[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine technische Einrichtung und ein zugehöriges
Verfahren zur Sicherung von Containern auf dem Wetterdeck von Containerschiffen.
Derzeitiger Stand der Technik
[0002] Container werden bis heute an Deck von Containerschiffen, genauer auf den Ponton
Lukendeckeln, generell in Längsrichtung nebeneinander in sogenannten Staubuchten (engl.
Bays) gestaut. Dabei werden die Container in voneinander unabhängigen Stapeln von
bis zu 13 Containern hoch aufeinandergesetzt. In diesen Stapeln sind die Container
untereinander an den Eckbeschlägen mit Verriegelungsstücken (engl. Locks) vertikal
verbunden. Der unterste Container in jedem Stapel ist mit ähnlichen Verriegelungen
fest mit dem jeweiligen Lukendeckel verbunden. Diese Stauweise in unabhängigen Stapeln
hat die anfängliche Blockstauweise mit Querverbindungselementen zwischen den Stapeln
aus verschiedenen Gründen schon vor Jahrzehnten abgelöst.
[0003] Diese bis zu 33 m hohen Stapel mit einer Basisbreite von nur 2,26 m in Querschiffsrichtung
sind bei Rollbewegungen des Schiffes im Seegang enormen Kippmomenten ausgesetzt, die
zu unzulässig hohen Zug- und Druckkräften in den Verriegelungen und Eckbeschlägen
sowie zu Schubverformungen der Container selbst führen. Deshalb müssen bei Stapelhöhen
über vier Lagen an den Stirnseiten der untersten Lage zusätzliche Laschings in Form
von Stahlstangen, üblicherweise kreuzweise, an jedem Stapel gesetzt und mit Spannschrauben
vorgespannt werden. Bei Stapelhöhen über sechs Lagen müssen auch die zweite Lage und
je nach geplanter Gesamthöhe der Stapel weitere Lagen in dieser Weise gesichert werden.
[0004] Diese Sicherung in höheren Containerlagen geschieht mit Hilfe sogenannter Laschbrücken.
Das sind fest mit dem Schiffskörper verbundene Gerüste an den Stirnseiten der Containerstapel
mit Arbeitsebenen, von denen aus die schwere körperliche Arbeit des Laschens und Entlaschens
verrichtet wird. Die Mindestbreite dieser Arbeitsflächen richtet sich nach einer Empfehlung
der IMO (International Maritime Organisation, einer Unterorganisation der UNO). Hinzu
kommen an beiden Seiten Arbeitsabstände für das Einhängen der Laschstangen, sodass
der Abstand der Stirnseiten aufeinander folgender Bays in der Praxis zwischen etwa
2,8 m und 3,2 m liegt. Dieser Hinweis ist für die Beurteilung der nachfolgend beschriebenen
Erfindung von Bedeutung.
[0005] Zusammenfassend kann man den derzeitigen Transport von Containern an Deck von Containerschiffen
wie folgt charakterisieren: Die einzelnen Containerstapel stellen vertikal angeordnete
Kragträger dar, die beim Fahren im Seegang beträchtlichen Querkräften ausgesetzt sind.
Weil dadurch die Festigkeit der Verbindungselemente im Stapel und unten zum Schiff
sowie der Container selbst überfordert wird, müssen bis etwa zur halben Höhe der Stapel
noch zusätzliche Zugelemente (Laschings) gesetzt werden, die an dafür vorgesehenen
festen Gerüsten befestigt werden.
Schwachstellen der Sicherung
[0006] Das gegenwärtige Sicherungssystem für Container an Deck von Containerschiffen wird
von Fachfirmen nach den detaillierten Regeln der für das Schiff beauftragten Klassifikationsgesellschaft
entworfen und der Schiffsführung in Form von Musterladefällen im amtlichen Ladungssicherungshandbuch
zur Verfügung gestellt. Ein besonderes Merkmal dieser Musterladefälle ist, dass sie
nur bis zu einer bestimmten Stabilität (Aufrichtvermögen) des Schiffes gültig sind
und dass sie für die Gewichtsstaffelung in den Stapeln Grenzverteilungen angeben nach
dem Prinzip: schwere Container unten, leichte oben. In der Praxis ergeben sich folgende
häufige Probleme:
- Die in den Musterladefällen enthaltenen vertikalen Gewichtsstaffelungen in den Stapeln
werden bei abweichenden Gewichten nicht immer sinnvoll eingehalten mit der Folge von
möglicher Überlastung der Stapelsicherung in schlechtem Wetter auf See.
- Einzelne Container sind schwerer als in den Versanddokumenten angegeben und können
die Stapelsicherung ebenfalls überlasten, wenn sie zu hoch gestaut werden.
- Die den Musterladefällen zugrunde liegenden Beschleunigungsannahmen können überschritten
werden, wenn die Stabilität des Schiffes größer ist, als für die Musterladefälle vorgesehen.
Die Stabilität und weitere Parameter für die Beschleunigungsannahmen des Schiffes
sind zum Zeitpunkt der Beladungsplanung oft nicht ausreichend genau bekannt.
- Containereckbeschläge können über die zulässigen Toleranzen hinaus abgenutzt sein
und die zugfeste Verbindung aufeinander gestapelter Container versagen lassen.
- Die statische Unbestimmtheit der Sicherung mit Verriegelungsstücken einerseits und
zusätzlichen Laschings andererseits kann angesichts der großen wirkenden Kräfte zur
Überlastung der einen oder der anderen der beiden Komponenten führen.
- Das dynamische Verhalten der hohen Stapel (Peitscheneffekt) sowie Stöße von Nachbarstapeln
sind nicht vorhersehbar und können praktisch nicht beachtet werden.
Weitere Merkmale des derzeitigen Sicherungssystems
[0007] Weitere Merkmale des derzeitigen Sicherungssystems werden hier kurz aufgeführt, sofern
sie der Beurteilung der im weiteren Text beschriebenen Erfindung dienen.
- Das derzeitige Sicherungssystem benötigt auf den größten Containerschiffen knapp 60.000
bewegliche Teile in Form von Verbindungselementen, Laschstangen und Spannschrauben,
die sachgemäß verwaltet, richtig verwendet und gewartet werden müssen.
- Zum Einsetzen oder Entnehmen der Verbindungselemente muss jeder an Deck zu ladende
oder entladene Container kurzeitig für den manuellen Zugriff über dem Kai hängend
verharren. Der Umschlagsvorgang wird dadurch systemimmanent verzögert.
- Die zuvor genannten Verbindungselemente sind entweder vollautomatische Locks oder
halbautomatische Twistlocks. Werden halbautomatische Twistlocks verwendet, müssen
diese vor dem Entladen der Container mit langen Stangen per Hand entriegelt werden.
- Die zusätzliche Arbeit des Anbringens bzw. Entfernens der schweren Laschstangen und
Spannschrauben kostet Hafenliegezeit und ist unfallträchtig.
- Die oberen Containerlagen über dem Bereich der Laschbrücken sind unzugänglich. Das
macht eine gezielte Brandabwehr, z.B. mit der für lokale Containerbrände vorgeschriebenen
Löschlanze, in diesem Bereich unmöglich.
- Die Abwehr größerer Brände der Decksladung mit Hilfe von leistungsfähigen Wassermonitoren
wird erschwert, weil diese Monitore nur etwa auf halber Höhe der Stapel angeordnet
sein können.
- Im derzeitigen Sicherungssystem können in jedem Stapel in beliebiger Reihenfolge Container
der beiden unterschiedlichen Bauhöhen 8 Fuß 6 Zoll (Standard) und 9 Fuß 6 Zoll (High
Cube) aufeinandergestapelt werden.
- Im derzeitigen Sicherungssystem sind beim Be- oder Entladen an Deck die Arbeitsschneisen
zwischen den Laschbrücken für die landseitige Beladeeinrichtung (Containerbrückenkran
mit Anschlagspreize) frei von Hindernissen. Das bedeutet, dass in geringstmöglicher
Arbeitshöhe umgeschlagen werden kann, was einen Zeitvorteil darstellt.
Neuartiges System zur Sicherung von Containern an Deck
Grundprinzip des Systems
[0008] Das Grundprinzip des neuartigen Systems besteht darin, dass jeder Container an Deck
an beiden Enden mit Hilfe von fest installierten, beweglichen Sicherungsvorrichtungen
mit Sicherungsbrücken verbunden wird. Die Sicherungsbrücken sind ähnlich den üblichen
Laschbrücken zwischen den Bays angeordnet, fest mit dem Schiffskörper verbunden und
reichen bis knapp unter die volle Höhe der Containerstapel.
[0009] Die Sicherungsvorrichtungen nehmen in erster Linie die bei Seegang auftretenden Querkräfte
auf und leiten sie direkt in die Sicherungsbrücken und dadurch in den Schiffskörper.
Eine Verbindung der Container untereinander entfällt.
Komponente Sicherungsvorrichtung
[0010] Die Sicherungsvorrichtung in der bevorzugten Ausführungsform besteht aus einem quaderförmigen
Gussstahlkörper, an dessen einem Ende ein kurzes, vertikales Winkelprofil fest angebracht
ist. Das obere Ende dieses Winkelprofils wird durch ein fest verbundenes Schrägflankenprofil
erweitert, welches an seiner Oberseite abgerundet und schwarzgelb markiert ist. An
der Stirnseite des Winkelprofils sitzt innen ein fest verbundener Konus. Die stirnseitigen
Abmessungen des Winkelprofils mitsamt dem Schrägflankenprofil decken sich mit dem
Querschnitt des quaderförmigen Stahlkörpers.
[0011] Die ganze Sicherungsvorrichtung befindet sich in einem Stahlgehäuse und kann durch
einen Bewegungsmechanismus ganz in dieses Gehäuse eingezogen werden (Ruhezustand)
oder um eine bestimmte Distanz aus diesem Gehäuse ausgefahren werden (aktiver Zustand).
[0012] Im aktiven Zustand schmiegt sich das Winkelprofil frontal und einseitig an einen
der oberen Eckbeschläge eines bereits geladenen Containers. Gleichzeitig sitzt der
Konus in der stirnseitigen Öffnung dieses Eckbeschlags. Auf diese Weise kann der Konus
Querkräfte und anteilige Gewichtskräfte aus dem Container auf die Sicherungsvorrichtung
übertragen. Ebenso kann das Winkelprofil einseitig Querkräfte und auch Längskräfte
aus dem Container auf die Sicherungsvorrichtung übertragen.
[0013] Das Winkelprofil ist so hoch, dass es im aktiven Zustand über den Eckbeschlag des
Containers hinausragt. Dadurch ermöglicht es zusammen mit dem aufgesetzten Schrägflankenprofil
das passgenaue Absetzen des als nächstes zu ladenden Containers und fixiert diesen
dann einseitig in Längs- und Querrichtung an seinem unteren Eckbeschlag.
[0014] Im Ruhezustand ist die Sicherungsvorrichtung vollständig eingezogen, sodass in der
Arbeitsschneise zwischen zwei Sicherungsbrücken kein Hindernis für den Umschlag besteht.
Der Umschlag kann wie bei dem herkömmlichen System auf niedrigem Niveau ohne unnötige
und zeitraubende Vertikalbewegungen stattfinden.
[0015] Für jeden Container sind insgesamt vier derartiger Sicherungsvorrichtungen vorgesehen,
welche im aktiven Zustand als kurze Kragträger Querkräfte und anteilige Gewichtskräfte
in das zugehörige Gehäuse und von diesem auf die Sicherungsbrücke übertragen. Die
Verbindung der Gehäuse mit der Sicherungsbrücke soll fest, aber durch geeignete Wahl
der Konstruktion so elastisch sein, dass die zulässigen Maßtoleranzen der Containerabmessungen
durch elastische Verformungen ausgeglichen werden können.
Komponente Sicherungsbrücke
[0016] Die Sicherungsbrücke in der bevorzugten Ausführungsform besteht aus zwei querschiffs
angeordneten Stahlwänden im Abstand von ca. 1,2 Metern, die fest mit dem Schiffskörper
verbunden sind. Die Wände reichen über die gesamte Breite und Höhe der an Deck gestauten
Containerstapel. Die Materialstärke nimmt entsprechend den Festigkeitsanforderungen
von unten nach oben ab. Die Wände sind zweckmäßig versteift und miteinander konstruktiv
verbunden, vorzugsweise in den Niveaus der Arbeitsebenen (engl. Catwalks).
[0017] Diese Arbeitsebenen liegen etwas über den horizontalen Nahtstellen der Container,
sodass die Gehäuse der Sicherungsvorrichtungen dicht unterhalb der Arbeitsebenen angeordnet
sind und somit kein Hindernis in den Arbeitsebenen darstellen.
[0018] Die Stahlwände der Sicherungsbrücke besitzen ausreichende Öffnungen und konstruktive
Aussparungen, um dem Bedienpersonal beim Betätigen der Sicherungsvorrichtungen die
Blickkontrolle auf die Container zu ermöglichen.
[0019] Die Arbeitsebenen sind durch Leitern und Durchstiegsöffnungen miteinander verbunden
und mit Geländern versehen, wo notwendig. Dabei sind diesbezügliche Empfehlungen der
IMO zu beachten.
Möglichkeiten der Bewegung der Sicherungsvorrichtung
[0020] Die Bewegung der Sicherungsvorrichtung vom Ruhezustand in den aktiven Zustand und
zurück wird durch einen zuverlässigen elektrischen Mechanismus bewirkt. Dabei ist
zu berücksichtigen, dass in der bevorzugten Ausführungsform das Gehäuse mit der Sicherungsvorrichtung
unter dem Boden der jeweiligen Arbeitsfläche angeordnet ist.
[0021] In dieser Ausführungsform bietet es sich an, die Bewegung mit Hilfe einer an der
Sicherungsvorrichtung befestigten Zahnstange und einem am Gehäuse gelagerten Zahnrad
zu ermöglichen. Die manuelle Energieübertragung kann durch einen langen Hebel geschehen,
den eine Person auf der Arbeitsplattform in einem oder mehreren Bewegungsabläufen
betätigt.
[0022] In einer anderen Ausführungsform kann ein rotierender Antrieb mit Hilfe einer Spindel
in die gewünschte transversale Bewegung umgesetzt werden.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform kann unter Druck stehende Flüssigkeit oder Gas
mit Hilfe eines Kolbens in einem Zylinder die gewünschte transversale Bewegung erreichen.
Anforderungen an den Bewegungsmechanismus
[0024] In allen denkbaren Ausführungsformen sollen von dem Antrieb folgende Mindestanforderungen
erfüllt werden:
- Der Ruhezustand und der aktive Zustand müssen von der Bedienperson anhand der Bedienelemente
klar unterschieden erkennbar sein.
- Das Erreichen des Ruhezustands und des aktiven Zustands muss sicher erkennbar oder
wahrnehmbar sein, um unbeabsichtigte Zwischenzustände zu vermeiden.
- Im Ruhezustand und im aktiven Zustand muss eine ausreichend starke, selbsttätige Blockierung
eintreten, die ein unbeabsichtigtes Verlassen dieses Zustands verhindert.
- Beim Erreichen und Verlassen des aktiven Zustands muss der Bewegungsmechanismus mit
Sicherheit so viel Kraft haben, um einen Eckbeschlag im Rahmen seiner Fertigungstoleranzen
und der Fertigungstoleranzen des Containerstirnrahmens mit Hilfe des in den Eckbeschlag
eingeführten Konus der Sicherungsvorrichtung auszurichten bzw. den Konus wieder herauszuziehen.
Zweck und Gestaltung des Konus
[0025] Der Konus, der seit der Einführung von Frachtcontainern mit stählernen Eckbeschlägen
in unterschiedlichen Ausführungsformen und Anwendungen anzutreffen ist, erhält in
der bevorzugten Ausführungsform des neuartigen Sicherungssystems die Aufgabe des formschlüssigen,
konischen Eingriffs in die stirnseitige Öffnung des oberen Eckbeschlags des zu sichernden
Containers. Seine Länge muss so groß sein, dass er bis unter die nach oben gerichtete
Öffnung des Eckbeschlags reicht. Diese Eigenschaften ermöglichen:
- die Feinpositionierung des Containers,
- die Aufnahme von beidseitigen, horizontalen Kräften,
- die Aufnahme von anteiligen, vertikalen Gewichtskräften,
- das Verhindern des vorzeitigen Verriegelns eines landseitigen Anschlagmittels (Spreize
des Containerbrückenkrans),
- die Unterstützung der Sicherungsvorrichtung gegen vertikale Stöße beim ungenauen Absetzen
des folgenden Containers.
[0026] Damit erhält der Konus für das neuartige Sicherungssystem eine besondere Bedeutung.
Sicherungsvorrichtung für den obersten Container im Stapel
[0027] Der Container in der obersten dafür vorgesehenen Position in einem Stapel kann ebenso
wie alle darunter geladenen Container mit den beschriebenen Sicherungsvorrichtungen
gesichert werden. Um jedoch die Sicherungsbrücke nicht über die zu ladenden Container
hinausragen zu lassen, werden in der bevorzugten Ausführungsform die Sicherungsvorrichtungen
für die vorletzte Containerposition derart modifiziert, dass das vertikale Winkelprofil
mit dem aufgesetzten Schrägflankenprofil deutlich höher ausgestaltet wird.
[0028] Die Höhe muss so groß sein, dass die längsschiffs gerichteten Flanken des Winkelprofils
unter Beachtung elastischer Verformung den obersten Container beim Auftreten von Querkräften
daran hindern, seitwärts zu kippen. Eine weitere Sicherung dieses obersten Containers
ist dann nicht erforderlich. Die Festlegung der Höhe dieser Winkelprofile richtet
sich nach den Querbeschleunigungsannahmen der beauftragten Klassifikationsgesellschaft.
Verfahrensmerkmale des neuen Systems
[0029] Der unterste Container in jedem Stapel wird auf den Lukendeckel gesetzt und durch
vier aufgeschweißte Führungswinkel positioniert. Ein Verriegeln mit dem Lukendeckel
ist nicht erforderlich. Dann werden an allen vier oberen Eckbeschlägen die Sicherungsvorrichtungen
in die aktive Position gebracht. Der nächste Container wird mit Führung durch die
Schrägflankenprofile der Sicherungsvorrichtungen auf dem schon geladenen Container
abgesetzt und die zugehörigen Sicherungsvorrichtungen werden aktiviert. Dieser Vorgang
wiederholt sich bis zum obersten Container, für den jedoch keine Sicherungsvorrichtungen
vorgesehen sind.
[0030] Beim Entladen verläuft dieser Vorgang in umgekehrter Reihenfolge. Ist ein Stapel
in einem Hafen bis zur vorgesehenen Höhe beladen, so ist jeder Container zwangsläufig
für die Seereise ordnungsmäßig gesichert. Dies kann überdies jederzeit gut sichtbar
kontrolliert werden.
[0031] Bei der Beladungsplanung muss darauf geachtet werden, dass Standard-Container und
High Cube-Container nicht mehr beliebig aufeinandergestapelt werden können, sondern
getrennt in jeweils entsprechend konditionierte Bays geladen werden müssen. Der oberste
Container in einem Stapel kann jedoch eine beliebige Höhe haben.
Vorteile des neuen Systems
[0032] Nachstehend werden die wesentlichen Vorteile des neuartigen Systems aufgeführt:
- Die direkte horizontale Übertragung der im Seegang auftretenden Querkräfte von jedem
einzelnen Container in zwei fest mit dem Schiff verbundene Strukturen (die Sicherungsbrücken
am vorderen und hinteren Ende jeder Bay) vermeidet den Umweg über hohe vertikale Zug-
und Druckkräfte und das unsichere Zusammenspiel mit zusätzlichen Laschings an vorgegebenen
Positionen. Die gesamte Sicherung wird durch geringere Kräfte erreicht, die sich im
Gefüge der Sicherungsbrücke durch Verformungen im elastischen Bereich weitgehend homogenisieren.
Ein Schwingen von hohen Stapeln wird vollständig vermieden. Zusammenbrechen von Containern
und Verluste über Bord können somit ausgeschlossen werden.
- Die Abmessung der Sicherungsbrücken von jeweils ca. 1,2 Metern in Schiffslängsrichtung,
vermehrt um zwei Sicherheitsabstände von 0,2 Metern zu den Containerstapeln ergibt
einen Abstand zwischen den Stirnwänden einer Bay von ca. 1,6 Metern. Diese Abstände
sind beim herkömmlichen Sicherungssystem der Laschbrücken deutlich größer. Der Gewinn
an verfügbarer Staulänge wirkt sich bei den derzeit größten Containerschiffen von
400 m Länge derart aus, dass zwei 40'-Bays zusätzlich untergebracht werden können.
Das betrifft nicht nur die Beladung an Deck, sondern auch den darunter liegenden Laderaum,
weil die Bays an Deck grundsätzlich in vertikaler Fluchtlinie mit den Bays der Raumladung
angeordnet sein müssen. Somit ergibt sich aus dem neuartigen Sicherungssystem eine
erhebliche Steigerung der räumlichen Ladekapazität des Schiffes, die gewichtsmäßig
durch eine Verringerung des mitgeführten Ballastwassers ausgeglichen wird.
- Die homogenere Übertragung der Sicherungskräfte von den Containern über die Sicherungsvorrichtungen
und die Sicherungsbrücken in den Schiffskörper ermöglicht eine größere Toleranz bei
der vertikalen Gewichtsverteilung in den Stapeln als bei dem derzeitig empfindlicheren
Sicherungskonzept. Das gilt auch für die Beachtung der maximal zulässigen Stabilität.
Diese größere Bandbreite der Gewichtsverteilung an Deck wird wesentlich allein durch
die maximale Stapellast und die Stabilität des Schiffes begrenzt, nicht aber durch
Einschränkungen aus dem Sicherungssystem.
- Der Wegfall aller kaiseitigen Arbeiten im Zusammenhang mit dem Einsetzen und Entnehmen
von Verriegelungselementen (Locks), das bordseitige Entriegeln von halbautomatischen
Locks, das schnellere Absetzen von Containern beim Laden ohne das zeitraubende Einfädeln
der Locks und auch der Wegfall von Lascharbeiten nach Ladeende ermöglichen eine deutliche
Steigerung der Umschlagsleistung und damit eine Verkürzung der Hafenliegezeit.
- Die schwere und unfallträchtige Arbeit beim Setzen und Entfernen der Laschstangen
und Spannschrauben entfällt vollständig. Ebenso entfallen sämtliche Arbeiten der Schiffsbesatzung
zur Überwachung, Kontrolle, Ausgabe und Einsammeln der beweglichen Sicherungsausrüstung.
- Die bis zur vollen Höhe der Containerstapel reichenden Sicherungsbrücken mit den integrierten
Arbeitsflächen ermöglichen die Installation von optimal angeordneten Feuerlöschmonitoren
und auch den Zugang zu jedem einzelnen Container in den Bays zwecks lokaler Brandbekämpfung.
Beschreibung der Abbildungen
[0033] Figur 1 zeigt zwei Seitenansichten von Containerschiffen. Das obere Schiff (1a) ist
das derzeit weltweit größte Containerschiff (Stand Dezember 2022) mit einer Länge
von ca. 400 Metern und einer Breite von ca. 61 Metern. Es ist mit einem Sicherungssystem
für die Decksladung nach dem derzeitigen Stand der Technik ausgerüstet. Der Abstand
zwischen den Containerstirnseiten der einzelnen Staubuchten (Bays) richtet sich nach
dem Platzbedarf für die Laschbrücken, auf denen die Container zusätzlich mit Laschstangen
gesichert werden müssen. Daraus ergibt sich bei der gegebenen Schiffslänge die Anzahl
von 24 Staubuchten (Bays) für 40-Fuß Container auf dem Wetterdeck und wegen des rein
vertikalen Umschlags auch im Laderaum darunter.
[0034] Das darunter dargestellte fiktive Schiff (2a) ist in seinen Abmessungen identisch,
jedoch mit der neuartigen Containersicherungsvorrichtung ausgerüstet. Wegen der baulich
kürzeren Sicherungsbrücken gegenüber den herkömmlichen Laschbrücken können 26 Staubuchten
(Bays) für 40-Fuß Container über die Schiffslänge angeordnet werden. Das ist ein Plus
von 1152 40-Fuß Containern oder knapp 10% der Ladekapazität.
[0035] Die Nummern in Figur 1 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Bay Nr. 1 bis 24
- 2
- Container der Bauhöhe 8 Fuß 6 Zoll im Stapelstau maximal 13 Lagen hoch
- 3
- Die herkömmlichen Laschbrücken reichen maximal bis zur sechsten Lage
- 4
- Bay Nr. 1 bis 26
- 5
- Container im Stapelstau maximal 13 Lagen hoch
- 6
- Die neuartigen Sicherungsbrücken reichen bis unter die dreizehnte Lage
[0036] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Decksbeladung eines Containerschiffs als Seitenansicht
mit vier Sicherungsbrücken (4). Geladen sind sogenannte High Cube Container der Bauhöhe
9 Fuß 6 Zoll in 11 Lagen. Die unterste Lage besteht aus zwei 20-Fuß Containern, die
darauffolgenden 10 Lagen aus 40-Fuß Containern.
[0037] Die Nummern in Figur 2 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Höhenbegrenzung der obersten Containerlage als 40-Fuß Container
- 2
- Sicherungsvorrichtung des obersten Containers mit höheren vertikalen Flanken
- 3
- ISO-genormter 40-Fuß Container mit der Höhe von 9 Fuß 6 Zoll (High Cube)
- 4
- Sicherungsbrücke auf einem Wetterdeck mit zwei Stahlwänden im Abstand von 1.2 m
- 5
- Konstruktive Aussparung der Rahmenkonstruktion zur Blickkontrolle und zum Lichteinfall
- 6
- Winkelprofil Längsseite mit innenliegender vertikaler Fläche und Schrägflanke
- 7
- Sicherheitsabstand von der Sicherungsbrücke zum Container von 0,20 Metern
- 8
- ISO-genormter 20-Fuß Container mit der Höhe von 9 Fuß 6 Zoll (High Cube)
- 9
- Einfache Stapelkonen zur Sicherung der mittigen 20-Fuß Containerfugen
- 10
- Zugang zur Sicherungsbrücke im Bereich der primären Tragpfosten
- 11
- Pontonlukendeckel nebst vier aufgeschweißten Container-Führungswinkeln
- 12
- Lukenschacht
- 13
- Primärer und sekundärer Tragpfosten für Sicherungsbrücke und Container
- 14
- Wetterdeckverschanzung Absturzsicherung des Betriebsgangs
- 15
- Bordwand im Überwasserbereich
- 16
- Bordwand im Unterwasserbereich
- 17
- Bodenplatte
- 1a
- Höhe Containerstapel ca. 32,00 Meter
- 2a
- Seitenhöhe Schiffsrumpf (Hauptdeck/Bodenplatte) ca. 33,20 Meter
[0038] Figur 3 zeigt die Funktion und Bedienung der Sicherungsvorrichtung in zwei Arbeitsebenen
der Sicherungsbrücke. Der vertikale Abstand der Sicherungsvorrichtungen und damit
die Höhe der Arbeitsräume ist in dieser Darstellung auf Container der Höhe 9 Fuß 6
Zoll (High Cube) zugeschnitten. Für Container der Standardhöhe 8 Fuß 6 Zoll wären
diese Räume entsprechend niedriger. Die Darstellung zeigt zwei Sicherungsvorrichtungen
(19) in der Ruheposition (oben), eine Sicherungsvorrichtung (5) in der aktiven, sichernden
Position (Mitte linksseitig) und eine Sicherungsvorrichtung (14) im Bewegungsablauf
zum Zwecke der Sicherung nebst dem manuellen Bedienvorgang (Mitte rechtsseitig). Unten
sind zwei Sicherungsvorkehrungen (9, 11) in der aktiven, sichernden Stellung dargestellt.
[0039] Die Nummern in Figur 3 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Arbeitsraum zur Betätigung der Sicherungsvorrichtungen
- 2
- Stahlwand der Sicherungsbrücke mit innenliegenden Versteifungen
- 3
- Hebelstange zur manuellen Bedienung eines Zahnradgetriebes für eine Zahnstange
- 4
- Arbeitsebene (Catwalk) mit Laufrosten versehen
- 5
- Aktive Position einer Sicherungsvorrichtung in einem oberen Container- Eckbeschlag
- 6
- Container in einem komplett gesicherten Zustand linksseitig
- 7
- Steigleiter links an der Stahlwand
- 8
- Gesicherter Container im Stapelstau linksseitig der Sicherungsbrücke
- 9
- Sicherungsvorrichtung in aktiver Position
- 10
- Mittelschott des Gehäuses für zwei Sicherungsvorrichtungen
- 11
- Sicherungsvorrichtung in aktiver Position
- 12
- Gesicherter Container im Stapelstau rechtsseitig der Sicherungsbrücke
- 13
- Noch ungesicherter Container rechtsseitig
- 14
- Sicherungsvorrichtung in Bewegung zur aktiven Position
- 15
- Eckbeschlag des ungesicherten Containers vor dem Sicherungsvorgang
- 16
- Manuell zu betätigendes Zahnradgetriebe zum Bewegen einer Sicherungsvorrichtung
- 17
- Untere Licht-, Sicht- und Montageöffnung des Arbeitsraums
- 18
- Große Licht- und Sichtöffnung des Arbeitsraums
- 19
- Zwei Sicherungsvorrichtungen in der geschützten Ruheposition
- 1a
- Gesamtabmessung Sicherungsbrücke + zwei Sicherheitsabstände = 1,6 Meter
- 2a
- Gesamtbreite Sicherungsbrücke = 1,2 Meter
- 2b
- Gesamthöhe eines Sicherungsbrückenarbeitsraums = 2,9 Meter (9 Fuß 6 Zoll Container)
- 2c
- Sicherheitsabstand Sicherungsbrücke zum Containereckbeschlag = 0,20 Meter
[0040] Figur 4 zeigt in einer schematischen Darstellung unter Vernachlässigung des Höhenmaßstabs
die Sicherungsvorrichtung in drei verschiedenen Arbeitspositionen. In der oberen Darstellung
befindet sich die Vorrichtung (2) in der Ruheposition und schließt dabei bündig mit
der Sicherungsbrücke ab. In der mittleren Darstellung befindet sich die Sicherungsvorrichtung
(4) auf dem Weg zur Sicherung eines hinzugeladenen Containers. In der unteren Darstellung
befindet sich eine Sicherungsvorrichtung (5) in ihrer aktiven Position, in der sie
den unteren Container an seinem oberen Eckbeschlag sichert und den hinzugeladenen
Container an seinen unteren Eckbeschlägen positioniert. Der unterste Container im
Stapel wird mit üblichen Führungsprofilen auf dem Lukendeckel positioniert.
[0041] Die Nummern in Figur 4 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Laufsteg mit Gitterrosten
- 2
- Vorrichtung in Ruheposition
- 3
- Horizontale Versteifung der Sicherungsbrücke
- 4
- Vorrichtung in Bewegung zwischen Ruheposition und aktiver Position
- 5
- Vorrichtung in aktiver Position
- 6
- Gehäuse zur Führung der Vorrichtung
- 7
- Sicherungsbrücke Mittellot
- 8
- Vertikales Winkelprofil
- 9
- Wand der Sicherungsbrücke
- 10
- Vertikale Versteifung der Sicherungsbrücke
- 11
- Vertikales Winkelprofil mit aufgesetztem Schrägflankenprofil
- 12
- Sicherungskonus
- 13
- Unterer Container-Eckbeschlag eines hinzugeladenen Containers
- 14
- Oberer Container-Eckbeschlag eines gesicherten Containers
- 15
- Führungswinkel und Konus in der Sicherungsposition
- 16
- Bodenebene des untersten Containers im Stapel
- 17
- Pontonlukendeckel als Basis für den Stapelstau auf einem Vollcontainerschiff
- 1a
- Distanz ab Mittellot Innenseite der vertikalen Versteifung = 500 mm
- 1b
- Distanz ab Mittellot Außenseite der Sicherungsbrücke = 600 mm
- 1c
- Gesamtlänge der Sicherungsvorrichtung = 560 mm
- 1d
- Horizontalhub + Basisabstand = 320 + 40 = 360 mm
- 2a
- Distanz Außenseite der Sicherungsbrücke zum Container-Eckbeschlag = 200 mm
- 2b
- Eingrifflänge des Winkelprofils = 120 mm
- 2c
- Eingreiftiefe des Konus im Container-Eckbeschlag = 95 mm
[0042] Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht der Sicherungsvorrichtungen in der aktiven
Position zur Sicherung zweier Container in benachbarten Stapeln. Die Darstellung soll
vor allem zeigen, dass die bislang üblichen seitlichen Abstände (2a) der Containerstapel
in den Ladebuchten auch mit dem neuartigen Sicherungssystem eingehalten werden.
[0043] Die Nummern in Figur 5 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Container in Draufsicht in linksseitiger gesicherter Stauposition
- 2
- Schwarz-gelber oberer Rand des linksseitigen Schrägflankenprofils
- 3
- Oberer linksseitiger Eckbeschlag mit einer durch den Konus blockierten oberen Öffnung
- 4
- Konus in der Sicherungsposition
- 5
- Stirnwand eines linksseitig gesicherten Containers
- 6
- In Längsrichtung angeordneter Schenkel eines Winkelprofils
- 7
- Zwischenplatte eines Gehäuses für eine linke und rechte Sicherungsvorrichtung
- 8
- Linksseitige Sicherungsvorrichtung in aktiver Position
- 9
- Anschlagssicherung der Ruheposition einer linksseitigen Sicherungsvorrichtung
- 10
- Längsseite eines rechtsseitig gesicherten Containers
- 11
- Oberer linksseitiger Eckbeschlag eines rechtsseitig gestauten Containers
- 12
- Konus in der Sicherungsposition
- 13
- Querschiffs angeordneter Schenkel eines Winkelprofils mit Konusbasis
- 14
- In Längsrichtung angeordneter Schenkel eines Winkelprofils
- 15
- Rechtsseitige Sicherungsvorrichtung in aktiver Position
- 16
- Stahlwand der Sicherungsbrücke
- 17
- Im Gehäuse verbleibender Teil der Sicherungsvorrichtung
- 18
- Querschiffs angeordnete Gehäusetrennwand für eine Sicherungsvorrichtung
- 1a
- Fuge zwischen der rechten und linken Sicherungsvorrichtung in aktiver Position
- 1b
- Toleranzfuge zwischen Vorrichtung und Gehäuse
- 2a
- Fuge zwischen den oberen rechten und linken Containereckbeschlägen
- 2b
- Toleranzfuge zwischen Vorrichtung und Gehäuse
- 2c
- Länge einer Gehäusehälfte für eine Sicherungsvorrichtung
[0044] Figur 6 zeigt eine schematische Frontansicht zweier Containersicherungsvorrichtungen
in der aktiven Stellung.
[0045] Die Nummern in Figur 6 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Schrägflankenprofile mit schwarz-gelber Markierung
- 2
- Linksseitig hinzugeladener Container
- 3
- Unterer Eckbeschlag des linksseitig hinzugeladenen Containers
- 4
- Oberer Eckbeschlag des linksseitig gesicherten Containers
- 5
- Linksseitig gesicherter Container
- 6
- Berührungsfläche der Eckbeschläge der linksseitigen Container
- 7
- Konus der linksseitigen Sicherungsvorrichtung
- 8
- Vertikale Schenkel der Winkelprofile der Sicherungsvorrichtungen
- 9
- Konus der rechtsseitigen Sicherungsvorrichtung
- 10
- Berührungsfläche der Eckbeschläge der rechtsseitigen Container
- 11
- Rechtsseitig gesicherter Container
- 12
- Oberer Eckbeschlag des rechtsseitig gesicherten Containers
- 13
- Unterer Eckbeschlag des rechtsseitig hinzugeladenen Containers
- 14
- Rechtsseitig hinzugeladener Container
[0046] Figur 7 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Sicherungsvorrichtung mit einer
hydraulischen Antriebsoption. In der oberen Darstellung befindet sich die Vorrichtung
in der Ruheposition und schließt dabei bündig mit der Sicherungsbrücke ab. In der
unteren Darstellung befindet sich die Vorrichtung in ihrer aktiven Position, in der
sie den unteren Container an seinem oberen Eckbeschlag sichert und den hinzugeladenen
Container an seinem unteren Eckbeschlag positioniert.
[0047] Die Nummern in Figur 7 haben folgende Bedeutung:
- 1
- Gehäuse der Sicherungsvorrichtung
- 2
- Rückwand des Gehäuses mit Hydraulikstempelfixierung
- 3
- Fester Hydraulikstempel
- 4
- Hydraulikzylinder in der Sicherungsvorrichtung in Ruheposition
- 5
- Hydraulikkolbendichtung
- 6
- Feststehender Hydraulikkolben
- 7
- Vertikales Winkelprofil mit dem Gehäuse abschließend
- 8
- Konstruktive Stahlwand der Sicherungsbrücke
- 9
- Unterer Container-Eckbeschlag eines hinzugeladenen Containers
- 10
- Konus eingeführt im oberen Container-Eckbeschlag des unteren Containers
- 11
- Oberer Eckbeschlag des unteren Containers
- 12
- Sicherungsvorrichtung in der aktiven Position
- 1a
- Hydraulikzylinder in Endauslage
- 1b
- Hubweg des Hydraulikzylinders
- 2a
- Halbe Länge einer Sicherungsbrücke in Schiffslängsrichtung
- 2b
- Sicherheitsabstand Sicherungsbrücke zu den Eckbeschlägen des Containerstapels
- 2c
- Eingreiftiefe des Winkelprofils zur Containersicherung
- 2d
- Eingreiftiefe des Konus in einen oberen Eckbeschlag
1. System zur Sicherung von Containern an Deck von Containerschiffen, bestehend aus einer
Sicherungsbrücke und mit diesen verbundenen, ausfahrbaren Vorrichtungen zum Sichern
von Containern, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
2. die ausfahrbare Vorrichtung ist an ihrer Stirnseite mit einem vertikalen Winkelprofil,
mit einem auf das Winkelprofil aufgesetzten Schrägflankenprofil und einem exakt positionierten
Konus versehen zur Erfüllung folgender Funktionen in der sichernden Position:
- Das Winkelprofil sichert den oberen Eckbeschlag eines bereits geladenen Containers
einseitig in Längs- und Querrichtung und dient mit einem Überstand zur einseitigen
Fixierung des nächsten darauf zu stapelnden Containers,
- das Schrägflankenprofil erleichtert das Positionieren dieses nächsten Containers.
3. Der Konus nach Anspruch 2 ist so gestaltet und dimensioniert, dass er beim Einführen
in den oberen Eckbeschlag eines geladenen Containers
- diesen exakt positioniert,
- beidseitig horizontale Kräfte aus dem Container in die Vorrichtung führen kann,
- anteilige Gewichtskräfte aus dem Container in die Vorrichtung übertragen kann,
- ein vorzeitiges, unerwünschtes Verriegeln der Entladevorrichtung der landseitigen
Umschlagseinrichtung verhindert,
- die Vorrichtung nach Anspruch 1 gegen vertikale Stöße beim ungenauen Absetzen des
nächsten Containers unterstützt.
4. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 ist mit einem Bewegungsmechanismus ausgestattet, welcher
- eine vollständig eingezogene Position (Ruhezustand) und eine ausgefahrene, sichernde
Position (aktiver Zustand) für das Bedienpersonal klar unterscheidbar macht,
- das Erreichen des Ruhezustands und des aktiven Zustands sicher erkennbar oder wahrnehmbar
macht,
- im Ruhezustand und im aktiven Zustand selbsttätig und ausreichend stark blockiert,
- beim Erreichen und Verlassen des aktiven Zustands so viel Kraft entwickelt, um den
Konus nach Anspruch 2 in den Eckbeschlag sicher einzuführen bzw. herauszuziehen.
5. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 ist für den an zweithöchster Position vorgesehenen
Container in jedem Stapel dergestalt modifiziert, dass das vertikale Winkelprofil
höher und zwar so hoch ausgeführt wird, dass der nachfolgende, in der höchsten Position
geladene Container bei den anzunehmenden Querbelastungen im Seegang nicht kippen kann.
6. Die Sicherungsbrücke ist mit Gehäusen für die Führung der Vorrichtungen nach Anspruch
1 ausgestattet. Diese sind vorzugsweise platzsparend unter dem Boden der Arbeitsflächen
für das Bedienpersonal angeordnet, so dass bei Einhaltung der empfohlenen Mindestbreite
der Arbeitsflächen mehr Schiffslänge für die Stauung von Containern an Deck und auch
im Laderaum zur Verfügung steht.
7. Die Gehäuse nach Anspruch 6 sind in der Konstruktion der Sicherungsbrücke ausreichend
elastisch befestigt, um die auftretenden und kumulierenden vertikalen Maßtoleranzen
der Container sicher ausgleichen zu können.
8. Verfahren zur Sicherung von Containern an Deck von Containerschiffen unter Verwendung
des Systems nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
9. Wegfall aller Arbeiten mit losen Sicherungsmitteln, wie Verriegelungselementen und
Laschings.
10. Endgültige Sicherung jedes geladenen Containers durch Ausfahren der Vorrichtungen
nach Anspruch 1 an die vier oberen Eckbeschläge.
11. Bereitstellen der Absetzmatrix für den nächsten Container durch Ausfahren der vier
Vorrichtungen nach Anspruch 1.
12. Wegfall jeglicher Sicherungsarbeit für den Container in der obersten Position eines
Stapels.
13. Größere Toleranzen bei der Beladungsplanung der vertikalen Massenverteilung in den
Containerstapeln und den anzuwendenden Stabilitätseinschränkungen des Schiffes infolge
der homogeneren Verteilung der Sicherungskräfte im System.