[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Strömungserzeugungssystems
sowie ein Strömungserzeugungssystem mit einer Steuereinrichtung, die zur Durchführung
des Verfahrens eingerichtet ist. Das Strömungserzeugungssystem hat wenigstens eine
mittels der Steuereinrichtung steuerbaren Strömungserzeugergruppe mit mehreren Strömungserzeugereinheiten.
Jede Strömungserzeugereinheit ist dazu eingerichtet, eine individuelle Fluidströmung
zu erzeugen. Die Fluidströmung kann eine Gasströmung oder eine Flüssigkeitsströmung
sein. Vorzugsweise ist die Strömungserzeugereinheit als Ventilator ausgeführt oder
weist einen Ventilator auf und ist zur Erzeugung einer Luftströmung eingerichtet.
[0002] EP 3 749 864 A1 offenbart ein Verfahren zur Ermittlung von Betriebszuständen eines Ventilators, einer
Anordnung mehrerer Ventilatoren, Ventilatorgruppen oder Ventilatorsysteme. Dabei können
die einzelnen Ventilatoren einer Ventilatoranordnung aufeinander abgestimmt betrieben
werden. Es wird ein digitales Abbild des realen Ventilators mittels mathematischer
Berechnungsmodelle und bekannter Daten, beispielsweise Messdaten, erzeugt, das den
Betrieb des realen Ventilators abbildet. Es soll eine vorausschauende Instandhaltung
mit dem Ziel einer maximal möglichen Lebensdauer erreicht werden. Kritische Systemzustände,
beispielsweise Resonanzen oder zu hohe Temperaturen, sollen vermieden werden.
[0003] In der Praxis ist es häufig schwierig, mit zunehmender Betriebszeit auftretende Veränderungen
in einem Strömungserzeugungssystem vorherzusagen. Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden
Erfindung angesehen werden, ein Verfahren und ein Strömungserzeugungssystem zu schaffen,
das unter Berücksichtigung von Alterungseffekten oder anderen mit zunehmender Betriebszeit
auftretenden Veränderungen einen optimierten Betrieb einer Strömungserzeugergruppe
mit mehreren Strömungserzeugereinheiten zur Verfügung stellt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie
ein Strömungserzeugungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 11 gelöst.
[0005] Das Strömungserzeugungssystem weist eine Steuereinrichtung zur Steuerung einer Strömungserzeugergruppe
mit mehreren Strömungserzeugereinheiten auf. Jede Strömungserzeugereinheit ist dazu
eingerichtet, eine individuelle Fluidströmung zu erzeugen. Die Fluidströmung kann
eine Flüssigkeitsströmung sein, ist jedoch vorzugsweise eine Gasströmung, insbesondere
eine Luftströmung. Zu diesem Zweck sind bei einem Ausführungsbeispiel die zu einer
Strömungserzeugergruppe gehörenden Strömungserzeugereinheiten als Ventilatoren ausgeführt
oder weisen jeweils einen Ventilator auf. Die Strömungserzeugereinheiten einer gemeinsamen
Strömungserzeugergruppe sind fluidisch an einen gemeinsamen Strömungsraum angeschlossen,
so dass ihre individuellen Fluidströmungen eine Gesamtfluidströmung für den gemeinsamen
Strömungsraum bilden können.
[0006] Die Steuereinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann vorzugsweise mehrere
kommunikationsverbundene lokale Steuereinheiten aufweisen. Eine lokale Steuereinheit
ist vorzugsweise einer einzigen Strömungserzeugereinheit zugeordnet. Beispielsweise
kann eine Strömungserzeugereinheit einen steuerbaren Elektromotor aufweisen und die
lokale Steuereinheit kann die Motorsteuerung des Elektromotors sein. Zusätzlich oder
alternativ zu den lokalen Steuereinheiten kann die Steuereinrichtung eine übergeordnete
Steuerung aufweisen oder eine übergeordnete Steuerung sein, die mit den Strömungserzeugereinheiten
kommunikationsverbunden ist. Eine solche übergeordnete Steuerung kann beispielsweise
ein zentraler Server und/oder ein Internetdienst (Cloud-Service) sein.
[0007] Vorzugsweise sind die Strömungserzeugereinheiten (z.B. die lokalen Steuereinheiten)
drahtlos und/oder drahtgebunden an ein Kommunikationsnetzwerk angeschlossen und können
daher miteinander kommunizieren. Optional kann die übergeordnete Steuerung drahtlos
und/oder drahtgebunden an ein Kommunikationsnetzwerk angeschlossen sein.
[0008] Für den Strömungsraum bzw. dessen Atmosphäre wird durch die Steuereinrichtung ein
Sollparameter vorgegeben, wie zum Beispiel ein Solldruck, eine Solltemperatur, eine
Sollfeuchtigkeit, eine Sollströmungsgeschwindigkeit für die Gesamtfluidströmung oder
ein Sollvolumenstrom für die Gesamtfluidströmung. Es ist auch möglich, mehrere Sollparameter
in beliebiger Kombination vorzugeben. Mittels der Strömungserzeugergruppe können auch
mehrere Parameter gesteuert oder geregelt werden, da hierfür aufgrund der Mehrzahl
der Strömungserzeugereinheiten Freiheitsgrade bestehen.
[0009] Im Rahmen des Verfahrens werden für jede Strömungserzeugereinheit der Strömungserzeugergruppe
individuelle Betriebslimitierungen mit zunehmender Betriebszeit wiederholt ermittelt.
Die Betriebslimitierung einer Strömungserzeugereinheit ist insbesondere ein Betriebszustand
der Strömungserzeugereinheit innerhalb der typbedingten erlaubten Nennbetriebsgrenzen,
der jedoch ungeeignet ist für den stationären Betrieb der jeweiligen Strömungserzeugereinheit,
beispielsweise weil bei diesem Betriebszustand Resonanzschwingungen entstehen. Eine
individuelle Betriebslimitierung kann auch ein Betriebszustand sein, bei dem die betreffende
Strömungserzeugereinheit einen vorgegebenen Mindestwirkungsgrad nicht erreicht.
[0010] Das Ermitteln der aktuellen individuellen Betriebslimitierung wird wiederholt durchgeführt,
beispielsweise zeitgesteuert in vorgegebenen Zeitintervallen und/ oder ereignisgesteuert
abhängig von einem Ereignis, beispielsweise wenn der wenigstens eine einzustellende
Sollparameter verändert wird. Das Zeitintervall und/oder die Zeitpunkte und/oder die
Zeitsteuerung für das wiederholte Ermitteln der jeweils aktuellen individuellen Betriebslimitierung
kann für jede Strömungserzeugereinheit individuell definiert sein, beispielsweise
abhängig von der bisherigen Gesamtbetriebszeit der betreffenden Strömungserzeugereinheit.
[0011] Zur Steuerung oder Regelung der Atmosphäre im Strömungsraum entsprechend dem vorgegebenen,
wenigstens einen Sollparameter wird aus der Strömungserzeugergruppe eine Strömungserzeugereinheit
oder es werden mehrere oder alle Strömungserzeugereinheiten ausgewählt und für jede
ausgewählte Strömungserzeugereinheit ein individueller Sollbetriebszustand ermittelt.
Die individuellen Sollbetriebszustände der ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
werden derart ermittelt, dass insgesamt durch den gemeinsamen Betrieb der Strömungserzeugereinheiten
der wenigstens eine Sollparameter möglichst genau erreicht (gesteuert oder geregelt)
werden kann. Bei der Ermittlung der individuellen Sollbetriebszustände wird für die
ausgewählten Strömungserzeugereinheiten die jeweils individuelle Betriebslimitierung
berücksichtigt, um einen stationären Betrieb in einem hierfür ungeeigneten Betriebszustand
zu vermeiden.
[0012] Dadurch kann insgesamt ein optimiertes Zusammenwirken der Strömungserzeugereinheiten
einer Strömungserzeugergruppe erreicht werden.
[0013] Wenn sich zum Beispiel aus dem zunächst ermittelten individuellen Sollbetriebszustand
für eine Strömungserzeugereinheit ein Betriebszustand ergibt, der aufgrund der individuellen
Betriebslimitierung nicht für den stationären Betrieb geeignet ist, kann die betreffende
Strömungserzeugereinheit einen anderen, veränderten individuellen Sollbetriebszustand
wählen, der die betreffende individuelle Betriebslimitierung vermeidet und insbesondere
dem zunächst ermittelten individuellen Sollbetriebszustand möglichst gut entspricht.
Diese Anpassung wird den anderen ausgewählten Strömungserzeugereinheiten übermittelt,
so dass eine oder mehrere der weiteren Strömungserzeugereinheiten ihren jeweiligen
Sollbetriebszustand ebenfalls anpassen können, um das gemeinsame Steuerungsziel bzw.
Regelungsziel, das durch den wenigstens einen Sollparameter definiert ist, zu erreichen.
Diese Vorgehensweise ist eine Ausführungsform, bei der jede ausgewählte Strömungserzeugereinheit
einen stationären Betrieb in einem Betriebszustand vermeidet, der durch eine individuelle
Betriebslimitierung vermieden werden soll, die auch ohne eine übergeordnete Steuerung
realisiert werden kann, indem sich die Strömungserzeugereinheiten untereinander abstimmen.
[0014] Zusätzlich oder alternativ kann auch die Zusammenstellung der ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
variiert werden, um die individuellen Betriebslimitierungen der zur Erreichung des
Steuerungs- bzw. Regelungsziels verwendeten Strömungserzeugereinheiten zu berücksichtigen.
[0015] Bei allen Ausführungsbeispielen kann die Steuereinrichtung vorzugsweise zum maschinellen
Lernen eingerichtet sein. Sie kann Komponenten des maschinellen Lernens und/oder der
künstlichen Intelligenz (KI) aufweisen. Unter Komponenten sind hier Vorrichtungen
und/oder Verfahren und/oder Methoden zu verstehen, die in der Steuereinrichtung vorhanden
oder verwendet werden können. Das maschinelle Lernen kann jede Form des maschinellen
Lernens sein, insbesondere überwachtes maschinelles Lernen, nicht überwachtes maschinelles
Lernen, bestärkendes maschinelles Lernen, usw. Im Rahmen des maschinellen Lernens
können Verfahren zur Mustererkennung, Musteranalyse oder Mustervorhersage eingesetzt
werden.
[0016] Eine Komponente der künstlichen Intelligenz (KI-Komponente) kann irgendeine bekannte
Realisierung einer KI-Komponente sein, wie z.B. ein künstliches neuronales Netz oder
ein Stützvektorverfahren (Support Vector Machine, SVM) .
[0017] Durch das maschinelle Lernen bzw. die künstliche Intelligenz lassen sich Aktualisierungen
der individuellen Betriebslimitierungen der Strömungserzeugereinheiten besonders gut
ermitteln. Außerdem können die Anpassungen der Sollbetriebszustände und/oder der Auswahl
der für den Betrieb vorgesehenen Strömungserzeugereinheiten durch maschinelles Lernen
und/oder KI sehr gut umgesetzt werden, insbesondere weil sehr zielgerichtet Anpassungen
zur Vermeidung von individuellen Betriebslimitierungen vorgenommen werden können.
Das Steuerungs- bzw. Regelungsziel lässt sich daher ausreichend schnell einstellen.
[0018] Es ist bevorzugt, wenn jede Strömungserzeugereinheit permanent überwacht bzw. geprüft
und die individuelle Betriebslimitierung ermittelt wird. Optional wäre es auch möglich,
dass jede Strömungserzeugereinheit zur Ermittlung ihrer individuellen Betriebslimitierung
in einem vorgegebenen Prüfmodus betrieben wird. Zur Prüfung bzw. Ermittlung ihrer
individuellen Betriebslimitierung kann die wenigstens eine, betreffende Strömungserzeugereinheit
insbesondere in mehreren verschiedenen Betriebszuständen der Strömungserzeugereinheit
betrieben werden. Die Prüfung bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung
kann - wie erläutert - in regelmäßigen Zeitintervallen zeitgesteuert und/oder ereignisgesteuert
veranlasst werden. Beispielsweise kann dabei die elektrische und/oder mechanische
Leistung der Strömungserzeugereinheit variiert werden. Bei einem Ausführungsbeispiel
wird hierzu wenigstens ein Betriebsparameter eines Elektromotors der Strömungserzeugereinheit
variiert, beispielsweise die Drehzahl, das Drehmoment, der Motorstrom, die Motorspannung,
die elektrische Leistung oder eine beliebige Kombination hiervon.
[0019] Allgemein kann während der Prüfung bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung
ein von der Strömungserzeugereinheit erzeugter Betriebs- und/oder Strömungsparameter
der individuellen Fluidströmung als Überwachungsparameter ermittelt und geprüft werden,
ob dieser Überwachungsparameter innerhalb eines zulässigen Bereichs liegt, beispielsweise
wenigstens einen vorgegebenen minimalen und/oder maximalen Grenzwert nicht unter-
bzw. überschreitet. Bei einem Ausführungsbeispiel ist der Überwachungsparameter ein
Schwingungsparameter. Der Überwachungsparameter kann alternativ auch eine Temperatur,
ein Motorstrom, eine elektrische Leistung, ein Wirkungsgrad der Strömungserzeugereinheit,
eine Lautstärke (z.B. ein Schallleistungspegel und/oder ein Schallintensitätspegel)
oder dergleichen sein.
[0020] Beispielsweise kann durch eine Lautstärkeparameter als Überwachungsparameter eine
Optimierung des Betriebs des Systems im Hinblick auf die Schallemission erfolgen.
Es kann z.B. im Hinblick auf die gesamte Lautstärke besser sein mehrere Ventilatoren
mit geringerer Leistung bzw. Drehzahl zu betreiben als einen oder weniger Ventilatoren
mit vergleichsweise höherer Leistung bzw. Drehzahl.
[0021] Der Überwachungsparameter kann entweder unmittelbar gemessen oder anderweitig ermittelt
werden. Er kann beispielsweise basierend auf wenigstens einem Messwert durch Berechnung,
Schätzung oder Simulation ermittelt werden.
[0022] Während Prüfung bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung kann insbesondere
die Drehzahl des Elektromotors der Strömungserzeugereinheit in wenigstens einem vorgegebenen
Prüfdrehzahlbereich innerhalb des Nenndrehzahlbereichs oder über den gesamten Nenndrehzahlbereich
variiert werden, um eine oder mehrere Drehzahlen bzw. Drehzahlbereiche zu ermitteln,
in denen Resonanzschwingungen auftreten. Der Prüfdrehzahlbereich kann ein Drehzahlbereich
sein, in dem eine Resonanzschwingung oder ein anderer nicht erwünschter Zustand (z.B.
zu hohe Temperatur, schlechter Wirkungsgrad, etc.) erwartet wird. Die Drehzahl kann
im Prüfdrehzahlbereich kontinuierlich oder stufenweise zwischen einer Minimaldrehzahl
und einer Maximaldrehzahl variiert werden. Der wenigstens eine Prüfdrehzahlbereich
kann ein Teilbereich des gesamten zulässigen Drehzahlbereichs sein (Nenndrehzahlbereich)
oder den gesamten Nenndrehzahlbereich umfassen.
[0023] Eine Drehzahl, bei der eine Resonanzschwingung erkannt wurde, kann dann eine Betriebslimitierung
darstellen, die vorgibt, dass die Strömungserzeugereinheit nicht bei der die Resonanzschwingung
hervorrufenden Drehzahl stationär betrieben werden soll. Ein kurzzeitiges Erreichen
dieser Drehzahl während einer Drehzahländerung (z.B. mit einem Drehzahlgradienten
ungleich Null) ist gestattet. Lediglich der stationäre Betrieb für eine vorgegebene
Mindestzeitdauer von beispielsweise mindestens 10 Sekunden, mindestens 30 Sekunden
oder mindestens 1 Minute wird durch die Betriebslimitierung vermieden. Die Betriebslimitierung
kann dabei einen Drehzahlbereich ausschließen, in dem die Drehzahl des Elektromotors
liegt, bei der die Resonanzschwingung festgestellt wurde.
[0024] Zur Ermittlung eines Schwingungsparameters als Überwachungsparameter kann beispielsweise
ein Schwingungssensor verwendet werden, der die Schwingung an dem Elektromotor oder
einer anderen Komponente der Strömungserzeugereinheit und/oder einer mit der Strömungserzeugereinheit
schwingungsgekoppelten Einrichtung misst. Eine solche schwingungsgekoppelte Einrichtung
kann beispielsweise eine Leiteinrichtung für die erzeugte individuelle Fluidströmung
sein. Als Schwingungssensor kann ein Beschleunigungssensor und/oder ein Mikrofon verwendet
werden. Die Schwingung kann eine beliebige Schwingung sein, beispielsweise eine harmonische
oder nicht harmonische Schwingung. Die Frequenz und die Amplitude der Schwingung variiert
insbesondere abhängig vom Betriebszustand der Strömungserzeugereinheit.
[0025] Es ist vorteilhaft, wenn eine Stillstandzeit einer nicht ausgewählten bzw. jeder
nicht ausgewählten Strömungserzeugereinheit erfasst wird. Die Stillstandzeit kann
mit einer Maximaldauer verglichen werden. Wenn die Stillstandzeit die Maximaldauer
überschreitet, kann die betreffende Strömungserzeugereinheit zumindest kurzzeitig
bzw. temporär in Betrieb genommen werden, um deren Funktionsfähigkeit zu prüfen. Beispielsweise
kann eine aktuell ausgewählte, betriebene Strömungserzeugereinheit zumindest temporär
abgeschaltet und/oder in ihrer Leistung reduziert werden und die stillstehende, nicht
ausgewählte Strömungserzeugereinheit kann zumindest temporär in Betrieb genommen werden,
derart, dass das vorgegebene Steuerungs- bzw. Regelungsziel nach wie vor erreicht
wird. Dadurch kann vermieden werden, dass aufgrund von längeren Stillstandzeiten eine
Beeinträchtigung, beispielsweise eine starke Verschmutzung, ein Vereisen, eine Beschädigung
oder dergleichen nicht erkannt wird und die betreffende Strömungserzeugereinheit bei
Bedarf dann nicht zur Verfügung steht.
[0026] Wird eine Beeinträchtigung an einer Strömungserzeugereinheit erkannt, entweder durch
die lokale Steuereinheit der betreffenden Strömungserzeugereinheit oder eine andere
lokale Steuereinheit oder eine übergeordnete Steuerung der Steuereinrichtung, kann
die betreffende beeinträchtigte Strömungserzeugereinheit zur Wartung, Reparatur oder
Instandsetzung außer Betrieb genommen werden. Mit den verbleibenden verfügbaren Strömungserzeugereinheiten
kann dann im Idealfall das Steuerungs- oder Regelungsziel immer noch erreicht werden,
sofern hierfür nicht sämtliche vorhandenen Strömungserzeugereinheiten mit maximaler
Leistung erforderlich wären. Durch die Strömungserzeugergruppe steht daher auch eine
Redundanz bei Ausfall zur Verfügung.
[0027] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Gesamtbetriebszeit jeder individuellen
Strömungserzeugereinheit der Strömungserzeugergruppe erfasst. Die Gesamtbetriebszeit
ist die Dauer, während der die betreffende Strömungserzeugereinheit ab dem Zeitpunkt
der Erstinbetriebnahme betrieben wurde. Zusätzlich oder alternativ zur Gesamtbetriebszeit
kann auch ein anderer Gesamtbetriebskennwert erfasst werden, bei dem nicht nur die
Dauer, sondern auch die jeweilige Leistung berücksichtigt wird. Bei einer Auswahl
der zu betreibenden Strömungserzeugereinheiten, um das durch den wenigstens einen
Sollparameter vorgegebene Steuerungs- oder Regelungsziel zu erreichen, werden bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel diejenigen Strömungserzeugereinheiten berücksichtigt,
deren Gesamtbetriebskennwert eine geringere Belastung kennzeichnet, beispielsweise
eine geringere Gesamtbetriebszeit und/oder eine geringere kumulierte Gesamtleistung,
die während der Gesamtbetriebszeit bereitgestellt wurde. Dadurch kann der Verschleiß
und die Belastung der Strömungserzeugereinheiten der Strömungserzeugergruppe möglichst
gleichmäßig sein, wodurch die Gesamtlebensdauer der Strömungserzeugergruppe erhöht
werden kann.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist jede Strömungserzeugereinheit einen steuerbaren
Elektromotor und einen mit dem Elektromotor antriebsverbundenen Rotor auf, insbesondere
einen Ventilatorrotor, der auch als Laufrad oder Lüfterrad bezeichnet werden kann.
Insbesondere hat jede Strömungserzeugereinheit genau einen Elektromotor und weiter
vorzugsweise genau eine lokale Steuereinheit. Insbesondere ist jede lokale Steuereinheit
eine Motorsteuerung des Elektromotors. Eine übergeordnete Steuerung (zentraler Server,
Internetdienst) ist optional. Wie erläutert, können die lokalen Steuereinheiten in
Kommunikationsverbindung stehen und ihren Betrieb untereinander abstimmen.
[0029] Anstatt eines Ventilatorrotors kann eine Strömungserzeugereinheit auch einen vom
Elektromotor antreibbaren Pumpenrotor aufweisen, so dass eine Motor-Pumpe-Einheit
gebildet ist.
[0030] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Figur 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Strömungserzeugungssystems,
Figur 2 ein Blockschaltbild einer Strömungserzeugereinheit des Strömungserzeugungssystems
aus Figur 1,
Figur 3 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Betreiben
des Strömungserzeugungssystems,
Figur 4 ein Flussdiagramm mehrerer Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels des
Verfahrens aus Figur 3,
Figur 5 eine beispielhafte Darstellung einer Drehzahl n eines Elektromotors einer
Strömungserzeugereinheit während einer Prüfung bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung
und
Figur 6 eine beispielhafte Darstellung eines Überwachungsparameters in Form eines
Schwingungsparameters, der im Rahmen der in Figur 5 dargestellten Prüfung einer Strömungserzeugereinheit
ermittelt und ausgewertet wird.
[0031] Figur 1 zeigt in schematischer blockschaltbildähnlicher Darstellung ein Strömungserzeugungssystem
10 mit mehreren Strömungserzeugereinheiten 11, die gemeinsam eine Strömungserzeugergruppe
12 bilden. Die Strömungserzeugereinheiten 11 einer gemeinsamen Strömungserzeugergruppe
12 sind fluidisch mit einem gemeinsamen Strömungsraum 13 verbunden. Jede Strömungserzeugereinheit
11 ist dazu eingerichtet, eine individuelle Fluidströmung F zu erzeugen, die beim
Ausführungsbeispiel eine Luftströmung L ist. Beispielsgemäß ist jede Strömungserzeugereinheit
11 als Ventilator 14 realisiert.
[0032] Das Strömungserzeugungssystem 10 hat eine Steuereinrichtung 17 zur Steuerung der
Strömungserzeugergruppe 12 bzw. der dazu gehörenden Strömungserzeugereinheiten 11.
Die Steuereinrichtung 17 kann eine übergeordnete Steuerung 18 sein oder aufweisen,
die mit den Strömungserzeugereinheiten 11 kommunikationsverbunden ist. Zusätzlich
oder alternativ kann die Steuereinrichtung 17 mehrere lokale Steuereinheiten 19 aufweisen,
wobei insbesondere jede Strömungserzeugereinheit 11 eine individuelle lokale Steuereinheit
19 aufweist. Die übergeordnete Steuerung 18 ist in diesem Fall optional und kann entfallen.
[0033] Die individuellen Fluidströmungen F der Strömungserzeugereinheiten 11 wirken im Strömungsraum
13 zusammen und erzeugen dort eine Gesamtfluidströmung GF. Der Strömungsraum 13 kann
beispielsweise ein Raum in einem Gebäude sein. Das Strömungserzeugungssystem 10 kann
beispielsweise Bestandteil einer im oder am Gebäude installierten Anlage sein, wie
etwa einer Lüftungsanlage, einer Klimaanlage, einer Heizanlage oder einer Kühlanlage.
Die Strömungserzeugereinheiten 11 können druckseitig oder saugseitig an den Strömungsraum
13 angeschlossen sein, wie es schematisch in Figur 1 dargestellt ist. Die Anzahl der
Strömungserzeugereinheiten 11 einer einzigen Strömungserzeugergruppe 12 kann variieren.
Jede Strömungserzeugergruppe 12 hat wenigstens zwei oder drei Strömungserzeugereinheiten
11 und beispielsgemäß Ventilatoren 14.
[0034] Der Steuereinrichtung 17 wird ein einzustellender Sollparameter PG für die Atmosphäre
im Strömungsraum 13 vorgegeben. Der wenigstens eine einzustellende Sollparameter PG
definiert somit das Steuerungs- oder Regelungsziel für den Strömungsraum 13 bzw. für
die Strömungserzeugergruppe 12. Dieses Steuerungs- oder Regelungsziel soll durch Zusammenwirken
der individuellen Fluidströmungen F erreicht werden. Dazu wird der Betrieb der Strömungserzeugereinheiten
11 der Strömungserzeugergruppe 12 durch die Steuereinrichtung 17 (mehrere lokale Steuereinheiten
19 und/oder übergeordnete Steuerung 18) koordiniert. Hierzu sind beispielsgemäß die
lokalen Steuereinheiten 19 zur Bildung der Steuereinrichtung 17 mittels jeweils einer
lokalen Kommunikationsschnittstelle 20 an ein gemeinsames Kommunikationsnetzwerk 21
angeschlossen. Die Kommunikationsverbindung zwischen den lokalen Steuereinheiten 19
bzw. den Strömungserzeugereinheiten 11 kann drahtlos und/oder drahtgebunden sein.
An das Kommunikationsnetzwerk 21 können optional auch mehrere Strömungserzeugergruppen
12 eines Strömungserzeugungssystems 10 angeschlossen sein, sofern das Strömungserzeugungssystem
10 mehrere Strömungserzeugergruppen 12 aufweist.
[0035] Bei allen Ausführungsbeispielen kann die Steuereinrichtung 17 (mehrere lokale Steuereinheiten
19 und/oder übergeordnete Steuerung 18) Komponenten des maschinellen Lernens und/oder
der künstlichen Intelligenz (KI) aufweisen. Unter Komponenten sind hier Vorrichtungen
und/oder Verfahren und/oder Methoden zu verstehen, die in der Steuereinrichtung 17
vorhanden oder verwendet werden können.
[0036] Das Strömungserzeugungssystem 10 kann wenigstens einen Sensor 25 aufweisen. Jeder
Sensor 25 ist dazu eingerichtet, einen Messwert bereitzustellen, der entweder die
Gesamtfluidströmung GF und/oder die Atmosphäre im Strömungsraum 13 und/oder eine individuelle
Fluidströmung F und/oder einen Betriebszustand einer Strömungserzeugereinheit 11 bzw.
eines Ventilators 14 beschreibt. Der Sensor 25 oder wenigstens einer der vorhandenen
Sensoren 25 kann ein lokaler Sensor sein und mit einer lokalen Steuereinheit 19 kommunikationsverbunden
sein. Der lokale Sensor 26 stellt den jeweils erfassten Messwert der lokalen Steuereinheit
19 zur Verfügung. Die lokale Steuereinheit 19 kann den Messwert optional über das
Kommunikationsnetzwerk 21 für andere Strömungserzeugereinheiten 11 bereitstellen.
[0037] Zusätzlich oder alternativ kann der Sensor 25 oder wenigstens einer der vorhandenen
Sensoren ein Systemsensor 27 sein, der mit mehreren lokalen Steuereinheiten 19 und
insbesondere dem Kommunikationsnetzwerk 21 kommunikationsverbunden ist, so dass der
Messwert eines Systemsensors 27 mehreren oder allen Strömungserzeugereinheiten bzw.
lokalen Steuereinheiten 19 zur Verfügung steht. Insbesondere ist der Systemsensor
27 dazu eingerichtet, einen Messwert in der Atmosphäre des Strömungsraums 13 und/oder
einen Messwert der Gesamtfluidströmung GF zu erfassen. Dadurch lässt sich beispielsweise
eine Regelung für den wenigstens einen einzustellenden Sollparameter PG erreichen.
[0038] Die Anzahl der Sensoren 25 kann abhängig von der konkreten Anwendung variieren.
[0039] Der wenigstens Systemsensor 27 kann dazu eingerichtet sein, einen oder mehrere der
folgenden Parameter zu erfassen: eine Temperatur im Strömungsraum 13, ein Druck im
Strömungsraum 13, eine Strömungsgeschwindigkeit der Gesamtfluidströmung GF im Strömungsraum
13 und/oder einen Volumenstrom der Gesamtfluidströmung GF im Strömungsraum 13. Dabei
kann jeder Parameter an einer einzigen Messstelle im Strömungsraum 13 oder an mehreren
mit Abstand zueinander angeordneten Messstellen im Strömungsraum 13 durch jeweils
einen Systemsensor 27 erfasst werden.
[0040] In Figur 2 ist der Aufbau einer Strömungserzeugereinheit 11 bzw. eines Ventilators
14 entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gezeigt. Der Ventilator 14 hat
einen steuerbaren Elektromotor 30, der mit einem Ventilatorrotor 31 antriebsverbunden
ist, so dass bei Rotation des Ventilatorrotors 31 die Luftströmung L erzeugt wird.
Der Elektromotor 30 wird mittels der lokalen Steuereinheit 19 gesteuert. Die Steuereinheit
19 ist vorzugsweise die Motorsteuerung des Elektromotors 30 und kann mit dem Elektromotor
30 eine gemeinsame Baugruppe bilden.
[0041] Wie es beispielhaft in Figur 2 dargestellt ist, kann die Strömungserzeugereinheit
11 einen oder mehrere lokale Sensoren 26 aufweisen. Beispielsweise kann mittels wenigstens
eines lokalen Sensors 26 ein Betriebsparameter des Elektromotors 30 erfasst werden.
Als Betriebsparameter des Elektromotors 30 können ein oder mehrere der nachfolgend
genannten Parameter in beliebiger Kombination ermittelt werden: ein Motorstrom, eine
Motorspannung, eine Drehzahl, eine Temperatur und/oder eine Schwingung des Elektromotors
30. Zusätzlich oder alternativ kann ein lokaler Sensor 26 einen Parameter der erzeugten
Fluidströmung F und beispielsgemäß der Luftströmung L erfassen, wobei ein oder mehrere
der nachfolgenden Parameter in beliebiger Kombination erfasst werden können: ein Druck,
eine Strömungsgeschwindigkeit, ein Volumenstrom und/oder eine Temperatur der individuellen
Fluidströmung F.
[0042] Die Strömungserzeugereinheit 11 hat beim Ausführungsbeispiel einen Datenspeicher
33, der mit der lokalen Steuereinheit 19 bzw. der Motorsteuerung 32 kommunikationsverbunden
ist. Im Datenspeicher 33 können die zur Steuerung des Elektromotors 30 benötigten
Daten bzw. Parameter abgespeichert sein.
[0043] Das insoweit erläuterte Strömungserzeugungssystem 10 und insbesondere die Strömungserzeugereinheiten
11 einer gemeinsamen Strömungserzeugergruppe 12 werden koordiniert betrieben, wie
es anhand des in Figur 3 beispielhaft dargestellten Verfahrens V nachfolgend erläutert
wird.
[0044] Für den Strömungsraum 13 wird wenigstens ein Sollparameter PG vorgegeben. Diese Vorgabe
kann beispielsweise über eine Bedienschnittstelle im oder am Strömungsraum 13 und/oder
eine andere Einrichtung erfolgen, die mit dem Kommunikationsnetzwerk 21 kommunikationsverbunden
ist, wie z.B. ein Gateway oder die übergeordnete Steuerung 18 (erster Verfahrensschritt
V1).
[0045] In einem zweiten Verfahrensschritt V2 werden aus der Strömungserzeugergruppe 12 eine,
mehrere oder alle Strömungserzeugereinheiten 11 ausgewählt, die betrieben werden sollen,
um den wenigstens einen Sollparameter PG einzustellen und somit das vorgegebene Steuerungs-
oder Regelungsziel zu erreichen. Dabei wird für jede ausgewählte Strömungserzeugereinheit
11 ein individueller Sollbetriebszustand BSi (i=1, 2, 3, ...) ermittelt, so dass sich
für den Strömungsraum 13 eine Gesamtfluidströmung GF ergibt, um die Vorgaben des wenigstens
einen Sollparameters PG zu erfüllen.
[0046] Im Rahmen der Auswahl der Strömungserzeugereinheiten 11 und der Ermittlung der individuellen
Sollbetriebszustände BSi werden Betriebslimitierungen LIM der ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
11 berücksichtigt, wobei jede Betriebslimitierung LIM für die zugeordnete Strömungserzeugereinheit
11 individuell ermittelt wird und beispielsweise im Datenspeicher 33 abgespeichert
werden kann. Das Ermitteln der individuellen Betriebslimitierung LIM für jede Strömungserzeugereinheit
11 wird ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Strömungserzeugungssystems 10 mit
zunehmender Betriebszeit wiederholt durchgeführt, beispielsweise zeitgesteuert in
vorgegebenen (z.B. regelmäßigen) Zeitintervallen und/oder ereignisgesteuert. Somit
ist die individuelle Betriebslimitierung LIM für jede Strömungserzeugereinheit 11
stets aktuell.
[0047] Die Betriebslimitierung LIM der Strömungserzeugereinheit 11 gibt an, in welchen Betriebszuständen
die betreffende Strömungserzeugereinheit 11 nicht stationär betrieben werden soll,
um übermäßigen Verschleiß, übermäßige Belastungen oder Beschädigungen zu vermeiden.
Beispielsweise können mittels der Betriebslimitierung einer oder mehrere der nachfolgenden
Betriebszustände für die zugeordnete Strömungserzeugereinheit 11 ausgeschlossen werden:
- ein Betriebszustand, insbesondere eine Drehzahl n des Elektromotors 30, in dem eine
Resonanzschwingung auftritt;
- ein Betriebszustand, in dem eine Temperatur des Elektromotors 30 oder der lokalen
Steuereinheit 19 einen Temperaturgrenzwert überschreitet;
- ein Betriebszustand, in dem die Strömungserzeugereinheit 11 bzw. der Ventilator 14
einen Mindestwirkungsgrad unterschreitet;
- ein Betriebszustand, in dem ein Betriebsgeräusch der Strömungserzeugereinheit 11 einen
vorgegebenen Grenzwert überschreitet,
- ein Betriebszustand, in dem ein definierter Leistungsgrenzwert (z.B. zulässige maximale
Leitung im Dauerbetrieb) überschritten wird.
[0048] Im zweiten Verfahrensschritt V2 werden die ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
11 derart aufeinander abgestimmt, dass ihre Sollbetriebszustände jeweils außerhalb
der Betriebslimitierung liegen und sich insgesamt das durch den wenigstens einen Sollparameter
vorgegebene Steuerungs- oder Regelungsziel erreichen lässt.
[0049] Anschließend werden in einem dritten Verfahrensschritt V3 die ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
11 entsprechend dem ermittelten Sollbetriebszustand BSi betrieben.
[0050] Wenn für einen aktuellen Betrieb nicht alle Strömungserzeugereinheiten 11 einer Strömungserzeugergruppe
12 ausgewählt und betrieben werden, kann eine oder können mehrere Strömungserzeugereinheiten
11 stillstehen. Die Stillstandzeit jeder Strömungserzeugereinheit 11 wird erfasst
und mit einer Maximaldauer verglichen. Überschreitet die Stillstandzeit, während der
die betreffende Strömungserzeugereinheit 11 ohne Unterbrechung stillsteht, die Maximaldauer,
kann sie zumindest temporär, beispielsweise um ihre Funktionsfähigkeit zu testen,
in Betrieb genommen werden. Dadurch kann vermieden werden, dass eine Strömungserzeugereinheit
11, die längere Zeit stillstand, unerkannt in ihrer Funktion beeinträchtigt ist. Beispielsweise
kann in diesem Rahmen eine ausgewählte aktuell betriebene Strömungserzeugereinheit
11 in ihrer Leistung reduziert oder abgeschaltet werden und als Ersatz eine bislang
stillstehende Strömungserzeugereinheit 11 betrieben werden, um die reduzierte oder
abgeschaltete Strömungsleistung zu ersetzen. Dadurch kann erkannt werden, ob alle
Strömungserzeugereinheiten 11 einer Strömungserzeugergruppe 12 funktionsfähig sind.
[0051] Durch die sich ergebenden Freiheitsgrade bzw. Redundanz der mehreren Strömungserzeugereinheiten
11 der gemeinsamen Strömungserzeugergruppe 12 können auch andere Randbedingungen zur
Optimierung des Strömungserzeugungssystems 10 berücksichtigt werden. Beispielsweise
kann als Randbedingung berücksichtigt werden, die Belastung bzw. den Verschleiß der
Strömungserzeugereinheiten 11 möglichst gleichmäßig zu verteilen. Hierzu kann für
jede Strömungserzeugereinheit 11 ein Gesamtbetriebskennwert ermittelt werden. Der
Gesamtbetriebskennwert einer zugeordneten Strömungserzeugereinheit 11 beschreibt die
bislang seit ihrer Inbetriebnahme erfolgte Belastung. Im einfachsten Fall kann der
Gesamtbetriebskennwert die Gesamtbetriebsdauer der Strömungserzeugereinheit 11 sein.
Zusätzlich zur Gesamtbetriebsdauer kann optional auch die während den Betriebsphasen
der Strömungserzeugereinheit 11 eingestellte elektrische und/oder mechanische Leistung
berücksichtigt werden. Beispielsweise lässt sich ein während der Gesamtbetriebsdauer
kumulierter Leistungswert (z.B. Energie) als Gesamtbetriebskennwert ermitteln. Optional
können hierbei unterschiedliche Leistungsbereiche der Strömungserzeugereinheit 11
unterschiedlich stark gewichtet werden, so dass zum Beispiel Belastungen der Strömungserzeugereinheit
11 in einem Maximalleistungsbereich mit einer höheren Gewichtung in den Gesamtbetriebskennwert
eingehen als Betriebsphasen mit mittlerer oder geringerer Leistung in dem Nennleistungsbereich
der betreffenden Strömungserzeugereinheit 11.
[0052] Basierend auf dem Gesamtbetriebskennwert können bei der Auswahl und/oder bei der
Ermittlung der individuellen Sollbetriebszustände BSi diejenigen Strömungserzeugereinheiten
11 priorisiert werden, für die der jeweilige Gesamtbetriebskennwert eine geringere
Belastung angibt. Somit können die Strömungserzeugereinheiten 11 in der Reihenfolge
der jeweils zugeordneten Gesamtbetriebskennwerte priorisiert ausgewählt werden, beginnend
mit dem Gesamtbetriebskennwert, der die geringste Belastung kennzeichnet, beispielsweise
dem kleinsten Gesamtbetriebskennwert. Ausgehend von dieser Strömungserzeugereinheit
11 können dann die eventuell weiteren benötigten Strömungserzeugereinheiten 11 der
Strömungserzeugergruppe 12 in der Reihenfolge ihrer Gesamtbetriebskennwerte ausgewählt
werden.
[0053] Im Flussdiagramm nach Figur 4 ist der zweite Verfahrensschritt V2 bei einem Ausführungsbeispiel
des Verfahrens V genauer dargestellt. In einem ersten Subschritt S1 kann zunächst
die Auswahl der wenigstens einen Strömungserzeugereinheit 11 erfolgen und anschließend
für jede ausgewählte Strömungserzeugereinheit 11 der jeweils individuelle Sollbetriebszustand
BSi bestimmt werden (zweiter Subschritt S2) .
[0054] Im Anschluss daran wird in einem dritten Subschritt S3 geprüft, ob jeder individuelle
Sollbetriebszustand BSi einen zulässigen stationären Betriebszustand der betreffenden
Strömungserzeugereinheit 11 darstellt oder durch eine Betriebslimitierung LIM als
stationärer Betriebszustand ausgeschlossen ist.
[0055] Wenn sich im dritten Subschritt S3 ergibt, dass alle individuellen Sollbetriebszustände
BSi als stationäre Betriebszustände zulässig sind (Verzweigung OK aus dem dritten
Subschritt S3), ist der zweite Verfahrensschritt V2 beendet und das Verfahren V kann
dann im dritten Verfahrensschritt V3 fortgesetzt werden, wie es in Figur 3 veranschaulicht
ist. Andernfalls (Verzweigung NOK aus dem dritten Subschritt S3) wird in einem vierten
Subschritt S4 entweder die Auswahl der Strömungserzeugereinheiten 11 aus der Strömungserzeugergruppe
12 geändert und/oder es werden der individuelle Sollbetriebszustand BSi bzw. die individuellen
Sollbetriebszustände BSi der ausgewählten Strömungserzeugereinheiten 11 angepasst,
so dass sämtliche individuelle Sollbetriebszustände BSi nicht durch eine Betriebslimitierung
LIM als stationärer Betriebszustand ausgeschlossen sind.
[0056] Das Auswählen der Strömungserzeugereinheiten 11 und/oder das Ändern der individuellen
Sollbetriebszustände BSi kann in einer Schleife aus dem dritten Subschritt S3 und
dem vierten Subschritt S4 iterativ erfolgen, wie es durch den gestrichelten Pfeil
in Figur 4 dargestellt ist.
[0057] Es kann vorteilhaft sein, die Anpassung im vierten Subschritt S4 einmalig vorzunehmen,
so dass das Verfahren dann im dritten Verfahrensschritt V3 gemäß Figur 3 fortgesetzt
werden kann.
[0058] Bei einem Ausführungsbeispiel kann eine lokale Steuereinheit 19 den für sie ermittelten
individuellen Sollbetriebszustand BSi anpassen, um einen stationären Betrieb zu vermeiden,
der durch die individuelle Betriebslimitierung LIM ausgeschlossen ist. Beispielsweise
kann dazu die Leistung (insbesondere Drehzahl n) erhöht oder verringert werden, so
dass die jeweilige Strömungserzeugereinheit 11 eine höhere oder geringere Leistung
bereitstellt. Diese Leistungsdifferenz wird von der lokalen Steuereinheit 19 an die
anderen ausgewählten Strömungserzeugereinheiten 11 übermittelt, die dann als Folge
davon die Leistungsdifferenz derart kompensieren, dass sich auch für alle anderen
ausgewählten Strömungserzeugereinheiten 11 ein individueller Sollbetriebszustand BSi
ergibt, der nicht durch die jeweilige individuelle Betriebslimitierung LIM ausgeschlossen
ist. Beispielsweise können eine oder mehrere der anderen ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
11 ihre jeweilige Leistung erhöhen oder verringern, so dass insgesamt das vorgegebene
Steuerungs- oder Regelungsziel erreicht wird.
[0059] Um einen stationären Betrieb in einem ungeeigneten Betriebszustand zu vermeiden,
ist es vorgesehen, die Betriebslimitierung LIM für jede Strömungserzeugereinheit 11
wiederholt zu ermitteln. Hierzu kann die Strömungserzeugereinheit 11 während einer
Prüfung CM bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung in wenigstens einem
definierten Betriebszustand betrieben werden, wie es schematisch in Figur 5 am Beispiel
einer Drehzahl n des Elektromotors 30 veranschaulicht ist. Während der Prüfung bzw.
Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung der Strömungserzeugereinheit 11 im
wird ein Überwachungsparameter MP überwacht, anhand dessen ein unerwünschter stationärer
Betriebszustand definiert werden kann.
[0060] Als Überwachungsparameter MP wird beispielsgemäß ein Schwingungsparameter OS verwendet.
Der Schwingungsparameter OS kann eine Schwingung der Strömungserzeugereinheit 11 bzw.
des Ventilators 14 beschreiben und beispielsweise mit Hilfe eines Beschleunigungssensors
oder Mikrofons oder eines anderen geeigneten Schwingungssensors gemessen werden. Insbesondere
kann ein solcher Schwingungssensor ein lokaler Sensor 26 der Strömungserzeugereinheit
11 bzw. des Ventilators 14 sein. Er kann an einer Komponente des Ventilators 14 oder
einer mit dem Ventilator 14 strömungsgekoppelten Einrichtung angeordnet sein. Mittels
des Schwingungsparameters OS als Überwachungsparameter MP können beispielsweise Resonanzschwingungen
bei einer bestimmten Drehzahl n des Elektromotors 30 bzw. des Ventilatorrotors 31
erkannt und entsprechende Drehzahlbereiche durch das Definieren einer Betriebslimitierung
LIM ausgeschlossen werden, wie es nachfolgend beispielhaft anhand der Figuren 5 und
6 erläutert wird.
[0061] Beispielsweise kann die Drehzahl n des Elektromotors 30 bzw. des Ventilatorrotors
31 während der Prüfung CM bzw. Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung innerhalb
eines vorgegebenen Prüfdrehzahlbereich von einer Minimaldrehzahl n
min bis zu einer Maximaldrehzahl n
max variiert werden. Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Drehzahl
n kontinuierlich und beispielhaft linear erhöht. Die Drehzahl n könnte im Prüfdrehzahlbereich
auch stufenweise oder ohne Sprünge entlang einer nicht linearen Kurve verändert werden.
Der Prüfdrehzahlbereich von der Minimaldrehzahl n
min bis zur Maximaldrehzahl n
max kann entweder zumindest die Drehzahlen umfassen, in denen eine Resonanzschwingung
erwartet wird oder auch den gesamten Nenndrehzahlbereich der Strömungserzeugereinheit
11 bzw. des Ventilators 14.
[0062] Während die Drehzahl n im Rahmen der Prüfung CM variiert wird, wird der Überwachungsparameter
MP und beispielsgemäß der Schwingungsparameter OS überwacht und geprüft, ob der Überwachungsparameter
MP in einem vorgegebenen zulässigen Bereich liegt. Beispielsweise kann für den Schwingungsparameter
OS ein maximal zulässiger Betrag für die Schwingungsamplitude definiert werden.
[0063] Beispielhaft ist zur Erläuterung in Figur 6 zu einem ersten Zeitpunkt t1 das Überschreiten
der zulässigen Amplitude A durch den Schwingungsparameter OS dargestellt. Zu diesem
ersten Zeitpunkt t1 hat die Drehzahl n des Elektromotors 30 einen ersten Drehzahlwert
n
1. Ein stationärer Betrieb mit einer Drehzahl n entsprechend dem ersten Drehzahlwert
n
1 ist daher nicht geeignet und wird durch eine entsprechende Betriebslimitierung LIM
vermieden. Hierzu kann als Betriebslimitierung LIM beispielsweise ein nicht für den
stationären Betrieb geeigneter Drehzahlbereich definiert werden, der den ersten Drehzahlwert
n
1 aufweist. Somit lassen sich Schwingungen mit Amplituden vermeiden, die den Amplitudengrenzwert
A überschreiten, wie es schematisch anhand der Figuren 5 und 6 veranschaulicht ist.
[0064] Wenn ein zunächst ermittelter individueller Betriebszustand BSi in dem durch die
Betriebslimitierung LIM ausgeschlossenen Drehzahlbereich um den ersten Drehzahlwert
n
1 liegt, kann die Steuereinrichtung 17, insbesondere die betreffende lokale Steuereinheit
19, den zunächst ermittelter individueller Betriebszustand BSi anpassen und die Drehzahl
auf den unteren Grenzwert oder den oberen Grenzwert des durch die Betriebslimitierung
LIM ausgeschlossenen Drehzahlbereichs festlegen, um so wenig wie möglich von dem zunächst
ermittelten individuellen Betriebszustand BSi abzuweichen. Wie erläutert kann die
dadurch entstehende Leistungsdifferenz durch eine oder mehrere andere ausgewählte
Strömungserzeugereinheiten 11 kompensiert werden.
[0065] Alternativ oder zusätzlich zu dem Schwingungsparameter OS kann ein anderer Überwachungsparameter
MP überwacht werden, wie beispielsweise eine Betriebstemperatur des Elektromotors
30 und/oder der lokalen Steuereinheit 19. Durch die Betriebslimitierung LIM können
auch Betriebszustände und insbesondere Drehzahlbereiche ausgeschlossen werden, in
denen die Strömungserzeugereinheit 11 einen Mindestwirkungsgrad nicht erreicht.
[0066] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Strömungserzeugungssystems
10 sowie ein zur Durchführung des Verfahrens eingerichtetes Strömungserzeugungssystem
10. Das Strömungserzeugungssystem 10 hat wenigstens eine Strömungserzeugergruppe 12
mit jeweils mehreren Strömungserzeugereinheiten 11. Die Strömungserzeugereinheiten
11 können beispielsweise Ventilatoren 14 sein. Die Strömungserzeugereinheiten 11 einer
gemeinsamen Strömungserzeugergruppe 12 sind fluidisch mit einem gemeinsamen Strömungsraum
13 verbunden. Die Strömungserzeugereinheiten 11 einer gemeinsamen Strömungserzeugergruppe
12 werden koordiniert mittels einer Steuereinrichtung 17 gesteuert, so dass ein durch
wenigstens einen Sollparameter PG vorgegebenes Steuerungs- oder Regelungsziel erreicht
wird. Hierfür werden eine oder mehrere Strömungserzeugereinheiten 11 aus der Strömungserzeugergruppe
12 ausgewählt und für die ausgewählten Strömungserzeugereinheiten 11 wird jeweils
ein individueller Sollbetriebszustand BSi ermittelt. Der jeweils ermittelte Sollbetriebszustand
BSi wird anhand einer jeweils individuellen Betriebslimitierung LIM dahingehend geprüft,
ob er für einen stationären Betrieb zugelassen ist. Sollte dies für einen oder mehrere
der ermittelten Sollbetriebszustände BSi nicht zutreffen, werden zwei oder mehr Sollbetriebszustände
BSi verändert, bis alle Sollbetriebszustände BSi der ausgewählten Strömungserzeugereinheiten
11 zulässig sind, also nicht durch eine jeweilige Betriebslimitierung LIM für den
stationären Betrieb ausgeschlossen sind. Dabei ist es zusätzlich oder alternativ möglich,
die Auswahl der Strömungserzeugereinheiten 11 aus der gemeinsamen Strömungserzeugergruppe
12 zu verändern.
Bezugszeichenliste:
[0067]
- 10
- Strömungserzeugungssystem
- 11
- Strömungserzeugereinheit
- 12
- Strömungserzeugergruppe
- 13
- Strömungsraum
- 14
- Ventilator
- 17
- Steuereinrichtung
- 18
- übergeordnete Steuerung
- 19
- lokale Steuereinheit
- 20
- Kommunikationsschnittstelle
- 21
- Kommunikationsnetzwerk
- 25
- Sensor
- 26
- lokaler Sensor
- 27
- Systemsensor
- 30
- Elektromotor
- 31
- Ventilatorrotor
- 32
- Motorsteuerung
- 33
- Datenspeicher
- A
- Amplitudengrenzwert
- BSi
- Sollbetriebszustand einer Strömungserzeugereinheit (i=1, 2, 3, ..., n)
- CM
- Prüfung
- F
- individuelle Fluidströmung
- GF
- Gesamtfluidströmung
- L
- Luftströmung
- LIM
- Betriebslimitierung
- MP
- Überwachungsparameter
- n
- Drehzahl
- n1
- erster Drehzahlwert
- nmax
- Maximaldrehzahl
- nmin
- Minimaldrehzahl
- OS
- Schwingungsparameter
- PG
- Sollparameter
- S1
- erster Subschritt
- S2
- zweiter Subschritt
- S3
- dritter Subschritt
- S4
- vierter Subschritt
- t
- Zeit
- t1
- erster Zeitpunkt
- V
- Verfahren
- V1
- erster Verfahrensschritt
- V2
- zweiter Verfahrensschritt
- V3
- dritter Verfahrensschritt
1. Verfahren (V) zum Betreiben eines Strömungserzeugungssystems (10) aufweisend eine
Steuereinrichtung (17) und eine mittels der Steuereinrichtung (17) steuerbaren Strömungserzeugergruppe
(12) mit mehreren Strömungserzeugereinheiten (11), die jeweils dazu eingerichtet sind,
eine individuelle Fluidströmung (F) zu erzeugen, wobei die Strömungserzeugereinheiten
(11) fluidisch mit einem gemeinsamen Strömungsraum (13) verbunden sind, wobei das
Verfahren aufweist:
- Vorgeben wenigstens eines einzustellenden Sollparameters (PG) für die Atmosphäre
im Strömungsraum (13),
- Auswählen wenigstens einer Strömungserzeugereinheit (11) aus einer Strömungserzeugergruppe
(12) und Ermitteln eines individuellen Sollbetriebszustandes (BSi) für jede ausgewählte
Strömungserzeugereinheit (11) unter Berücksichtigung von wiederholt ermittelten individuellen
Betriebslimitierungen (LIM), um den wenigstens einen Sollparameter (PG) einzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die individuellen Betriebslimitierungen (LIM) der
Strömungserzeugereinheiten (11) zeitgesteuert und/oder ereignisgesteuert wiederholt
ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei jede Strömungserzeugereinheit (11) zur Ermittlung
ihrer individuellen Betriebslimitierung (LIM) in mehreren verschiedenen Betriebszuständen
betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei zur Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung
(LIM) einer Strömungserzeugereinheit (11) Betriebszustände mit verschiedenen mechanischen
und/oder elektrischen Leistungen der Strömungserzeugereinheit (11) eingestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei zur Ermittlung der individuellen Betriebslimitierung
(LIM) einer Strömungserzeugereinheit (11) ein vom Betrieb der Strömungserzeugereinheit
(11) abhängiger Überwachungsparameter (MP) ermittelt und geprüft wird, ob der Überwachungsparameter
(MP) innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Überwachungsparameter (MP) ein Schwingungsparameter
(OS) ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Stillstandzeit einer
nicht ausgewählten Strömungserzeugereinheit (11) erfasst wird und die Strömungserzeugereinheit
(11) zumindest temporär in Betrieb genommen wird, wenn die Stillstandzeit eine Maximaldauer
überschreitet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Gesamtbetriebskennwert
jeder Strömungserzeugereinheit (11) ermittelt wird und bei der Auswahl der Strömungserzeugereinheiten
(11) aus der Strömungserzeugergruppe (12) die Strömungserzeugereinheiten (11) mit
dem Gesamtbetriebskennwert priorisiert werden, der eine geringere Belastung der Strömungserzeugereinheit
(11) kennzeichnet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede individuelle Betriebslimitierung
(LIM) wenigstens einen Betriebszustand der jeweiligen Strömungserzeugereinheit (11)
definiert, der für einen stationären Betrieb der Strömungserzeugereinheit (11) ungeeignet
ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der wenigstens eine Sollparameter
(PG) einer oder mehrere der nachfolgend genannten Parameter in beliebiger Kombination
ist bzw. sind: ein Druck der Atmosphäre im Strömungsraum (13), eine Temperatur der
Atmosphäre im Strömungsraum (13), eine Feuchtigkeit der Atmosphäre im Strömungsraum
(13), eine Strömungsgeschwindigkeit einer Gesamtfluidströmung (GF) im Strömungsraum
(13) und/oder ein Volumenstrom einer Gesamtfluidströmung (GF) im Strömungsraum (13).
11. Strömungserzeugungssystem (10) aufweisend eine Steuereinrichtung (17) und eine mittels
der Steuereinrichtung (17) steuerbaren Strömungserzeugergruppe (12) mit mehreren Strömungserzeugereinheiten
(11), die jeweils dazu eingerichtet sind, eine individuelle Fluidströmung (F) zu erzeugen,
wobei die Strömungserzeugereinheiten (11) fluidisch mit einem gemeinsamen Strömungsraum
(13) verbunden sind, wobei die Steuereinrichtung (17) dazu eingerichtet ist, folgendes
Verfahren auszuführen:
- Vorgeben wenigstens eines einzustellenden Sollparameters (PG) für den Strömungsraum
(13),
- Auswählen wenigstens einer Strömungserzeugereinheit (11) aus einer Strömungserzeugergruppe
(12) und Ermitteln eines individuellen Sollbetriebszustandes (BSi) für jede ausgewählte
Strömungserzeugereinheit (11) unter Berücksichtigung von wiederholt ermittelten individuellen
Betriebslimitierungen (LIM), um den wenigstens einen Sollparameter (PG) einzustellen.
12. Strömungserzeugungssystem nach Anspruch 11, wobei jede Strömungserzeugereinheit (11)
außerdem einen steuerbaren Elektromotor (30) und einen mit dem Elektromotor (30) antriebsverbundenen
Rotor (31) aufweist.
13. Strömungserzeugungssystem nach Anspruch 11 oder 12, wobei die Steuereinrichtung (17)
mehrere miteinander kommunikationsverbundene lokale Steuereinheiten (19) aufweist
und jede Strömungserzeugereinheit (11) eine individuelle lokale Steuereinheit (19)
aufweist.
14. Strömungserzeugungssystem nach Anspruch 12 und nach Anspruch 13, wobei jede lokale
Steuereinheit (19) eine Motorsteuerung (32) des Elektromotors (30) ist.
15. Strömungserzeugungssystem nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei die Steuereinrichtung
(17) eine übergeordnete Steuerung (18) aufweist, die mit den Strömungserzeugereinheiten
(11) kommunikationsverbunden ist.