführungsbeispiele 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsablenker (37) dazu eingerichtet ist, in
die Verteilerkammer (15) einströmendes Löschfluid zu der zweiten Richtung (B, B')
des mindestens einen Fluidauslasses (8) hin abzulenken.
- 10. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach einem der Ausführungsbeispiele 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (21) einen Durchmesser von mindestens der
Summe eines Grunddurchmessers (d2) der Nut (36) und der halben Materialstärke in radialer
Richtung des Dichtungselementes (5) aufweist.
- 11. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ausführungsbeispiele,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fluidauslass (8) als Bohrung oder
als vorzugsweise reversibel lösbar gekoppeltes Einsatzelement ausgebildet ist, welches
besonders bevorzugt einen Drallkörper aufweist.
- 12. Ausführungsbeispiel: Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ausführungsbeispiele, mit
einem Käfig (27), der einen Käfigraum (31) zur Aufnahme des Verschlusselements (4)
in der Freigabestellung sowie eines thermisch aktivierbaren Auslöseelements (25) in
der Sperrstellung definiert.
- 13. Ausführungsbeispiel: Sprinkler, insbesondere Hochdrucksprinkler, mit
einem Sprinklergehäuse (50) nach Ausführungsbeispiel 12, und einem in dem Käfig (27)
aufgenommenen thermisch aktivierbaren Auslöseelement (25), welches bis zu seiner Aktivierung
das Verschlusselement (4) in der Sperrstellung hält.
- 14. Ausführungsbeispiel: Verwendung eines Sprinklergehäuses (50) als Löschdüse, insbesondere für Betriebsdrücke
im Bereich von oberhalb 16 bar, wobei das Sprinklergehäuse (50) insbesondere nach
einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 12 ausgebildet ist.
1. Sprinklergehäuse (50) für einen Sprinkler (1), insbesondere für Betriebsdrücke oberhalb
von 16 bar, mit
- einem in dem Sprinklergehäuse (50) vorgesehenen Fluidkanal (12) mit einem Fluideinlass
(10) und mindestens einem Fluidauslass (8), wobei das Sprinklergehäuse (50) eine Anschlusseinheit
(38) mit einem Koppelmechanismus (26), vorzugweise einem Außengewinde aufweist, wobei
die Anschlusseinheit (38) dazu dient, den Sprinkler (1) an ein löschfluidführendes
Rohrleitungssystem anzuschließen,
- einem Verschlusselement (4), welches in einer Freigaberichtung (A) von einer Sperrstellung
in eine Freigabestellung bewegbar ist, wobei das Verschlusselement (4) den Fluidkanal
(12) in der Sperrstellung schließt und in der Freigabestellung freigibt,
- einem Dichtelement (5), welches an dem Verschlusselement (4) angebracht und dazu
eingerichtet ist, den Fluidkanal (12) in der Sperrstellung fluiddicht zu verschließen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sprinklergehäuse (50) eine Ausnehmung (17) aufweist, durch welche sich das Verschlusselement
(4) zumindest in der Freigabestellung hindurch erstreckt, wobei in der Freigabestellung
zwischen dem Verschlusselement (4) und der Ausnehmung (17) eine Schutzkammer definiert
ist, in welcher das Dichtelement (5) angeordnet ist.
2. Sprinklergehäuse (50) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sprinklergehäuse (50) eine Verteilerkammer (15) aufweist, von der sowohl die
Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Verschlusselements (4) als auch der mindestens eine
Fluidauslass (8) abzweigen, wobei die Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Verschlusselements
(4) sich in einer ersten Richtung, vorzugsweise gleich der Freigaberichtung (A), erstreckt,
und der mindestens eine Fluidauslass (8) sich in einer von der ersten Richtung verschiedenen
zweiten Richtung (B, B') erstreckt.
3. Sprinklergehäuse (50) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fluidauslass (8) radial außerhalb und/oder in der Freigaberichtung
(A) gesehen vor der Ausnehmung (17) zur Aufnahme des Verschlusselements (4) angeordnet
ist.
4. Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (4) eine umlaufende Nut (36) aufweist, in welcher das Dichtelement
(5) sitzt.
5. Sprinklergehäuse (50) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (4) entgegen der Freigaberichtung (A) benachbart zu der Nut
(36) einen Vorsprung (21) zum Schutz des Dichtelements (5) vor Strömungseinflüssen
in der Freigabestellung aufweist.
6. Sprinklergehäuse (50) nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (21) einen Durchmesser von mindestens der Summe eines Grunddurchmessers
(d2) der Nut (36) und der halben Materialstärke in radialer Richtung des Dichtungselementes
(5) aufweist.
7. Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fluidauslass (8) als Bohrung oder als vorzugsweise reversibel
lösbar gekoppeltes Einsatzelement ausgebildet ist, welches besonders bevorzugt einen
Drallkörper aufweist.
8. Sprinklergehäuse (50) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem Käfig (27),
der einen Käfigraum (31) zur Aufnahme des Verschlusselements (4) in der Freigabestellung
sowie eines thermisch aktivierbaren Auslöseelements (25) in der Sperrstellung definiert.
9. Sprinkler, insbesondere Hochdrucksprinkler, mit
einem Sprinklergehäuse (50) nach Anspruch 8, und einem in dem Käfig (27) aufgenommenen
thermisch aktivierbaren Auslöseelement (25), welches bis zu seiner Aktivierung das
Verschlusselement (4) in der Sperrstellung hält.
10. Verwendung eines Sprinklergehäuses (50) als Löschdüse, insbesondere für Betriebsdrücke
im Bereich von oberhalb 16 bar, wobei das Sprinklergehäuse (50) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 ausgebildet ist.