[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Halfter für Tiere, insbesondere Reittiere, insbesondere
Pferde.
[0002] Halfter sind Vorrichtungen, die am Kopf des Tieres, insbesondere von Pferden und
pferdeähnlichen Tieren, wie Esel oder Maultiere, befestigt werden und zum Lenken des
Kopfes und Anbinden des Tieres dienen. Sie sind aus mehreren Gurten zusammengesetzt,
die den Kopf des Tieres im aufgezogenen Zustand sicher umschließen, ohne das Tier
einzuengen. Dabei verläuft ein Nacken- oder Halsgurt hinter den Ohren des Tieres herum
beidseits nach unten und umschließt unten den Hals des Tieres. Ein Nasengurt umschließt
ringfömig die Nase des Tieres im Bereich zwischen Maul und Augen. Hals- und Nasengurt
sind durch üblicherweise zwei seitliche Verbindungsgurte miteinander verbunden, wobei
jeweils einer davon auf der linken und einer auf der rechten Seite des Kopfes des
Tieres verläuft. Ein Halfter dient dazu ein Tier zu führen und anzubinden und ist
damit unverzichtbar im alltäglichen Umgang mit dem Tier.
[0003] Ein solches Halfter wird in der Patentschrift
DE 10 2014 011 123 B4 beschrieben. Das Halfter umfasst einen Halsgurt und Nasengurt, dort als jeweils zweiteiliger
Gurt aus Genickriemen und Kehlriemen, bzw. Nasenriemen und Kinnriemen gebildet. Zusätzlich
wird ein Einwirkmittel in der Form eines weiteren Gurtes bereitgestellt.
[0004] Vom Halfter, welches kein sogenanntes Gebiss aufweist ist das Zaumzeug zu unterscheiden,
das ähnlich wie ein Halfter aufgebaut ist, aber ein Gebiss, die sogenannte Trense,
umfasst. Die Trense wird ins Maul des Tieres eingesetzt und seitlich werden die Zügel
befestigt. Beim Reiten kann dann über die Zügel und die Trense auf das Maul des Tieres
eingewirkt werden. Wird ein Reittier zum Reiten vorbereitet, dann muss das Halfter,
welches das Tier meistträgt, abgenommen und das Zaumzeug angelegt werden. Dabei gibt
es einen Moment, bei dem das Tier weder das Halfter, noch das Zaumzeug trägt, es gibt
dabei mithin keine Möglichkeit, dass das Tier zu jedem Zeitpunkt angebunden ist und
weiter ist es nicht möglich den Kopf des Tieres und damit das Tier im Ganzen zu jedem
Zeitpunkt sicher zu führen. Zusätzlich ist die Aufmerksamkeit des Menschen dabei nicht
voll auf das Tier gerichtet, weil das Halfter in geeigneter Weise zur Seite gelegt
werden und das Zaumzeug geholt und zum Anlegen vorbereitet werden muss. Das wird durch
den Aufbau von Halftern und Zaumzeugen erschwert, da die schmalen Riemen leicht miteinander
verhakt sein können, so dass das Zaumzeug nicht sofort zum Anlegen bereit ist. Beim
Wechsel vom Zaumzeug zum Halfter nach dem Reiten besteht das gleiche Problem. Diese
Problematik stellt sich im Umgang mit Tieren selbstverständlich auch dann, wenn von
einem Halfter auf ein anderes Halfter gewechselt werden soll. Auch bei der Nutzung
eines verbesserten, erweiterten Halfters nach der
DE 10 2014 011 123 B4 bleibt dieses Problem bestehen.
[0005] Gerade bei unruhigen Tieren und/oder im Umgang mit den Tieren unerfahrenen Menschen,
kann die Zeitspanne, in der das Tier nicht angebunden ist und nicht geführt werden
kann, große Risiken bergen. Insbesondere auch jungen Menschen fehlt oftmals die Erfahrung,
Körpergröße und Kraft, um diese Situation sicher handzuhaben. Demgegenüber haben Reittiere
oftmals große Kraft und sind häufig schreckhaft, was weiter zur Gefahr in der Zeit,
während der das Tier weder Halfter noch Zaumzeug trägt, beiträgt.
[0006] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung einen verbesserten Halfter
bereitzustellen, welcher die oben genannten Nachteile des Standes der Technik wenigstens
teilweise überwindet.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Halfter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Halfters sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung und Figurenbeschreibung sowie der Unteransprüche.
[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Halfter zum Anordnen am Kopf eines Tieres,
insbesondere eines Reittieres, bevorzugt eines Pferds, aufweisend einen Halsgurt zur
Anordnung an einem Halsbereich des Tieres mit darin integrierten Öffnungsmittel zum
An- und Ablegen des Halfters, und einen Nasengurt zur Anordnung in einem Nasenbereich
des Tieres, wobei der Halsgurt und Nasengurt über wenigstens einen, bevorzugt zwei,
weiter bevorzugt drei, Verbindungsriemen miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß
ist dabei vorgesehen, dass der Nasengurt darin integrierte Öffnungsmittel zum selektiven
Öffnen des Nasengurts aufweist.
[0009] Als Gurt wird im vorliegenden Dokument ein ungefähr ringförmiges Element verstanden,
das den Kopf des Tieres bzw. einen Teil des Kopfs umschließt. Der Gurt bzw. die Gurte
sind als schmale Bänder geformt und können aus verschiedenen Materialien, wie beispielsweise
Leder oder textilem Gewebe, gefertigt sein. Es ist auch möglich einen Gurt als durchgehenden
Riemen zu fertigen.
[0010] Der Halsgurt und/oder der Nasengurt sind vorzugsweise aus jeweils mindestens zwei
Teilriemen, insbesondere einem oberen und unteren Teilriemen, gebildet, wobei die
Teilriemen durch jeweilige Verbindungsmittel miteinander verbunden sind. Der Halsgurt
ist dabei vorzugsweise als zweiteiliger Gurt ausgebildet, aufweisend einen Nackenriemen
und einen Kehlriemen. Der Nasengurt ist vorzugsweise ebenfalls als zweiteiliger Gurt
ausgebildet, aufweisend einen Nasenriemen und einen Kinnriemen. Hierdurch ist es beispielsweise
möglich, unterschiedliche Materialien und Ausführungsvarianten für die Teilriemen
zu nutzen und sie an die Nutzung am Tier anzupassen, beispielsweise mit einem Polster
auf der Nasenoberseite, wo der Nasengurt anliegt und als einfacher Riemen an der Unterseite
des Kopfes, wo der Riemen üblicherweise etwas vom Kopf des Tieres beabstandet nach
unten hängt. Die Teilriemen können als Schlaufe durch die entsprechende Öffnung des
jeweiligen Verbindungselementes geführt sein, wobei ein jeweiliges Ende des Teilriemens
an diesem befestigt, insbesondere vernäht, ist. Dies ermöglicht eine dauerhafte und
starke Befestigung an dem jeweiligen Verbindungselement.
[0011] Die erfindungsgemäßen Öffnungsmittel sind bevorzugt in einem Nasenriemen des Nasengurts
angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform können die Öffnungsmittel in einem
Kinnriemen des Nasengurts angeordnet sein.
[0012] Um das Halfter anlegen zu können, ist der Halsgurt mit einem Öffnungsmittel, bevorzugt
mit einem Bolzenkarabiner, versehen, welches bzw. welcher in Verbindungsmittel greift,
die zwischen Kehlriemen und Nackenriemen des Halsgurts angeordnet sind und mittels
welchem der Gurt geöffnet werden kann. Zum Anlegen wird dann der bevorzugt geschlossene
Nasengurt, insbesondere umfassend den Nasenriemen und Kinnriemen, über Maul und Nase
des Tieres gezogen und der weiter hinten am Kopf des Tieres positionierte Halsgurt
mit dem Öffnungsmittel geschlossen. Das Ablegen des Halfters verläuft umgekehrt.
[0013] Das Zaumzeug ist grundsätzlich ähnlich aufgebaut und wird daher in der gleichen Weise
an- und abgelegt. Damit wird klar, dass beim Wechsel vom Halfter zum Zaumzeug das
Halfter zuerst gänzlich abgelegt werden muss, bevor das Zaumzeug über Maul und Nase
des Tieres gezogen werden kann. Beim Wechsel vom Zaumzeug zum Halfter gilt das Gleiche.
Bei einem Halfter gemäß dem Stand der Technik lässt sich dabei nicht vermeiden, dass
das Tier dabei für eine Zeitspanne nicht angebunden und geführt ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Halfter löst dieses Problem, in dem auch der Nasengurt durch
die darin integrierten zweiten Öffnungsmittel selektiv geöffnet werden kann. Beim
Wechsel vom Halfter zum Zaumzeug kann so der Nasengurt geöffnet, die Nase ausgeschlauft
beziehungsweise freigelegt und der Nasengurt abgelegt werden bzw. lose nach unten
hängend positioniert werden, während der Halsgurt noch geschlossen ist. Mit dem Öffnungsmittel
kann der Nasengurt dann optional wieder verschlossen werden. Am geschlossenen Halsgurt
kann das Tier weiterhin angebunden und geführt verbleiben. Nun kann das Zaumzeug angelegt
werden, wobei der Halsgurt etwas halsabwärts verschoben werden kann. Ist das Zaumzeug
angelegt, kann das Tier an diesem angebunden und gegebenenfalls geführt werden. Anschließend
wird der Halsgurt des erfindungsgemäßen Halfters geöffnet und das Halfter vollständig,
insbesondere nach vorne über den Kopf des Tieres und eventuell vorhandene Zügel, abgelegt.
Beim Wechsel vom Zaumzeug zum Halfter wird in der umgekehrten Reihenfolge vorgegangen
und auch dabei kann das Tier zu jedem Zeitpunkt angebunden und geführt werden. Die
ersten und/oder zweiten erfindungsgemäßen Öffnungsmittel sind vorzugsweise selektiv
öffenbare Mittel, welche vorteilhaft unkompliziert und zügig geöffnet werden können.
Insbesondere soll unter den erfindungsgemäßen Öffnungsmittel keine Längenverstellmittel
wie beispielsweise eine Dornschnalle verstanden werden. In anderen Worten sind die
erfindungsgemäßen Öffnungsmittel keine Längenverstellmittel wie beispielsweise Dornschnallen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die ersten Öffnungsmittel als ein vorzugsweise
selbständig schließender Bolzenkarabiner ausgebildet, welcher in die zwischen Kehlriemen
und Nackenriemen angeordneten Verbindungsmittel greift.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die zweiten Öffnungsmittel als selbstständig,
insbesondere durch eine Federkraft, schließendes Öffnungsmittel ausgebildet. Dies
hat den Vorteil, dass die Öffnungsmittel und somit der Nasengurt gegen unbeabsichtigtes
Öffnen gesichert sind. Weiter ist es gewährleistet, dass ein einmal verschlossenes
Öffnungsmittel während der Nutzung auch sicher verschlossen bleibt und somit insbesondere
auch durch Erschütterungen nicht geöffnet werden kann.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen die zweiten Öffnungsmittel
einen Karabinerhaken, bevorzugt einen Schnappkarabinerhaken. Auf diese Weise kann
der Gurt besonders leicht verschlossen und geöffnet werden, wobei die Handhabung keine
Übung und keine besondere Fingerfertigkeit erfordert. Der bevorzugte Schnappkarabinerhaken
gewährleistet durch das selbsttätige Verschließen des Schnappkarabinerhakens eine
hohe Sicherheit, weil Anwendungsfehler, bei denen der Karabinerhaken versehentlich
geöffnet bleibt, vermieden werden. Weiter bevorzugt kann ein einhändig bedienbares
und nutzbares Öffnungsmittel vorgesehen sein.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wirken die zweiten Öffnungsmittel
mit Verbindungsmitteln zusammen, welche zwischen Nasengurt und Verbindungsriemen angeordnet
sind. Hierdurch kann eine besonders platzsparende bzw. kompakte Ausführungsform der
Öffnungsmittel und des Nasengurts bereitgestellt werden. Zudem wird die Anzahl der
losen Enden im geöffneten Zustand des Nasengurts minimiert und somit die Handhabung
des Halfters erleichtert.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die zweiten Öffnungsmittel derart ausgebildet,
dass diese in einem geschlossenen Zustand in einen Steg der Verbindungsmittel eingreifen.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Verbindungsmittel als im Wesentlichen
mehrgliedriges, insbesondere viergliedriges Verbindungselement ausgebildet, welches
den Verbindungsriemen mit einem oder mehreren Teilen des Nasengurtes verbindet. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement aus vier im
Wesentlichen rechteckig zueinander angeordneten Elementen oder Stegen gebildet. Hierdurch
wird die relative Anordnung bzw. Positionierung der zu verbindenden Gurte und/oder
Riemen erleichtert. Insbesondere kann hierdurch auch eine positionssichere Anordnung
von Gurt- und/oder Riemenenden zueinander gewährleistet werden.
[0021] In einer nächsten vorteilhaften Ausführungsform ist der wenigstens eine Verbindungsriemen
derart ausgebildet, dass dieser sich im Wesentlichen parallel zu einer Längenerstreckung
des Kopfes erstreckt und bevorzugt frei von Öffnungsmitteln ist. In dieser Ausführung
werden der Halsgurt und der Nasengurt zuverlässig und gleichbleibend zueinander beabstandet
gehalten. In der besonders bevorzugten Ausführungsform mit drei Verbindungsriemen
werden der Halsgurt und der Nasengurt auch in Bezug auf die Orientierung zueinander
in Position gehalten. Hierbei sind zwei der Verbindungsriemen vorzugsweise derart
angeordnet, dass diese sich im angelegten Zustand des Halfters entlang von zwei sich
gegenüberliegenden Kopfseiten erstrecken, insbesondere entlang der Wangen des Kopfs.
Ein dritter Verbindungsriemen ist dabei vorzugsweise derart angeordnet, dass sich
dieser im angelegten Zustand vom Kinnriemen zum Kehlriemen des Halfters und vorzugsweise
mittig unterhalb des Kopfes erstreckt.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der Halsgurt und/oder der Nasengurt,
insbesondere der Nackenriemen und/oder der Kinnriemen, derart ausgeführt, dass sie
integrierte Längenverstellmittel zur Anpassung der Riemenlänge aufweisen. Damit kann
das Halfter in vorteilhafter Weise an verschiedene Tiere angepasst werden, womit eine
flexiblere Nutzung des Halfters erreicht wird. Die Längenverstellmittel können beispielsweise
als Dornschnallen aus Metall ausgeführt sein, wie es im vorliegenden Gebiet aus dem
Stand der Technik bekannt ist.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Halsgurt
und/oder der Nasengurt, insbesondere der Kinnriemen, Befestigungsmittel, insbesondere
eine Befestigungsöse oder -schlaufe oder einen Befestigungsring aufweisen, welche
zur selektiven Anbindung eines Halteriemens für das Halfter ausgebildet sind. Bevorzugt
ist eines oder sind mehrere der Verbindungsmittel so ausgeführt, dass sie als Befestigungsmittel
genutzt werden können. Besonders bevorzugt ist am Kinnriemen des Nasengurtes ein Befestigungsring
angeordnet, beziehungsweise ist das Verbindungsmittel, das unter dem Kinn des Tieres
den Kinnriemen des Nasengurtes mit dem Verbindungsriemen verbindet, oder ein Teilelement
davon, als Befestigungsring ausgeführt. Dies ermöglicht beispielsweise die einfache
Befestigung eines Stricks am Halfter, um das Tier zu führen oder an einem festen Gegenstand
anzubinden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens eines
der Verbindungsmittel so ausgeführt, dass es als Befestigungsmittel dienen kann.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Öffnungsmittel und/oder Verbindungsmittel
und/oder Längenverstellmittel und/oder Befestigungsmittel aus Metall, insbesondere
aus korrosionsbeständigem oder beispielsweise mittels einer Beschichtung korrosionsgeschütztem
Stahl, ausgebildet. Die Ausführung aus Metall erreicht Stabilität, Robustheit, Haltbarkeit
und Pflegeleichtigkeit. Das gilt ganz besonders dann, wenn die Öffnungsmittel und/oder
Verbindungsmittel aus einem korrosionsbeständigen Stahl hergestellt oder korrosionsgeschützt
beschichtet sind. So können sie auch in der fordernden Einsatzumgebung mit Nässe,
Staub, Dreck und Schweiß des Tieres langfristig funktional eingesetzt werden.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Halfter so ausgeführt, dass
die Verbindungsmittel zwischen einem Halsgurt und einem Verbindungsriemen als Befestigungsring
ausgebildet sind, wobei der Verbindungsriemen am Befestigungsring wenigstens teilweise
rotierbar angeordnet ist. Der Befestigungsring kann dabei im Wesentlichen kreisrund
oder oval ausgebildet sein. Hierdurch kann in besonders einfacher Weise eine Verstellbarkeit
des Winkels der Teilriemen zueinander erreicht werden. Das ermöglicht einerseits eine
Anpassbarkeit an unterschiedlich geformte Tierköpfe und es ermöglicht in vorteilhafter
Weise den einfachen Aufbau des Halfters aus in der Längsrichtung geraden Riemen, auch
dort, wo es die Anatomie des Tieres erfordert, dass der Gurt nicht einer geraden Linie
um den Kopf des Tieres herum verläuft.
[0026] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, sowie anhand der lediglich
schematischen Zeichnungen.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Halfters, vollständig angelegt am Kopf eines
Pferdes,
- Fig. 2:
- eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Halfters mit dem Öffnungsmittel des Nasengurtes,
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Halfters am Kopf eines Pferdes, wobei der
Halsgurt geschlossen und angelegt ist,
- Fig. 4:
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 3, wobei der Halsgurt des erfindungsgemäßen Halfters
geschlossen und angelegt ist und Zaumzeug (ohne Gebiss) vollständig angelegt ist,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht entsprechend Fig. 4, wobei der Halsgurt des erfindungsgemäßen Halfters
geöffnet ist, so dass das Halfter abgenommen werden kann.
- Fig. 6:
- eine seitliche Detailansicht mit vollständig angelegtem Halfter, wobei eine bevorzugte
Ausführungsform mit einem Längenverstellmittel im Nasengurt dargestellt ist.
[0028] Die Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Halfters
in vollständig angelegtem und geschlossenen Zustand am Kopf eines Pferdes. Das Halfter
umfasst einen Halsgurt 1, welcher mit einem ersten Öffnungsmittel 2, das hier als
Bolzenkarabiner ausgeführt ist, geöffnet werden kann. Solche Bolzenkarabiner sind
für diese Anwendung üblich und vielfach bewährt. Der Halsgurt ist aus einem Nackenriemen
6 und einem Kehlriemen 7 zusammengesetzt und der Nasengurt 3 aus einem Nasenriemen
8 und einem Kinnriemen 9. Dabei kann der Nackenriemen 6 und der Nasenriemen 8 beispielsweise
gepolstert ausgeführt sein, was in vorteilhafter Weise den Tragekomfort für das Tier
steigert, weil diese beiden Gurte im angelegten Zustand des Halfters gewöhnlich am
Kopf anliegen, während der Kehlriemen 7 und der Kinnriemen 9 üblicherweise beabstandet
zum Kopf des Tieres verlaufen.
[0029] Der Halsgurt umschließt ungefähr ringförmig den hinteren Kopfbereich, des Tieres
hinter dessen Ohren, etwa im Übergangsbereich vom Kopf zum Hals des Tieres. Im vorderen
Bereich des Kopfes des Tieres zwischen Maul und Augen umschließt ein Nasengurt 3 den
Tierkopf, auch der Nasengurt 3 ist dabei ungefähr ringförmig ausgebildet. Mittels
des Öffnungsmittels 5 lässt sich der Nasengurt 3 in erfindungsgemäßer Weise selektiv
öffnen. Über Verbindungsriemen 4 sind der Hals- und der Nasengurt miteinander verbunden.
In der bevorzugten Ausführungsform gemäß Figur 1 umfasst Das Halfter drei Verbindungsriemen
4, je einer an den beiden Seiten des Kopfes und einer entlang der Unterseite. Die
Verbindungsmittel 10 stellen die Verbindung der Gurte miteinander her. Die Verbindungsmittel
10a am Nasengurt 3 sind als im Wesentlichen quadratischer Metallring ausgeführt und
die Verbindungsmittel 10c am Halsgurt 1 als kreisrunder Metallring. Die Verbindungsmittel
10b am Nasengurt 3 unterhalb des Kinns des Pferdes sind als zwei zusammenhängende
Metallringe ausgeführt, wobei ein Ring kreisrund und so vergrößert ausgeführt ist,
dass der Halteriemen oder Führstrick 13 daran befestigt werden kann. Die Ausführung
aus Metall ist stabil und langlebig und vielfach für diese Anwendung bewährt. Die
Verbindungsmittel 10a und c werden auch dazu genutzt den Hals- und den Nasengurt aus
mehreren Teilriemen und nicht einstückig auszuführen. Über die kreisrunden Verbindungselemente
10c im Halsgurt 1 kann so auf einfache Weise der Verlauf des Halsgurtes 1 durch eine
Anpassung der Winkel zwischen dem Nackenriemen 6 und dem Kehlriemen 7 verändert und
so auf unterschiedliche anatomische Gegebenheiten verschiedener Tiere angepasst werden.
Die Verbindungsriemen 4 sind ebenso im Winkel veränderlich und damit anpassbar mittels
der kreisrunden Verbindungselemente 10 c am Halsgurt 1 befestigt. Zur Anpassbarkeit
des erfindungsgemäßen Halfters trägt es weiterhin bei, dass der Halsgurt 1 mit einem
Längenverstellmittel 11 versehen ist, im Beispiel der Figur 1 derart ausgeführt, dass
der Nackenriemen 6 in seiner Länge verstellt werden kann. Das Längenverstellmittel
11 ist im dargestellten Beispiel als Dornschließe ausgeführt. Hier nicht dargestellt
ist ein optionales Längenverstellmittel am Nasengurt 3, beispielsweise zur Längenverstellung
des Kinnriemens 9. Eine bevorzugte Ausführungsform mit einem Längenverstellmittel
zur Längenverstellung des Kinnriemens ist in Figur 6 dargestellt.
[0030] Die Figur 2 zeigt eine Detailansicht des erfindungsgemäßen Halfters mit dem erfindungsgemäßen
Öffnungsmittel 5 des Nasengurtes 3, hier als federbelastet selbstschließender Karabinerhaken
ausgeführt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Haken beschränkt, es sind
vielmehr jegliche Öffnungsmittel denkbar, insbesondere Bolzenkarabiner, Schnappkarabiner,
Steckschnallen oder Magnetverschlüsse unterschiedlicher Arten und Ausführungen, auch
in einhändig bedienbaren Ausführungen.
[0031] Der Karabinerhaken 5 ist fest mit dem Nasenriemen 8 verbunden und lösbar mit dem
Verbindungsmittel 10a verbindbar. Am Verbindungsmittel 10a wiederum sind der Verbindungsriemen
4 zum nicht dargestellten Halsgurt und der Kinnriemen 9, der im Kinnbereich unter
dem Kopf des Tieres hindurch auf die andere Seite des Kopfes verläuft, dauerhaft befestigt.
Nicht dargestellt ist eine weitere mögliche Ausführungsform zur Realisierung des erfindungsgemäß
selektiv zu öffnenden Nasengurtes 3, bei der das Öffnungsmittel 5 fest mit dem Kinnriemen
9 verbunden ist und lösbar mit dem Verbindungsmittel 10a verbindbar ist.
[0032] Die Figur 3 zeigt eine Seitenansicht mit dem erfindungsgemäßen Halfter in teilweise
abgelegtem Zustand. Der Halsgurt 1 ist dabei geschlossen und das Tier kann mittels
eines Halteriemens oder Führstricks 13 weiterhin angebunden oder geführt werden. Der
Nasengurt 3 jedoch ist abgelegt, so dass der komplette vordere Kopfbereich des Tieres
frei ist. Um das Halfter vom vollständig angelegten Zustand entsprechend der Figur
1 in den hier dargestellten, teilweise abgelegten, Zustand zu überführen, wird der
Nasengurt 3 mit dem zweiten Öffnungsmittel 5 geöffnet, die Nase freigelegt und der
Nasengurt 3 mit den Verbindungsriemen 4 dann vom Kopf des Tieres abgenommen, der Nasengurt
kann mit dem Öffnungsmittel wahlweise direkt wieder verschlossen werden. Die Figur
3 zeigt, dass es auch möglich ist den verschlossenen Halsgurt am Hals des Tieres nach
hinten zu verschieben. Es ist zu erkennen, dass der freigelegte Kopf des Tieres in
vorteilhafter Weise auch beispielsweise gewaschen und gepflegt werden könnte, ohne
dass Riemen eines Halfters dabei stören.
[0033] Die Figur 4 zeigt eine Seitenansicht entsprechend der Figur 3, wobei am Kopf des
Tieres ein anderes Halfter oder auch ein Zaumzeug 12 angelegt ist. Der Halsgurt 1
des erfindungsgemäßen Halfters ist weiterhin geschlossen und das Tier kann mittels
des Halteriemens oder Führstricks 13 angebunden oder geführt werden. Es ist klar zu
erkennen, dass kein Bereich des Kopfes des Tieres vom erfindungsgemäßen Halfter bedeckt
ist, so dass das andere Halfter oder Zaumzeug 12 problemlos angelegt werden kann,
während das Tier dabei zu jedem Zeitpunkt mit dem Halsgurt des erfindungsgemäßen Halfters
gesichert bleibt.
[0034] Mit angelegtem Zaumzeug oder anderem Halfter 12 kann das Tier daran angebunden oder
geführt werden, so dass entsprechend der Darstellung der Figur 5 das erfindungsgemäße
Halfter geöffnet und abgenommen werden kann. Dazu wird der Halsgurt 1 des Halfters
mit dem ersten Öffnungsmittel 2 des Halsgurtes geöffnet. Der Halsgurt 1 und damit
das ganze Halfter ist gelöst und kann, insbesondere nach vorne, abgenommen werden.
[0035] In der umgekehrten Reihenfolge wird vorgegangen, um das erfindungsgemäße Halfter
anzulegen und dabei von einem anderen Halfter oder Zaumzeug zu wechseln.
[0036] Die Figur 6 zeigt eine Detailansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Halfters. Dabei ist der Kinnriemen 9 mit einem integrierten Längenverstellmittel 11
ausgeführt. Im dargestellten Beispiel ist das Längenverstellmittel 11 als Dornschließe
ausgeführt, was in robuster und langlebiger Weise ein einfaches Verstellen der Länge
des Kinnriemens 9 und damit des Umfangs des Nasengurtes 3 ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Halsgurt
- 2
- Öffnungsmittel Halsgurt
- 3
- Nasengurt
- 4
- Verbindungsriemen
- 5
- Öffnungsmittel Nasengurt
- 6
- Nackenriemen
- 7
- Kehlriemen
- 8
- Nasenriemen
- 9
- Kinnriemen
- 10
- Verbindungsmittel
10a Verbindungsmittel Nasengurt
10b Verbindungsmittel und Befestigungsmittel Nasengurt
10c Verbindungsmittel Halsgurt
- 11
- Längenverstellmittel
- 12
- Zaumzeug / anderes Halfter
- 13
- Halteriemen oder Führstrick
1. Halfter zum Anordnen am Kopf eines Tieres, insbesondere eines Reittieres, bevorzugt
eines Pferds, aufweisend einen Halsgurt (1) zur Anordnung an einem Halsbereich des
Tieres mit darin integrierten ersten Öffnungsmittel (2) zum An- und Ablegen des Halfters,
und einen Nasengurt (3) zur Anordnung in einem Nasenbereich des Tieres, wobei der
Halsgurt (1) und Nasengurt (3) über wenigstens einen, bevorzugt zwei, weiter bevorzugt
drei, Verbindungsriemen (4) miteinander verbunden sind
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nasengurt (3) darin integrierte zweite Öffnungsmittel (5) zum selektiven Öffnen
des Nasengurts (3) aufweist.
2. Halfter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Öffnungsmittel (5) als selbstständig, insbesondere durch eine Federkraft,
schließendes Öffnungsmittel ausgebildet sind.
3. Halfter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Öffnungsmittel (5) einen Karabinerhaken, bevorzugt einen Schnappkarabinerhaken,
umfassen.
4. Halfter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Öffnungsmittel (5) mit Verbindungsmitteln (10a) zusammenwirken, welche
zwischen Nasengurt (3) und Verbindungsriemen (4) angeordnet sind.
5. Halfter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Öffnungsmittel (5) derart ausgebildet sind, dass diese in einem geschlossenen
Zustand in einen Steg der Verbindungsmittel (10a) eingreifen.
6. Halfter nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (10a) zwischen einem Nasengurt (3) und einem Verbindungsriemen
als im Wesentlichen mehrgliedriges, insbesondere viergliedriges Verbindungselement
ausgebildet ist, welches den Verbindungsriemen (4) mit einem oder mehreren Teilen
des Nasengurtes (3) verbindet.
7. Halfter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verbindungsriemen (4) derart ausgebildet ist, dass dieser sich
im Wesentlichen parallel zu einer Längenerstreckung des Kopfes erstreckt und bevorzugt
frei von Öffnungsmitteln ist.
8. Halfter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halsgurt (1) und/oder der Nasengurt (3) aus jeweils mindestens zwei Teilriemen
(6 und 7, 8 und 9), insbesondere einem oberen und unteren Teilriemen, besteht, wobei
die Teilriemen durch jeweilige Verbindungsmittel (10) miteinander verbunden sind.
9. Halfter nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halsgurt (1) und/oder der Nasengurt (3), insbesondere der Nackenriemen (6) und/oder
der Kinnriemen (9), integrierte Längenverstellmittel (11) zur Anpassung der Riemenlänge
aufweisen.
10. Halfter nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halsgurt (1) und/oder der Nasengurt (3), insbesondere der Kinnriemen (9), Befestigungsmittel,
insbesondere eine Befestigungsöse oder Befestigungsschlaufe oder einen Befestigungsring,
aufweisen, welche zur selektiven Anbindung eines Halteriemens (13) für das Halfter
ausgebildet sind, wobei bevorzugt eines oder mehrere der Verbindungsmittel (10) so
ausgeführt ist/sind, dass es/sie als Befestigungsmittel genutzt werden kann/können.
11. Halfter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsmittel (2, 5) und/oder Verbindungsmittel (10) und/oder Längenverstellmittel
(11) und/oder Befestigungsmittel aus Metall, insbesondere aus korrosionsbeständigem
oder beispielsweise mittels einer Beschichtung korrosionsgeschütztem Stahl, ausgebildet
sind.
12. Halfter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (10c) zwischen einem Halsgurt (1) und einem Verbindungsriemen
(4) als Befestigungsring ausgebildet ist, wobei der Verbindungsriemen (4) am Befestigungsring
wenigstens teilweise rotierbar angeordnet ist.