[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für einen Personenaufzug für den
Fall, dass eine Person im Personenaufzug einen medizinischen Notfall erleidet.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Sicherheitsvorrichtungen der genannten Art bekannt,
die für den Fall eines medizinischen Notfalls einer Person in der Aufzugskabine einen
Alarmknopf in der Aufzugskabine zur Verfügung stellen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Sicherheitsvorrichtung der genannten
Art bereit zu stellen.
[0004] Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Sicherheitsvorrichtung eingangs genannter
Art, durch eine Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ist eine Sicherheitsvorrichtung für einen
Personenaufzug mit einer Aufzugskabine mit einer Präsenzbestimmungseinrichtung zur
Bestimmung der Anwesenheit von genau nur einer Person in der Aufzugskabine, mit einer
Lagebestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer liegenden oder hockenden Position
der Person und der Zeitdauer seit dem Eintreten der liegenden oder hockenden Position,
und mit einer Übermittlungseinrichtung zur Übermittlung eines Signals an eine Aufsichtsstelle.
Dabei übermittelt die Übermittlungseinrichtung das Signal dann, wenn die Präsenzbestimmungseinrichtung
genau nur eine einzige Person in der Aufzugskabine bestimmt und die Lagebestimmungseinrichtung
die liegende oder hockende Position der Person bestimmt und eine bestimmte Zeitdauer
abgelaufen ist seit dem Eintreten der liegenden oder hockenden Position.
[0006] Die Sicherheitsvorrichtung kann den Vorteil ausbilden, dass die Sicherheit für die
Passagiere erhöht wird und/oder eine automatisierte Alarmierung bereitstellt wird,
und/oder dass Missbrauch verhindert wird, wodurch Kosten eingespart werden können.
[0007] Die Präsenzbestimmungseinrichtung kann eine 2D oder 3D Kamera in der Aufzugskabine
sein, welche den Raum der Aufzugskabine überwacht und welche eine Bilderkennung aufweist
welche Personen und die Zahl der Personen identifiziert. Die Präsenzbestimmungseinrichtung
kann eine 2D oder 3D Kamera sein, welche den Eingang der Aufzugskabine überwacht und
Personen und ihre Bewegungsrichtung in die Aufzugskabinen hinein oder heraus identifiziert
und welche aus den Bewegungsrichtungen die Anzahl der Personen im Aufzug berechnet.
Die Präsenzbestimmungseinrichtung kann ein System sein, welches über einen Beschleunigungsmesser
die horizontale Bewegung der Kabine erfasst, wenn eine Person die Aufzugskabine betritt
oder verlässt und welches aus der Zahl der Eintritte und Austritte die Anzahl der
Personen in der Aufzugskabine berechnet. Die Präsenzbestimmungseinrichtung kann ein
System aus zwei Lichtschranken sein, welche in Durchgangsrichtung hintereinander im
Durchgang des Eingangs der Aufzugskabine positioniert sind und welches die Bewegungsrichtung
des Eintritts oder Austritts einer Person in oder aus der Aufzugskabine durch den
zeitlichen Versatz der Detektion erfasst und welche aus der Zählung des Eintritts
oder des Austritts die Anzahl der Personen in der Aufzugskabine bestimmt.
[0008] Die Lagebestimmungseinrichtung kann eine 2D oder 3D Kamera sein, welche den Raum
der Aufzugskabine überwacht und welche eine Bilderkennung aufweist, welche die Höhenausdehnung
oder die liegende Position einer Person identifiziert. Die Lagebestimmungseinrichtung
kann ein Lichtgitter oder ein Radarsensor in der Aufzugskabine sein, welches bzw.
welcher in einer bestimmten Höhe eine Ebene parallel zum Boden überwacht und bei Nichtdetektion
oder bei einer Änderung von Detektion zur Nichtdetektion eine liegende oder hockende
Position einer Person in der Aufzugskabine bestimmt.
[0009] Die Übermittlungseinrichtung kann eine drahtgebundene oder drahtlose Übermittlungseinrichtung
sein.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Sicherheitsvorrichtung einen Zeitmesser, welcher die Zeitdauer
bestimmt, ab dem Zeitpunkt seitdem die Lagebestimmungseinrichtung eine liegende oder
hockende Position der Person bestimmt hat.
[0011] Vorzugsweise bestimmt die Lagebestimmungseinrichtung die liegende oder hockende Position
der Person dadurch, dass einen erster Schwellenwert für die Höhe der Person unterschritten
ist.
[0012] Dies kann die Zuverlässigkeit der Sicherheitsvorrichtung erhöhen.
[0013] Vorzugsweise bestimmt die Lagebestimmungseinrichtung die liegende oder hockende Position
der Person dadurch, dass diese eine Änderung der Höhe der Person seit dem Eintreten
in die Kabine um einen bestimmten zweiten Schwellenwert bestimmt.
[0014] Dies kann die Zuverlässigkeit der Sicherheitsvorrichtung erhöhen.
[0015] Vorzugsweise weist die die Sicherheitsvorrichtung eine Abfrageeinrichtung auf, um
die Person über ihren Zustand zu befragen und in Abhängigkeit von der Antwort oder
dem Ausbleiben der Antwort das Signal zu übermitteln oder nicht zu übermitteln.
[0016] Die Abfrageeinrichtung kann eine Gegensprechanlage sein, welche zunächst anstelle
des Signals aktiviert wird. Die Abfrageeinrichtung kann eine automatische Abfrage
sein, welche eine Bestätigung des Notfalls anfragt. Die Abfrageeinrichtung kann eine
Kamera sein, welche zunächst anstelle des Signals aktiviert wird. Die Abfrageeinrichtung
kann eine Gegensprechanlage und eine Kamera umfassen.
[0017] Dies kann die Zuverlässigkeit der Sicherheitsvorrichtung erhöhen.
[0018] Vorzugsweise weist die Sicherheitsvorrichtung eine Trackingeinrichtung auf, welche
die Position einer Person in der Aufzugskabine verfolgt und die Position an die Lagebestimmungseinrichtung
übermittelt.
[0019] Dies kann die Zuverlässigkeit der Sicherheitsvorrichtung erhöhen.
[0020] Die jeweils genannten Vorteile können sich auch für Merkmalskombinationen realisieren
in deren Zusammenhang sie nicht genannt sind.
Überblick über die Zeichnungen:
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen
dabei einander entsprechende Elemente. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Flussdiagramm der Sicherheitsvorrichtung
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen:
[0022] Fig. 1 zeigt ein Flussdiagramm der Sicherheitsvorrichtung 10. Der Ablauf startet
bei der Präsenzbestimmungseinrichtung 11.
[0023] Die Präsenzbestimmungseinrichtung bestimmt, ob sich genau nur eine Person in der
Aufzugskabine befindet. Falls keine oder mehrere Personen in der Aufzugskabine sind,
so beginnt der Ablauf wieder mit der Präsenzbestimmungseinrichtung 11. Falls die Präsenzbestimmungseinrichtung
jedoch genau nur eine Person in der Aufzugskabine detektiert, so geht der Fluss an
die Lagebestimmungseinrichtung 12 weiter.
[0024] Die Lagebestimmungseinrichtung 12 bestimmt in einem ersten Schritt 12a, ob sich die
Höhenausdehnung der Person seit dem Eintreten in die Aufzugskabine verringert hat
und gegebenfalls in einem zweiten Schritt 12b, ob die Höhenausdehnung der Person einen
Mindestwert unterschritten hat. Falls die Lagebestimmungseinrichtung nicht detektiert,
dass sich die Höhenausdehnung der Person seit dem Eintreten in die Aufzugskabine verringert
hat oder dass die Höhenausdehnung der Person einen Mindestwert unterschritten hat,
so geht der Ablauf wieder zur Präsenzbestimmungseinrichtung 11 zurück. Falls jedoch
die Lagebestimmungseinrichtung detektiert, dass sich die Höhenausdehnung der Person
seit dem Eintreten in die Aufzugskabine verringert hat und die Höhenausdehnung der
Person einen Mindestwert unterschritten hat, so geht der Ablauf an die Abfrageeinrichtung
13 weiter.
[0025] Die Abfrageeinrichtung 13 befragt die Person über einen Lautsprecher über ihren Zustand
und nimmt die Antwort der Person über ein Mikrofon auf. Fall die Person einen Notfall
verneint, so beginnt der Ablauf wieder mit der Präsenzbestimmungseinrichtung 11. Falls
die Person den Notfall bestätigt oder falls keine Antwort erfolgt, so geht der Ablauf
an die Übermittlungseinrichtung 14 weiter.
[0026] Die Übermittlungseinrichtung 14 überträgt ein Alarmsignal drahtlos über das Internet
an einen Server. Von diesem wird eine Servicefirma informiert, welche Rettungsmassnahmen
einleitet.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 10
- Flussdiagramm der Sicherheitsvorrichtung
- 11
- Präsenzbestimmungseinrichtung
- 12
- Lagebestimmungseinrichtung
- 12a
- Erster Schritt der Lagebestimmungseinrichtung
- 12b
- Zweiter Schritt der Lagebestimmungseinrichtung
- 13
- Abfrageeinrichtung
- 14
- Übermittlungseinrichtung
1. Sicherheitsvorrichtung
- für einen Personenaufzug mit einer Aufzugskabine
- mit einer Präsenzbestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer Anwesenheit von nur
einer Person in der Aufzugskabine,
- mit einer Lagebestimmungseinrichtung zur Bestimmung einer liegenden oder hockenden
Position der Person und der Zeitdauer seit dem Eintreten der liegenden oder hockenden
Position, und
- mit einer Übermittlungseinrichtung zur Übermittlung eines Signals an eine Aufsichtsstelle,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Übermittlungseinrichtung das Signal dann übermittelt, wenn
- die Präsenzbestimmungseinrichtung nur eine einzige Person in der Aufzugskabine bestimmt
und
- die Lagebestimmungseinrichtung die liegende oder hockende Position der Person bestimmt
und
- eine bestimmte Zeitdauer abgelaufen ist
- seit dem Eintreten der liegenden oder hockenden Position.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sicherheitsvorrichtung einen Zeitmesser umfasst,
- der die Zeitdauer bestimmt, ab dem Zeitpunkt
- seitdem die Lagebestimmungseinrichtung eine liegende oder hockende Position der
Person bestimmt hat.
3. Sicherheitsvorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagebestimmungseinrichtung die liegende oder hockende Position der Person dadurch
bestimmt,
- dass einen erster Schwellenwert für die Höhe der Person unterschritten ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Lagebestimmungseinrichtung die liegende oder hockende Position der Person dadurch
bestimmt,
- dass diese eine Änderung der Höhe der Person seit dem Eintreten in die Kabine um
einen bestimmten zweiten Schwellenwert bestimmt.
5. Sicherheitsvorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sicherheitsvorrichtung
- eine Abfrageeinrichtung aufweist,
- um die Person über ihren Zustand zu befragen
- und in Abhängigkeit von der Antwort oder dem Ausbleiben der Antwort das Signal zu
übermitteln oder nicht zu übermitteln.
6. Sicherheitsvorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sicherheitsvorrichtung
- eine Trackingeinrichtung aufweist,
- welche die Position einer Person in der Aufzugskabine verfolgt und die Position
an die Lagebestimmungseinrichtung übermittelt.