(19)
(11) EP 4 570 689 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.2025  Patentblatt  2025/25

(21) Anmeldenummer: 24218582.5

(22) Anmeldetag:  10.12.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 19/24(2006.01)
B65D 19/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B65D 19/004; B65D 19/06; B65D 2519/00034; B65D 2519/00069; B65D 2519/00268; B65D 2519/00288; B65D 2519/00308; B65D 2519/00318; B65D 2519/00338; B65D 2519/00597; B65D 2519/00641; B65D 2519/0091; B65D 2519/0094; B65D 2519/00159; B65D 2519/00174
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 12.12.2023 DE 102023134861

(71) Anmelder: PURUS PLASTICS GmbH
95659 Arzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • METZLER, Richard Johann
    82041 Oberhaching (DE)
  • LENZ, Thorsten
    14055 Berlin (DE)
  • KELLER, Thomas
    95237 Weissdorf (DE)

(74) Vertreter: Sperschneider, Alexandra 
Die Patenterie GbR Patent- und Rechtsanwaltssozietät Nürnberger Straße 19
95448 Bayreuth
95448 Bayreuth (DE)

   


(54) LAGER- UND/ODER TRANSPORTVORRICHTUNG AUS KUNSTSTOFF ZUR WARENPRÄSENTATION, DEREN VERWENDUNG UND ZUGEHÖRIGES VERFAHREN


(57) Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff (1) zur Warenpräsentation, aufweisend ein flächig ausgebildetes Trägerelement (2), welches eine Güterträgeroberseite (4) und eine hiervon abgewandte Trägerunterseite (6) aufweist, wobei die Güterträgeroberseite (4) und Trägerunterseite (6) über wenigstens einen umlaufenden Rand (8 miteinander verbunden sind, mehrere, an dem Trägerelement (2) angeformte Standfüße (1), welche zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet sind,
wobei das Trägerelement (2) an seinem umlaufenden Rand (8) wenigstens einen Langschlitz (14) aufweist, durch welchen ein seitlich nach innen erstreckendes, freies Innenvolumen (16) von außen zugänglich ist, wobei wenigstens eine Innenwandung (26) des Innenvolumens (16) wenigstens ein Rückhalteelement (18) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation deren Befestigungsmechanismus für optionale Seitenwände sowie ihre Verwendung.

Hintergrund



[0002] In der Praxis sind sogenannte Displaypaletten bekannt, welche zur Warenpräsentation in Verkaufsräumen eingesetzt werden. Die Displaypaletten weisen hierfür sogenannte Displays aus Karton oder Kunststoff auf, welche formschlüssig mit der den Boden bildenden Palette verbunden sind. Hierzu können die Displays beispielsweise einen Falz aufweisen, welcher dann zwischen der Palettenoberseite und der Ware geklemmt wird, sodass hierdurch das Display durch die Ware gehalten wird.

[0003] Diese Ausbildung erweist sich in der Praxis dahingehend als nachteilig, da insbesondere bei unbeladenen oder nicht mehr ausreichend beladenen Paletten derartige Displays nur noch unzureichend fixierbar sind.

Aufgabe



[0004] Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation bereitzustellen, welche eine saubere und belastbare Befestigung von wieder entnehmbaren Seitenwänden ermöglicht.

[0005] Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wieder lösbare Seitenwände sicher und rutschfest an der Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung anzuordnen.

[0006] Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung bereitzustellen, von welcher sich lösbar daran angeordnete Seitenwände besonders einfach und rückstandsfrei wieder abtrennen lassen.

Lösung



[0007] Die Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen technischen Merkmale und durch ein Befestigungsverfahren nach Anspruch 9.

[0008] Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation bereitzustellen. Diese weist wenigstens ein flächig ausgebildetes Trägerelement, welches eine Güterträgeroberseite und eine hiervon abgewandte Trägerunterseite aufweist, wobei Güterträgeroberseite und Trägerunterseite über wenigstens einen umlaufenden Rand miteinander verbunden sind. Dies ist von Vorteil, da hierdurch ein stabiler Aufnahmebereich für Waren, welche auf dem Trägerelement angeordnet werden, bereitgestellt wird.

[0009] Weiterhin weist die flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation mehrere, an dem Trägerelement angeformte Standfüße, welche zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet sind. Dies ist vorteilhaft, da hierdurch das Trägerelement vom Boden beabstandet wird und besonders leicht durch Gabelstapler oder Hubwagen in seiner Position verändert werden kann.

[0010] Weiterhin weist das Trägerelement an seinem umlaufenden Rand wenigstens einen Langschlitz auf, durch welchen ein sich seitlich nach innen erstreckendes, freies Innenvolumen von außen zugänglich ist, wobei wenigstens einen Innenwandung, wenigstens ein Rückhalteelement aufweist. Dies ist von Vorteil, da das wenigstens eine Rückhalteelement dafür vorgesehen ist, ein optional im freien Innenvolumen anordenbares laschenartiges Element einer Seitenwand wenigstens über einen Formschluss zu halten und zu fixieren.

[0011] Weiterhin ist dies von Vorteil, da ein effektiver Befestigungsmechanismus bereitgestellt werden kann. Durch diesen Befestigungsmechanismus können später Seitenwände, beispielsweise aus Karton oder Kunststoff mit der flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff schnell und einfach verbunden aber auch wieder gelöst werden. Zudem ist es erstmals möglich, derartige Seitenwände stabil und sicher mit der flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zu verbinden.

[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.

[0013] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist diese an wenigstens einer Innenwandung ein keilförmig ausgebildetes Rückhalteelement auf. Durch die vorteilhafte Keilform kann in einfacher und schneller Art und Weise ein Formschluss und/oder Kraftschluss mit einem einführbaren laschenartigen Elements einer Seitenwand, welche beispielsweise aus Kunststoff oder aus Karton ausgebildet sein kann, sichergestellt werden.

[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Keilform vom Langschlitz aus in Richtung Innenvolumen hin zunehmend ausgebildet ist. Dies ist von Vorteil, da das einführbare laschenartige Element unter Druckkraftbeaufschlagung leicht und schnell über die in Richtung Innenvolumen zunehmende Höhe des wenigstens einen, keilförmige Rückhalteelements ausgelenkt wird und darüber hinweggleiten kann. Am Ende des keilförmigen Rückhalteelements kann das laschenartige Element wieder in seine unausgelenkt Position zurückgeführt werden und hintergreift hierbei unter Formschluss und/oder Kraftschluss die Rückseite des keilförmigen Rückhalteelements. Hierdurch wird eine ausreichende Sicherung des laschenartigen Elements sichergestellt.

[0015] Vorteilhaft sind Steigungen des keilförmigen Elements, ausgehend vom Langschlitz, im Bereich von 10° bis 60°, vorteilhafter zwischen 15°, 20°, 25°, 30°, 35°, 40°, 45°, 50° und 55° denkbar. Auch diese Winkelbereiche nebst den dazwischen liegenden Bereichen sind von der hier beschriebenen Erfindung abgedeckt. Bei einer geringeren Steigung ist die Rückhaltekraft durch das wenigstens eine Rückhalteelemente zu gering, so dass keine sichere Befestigung bereitgestellt werden kann. Bei höheren Steigungen, also größer 60°, ist der Kraftaufwand, welche zum Einführen des wenigstens einen laschenartigen Elements notwendig ist, zu hoch, sodass es zu Verformungen oder Deformierungen des laschenartigen Elements kommen kann. Dieses kann hierdurch sogar unbenutzbar werden.

[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind zwei keilförmige Rückhalteelemente an einer Bodeninnenwandung angeordnet sind. Dies hat sich insbesondere bei der Einführung eines laschenartigen Elements als vorteilhaft erwiesen. Diese kann hierdurch schnell und einfach erfolgen. Zudem erweist sich das Vorsehen von zwei Rückhalteelementen dahingehend als vorteilhaft, da eine ebenfalls symmetrische Befestigung durch Formschluss und/oder Kraftschluss des laschenartigen Elements ausgebildet werden kann. Ein einseitiges herausgebenden laschenartigen Elements wird durch die zweifache Vorsehung der Rückhalteelemente verhindert.

[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Rückhalteelemente zueinander symmetrisch und zueinander beabstandet angeordnet. Insbesondere die Beabstandung ist dahingehend als vorteilhaft, da im befestigten Zustand eines laschenartigen Elements dieses zwischen den beiden Rückhalteelementen unausgelenkt einen Formschluss und/oder Kraftschluss mit diesen ausbildet. Durch die symmetrische Ausgestaltung der beiden Rückhalteelemente kann eine sichere Befestigung des laschenartigen Elements sichergestellt werden.

[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist diese wenigstens drei Langschlitze auf. Dies ist von Vorteil, da hierbei die wenigstens drei Langschlitze den umlaufenden Rand an je einer Seite unterbrechen. Somit kann eine Seitenwand, welche drei Abschnitte mit jeweils wenigstens drei daran angeordneten laschenartigen Elementen aufweist, besonders einfach und effektiv mit der flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff verbunden werden.

[0019] Dies ist selbstverständlich nicht begrenzend zu verstehen, sodass in Abhängigkeit der Größe der flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff auch mehrere Langschlitze pro Seitenwandabschnitt ausgebildet sein können.

[0020] Darüber hinaus ist auch denkbar, dass der Langschlitz zumindest abschnittsweise durchgängig ausgebildet ist. Dies ist von Vorteil, da hier unterschiedlich ausgebildete Seitenwände mit laschenartigen Elementen immer sicher in den Langschlitz eingeführt werden können.

[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff auch als Kunststoffpalette und/oder Displaypalette bezeichnet werden

[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Innenvolumen zumindest abschnittsweise als durchgängige Nut ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da hierdurch mehrere laschenartige Elemente oder auch laschenartige Elemente in unterschiedlicher Größe in das Innenvolumen eingeführt werden können. Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform des Innenvolumens zugleich auch der Langschlitz entsprechend verlängert ausgebildet. Somit kann eine besonders hohe Variabilität für unterschiedlich ausgebildete Seitenwände mit daran angeordneten laschenartigen Elementen bereitgestellt werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Innenvolumen flach quaderförmig ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft ist das Innenvolumen in seiner Geometrie derart ausgebildet, dass die laschenartigen Elemente leicht und schnell einführbar sind, aber dennoch ausreichend gehalten und befestigt werden können.

[0023] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Innenvolumen waagrecht oder nach unten geneigt aufgespannt. In der einfachsten Ausführungsform erstreckt sich das Innenvolumen waagrecht im Trägerelement und wird durch die Güterträgeroberseite einerseits und durch die Trägerunterseite andererseits begrenzt. Durch die waagrechte Ausgestaltung ist es möglich, laschenartige Elemente besonders einfach und schnell in das Innenvolumen einzuführen und durch Druckkraftbeaufschlagung einen Formschluss durch Hintergreifen des wenigstens einen Rückhalteelements auszubilden.

[0024] Dies ist selbstverständlich nicht begrenzend zu verstehen, sodass es auch denkbar ist, dass das Innenvolumen schräg nach unten geneigt ausgebildet ist. Dies kann sich als vorteilhaft erweisen, da hierbei die laschenartigen Elemente noch schneller und einfacher in ein schräg nach hinten unten geneigte Innenvolumen eingeführt werden können. Vorteilhafte Neigungen können beispielsweise 45° oder 60° sein.

[0025] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform stellt eine flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation vor, welche weiterhin wenigstens eine sich nach oben hin erstreckende Seitenwand zum Aufspannen eines Warenpräsentationsvolumens aufweist, welche an einer unteren Kante wenigstens ein laschenartiges Element aufweist, welches in dem wenigstens einen Langschlitz unter Kraftbeaufschlagung in Einführungsrichtung einführbar ist und welches das wenigstens eine Rückhalteelement hintergreift. dies ist vorteilhaft, da hierdurch eine vollständige Displaypalette geschaffen werden kann. Durch die Seitenwand, welche mehrere verschwenkbare Abschnitte aufweisen kann, wird ein Raumvolumen aufgespannt, welches zur Aufnahme von Waren und Produkten geeignet ist. Es ist erstmals möglich, eine besonders stabile und Ausbildung einer Displaypalette vorzuschlagen.

[0026] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das laschenartige Element wenigstens einen Vorsprung aufweist. Dieser kann später durch Druckkraftbeaufschlagung ausgelenkt werden. Zur Vereinfachung dieser Auslenkung ist beispielsweise denkbar, dass entlang der Schwenkachse zumindest abschnittsweise ein Falz und/oder Perforationen vorgesehen sind.

[0027] Vorteilhaft ist das laschenartige Element weiterhin derart ausgebildet, dass es unter Druckkraftbeaufschlagung auslenkbar ist und nach Druckkraftbeaufschlagungbeendigung wieder rückfedernd in seine unausgelenkte Grundposition rückführbar ist. Unter Grundposition ist vorteilhaft die Position zu verstehen, welche das laschenartige Element, vorteilhafter der wenigstens eine Vorsprung, ohne Beaufschlagung mit einer vorzugsweisen Druckkraft einnimmt. Hierdurch kann der Formschluss und/oder Kraftschluss mit dem wenigstens einen Rückhalteelemente ausgebildet werden.

[0028] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Vorsprung wenigstens einen, vorteilhaft zwei symmetrisch zueinander ausgebildete Fortsätze auf. Diese Fortsätze können als Arretierungsmittel verstanden werden. Vorteilhaft erstrecken sich die Fortsätze zumindest abschnittsweise seitlich entlang des Vorsprungs.

[0029] Wird der Vorsprung durch Druckkraftbeaufschlagung, beispielsweise durch Einführen des laschenartigen Elements in das freie Innenvolumen, entlang der keilförmig ausgebildeten Rückhalteelemente geführt, so erfolgt zunächst dessen Auslenkung aus der Grundposition heraus. Die Druckkraftbeaufschlagung wird so lange durchgeführt, bis der Vorsprung die beiden Rückhalteelemente überquert hat, um nach dem Ende der keilförmigen Rückhalteelemente nach unten Richtung Bodeninnenwandung rückgeführt zu werden, beispielsweise zu schnappen. Somit wird zwischen den beiden Fortsätzen und der jeweiligen Rückwand des keilförmigen Rückhalteelemente ein Formschluss und/oder Kraftschluss ausgebildet. Besonders vorteilhaft wird ein Formschluss ausgebildet. Die Fortsätze des Vorsprung hintergreifen die beiden Rückwände der Rückhalteelemente. Dies stellt eine sichere und verlässliche Befestigung der Seitenwand an der flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff dar. Ein unerwünschtes Herausgleiten aus dem Innenvolumen ist somit nicht mehr möglich.

[0030] Hier wird vorteilhaft eine gemeinsame Kontaktfläche zwischen laschenartigem Element und Bodeninnenwandung ausgebildet. Zugleich verschließt die am laschenartigen Element angeordnete Seitenwand den Langschlitz.

[0031] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Montage von Seitenwänden an einer flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation, wenigstens die folgenden Schritte aufweisend:
  1. a. Einführen eines laschenartigen Elements einer Seitenwand in den Langschlitz der Vorrichtung hinein;
  2. b. Ausüben einer Druckkraftbeaufschlagung auf das laschenartige Element während der Einführung in den Langschlitz in Einführrichtung bis das laschenartige Element über das wenigstens eine Rückhaltelement geführt ist und dieses wenigstens im Formschluss und/oder Kraftschluss hintergreift.


[0032] Erst mit Druckkraftbeaufschlagung erfolgt eine Auslenkung des laschenartigen Elements, genauer gesagt, dessen wenigstens einen Vorsprungs. Mit Beendigung der Druckkraftbeaufschlagung, wenn also der Vorsprung über das wenigstens seine Rückhalteelement geführt wird, federt der Vorsprung wieder aus der ausgelenkten Position zurück und wird gegen die Bodeninnenwandung geführt. Hierbei hintergreift er, vorteilhaft mit seitlichen Fortsätzen, die jeweilige Rückwand des Rückhalteelements und bildet mit dieser eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung aus. Dies ist von Vorteil, da hierdurch ein besonders schnelles Montageverfahren bereitgestellt werden kann, bei welchem Seitenwände verlässlich und sicher mit der flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff verbunden werden können. Besonders vorteilhaft wird bei der Befestigung keine Auflast durch Waren benötigt, sodass die hier offenbarte flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff auch Seitenwände aufnehmen kann, ohne dass Waren oder Produkte auf der flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff abgestellt oder gelagert sind.

[0033] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Verkaufsförderung und Präsentation von Produkten und/oder als Displaypalette.

[0034] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0035] In den Zeichnungen zeigt:
Figur 1
eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff;
Figur 2
eine vergrößerte Schnittansicht aus Figur 1;
Figur 3
eine Seitenansicht einer Seitenwand mit laschenartigem Element;
Figur 4
eine erste Anordnungsposition;
Figur 5
eine zweite Anordnungsposition;
Figur 6
eine dritte Anordnungsposition; und
Figur 7
ein vergrößerter Ausschnitt zum Befestigungsmechanismus aus Figur 6.


[0036] In den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehene Elemente entsprechen im Wesentlichen einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Darüber hinaus wird darauf verzichtet, Bestandteile zu zeigen und zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis der hierin offenbarten technischen Lehre sind. Im Weiteren werden nicht für alle bereits eingeführten und dargestellten Elemente die Bezugszeichen wiederholt, sofern die Elemente selbst und deren Funktion bereits beschrieben wurden oder für einen Fachmann bekannt sind.

Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen



[0037] Figur 1 zeigt eine flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff 1.

[0038] Diese ist ausgebildet durch ein flächiges Trägerelement 2, welches eine Güterträgeroberseite 4 und eine Trägerunterseite 6 aufweist. Güterträgeroberseite 4 und Trägerunterseite 6 sind hierbei über einen umlaufenden Rand 8 miteinander fest verbunden. Zur besseren Transportierbarkeit, beispielsweise mittels Gabelstapler oder Hubwagen, ist an der Trägerunterseite 6 und/oder am Trägerelement 2 wenigstens ein, vorteilhaft mehrere Standfüße 10 vorgesehen. Zur Gewichtsreduktion sind diese vorteilhaft zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet. Zudem vorteilhaft, da hierdurch eine Stapelbarkeit und/oder Nestbarkeit der gesamten flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff 1 bereitgestellt werden kann.

[0039] Zur verbesserten Traglast und zur Stabilisierung des Trägerelements 2 kann dieses zahlreiche Unterbrechungen 12, beispielsweise in Form einer Gitterstruktur oder Wabenstruktur aufweisen.

[0040] Weiterhin ist in Figur 1 gezeigt, dass der umlaufende Rand 8 hier zwei Langschlitze 14 aufweist. Die Langschlitze 14 sind derart ausgebildet, dass sie zugleich eine Öffnung in ein Innenvolumen 16 darstellen. Dieses Innenvolumen 16 ist dahingehend vorteilhaft, da im Falle von benötigten Seitenwänden (hier nicht gezeigt) diese abschnittsweise über den jeweiligen Langschlitz 14 in das Innenvolumen 16 eingeführt werden können. Besonders vorteilhaft hat es sich hierbei erwiesen, wenn das Innenvolumen 16, welches durch mehrere Innenwandungen aufgespannt ist, eine nutartige Geometrie aufweist.

[0041] Im aufgespannten Innenvolumen 16 sind in diesem Ausführungsbeispiel zwei Rückhalteelemente 18 angeordnet.

[0042] Zu besseren Verständnis zeigt Figur 2 eine vergrößerte Schnittansicht des Befestigungsmechanismus. Hier ist ersichtlich, dass der Langschlitz 14 den umlaufenden Rand 8 unterbricht. Ausgehend von den Langschlitz 14 schließt sich das freie Innenvolumen 16 an, welches sich nach innen erstreckt. Das hier dargestellte Innenvolumen 16 ist nach unten hin nur teilweise durch eine Bodenwandung 26 begrenzt. Die Bodeninnenwandung 26 bildet an ihrer Stirnseite einen Teil des Langschlitze 14 aus. Vorteilhaft weist die Bodenwandung 26 das wenigstens eine Rückhalteelemente 18 auf. Durch die hier dargestellte Schnittansicht ist lediglich ein Rückhalteelemente 18 gezeigt.

[0043] Das Rückhalteelemente 18 ist keilförmig ausgebildet und nimmt in diesem Ausführungsbeispiel einen Steigungswinkel α von 15° ein. weiterhin ist ersichtlich, dass die Steigung ausgehend vom Langschlitz 14 in Richtung Innenvolumen 16 zunehmend ausgebildet ist, also ansteigt.

[0044] In Figur 4 ist eine beispielhafte Seitenwand 22 gezeigt. Sie weist insgesamt drei Abschnitte auf, welche gegeneinander verschwenkbar sind. Die hier gezeigte Ausführungsform ist nicht begrenzt und zu verstehen, sodass es auch denkbar ist, dass mehr als die hier abgebildeten, drei laschenartigen Elemente 24 und/oder Abschnitte vorgesehen sind. Die hier gezeigte Seitenwand 22 kann aus Kunststoff oder aus Karton ausgebildet sein.

[0045] Das laschenartige Element 24 ist in diesem Ausführungsbeispiel selbst als Vorsprung 32 ausgebildet, an dessen freien Ende jeweils zwei sich seitlich erstreckende keilförmige Fortsätze 33 angeordnet sind.

[0046] Figur 4 zeigt eine Ausgangsposition, um eine Seitenwand 22 an der flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff 1 verlässlich und sicher zu befestigen. Die Seitenwand 22 weist in diesem Ausführungsbeispiel drei laschenartigen Elemente 24 auf, welche jeweils eine Verschwenkhilfe 34 aufweisen. Diese Verschwenkhilfe 34 kann beispielsweise mittels Falz und/oder Perforationen ausgebildet sein. Hierdurch kann ein leichteres Verschwenken des laschenartigen Elements 24, beispielsweise um die Verschwenkachse A durchgeführt werden.

[0047] In Figur 5 ist weiterhin die gleiche flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff 1 gezeigt. Die laschenartigen Elemente 24 sind in diesen Ausführungsbeispiel bereits vorteilhaft um 90° nach innen, oben verschwenkt, und nehmen vorteilhaft eine waagrechte Position ein. Hierdurch kann besonders leicht ein Einführen der laschenartigen Elemente 24 durch die Langschlitze 14 in das Innenvolumen (hier nicht gezeigt) erfolgen.

[0048] In Figur 6 ist schließlich der Befestigungsmechanismus gezeigt, bei welchem die Seitenwand 22 mit ihren drei Abschnitten über den Befestigungsmechanismus mit der flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff 1 fest und sicher verbunden sind. Die laschenartigen Elemente 24 hier als Teilschnitt dargestellt, sind innerhalb des freien Volumens 16 eingeführt und hintergreifen die beiden Rückhalteelemente 18.

[0049] Dies ist vergrößert nochmals in Figur 7 dargestellt. Der Einfachheit halber ist vorliegend die Seitenwand 22 nicht gezeigt, sondern lediglich das an der Seitenwand angeordnete laschenartige Element 24. Dieses ist hier in der Befestigungsposition gezeigt, indem es vollständig durch den Langschlitz hindurch in das freie Innenvolumen 16 eingeführt ist. Die beiden seitlichen, keilförmig ausgebildeten Fortsätze 33 des laschenartigen Elements 24 hintergreifen hier die beiden Rückhalteelemente 18. Die beiden Fortsätze 33 bilden formschlüssig und/oder Kraft schlüssig mit der Rückwand 20 jeweils eine gemeinsame Kontaktfläche aus. Der Fortsatz 33 liegt somit an der Rückwand 20 an. Durch die vorteilhafte keilförmige Ausbildung der Rückhalteelemente 18, ist die Rückwand 20 derart hoch, dass ein ungewolltes Herausgleiten oder Rückschnappen des laschenartigen Elements nicht mehr möglich ist. Es wird sicher und verlässlich befestigt und gehalten. Auch in diesem Ausführungsbeispiel wird mit der Einnahme der Befestigungsposition, wie hier in Figur sieben dargestellt, der Langschlitz 14 (hier nicht gezeigt) durch die Seitenwand 22 (hier nicht gezeigt) überspannt und abgedeckt. Somit wird eine ungewollte Verschmutzung des Langschlitzes 14 verhindert.

[0050] Obwohl die Erfindung im Detail durch die vorteilhaften Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die Erfindung nicht auf die nachfolgend angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden.

Bezugszeichenliste



[0051] 
1
flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff
2
Trägerelement
4
Güterträgeroberseite
6
Trägerunterseite
8
umlaufender Rand
10
Standfuß
12
Unterbrechungen
14
Langschlitz
16
Innenvolumen
18
Rückhalteelement
20
Rückwand
22
Seitenwand
24
laschenartiges Element
26
Bodenwandung
32
Vorsprung
33
Fortsatz
34
Verschwenkhilfe
A
Verschwenkachse



Ansprüche

1. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff (1) zur Warenpräsentation, wenigstens aufweisend

a. ein flächig ausgebildetes Trägerelement (2), welches eine Güterträgeroberseite (4) und eine hiervon abgewandte Trägerunterseite (6) aufweist, wobei Güterträgeroberseite (4) und Trägerunterseite (6) über wenigstens einen umlaufenden Rand (8) miteinander verbunden sind,

b. mehrere, an dem Trägerelement (2) angeformte Standfüße (10), welche zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet sind,

c. wobei das Trägerelement (2) an seinem umlaufenden Rand (8) wenigstens einen Langschlitz aufweist, durch welchen ein sich seitlich nach innen erstreckendes, freies Innenvolumen (16) von außen zugänglich ist, wobei wenigstens eine Innenwandung (26) des Innenvolumens (16) wenigstens ein Rückhalteelement (18) aufweist.


 
2. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese an wenigstens einer Innenwandung (26) ein keilförmig ausgebildetes Rückhalteelement (18) aufweist.
 
3. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Keilform vom Langschlitz (14) aus in Richtung Innenvolumen (16) hin zunehmend ausgebildet ist.
 
4. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zwei keilförmige Rückhalteelemente (18) an einer Bodenwandung (26) angeordnet sind.
 
5. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückhalteelemente (18) zueinander symmetrisch und zueinander beabstandet angeordnet sind.
 
6. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach wenigstens einem der vorangegangen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese wenigstens drei Langschlitze (14) aufweist.
 
7. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach wenigstens einem der vorangegangen Ansprüche, weiterhin aufweisend wenigstens eine sich nach oben hin erstreckende Seitenwand (22) zum Aufspannen eines Warenpräsentationsvolumens, welche an einer unteren Kante wenigstens ein laschenartiges Element (24) aufweist, welches in dem wenigstens einen Langschlitz (14) unter Kraftbeaufschlagung in Einführungsrichtung einführbar ist und welches das wenigstens eine Rückhalteelement (18) hintergreift.
 
8. Flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das laschenartige Element (24) wenigstens einen Vorsprung (32) aufweist.
 
9. Verfahren zur Anordnung von Seitenwänden an einer flächig ausgebildete Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff zur Warenpräsentation nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, wenigstens die folgenden Schritte aufweisend:

a. Einführen eines laschenartigen Elements (24) einer Seitenwand (22) in den Langschlitz (14) der Vorrichtung (1) hinein;

b. Ausüben einer Druckkraftbeaufschlagung auf das laschenartige Element (24) während der Einführung in den Langschlitz (14) in Einführrichtung bis das laschenartige Element (24) über das wenigstens eine Rückhaltelement (18) geführt ist und dieses wenigstens im Formschluss und/oder Kraftschluss hintergreift.


 
10. Verwendung einer flächig ausgebildeten Mehrweglager- und/oder Mehrwegtransportvorrichtung aus Kunststoff (1) zur Warenpräsentation nach wenigstens einem der vorangegangen Ansprüche 1 bis 8 zur Verkaufsförderung und Präsentation von Produkten und/oder als Displaypalette.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht