Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung, bei der ein äußerer Schließzylinder
mit Mitnehmerplättchen und ein innerer Schließzylinder mit Mitnehmerplättchen mithilfe
eines geeigneten Schlüssels unabhängig voneinander zum Verschieben eines Schlossriegels
von einer Freigabestellung in eine Blockierstellung und umgekehrt genutzt werden können.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betätigen einer Schließvorrichtung.
[0002] Schließvorrichtungen für Fenster und/oder Türen können verschiedene Mechanismen aufweisen,
welche sich auf unterschiedliche Ausführungen von Schließzylindern stützen. Dabei
werden Schließzylinder oftmals nach ihrer äußeren Form klassifiziert. Auf diese Art
kann man Profilzylinder, Rundzylinder und Ovalzylinder unterscheiden. Jede Schließzylinderklasse
kann dabei wiederum in unterschiedlichen Bauformen vorliegen, welche sich in Funktion
und Handhabung mit den Bauformen anderer Klassen überschneiden können, wobei sich
je nach Bauform unterschiedliche Vorteile, beispielsweise hinsichtlich der Einbruchssicherheit,
Montierbarkeit, Handhabbarkeit, Robustheit oder der Not- und Gefahrenfunktion, ergeben
können.
[0003] Insbesondere Schließzylinder, welche eine im Zylinder verbaute Schließnase aufweisen,
mithilfe derer eine Schlüsselbewegung unmittelbar oder mittelbar auf den Schlossriegel
übertragen wird, werden bei modernen Schließvorrichtungen vielfach eingesetzt. Dies
ist beispielsweise bei gängigen Profilschließzylindern oftmals der Fall.
[0004] Im Kontext der Erfindung können insbesondere die in den folgenden Druckschriften
offenbarten Schließvorrichtungen zur Verdeutlichung des Standes der Technik aufgeführt
werden:
In der
DE 44 22 094 A1 ist ein Schloss zur Ver- und Entriegelung von Türen offenbart, welches zwei Profilschließzylinderkerne
aufweist, deren Schließnasen unabhängig voneinander zum Verschieben eines Schlossriegels
genutzt werden können.
[0005] In der
DE 27 52 089 A1 ist ein Schloss offenbart, welches einen Profilschließzylinder mit einer ersten Schließnase
aufweist, wobei der Profilschließzylinder in einer Ausführungsvariante der Erfindung
eine zweite Schließnase aufweist, welche von der ersten Schließnase unabhängig oder
abschaltbar ist.
[0006] Die
DE 195 18 491 A1 offenbart einen Profilschließzylinder, der mindestens zwei Schließnasen aufweist,
welche vorzugsweise axial entlang der Längsachse des Profilschließzylinders beabstandet
sind. Dabei ist mindestens eine der mindestens zwei Schließnasen vorzugsweise in zwei
unabhängig voneinander bedienbare Schließnasenhälften geteilt.
[0007] In der
EP 3 929 380 A1 ist ein, vorzugsweise als Profilschließzylinder ausgeführter, Schließzylinder mit
einer Schließnase beschrieben, der eine hohe Robustheit gegenüber Einbruchsversuchen
aufweist.
[0008] Die
DE 1 024 842 A offenbart ein Schloss, welches zwei, über eine Zapfenverbindung zueinander verbundene,
Rundschließzylinder mit abgesetzten Endteilen aufweist, deren Schließnasen unabhängig
voneinander zum Verschieben eines Schlossriegels genutzt werden kann.
[0009] In der
DE 36 17 217 C2 ist ein Sicherheitsschloss offenbart, welches zwei Schließzylinder aufweist, deren
Kerne jeweils über Kupplungsglieder mit einem Mitnehmer, der eine Schließnase aufweist,
in Wirkverbindung treten können.
[0010] Eine von den zuvor aufgeführten Schließzylindern abweichende, wenn auch aus dem Stand
der Technik bekannte, Ausführungsform sind Schließzylinder, welche auf ihrer Rückseite
ein axial in deren Längsrichtung vorstehendes Mitnehmerplättchen aufweisen, welches
mit einer Schlüsselaufnahme an deren Vorderseite fluchtet. Dies ist beispielsweise
bei bekannten skandinavischen Ovalschließzylindern der Fall. Oftmals weist eine entsprechende
Schließvorrichtung einen äußeren und einen inneren Schließzylinder auf, um eine Betätigung
der Schließvorrichtung von der Außenseite sowie von der Innenseite des Fensters oder
der Tür zu ermöglichen. Dabei werden der äußere und der innere Schließzylinder in
der Regel über Schrauben miteinander verbunden, wobei die Schraubenköpfe oftmals an
der Vorderseite des inneren Schließzylinders aufliegen und die Gewinde der Schrauben
in die Rückseite des äußeren Schließzylinders eingeschraubt sind.
[0011] Die jeweiligen Mitnehmerplättchen der Schließzylinder stehen sich dabei gegenüber,
wobei die Schließvorrichtung einen Mechanismus aufweisen muss, mithilfe dessen, durch
das Verdrehen eines der Mitnehmerplättchen, ein Schließvorgang ausgeführt werden kann.
[0012] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass dieser Mechanismus über eine einteilige
Schaltkurbel mit einer sanduhrförmigen Aussparung gewährleistet werden kann, in welche
beide Mitnehmerplättchen eingreifen. Die Schaltkurbel wiederum weist eine Schließnase
zur unmittelbaren oder mittelbaren Verschiebung des Schlossriegels auf. In einer gängigen
Ausführungsform ist der Schlossriegel dabei unterhalb der Schaltkurbel angeordnet.
[0013] Durch das Eingreifen beider Mitnehmerplättchen in die Aussparung der Schaltkurbel
ist es möglich, über eine Drehung eines Mitnehmerplättchens um 90° einen Schließvorgang
auszulösen, während sich die Schaltkurbel um das zweite, feststehende Mitnehmerplättchen
im Rahmen eines Leerhubs bewegt. Bedingt durch die spezielle Form der Aussparung,
wird die Bewegung der Schaltkurbel und damit die Bewegung des gedrehten Mitnehmerplättchens
nach einem Verdrehwinkel von 90° über ein Anschlagen an dem gegenüberliegenden feststehenden
Mitnehmerplättchen begrenzt.
[0014] Um den Schlüssel anschließend wieder aus der Schlüsselaufnahme abzuziehen, ist es
nötig, die Schlüsselaufnahme und damit auch das gedrehte Mitnehmerplättchen über eine
Rückdrehung des Schlüssels wieder in eine Neutralstellung zu bringen. Das gedrehte
Mitnehmerplättchen durchläuft dabei den Leerhub der Schaltkurbel.
[0015] Falls der Schlossriegel in Unwissenheit eines Nutzers bereits in einer angestrebten
Position steht, wird bei einer Schlüsseldrehung ausschließlich das betreffende Mitnehmerplättchen
im Leerhub der Schaltkurbel, bis zum Anschlagen an derselben nach einem Verdrehwinkel
von 90°, bewegt.
[0016] Im Ergebnis kann sich ein Nutzer nach einer Schlüsseldrehung zwar sicher sein, dass
der Schlossriegel in der zum Drehsinn korrespondierenden Stellung steht, er kann allerdings
aus der Schlüsselbewegung allein nicht ableiten, ob er tatsächlich einen Schließvorgang
ausgelöst hat oder ob der Schlossriegel bereits in der gewünschten Stellung war.
[0017] Weiterhin wird durch das Anordnen des Schlossriegels unterhalb der Schaltkurbel beim
Verriegeln und Entriegeln einer so gearteten Schließvorrichtung ein Drehsinn des Schlüssels
bedingt, der für Nutzer, welche andere gängige Schließvorrichtungen gewohnt sind,
widersinnig erscheinen mag. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass ein Nutzer,
der nicht mit der Schließvorrichtung vertraut ist und der keine weiteren Informationen
über die Schlossriegelstellung einholt oder erhält, die Schließvorrichtung nach einem
angestrebten Verriegelungsvorgang unwissentlich in ihrer entriegelten Stellung belässt.
(Zur Verdeutlichung siehe auch Fig. 4.)
Aufgabe der Erfindung
[0018] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen,
bei der unter Verwendung eines äußeren Schließzylinders mit Mitnehmerplättchen und
eines inneren Schließzylinders mit Mitnehmerplättchen ein intuitives Verschieben eines
Schlossriegels erreicht werden kann.
Beschreibung der Erfindung
[0019] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schließvorrichtung nach Anspruch
1 und ein Verfahren nach Anspruch 15. Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausgestaltungen
wieder.
[0020] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird somit gelöst durch eine Schließvorrichtung, bei
der ein äußerer Schließzylinder mit Mitnehmerplättchen und ein innerer Schließzylinder
mit Mitnehmerplättchen mit einer mindestens zweiteiligen Kurbel zum Verschieben eines
Schlossriegels zusammenwirken. Ein erstes Kurbelelement ist dabei drehfest an dem
Mitnehmerplättchen des äußeren Schließzylinders angeordnet und ein zweites Kurbelelement
ist drehfest an dem Mitnehmerplättchen des inneren Schließzylinders angeordnet, wobei
die Kurbelelemente gemeinsam mit dem Schlossriegel in einem Schlosskasten angeordnet
sind. Nach dem Einstecken eines Schlüssels in eine Schlüsselaufnahme des jeweiligen
Schließzylinders in dessen Neutralstellung kann das jeweilige Mitnehmerplättchen mitsamt
dem entsprechenden Kurbelelement zum Verschieben des Schlossriegels gedreht werden.
Die Kurbelelemente sind dabei unabhängig voneinander drehbar. In seinen Endpositionen
nimmt der Schlossriegel eine Freigabestellung respektive eine Blockierstellung ein.
[0021] Die Bezeichnungen "oben", "unten", "innen", "außen" und dergleichen beziehen sich
auf den montierten Zustand der Schließvorrichtung.
[0022] Vorzugsweise handelt es sich bei den Schließzylindern um skandinavische Ovalschließzylinder,
welche entsprechend ihrer bekannten Bauweise jeweils ein Mitnehmerplättchen an ihrer
Rückseite aufweisen.
[0023] Vorzugsweise sind die Mitnehmerplättchen quaderförmig ausgebildet und möglichst spielfrei
formschlüssig in einer schlitzförmigen Aussparung des ihnen zugeordneten Kurbelelements
angeordnet.
[0024] Die Kurbelelemente weisen vorzugsweise jeweils eine Schließnase auf, wobei diese
Schließnasen unabhängig voneinander zum Verschieben des Schlossriegels genutzt werden
können. Ein Schließvorgang ist dabei nur möglich, wenn die Stellung des Schlossriegels
zur angesetzten Drehrichtung des Schlüssels passt und der Schlossriegel nicht anderweitig
blockiert ist. Ist dies nicht gegeben, kommt es zu einem Anschlagen der jeweiligen
Schließnase an dem festsitzenden Schlossriegel und damit zu einer Blockade der Drehbarkeit
des Schlüssels.
[0025] Zum Zweck des Verschiebens des Schlossriegels greift die jeweilige Schließnase während
ihrer, bei der Schlüsseldrehung vollführten, Kreisbahn vorzugsweise in eine trapezförmige
oder parabelförmige Aussparung des Schlossriegels ein. Durch die Formgebung der Aussparung
ist sichergestellt, dass die Schließnase den Schlossriegel verschieben kann und anschließend
auch wieder aus der Aussparung ausfahren kann, um in ihre Neutralstellung zurückzukehren.
[0026] Durch eine bevorzugte Anordnung des Schlossriegels oberhalb der Kurbelelemente ist
beim Verriegeln und Entriegeln der Schließvorrichtung jeweils ein Drehsinn gegeben,
der dem Drehsinn eines klassischen Profilschließzylinderschlosses entspricht.
[0027] Der Schlossriegel kann in seiner Freigabestellung sowie in seiner Blockierstellung
gesichert sein, um ein unbeabsichtigtes Verschieben zu unterbinden und die Sicherheit
gegenüber einem Einbruch zu erhöhen. Vorzugsweise kann diese Sicherung über eine Rastverbindung
hergestellt werden, wobei ein federbelasteter Pin am Schlossriegel angeordnet ist,
welcher in eine Freigabe- bzw. Blockiermulde am Schlosskasten einrasten kann. Insbesondere
kann die Rastverbindung so gestaltet sein, dass eine Überwindung des Sicherungswiderstandes
zum Verschieben des Schlossriegels während der Drehung des Schlüssels möglich ist.
Es ist ebenfalls möglich, den Pin am Schlosskasten und die Freigabe- und die Blockiermulde
am Schlossriegel anzuordnen.
[0028] Die Kurbelelemente sind vorzugsweise unter Ausformung der Kurbel aneinander angeordnet.
Dabei sind die Kurbelelemente unabhängig voneinander drehbar. Es kommt dabei vorzugsweise
eine verschleiß- und wartungsarme Gleitlagerung zum Einsatz.
[0029] Ein Einstecken und ein Abziehen des Schlüssels ist in der Regel nur dann möglich,
wenn sich der betreffende Schließzylinder, bzw. dessen Schlüsselaufnahme, in der Neutralstellung
befindet. Zu diesem Zweck kann in der Mechanik des Schließzylinders eine entsprechende
Sperrvorrichtung inkludiert sein. Durch die drehfeste Verbindung der jeweiligen Schlüsselaufnahme
zu dem jeweiligen Mitnehmerplättchen sowie der Mitnehmerplättchen zu den Kurbelelementen
bedingen sich deren jeweilige Neutralstellungen. Daher weist jede der genannten Komponenten
über den Bereich eines Vollkreises genau eine definierte Neutralstellung auf. Soll
daher ein Einstecken des Schlüssels mit anschließendem Verschieben des Schlossriegels
sowie ein darauffolgendes Abziehen des Schlüssels erfolgen, muss der Schlüssel in
der Schlüsselaufnahme um 360° gedreht werden.
[0030] Wird der Schlüssel darüber hinaus noch weitergedreht, kann es nach einer weiteren
Drehung von etwa 50° zu einem Anschlagen der Schließnase am Schlossriegel und damit
zu einem Blockieren der Drehbewegung kommen. Analog passiert dies bei einem initialen
Überdrehen des Schlüssels. (Das initiale Überdrehen bezeichnet ein angestrebtes Verriegeln
oder Entriegeln, während der Schlossriegel schon die entsprechende Stellung innehat.)
[0031] Es ist bekannt, dass, insbesondere bei Schließvorrichtungen für Türen, oftmals die
Möglichkeit besteht, den Schlossriegel, durch eine mehrmalige Umdrehung des Schlüssels
in dieselbe Richtung, jeweils um eine Teilstrecke zu verschieben. Unter entsprechender
Ausbildung der Form der Aussparung des Schlossriegels ist eine einfache Realisierung
dieser Funktionalität möglich. Dadurch wird der mögliche Drehbereich des Schlüssels
um mindestens einen Vollkreis erweitert.
[0032] Eine Anwendungsmöglichkeit der hier dargestellten Schließvorrichtung besteht im Blockieren
oder Freigeben einer Treibstange mithilfe des Schlossriegels, wobei die Treibstange
zum unmittelbaren oder mittelbaren Verriegeln eines Flügels eines Fensters oder einer
Tür an einem festen Rahmen genutzt werden kann.
[0033] Zum Verschieben der Treibstange kann ein Getriebe eingesetzt werden. Falls der Schlossriegel
der Schließvorrichtung sich in seiner Freigabeposition befindet, kann die Treibstange
mithilfe des Getriebes insbesondere auch in eine Stellung gebracht werden, in der
die Treibstange ein Überführen des Schlossriegels in die Blockierstellung verhindert.
Ein Nutzer kann die Stellung der Treibstange somit ebenfalls unmittelbar aus einer
Schlüsseldrehung ableiten, da ein Verriegelungsversuch zu einer Blockade der Drehung
nach einem Verdrehwinkel von etwa 180° führt. Dabei greift die Schließnase zwar in
die Aussparung des Schlossriegels ein, dieser lässt sich aber wiederum nicht verschieben.
[0034] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Verfahren, welches einen Schließvorgang
der zuvor beschriebenen Schließvorrichtung umfasst, wobei ein Schlüssel in die Schlüsselaufnahme
des äußeren Schließzylinders oder des inneren Schließzylinders eingesteckt wird, ein
Überführen des Schlossriegels von der Blockierstellung in die Freigabestellung oder
umgekehrt stattfindet und der Schlüssel anschließend wieder aus der Schlüsselaufnahme
abgezogen wird. Der Schlüssel wird dabei um 360° gedreht, wobei die verdrehten Komponenten
der Schließvorrichtung zu Beginn und zu Ende des Verfahrens in ihrer Neutralstellung
stehen.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise mit einer hier beschriebenen Schließvorrichtung
durchgeführt.
[0036] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Kurzbeschreibunq der Zeichnungen
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine isometrische Ansicht einer, an einem Beschlag angeordneten, Schließvorrichtung,
welche einen Schlosskasten und Schließzylinder, hier in Form skandinavischer Ovalschließzylinder,
aufweist, wobei ein Schlüssel in einen der Schließzylinder eingesteckt ist;
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung des Schlosskastens mit Sicht auf einen Schlossriegel, eine
zweiteilige Kurbel und ein zweiteiliges Federelement;
- Fig. 3
- eine isometrische, teilweise geschnittene Ansicht der Schließzylinder, des Schlüssels
sowie der zweiteiligen Kurbel im zusammengebauten Zustand;
- Fig. 4
- eine isometrische Darstellung eines Teils einer aus dem Stand der Technik bekannten
Schließvorrichtung, welche skandinavische Ovalschließzylinder und eine einteilige
Schaltkurbel aufweist;
- Fig. 5
- eine isometrische Schnittansicht des Schlosskastens und der sich darin befindlichen
Komponenten sowie des Beschlages und einer Treibstange;
- Fig. 6
- eine isometrische, teilweise geschnittene Ansicht eines Teils des Schlosskastens sowie
der Kurbel und des Schlossriegels in seiner Freigabestellung, wobei die Treibstange
eine Position aufweist, die ein Überführen des Schlossriegels in seine Blockierstellung
erlaubt;
- Fig. 7
- eine geschnittene Seitenansicht der in Fig. 6 dargestellten Komponenten in einem zeitlichen
Verlauf bei der Durchführung eines Schließvorganges, inklusive des Überdrehens eines
Kurbelelements bis zum Anschlagen am Schlossriegel;
- Fig. 8
- eine isometrische Ansicht der Schließvorrichtung aus Fig. 1 mit der zusätzlichen Darstellung
eines Getriebes, welches zur Verschiebung der Treibstange dient sowie einen Ausschnitt
eines Rahmens eines Fensters oder einer Tür und einen Ausschnitt eines Flügels;
- Fig. 9
- eine isometrische, teilweise geschnittene Ansicht des Schlosskastens, analog zu Fig.
6, bei der die Treibstange eine Position aufweist, die ein Überführen des Schlossriegels
in seine Blockierstellung verhindert.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
[0038] Fig. 1 zeigt eine Schließvorrichtung
10, welche einen Schlosskasten
12, einen äußeren Schließzylinder
14 und einen inneren Schließzylinder
16 aufweist. Die Schließzylinder 14, 16 sind hier in Form skandinavischer Ovalschließzylinder
dargestellt.
[0039] Ein Schlüssel
18 ist in eine Schlüsselaufnahme
20 des inneren Schließzylinders 16 eingesteckt. Der innere Schließzylinder 16 ist mit
dem äußeren Schließzylinder 14 über ein erstes Verbindungselement
22a und ein zweites Verbindungselement
22b verbunden, wobei die beiden Verbindungselemente im dargestellten Ausführungsbeispiel
Schrauben, insbesondere Innensechskant-Zylinderkopfschrauben, sind, welche durch den
inneren Schließzylinder 16 sowie den Schlosskasten 12 geführt und in die Rückseite
des äußeren Schließzylinders 14 eingeschraubt sind.
[0040] Die Schließvorrichtung 10 ist an einem Flügel
80 (siehe Fig. 8) eines Fensters oder einer Tür
78 (siehe Fig. 8) angeordnet. In Fig. 1 ist zur besseren Übersichtlichkeit nur ein zur
Anordnung benötigter Beschlag
24 des Flügels 80 (siehe Fig. 8) dargestellt.
[0041] Fig. 2 zeigt eine Explosionsdarstellung des Schlosskastens 12, welcher eine erste Halbschale
26 und eine zweite Halbschale
28 aufweist, wobei ein sich in dem Schlosskasten 12 befindlicher Schlossriegel
30, ein erstes Kurbelelement
32 sowie ein zweites Kurbelelement
34 und ein zweiteiliges Federelement
36 sichtbar sind. Das Federelement 36 weist eine Feder
38 und einen Pin
40 auf und dient zur Herstellung einer Rastverbindung mit dem Zweck, den Schlossriegel
30 in einer Blockierstellung oder einer Freigabestellung zu sichern. An der ersten
Halbschale 26 sind als Gegenstücke zu dem Pin 40 je eine Freigabemulde
72a (siehe Fig. 5) und eine Blockiermulde
72b (siehe Fig. 5) ausgebildet. Der Schlossriegel 30 weist eine Aufnahme
41 auf, in welcher die Feder 38 und der Schaft des Pins 40 angeordnet sein können.
[0042] Das erste Kurbelelement 32 weist eine erste Schließnase
42 auf und das zweite Kurbelelement 34 weist eine zweite Schließnase
44 auf. Die Schließnasen 42, 44 dienen zum Verschieben des Schlossriegels 30 unter Überwindung
des von dem Federelement 36 im Rahmen der Rastverbindung ausgeübten Sicherungswiderstandes.
Die Schließnasen 42, 44 können zum Verschieben des Schlossriegels 30 in eine, insbesondere
parabelförmige, Aussparung
46 im Schlossriegel 30 eingreifen. In der Abbildung sind die Kurbelelemente 32, 34 jeweils
in ihrer Neutralstellung dargestellt. Die Schließnasen 42, 44 zeigen dabei im dargestellten
Ausführungsbeispiel nach unten.
[0043] Der Schlossriegel 30 ist oberhalb der Kurbelelemente 32, 34 angeordnet. Weiterhin
weisen die Kurbelelemente 32, 34 jeweils eine schlitzförmige Aussparung
48, 50 auf, in welche ein erstes und ein zweites Mitnehmerplättchen
52, 54 (siehe Fig. 3) des jeweiligen Schließzylinders 14, 16 (siehe Fig. 1) zur Herstellung
einer drehfesten Verbindung eingeführt werden.
[0044] Aus der Abbildung ist ebenfalls ersichtlich, dass die Halbschalen 26, 28 des Schlosskastens
12 jeweils zwei Durchgangsausnehmungen
56a-d zur Durchführung der Verbindungselemente 22a, 22b (siehe Fig. 1) der Schließzylinder
14, 16 (siehe Fig. 1) sowie jeweils eine Durchgangsausnehmung
58a, 58b zur Herstellung der Verbindung zwischen den Kurbelelementen 32, 34 und den Schließzylindern
14, 16 (siehe Fig. 1) aufweisen.
[0045] Fig. 3 zeigt die über die Verbindungselemente 22a, 22b verbundenen Schließzylinder 14, 16.
Der Schlosskasten 12 (siehe Fign. 1 und 2) ist dabei zur besseren Anschaulichkeit
ausgeblendet. Die Kurbelelemente 32, 34 sind unter Ausbildung einer Kurbel
60 drehbar aneinander angeordnet. Die Kurbel 60 ist geschnitten dargestellt, um das
Eingreifen der Mitnehmerplättchen 52, 54 in die jeweiligen Kurbelelemente 32, 34 sowie
die Anordnung der Kurbelelement 32, 34 aneinander zu verdeutlichen. Eine kreisförmige
Relativbewegung der Kurbelelemente 32, 34 zueinander wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
über eine gleitende Lagerung ermöglicht, während jedes Kurbelelement 32, 34 mit seinem
jeweiligen quaderförmigen Mitnehmerplättchen 52, 54 über eine formschlüssige Verbindung
drehfest verbunden ist.
[0046] Der Schlüssel 18 ist analog zu der Darstellung in Fig. 1 in die Schlüsselaufnahme
20 des inneren Schließzylinders 16 eingesteckt. Bei einer Drehung des Schlüssels 18
dreht sich dessen Schlüsselaufnahme 20 mitsamt dem zweiten Mitnehmerplättchen 54 und
dem zweiten Kurbelelement 34 mit. Das erste Mitnehmerplättchen 52 und das erste Kurbelelement
32 verändern ihre Position bei einer Drehung des Schlüssels 18 in der dargestellten
Konfiguration nicht, da in einer (hier nicht sichtbaren) Schlüsselaufnahme des äußeren
Schließzylinders 14 kein Schlüssel steckt. Beim Verdrehen des Schlüssels 18 wird dieser
über eine Sperrvorrichtung
61 in der Schlüsselaufnahme 20 festgesetzt. Dadurch ist sichergestellt, dass ein Abziehen
sowie ein Einstecken des Schlüssels 18 nur in der Neutralstellung des Schließzylinders
16 erfolgen kann.
[0047] Fig. 4 zeigt einen Teil einer Schließvorrichtung
62, welche aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der innere Schließzylinder 16 (siehe
Fign. 1 und 3) ist dabei zur besseren Anschaulichkeit ausgeblendet. Das erste Mitnehmerplättchen
52 des äußeren Schließzylinders 14 und das zweite Mitnehmerplättchen 54 (siehe Fig.
3) des inneren Schließzylinders 16 (siehe Fign. 1 und 3) greifen in diesem Fall in
eine sanduhrförmige Aussparung
64 einer einteiligen Schaltkurbel
66 ein. Die Mitnehmerplättchen 52, 54 sind hierbei nicht drehfest mit der Schaltkurbel
66 verbunden, sondern können, abhängig von der gewählten Drehrichtung, eine freie
Drehung bis zu 90° in einem Leerhub der sanduhrförmigen Aussparung 64 ausführen, ohne
dabei eine Bewegung der Schaltkurbel 66 zu bedingen. Ein Schlossriegel
68, welcher dem der Erfindung zugehörigen Schlossriegel 30 in Form und Funktion ähnlich
ist, ist unterhalb der Schaltkurbel 66 angeordnet. Dieser Schlossriegel 68 ist über
eine Schließnase
70 der Schaltkurbel 66 verschiebbar.
[0048] Im dargestellten Zustand befindet sich der Schlossriegel 68 in der Freigabestellung.
Durch eine Drehung des Mitnehmerplättchens 52 um 90° (in der dargestellten Ansicht
entgegen des Uhrzeigersinns), kann der Schlossriegel 68 in die Blockierstellung überführt
werden. Eine Drehung des Mitnehmerplättchens 52 und der Schaltkurbel 66 über 90° hinaus
wird unter der Voraussetzung, dass im inneren Schließzylinder 16 (siehe Fign. 1 und
3) kein Schlüssel 18 (siehe Fign. 1 und 3) steckt, vom gegenüberliegenden Mitnehmerplättchen
54 (siehe Fig. 3) verhindert.
[0049] Zum Abziehen des Schlüssels 18 (siehe Fign. 1 und 3) ist es aufgrund der Sperrvorrichtung
61 erforderlich, das Mitnehmerplättchen 52 durch eine Rückdrehung um 90° wieder in
seine Neutralstellung zu bringen. Bei dieser Rückdrehung des Mitnehmerplättchens 52
im Leerhub der Schaltkurbel 66 (in der dargestellten Ansicht im Uhrzeigersinn) kann
es einen Winkelbereich von 90° durchlaufen,die Schaltkurbel verbleibt dabei in der
Stellung, die der Blockierstellung des Schlossriegels entspricht. In diesem Fall wird
der Schlossriegel 68 also nicht verschoben, der Schlüssel kann abgezogen werden.
[0050] Ein Nutzer der vorab keine Information über den aktuellen Zustand der Schließvorrichtung
62 zur Verfügung hat, weiß daher in der Regel nicht, ob er bei einer Drehung des Schlüssels
18 (siehe Fign. 1 und 3) einen Schließvorgang durchführt oder einen Leerhub, falls
sich der Schlossriegel 68 bereits in der erwünschten Stellung befindet. In beiden
Fällen kann der Schlüssel um 90° gedreht werden.
[0051] Aus Fig. 4 ist weiterhin ersichtlich, dass durch die Anordnung des Schlossriegels
68 unterhalb der Schaltkurbel 66 der Drehsinn der Schlüsseldrehung zum Verschieben
des Schlossriegels 68 dem Drehsinn der Schlüsseldrehung im Rahmen eines Teilaspekts
der Erfindung gerade jeweils entgegengesetzt ist.
[0052] Fig. 5 zeigt eine geschnittene Ansicht des Schlosskastens 12 sowie dem sich darin befindlichen
Schlossriegel 30 und dem Federelement 36. An der Aussparung 46 im Schlossriegel 30
ist erkennbar, dass der Schlosskasten 12 von unten dargestellt ist. Der Schlossriegel
30 befindet sich in der Freigabestellung, welche durch die Rastverbindung des Pins
40 mit der Freigabemulde 72a in der ersten Halbschale 26 gesichert ist. Die Blockiermulde
72b ist in diesem Fall freibleibend. Ebenfalls geschnitten dargestellt ist der Beschlag
24 sowie eine Treibstange
74, welche insbesondere durch den Schlosskasten 12 hindurch läuft und in welche der Schlossriegel
30 eingreift, sobald er in die Blockierstellung verschoben wird.
[0053] Fig. 6 zeigt die zweite Halbschale 28 am Beschlag 24 angeordnet. Das erste Kurbelelement
32 und das zweite Kurbelelement 34 sowie der Schlossriegel 30 sind in der zweiten
Halbschale 28 angeordnet, wobei sich die Kurbelelemente 32, 34 in ihrer Neutralstellung
befinden und der Schlossriegel 30 sich in der Freigabestellung befindet. Die Treibstange
74 befindet sich in einer Position, die ein Überführen des Schlossriegels 30 in seine
Blockierstellung erlaubt.
[0054] Fig. 7 zeigt die Komponenten aus Fig. 6, wobei die Änderung der Positionen des ersten Kurbelelements
32 und des Schlossriegels 30 über den Verlauf eines Verriegelungsvorganges in diskreten
Intervallen abgebildet ist.
[0055] Abbildung a) wird dabei als initialer Zustand angesehen, in welchem der Schlossriegel
30 in der Freigabestellung steht und das erste Kurbelelement 32 in seiner Neutralstellung
steht. In diesem Zustand wird im vorliegenden Anwendungsbeispiel der Schlüssel 18
(siehe Fign. 1 und 3) in den äußeren Schließzylinder 14 (siehe Fign. 1, 3 und 4) eingesteckt
und eine Drehbewegung zum Verschieben des Schlossriegels 30 in seine Blockierstellung
eingeleitet. Das zweite Kurbelelement 34 (siehe Fign. 2, 3 und 6) verbleibt dabei
in seiner Neutralstellung.
[0056] Abbildungen b) und c) verdeutlichen das Eingreifen der ersten Schließnase 42 des
ersten Kurbelelements 32 in die Aussparung 46 des Schlossriegels 30 und das Verschieben
des Schlossriegels 30 in seine Blockierstellung.
[0057] Abbildungen d) und e) stellen das Ausfahren der ersten Schließnase 42 aus der Aussparung
46 des Schlossriegels 30 und die Rückkehr zur Neutralstellung nach Abschluss einer
Vollkreisbewegung dar.
[0058] Im in Abbildung e) dargestellten Zustand könnte der Schlüssel 18 (siehe Fign. 1 und
3) abgezogen werden. Im dargestellten Anwendungsbeispiel findet hingegen ein Überdrehen
des ersten Kurbelelements 32 um etwa 50° bis zum Anschlagen der ersten Schließnase
42 am Schlossriegel 30 statt. Dies ist aus Abbildung f) ersichtlich. Einem Nutzer
wird durch das Anschlagen in dieser Position signalisiert, dass eine Endstellung erreicht
ist und dass während der Betätigung ein Schließvorgang ausgeführt wurde.
[0059] Aus Fig. 7 kann weiterhin abgeleitet werden, dass in einem Fall, in welchem der Nutzer,
ausgehend von dem in Abbildung a) dargestellten Zustand, einen Drehvorgang entgegen
des hier dargestellten Drehsinns eingeleitet hätte, es bereits nach einer Drehung
um etwa 50° zu einem Anschlagen der ersten Schließnase 42 am Schlossriegel 30 gekommen
wäre. Damit steht dem Nutzer auch beim initialen Überdrehen eine eindeutige Information
zur Stellung des Schlossriegels und insbesondere dazu, ob beim Drehen ein Schließvorgang
stattgefunden hat, zur Verfügung.
[0060] Fig. 8 zeigt die Schließvorrichtung 10, wie sie auch in Fig. 1 dargestellt ist. Zusätzlich
ist ein am selben Beschlag 24 angeordnetes Getriebe
76 dargestellt. Das Getriebe 76 dient zum Verschieben der Treibstange 74 (siehe Fign.
5 und 6). Durch das Verschieben der Treibstange 74 (siehe Fign. 5 und 6) kann ein
Freigeben oder Blockieren einer Relativbewegung eines Flügels des Fensters oder der
Tür 78 zu dem Rahmen 82 bedingt werden. Das Fenster oder die Tür 78, welche(s) den
Rahmen
82 und den Flügel 80 aufweist, sind zum Zweck der besseren Übersichtlichkeit jeweils
in Form eines Ausschnitts dargestellt.
[0061] Fig. 9 zeigt, in Analogie zu Fig. 6, eine Ansicht der zweiten Halbschale 28, welche am Beschlag
24 angeordnet ist, mitsamt dem in der Halbschale 28 angeordneten Schlossriegel 30
sowie den Kurbelelementen 32, 34. Im Unterschied zu Fig. 6, befindet sich die Treibstange
74 in diesem Fall in einer Stellung, welche das Verschieben des Schlossriegels 30
in seine Blockierstellung verhindert. Der Nutzer kann die Kurbelelemente 32, 34 bei
einem angestrebten Verriegelungsvorgang in diesem Fall um nur etwa 180° drehen, bevor
eine Blockade der Kurbelelemente 32, 34 auftritt. Somit steht dem Nutzer bei der Betätigung
der Schließvorrichtung 10 (siehe Fig. 1) auch eine eindeutige Information zur Stellung
der Treibstange 74 zur Verfügung. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass, falls der
Schlossriegel 30 in seiner Blockierstellung steht, das Getriebe 76 (siehe Fig. 8)
nicht in seinem vollen Umfang bedient werden kann.
[0062] Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung
zusammenfassend eine Schließvorrichtung 10 zum Verschieben eines Schlossriegels 30,
welche einen äußeren Schließzylinder 14, insbesondere einen äußeren skandinavischen
Ovalschließzylinder 14, und einen inneren Schließzylinder 16, insbesondere einen inneren
skandinavischen Ovalschließzylinder 16, aufweist. Weiterhin weist die Schließvorrichtung
10 einen Schlosskasten 12, den Schlossriegel 30 und eine mindestens zweiteilige Kurbel
60 auf. Die Kurbel 60 weist ein erstes und ein zweites Kurbelelement 32, 34 auf, welche
unabhängig voneinander zum Verschieben des Schlossriegels 30 von einer Freigabestellung
in eine Blockierstellung und umgekehrt nutzbar sind. Das erste Kurbelelement 32 ist
dabei drehfest an einem ersten Mitnehmerplättchen 52 des äußeren Schließzylinders
14 angeordnet, während das zweite Kurbelelement 34 drehfest an einem zweiten Mitnehmerplättchen
54 des inneren Schließzylinders 16 angeordnet ist. Zum Verschieben des Schlossriegels
30 muss ein Schlüssel 18 in eine Schlüsselaufnahme 20 des jeweiligen Schließzylinders
14, 16 eingesteckt werden. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Durchführung
eines Schließvorgangs, insbesondere der zuvor genannten Schließvorrichtung 10.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 10
- Schließvorrichtung
- 12
- Schlosskasten
- 14
- äußerer Schließzylinder
- 16
- innerer Schließzylinder
- 18
- Schlüssel
- 20
- Schlüsselaufnahme
- 22a
- erstes Verbindungselement
- 22b
- zweites Verbindungselement
- 24
- Beschlag
- 26
- erste Halbschale
- 28
- zweite Halbschale
- 30
- Schlossriegel
- 32
- erstes Kurbelelement
- 34
- zweites Kurbelelement
- 36
- Federelement
- 38
- Feder
- 40
- Pin
- 41
- Aufnahme
- 42
- erste Schließnase
- 44
- zweite Schließnase
- 46
- Aussparung (Schlossriegel)
- 48
- Aussparung (erstes Kurbelelement)
- 50
- Aussparung (zweites Kurbelelement)
- 52
- erstes Mitnehmerplättchen
- 54
- zweites Mitnehmerplättchen
- 56a
- Durchführung für Verbindungselement (erste Halbschale)
- 56b
- Durchführung für Verbindungselement (erste Halbschale)
- 56c
- Durchführung für Verbindungselement (zweite Halbschale)
- 56d
- Durchführung für Verbindungselement (zweite Halbschale)
- 58a
- Durchführung für den äußeren Schließzylinder (erste Halbschale)
- 58b
- Durchführung für den inneren Schließzylinder (zweite Halbschale)
- 60
- Kurbel
- 61
- Sperrvorrichtung
- 62
- Schließvorrichtung (Stand der Technik)
- 64
- sanduhrförmige Aussparung
- 66
- Schaltkurbel
- 68
- Schlossriegel (Stand der Technik)
- 70
- Schließnase (Schaltkurbel)
- 72a
- Freigabemulde
- 72b
- Blockiermulde
- 74
- Treibstange
- 76
- Getriebe
- 78
- Fenster/Tür
- 80
- Flügel
- 82
- Rahmen
1. Schließvorrichtung (10) zum Verschieben eines Schlossriegels (30), aufweisend:
• einen äußeren Schließzylinder (14), der an seiner Rückseite ein, axial in dessen
Längsrichtung vorstehendes, erstes Mitnehmerplättchen (52) aufweist, welches mit einer
ersten Schlüsselaufnahme (20) an der Vorderseite des äußeren Schließzylinders (14)
fluchtet; und
• einen inneren Schließzylinder (16), der an seiner Rückseite ein, axial in dessen
Längsrichtung vorstehendes, zweites Mitnehmerplättchen (54) aufweist, welches mit
einer zweiten Schlüsselaufnahme an der Vorderseite des inneren Schließzylinders (16)
fluchtet;
wobei in die Schließzylinder (14, 16) jeweils ein Schlüssel (18) in einer Neutralstellung
der Schließzylinder (14, 16) einsteckbar ist; sowie
• einen Schlosskasten (12), in welchem der Schlossriegel (30) durch Drehung von einem
der Schlüssel (18) aus einer Blockierstellung in eine Freigabestellung oder umgekehrt
verschiebbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schlosskasten (12) eine mindestens zweiteilige Kurbel (60) angeordnet ist,
wobei ein erstes Kurbelelement (32) und ein zweites Kurbelelement (34) unabhängig
voneinander zum Verschieben des Schlossriegels (30) nutzbar sind und wobei das erste
Kurbelelement (32) mit dem ersten Mitnehmerplättchen (52) des äußeren Schließzylinders
(14) und das zweite Kurbelelement (34) mit dem zweiten Mitnehmerplättchen (54) des
inneren Schließzylinders (16) drehfest verbunden ist.
2. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 1, bei der die Mitnehmerplättchen (52, 54) quaderförmig
ausgebildet sind, wobei das erste Mitnehmerplättchen (52) in einer schlitzförmigen
Aussparung (48) des ersten Kurbelelements (32) spielfrei angeordnet ist und das zweite
Mitnehmerplättchen (54) in einer schlitzförmigen Aussparung (50) des zweiten Kurbelelements
(34) spielfrei angeordnet ist.
3. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das erste
Kurbelelement (32) eine erste Schließnase (42) aufweist und/oder das zweite Kurbelelement
(34) eine zweite Schließnase (44) aufweist, wobei die Schließnase(n) (42, 44) zum
Verschieben des Schlossriegels (30) dienen.
4. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 3, bei der die erste Schließnase (42) und/oder
die zweite Schließnase (44) zum Anschlagen am Schlossriegel (30) ausgebildet ist/sind.
5. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, bei der der Schlossriegel (30) eine
parabel- oder trapezförmige Aussparung (46) aufweist, in welche die Schließnase(n)
(42, 44) im Verlauf ihrer Trajektorie bei einer Drehung des/der Mitnehmerplättchen(s)
(52, 54) eingreifen, um den Schlossriegel (30) zu verschieben und um anschließend
wieder aus der Aussparung (46) auszufahren.
6. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Schlossriegel
(30) oberhalb der Kurbel (60) angeordnet ist.
7. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher zwischen
dem Schlossriegel (30) und dem Schlosskasten (12) eine Rastverbindung über ein Federelement
(36) zur Sicherung des Schlossriegels (30) in dessen Blockierstellung und / oder Freigabestellung
dient.
8. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Kurbelelemente
(32, 34) drehbar aneinander angeordnet sind und die Beweglichkeit der Kurbelelemente
(32, 34) relativ zueinander über eine gleitende Lagerung gewährleistet ist.
9. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der zumindest
einer der Schließzylinder (14, 16) eine Sperrvorrichtung (61) aufweist, welche das
Einstecken und Abziehen des Schlüssels (18) in die jeweilige Schlüsselaufnahme (20)
nur dann zulässt, wenn der jeweilige Schließzylinder (14, 16) in der Neutralstellung
steht.
10. Schließvorrichtung (10) nach Anspruch 9, bei der im Fall, dass sich der Schließzylinder
(14, 16) in der Neutralstellung befindet, dessen Mitnehmerplättchen (52, 54) sich
nach dem Einstecken des Schlüssels (18) zusammen mit dem Schlüssel (18) um 360° bis
zum erneuten Erreichen der Neutralstellung drehen lässt, wobei während dieses Drehvorgangs
ein Überführen des Schlossriegels (30) von der Freigabestellung in die Blockierstellung
oder umgekehrt stattfindet.
11. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Überdrehen
des jeweiligen Kurbelelements (32, 34) aus dessen Neutralstellung über die korrespondierende
Blockier- bzw. Freigabestellung des Schlossriegels (30) hinaus nur über einen Winkelbereich
von maximal 60° möglich ist, bevor das Kurbelelement (32, 34) durch ein Anschlagen
am Schlossriegel (30) blockiert wird.
12. Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schließvorrichtung
(10) eine Treibstange (74) aufweist, und wobei der Schlossriegel (30) zum Blockieren
oder Freigeben der Treibstange (74) nutzbar ist.
13. Fenster oder Tür (78) mit einem festen Rahmen (82) und einem relativ zum festen Rahmen
(82) bewegbaren Flügel (80) sowie einer Schließvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Schließvorrichtung (10) zur mittelbaren oder unmittelbaren Verriegelung
des Flügels (80) am festen Rahmen (82) ausgebildet ist.
14. Fenster oder Tür (78) nach Anspruch 13 mit einem Getriebe (76) zur Bewegung der Treibstange
(74).
15. Verfahren zum Betätigen einer Schließvorrichtung (10), umfassend:
• Einstecken eines Schlüssels (18) in eine Schlüsselaufnahme (20) eines Schließzylinders
(14, 16), welcher Mitnehmerplättchen (52, 54) aufweist, während sich der Schließzylinder
(14, 16) in seiner Neutralstellung befindet,
• einer Drehung des Schlüssels (18) um 360°, wobei ein Verschieben eines Schlossriegels
(30) von einer Freigabestellung in eine Blockierstellung oder umgekehrt stattfindet
und
• ein darauffolgendes Abziehen des Schlüssels (18), wobei sich der Schließzylinder
(14, 16) erneut in seiner Neutralstellung befindet.