Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Gebäudekonstruktionstechnik,
insbesondere des nachhaltigen Wohnungsbaus.
Technischer Hintergrund
[0002] Die Verdichtung von Wohnraum ist ein bekanntes Phänomen als auch Problem. Aktuelle
Entwicklungen in der Bauindustrie und Politik zeigen, dass eine immer dichtere Bebauung
dazu führt, dass gesunde Lebensverhältnisse und Lebensqualität zu Gunsten der angestrebten
Verdichtung & Profit immer mehr leiden. Unter anderem leiden auch die Privatsphäre
als auch das Angebot an Erholungsraum. Natürliches Tageslicht wird in vielen Situationen
sehr knapp.
[0003] Auch die Anpassung und Anpassungsfähigkeit an Lebenssituation und Lebensumstände
von Individuen kommen regelmäßig "unter die Räder". Bei geänderten Lebensumständen
ziehen Menschen häufig um. Beispielsweise verhalten sich Menschen häufig wie folgt:
Die jungen Erwachsenen zieht es vom Land/Umland in die umliegenden Städte, um hier
ein Studium/Berufsausbildung anzufangen oder einen neuen Lebensraum zu entdecken und
sich zu behaupten. Zu Beginn der Berufslaufbahn bleiben viele junge Erwachsene in
den urbanen Räumen, um ihre Karriere voranzutreiben. Ihr Lebensraum wird oft definiert
durch erschwingliche Geschosswohnungen, welche dem Arbeitsort nah liegen. Eine Geschosswohnung
im urbanen, städtebaulich stark verdichteten Umfeld ist oft die Wahl. Später bilden
viele herangewachsene Erwachsene meist feste Lebenspartnerschaften oder gründen Familien.
Sie suchen in dem Zusammenhang ein familienfreundliches Lebensumfeld. Oft wird dieses
Umfeld von folgenden Kriterien definiert: gut erreichbare Kindertagespflegeeinrichtungen
(Kitas) und Schulen, wenig Individualverkehr und eine ruhigere, möglichst naturreiche
Umgebung mit vielen Kindern.
[0004] Viele junge Familien entschieden sich in der Vergangenheit für den Bau eines Eigenheims
und zogen aus der hektischen, lauten Stadt in die ruhigeren Vorstädte. Diese Option
wurde den jungen Familien - aufgrund der politischen Entscheidung zur Verhinderung
der Suburbanisierung und zur Verdichtung der Innenstadtlagen ab den späten 90érn -
genommen. Viele müssen heute bei Bedarf von neuem Wohnraum und/oder dem Wunsch nach
Erwerb von Eigentum auf innenstadtliegende Geschosswohnungen ausweichen. Der Traum
vom Eigenheim in Form eines eigenen Hauses bleibt vielen somit verwehrt.
[0005] Die Folge dieser Baupolitik sind stark verdichtete urbane Gebiete mit kleinen Parkanlagen,
winzigen Balkonflächen, geringen Abständen zwischen der Bebauung und fehlender Privatsphäre.
Die Verdichtung und maximale Ausschöpfung der Grundstücke führen zu Bebauungsformen,
welche die Anonymität & soziale Isolation nachweislich fördern. Diese negativen Nebeneffekte
der Verdichtung lassen Menschen - trotz zahlreicher vorhandener Nachbarn - allein.
Ein kommunikativer Lebensraum zu Förderung des Miteinanders fehlt bei dieser verdichteten
Bebauungsart gänzlich oder ist - aufgrund der Bebauungsart - qualitativ mangelhaft.
[0006] Heute gebaute Geschosswohnungen gleichen oft einer Aufreihung gestapelter Wohn-Zellen,
in denen weder Raum für soziale Kontakte entsteht oder entstehen kann, noch Individualität
eine Rolle spielt. Auch besteht keine Möglichkeit die Wohnfläche in unterschiedlichen
Lebensphasen (Familienzuwachs/Auszug der Kinder/Alterserscheinungen) anzupassen. Der
einzige Ausweg bleibt der Umzug. Diese verhindert wiederum die Festigung sozialer
Kontakte oder trennt diese sogar langfristig.
[0007] Aus der Europäischen Patentschrift
EP1455033B1 "Wohnhaus mit gestaffelten Geschosswohnungen" offenbart Ansätze, dem privaten Außenraum
mehr Bedeutung zu schenken und eine Raumqualität herzustellen, welche eine vielfältigere
Architektur zu den üblichen Wohn-Silos bietet, sowie eine erste gute Lösung zu Belichtung
der Räume mit natürlichem Licht darstellt. Dennoch basiert die Lösung lediglich auf
einem Kompromiss zwischen Bebauungsdichte und qualitativem Wohnraum. Auch ist keinerlei
Lösung vorgesehen für sich verändernde bzw. veränderte Lebensumstände wie u.a. Familienzuwachs,
was sich nachteilig in Bezug auf die offenbarten Lösungsansätze auswirkt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die technische Aufgabe zugrunde, Lösungen
zu schaffen, welche den oben genannten Problematiken und Entwicklungen mit ihren negativen
Nebenwirkungen entgegenwirken. Idealerweise sollen neue und alternative Wohn- und
Lebensräume geschaffen werden können, welche individuell, sozial kommunikativ, flächensparend
und den Lebensphasen entsprechend anpassbar sind. Die Lösungen sollen idealerweise
flexibel und dennoch skalierbar sein. Auch effiziente Ressourcennutzung bzw. - schonung
und/oder Kostenminimierung können eine Rolle spielen, wobei insbesondere letztere
nicht vehement der Lebens- und Wohnqualität und der Zufriedenheit der Bewohner im
Wege stehen darf.
[0009] Die gewünschten Lösungen sollten zudem umweltfreundlich sein. Für sämtliche Beteiligte
ist zudem ein hoher Grad an Komfort und Modernität zu gewährleisten.
[0010] Die Nachteile des Standes der Technik werden überwunden durch den Baukörper des Anspruches
1. Ferner werden hieraus Wohnkomplexe oder Wohnsiedlungen geschaffen. Auch ein Einsatz
auf Wasser in Form von Schwimmplattformen wird geschaffen.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Die vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Demgemäß ist ein Baukörper für ein Wohnhaus vorgesehen. Der Baukörper kann insbesondere
für eine ein- und/oder zweigeschossige Bauweise ausgestaltet sein.
[0014] Der Baukörper kann eine durchgängig geschlossene Gebäudehülle umfassen. Diese kann
beispielsweise so ausgestaltet sein, dass keine Öffnungen für natürliche Belichtung,
Belüftung und/oder Brandschutzrettung vorgesehen sind.
[0015] Die Erfindung hat erkannt, dass sich besonders erfolgreiche Verdichtung schaffen
lässt, indem Baukörper geschaffen werden, welche eben ohne Öffnungen für natürliche
Belichtung, Belüftung und/oder Brandschutzrettung auskommen und dennoch hochqualitativ
bewohnbare Lebensumstände bereitstellen. Die Belichtung, Belüftung und/oder Möglichkeit
zur Brandschutzrettung kann anderweitig bereitgestellt werden. Bevorzugte Möglichkeiten
hierzu werden im Rahmen einiger Weiterbildungen der Erfindungen diskutiert.
[0016] Der resultierende Baukörper ist stark verdichtbar, unter Gewährleistung einer hohen
Gesundheit und Lebensqualität.
[0017] Eine durchgängig geschlossene Hülle verzichtet eben auf Öffnungen wie beispielsweise
Fenster oder anderweitige Öffnungen in der Hülle, welche die Hülle unterbrechen. Freilich
kann, insbesondere an einer Seite des Baukörpers, die durchgängige Hülle, insbesondere
in einem Teilbereich, geöffnet bzw. unterbrochen sein, um einen Zugang bzw. eine Erschließung
des Baukörpers zwecks Nutzung als Wohnraum zu gewährleisten. Eine durchgängig geschlossene
Hülle ist also keineswegs notwendigerweise eine Hülle, wie der Fachmann freilich versteht,
welche das Haus bzw. den Baukörper für das Wohnhaus völlig zugangslos verschließt.
[0018] Die durchgängige Hülle schafft Privatsphäre und erlaubt ein enges Aneinandergrenzen
bei einer Anordnung mehrerer Baukörper. Durch den hohen Symmetriegrad wird eine hohe
Einsatz- und Platzierungs- bzw. Anordnungsflexibilität geschaffen. Dies erlaubt bei
der Planung von Wohnsiedlung ein hohes Abstraktionsniveau unter Sicherung der Lebensqualität
(u.a. Vermeidung von Low-level-Planungsbedarf der Form "Wohin ist das Fenster X von
A ausgerichtet?" oder "Ist das Bad von A nah an dem Wohnzimmer vom B gelegen, und
hat die möglicherweise bedenkliche Auswirkungen auf die bereitgestellte Lebensqualität?").
[0019] Die Baukörper können mit quadratischer Grundfläche ausgestaltet sein. Auch Rechtecke
sind möglich, aber das Quadrat erlaubt ein Höchstmaß an Flexibilität bei bester Flächennutzung
und Verdichtung, wenn die Baukörper in Form von Wohnsiedlungen angeordnet werden.
[0020] Es wird, wie später ausführlicher diskutiert wird, durch die geschlossene Gebäudehülle
eine bis zu vierseitige Anbaubarkeit gewährleistet.
[0021] Mit verschiedenen weiteren Merkmalen wird die Vielseitigkeit und Flexibilität der
Erfindung weiter erhöht.
[0022] In einer bevorzugten Weiterbildung wird ein Atrium oder ein Innenhof an einer Vorder-
bzw. Zugangsseite des Baukörpers angeordnet (bzw. eine solche Anordnung für diesen
Bereich des Baukörpers geplant). Hier kann die (ansonsten) durchgängige und öffnungslose
Gebäudehülle also ausnahmsweise unterbrochen sein. Das Atrium sorgt für einen Zugang
zum Gebäude. Insbesondere kann dieser (und das Atrium) zentral bzw. zentriert an einer
Gebäudeseite vorgesehen sein. Die hohe Symmetrie ermöglicht weitere Flexibilität bei
der Anordnung und Anbaubarkeit. Die zentrale Ausrichtung der Atrien an den einzelnen
Baukörpern (z.B. auf gemeinsam genutzte / geteilte Zugangs-/Parkbereiche) sorgt trotz
der hohen Bebauungsdichte für ausreichenden Abstand und Privatsphäre. Ein hoher Lichteinfall
für die übrigen Einrichtungen des Wohnbaukörpers wird bereitgestellt. Das Atrium bzw.
der Innenhof kann, insbesondere je nach Geschosszahl des Baukörpers, insbesondere
ein- oder zweigeschossig ausgestaltet sein. Die flache eingeschossige Bauweise hat
ein hohes Basisverhältnis von Luftkontakt- und Lichteinfallsfläche zu Wohnraum. Der
2-geschossige Baukörper andererseits kann im Wohnbereich mit einer 2-geschossigen
Verglasung ausgestattet sein; dabei weist er somit vorteilhafterweise ein größeres
Verhältnis zwischen Glasfläche und Wohnfläche auf. In der zweigeschossigen Bauweise
kann Lichteinfall durch mehrere Geschosse hindurchdringen (d.h. insbesondere durch
das Obergeschoss auch in das Erdgeschoss gelangen, aufgrund der dies ermöglichenden
Bauweise). Ferner kann höhere Bepflanzung im Rahmen der zweigeschossigen Bauweise
eingebracht werden, was abermals trotz der hohen bereitgestellten Verdichtung eine
hohe und ökologisch bereitgestellte sowie gesunde Lebensqualität fördert.
[0023] Gemäß einer Weiterbildung können Räume bzw. Teile des Baukörpers vorgesehen sein,
welche sich flexibel in unterschiedlicher Form ausgestalten lassen. Insbesondere können
für bestimmte Räume und/oder Raumteile entsprechend unterschiedliche Nutzungsabsichten
vorgesehen und flexibel bereitgestellt werden. Beispielsweise können bestimmte Räume
flexibel entweder als offene Terrasse oder als geschlossener Raum ausgestaltet werden.
Flexible Wandlungen von einem Raumtyp in einen anderen sind, bei Bedarf, an ein- und
demselben Baukörper möglich. Innerhalb einer Wohnsiedlung kann die konkrete Ausgestaltung
der einzelnen Baukörper, beispielsweise nach konkreten Lebensumständen der jeweils
derzeitigen Bewohner, variieren, ohne dass weitere Anpassungen - und damit Genehmigungen
- in der Wohnsiedlung hierzu getroffen werden müssen. Interferenzen zwischen den einzelnen
Bewohnern wird also durch die geordnete modulare Struktur der Erfindung zuvorgekommen.
Das so geschaffene Abstraktionsniveau garantiert die individuelle Freiheit und gewährleistet
ebenso den hohen Verdichtungsgrad der Wohnsiedlung als auch die Abwesenheit gegenseitiger
Störung aufgrund der individuellen Anpassungen.
[0024] Bevorzugt geeignet sind zu diesem Zwecke an das Atrium angrenzende Räume. Insbesondere
im jeweiligen höchsten Geschoss (im Erdgeschoss bei eingeschossiger Bauweise, im Obergeschoss
bei zweigeschossiger Bauweise); besonders im vorderen Gebäudeteil, beispielsweise
links und/oder rechts an das Atrium/den Innenhof angrenzend.
[0025] Diese Räume profitieren, insbesondere bei einer beabsichtigen Nutzung als offene
Terrasse von einer besonders hohen resultierenden Lichtdurchflutung, insbesondere
aufgrund der Nähe zum Innenhof bzw. Atrium. Ferner sind diese Räume im vorderen Gebäudeteil
zwecks Umbau, auch bei ansonsten geschlossener Gebäudehülle, besonders leicht zu erreichen.
Durch die symmetrische Anordnung zwei solcher flexibel gestalteter Räume in vorderen
Teil des Baukörpers links und rechts von einem zentriert ausgerichteten Atrium und/oder
Innenhof kann eine für Umbauten notwendige (beispielsweise zu diesem Zwecke zu bevorratende)
Materialverfügbarkeit gering gehalten werden. So haben die umgestaltbaren Räume beispielsweise
die gleiche Größe. Die Abstraktion ermöglicht also, dass weniger Material zur möglichen
Umsetzung der Anpassungen und/oder Umbauten verfügbar gehalten werden muss. Dies hat
beispielsweise auch Vorteile, wenn mehrere Umbauanfragen in einer Wohnsiedlung quasi
zur selben Zeit angefragt werden. In einem Extrembeispiel hat ein Bewohner links eine
offene Terrasse und rechts einen geschlossenen Raum - möchte die jeweilige Konfiguration
jedoch nun symmetrisch tauschen. Dies ist bei der vorliegenden Erfindung besonders
einfach und problemlos möglich. In einer alternativen Variante sind solche spiegelsymmetrischen
Vertauschungen nicht möglich; dennoch kann eine Terrasse (z.B. links) dann sehr wohl
gegen einen linken, geschlossenen Baukörper z.B. mit dem Nachbarn oder einem anderen
Besitzer getauscht werden. Zum Beispiel möchte Besitzer A (altes Paar mit geschlossenem
Baukörper) wieder eine Terrasse (z.B. weil die Kinder ausgezogen sind) und tauscht
mit Besitzer B (Junge Familie, in Besitz der Größe S) z.B. das linke Modul. Folge:
die junge Familie hat mehr Wohnraum (durch das "alte" Modul der älteren Eheleute)
und das ältere Ehepaar eine neue "alte" Terrasse der wachsenden jungen Familie (Sharing
statt Neubau und Ressorcenverbrauch).
[0026] Die Bewohner des erfindungsgemäßen Baukörpers bzw. der hieraus gebauten Wohnsiedlungen
können so eine effektive Wohnfläche ihrer Wohnungen besonders leicht - auch im Nachgang
an den Kauf - anpassen. Die flexible Anpassbarkeit an die derzeitig vorliegenden Lebensumstände
ermöglicht eine hohe Lebensqualität ("Feeling Einfamilienhaus"). Umzüge sind regelmäßig
nicht mehr erforderlich, da erforderliche Anpassungen jederzeit möglich sind. Beispielsweise
wird bei einer festgestellten Schwangerschaft und/oder vor Geburt weiteren Nachwuchses
eine offene Terrasse in einen geschlossenen Raum umgestaltet oder mit anderen Besitzern
getauscht, zwecks Vergrößerung und/oder Verkleinerung der effektiven Wohnfläche bei
konstanten Außenmaßen des verwendeten Baukörpers. (Beispielsweise externe) Anbauten
sind nicht erforderlich.
[0027] Insbesondere bei zweigeschossiger Bauweise können in einem hinteren Gebäudeteil weitere
Atrien vorgesehen sein. Diese gewährleisten einen ausreichenden Lichteinfall und Belüftung
für beide Geschosse. Die Atrien können insbesondere als kleinere Atrien (im Vergleich
zum Hauptatrium im vorderen Teil des Wohnbaukörpers) ausgestaltet sein. Besonders
gut lassen sie sich in den Ecken der geschlossenen Gebäudehülle anordnen. Diese Anordnung
bewirkt (vergleiche Figuren, insbesondere zwecks Nachvollziehung des Lichteinfalls,
und Diskussion hierzu), dass das durch die kleinen Atrien einfallende natürliche Licht
über Öffnungen im Dachbereich und Öffnungen in den Wandbereichen auch in die unteren
Räume (des Erdgeschosses) gelangt. Auch die weiteren Atrien können bepflanzt werden.
[0028] Das resultierende Wohnhaus wird auch dann belichtet, wenn die Sonne nicht mehr durch
das große Atrium scheint.
[0029] Ein hohes Verdichtungspotential ist auch - trotz der im Vergleich zu bekannten Hoch-
oder Reihenhäusern erhöhten Bedingungen für eine hohe Lebensqualität - bei den Wohnbaukörpern
der vorliegenden Erfindung gegeben. Es wird eine bis zu vierseitige Anbaubarkeit ermöglicht
(bis zu drei Seiten dabei vollständig und ohne hierdurch bewirkte Nachteile oder Interferenzen
aufgrund der geschlossenen Gebäudehülle). Unzählige Quadergeometrien (vgl. auch Figuren
15 - 17 sowie Beschreibungen hierzu) werden bei der Schaffung von Wohnsiedlungen ermöglicht.
Eine hohe Anpassbarkeit an Grundstücke (sowohl Grundriss als auch Terraineigenschaften)
ist gegeben. Die Anordnung kann insbesondere ohne Zwischenabstände und/oder Abstandsflächen
erfolgen.
[0030] Für eine bevorzugte Weiterbildung einer auf Basis erfindungsgemäßer Wohnbaukörper
geschaffenen Wohnsiedlung bietet sich im Bereich eines Gefälles und/oder einer Steigung
des Terrains an, die Baukörper so anzuordnen, dass die Steigung und/oder Gefälle in
einen Bereich der geschlossenen Gebäudehülle fallen. Insbesondere können dies eine
oder mehrere der drei Seiten vollständig geschlossener Gebäudehülle sein. So können
Gefälle und/oder Steigungen in unterschiedliche Richtungen simultan berücksichtigt
werden, ohne dass sich dies störend bemerkbar macht. Besonders bevorzugt geeignet
ist die Baukörperrückseite. Die Baukörpervorderseiten können bevorzugterweise im Rahmen
der Siedlungen auf gemeinsam genutzte Erschließungsbereiche wie kleine Parks oder
Gemeinschaftsinnenhöfe ausgerichtet werden. Es bieten sich besonders ungerade Zahlen
an Baukörpern an, wie drei, fünf oder sieben. Aus den Gemeinschaftshöfen schauend
eignen sich besonders die Flächen für das Verziehen des Terrains gut, welche zwischen
den zwei Atrien liegen (d.h. dort wo sich keine Eingänge befinden zu den Atrien),
vergleiche auch beispielsweise Schnitt 1.2 in Figur 5.
[0031] Die Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können hergestellt
werden, indem eine, insbesondere bis auf einen Zugangsbereich, geschlossene Gebäudehülle
geschaffen wird. Beispielsweise können hier keinerlei Öffnungen und/oder Fenster im
Bereich der Gebäudehülle vorgesehen sein. Gemäß einer Ausführungsform können die Baukörper
konfiguriert bzw. umkonfiguriert werden. Beispielsweise sind Ausgestaltungen bestimmter
Räume (siehe allgemeine Diskussion weiter oben) als offene Terrassen und/oder geschlossene
Räume möglich. Auch weitere Ausgestaltungen mit hier nicht explizit angeführten Nutzungsabsichten
sind im Rahmen der Erfindung denkbar.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ergeben sich sechs
Grundtopologien für Baukörper (vergleiche auch Figuren und Figurenbeschreibungen).
Die Variante "S" mit zwei offenen Terrassen, die Variante "M" mit einer offenen Terrasse
sowie einem als geschlossenen Raum nutzbaren Raum, die Variante "L" mit zwei nutzbaren
geschlossenen Räumen als Wohnfläche. Die Größenbezeichnungen S, M, L seien hier lediglich
beispielhaft im Rahmen von Anschaulichkeit vergeben, ohne irgendeine beschränkende
Wirkung zu entfalten. Die drei Varianten können jeweils als ein- bzw. zweigeschossige
Bauweise verfügbar sein bzw. gemacht werden.
[0033] Mit diesen Grundtopologien (insbesondere den genannten sechs) in überschaubarer Anzahl
lassen sich kreativ flexibel nutzbare Wohnsiedlungen simultan hoher Lebensqualität
und Verdichtung erstellen, in welchen die Menschen unabhängig ihrer derzeitigen Lebenslage
leben und verweilen wollen.
[0034] Die Lebensqualität ist hoch, trotz hoher Dichte/Raumnutzung, und an die Lebenslage
flexibel anpassbar, gesund, mit viel Möglichkeiten für Bepflanzung und hoher Nutzung
von natürlich bereitgestelltem Licht. Durch den klaren hierarchisch-modularen Aufbau
werden Planung und Umbau wesentlich vereinfacht. Interferenzen und Streitigkeiten
zwischen Wohnparteien wird in dieser modernen erfindungsgemäßen Bauweise für lebenswerte
Wohnsiedlungen zuvorgekommen.
[0035] Die Erfindung lässt sich ebenfalls auf den angrenzenden technischen Gebieten der
schwimmenden Wohnsiedlungen (Pontons), z.B. in den Niederlanden, vorteilhaft einsetzen.
[0036] Für ein verbessertes beispielhaftes Verständnis der Ausführungsformen wird auf die
Figuren und die zugehörigen Figurenbeschreibungen verwiesen.
[0037] Sämtliche im Zusammenhang mit entsprechenden Verfahren/Herstellungsverfahren offenbarte
Merkmale können im Zusammenhang mit den Vorrichtungen/Baukörpern/Wohnsiedlungen zum
Einsatz gebracht werden, als auch umgekehrt.
Figurenliste
[0038] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
Fig. 1 eine schematische Darstellung drei beispielhafter eingeschossiger Baukörper
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung drei beispielhafter zweigeschossiger Baukörper
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere aneinander
angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (Schnittansichten
S3 und S4) ;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere aneinander
angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (Schnittansichten
S1 und S2) ;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere aneinander
angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung an Gefällen/Steigungen
des Geländes (Schnittansichten S3.2 und S1.2);
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Übersicht über sechs besonders bevorzugte
Baukörper, samt einschlägigen Grundrissen der jeweiligen Geschosse;
Fig. 7 eine schematische Darstellung drei bevorzugter eingeschossiger Baukörper-Bauweisen,
samt Grundrissen und Schnitten (beispielhafte Darstellung Lichteinfall);
Fig. 8 eine schematische Darstellung drei bevorzugter zweigeschossiger Baukörper-Bauweisen,
samt Grundrissen und Schnitten (beispielhafte Darstellung Lichteinfall);
Fig. 9 eine weitere Übersicht über sechs bevorzugte Baukörper gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung als auch Grundrissen;
Fig. 10a eine vergrößerte Darstellung von drei eingeschossigen bevorzugten Baukörpern
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung;
Fig. 10b eine vergrößerte Darstellung von drei zweigeschossigen bevorzugten Baukörpern
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung;
Fig. 11 - Fig. 15 beispielhafte dreidimensionale Innendarstellungsansichten samt Darstellung
des Lichteinfalles;
Fig. 16 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Wohnsiedlung gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Nutzung der bis zu 4-seitigen Anbaubarkeit
der einzelnen Wohnbaukörper.
Fig. 17 und 18 schematische Darstellungen beispielhafter Wohnsiedlungen gemäß möglicher
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Nutzung der bis zu 4-seitigen Anbaubarkeit
der einzelnen Wohnbaukörper; dabei mehrere beispielhafte Anordnungen gleicher Gebäude
mit unterschiedlichen Ordnungsprinzipien.
[0039] In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen -
sofern nichts anderes angegeben ist - mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
[0040] Die Schnitte stellen beispielhaft jeweils die Variante "M" (Konfiguration mit Nutzung:
eine offene Terrasse sowie ein geschlossener Raum) dar. Dies ist keineswegs beschränkend.
Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung drei beispielhafter eingeschossiger
Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0042] Dargestellt sind die Baukörper 100 in den beispielhaften Varianten (von links nach
rechts) S, M und L. Die Gebäudehülle 300 ist geschlossen. Die Varianten können ineinander
umkonfiguriert werden.
[0043] Die dargestellten Varianten verfügen über jeweils zwei flexibel nutzbare "Räume",
links und rechts vom Atrium 200 angeordnet. Die Variante S verfügt so über zwei offene
Terrassen 110; die Variante L hingegen über zwei geschlossene Räume 120. Die Variante
M verfügt über eine offene Terrasse 110 sowie einen geschlossenen Raum 120; diese
Variante kann auch spiegelsymmetrisch vorliegen (rechts und links vertauscht bzw.
Ort der offenen Terrasse 110 sowie des geschlossenen Raumes 120 vertauscht).
[0044] Die geschlossene Gebäudehülle 300 erlaubt eine problemlos bis zu vierseitige Anbaubarkeit
zur Schaffung von Wohngruppen und Wohnsiedlungen.
[0045] Die Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung drei beispielhafter zweigeschossiger
Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0046] Bei der zweigeschossigen Bauweise sind auch die Atrien/Innenhöfe 200 über beide Geschosse
erstreckbar. Vorteilhafterweise wird an Grenzflächen eines Atriums/Innenhofes 200
Verglasung eingesetzt, um einen hohen Lichteinfall durch beide Geschosse zu gewährleisten;
insbesondere kann auch mehrgeschossige Verglasung eingesetzt werden.
[0047] Die kleinen Atrien 250, 260 in Ecklage sorgen bei geringem Platzbedarf für eine hohe
Lichtdurchflutung, insbesondere auch im hinteren (und nicht-zentralen) Gebäudeteil.
[0048] Die geschlossene Gebäudehülle 300 erlaubt abermals eine problemlos bis zu vierseitige
Anbaubarkeit zur Schaffung dichter Wohngruppen und/oder Wohnsiedlungen, unter Gewährleistung
hoher modularer Flexibilität und (an Lebensumstände angepasste) Lebensqualität.
[0049] Die Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere
aneinander angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
(Schnittansichten S3 und S4).
[0050] Schnitt 4 (S4), oben dargestellt, stellt einen Vertikalschnitt durch die die im Obergeschoss
gelegene Terrasse (t2) und den Hobbyraum (z5) sowie die Wohnräume im Erdgeschoss (z2)
und die Küche (k) dar. Der Schnitt verdeutlicht wie über die Dach-Öffnung (d2 des
Daches d1) und die Wand-Öffnung (3) des Atriums (a3) das Licht auch dann die Räume
tiefliegenden Räume erreicht, wenn die Sonne ihre Position ändert.
[0051] Schnitt 3 (S3), unten dargestellt, stellt einen Vertikalschnitt durch den 2-geschossigen
Wohnraum (w1/2) und das Atrium (a1) dar. Hierbei ist zu erkennen, wie die in der Tiefe
liegenden Nutzflächen der Wohnflächen (w1/2) natürlich belichtet werden. Die introvertierte
Nutzung des Atriums (a1) entsteht dadurch, dass das Atrium (a1) nur eine einzige baulich
offene Seite besitzt, die Erschließungsseite. Jedoch kann auch diese Erschließungsseite
- je nach Vorliebe der Nutzer - soweit geschlossen werden, dass nur noch eine Zugangstür
zum Atrium (a1) verbleibt.
[0052] Die Schnitte stellen beispielhaft jeweils die Variante "M" (Konfiguration mit Nutzung:
eine offene Terrasse sowie ein geschlossener Raum) dar. Dies ist keineswegs beschränkend.
[0053] Die Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere
aneinander angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
(Schnittansichten S1 und S2).
[0054] Schnitt 1 (S1), oben dargestellt, stellt einen Vertikalschnitt durch das Atrium (a1)
und die flankierenden Räume (z1/2/3 und t2) dar. Hier wird deutlich, wie die notwendige
Belichtung mit natürlichem Sonnenlicht die Räume (z1/2/3) sowie die Terrasse (t2)
mit natürlichem Sonnenlichte versorgt.
[0055] Das Aneinanderreihen gleichartiger Gebäude mit einer Außenwand (1) ohne notwendige
Wandöffnungen ermöglicht den Verzicht auf übliche Abstandsflächen. Dieser Umstand
ist aus Reihenhausbebauungen bekannt. Jedoch ist eine übliche Reihenhausbebauung dadurch
gekennzeichnet, dass die Außenwände lediglich 2-seitig angebaut werden. Die hier vorliegende
Erfindung ermöglicht eine 4-seitige Anbaubarkeit und stellt somit eine höhere Dichte
an Bebauung dar, weil auf notwendige Abstandsflächen verzichtet werden kann. Auch
ist erkennbar, dass die privaten Atrien (a1) baulich durch das Gebäude selbst gegen
Immissionen wie Lärm, Rauch, fremde Blicke geschützt sind.
[0056] Schnitt 2 (S2), unten dargestellt, stellt einen Vertikalschnitt durch den 2-geschossigen
Wohnraum und Galerie (w1/2) mit Blickrichtung zum Atrium (a1) dar. Hierbei ist erkennbar
wie der 2-geschossige Wohnraum (w1/2) auch dann mit natürlichem Sonnenlicht belichtet
wird, wenn das Sonnenlicht nicht über das große Atrium (a1) in die Wohnräume (w1/2)
fällt. Die zwei kleineren Atrien (a2/3) sind in der funktionalen Fläche des Obergeschosses
so angeordnet, dass das natürliche Licht über Öffnungen im Dachbereich (d2) und Öffnungen
(3) in den Wandbereichen (a3) in die unteren Räume (w1/2) des Erdgeschosses gelangt.
[0057] Die Schnitte stellen beispielhaft jeweils die Variante "M" (Konfiguration mit Nutzung:
eine offene Terrasse sowie ein geschlossener Raum) dar. Dies ist keineswegs beschränkend.
[0058] Die Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch mehrere
aneinander angeordnete Baukörper gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
an Gefällen/Steigungen des Geländes (Schnittansichten S3.2 und S1.2).
[0059] Die Schnittansichten S3.2 & S1.2 stellen beide einen Vertikalschnitt in verschiedene
Richtungen dar, die verdeutlichen, dass die Erfindung der gleichartigen Gebäude auch
dann zum Einsatz kommt, wenn die Geländetopographie Steigungen und Gefälle 666 aufweist.
Hier lässt sich erkennen, dass eine Anpassung des Geländes bevorzugterweise immer
da vollzogen werden kann, wo kein Zugang zum Atrium (a1) besteht.
[0060] Besonders vorteilhaft ist der Anbau im Bereich der Gebäuderückseite (S3.2: hier Rückseiten
zweier Gebäude/Baukörper aneinander). Grundsätzlich kann, bei verschiedenen Anordnungen
bzw. Topologien z.B. von Wohnsiedlungen, auch ein Anbau von verschiedenen Gebäudebereichen
der einzelnen Gebäude aneinander vorgesehen sein.
[0061] Die Schnitte stellen beispielhaft jeweils die Variante "M" (Konfiguration mit Nutzung:
eine offene Terrasse sowie ein geschlossener Raum) dar. Dies ist keineswegs beschränkend.
[0062] Die Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Übersicht über sechs besonders
bevorzugte Baukörper, samt einschlägigen Grundrissen der jeweiligen Geschosse.
[0063] Die Schnitte S1 - S4 sind durch Verzeichnung verdeutlicht. Im Übrigen wird auf die
Bezugszeichenliste als Legende verwiesen.
[0064] Die Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung drei bevorzugter eingeschossiger
Baukörper-Bauweisen, samt Grundrissen und Schnitten (beispielhafte Darstellung Lichteinfall).
Für Detailansichten wird auf die übrigen Figuren samt zugehöriger Figurenbeschreibungen
verwiesen.
[0065] Die Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung drei bevorzugter zweigeschossiger
Baukörper-Bauweisen, samt Grundrissen und Schnitten (beispielhafte Darstellung Lichteinfall).
Für Detailansichten wird auf die übrigen Figuren samt zugehöriger Figurenbeschreibungen
verwiesen.
[0066] Die Figur 9 zeigt eine weitere Übersicht über sechs bevorzugte Baukörper gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung als auch Grundrissen.
[0067] Die Schnitte S1 - S4 sind durch Verzeichnung verdeutlicht. Im Übrigen wird auf die
Bezugszeichenliste als Legende verwiesen. Die Details des Aufbaus der dargestellten
bevorzugten Ausführungsformen werden durch die Explosionsansicht besonders deutlich.
[0068] Die Figur 10a zeigt eine vergrößerte Darstellung von drei eingeschossigen bevorzugten
Baukörpern gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung.
Diese Ansicht ist gegenüber der Figur 9 vergrößert.
[0069] Die Figur 10b zeigt eine vergrößerte Darstellung von drei zweigeschossigen bevorzugten
Baukörpern gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in Explosionsdarstellung.
Diese Ansicht ist gegenüber der Figur 9 vergrößert.
[0070] Die Figuren 11 - 15 zeigen beispielhafte dreidimensionale Innendarstellungsansichten
samt Darstellung des Lichteinfalles.
[0071] Die Figur 16 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften Wohnsiedlung
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Nutzung der bis zu 4-seitigen
Anbaubarkeit der einzelnen Wohnbaukörper. Durch die geschlossenen Gebäudehüllen wird
die bis zu vierseitige Anbaubarkeit der einzelnen konstituierenden Baukörper 100 gewährleistet.
Drei und/oder fünf Baukörper können sich in diesem Beispiel gemeinsam genutzte Erschließungsbereiche
in Form kleiner Parks teilen.
[0072] Die Figuren 17 und 18 zeigen schematische Darstellungen beispielhafter Wohnsiedlungen
gemäß möglicher Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Nutzung der bis
zu 4-seitigen Anbaubarkeit der einzelnen Wohnbaukörper; dabei mehrere beispielhafte
Anordnungen gleicher Gebäude mit unterschiedlichen Ordnungsprinzipien.
[0073] Die Beispiele der Figur 17 haben eine besonders hohe strukturelle regelmäßige Organisation
sowie eine hohe erreichte Verdichtung. Ein zentraler Park kann vorgesehen sein, wie
beispielsweise in der linken Wohnsiedlung 1000 dargestellt.
[0074] Je nach Länge, Breite, Form des zu bebauenden Grundes und/oder Flurstücks bieten
sich Topologien für Wohnsiedlungen 1000 an, welche auf schmalere und/oder sehr schmale
Strukturen zurückgreifen. Beispielhafte Wohnsiedlungen 1000 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind in der Figur 18 dargestellt. Das rechte Beispiel zeigt
eine beispielhafte (ungefähr) trapezförmige Wohnsiedlung 1000.
[0075] Eine solche Wohnsiedlung kann freilich auch Teil einer größeren Wohnsiedlung eingesetzt
werden, beispielsweise zwischen "geraden" bzw. im Wesentlichen rechteckigen Elementen.
Es fungiert sodann als "Kurve", um das vorhandene Terrain in seiner gegebenen Struktur
bestmöglich zu nutzen.
[0076] Damit kann die Erfindung, wie hier exemplarisch gezeigt wird, vorteilhaft für Wohnsiedlungen
1000 in flexibelster Form eingesetzt werden, ohne dass notwendigerweise Strukturen
wie vorhandene Erschließung (z.B. Straßen an der linken und/oder rechten Seite der
in der Figur 18, rechts, dargestellten Wohnsiedlung 1000) gestört werden müssen.
[0077] Die geschlossene Gebäudehülle 300 kann dabei regelmäßig die (bis zu) vierseitige
Anbaubarkeit der Baukörper 100 sicherstellen.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 100
- (Wohn-)Baukörper
- 110
- flexibel nutzbarer Raum (offene Terrasse)
- 120
- flexibel nutzbarer Raum (geschlossener Raum)
- 200
- Atrium/Innenhof
- 250
- (Kleines) Atrium (im 1. OG, Ecklage)
- 260
- (Kleines) Atrium (im 1. OG, Ecklage)
- 300
- Geschlossene Gebäudehülle
- 301
- Erschließungsseite/Zugangsseite des Baukörpers
- 666
- Gefälle/Steigung
- 1000
- Wohnsiedlung
- a1
- Atrium, 2-geschossig
- a2
- Atrium zu b2
- a3
- Atrium zu z5
- z1/2
- Zimmer im Erdgeschoss
- t1/2
- Terrasse(n) im Erdgeschoss
- z3/4
- Zimmer im Obergeschoss
- t3/4
- Terrasse(n) im Obergeschoss
- z5
- Zimmer im Obergeschoss
- b1
- Bad/Diele im Erdgeschoss
- b2
- Bad im Obergeschoss
- k
- Kochen
- w1
- Wohnen/Essen, 2-geschossig bei zweigeschossiger Bauweise
- w2
- Galerie/Treppe/Luftraum
- c
- Hauswirtschaft/Technik
- 1
- 4-seitig anbaubare Außenwand
- 2
- Wandöffnungen von a1
- 3
- Wandöffnungen von a2 & a3
- 4
- Brüstung der Terrasse
- S1/2
- Schnitt 1 & Schnitt 2
- S1.2
- Geländeschnitt 1
- S3/4
- Schnitt 3 & Schnitt 4
- S3.2
- Geländeschnitt 2
- S1
- Schnitt-Ansicht durch großes Atrium mit Blickrichtung zum Hauseingang (demonstriert
insbesondere Belichtung)
- S2
- Schnitt-Ansicht durch die 2 kleinen Atrien mit Blickrichtung zurück (hier kann man
u.a. besonders gut erkennen, dass dieses Atrium das Haus auch dann belichtet, wenn
die Sonne nicht mehr durch das große Atrium scheint)
- S3
- Schnitt-Ansicht durch den 2-geschossigen Wohnraum und großes Atrium mit Galerie und
Blickrichtung zu der Terrasse t4 und kleinem Atrium a3
- S4
- Schnitt-Ansicht wie S3 nur diesmal durch die 1-geschossigen Räume
- d1
- geschlossenes Dach
- d2
- offenes Dach
1. Baukörper (100) für ein Wohnhaus, insbesondere für eine ein- und/oder zweigeschossige
Bauweise, umfassend eine durchgängig geschlossene Gebäudehülle (300), welche keine
Öffnungen für natürliche Belichtung, Belüftung und/oder Brandschutzrettung aufweist.
2. Baukörper (100) nach Anspruch 1, wobei die Seiten der durchgängigen Gebäudehülle (300)
an ein an einer Seite des Baukörpers (100) gelegenes Atrium (200) und/oder einen an
dieser Seite des Baukörpers (100) gelegenen Innenhof (200), insbesondere in Bezug
auf die Seite (301) mittig zentriert ausgerichtetes und/oder gelegenes Atrium/Innenhof
(200), grenzen.
3. Baukörper (100) nach Anspruch 2, wobei mindestens ein Raum (110, 120), welcher das
Atrium (200) und/oder den Innenhof (200) flankiert, insbesondere rechts und/oder links
in Bezug auf die genannte Seite (301) des Baukörpers (100), nach Wahl entweder als
geschlossene Räume (120) und/oder als offene Terrasse (110) ausgebildet ist.
4. Baukörper (100) nach Anspruch 3, wobei mindestens zwei Räume (110, 120), welche das
Atrium (200) und/oder den Innenhof (200) flankieren, insbesondere rechts und/oder
links in Bezug auf die genannte Seite (301) des Baukörpers (100), nach Wahl entweder
als geschlossene Räume (120) und/oder als offene Terrasse (110) ausgestaltbar sind.
5. Baukörper (100) nach Anspruch 3 oder 4, wobei es sich bei den entweder als geschlossene
Räume (120) und/oder als offene Terrasse (110) ausgestaltbaren Räumen um in einem
Obergeschoss des Baukörpers (100) gelegene Räume (110, 120), insbesondere um in einem
Einzelgeschoss des Baukörpers (100) gelegene Räume (110, 120) bei eingeschossiger
Bauweise des Baukörpers (100), insbesondere um in einem zweiten Geschoss des Baukörpers
(100) gelegene Räume (110, 120) bei zweigeschossiger Bauweise des Baukörpers (100),
handelt.
6. Baukörper (100) nach einem der Ansprüche 3 - 5, wobei eine effektive Wohnfläche angepasst
werden kann, insbesondere auch später angepasst werden kann, durch entsprechende Wahl,
insbesondere auch später auf Grundlage eines Anpassungswunsches, insbesondere wobei
beim Anpassen der effektiven Wohnfläche ein geschlossener Raum (120) in eine offene
Terrasse (110) überführt wird und/oder eine offene Terrasse (110) in einem geschlossenen
Raum (120),
und/oder wobei sich eine effektive Wohnfläche vergrößern und/oder verkleinern lässt,
wobei die Außengröße des Baukörpers (100), insbesondere die durchgängige Gebäudehülle
(300), unverändert bleibt.
7. Baukörper (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welcher eine vierseitige
Anbaubarkeit durch weitere Baukörper (100) ermöglicht, insbesondere ohne Zwischenabstände
und/oder Abstandsflächen.
8. Baukörper (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zweigeschossiger Bauweise,
wobei im Obergeschoss mindestens ein weiteres Atrium (250, 260) in einem hinteren
Gebäudeteil, in welchem die Gebäudehülle (300) geschlossen ist, vorgesehen ist, insbesondere
in einer linken hinteren und/oder rechten hinteren Ecke, insbesondere beiden genannten
Ecken, der geschlossenen Gebäudehülle (300).
9. Baukörper (100) nach Anspruch 8, ferner aufweisend mindestens eine Dachöffnung oberhalb
mindestens eines der weiteren Atrien (250, 260), insbesondere ferner eine Wandöffnung
an mindestens einem der weiteren Atrien (250, 260), insbesondere zwei Wandöffnungen
sowie eine Dachöffnung.
10. Baukörper (100) nach einem der Ansprüche mit einer Hauptkonstruktion der Gebäudehülle
aus Holz, Beton, Stahl und/oder in einer Hybridbauweise, insbesondere jedoch aus Holz.
11. Modulares Set aus Baukörpern (100), umfassend mindestens vier, insbesondere fünf oder
mehr, Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10 mit aufeinander abgestimmten Maßen,
insbesondere vier oder mehr aus, insbesondere bei möglicher Mehrfachauswahl aus:
• Eingeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei zwei offene Terrassen
das Atrium beidseitig flankieren;
• Eingeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei zwei geschlossene
Räume das Atrium beidseitig flankieren;
• Eingeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei eine offene Terrasse
sowie ein geschlossener Raum das Atrium beidseitig flankieren;
• Zweigeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei im Obergeschoss
zwei offene Terrassen das Atrium beidseitig flankieren;
• Zweigeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei im Obergeschoss
zwei geschlossene Räume das Atrium beidseitig flankieren;
• Zweigeschossiger Baukörper nach einem der Ansprüche 2 - 10, wobei im Obergeschoss
eine offene Terrasse sowie ein geschlossener Raum das Atrium beidseitig flankieren.
12. Wohnkomplex oder Wohnsiedlung (1000), umfassend das Set nach Anspruch 11 aus Baukörpern
(100), wobei die einzelnen Baukörper (100) bis zu vierseitig, insbesondere ohne Zwischenabstände
und/oder Abstandsflächen, aneinander angeordnet werden und/oder werden können,
und/oder wobei innenliegende Baukörper (100) vierseitig, insbesondere ohne Zwischenabstände
und/oder Abstandsflächen, von anderen Baukörpern (100) begrenzt werden,
und/oder wobei eine Geländeanpassung (666) in einem Bereich eines Gefälles und/oder
einer Steigung (666) stattfindet, wobei mindestens zwei Baukörper (100) so in Bezug
aufeinander angeordnet sind, dass die Geländeanpassung (666) jeweils in den Bereichen
geschlossener Gebäudehülle (300) stattfindet, insbesondere nicht im Bereich des die
Gebäudehülle (300) beidseitig begrenzenden Atriums (200) und/oder Innenhofes (200),
und/oder wobei die Vorderseiten mindestens zweier Baukörper (100), insbesondere die
Atrien (200) und/oder Innenhöfe (200) der besagten Baukörper (100), auf einen Erschließungsbereich,
insbesondere gemeinsamen Erschließungsbereich, insbesondere in Form eines kleinen
Parks und/oder Gemeinschaftsinnenhofs, ausgerichtet sind.
13. Verfahren zum Herstellen eines Baukörpers (100) nach einem der Ansprüche 1 - 10 und/oder
eines der in Anspruch 11 gelisteten Baukörper (100) und/oder zur Konstruktion eines
Wohnhauses auf Basis eines der genannten Baukörper (100), umfassend:
- Ausgestalten eines Raumes (110, 120), insbesondere im höchsten Geschoss, nach Wahl
als geschlossenen Raum (120) oder als offene Terrasse (110),
insbesondere wobei der Schritt des Ausgestaltens, insbesondere unabhängig voneinander,
auf zwei Räume (110, 120), insbesondere im höchsten Geschoss des Baukörpers (100),
Anwendung findet, insbesondere auf zwei ein Atrium (200) beidseitig flankierende Räume
(110, 120).
14. Verfahren zur Konstruktion eines Wohnkomplexes oder einer Wohnsiedlung (1000) nach
Anspruch 12, umfassend:
- Anordnen mehrerer Baukörper (100) nach einem der Ansprüche 1 - 10 und/oder mehrerer
Baukörper (100) nach einem oder mehreren der in Anspruch 11 gelisteten Baukörper (100)
aneinander, insbesondere bis zu vierseitig, insbesondere vierseitig bei innenliegenden
Baukörpern (100), insbesondere von nach einem Verfahren nach einem Verfahren nach
Anspruch 13 hergestellten Baukörper (100).
15. Verwendung eines Baukörpers (100) nach einem der Ansprüche 1 - 10 und/oder eines Sets
nach Anspruch 11 aus Baukörpern (100) und/oder eines Wohnkomplexes oder einer Wohnsiedlung
(1000) nach Anspruch 12 und/oder eines der Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, beim
Wohnungsbau, bei einer nachträglichen Wohnungsanpassung, zur Bewohnung und/oder zur
Vermietung, alles vorgenannte insbesondere zu einem Einsatz auf festem Untergrund
oder auch zu einem Einsatz auf Pontons im Wasser und/oder mindestens teilweise überströmten
Gebieten.