Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Spindelantrieb für ein Verschlusselement,
insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug.
Stand der Technik
[0002] Spindelantriebe können dazu genutzt werden, eine rotatorische Bewegung eines Motors
in eine translatorische Bewegung einer Spindel und/oder eines damit verbundenen Bauteils,
wie einer Hülse, zu wandeln. Der Spindelantrieb kann so als Stellantrieb genutzt werden.
Der Spindelantrieb kann als Antriebsvorrichtung zum Öffnen oder Schließen von Klappen
oder Türen eingesetzt werden. Typische Anwendungsbeispiele bei Kraftfahrzeugen sind
motorisch verstellbare Heckklappen, Kofferraumdeckel oder Seitentüren. Der Spindelantrieb
ersetzt dabei beispielsweise einen Heckklappendämpfer von manuell verstellbaren Heckklappen
ohne Motorunterstützung. Ein solcher Heckklappendämpfer kann beispielsweise als Gasdruckfeder
ausgebildet sein.
[0003] Die
DE 10 2016 209 986 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betrieb eines elektromotorischen Verstellantriebs, beispielsweise
einer elektromotorischen Heckklappe. Der dabei genutzte Elektromotor kann als bürstenloser
Gleichstrommotor ausgebildet sein oder alternativ als bürstenbehafteter Gleichstommotor
mit PositionsSensoren, wie etwa Hallsensensoren, ausgebildet sein. Für das Steuern
des Verstellantriebs wird eine charakteristische Größe des elektromotorischen Verstellantriebs
erfasst, beispielsweise mittels Sensoren des Kraftfahrzeugs oder mittels fahrzeugexterner
Sensoren, und daraus ein Parameterdatensatz erstellt. Eine Steuereinheit zum Steuern
des Verstellantriebs ist separat zu dem Verstellantrieb ausgebildet. Insgesamt ist
eine Integration des Verstellantriebs in das Kraftfahrzeug komplex und aufwändig.
Darstellung der Erfindung
[0004] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Spindelantrieb für ein
Verschlusselement, beispielsweise einer Klappe, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
Das Verschlusselement kann zwischen einer Offenstellung, in welcher eine Zugangsöffnung
zu dem Kraftfahrzeug wenigstens teilweise freigegeben ist, und einer Schließstellung,
in welcher die Zugangsöffnung blockiert ist, verstellbar sein. Der Spindelantrieb
kann für ein Verstellen des Verschlusselements ausgebildet sein, beispielsweise durch
ein Verschwenken des Verschlusselements zwischen diesen beiden Stellungen. Das Verschlusselement
kann beispielsweise als Heckklappe, Motorhaube, Tank- oder Ladedeckel oder Tür ausgebildet
sein. Das Verschlusselement kann beispielsweise einseitig an einer Karosserie des
Kraftfahrzeugs drehbar gelagert sein. Der Spindelantrieb kann zu der Lagerung des
Verschlusselements beabstandet mit einem Ende an der Karosserie und mit einem entgegengesetzten
Ende an dem Verschlusselement gelagert sein. Der Spindelantrieb kann dazu ausgebildet
sein, eine Rotationsbewegung, beispielsweise einer Motorwelle, in eine translatorische
Bewegung zu wandeln. Der Spindelantrieb kann dazu ausgebildet sein, seine Länge zu
ändern, beispielsweise durch ein Einfahren und ein Ausfahren einer Spindel oder eines
damit verbundenen Bauteils. Die Spindel kann ein Ende des Spindelantriebs bilden und
axial beweglich gelagert sein. Mit der Spindel kann aber auch eine Stange oder Hülse
verbunden sein, welche aus einem Gehäuse des Spindelantriebs ausgefahren wird. Die
Spindel kann auch axial fixiert und nur rotatorisch beweglich gelagert sein. Das verbundene
Bauteil kann dann axial entlang der Spindel durch eine Rotation der Spindel bewegt
werden. So kann ein Gewinde der Spindel verdeckt sein. Die Spindel oder das damit
verbundene und axial bewegliche Bauteil kann ein zweites Ende des Spindelantriebs
ausbilden. Die Spindel kann beispielsweise als eine metallische Stange mit einem Außengewinde
ausgebildet sein. Der Spindelantrieb kann so klein sein, dass er den Bauraum von handelsüblichen
Gasdruckfedern nicht überschreitet, und beispielsweise nachträglich oder als Ersatzteil
in einem Kraftfahrzeug verbaut werden kann. Der Spindelantrieb kann für eine Stromversorgung
mit einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs verbindbar sein. Der Spindelantrieb kann eine
Bremse für die Spindel und/oder einen Antriebsmotor aufweisen. Der Spindelantrieb
kann selbsthemmend ausgebildet sein, wodurch das Verschlusselement auch bei einem
unbestromtem Antriebsmotor einfach in Position gehalten werden kann. Die Selbsthemmung
kann aufgrund der mechanischen Eigenschaften entstehen oder zusätzlich durch eine
bevorzugt automatisch aktivierbare elektrische Motorbremsfunktion. Der Spindelantrieb
kann eine Federunterstützung aufweisen. Der Spindelantrieb kann eine Rutsch- oder
Rastkupplung gegen eine Überlast und/oder als Schutz vor Zerstörung aufweisen.
[0005] Der Spindelantrieb weist einen Antriebsmotor auf, welcher bevorzugt als ein Gleichstrommotor
(DC-Bürsten-behaftet oder BLDC-Bürstenlos) ausgebildet ist, insbesondere wird hier
auf einen bürstenlosen Gleichstrommotor eingegangen. Der Antriebsmotor kann dazu ausgebildet
sein, die Spindel zu bewegen, insbesondere um deren Längsachse zu rotieren. Dazu kann
eine Motorwelle des Antriebsmotors mit der Spindel wirkverbunden oder wirkverbindbar
sein. Beispielsweise kann die Motorwelle mit der Spindel permanent drehfest verbunden
sein. Ein bürstenloser Gleichstrommotor kann auch als BLDC-Motor bezeichnet werden.
Ein bürstenloser Gleichstrommotor wandelt beispielsweise gesteuert mit einer integrierten
Steuerelektronik im Gehäuse eines Spindelantriebs einen Gleichstrom in einen passenden
Drehstrom zum Betrieb als Drehstrom-Synchronmaschine um, wobei eine Erregung durch
Permanentmagnete erfolgt. Durch Ansteuerung der Schaltung kann ein wanderndes magnetisches
Feld erzeugt werden, welches den permanenterregten Rotor mitzieht. Hierzu werden die
Statorspulen bevorzugt elektronisch kommutiert. Der bürstenlose Gleichstrommotor kann
einen sehr präzisen Stellmotor bilden. Zudem kommt es nicht oder nur in geringem Umfang
zur Funkenbildung und Erzeugung von unregelmäßigen Feldern, welche andere Elektronik
und insbesondere den Sensor beeinflussen könnten. Eine elektromagnetische Verträglichkeit
des bürstenlosen Gleichstrommotors (BLDC) kann besonders hoch sein. Beispielsweise
erzeugt ein bürstenloser Gleichstrommotor wesentlich weniger Störsignale als ein Bürstenmotor,
wodurch ein Handyempfang und ein Radioempfang in der Umgebung im Betrieb weniger gestört
werden. Mit einem bürstenlosen Gleichstrommotor können zudem einfach zusätzliche Funktionen
bereitgestellt werden. Beispielsweise kann ein bürstenloser Gleichstrommotor im laufenden
Betrieb seine Drehgeschwindigkeit aufgrund des eigenen Magnetfelds selbst messen.
Dadurch kann eine präzise Drehzahlsteuerung ermöglicht werden. Zudem kann ein bürstenloser
Gleichstrommotor, insbesondere ein sensorkommutierter bürstenloser Gleichstrommotor,
einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweisen. Die Kommutierung, beispielsweise zur Motoransteuerung
und Magnetfeldsteuerung zum Antreiben und Bremsen des Antriebsmotors, kann so zudem
sehr präzise sein.
[0006] Der Spindelantrieb kann ein integriertes Steuergerät aufweisen, welches autark einprogrammierte
Funktionen umsetzt, sobald die Signale der integrierten Sensoren erkannt werden. Alternativ
kann der BLDC-Motor elektronisch kommutiert werden.
[0007] Der Spindelantrieb weist ein Steuergerät auf. Das Steuergerät ist zum Steuern des
Antriebsmotors ausgebildet. Beispielsweise kann das Steuergerät den Antriebsmotor
kommutieren. Das Steuergerät kann eine Stromversorgung jeweiliger Phasen des Antriebsmotors
steuern. Das Steuergerät kann die Steuerelektronik des Antriebsmotors aufweisen. Das
Steuergerät kann als Mikrocomputer ausgebildet sein. Das Steuergerät kann einen programmierbaren
Mikroprozessor aufweisen. Durch das Steuergerät können jeweilige Funktionen bei der
Steuerung der Verstellbewegung des Verschlusselements unabhängig von dem Kraftfahrzeug
bereitgestellt werden. Das Steuergerät kann auch "elektronisches Steuergerät" oder
"Electronic Control Unit" genannt werden. Der Spindelantrieb kann so besonders einfach
in das Kraftfahrzeug integriert werden. Beispielsweise muss ein Mikrocomputer, Mikroprozessor
oder ECU (Elektronische Steuereinheit / elektronisches Steuergerät) des Kraftfahrzeugs
nicht dazu ausgebildet sein, einen bürstenlosen Gleichstrommotor zu steuern. Üblicherweise
ist die ECU eines Kraftfahrzeugs nur zum Steuern von Bürstenmotoren ausgebildet. Das
Steuergerät kann programmierbar sein, insbesondere modular programmierbar. Das Steuergerät
kann einen dauerhaften Speicher für das jeweilige Steuerverfahren des Spindelantriebs
aufweisen.
[0008] Ferner kann in die Spindel oder Aktuator ein Dehnungsmessstreifen oder Drucksensor
integriert sein, um Krafteinwirkungen besser erkennen und entsprechend interpretieren
zu können. Dehnungsmessstreifen (DMS) sind beispielsweise Messeinrichtungen zur Erfassung
von sich dehnenden und/oder stauchenden Verformungen, bevorzugt für Messbereiche unterhalb
eines Millimeters, die schon bei geringen Verformungen ihren elektrischen Widerstand
ändern und die z. B. mit Spezialkleber auf Bauteilen angebracht werden. Zusätzlich
bzw. optional können auch Temperatursensoren neben dem Dehnungsmessstreifen (DMS)
angebracht werden, um temperaturbedingte Schwankungen einzubeziehen, die durch Umweltbedingungen
oder Änderungen der Wärme- und Kältedehnungen des Materials oder der Umgebung herbeigerufen
werden können. Das Steuergerät bzw. die ECU kann in einem Gehäuse des Spindelantriebs
angeordnet sein. So kann der Spindelantrieb als einheitliche Baugruppe einfach an
dem Kraftfahrzeug installiert werden. Es ist beispielsweise keine separate Befestigung
und Integration von dem Steuergerät notwendig. Zudem kann das Gehäuse das Steuergerät
so vor Umwelteinflüssen schützen. Dadurch kann das Steuergerät auch in an sich exponierten
Positionen, beispielsweise an einer Heckklappe, oder einer der Witterung ausgesetzten
Umgebung angeordnet sein. Das Gehäuse kann beispielsweise als metallisches Gehäuse
oder Kunststoffgehäuse ausgebildet sein. Das Gehäuse kann beispielsweise den Antriebsmotor
teilweise oder vollständig aufnehmen. Auch die Spindel kann in dem Gehäuse teilweise
oder vollständig aufgenommen sein. Auch weitere Komponenten, wie die Kupplung oder
die Bremse, können teilweise oder vollständig in dem Gehäuse angeordnet sein. Das
Gehäuse kann einen Spindelinnenraum begrenzen. Das Gehäuse kann als längliches zylindrisches
Bauteil ausgebildet sein. Lediglich ein Ende der Spindel oder eines damit verbundenen
und axial beweglichen Bauteils sowie ein Kabelbaum zur Stromversorgung des Antriebs
können beispielsweise aus dem Gehäuse ragen.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät in den Antriebsmotor integriert ist. So kann der Antriebsmotor mit
dem Steuergerät als einheitliches Bauteil in dem Spindelantrieb verbaut werden. Beispielsweise
kann der Antriebsmotor ein Gehäuse aufweisen, in welchem das Steuergerät angeordnet
ist. Elektronische Komponenten des Steuergeräts können auch verteilt in dem Antriebsmotor
angeordnet sein. Das Steuergerät kann durch die Integration in dem Antriebsmotor besonders
gut geschützt sein. Der Spindelantrieb kann so zudem besonders kompakt sein. Zudem
können Leitungen zwischen dem Steuergerät und dem Antriebsmotor innerhalb des Gehäuses
des Spindelantriebs unnötig sein. So können das Steuergerät und der Antriebsmotor
auch in herkömmlichen Spindelantrieben, beispielsweise mit Bürstenmotor, einfach nachgerüstet
werden. Zudem kann der Spindelantrieb so besonders einfach in dem Kraftfahrzeug integrierbar
sein. Beispielsweise kann der Antriebsmotor einfach mit dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs
verbunden sein, und es können keine weiteren Anschlüsse notwendig sein.
[0010] Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Spindelantrieb dazu ausgebildet ist,
eine auf den Antriebsmotor über das Verschlusselement wirkende Betätigungskraft zu
erfassen. Die Betätigungskraft kann durch einen Benutzer aufgebracht werden, welcher
beispielsweise an dem Verschlusselement zieht oder auf das Verschlusselement drückt.
Diese Kraft kann beispielsweise in dem Antriebsmotor eine Spannung und/oder einen
Strom induzieren, beispielsweise in Motorspulen des Antriebsmotors. Die Betätigungskraft
kann beispielsweise auch durch ein feststehendes Hindernis verursacht werden, gegen
welche das Verschlusselement bei einer Verstellbewegung drückt. Zudem kann der Antriebsmotor
auch seine Drehzahl erfassen und damit auf eine Betätigungskraft geschlossen werden.
Die Betätigungskraft kann während eines Betriebs des Antriebsmotors und/oder während
eines Stillstands des Antriebsmotors erfassbar sein. Zur Erfassung der Betätigungskraft
kann auch das Steuergerät beitragen. Beispielsweise kann das Steuergerät einen Stromfluss
und/oder eine Spannung an jeweiligen Phasen des Elektromotors auswerten, um die Betätigungskraft
zu ermitteln. Optional kann dabei zusätzlich eine Drehzahl des Antriebsmotors berücksichtigt
werden.
[0011] Das Steuergerät ist dazu ausgebildet, den Antriebsmotor in Abhängigkeit von der erfassten
Betätigungskraft zu steuern. Dadurch können weitere Verschlusselementfunktionen bereitgestellt
werden. Beispielsweise kann bei einem Verstellen des Verschlusselements ein Ziehen
des Benutzers an der Heckklappe ein schnelleres Verstellen verursachen. Dafür wird
der Antriebsmotor beispielsweise stärker bestromt. Zudem kann so beispielsweise auch
auf eine Rutschkupplung oder andere Kupplung zum Schutz vor Überlast gut verzichtet
werden. Bei zu starken Lasten kann beispielsweise eine Bestromung des Antriebsmotors
reduziert oder sogar eine Verstellbewegung umgekehrt werden, um den Antriebsmotor
und/oder andere mechanische Komponenten vor einer Beschädigung zu schützen. Der Antriebsmotor
kann auch als Bremse wirken, die beispielsweise bei einer Blockier-Bestromung eine
Fixposition einhält oder unterstützt.
[0012] Es kann auch ein Betätigungskraftverlauf erfasst werden. Das Steuergerät kann dann
dazu ausgebildet sein, den Antriebsmotor in Abhängigkeit von dem erfassten Betätigungskraftverlauf
zu steuern. Dafür können auch Sensoren in der Spindel vorgesehen sein. So kann auch
eine erste und/oder zweite Ableitung der Betätigungskraft bei der Steuerung der Verstellbewegung
berücksichtigt werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
der Antriebsmotor in der Spindel Hall-Sensoren zur Erfassung der Drehzahl und/oder
einer Position eines Rotors des Antriebsmotors aufweist. Bei zusätzlicher Detektion
des Motorstroms kann besonders einfach und/oder präzise auf eine Betätigungskraft
geschlossen werden, ohne dass externe Kraftsensoren notwendig sind, wie beispielsweise
Anti-Pinch-Sensoren bei einem Einklemmschutz. Zudem können die Hall-Sensoren eine
Kommutierung des Antriebsmotors vereinfachen. Die Hall-Sensoren übermitteln deren
Sensordaten beispielsweise an das Steuergerät. Die Hall-Sensoren können in dem Gehäuse
des Antriebsmotors angeordnet sein. Alternativ kann der Antriebsmotor auch als sensorloser
Antriebsmotor ausgebildet sein, indem in den nichtbestromten Motorphasen die induzierten
Spannungen gemessen und insbesondere die Nulldurchgänge der induzierten Spannungen
ermittelt werden.
[0014] Der Antriebsmotor kann dazu ausgebildet sein, eine in Motorspulen des Antriebsmotors
induzierte Spannung zur Erfassung der Betätigungskraft zu nutzen. Beispielsweise kann
die in den Motorspulen induzierte Spannung durch eine auf den Antriebsmotor über das
Verschlusselement wirkende Betätigungskraft erzeugt werden. Beispielsweise kann ein
Benutzer das Verschlusselement manuell verlagern oder zumindest mit einer Kraft beaufschlagen
und so die induzierte Spannung verursachen. Der Antriebsmotor kann dazu ausgebildet
sein, die Betätigungskraft in Abhängigkeit von der in den Motorspulen induzierten
Spannung zu erfassen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät dazu ausgebildet ist, den Antriebsmotor in Abhängigkeit von der erfassten
Betätigungskraft zu steuern, um wenigstens eine Verschlusselementfunktion bereitzustellen.
Die Verschlusselementfunktion kann ein Steuern des Antriebsmotors sein, welche über
ein bloßes Bewegen des Verschlusselements zwischen seinen beiden Stellungen hinausgeht.
Beispielsweise kann so eine zumindest teilweise manuelle Steuerung der motorischen
Verstellung des Verschlusselements durch ein Manipulieren des Verschlusselements durch
einen Benutzer ermöglicht werden.
[0016] Ein Beispiel für solch eine Verschlusselementfunktion ist eine Verschlusselementöffnung
in Reaktion auf ein Drücken gegen das Verschlusselement, beispielsweise wenn sich
das Verschlusselement in seiner Schließstellung befindet.
[0017] Dadurch kann ein Benutzer das Verschlusselement ohne ein Ziehen an einem Griff öffnen.
Beispielsweise kann ein Benutzer einfach mit seiner Hüfte gegen die Heckklappe drücken,
um diese bequem öffnen zu können, wenn dessen Hände voll sind. Alternativ oder zusätzlich
zu einem Bewegen in die Offenstellung kann die Verschlusselementöffnung auch ein Entriegeln
aufweisen. Beispielsweise kann ein Schloss des Verschlusselements ein Spiel haben,
welches ein geringfügiges Bewegen über die Schließstellung hinaus in eine Richtung
entgegengesetzt zu einer Verstellrichtung in die Offenstellung ermöglicht. Die Betätigung
und die dazugehörige Kraft können so erfasst werden. Beispielsweise kann die Verschlusselementöffnung
eine vollständige oder teilweise Verstellbewegung in die Offenstellung bedingen. Beispielsweise
kann als Reaktion auf ein Ziehen an dem Verschlusselement in dessen Schließstellung
das Verschlusselement vollständig in die Offenstellung verstellt werden und bei einem
Drücken nur in eine halb offene Stellung zwischen der Offenstellung und der Schließstellung.
[0018] Ein weiteres Beispiel für solch eine Verschlusselementfunktion ist ein motorisch
assistiertes Bewegen des Verschlusselements. Beispielsweise kann der Benutzer das
Verschlusselement manuell zwischen seinen Stellungen bewegen. Die dabei aufgebrachte
Betätigungskraft kann erfasst werden und so der Benutzer durch eine Motorkraft von
dem Spindelantrieb unterstützt werden. Eine Unterstützungskraft kann dabei fest vorgegeben
oder proportional zu der erfassten Betätigungskraft sein. Beispielsweise wird das
motorische Assistieren aktiviert, sofern die Betätigungskraft größer als ein Schwellwert
ist. Alternativ oder zusätzlich kann dabei auch eine Geschwindigkeit der Verstellbewegung
berücksichtigt werden. Die Unterstützungskraft kann so gesteuert werden, dass die
Betätigungskraft kleiner als ein weiterer Schwellwert bleibt. Beispielsweise kann
so eine Betätigungskraft zum Öffnen der Heckklappe auch bei einer Schneelast auf der
Heckklappe im Wesentlichen gleich zu einer unbelasteten Heckklappe sein. Zudem kann
der Benutzer so trotz der motorischen Unterstützung einen Öffnungswinkel der Heckklappe
manuell vorgeben. Dadurch kann die Heckklappe beispielsweise auch bei einem Fahrradträger,
welcher der Heckklappe im Weg steht, motorisch unterstützt und damit einfach bis kurz
vor einen Anschlag mit dem Fahrradträger bewegt werden.
[0019] Das motorisch assistierte Bewegen des Verschlusselements kann bei einem Ziehen und/oder
einem Drücken gegen das Verschlusselement erfolgen. Die erfasste Betätigungskraft
kann beispielsweise bei einem Ziehen ein anderes Vorzeichen haben als bei einem Drücken.
Generell kann bei der Betätigungskrafterfassung zwischen einer Kraftrichtung in Richtung
einer Schließstellung und in Richtung einer Offenstellung unterschieden werden.
[0020] Ein weiteres Beispiel für solch eine Verschlusselementfunktion ist ein manuelles
Anhalten des Verschlusselements bei einer motorischen Verstellung des Verschlusselements.
In Reaktion auf die erfasste Betätigungskraft kann beispielsweise ein motorisches
Verstellen des Verschlusselements unterbrochen werden und/oder eine Verstellrichtung
umgekehrt werden. Dies kann beispielsweise erfolgen, wenn die erfasste Betätigungskraft
entgegen zu der derzeitigen Verstellrichtung ist und größer als die motorische Verstellkraft.
So kann der Benutzer das Verstellen manuell durch einen direkten Eingriff an dem Verschlusselement
unterbrechen. Beispielsweise kann der Benutzer gegen die sich derzeit öffnende Heckklappe
drücken, damit der Öffnungsvorgang unterbrochen wird und optional sich die Heckklappe
wieder schließt.
[0021] Ein weiteres Beispiel für solch eine Verschlusselementfunktion ist ein Erkennen eines
Kontakts mit einem Hindernis bei einer motorischen Verstellung des Verschlusselements.
Dieses Erkennen kann beispielsweise erfolgen, wenn die erfasste Betätigungskraft größer
als ein Schwellwert ist und/oder sich das Verschlusselement trotz großer Antriebskraft
nicht weiter verstellt. Der Kontakt kann erkannt werden, wenn eine solche Bedingung
für eine Mindestzeitdauer vorliegt. Der Verstellvorgang kann dann unterbrochen werden.
Beispielsweise kann das Hindernis eine Wand hinter der Heckklappe sein. Eine Beschädigung
der Heckklappe bei einer Kollision und auch des Spindelantriebs kann so verhindert
oder zumindest reduziert werden.
[0022] Durch das Steuergerät und die Nutzung des bürstenlosen Gleichstrommotors (BLDC) können
diese Verschlusselementfunktionen integral mit dem Spindelantrieb bereitgestellt werden.
Beispielsweise muss für diese Funktionen nicht auf Sensoren des Kraftfahrzeugs und/oder
ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs zurückgegriffen werden. Dadurch können jeweilige
Funktionen bereits bei der Herstellung des Spindelantriebs implementiert und einfach
an allen möglichen Kraftfahrzeugen genutzt werden, ohne dass hierfür die Fahrzeugarchitektur
an den Spindelantrieb angepasst werden muss. Beispielsweise muss keine ECU des Kraftfahrzeugs
dafür ausgebildet sein, einen bürstenlosen Gleichstrommotor zu kommutieren. Sämtliche
Funktionen könnten auch in einem DC-Gleichstrommotor mit integrierter Hallsensorik
implementiert werden. Dadurch kann die Antriebseinheit sogar die ursprüngliche Version
des Hauptfahrzeugs behalten, da hier lediglich die Sensorarchitektur am Antriebsmotor
entsprechend implementiert werden müsste.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät dazu ausgebildet ist, ein Sensorsignal eines Fahrzeugsensor zu empfangen
und in Abhängigkeit von dem Sensorsignal wenigstens eine der Verschlusselementfunktionen
zu steuern. Beispielsweise kann das Steuergerät eine Funkschnittstelle oder eine kabelgebundene
Schnittstelle aufweisen, an welcher das Sensorsignal an das Steuergerät übertragen
werden kann. Das Sensorsignal kann beispielsweise direkt von dem Fahrzeugsensor oder
von der Fahrzeug-ECU an das Steuergerät übertragen werden. Der Fahrzeugsensor kann
beispielsweise als ein Abstandssensor an dem Verschlusselement ausgebildet sein. Der
Abstandssensor kann ein Abstandssensor sein, welcher bei einem Parken mit dem Kraftfahrzeug
einen Abstand zu einem Hindernis als Sensorsignal ausgibt. Der Fahrzeugsensor kann
beispielsweise als Ultraschallsensor oder Radarsensor ausgebildet sein. Der Fahrzeugsensor
kann auch als optischer Sensor, wie beispielsweise als Laserabstandssensor oder als
Kamera, ausgebildet sein. Das Sensorsignal kann beispielsweise einen erfassten Abstand
eines Hindernisses in einem Bewegungspfad des Verschlusselements angeben. Der Abstandssensor
kann auch dazu ausgebildet sein, den Abstand durch eine Bestimmung einer Feldveränderung
zu erfassen, beispielsweise eines UWB-Feldes. Durch das Sensorsignal können jeweilige
erfasste Betätigungskräfte verifiziert werden. Alternativ oder zusätzlich können in
Abhängigkeit des Sensorsignals auch weitere Verschlusselementfunktionen implementiert
werden. Beispielsweise kann so bei keiner Veränderung des Betätigungskraftverlaufs
in Bezug auf einem normalen Betätigungskraftverlauf und einem bestimmten Sensorsignal
auf eine drohende Kollision (kontaktlose-Hinderniserkennung) mit einem Hindernis geschlossen
werden. Der normale Betätigungskraftverlauf kann beispielsweise ein erwarteter Betätigungskraftverlauf
innerhalb einer Bandbreite sein, welcher einem Bewegen des Verschlusselements ohne
Kollision mit einem Hindernis oder Einwirken einer externen Kraft durch einen Benutzer
entspricht. Das Steuergerät kann dann eine Verstellbewegung des Verschlusselements
bei einer drohenden Kollision stoppen. So kann ein Öffnen oder ein Schließen des Verschlusselements
unterbrochen werden, bevor es zu einem Kontakt mit einem Hindernis kommt und/oder
bevor ein Mindestabstand zu dem Hindernis unterschritten wird. Der Benutzer kann dann
diesen Stopp beispielsweise durch ein ausreichend festes Drücken oder Ziehen an dem
Verschlusselement aufheben, was entsprechend anhand des Betätigungskraftverlauf erkannt
werden kann. Diese Signalgeber können auch versteckt hinter Blechen oder Kunststoffblenden
angebracht werden, um das Gesamtdesign nicht zu stören. Auch versteckte Bereiche außerhalb
des Sichtbereichs sind mögliche Anbindungsbereiche.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät dazu ausgebildet ist, wenigstens eine der Verschlusselementfunktionen
in Abhängigkeit von einem Abschaltsignal eines Fahrzeugsteuergeräts zu deaktivieren.
Dafür kann das Steuergerät für eine Verbindung mit der ECU des Kraftfahrzeugs ausgebildet
sein, beispielsweise über einen Daten-BUS. Das Fahrzeugsteuergerät kann als ECU des
Kraftfahrzeugs ausgebildet sein. Das Abschaltsignal kann dabei ein einfaches Datensignal
sein, welches an sich nicht für die Steuerung des Antriebsmotors geeignet ist. Dadurch
können jeweilige Funktionen des Spindelantriebs einfach in die Fahrzeugsteuerung integriert
werden. Beispielsweise können so jeweilige Funktionen über eine zentrale Steuerung
des Kraftfahrzeugs konfigurierbar sein. Zudem können jeweilige Funktionen, deren Ausführung
in bestimmten Fahrzeugzuständen unerwünscht sind, einfach abgeschaltet werden. Beispielsweise
kann zentral ein Waschstraßenmodus eingestellt werden, bei welchem eine Scheibenwischerautomatik
deaktiviert wird sowie sämtliche Verschlusselementautomatiken durch den Spindelantrieb,
welche auf eine Betätigungskraft reagieren.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät dazu ausgebildet ist, ein Verstellen des Verschlusselements durch
den Antriebsmotor bei einer Fahrzeugbewegung zu verhindern. Dafür kann das Steuergerät
für eine Verbindung mit der ECU des Kraftfahrzeugs ausgebildet sein, beispielsweise
über einen Daten-BUS. Das Steuergerät kann so eine derzeitige Fahrgeschwindigkeit
von dem Kraftfahrzeug übermittelt bekommen. Sofern diese Fahrzeuggeschwindigkeit größer
als ein Schwellwert ist, kann das Verstellen verhindert werden. Alternativ oder zusätzlich
kann berücksichtigt werden, ob eine Handbremse gezogen und/oder ein Traktionsmotor
des Kraftfahrzeugs aktiviert ist. Das Verstellen kann durch das Steuergerät beispielsweise
verhindert werden, indem der Antriebsmotor abgeschaltet wird, der Antriebsmotor blockiert
wird, eine Bremse des Spindelantriebs aktiviert wird oder der Antriebsmotor so bestromt
wird, dass das Verschlusselement in Position gehalten wird. So kann bei einer Fahrt
und/oder im Stillstand mit dem Kraftfahrzeug ein unerwünschtes Verstellen des Verschlusselements
zuverlässig verhindert werden.
[0026] Ein zweiter Aspekt betrifft ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug weist ein Verschlusselement
auf, beispielsweise ausgebildet als Heckklappe. Das Kraftfahrzeug weist einen Spindelantrieb
gemäß dem ersten Aspekt auf. Das Verschlusselement ist mittels des Spindelantriebs
zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar. Jeweilige Vorteile
und weitere Merkmale sind der Beschreibung des ersten Aspekts zu entnehmen, wobei
Ausgestaltungen des ersten Aspekts auch Ausgestaltungen des zweiten Aspekts und umgekehrt
bilden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0027]
- Fig. 1
- veranschaulicht in einer schematischen Schnittansicht einen Spindelantrieb.
- Fig. 2
- veranschaulicht in einer schematischen Schnittansicht Details des Spindelantriebs
gemäß Fig 1.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
[0028] Fig. 1 und Fig. 2 veranschaulichen in einer Schnittansicht einen federunterstützten
Spindelantrieb 10 für ein als eine Heckklappe ausgebildetes Verschlusselement eines
Kraftfahrzeugs. Der Spindelantrieb 10 weist ein Gehäuse 12 auf, welches an einem Ende
einer Längserstreckung des Spindelantriebs 10 eine Lagerung 14 für eine drehbare Befestigung
an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs ausbildet. An einem entgegengesetzten Ende
der Längserstreckung des Spindelantriebs 10 ist eine Hülse 16 angeordnet, welche eine
Lagerung 18 für eine bevorzugt drehbare Befestigung an der Heckklappe ausbildet. Die
Hülse 16 ist teilweise in dem Gehäuse 12 angeordnet und verschließt das Gehäuse 12
an einem Ende. Die Hülse 16 bildet eine Stange aus, welche durch den Spindelantrieb
10 aus dem Gehäuse 12 ausgefahren und eingefahren werden kann. Dadurch verändert sich
eine Länge des Spindelantriebs 10. Der Spindelantrieb 10 kann so die Heckklappe zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung verschwenken. In einem vollständig eingefahrenen
Zustand ist dabei die Heckklappe geschlossen.
[0029] Für diese Verstellung weist der Spindelantrieb 10 einen als bürstenlosen Gleichstrommotor
ausgebildeten Antriebsmotor 20 auf. Der Antriebsmotor 20 ist in dem Gehäuse 12 an
dem der Lagerung 14 zugewandten Ende angeordnet. Der Antriebsmotor 20 ist mit einem
Kabelbaum 22 mit einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs zu dessen Stromversorgung verbindbar.
Zudem sind über den Kabelbaum 22 optional Steuersignale an den Spindelantrieb übertragbar,
wobei diese Steuersignale jedoch nicht direkt den Antriebsmotor 20 kommutieren. Der
Kabelbaum 22 ragt aus dem Gehäuse 12 an dem der Lagerung 14 zugewandten Ende heraus.
Der Antriebsmotor 20 weist eine Motorwelle 24 auf. Die Motorwelle 24 ist über eine
Freilaufkupplung 26, welche als Bremse fungiert, ein Getriebe 28 und eine Kupplung
30, welche hier beispielsweise als Rutschkupplung ausgebildet ist, mit einer Spindel
32 mechanisch wirkverbunden. Die Spindel 32 ist drehbar in dem Gehäuse 12 gelagert.
[0030] An einem Außengewinde der Spindel 32 ist eine Mutter 34 mit deren Innengewinde axial
verschiebbar gelagert. Die Mutter 34 ist drehfest an der Hülse 16 fixiert. Durch eine
Rotation der Spindel 32 wird die Mutter 34 entlang der Spindel 32 axial verschoben.
Entsprechend wird die Hülse 16 ausgefahren bzw. eingefahren und so der Spindelantrieb
10 axial in seiner Länge verändert. Dadurch wird die Heckklappe motorisch aufgeklappt
bzw. eingeklappt.
[0031] Der Spindelantrieb 10 weist ein Steuergerät auf. Das Steuergerät ist zum Steuern
des Antriebsmotors 20 ausgebildet. Das Steuergerät ist dabei in den Antriebsmotor
20 integriert und somit in dem Gehäuse 12 des Spindelantriebs 10 angeordnet. Das Steuergerät
regelt die Kommutierung von jeweiligen Phasen des Antriebsmotors 20. Daneben erfasst
das Steuergerät auch eine Drehzahl des Antriebsmotors 20, beispielswiese über Hall-Sensoren
des Antriebsmotors 20, und jeweilige durch externe Betätigungskräfte induzierte Größen.
Der Spindelantrieb 10 ist so dazu ausgebildet, eine auf den Antriebsmotor 20 über
das Verschlusselement wirkende Betätigungskraft zu erfassen. Das Steuergerät ist zudem
dazu ausgebildet, den Antriebsmotor 20 in Abhängigkeit von der erfassten Betätigungskraft
zu steuern. So können rein durch den Spindelantrieb 10, ohne Rückgriff auf Fahrzeugsensoren
und ohne eine Berechnung sowie direkte Motorsteuerung durch eine ECU des Kraftfahrzeugs,
jeweilige weitere Verschlusselementfunktionen bereitgestellt werden, die dementsprechend
programmiert werden können. Ein Beispiel für eine solche Verschlusselementfunktion
ist eine betätigungskraftabhängige Steuerung einer Verstellkraft für das Verschlusselement.
Der Spindelantrieb 10 kann so als eine einheitliche Baugruppe an dem Kraftfahrzeug
installiert werden. Eine zusätzliche Integration des Steuergeräts an einer separaten
Stelle zu einem durch den Spindelantrieb 10 gebildeten Hubzylinder für die Heckklappe
ist nicht notwendig. Auch eine Integration jeweiliger Funktionen in eine Fahrzeugsteuerung
und eine Ausgestaltung der ECU des Kraftfahrzeugs zur Steuerung und insbesondere Kommutierung
eines bürstenlosen Gleichstrommotors oder auch eines bürstenbehafteten Gleichstrommotors
ist so nicht notwendig.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform des Spindelantriebs kann es vorgesehen sein, dass
das Steuergerät dazu ausgebildet ist, das Verschlusselement durch den Antriebsmotor,
welches auch ein üblicher DC-Motor (Bürstenbehafteter Gleichstrommotor) sein kann,
dieselben Funktionen wie zuvor beschrieben abzubilden. Die Voraussetzung wären die
entsprechenden gleichen Sensorfunktionen (Hall-Sensoren) wie zuvor erwähnt.
[0033] Es kann eine Elektronikabschalteinrichtung vorgesehen, die beispielsweise innerhalb
von etwa 0,5 Sekunden (je nach Anforderung der DC-Motorhersteller) bei einem zu hohen
Blockstrom abschaltet, um die PCBA des DC-Motors vor Überhitzung zu schützen.
[0034] Im Unterschied zum reinen Überhitzungsschutz liegt der Vorteil nun darin, dass während
bei dem Überhitzungsschutz das gesamte CSD System abgeschaltet und resettet wird (in
der Regel dadurch, dass die Heckklappe manuell zugedrückt wird und die Zündung neu
gestartet werden muss), so bleiben nun sämtliche Systeme nach zu langem bzw. zu hohem
Blockstrom am DC-Motor aktiv, was bedeutet, dass das System in den "gebremsten Pause
Modus" übergeht und sich nicht systembedingt komplett abschaltet, um eine Überhitzung
des Motors zu vermeiden. Hierzu wird der DC-Motor nicht mehr bestromt, sondern die
Motorphasen werden beispielsweise kurzgeschlossen.
[0035] Beispielsweise könnte diese Funktion bereits nach einem Überstrom aktiviert werden,
der 0,2 Sekunden andauert, während die Schutzvorrichtung beispielsweise erst nach
0,5 Sek aktiviert wird, falls der Spindelantrieb nicht reagieren sollte, um das Gesamtsystem
bzw. den DC-Motor zu schützen. Hierbei kann der DC-Motor bürstenlos (BLDC) oder bürstenbehaftet
sein.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Spindelantrieb
- 12
- Gehäuse
- 14
- Lagerung
- 16
- Hülse
- 18
- Lagerung
- 20
- Antriebsmotor
- 22
- Kabelbaum
- 24
- Motorwelle
- 26
- Freilaufkupplung
- 28
- Getriebe
- 30
- Kupplung
- 32
- Spindel
- 34
- Mutter
1. Spindelantrieb (10) zum Einsatz bei einem Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs,
wobei der Spindelantrieb (10) einen Antriebsmotor (20) aufweist, welcher als ein Gleichstrommotor
ausgebildet ist, und
wobei der Spindelantrieb (10) ein Steuergerät aufweist, welches zum Steuern des Antriebsmotors
(20) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Spindelantrieb (10) dazu ausgebildet ist, eine auf den Antriebsmotor (20) über
das Verschlusselement wirkende Betätigungskraft zu erfassen, und dass das Steuergerät
dazu ausgebildet ist, den Antriebsmotor (20) in Abhängigkeit von der erfassten Betätigungskraft
zu steuern.
2. Spindelantrieb (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät in einem Gehäuse (12) des Spindelantriebs (10) angeordnet ist.
3. Spindelantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät in einem Gehäuse des Antriebsmotors (20) integriert ist.
4. Spindelantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Antriebsmotor (20) Hall-Sensoren zur Erfassung der Betätigungskraft aufweist.
5. Spindelantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
wobei der Antriebsmotor (20) eine in Motorspulen des Antriebsmotors induzierte Spannung
zur Erfassung der Betätigungskraft nutzt.
6. Spindelantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, den Antriebsmotor (20) in Abhängigkeit
von der erfassten Betätigungskraft zu steuern, um wenigstens eine der folgenden Verschlusselementfunktionen
bereitzustellen:
- eine Verschlusselementöffnung in Reaktion auf ein Drücken gegen das Verschlusselement;
- ein motorisch assistiertes Bewegen des Verschlusselements;
- ein manuelles Anhalten des Verschlusselements bei einer motorischen Verstellung
des Verschlusselements;
- ein Erkennen eines Kontakts mit einem Hindernis bei einer motorischen Verstellung
des Verschlusselements; und
- ein Stoppen des Verschlusselements bei einer drohenden Kollision mit einem Hindernis.
7. Spindelantrieb (10) nach Anspruch nach Anspruch 6,
wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, wenigstens eine der Verschlusselementfunktionen
in Abhängigkeit von einem Abschaltsignal eines Fahrzeugsteuergeräts zu deaktivieren.
8. Spindelantrieb (10) nach Anspruch nach Anspruch 6,
wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, ein Sensorsignal eines Fahrzeugsensors
zu empfangen und in Abhängigkeit von dem Sensorsignal wenigstens eine der Verschlusselementfunktionen
zu steuern.
9. Spindelantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Steuergerät dazu ausgebildet ist, ein Verstellen des Verschlusselements
durch den Antriebsmotor (20) bei einer Fahrzeugbewegung zu verhindern.
10. Kraftfahrzeug mit einem Verschlusselement und einem Spindelantrieb (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Verschlusselement mittels des Spindelantriebs (10) zwischen einer Offenstellung
und einer Schließstellung verstellbar ist.