[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschereisystem zur energiereduzierten Behandlung von
Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten, an die Frischwasser bereitgestellt
wird und die Abwasser erzeugen. Die Erfindung richtet sich dabei weiterhin auf ein
Verfahren zum Betrieb eines solchen Wäschereisystems zur energiereduzierten Behandlung
der Wäsche.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der
DE 10 2006 020 003 A1 ist ein Wäschereisystem zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche bekannt, umfassend
mehrere Wäschebehandlungsautomaten, wobei die Wärmeenergie, die aus der ausgestoßenen
Fortluft der Wäschebehandlungsautomaten hervorgeht, dem sogenannten Wrasen, einem
gemeinsamen Wärmetauscher zugeführt wird. Diese Energie aus der Fortluft wird umgewandelt
in Warmwasser oder Warmluft in Form von Frischwasser oder Frischluft. Dafür ist gemäß
der Offenbarung ein zentraler Wärmetauscher vorgesehen, in den die feuchte, warme
Fortluft der Wäschebehandlungsautomaten zugeführt wird. Über einen Wasserkreislauf
wird Wasser an der Trocknung der feuchten, warmen Fortluft erwärmt, um über dieses
erwärmte Wasser in einem geschlossenen Wasserkreislauf wiederum kaltes Frischwasser
zu erwärmen. Nachteilhafterweise erfolgt keine Nutzung der Wärmeenergie aus dem warmen
Abwasser der Wäschebehandlungsautomaten, dessen Nutzung möglichst gesteuert und insofern
optimiert erfolgen soll. Ein einfacher Wärmetausch ist dabei in der Regel nicht hinreichend,
da die Wäschebehandlungsautomaten intermittierend betrieben werden, die Abwärme insofern
auch nur zeitweise zur Verfügung steht, es aber stehts zur erforderlichen Zeit wünschenswert
ist, die Wärmeenergie zum Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten zum Zeitpunkt der
Inbetriebnahme bereitzuhalten.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der weiteren Reduktion erforderlicher Energie
für Wäschereisysteme mit mehreren Wäschebehandlungsautomaten, an die Frischwasser
bereitgestellt wird und die heißes Abwasser erzeugen. Insbesondere soll ein Verfahren
zum Betrieb derartiger Wäschereisysteme mit mehreren Wäschebehandlungsautomaten verbessert
werden, indem diese mit einen insgesamt geringeren Energiebedarf ausgelegt werden
können. Der verringerte Energiebedarf sollte sich dabei insbesondere dadurch ergeben,
dass zumindest das Abwasser, vorzugsweise auch die Fortluft, mit deutlich verringerten
Temperaturen in die Umgebung entlassen werden. Dabei soll mit besonderem Vorteil auch
die Energie genutzt werden, die bereits bei der versorgerseitigen Bereitstellung des
Frischwassers vorherrscht.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Wäschereisystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
12 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass ein zentraler Frischwasserwarmtank
eingerichtet ist, in dem warmes Frischwasser zur Versorgung der mehreren Wäschebehandlungsautomaten
bevorratbar ist, ferner ist vorgesehen, einen zentralen Abwassersammeltank einzurichten,
in dem warmes Abwasser aus den mehreren Wäschebehandlungsautomaten bevorratbar ist,
und es soll ein zentraler Wärmetauscher eingerichtet sein, der mit dem warmen Abwasser
und mit Frischwasser durchströmbar ist, sodass Wärme vom Abwasser an das Frischwasser
überführbar ist.
[0006] Kerngedanke der Erfindung ist der zentrale und direkte Wärmetausch der Wärme aus
dem warmen Abwasser, das aus dem Betrieb der mehreren Wäschebehandlungsautomaten entsteht,
mit dem Frischwasser vom zumeist städtischen Frischwasserversorger, sodass das Frischwasser
vom Frischwasserversorger unmittelbar aufgewärmt wird, um schließlich in den zentralen
Frischwasserwarmtank zu gelangen. Das Befüllen des Frischwasserwarmtankes erfolgt
dabei durch den Systemdruck des Frischwassers vom Frischwasserversorger, das über
die Frischwasserleitung und damit vom Versorger bereitgestellt wird. Der versorgerseitige
Systemdruck ist dabei hinreichend, um das Frischwasser durch den zentralen Wärmetauscher
hindurchzuführen, und um schließlich den zentralen Frischwasserwarmtank zu befüllen.
Das durch den Wärmetauscher geführte Abwasser erkaltet bei der Wärmeübergabe und kann
anschließend einem Abwasserkanal zugeführt werden, wobei auf weitere Prozessschritte
einer Aufbereitung des Abwassers nicht eingegangen wird, diese können jedoch vorgesehen
sein.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, dass ein Frischwasserkalttank gespart werden
kann, sodass das Wäschereisystem frei von einem Frischwasserkalttank ausgeführt ist.
Der Systemdruck des Versorgers über die Frischwasserleitung ist bei hinreichend, um
das kalte Frischwasser durch den Wärmetauscher hindurch zu führen, das anschließend
in den Frischwasserwarmtank gelangt. Mit anderen Worten bildet der städtische oder
private Wasserversorger das Frischwasserreservoir.
[0008] Für eine einwandfreie Funktion und insbesondere für die Aufheizung des Frischwassers
auf die gewünschte Temperatur und zur Weiterführung in den Frischwasserwarmtank kann
im Anschluss an die Wäschebehandlungsautomaten vorzugsweise ein Abwasserpuffertank
eingerichtet sein, in dem das Abwasser der mehreren Wäschebehandlungsautomaten zunächst
zwischengespeichert wird, um anschließend über eine regelbare Pumpe das warme Abwasser
in den Abwassersammeltank zu überführen. Der Abwasserpuffertank kann auch als Sumpftank
für die regelbare Pumpe gebäudeseitig eingerichtet sein. So kann der Füllstand des
Abwassersammeltankes eingestellt werden, insbesondere wenn über eine geregelte Pumpe
das Abwasser aus dem Abwassersammeltank schließlich dem zentralen Wärmetauscher zugeführt
wird. Die Zuführung erfolgt dabei über eine geregelte Pumpe mit einer Regelung, die
einen Volumenstrom an warmem Abwasser durch den zentralen Wärmetauscher hindurchführt,
der so bestimmt ist, dass die sich ergebende Erwärmung des Frischwassers in den gewünschten
Temperaturbereich fällt. Durch die Einrichtung einer Pumpe zur Befüllung des zentralen
Abwassersammeltankes und mit einer Pumpe zur Entleerung des Abwassersammeltankes entsteht
der Vorteil, dass insbesondere unter Ausnutzung des Abwasserpuffertankes immer der
gewünschte Füllstand im Abwassersammeltank aufrecht erhalten werden kann.
[0009] Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn der Wärmetauscher mittels eines Koaxialrohr-Wärmetauschers
gebildet ist. Koaxialrohr-Wärmetauscher besitzen ein Innenrohr und ein Außenrohr,
wobei das Innenrohr im Außenrohr koaxial eingebracht ist. Das Innenrohr kann dabei
mit dem warmen Abwasser durchströmt werden, während das Außenrohr mit dem kalten Frischwasser
durchströmt und aufgeheizt wird, wobei auch eine umgekehrte Durchströmung denkbar
ist. Die Durchströmung erfolgt dabei vorzugsweise im Gegenstrom-Prinzip, sodass sich
die beiden Fließrichtungen der Flüssigkeiten entgegenstehen. Mit besonderem Vorteil
kann der Wärmetauscher schraubenförmig ausgeführt sein, und dieser kann um den Frischwasserwarmtank
und/oder um den Abwassersammeltank herum angeordnet sein. Die geometrische Ausgestaltung
des Wärmetauschers kann beispielsweise eine Höhe von 3000mm bei einem Durchmesser
von 1.800mm betragen. Dabei ist es auch denkbar, zumindest zwei oder mehrere Wärmetauscher
mit dieser oder einer abweichenden Geometrie vorzusehen, die nacheinander oder parallel
durchströmt werden. So kann beispielsweise auch ein erster Wärmetauscher um den Frischwasserwarmtank
und ein zweiter Wärmetauscher um den Abwassersammeltank angeordnet sein, sodass in
besonderer Weise eine raumsparende Anordnung und Ausgestaltung des Wärmetauschers
erreicht wird.
[0010] Als Bestandteil des Wäschereisystems ist wenigstens ein Abschnitt einer Frischwasserleitung
eingerichtet, aus der Frischwasser von einem externen Versorgungsbetrieb dem Wärmetauscher
zuführbar ist, wobei ferner eine Leitungsverbindung von der Frischwasserleitung in
den Frischwasserwarmtank hinein eingerichtet ist, insbesondere für einen Notbetrieb.
Die Frischwasserleitung steht versorgerseitig unter Überdruck, sodass dieser Überdruck
ausreichend ist, nicht nur das Frischwasser durch den Wärmetauscher und schließlich
in den Frischwassertank zu befördern, sondern es ist für den Notbetrieb auch eine
Art Bypass-Leitung in Form der Leitungsverbindung vorgesehen, sodass von der Frischwasserleitung
das kalte Frischwasser auch direkt in den Frischwasserwarmtank geleitet werden kann.
Die Leitungsverbindung dient zum einen einem Notbetrieb, in der eine Drossel eingebracht
sein kann, um den Volumenstrom der als Bypass dienenden Leitungsverbindung von Hand
oder automatisch einzustellen. Allerdings kann die Überführung des kalten Frischwassers
über die Leitungsverbindung direkt in den Frischwasserwarmtank andererseits auch dazu
dienen, die Temperatur im Frischwasserwarmtank unmittelbar und in kurzen Zeitzyklen
zu beeinflussen, insbesondere wenn diese durch Frischwasser, das über den Wärmetauscher
in den Frischwasserwarmtank gelangt ist, zu hoch ist und die Temperatur in kurzer
Zeit verringert werden soll.
[0011] Mit besonderem Vorteil ist eine erste Ventilanordnung in der Frischwasserleitung
eingerichtet, mit der der Volumenstrom von der Frischwasserleitung in den Frischwasserwarmtank
beeinflusst werden kann und an der Ventilanordnung ist zudem die Leitungsverbindung
angeordnet, die von der Frischwasserleitung direkt in den Frischwasserwarmtank hinein
führt. Die erste Ventilanordnung kann für eine Bedienperson von Hand oder mittels
einer Steuereinheit auch insbesondere remote elektromotorisch oder pneumatisch betätigbar
sein, und die Ventilanordnung bildet mit besonderem Vorteil ein Durchflussregelventil,
um den Volumenstrom in der Leitungsverbindung von der Versorgerseite hin zum Frischwasserwarmtank
einzuregeln. Die Regelung der Ventilanordnung kann über eine Steuereinheit vorgesehen
werden, auf die später eingegangen wird.
[0012] Die erste Ventilanordnung dient dabei sowohl zur Regelung des Volumenstroms durch
die Frischwasserleitung zum Wärmetauscher und insofern auch zum Frischwasserwarmtank
hin, wobei die Ventilanordnung zudem zur Regelung des Volumenstroms in die oder durch
die Leitungsverbindung am Wärmetauscher vorbei direkt in den Frischwasserwarmtank
dienen kann. Die Ventilanordnung insbesondere in Form des Durchflussregelventils kann
als 2/3-Regelventil ausgeführt sein. Erst durch die Anordnung dieser ersten Ventilanordnung
wird es auf einfache Weise möglich, den versorgerseitigen Systemdruck in der Leitungsverbindung
so zu nutzen, dass die gewünschte Menge an Frischwasser in den Frischwasserwarmtank
gelangt, wobei der Standardfall darin besteht, dass das Frischwasser im Wärmetauscher
auf die gewünschte Frischwassertemperatur gebracht wird, die der Frischwasserwarmtank
aufweisen soll, wobei für einen Notbetrieb oder zur weiteren Einregelung der Temperatur
des Frischwassers im Frischwasserwarmtank das Frischwasser auch direkt über die Leitungsverbindung
in den Frischwasserwarmtank geführt werden kann. Für diese Regelaufgaben kann die
erste Ventilanordnung in Form des Durchflussregelventils, insbesondere ausgeführt
als 3/2-Regelventil dienen.
[0013] Zwischen dem Wärmetauscher und dem Frischwasserwarmtank ist eine Frischwasserwarmleitung
eingerichtet, über die das Frischwasser aus dem Wärmetauscher und folglich aus der
Frischwasserleitung in den Frischwasserwarmtank gelangen kann. In dieser Frischwasserwarmleitung
ist gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wäschereisystems
ein Kondensationswärmetauscher eingerichtet. Der Kondensationswärmetauscher dient
insbesondere zur weiteren Erwärmung des Frischwassers auf die Temperatur, die im Frischwasserwarmtank
gefordert ist. Hierfür kann in den Kondensationswärmetauscher Fortluft eingeleitet
werden, die beim Betrieb der Wäschebehandlungsautomaten entsteht, sodass Wärme aus
der Fortluft, eingangs als Wrasen bezeichnet, an das bereits im Wärmetauscher erwärmte
Frischwasser zur noch weiteren Erwärmung desselben überführt werden kann. Der Kondensationswärmetauscher
kann dabei so ausgebildet sein, dass der Wasserdampf in der feuchten, heißen Fortluft
im Kondensationswärmetauscher kondensiert, wodurch Energie freigesetzt wird, die an
das Frischwasser abgegeben werden kann.
[0014] Über die Strecke der Frischwasserwarmleitung wird das Frischwasser insofern mittels
des Kondensationswärmetauschers aus dem Wärmetauscher kommend weiter erwärmt, und
gelangt mit der geforderten Temperatur in den Frischwasserwarmtank, vorzugsweise dann,
wenn die Temperatur des Frischwassers durch den Wärmetauscher nicht erreicht wird.
Dies kann beispielsweise auftreten, wenn die Wäschebehandlungsautomaten längere Zeit
kein warmes Abwasser erzeugt haben, durch einen aktuellen Betrieb jedoch beispielsweise
unmittelbar heiße, feuchte Fortluft erzeugen. So ist es auch denkbar, dass wenigstens
teilweise oder vollständig der Kondensationswärmetauscher den über das Abwasser betreibbaren
Wärmetauscher ersetzt, zumindest zeitweise.
[0015] Es sei erwähnt, dass zum Betrieb zumindest Teile der Wäschebehandlungsautomaten Heißdampf
benötigt wird, der aus einem bereitgestellten Dampfspeicher entnommen werden kann.
Dabei kann zudem vorgesehen sein, dass die Aufheizung des Wassers im Dampfspeicher
auch mittels des Wärmetauschers und/oder mittels des Kondensationswärmetauscher erfolgen
kann, also parallel oder ergänzend zum Frischwasser. Insbesondere kann ein Teil des
erwärmten Frischwassers, vorzugsweise nach Durchlauf durch den Kondensationswärmetauscher,
in den Dampfkessel geführt, in diesem gespeichert und insbesondere mittels weiterer
Wärmequellen weiter erwärmt werden.
[0016] Mit noch weiterem Vorteil ist eine zweite Ventilanordnung in der Frischwasserwarmleitung
eingerichtet, über die dem mit dem Kondensationswärmetauscher erwärmten Frischwasser
kaltes Frischwasser aus der Frischwasserleitung zumischbar ist, bevor dieses in den
Frischwasserwarmtank überführt wird. Über die zweite Ventilanordnung, die ebenfalls
als Durchflussregelventil ausgestaltet sein kann, kann die Zumischung von kaltem Frischwasser
so eingeregelt werden, dass die gewünschte Temperatur im Frischwasserwarmtank gehalten
werden kann. Für die Beimischung von Frischwasser über die zweite Ventilanordnung
kann eine zweite, unabhängige Frischwasserleitung direkt an die Ventilanordnung geführt
sein, um versorgerseitig kaltes Frischwasser an die zweite Ventilanordnung zu führen.
In der Frischwasserleitung befindet sich insofern die erste Ventilanordnung, bevor
diese dann in den Wärmetauscher führt. Nach dem Wärmetauscher folgt dann der Kondensationswärmetauscher
in der Frischwasserwarmleitung, in der anschließend auch die zweite Ventilanordnung
angeordnet ist, bevor das 2-fach erwärmte Frischwasser in den Frischwasserwarmtank
führt.
[0017] Weiterhin weist das Wäschereisystem eine Steuereinheit auf, die zumindest zur Steuerung
und/oder Regelung der ersten Ventilanordnung und/oder zur Steuerung und/oder Regelung
der zweiten Ventilanordnung eingerichtet ist. Um die erste und/oder zweite Ventilanordnung
anzusteuern, kann die Steuereinheit beispielsweise als Führungsgröße die Temperatur
und/oder den Füllstand im Frischwasserwarmtank zugrunde legen. Weiterhin kann die
Steuereinheit dazu eingerichtet sein, wenigstens eine der Pumpen anzusteuern, insbesondere
um die Drehzahl der Pumpen und insofern die Förderrate der Pumpen zu steuern.
[0018] So kann der Frischwasserwarmtank eine Temperaturmesseinrichtung aufweisen, die zur
Ausgabe eines Temperaturmesswertes an die Steuereinheit eingerichtet ist und/oder
es ist vorgesehen, dass in der in den Frischwasserwarmtank führenden Frischwasserleitung
eine Temperaturmesseinrichtung angeordnet ist, die zur Ausgabe eines Temperaturmesswertes
an die Steuereinheit eingerichtet ist.
[0019] So ist mit weiterem Vorteil die Steuereinheit zur Steuerung einer ersten Pumpe zur
Förderung eines bestimmten Volumenstromes von einem Abwasserpuffertank in den Abwassertank
und/oder zur Steuerung einer zweiten Pumpe zur Förderung eines bestimmten Volumenstromes
aus dem Abwassertank in den Wärmetauscher und/oder zur Steuerung wenigstens einer
dritten Pumpe zur Förderung eines bestimmten Volumenstromes an warmem Frischwasser
aus dem Frischwasserwarmtank an die mehreren Wäschebehandlungsautomaten eingerichtet
ist, wobei auch jedem der Wäschebehandlungsautomaten eine eigene Pumpe zugeordnet
sein kann. Die Bestimmung des Volumenstroms zur Ansteuerung der Pumpen kann über die
Steuereinheit ermittelt werden, beispielsweise über die Temperatur im Frischwasserwarmtank
oder im Abwassertank, über den Füllstand im Frischwasserwarmtank oder im Abwassertank
oder über den aktuellen Bedarf an warmem Frischwasser der einzelnen Wäschebehandlungsautomaten.
Die Steuereinheit ist daher mit Vorteil auch mit den Wäschebehandlungsautomaten gekoppelt.
Weiterhin kann die Steuereinheit die Temperatur des versorgerseitigen Frischwassers
in der Frischwasserleitung sowie den Durchfluss an den Wärmetauscher mittels eines
Durchflussmessers bestimmen, und es ist denkbar, dass die Steuereinheit als weitere
Eingangsgröße die Ein- und Ausgangstemperaturen des Frischwassers und des Abwassers
in und aus dem Wärmetauscher misst und für die Ansteuerung der Ventilanordnungen und
der Pumpen verwendet wird.
[0020] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf Verfahren zum Betrieb eines Wäschereisystems
zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten,
an die Frischwasser geführt wird und durch die Abwasser erzeugt wird, und wobei das
Verfahren wenigstens die folgenden weiteren Schritte aufweist: Einrichten eines zentralen
Frischwasserwarmtankes, in dem warmes Frischwasser zur Versorgung der mehreren Wäschebehandlungsautomaten
bevorratet wird; Einrichten eines zentralen Abwassersammeltankes, in dem warmes Abwasser
aus den mehreren Wäschebehandlungsautomaten bevorratet wird und Einrichten eines zentralen
Wärmetauschers, der mit dem warmen Abwasser und mit Frischwasser durchströmt wird,
sodass Wärme vom Abwasser an das Frischwasser überführt werden kann.
[0021] Dabei ist insbesondere eine zentrale Frischwasserleitung eingerichtet, aus der Frischwasser
dem Wärmetauscher zugeführt wird, wobei ferner eine Leitungsverbindung von der Frischwasserleitung
in den Frischwasserwarmtank hinein eingerichtet ist, über die Frischwasser direkt
in den Frischwasserwarmtank geführt werden kann.
[0022] Weiterhin ist mit besonderen Vorteil ein Kondensationswärmetauscher eingerichtet,
in den Fortluft aus den mehreren Wäschebehandlungsautomaten eingeleitet wird und in
dem Wärme der Fortluft an das bereits im Wärmetauscher erwärmte Frischwasser zur noch
weiteren Erwärmung überführt wird. Der Kondensationswärmetauscher befindet sich dabei
insbesondere in einer Frischwasserwarmleitung, die sich zwischen dem Wärmetauscher
und dem Frischwasserwarmtank erstreckt. Dabei ist es auch denkbar, dass die Fortluft
entweder vollständig oder teilweise oder gar nicht dem Kondensationswärmetauscher
zugeführt wird, abhängig davon, wie hoch die Vortemperatur des erwärmten Frischwassers
bereits ist, das den Wärmetauscher verlässt und über die Frischwasserwarmleitung in
den Kondensationswärmetauscher geführt wird. Die Nutzung der Abwärme aus dem Abwasser
und/oder aus der Fortluft kann von den Betriebsbedingungen abhängen, die die Wäschebehandlungsautomaten
aktuell aufweisen, zum Beispiel ob diese nach einer Stillstandsphase erst wieder in
Betrieb genommen werden oder welche der mehreren Wäschebehandlungsautomaten aktuell
in Betrieb sind.
[0023] Das Verfahren sieht vorteilhafterweise weiterhin vor, dass eine erste Ventilanordnung
in der Frischwasserleitung eingerichtet ist, über die mit der Leitungsverbindung von
der Frischwasserleitung Frischwasser in den Frischwasserwarmtank hinein geführt wird.
Zusätzlich kann eine zweite Ventilanordnung in der Frischwasserwarmleitung eingerichtet
sein, über die dem mit dem Kondensationswärmetauscher erwärmten Frischwasser kaltes
Frischwasser aus der Frischwasserleitung zugemischt wird, bevor dieses in den Frischwasserwarmtank
überführt wird. Dabei ist erfindungsgemäß eine zentrale Steuereinheit zur Steuerung
der ersten Ventilanordnung in der Frischwasserleitung und/oder der zweiten Ventilanordnung
in der Frischwasserwarmleitung eingerichtet, wobei mittels der Steuereinheit die Steuerung
zumindest einer Ventilanordnung wenigstens basierend auf der Temperatur des Frischwassers
im Frischwasserwarmtank und/oder basierend auf der Temperatur im Abwassersammeltank
ausgeführt wird.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0024] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform des Wäschereisystems mit einem Wärmetauscher zur Aufheizung
des Frischwassers mittels des warmen Abwassers;
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems mit dem ersten Wärmetauscher und mit
einem Kondensationswärmetauscher zur Aufnahme von Wärme aus der Fortluft der Wäschebehandlungsautomaten
zur Aufheizung des Frischwassers;
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel des Wäschereisystems gemäß Figur 2, wobei das aufgeheizte
Wasser über eine Frischwasserleitung mit Kaltwasser gemischt werden kann und
- Figur 4
- eine Ansicht der Anordnung des Wärmetauschers in Verbindung mit dem Frischwassertank
oder alternativ mit dem Abwassersam m eltank.
[0025] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen verschiedene in ihren Varianten aufeinander aufbauende
Ausführungsbeispiele von Wäschereisystemen 100 gemäß der vorliegenden Erfindung. Im
Folgenden werden zunächst die Gemeinsamkeiten der Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0026] Das Wäschereisystem 100 weist mehrere Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 auf,
die beispielsweise Finisher, Trockner, Mangeln oder dergleichen betreffen können,
wobei die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 ferner Taktwaschautomaten oder sogenannte
Durchlaufwaschmaschinen umfassen können. Derartige Wäschebehandlungsautomaten 10,
11, 12 benötigen für ihren Betrieb erwärmtes Frischwasser 13 und erzeugen selbst erwärmtes
Abwasser 14, wobei das Frischwasser 13 in der Regel von städtischen Versorgern bezogen
wird, wobei es allerdings auch denkbar ist, dass je nach Prozessschritt zum Betrieb
der Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 aufbereitetes Abwasser 14 das Frischwasser
13 bildet oder diesem beigemengt wird. Das Abwasser 14 weist dabei zumeist eine höhere
Temperatur auf als die geforderte Temperatur des erwärmten Frischwassers 13.
[0027] Die Ausführungsbeispiele des Wäschereisystems 100 zeigen schematisch eine Abführung
des Abwassers 14 aus den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12, das zunächst einem
Abwasserpuffertank 28 zugeführt wird, um anschließend über eine Pumpe 29 durch eine
Rückführleitung 38 in einen Abwassersammeltank 16 zu gelangen, wo das warme Abwasser
14 gespeichert wird.
[0028] Das Wäschereisystem 100 ist über eine Frischwasserleitung 18 an ein Versorgernetz
angeschlossen, sodass über die Frischwasserleitung 18 das Wäschereisystem 100 das
Frischwasser 13 beziehen kann. Das Frischwasser 13 weist beispielsweise eine Temperatur
von 12°C auf, und gelangt zunächst über eine erste Ventilanordnung 20 in einen Wärmetauscher
17, um anschließend über eine Frischwasserwarmleitung 27 in einen Frischwasserwarmtank
15 zu fließen. Im Wärmetauscher 17 wird das Frischwasser 13 beispielsweise auf eine
Temperatur von 50°C erwärmt, die auch beispielsweise 10°C höher oder niedriger, vorzugsweise
5°C höher oder niedriger, liegen kann. Die Erwärmung des kalten Frischwassers 13 hängt
insbesondere von der Temperatur des Abwassers 14 aus dem Abwassersammeltank 16 ab,
wobei auch die Durchflussmenge des Abwassers 14 eine Rolle spielt, ebenso ist es entscheidend,
mit welcher Fließgeschwindigkeit das Frischwasser 13 den Wärmetauscher 17 durchströmt.
[0029] Um die Temperatur des Frischwassers 13 innerhalb des Frischwasserwarmtankes 15 auf
das gewünschte Niveau zu bringen, beispielsweise auf 55°C, ist eine Steuereinheit
24 vorgesehen, die in Figur 3 grafisch dargestellt ist, und im Ausführungsbeispiel
des Wäschereisystems 100 gemäß Figur 1 und gemäß Figur 2 in gleicher Weise eingerichtet
ist, jedoch grafisch nicht dargestellt wurde.
[0030] Die Steuereinheit 24 nimmt verschiedene Messgrößen im Wäschereisystem 100 auf, und
ist dazu eingerichtet, bestimmte Schaltelemente oder aktive Elemente im Wäschereisystem
100 anzusteuern. So befindet sich in der Frischwasserleitung 18 die erste Ventilanordnung
20, beispielsweise ausgeführt als Durchflussregelventil, die mit der Steuereinheit
24 ansteuerbar ist. Die Ventilanordnung 20 ermöglicht so eine Steuerung der Menge
an Frischwasser 13, die in den Wärmetauscher 17 und insofern auch in den Frischwasserwarmtank
15 gelangt. Bestimmt werden kann die Menge an Frischwasser 13, die durch die Frischwasserleitung
18 strömt, mittels eines Durchlaufmessers 35, der einen Messwert bereitstellt, der
ebenfalls in nicht näher gezeigter Weise von der Steuereinheit 24 aufgenommen wird.
So kann die erste Ventilanordnung 20 mit der Steuereinheit 24 angesteuert werden,
um eine angepasste Menge an Frischwasser 13 durch den Wärmetauscher 17 pro Zeit hindurchzuführen.
Die Durchströmungsmenge des Wärmetauschers 17 mit dem Frischwasser 13 kann beispielsweise
bereits anhand der Temperatur bestimmt werden, die mit einer Temperaturmesseinrichtung
25 im Frischwasserwarmtank 15 gemessen wird, wobei die Durchflussmenge auch über einen
Füllstandsmesser 32 bestimmt werden kann, mit dem der Füllstand des Frischwassers
13 im Frischwasserwarmtank 15 bestimmt wird.
[0031] Dabei kann die Strömung des Frischwassers 13 durch die erste Ventilanordnung 20,
den Wärmetauscher 17 und schließlich in den Frischwasserwarmtank 15 hinein unter Nutzung
des versorgerseitigen Systemdrucks in der Frischwasserleitung 18 genutzt werden. Hier
kann die Steuereinheit 24 lediglich über eine Drosselwirkung oder eine intermittierende
Freigabe des Durchflusses des Frischwassers 13 durch die Frischwasserleitung 18 mittels
der Steuereinheit 24 geregelt werden, indem die Steuereinheit 24 die erste Ventilanordnung
20 entsprechend ansteuert. Ebenso kann der Durchfluss durch die Leitungsverbindung
19 mittels der Steuereinheit 24 über die erste Ventilanordnung 20 gesteuert werden,
sofern zumindest zeitweise eine direkte Überführung des Frischwassers 13 aus der Frischwasserleitung
18 in den Frischwasserwarmtank 15 erforderlich ist. Optional ist in der Leitungsverbindung
19 ferner eine Drossel 39 eingezeichnet, die ebenfalls von der Steuereinheit 24 angesteuert
werden kann.
[0032] Alternativ zur Ansteuerung der ersten Ventilanordnung 20 durch die Steuereinheit
24 ist es auch denkbar, dass die erste Ventilanordnung 20 manuell bedienbar ist, insbesondere
wenn beispielsweise kurzfristig die Leitungsverbindung 19 zur Zufuhr des Frischwassers
13 in den Frischwasserwarmtank 15 genutzt werden muss. Sofern die Nutzung der Wärme
im Abwasser 14 nicht möglich ist, der Wärmetauscher 17 beispielsweise nicht einsatzbereit
ist, kann auch kaltes Frischwasser 13 aus der Frischwasserleitung 18 in den Frischwasserwarmtank
15 gelangen, und mittels einer elektrischen Heizeinheit 40 direkt im Frischwasserwarmtank
15 aufgeheizt werden. Diese Option sollte allerdings allenfalls in einem Notbetrieb
genutzt werden.
[0033] Das im Frischwasserwarmtank 15 bereitstehende Frischwasser 13 kann über die Pumpe
31 in einer Zuleitung 37 den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 zugeführt werden.
Das von den Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 erzeugte Abwasser 14 hingegen wird
zunächst im Abwasserpuffertank 28 gesammelt und anschließend mittels der Pumpe 29
über eine Rückführleitung 38 dem Abwassersammeltank 16 zugeführt. Beide Pumpen 29
und 31 können über die Steuereinheit 24 angesteuert werden. Auch der Abwassersammeltank
16 weist einen Füllstandsmesser 33 auf, und die Überführung des Abwassers 14 aus dem
Abwasserpuffertank 28 in den Abwassersammeltank 16 kann mittels der Steuereinheit
24 geregelt werden, indem im Abwassersammeltank 16 mittels des Füllstandsmessers 33
der Füllstand gemessen und von der Steuereinheit 24 erfasst wird, sodass die Pumpe
29 entsprechend angesteuert werden kann. In nicht näher gezeigter Weise ist es darüber
hinaus möglich, mit einer weiteren Temperaturmesseinrichtung die Temperatur des Abwassers
14 im Abwassersammeltank 16 zu bestimmen und diesen Temperaturwert der Steuereinheit
24 zuzuführen.
[0034] Das Abwasser 14 mit erhöhter Temperatur kann aus dem Abwassersammeltank 16 mittels
einer Pumpe 30 dem Wärmetauscher 17 zugeführt werden. Die Zufuhrmenge an den Wärmetauscher
17 kann dabei über eine Drehzahlregelung der Pumpe 30, insbesondere mittels der Steuereinheit
24 erfolgen, wobei die Drehzahlregelung so eingerichtet ist, dass die Menge an warmem
Abwasser 14 den Wärmetauscher 17 durchströmt, die notwendig ist, um das Frischwasser
13 auf die gewünschte Temperatur zu bringen, sodass das Frischwasser 13 mit gewünschter
Temperatur über die Frischwasserwarmleitung 27 schließlich in den Frischwasserwarmtank15
überführt wird.
[0035] Die Regelung der Pumpe 30 über dessen Drehzahl ist besonders dann vorteilhaft, wenn
die verfügbare Menge an Abwasser 14 gekoppelt mit einer variierenden Temperatur des
Abwassers 14 schwanken. So kann beispielsweise kälteres Abwasser 14 den Wärmetauscher
17 mit größerer Förderrate durchströmen als wärmeres Abwasser 14, wobei das Gesamtvolumen
des Abwassersammeltankes 16 durchaus ausgenutzt werden sollte und größere Füllstandsunterschiede
stattfinden. Mit anderen Worten soll über die Drehzahlregelung der Pumpe 30 der Übergang
der Wärmeenergie vom Abwasser 14 an das Frischwasser 13 möglichst konstant gehalten
werden. Auch kann es aber vorgesehen werden, als weitere Regelkomponente mit der ersten
Ventilanordnung 20 die Frischwassermenge so einzuregeln, dass vor allem eine größere
zur Verfügung stehende Menge an Wärmeenergie aus dem Abwasser 14 (zum Beispiel große
Abwassermenge mit hoher Temperatur) auch genutzt werden kann, um eine große Menge
an Frischwasser 13 aufzuheizen, sodass für diese Situation der Frischwassertank 15
besonders gefüllt wird.
[0036] Damit kann sichergestellt werden, dass immer die richtige Menge an Frischwasser 13
im Frischwasserwarmtank 15 vorhanden ist, und mit der Pumpe 31 bei Bedarf über die
Zuleitung 37 an die Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 zugeführt wird. Die Wäschebehandlungsautomaten
10, 11, 12 werden im Betrieb des Wäschereisystems 100 intermittierend ein- und ausgeschaltet,
und die Automaten 10, 11, 12 erfordern insofern auch nur intermittierend eine bestimmte
Menge an Frischwasser 13, und die Automaten 10, 11, 12 erzeugen auch nur intermittierend
bestimmte Mengen an Abwasser 14. Unter Zuhilfenahme der Steuereinheit 24 zur Ansteuerung
der Pumpen 29, 30, 31 und unter Nutzung des Abwasserpuffertanks 28 kann dabei sichergestellt
werden, dass sowohl das Frischwasser 13 stets in gewünschter Menge im Frischwasserwarmtank
15 vorhanden ist, und es kann dafür gesorgt werden, dass immer hinreichend Abwasser
14 mit einer gewünschten Temperatur im Abwassersammeltank 16 bevorratet wird. Hat
das Abwasser 14 den Wärmetauscher 17 durchlaufen, kann dieses über den Abwasserkanal
34 schließlich abgeführt werden.
[0037] Über die Grundstruktur der gezeigten Ausführungsbeispiele der Wäschereisysteme 100
hinaus zeigt Figur 2 die Verwendung eines weiteren Wärmetauschers in Form eines Kondensationswärmetauschers
21 in der Frischwasserwarmleitung 27. Der Kondensationswärmetauscher 21 ist dazu eingerichtet,
dass die Fortluft 22 der Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 im Kondensationswärmetauscher
21 hineingeführt und dort die Feuchtigkeit der Fortluft 22 unter gleichzeitiger Abkühlung
aus derselben entzogen wird, womit die Fortluft 22 getrocknet wird, sodass die dadurch
frei werdende Energie an das Frischwasser 13 abgegeben wird, das schließlich weiter
erwärmt über die Frischwasserwarmleitung 27 in den Frischwasserwarmtank 15 gelangt.
So kann das Frischwasser 13 eine erste Erwärmungsstufe über den Wärmetauscher 17 erfahren,
in dem Wärme aus dem Abwasser 14 der Automaten 10, 11, 12 entzogen wird, und über
einen zweiten Erwärmungsschritt kann das bereits vorgewärmte Frischwasser 13 im Kondensationswärmetauscher
21 über die Fortluft 22 der Wäschebehandlungsautomaten 10, 11, 12 noch weiter erwärmt
werden. Die Temperatur der feuchten Fortluft 22 der Wäschebehandlungsautomaten 10,
11, 12 liegt dabei zumeist über der Temperatur des Abwassers 14. Daher ist eine erste
Stufe der Erwärmung mittels des Abwassers 14 und eine zweite Stufe der Erwärmung mittels
der Fortluft 22 möglich.
[0038] In einem noch weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist nach dem Kondensationswärmetauscher
21 eine weitere zweite Ventilanordnung 23 in der Frischwasserwarmleitung 27 eingerichtet.
Über die zweite Ventilanordnung 23 kann dem erwärmten Frischwasser 13, das den Kondensationswärmetauscher
21 verlässt, kaltes Frischwasser 13 aus der Frischwasserwarmleitung 18' beigemischt
werden, um die gewünschte Temperatur im Frischwasser 13 einzustellen, die schließlich
in den Frischwasserwarmtank 15 gelangt. Hierfür kann die Steuereinheit 24 auch die
zweite Ventilanordnung 23 ansteuern. Über eine Temperaturmesseinrichtung 26 kann die
Temperatur des Frischwassers in der hinteren Frischwasserwarmleitung 27 nach der zweiten
Ventilanordnung 23 messen, und die Temperatur kann so eingeregelt werden, dass schließlich
die gewünschte Temperatur im Frischwasserwarmtank 15 erreicht wird, die über die Temperaturmesseinrichtung
25 mittels der Steuereinheit 24 überwacht wird.
[0039] Figur 4 zeigt eine Möglichkeit der Anordnung des Wärmetauschers 17 um den Frischwasserwarmtank
15 herum. In gleicher Weise kann alternativ oder zusätzlich ein Wärmetauscher 17 auch
um den Abwassersammeltank 16 angeordnet sein. Gezeigt ist in dem Beispiel der Frischwasserwarmtank
15, der gespeist wird mit dem erwärmten Frischwasser 13 über die Frischwasserwarmleitung
27 und der entleert werden kann mittels der Pumpe 31 über die Zuleitung 37, die das
erwärmte Frischwasser 13 mit der geforderten Temperatur an die Wäschebehandlungsautomaten
überführt, die hier nicht näher gezeigt sind.
[0040] Der Wärmetauscher 17 ist als Gegenstrom-Wärmetauscher ausgeführt und weist ein Koaxialrohrsystem
36 auf, das ein Innenrohr 36a und ein Außenrohr 36b umfasst. Das Innenrohr 36a verläuft
dabei innerhalb des größeren Außenrohres 36b, wobei die Durchströmungsrichtungen des
Innenrohrs 36a und des Außenrohrs 36b entgegengesetzt ausgebildet sind. Dieser Aufbau
eines Wärmetauschers 17 als Koaxialrohr-Wärmetauscher bietet die Möglichkeit einer
platzsparenden Anordnung um zumindest einen der Tanks 15, 16 herum, und der Wärmetauscher
17 kann beispielsweise eine Höhe von 3m und einen Durchmesser von 1,8m aufweisen.
Selbstverständlich kann die Schraubenform des Koaxialrohrsystems 36 dem Außendurchmesser
des Tankes 15, 16 angepasst sein. Abhängig von der notwendigen Durchströmungslänge
des Frischwassers 13 beziehungsweise Abwassers 14 zum hinreichenden Wärmetausch kann
auch um beide Tanks 15, 16 ein entsprechender Wärmetauscher mit Koaxialrohrsystem
36 ausgebildet sein, die parallel oder aufeinander folgend durchströmt werden können.
[0041] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen für die Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 10
- Wäschebehandlungsautomat
- 11
- Wäschebehandlungsautomat
- 12
- Wäschebehandlungsautomat
- 13
- Frischwasser
- 14
- Abwasser
- 15
- Frischwasserwarmtank
- 16
- Abwassersammeltank
- 17
- Wärmetauscher
- 18
- Frischwasserleitung
- 18'
- Frischwasserleitung
- 19
- Leitungsverbindung
- 20
- erste Ventilanordnung
- 21
- Kondensationswärmetauscher
- 22
- Fortluft
- 23
- zweite Ventilanordnung
- 24
- Steuereinheit
- 25
- Temperaturmesseinrichtung
- 26
- Temperaturmesseinrichtung
- 27
- Frischwasserwarmleitung
- 28
- Abwasserpuffertank
- 29
- Pumpe
- 30
- Pumpe
- 31
- Pumpe
- 32
- Füllstandsmesser
- 33
- Füllstandsmesser
- 34
- Abwasserkanal
- 35
- Durchflussmesser
- 36
- Koaxialrohrsystem
- 36a
- Innenrohr
- 36b
- Außenrohr
- 37
- Zuleitung
- 38
- Rückführleitung
- 39
- Drossel
- 40
- elektrische Heizeinheit
- 100
- Wäschereisystem
1. Wäschereisystem (100) zur energiereduzierten Behandlung von Wäsche, umfassend mehrere
Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12), an die Frischwasser (13) bereitgestellt wird
und die Abwasser (14) erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein zentraler Frischwasserwarmtank (15) eingerichtet ist, in dem warmes Frischwasser
(13) zur Versorgung der mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bevorratbar
ist,
- ein zentraler Abwassersammeltank (16) eingerichtet ist, in dem warmes Abwasser (14)
aus den mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bevorratbar ist,
- ein zentraler Wärmetauscher (17) eingerichtet ist, der mit dem warmen Abwasser (14)
und mit Frischwasser (13) durchströmbar ist, sodass Wärme vom Abwasser (14) an das
Frischwasser (13) überführbar ist.
2. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmetauscher (17) mittels eines Koaxialrohr-Wärmetauschers gebildet ist.
3. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmetauscher (17) schraubenförmig um den Frischwasserwarmtank (15) und/oder
um den Abwassersammeltank (16) herum angeordnet ist.
4. Wäschereisystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmetauscher (17) so ausgebildet und/oder angeschlossen ist, dass dieser mit
dem Frischwasser (13) und dem Abwasser (14) im Gegenstrom durchströmbar ist.
5. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Frischwasserleitung (18) eingerichtet ist, aus der Frischwasser (13) dem Wärmetauscher
(17) zuführbar ist, wobei ferner eine Leitungsverbindung (19) von der Frischwasserleitung
(18) in den Frischwasserwarmtank (15) hinein eingerichtet ist, insbesondere sodass
das Wäschereisystem frei von einem Frischwasserkalttank ausgeführt ist.
6. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Ventilanordnung (20) in der Frischwasserleitung (18) eingerichtet ist,
an die die Leitungsverbindung (19) von der Frischwasserleitung (18) in den Frischwasserwarmtank
(15) hinein angeschlossen ist.
7. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Wärmetauscher (17) und dem Frischwasserwarmtank (15) eine Frischwasserwarmleitung
(27) eingerichtet ist, in der ein Kondensationswärmetauscher (21) eingerichtet ist,
wobei in den in den Kondensationswärmetauscher (21) Fortluft (22) aus den mehreren
Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) einleitbar ist und Wärme der Fortluft (22)
an das bereits im Wärmetauscher (17) erwärmte Frischwasser (13) zur noch weiteren
Erwärmung überführbar ist.
8. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite Ventilanordnung (23) in der Frischwasserwarmleitung (27) eingerichtet
ist, über die dem mit dem Kondensationswärmetauscher (21) erwärmten Frischwasser (13)
kaltes Frischwasser (13) aus der Frischwasserleitung (18') zumischbar ist, bevor dieses
in den Frischwasserwarmtank (15) überführbar ist.
9. Wäschereisystem (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit (24) eingerichtet ist, die wenigstens zur Steuerung und/oder Regelung
der ersten Ventilanordnung (20) und/oder zur Steuerung und/oder Regelung der zweiten
Ventilanordnung (23) eingerichtet ist.
10. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Frischwasserwarmtank (15) eine Temperaturmesseinrichtung (25) aufweist, die zur
Ausgabe eines Temperaturmesswertes an die Steuereinheit (24) eingerichtet ist und/oder
dass in der in den Frischwasserwarmtank (15) führenden Frischwasserleitung (18) eine
Temperaturmesseinrichtung (26) angeordnet ist, die zur Ausgabe eines Temperaturmesswertes
an die Steuereinheit (24) eingerichtet ist.
11. Wäschereisystem (100) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (24) zur Steuerung einer ersten Pumpe (29) zur Förderung eines
bestimmten Volumenstromes von einem Abwasserpuffertank (28) in den Abwassertank (16)
und/oder zur Steuerung einer zweiten Pumpe (30) zur Förderung eines bestimmten Volumenstromes
aus dem Abwassertank (16) in den Wärmetauscher (17) und/oder zur Steuerung einer dritten
Pumpe (31) zur Förderung eines bestimmten Volumenstromes an warmem Frischwasser (13)
aus dem Frischwasserwarmtank (15) an die mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10,
11, 12) eingerichtet ist.
12. Verfahren zum Betrieb eines Wäschereisystems (100) zur energiereduzierten Behandlung
von Wäsche, umfassend mehrere Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12), an die Frischwasser
(13) geführt wird und durch die Abwasser (14) erzeugt wird, und wobei das Verfahren
wenigstens die folgenden weiteren Schritte aufweist:
- Einrichten eines zentralen Frischwasserwarmtankes (15), in dem warmes Frischwasser
(13) zur Versorgung der mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bevorratet
wird;
- Einrichten eines zentralen Abwassersammeltankes (16), in dem warmes Abwasser (14)
aus den mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) bevorratet wird,
- Einrichten eines zentralen Wärmetauschers (17), der mit dem warmen Abwasser (14)
und mit Frischwasser (13) durchströmt wird, sodass Wärme vom Abwasser (14) an das
Frischwasser (13) überführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zentrale Frischwasserleitung (18) eingerichtet ist, aus der Frischwasser (13)
dem Wärmetauscher (17) zugeführt wird, wobei ferner eine Leitungsverbindung (19) von
der Frischwasserleitung (18) in den Frischwasserwarmtank (15) hinein eingerichtet
ist, über die Frischwasser (13) direkt in den Frischwasserwarmtank (15) geführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kondensationswärmetauscher (21) eingerichtet ist, in den Fortluft (22) aus den
mehreren Wäschebehandlungsautomaten (10, 11, 12) eingeleitet wird und in dem Wärme
der Fortluft (22) an das bereits im Wärmetauscher (17) erwärmte Frischwasser (13)
zur noch weiteren Erwärmung überführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass
- eine erste Ventilanordnung (20) in der Frischwasserleitung (18) eingerichtet ist,
über die mit der Leitungsverbindung (19) von der Frischwasserleitung (18) Frischwasser
(13) in den Frischwasserwarmtank (15) hinein geführt wird und/oder dass
- eine zweite Ventilanordnung (23) in der Frischwasserwarmleitung (27) eingerichtet
ist, über die dem mit dem Kondensationswärmetauscher (21) erwärmten Frischwasser (13)
kaltes Frischwasser (13) aus der Frischwasserleitung (18) zugemischt wird, bevor dieses
in den Frischwasserwarmtank (15) überführt wird, wobei
- eine zentrale Steuereinheit (24) zur Steuerung der ersten Ventilanordnung (20) in
der Frischwasserleitung (18) und/oder der zweiten Ventilanordnung (23) in der Frischwasserwarmleitung
(27) eingerichtet ist, wobei mittels der Steuereinheit (24) die Steuerung zumindest
einer Ventilanordnung (20, 23) wenigstens basierend auf der Temperatur des Frischwassers
(13) im Frischwasserwarmtank (15) und/oder basierend auf der Temperatur im Abwassersammeltank
(16) ausgeführt wird.