[0001] Die Erfindung betrifft ein Schallabsorptionselement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Derartige Elemente werden beispielsweise in Büro- und Privaträumen sowie in Gebäuden
allgemein eingebaut, um Schall und Geräusche akustisch zu dämmen. Hierfür werden Schallabsorptionselemente
insbesondere an Wänden, Decken und Böden von Räumen, an Möbeln, als Raumteiler usw.
verwendet, um den Schall im Raum zu dämpfen und das Arbeiten, Kommunizieren und Wohnen
für dort befindliche Personen angenehmer zu machen.
[0002] Die
DE 197 25 712 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung plattenförmiger Schallschutzelemente aus
Faserplatten. Die
DE 20 2016 100 525 U1 beschreibt ein Schallabsorptionselement aus einem selbsttragenden Verbundelement
mit mindestens zwei Schallabsorptionslagen mit unterschiedlichem Schallabsorptionsvermögen.
In der
DE 20 2019103 337 U1 ist ein plattenförmiges Akustikelement aus mindestens zwei unterschiedlichen Vlieslagen
beschrieben, welches zur Reduzierung der Nachhallzeit dient. Die beschriebenen Platten
helfen die akustischen Eigenschaften des Raumes zu verbessern, neigen jedoch, je nach
Einbaulage, dazu mit der Zeit durchzuhängen und sind oft nicht besonders ästhetisch
im Erscheinungsbild.
[0003] Die
DE 10 2014 112 556 A1 beschreibt ein Schalldämmelement, welches an seiner Außenkante einen Schallreflektor
ausweist, während die Platte als Schallabsorber bezeichnet wird. Das Material des
Schallabsorbers ist Schaumstoff, es kann aber auch aus einem Vlies, Wirrlagen, Textilmaterialien
u.ä. bestehen. Ggf. ist ein zweiter Schallabsorber direkt benachbart angeordnet wobei
dieser aus Kostengründen keinen Schallreflektor an der Außenkante auf weist. Dieser
Schallreflektor dient jedoch nicht der Verbesserung der Eigensteifigkeit des Schallabsorbers;
vielmehr wird hierfür beispielsweise eine dünne Aluminiumfolie verwendet, die Ihre
Steifigkeit dadurch erhält, dass sie mit dem Schallabsorber zusammenwirkt.
[0004] Bei der
DE 10 2018 007 848 A1 wird ein Absorberkern zur Schallabsorption mit einem Stoffbezug ummantelt, welcher
dann in einem auf der Rückseite des Absorberkerns angeordneten Schlitz verklemmt wird.
Dieser Bezug kann die optischen Eigenschaften des Schallabsorbers verbessern, dient
aber nicht der Erhöhung der Eigensteifigkeit der Absorberplatte.
[0005] Schließlich zeigt noch die
DE 20 2010 010 269 U1 eine Metallkassette mit darin angeordnetem Absorbermaterial. Die Metallkassette wird
noch mit einem textilen Flächenelement auf der Sichtseite überzogen, um ein ansprechenderes
optisches Gesamtbild zu erzeugen. Das Absorbermaterial ist dabei nicht selbsttragend,
das es in der Metallkassette angeordnet ist. Eine Verkleidung der Außenkanten zur
Erhöhung der Eigensteifigkeit des Absobermaterials wird nicht vorgenommen und ist
hier auch nicht notwendig, da die Metallkassette die benötigte Eigensteifigkeit bereits
aufweist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden und eine
Schallabsorptionsplatte zur Verfügung zu stellen, die eine hohe Eigensteifigkeit aufweist,
weniger durchhängt und ein ansprechendes optisches Gesamtbild ergibt. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, denen
folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0007] Auf einer oder mehrerer der Außenkanten der Dämmplatte ist eine Verkleidung angeordnet,
die die Dämmplatte einfasst. Dies ist möglich unabhängig davon, ob die Außenkante
gerade oder gebogen ausgeführt ist. Das Material der Dämmplatte weist in wenigstens
einer Richtung eine hohe Biegesteifigkeit auf, so dass durch die Anbringung der Verkleidung
an der Außenkante die Eigensteifigkeit der Dämmplatte deutlich erhöht wird. Als Verkleidung
kann dabei beispielsweise ein herkömmlicher Anleimer dienen, wie er aus der Möbelindustrie
bekannt ist. Die Verkleidung kann beispielsweise aus einem Kunststoff bestehen.
[0008] Damit die Verkleidung auf der Außenkante hält, kann sie auf die Außenkante der Dämmplatte
aufgeklebt sein, beispielsweise durch einen Heißkleber oder auch durch einen anderen
Klebstoff, wie beispielsweise einen Holzleim oder ein Acrylat. Hier sind unterschiedlichste
Arten von Klebstoff denkbar, wie Schmelzklebstoffe (z.B. Thermoplaste (EVA, Acrylate,
PE, PP, TPU (thermoplastische Polyurethane), COPES usw.), PSA (pressure sensitive
adhesive), Haftschmelzklebstoffe die dauerklebrig sind oder auch PUR, (reaktive Polyurethane,
die aus der Schmelze aufgebraucht werden und dann mit der Luftfeuchtigkeit zu Isocyanaten
abreagieren), wässrige Klebstoffe (Holzleime, PMMA, PVA, Acrylate etc.), lösemittelhaltige
Klebstoffe (PU, Kautschuke usw.) oder auch High Solid Klebstoffe wie Cyanacrylate.
[0009] Statt des Klebers oder zusätzlich zu diesem kann auch eine Nut an der Außenkante
oder an der Verkleidung vorgesehen sein, die mit einem Vorsprung nach Art einer Feder
an der Verkleidung bzw. an der Außenkante in Wirkverbindung tritt, um eine Befestigung
der Verkleidung an der Außenkante der Dämmplatte zu bewirken. Die Verkleidung kann
auch durch eine Schmelzverbindung an der Außenkante der Dämmplatte festgelegt sein.
[0010] Besonders bevorzugt ist die Dämmplatte noch auf wenigstens einer ihrer äußeren Oberflächen
mit einer Beschichtung versehen. Alternativ kann die Oberfläche der Dämmplatte auch
kaschiert sein. Dies erhöht die Ästhetik der Dämmplatte und auch die Steifigkeit gegen
Durchbiegen noch weiter. Die Dämmplatte kann auch vollständig durchgefärbt oder nur
an ihrer Oberfläche gefärbt sein. Ein nur teilweises Einfärben ist preisgünstiger.
Durch die Verwendung der Verkleidung an der Außenkante der Dämmplatte ist nicht zu
erkennen, ob die Färbung nur an der Oberfläche angebracht ist oder ob das Material
vollständig eingefärbt ist. Wenn nur die Oberfläche eingefärbt ist, erhält man kostengünstig
ein ästhetisch ansprechendes Produkt.
[0011] Die Dämmplatte selbst kann aus einer Vielzahl von Materialien bestehen. Hierzu zählen
Schäume, wie beispielsweise ein Melaminschaum, ein Wabenmaterial, welches beispielsweise
aus Metall, Papier und/oder aus Kunststoff bestehen kann, Mineralwerkstoffe wie Mineralfaservliese
oder Mineralfaserplatten, Blähglas, Weichfasern wie Holzfasern, Naturfasern, Synthetikfasern
oder eine Mischung solcher Fasern oder auch ein Faservlies mit Synthetik- und Schmelzfasern.
Selbstverständlich kann die Dämmplatte auch aus einer Mischung dieser Materialien
bestehen, beispielsweise in Form eines Schichtverbundstoffes und/oder auch als Verbundstoff
mit Füllstoffen aus vorgenannten Materialien. Auch wenn die Dämmplatte nur aus einem
der genannten Materialien besteht, beispielsweise aus einem Faservlies, kann sie aus
mehreren Schichten aufgebaut sein, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen können.
[0012] Die Dämmplatte selbst kann besonders bevorzugt so aufgebaut sein, dass sie bereits
ohne die Verkleidung eine gute Eigensteifigkeit aufweist. Dies ist besonders vorteilhaft,
wenn aus der Dämmplatte Verkleidungsteile für Räume oder Möbel hergestellt werden,
da diese sich dann weniger schnell durchbiegen oder anderweitig verformen. Durch die
gute Eigensteifigkeit kann die Dämmplatte selbsttragend angebracht werden. Die Verkleidung
erhöht diese Eigensteifigkeit noch, so dass sich auch große Dämmplatten auch nach
längerem Gebrauch, z.B. an einer Zimmerdecke, nicht durchbiegen.
[0013] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind an einer oder mehreren Außenkanten
der Dämmplatte eine oder mehrere Ausnehmungen eingebracht. In eine oder mehrere dieser
Ausnehmungen ist wenigstens ein Magnet einbringbar. Die Verkleidung wird dann so angebracht,
dass sie den Magnet überdeckt, so dass dieser von außen nicht sichtbar ist. Somit
kann das Schallabsorptionselement auf einfache Art und Weise an einer magnetischen
oder magnetisierbaren Oberfläche montiert werden, ohne den Einsatz von Schrauben oder
die Verwendung von Werkzeug. Die Montage und Demontage kann schnell vonstattengehen
und auch von einem Laien ausgeführt werden. Auch ist es einfach das Schallabsorptionselement
anders anzuordnen. Dies bietet viele Vorteile gegenüber der sonst üblichen festen
Montage bzw. der Montage mit Klemmen und Schrauben.
[0014] Das erfindungsgemäße Schallabsorptionselement ist nicht auf die hier dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind auch weitere Abwandlungen vom Erfindungsgedanken
mit umfasst.
1. Schallabsorptionselement,
mit wenigstens einer selbsttragenden Dämmplatte zur akustischen Dämmung von Räumen,
wobei die Dämmplatte aus Faservlies und/oder aus Schaum besteht,
wobei die Dämmplatte eine gute Eigensteifigkeit aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf eine oder mehrere der Außenkanten der Dämmplatte eine Verkleidung aufgebracht
ist, die die Dämmplatte einfasst,
wobei die Verkleidung aus einem in wenigstens einer Richtung biegesteifen Material
besteht, welches die Eigensteifigkeit des Schallabsorptionselementes erhöht.
2. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte auf wenigstens einer ihrer äußeren Oberflächen beschichtet oder kaschiert
ist.
3. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung auf die Außenkanten der Dämmplatte aufgeklebt ist.
4. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung an den Außenkanten der Dämmplatte durch eine Schmelzverbindung befestigt
ist.
5. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung auf die Außenkanten der Dämmplatte durch Kraftschluss und/oder Formschluss
aufgebracht ist, insbesondere in Form von Nut und Feder.
6. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Schaum wie einem Melaminschaum besteht.
7. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Wabenmaterial beispielsweise aus Papier,
Metall und/oder Kunststoff besteht.
8. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Blähglas besteht.
9. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Mineralfaservlies oder einer Mineralfaserplatte
besteht.
10. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus Weichfasern wie aus Holzfasern, Naturfasern,
Synthetikfasern oder aus einer Mischung dieser Fasern besteht.
11. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Faservlies mit Synthetik- und Schmelzfasern
besteht.
12. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise aus einem Schichtverbund und/oder einem Verbund
mit Füllstoffen der vorgenannten Materialien besteht.
13. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte ganz oder teilweise gefärbt ist.
14. Schallabsorptionselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren der Außenkanten der Dämmplatte eine oder mehrere Ausnehmungen
eingebracht sind, in denen wenigstens ein Magnet anordbar ist, wobei die Verkleidung
den Magnet überdeckt.