[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinheit, umfassend einen flexiblen
Flächenbeleuchtungskörper und eine Steuereinheit sowie ein Verfahren zum Herstellen
einer solchen Beleuchtungseinheit.
[0002] Entsprechende Flächenbeleuchtungskörper werden unter anderem von der Anmelderin vertrieben
und sind unter anderem im Deutschen Patent
DE 10 2014 206 882 B4 beschrieben worden. Sie sind für verschiedene Anwendungen konzipiert, beispielsweise
für die flächige Ausleuchtung im Bereich der Fotografie, der Film- und Fernsehaufnahmen.
Besonders in letzteren Bereichen ist eine kontinuierliche Beleuchtung mit hohen Leuchtstärken
erforderlich, die in den meisten Fällen durch Systeme aus Scheinwerfern, Reflektoren
und Diffusoren erreicht wird. Um wechselnde Szenen zu beleuchten, müssen die verwendeten
Beleuchtungssystemkomponenten flexibel kombinierbar, platzierbar und ausrichtbar sein.
[0003] Dazu wird in
DE 10 2014 206 882 B4 vorgeschlagen, einen flexiblen Flächenbeleuchtungskörper zur Verfügung zu stellen,
der eine flächig verteilte Mehrzahl von Leuchtmitteln auf einem flächigen Trägermaterial
aufweist, wobei eine erste Schicht als textilbasierter flexibler flächiger Schaltungsträger
ausgebildet ist, der auf einer Vorderseite mit der Mehrzahl von Leuchtmitteln bestückt
ist, die durch im oder am Schaltungsträger ausgebildete elektrische Leitungen verschaltet
sind.
[0004] Ein solcher Flächenbeleuchtungskörper stellt, vereinfacht ausgedrückt, ein selbstleuchtendes
Tuch dar, das biegbar, rollbar, faltbar, drehbar und knautschbar ist, und das eine
über die Fläche verteilte Leuchtkraft hat, die beispielsweise zur Beleuchtung einer
Szene oder eines Teils einer Szene ausreicht. Entsprechende "Tücher" bzw. flexible
Flächenbeleuchtungskörper lassen sich in beliebigen Größen herstellen und sind daher
einfach zu konfektionieren. Dadurch, dass sie in ihrer Flexibilität und Flächenhaftigkeit
bekannten Reflektoren und Diffusoren entsprechen, sind sie geeignet, die bekannten
Kombinationen aus Scheinwerfer, Reflektoren und Diffusoren zu ersetzen. Sie kommen
auch mit einer geringeren Leuchtstärke aus, da ihre Leuchtstärke vollständig zur Beleuchtung
einer gegebenen Szenerie zur Verfügung steht und nicht, wie bei den herkömmlichen
Scheinwerfersystemen, nur unvollständig zur Szenerie hin abgelenkt und diffusiert
wird. Dies führt auch zu einer Verringerung der entstehenden Abwärme.
[0005] In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2020 116 917 A1 wird bei einer solchen Beleuchtungseinheit das Problem angegangen, dass die Verbindung
zwischen der Steuereinheit und dem Flächenbeleuchtungskörper im Einsatz mechanisch
belastet wird, was sich negativ auf die elektrische Verbindung zwischen dem Flächenbeleuchtungskörper
und der Steuereinheit auswirkt. Um diesem Problem abzuhelfen, wird vorgeschlagen,
in dem Teil des Gehäuses der Steuereinheit, in dem ein Rand des Flächenbeleuchtungskörpers
aufgenommen ist, mit einem Zugentlastungsmittel zu versehen, das Zugspannungen zwischen
dem Gehäuse der Steuereinheit einerseits und dem Flächenbeleuchtungskörper andererseits
aufnimmt und von den elektrischen Verbindungen zwischen der Steuereinheit und dem
Flächenbeleuchtungskörper fernhält. Hierdurch wird die Beleuchtungseinheit mechanisch
sehr belastbar und beispielsweise für den Einsatz in der Ausleuchtung von Zelten,
auch Behelfszelten im militärischen Bereich, im Katastrophenschutz oder in mobilen
medizinischen Einrichtungen, im polizeilichen Einsatz zur Ausleuchtung von Unfallstellen,
sowie für den privaten Einsatz verwendbar, ebenso wie für Fotografen, die außerhalb
ihrer Studios eine mobile flächige Beleuchtung benötigen, die schnell aufzubauen ist.
[0006] Von diesem Stand der Technik ausgehend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
entsprechende Beleuchtungseinheiten noch robuster gegen äußere Beanspruchungen auszugestalten.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Beleuchtungseinheit, umfassend einen flexiblen
Flächenbeleuchtungskörper und eine Steuereinheit, wobei der Flächenbeleuchtungskörper
ein flächiges Trägermaterial mit einem, insbesondere textilbasierten, flexiblen flächigen
Schaltungsträger umfasst, der auf einer Vorderseite mit einer Mehrzahl von Leuchtmitteln
bestückt ist, die durch im oder am Schaltungsträger ausgebildete elektrische Leitungen
verschaltet sind, wobei die Steuereinheit zur Stromversorgung und Steuerung der Mehrzahl
von Leuchtmitteln ausgebildet ist und ein an einem Rand des Flächenbeleuchtungskörpers
angeordnetes und mit diesem mechanisch verbundenes Gehäuse mit elektrischen und/oder
elektronischen Komponenten und Leitungen umfasst, wobei der Schaltungsträger des Flächenbeleuchtungskörpers
zur Verbindung mit der Steuereinheit wenigstens eine längliche flexible Leiterplattenzunge
mit Leiterbahnen aufweist, die durch einen Schlitz in einer Wand des Gehäuses der
Steuereinheit in die Steuereinheit hineingeführt ist, wobei die Beleuchtungseinheit
dadurch weitergebildet ist, dass das Gehäuse innenseitig zum Schlitz eine Innenwandung
umfasst, die mit der den Schlitz aufweisenden Wand des Gehäuses einen Hohlraum definiert,
der an einer Seite zu einem Innenraum des Gehäuses hin offen ist und eine Schikane
bildet, durch die die Leiterplattenzunge von außerhalb des Gehäuses nach innerhalb
des Gehäuses unter wenigstens einer Biegung, insbesondere einer S-förmigen Biegung,
geführt ist, wobei der Hohlraum mit der hindurchgeführten Leiterplattenzunge mit einer
Dichtmasse verfüllt ist.
[0008] Auf diese Weise wird der Innenraum des Gehäuses der Steuereinheit hermetisch abgedichtet
und so vor dem Eindringen von Staub und Feuchtigkeit geschützt.
[0009] Der flexible Flächenbeleuchtungskörper hat vorteilhafterweise textile Komponenten
und LED-tragende PCB-Carrier (PCB, Printed Circuit Board), die auf die gestickten
Leiterbahnen auf dem Textil kontaktiert sind. Für den Schutz vor Umwelteinflüssen,
wie Staub, aber vor Allem Nässe, kann der Flächenbeleuchtungskörper vollflächig laminiert
werden. Das Laminat kann aus mehreren Schichten bestehen und sich wie ein Sandwich
um den Flächenbeleuchtungskörper legen. Ganz außen, also an der Lichtaustrittsseite
und der lichtabgewandten Seite kann eine Wasserdampfbarriere realisiert sein, darunter
liegend, oberhalb und unterhalb des Leuchtkörpers, ein Thermoplast und mittig der
Leuchtkörper selbst. Sowohl die Dampfbarriere als auch der Thermoplast können vorteilhafterweise
sehr dünne, beispielsweise ca. 50 µm dicke, transparente Folien sein, die vorzugweise
den Farbraum nicht verschieben, keinen Hitzestau erzeugen und UV-stabil, wasserdampfdicht,
elastisch sowie mechanisch starkbelastbar sind.
[0010] Das Laminat kann beispielsweise durch einen thermischen Prozess unter Druck bei ca.
140 °C entstehen, je nach gewähltem Material. Dabei sollte das Material so gewählt
werden, dass die LED-Baugruppen des Flächenbeleuchtungskörpers nicht zu hoher Hitze
ausgesetzt werden. Das Laminat bewahrt die textilen Charakteristika des Flächenbeleuchtungskörpers.
Bei der Dampfbarriere kann es sich beispielsweise um ein aliphatisches Polyurethan
handeln. Die flexible Leiterplattenzunge wird soweit mit laminiert, dass der laminierte
Teil noch bis in das Gehäuse der Steuereinheit ragt.
[0011] Das Gehäuse kann vorteilhafterweise aus massivem Aluminium bestehen, welches nach
den Fräsarbeiten aus Gründen der Optik noch eloxiert werden kann. Ein solches Eloxat
sollte bei der Wahl der Vergussmasse berücksichtigt werden. Die Vergussmasse, die
innerhalb des Gehäuses in die dafür vorgesehenen Hohlräume gefüllt wird, soll die
Übergänge aus den flexiblen Leiterplatten ins Innere des Gehäuses gegen die Gehäuseschlitze
auch wasserdicht abdichten. Ein Beispiel hierfür ist Sikaflex
®, ein 1K-Produkt, das relativ hochviskos ist. Es handelt sich dabei um einen PU-basierten
Dichtstoff, stabil, reißfest, Luftfeuchtigkeit härtend, gut und blasenfrei, präzise
zu verarbeiten und vor allem fest haftend auf allen für die vorliegende Anwendung
in Frage kommenden Materialien (Laminat, Flex-Leiterplatte, eloxiertem Alu-Gehäuse)
ist.
[0012] Alternativ kann das Gehäuse der Steuereinheit auch aus anderen Metallen wie beispielsweise
Edelstahl oder Titan, oder aus Carbonfaserverbindungen hergestellt werden. Aluminium
hat hiergegen den Vorteil, dass es leichter als Edelstahl und billiger zu beschaffen
als Titan ist und besser und einfacher zu verarbeiten ist als Carbonfasern.
[0013] Als Leiterplattenzunge wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ein längserstrecktes
schmales Stück einer flexiblen Leiterplatte verstanden, auf dem ein oder mehrere Leiterbahnen
parallel zu einander angeordnet sind, um eine Verbindung zu elektrischen oder elektronischen
Versorgungs- und/oder Steuerelementen zu ermöglichen. Die Leiterbahnen können beispielsweise
am Ende der Leiterplattenzunge in Lötflächen, sogenannten Lötpads enden, auf die Kontakte
der versorgenden elektrischen oder elektronischen Komponenten aufgelötet werden. Alternativ
können die Enden der flexiblen Leiterbahnen beispielsweise auf einen ZIF-Verbinder
(Zero Insertion Force-Verbinder bzw. Nullkraftfassung) münden, der als Bauteil auf
einer Hauptplatine im Gehäuse liegt. Dieser hat im Prozess den Vorteil, dass die Kontaktierung
schneller und sicherer erfolgt. Der ZIF-Verbinder wird geöffnet, die am Ende liegende
Kontaktfläche der flexiblen Leiterplatte eingeschoben und durch das Schließen des
ZIF-Verbinders wird das Ende eingeklemmt und der elektrische Kontakt ist gewährleistet.
Ein solcher Kontakt ist reversibel, sicher und schnell, muss allerdings vor mechanischer
Beanspruchung und Zugkräften geschützt werden.
[0014] Das Abdichten von Hohlräumen, in die flexible Leiterplatten durch einen Schlitz in
der Wand des Hohlraums eingeführt werden, ist notorisch schwierig. In
DE 10 2020 116 917 A1 wird eine umlaufende Dichtung in Form einer Neoprendichtung und/oder einer Silikondichtung
vorgeschlagen, die durch Verpressen oder Verschrauben von Gehäusehälften abgedichtet
wird. Solche verpressten oder verschraubten Dichtungen lassen jedoch an den Kanten
der hindurchgeführten Gegenstände, beispielsweise einer flachen flexiblen Leiterplatte,
geringfügige Spalte offen, durch die immer noch Feuchtigkeit in das Innere des Gehäuses
eintreten kann, beispielsweise durch Kapillarkräfte.
[0015] Das Abdichten durch Verguss bietet hier eine höhere Dichtigkeit, da die flexible
Leiterplatte vollständig eingebettet und umschlossen wird und keine Kapillaren offenbleiben
wie im Fall der verpressten oder verschraubten umlaufenden Neopren- oder Silikondichtung.
Stattdessen bildet sich beim Aushärten der Dichtmasse eine stoffschlüssige Verbindung
der Dichtmasse mit der Oberfläche der Leiterplattenzunge. Allerdings ist eine solche
Abdichtung gerade bei flachen Gegenständen wie der schmalen und flachen Leiterplattenzunge
mechanisch anfällig gegen eine Zugbelastung der Leiterplattenzunge, die mit wenig
Kraftaufwand aus der sie umgebenden Dichtmasse gelöst und ein wenig herausgezogen
werden kann. Wenn die stoffschlüssige Verbindung zwischen Oberfläche der Leiterplattenzunge
und der umgebenden Dichtmasse einmal gelöst ist, hat sich rund um die Leiterplattenzunge
ein Verbindungskanal gebildet, durch den beispielsweise Feuchtigkeit aufgrund von
Kapillarkräften hindurchdringen kann.
[0016] Aus diesem Grund ist die Leiterplattenzunge innerhalb der Dichtmasse mit einer Biegung
eingebettet. Die, insbesondere S-förmige, Biegung der Leiterplattenzunge bewirkt,
dass eine Zugbelastung von außerhalb des Gehäuses auf die Leiterplattenzunge nicht
nur vermittels der stoffschlüssigen Verbindung an die umgebende Dichtmasse übertragen
wird, sondern auf der von der Zugrichtung abgewandten Seite der Biegung auch durch
Druck direkt auf die Dichtmasse aufgefangen wird. An dieser Stelle sind die Scherkräfte
geringer oder gar nicht vorhanden, die im linearen Fall ohne Biegung für eine Ablösung
des Stoffschlusses zwischen Dichtmasse und Leiterplattenzunge ursächlich sind. Auf
diese Weise bietet der gebogene Verlauf der Leiterplattenzunge durch die Dichtmasse
eine gewisse Zugentlastung, die außerdem eine Resilienz gegen eine Ablösung des Stoffschlusses
zwischen Dichtmasse und Leiterplattenzunge bietet.
[0017] In dem Abschnitt der Leiterplattenzunge, die mit Dichtmasse umgeben ist, kann die
Leiterplattenzunge eine Biegung erfahren, aber auch mehrere, beispielsweise in einer
S-Form, oder in Form einer Welle. Ein Ablenkungswinkel einer Biegung von 30° oder
mehr ist bevorzugt, auch Ablenkungswinkel von 90° oder mehr sind möglich. Der Ablenkungswinkel
besagt, um wieviel Grad der weitere Verlauf der Leiterplattenzunge gegenüber einem
geradlinigen Verlauf abgelenkt wurde. Ein Ablenkungswinkel von 0° würde keinerlei
Ablenkung bzw. Biegung bedeuten.
[0018] Erzwungen wird die Biegung der Leiterplattenzunge in der Dichtmasse durch den als
Schikane wirkenden Hohlraum, der durch eine Innenwandung direkt hinter dem Schlitz
gebildet wird und der in einer Richtung quer zu der Richtung, in der die Leiterplattenzunge
durch den Schlitz in das Gehäuse eingeführt ist, zum Innenraum des Gehäuses hin geöffnet
ist. Die Leiterplattenzunge trifft somit nach dem Durchgang durch den Schlitz in gerader
Richtung zunächst auf die Innenwandung, die den Schikanen-Hohlraum eingrenzt, und
muss gebogen werden, um die Innenwandung herum geführt zu werden. Durch dieselbe Öffnung
zum Innenraum des Gehäuses, durch die die Leiterplattenzunge den Hohlraum verlässt,
kann der Hohlraum auch mit der Dichtmasse verfüllt werden. Der Hohlraum hat den weiteren
Effekt, dass ein wohldefiniertes Volumen zum Verfüllen mit der Dichtmasse zur Verfügung
steht, so dass der restliche Innenraum des Gehäuses vor der Dichtmasse geschützt ist.
[0019] Vorzugsweise hat die Leiterplattenzunge im Endzustand keinen Kontakt mit der Wand
des Gehäuses der Steuereinheit, sondern ist im Bereich des die Schikane bildenden
Hohlraums vollständig von Dichtmasse umgeben.
[0020] Als Dichtmasse kann vorzugsweise Kautschuk, Silikon oder ein Kunststoff eingesetzt
werden. Bevorzugt sind verschiedene PU-Verbindungen. Ausgehend vom chemischen Ergebnis
sind 2K-Materialien gut geeignet, zudem auch 2-Phasen-Verfahren, bei denen alle Mikroräume
mit einer niedrig viskosen Dichtmasse gefüllt bzw. ausgekleidet werden und anschließend
das größere Volumen des jeweiligen Hohlraums mit einer Dichtmasse mit höherer Viskosität
aufgefüllt wird.
[0021] Die Verarbeitungszeit hängt von den jeweils gewählten Materialien ab und kann beispielsweise
eine Stunde betragen, so dass sich die Dichtmasse langsam setzen kann. Das handelübliche
Sikaflex
® beispielsweise eignet sich gut und erfüllt die physikalischen Ansprüche des Produkts
und der einzelnen Materialkomponenten, und ist einfach in der Handhabung. Die Viskosität
liegt bei ca. 20 mm
2/s bei 40 °C,
[0022] In einer Ausführungsform ist der Rand des Flächenbeleuchtungskörpers in dem Gehäuse
der Steuereinheit abschnittsweise aufgenommen, wobei das Gehäuse ein Zugentlastungsmittel
umfasst, das Zugspannungen zwischen dem Gehäuse der Steuereinheit einerseits und dem
Flächenbeleuchtungskörper andererseits aufnimmt und von der Durchführung der Leiterplattenzunge
durch die Schikane, insbesondere von den elektrischen Verbindungen zwischen der Steuereinheit
und dem Flächenbeleuchtungskörper, fernhält. Das Zugentlastungsmittel greift extern
von der Durchführung der Leiterplattenzunge durch den Schlitz in das Gehäuse an und
entlastet so sowohl die hermetische Durchführung als auch die elektrische Kontaktierung
im Inneren des Gehäuses der Steuereinheit.
[0023] Das Zugentlastungsmittel ist in Ausführungsformen als Klemmeinrichtung oder als Reihe
von zwei oder mehr Zugaufnahmezapfen ausgebildet, die durch eine passend zur Anordnung
der Zugaufnahmezapfen ausgestaltete Reihe von Ösen in dem Flächenbeleuchtungskörper
geführt sind, wobei insbesondere das Trägermaterial im Bereich der Ösen verstärkt
ausgeführt ist, insbesondere durch eine Doppellage des flexiblen flächigen Schaltungsträgers.
Hierbei kann es sich um eine stabile textile Außenkomponente handeln, beispielsweise
einen Ripstop und/oder ein Saumeinfassband. Ein zuvor beschriebenes Laminat endet
vorzugsweise innenliegend vor diesem Bereich im Textil des Flächenbeleuchtungskörpers,
wird also nicht mitgestanzt, wodurch die Wasserdichtheit gewährleistet bleibt. Die
Ösen können in einer Ausführungsform als Sicherungsscheiben ausgebildet sein oder
Sicherungsscheiben umfassen oder durch Sicherungsscheiben gesichert sein, die nach
dem Aufschieben auf die Zugaufnahmezapfen ein Zurückrutschen verhindern. Als Sicherungsscheiben
werden im Rahmen der vorliegenden Offenbarung Ringe mit sternförmiger zentraler Öffnung
bezeichnet. Solche Sicherungsscheiben, auch Federscheibe, Federring, Sternkrempe oder
Zahnscheibe genannt, weisen vom Rand nach innen weisende im Wesentlichen dreieckige
biegbare Flächen bzw. nach innen weisende Zähne auf. Wird eine solche Sicherungsscheibe
auf einen Zugaufnahmezapfen aufgesteckt, dessen Durchmesser etwas größer ist als der
innerste Durchmesser der Sicherungsscheibe, so werden die nach innen weisenden Zähne
nach oben gebogen und wirken als Widerhaken gegen ein Zurückschieben der Sicherungsscheibe.
Eine solche Verbindung lässt sich kaum zerstörungsfrei wieder lösen und bietet daher
eine hohe Sicherheit der mechanischen Verklemmung gegen ein ungewolltes Lösen.
[0024] In einigen Fällen wird das Gehäuse der Steuereinheit aus zwei oder mehr Teilen zusammengesetzt.
Um eine Dichtheit gegen Wasser und Feuchtigkeit zu gewährleisten, ist in Ausführungsformen
vorgesehen, dass zwei oder mehr Teile des Gehäuses der Steuereinheit mittels einer
entlang ihren Stoßkanten eingebrachten Dichtmasse wasserdicht gegeneinander abgedichtet
sind. Hierbei kann es sich um die gleiche Dichtmasse handeln, wie sie in den die Schikanen
bildenden Hohlräumen angewendet wird, oder um andere bekannte Dichtmassen, die für
eine wasserdichte Abdichtung von Stoßkanten geeignet sind. Zusätzlich können die Gehäuseteile
miteinander verschraubt sein.
[0025] In Ausführungsformen weist der Flächenbeleuchtungskörper an einer Rückseite des Schaltungsträgers
eine flexible flächige Kühlschicht auf, die mit dem Schaltungsträger mechanisch oder
stofflich verbunden ist, und/oder eine regen- und schmutzabweisende Schicht, wobei
insbesondere die Kühlschicht nach außen durch die regen- und schmutzabweisende Schicht
abgeschirmt ist oder als regen- und schmutzabweisende Schicht ausgebildet ist, und/oder
an einer Vorderseite des Schaltungsträgers eine, insbesondere abnehmbare, Diffusionsschicht
und/oder ein Richtgitter und/oder der Schaltungsträger ist unterhalb der Leuchtmittel
mit einer reflektierenden Oberfläche, insbesondere einer Aluminiumschicht, versehen.
Diese verschiedenen Schichten, von denen eine, mehrere oder alle vorhanden sein können,
dienen dem Schutz vor Umwelteinflüssen bzw. der Verteilung des Lichts. Die Diffusionsschicht
muss allerdings nicht abnehmbar sein. Sie kann auch mit einzelnen oder allen anderen
textilen Komponenten fest durch eine Naht verbunden sein.
[0026] In Ausführungsformen ist der Schaltungsträger mit den Leuchtmitteln und den elektrischen
Leitungen mit einer wasserdichten Beschichtung, insbesondere Silikon, einem Lack oder
einem Laminat, beschichtet, wobei die wasserdichte Beschichtung insbesondere auch
die flexible Leiterplattenzunge wenigstens bis in das Gehäuse der Steuereinheit hinein
bedeckt.
[0027] In weiteren Ausführungsformen umfasst die Steuereinheit, insbesondere wasserdichte,
Bedienelemente, insbesondere eine Folientastatur, und/oder eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle,
über die die Steuereinheit mittels einer Fernbedienungseinheit oder ein mobiles Endgerät
fernbedienbar ist. Folientastaturen sind wasserdicht und für den Einsatz unter anspruchsvollen
Umweltbedingungen geeignet.
[0028] Die Folientastatur weist in einer Ausführungsform zur elektronischen Verbindung mit
elektrischen oder elektronischen Komponenten im Gehäuse eine längliche flexible Leiterplattenzunge
mit Leiterbahnen auf, die durch einen weiteren Schlitz in einer Wand des Gehäuses
und ein mit einer Dichtmasse verfüllten Hohlraum, der eine Schikane für die Leiterplattenzunge
bildet, in das Gehäuse geführt ist. Die Folientastatur kann dadurch extern auf dem
Gehäuse aufsitzen oder angebracht sein, wobei die Durchführung und hermetische Abdichtung
der elektrischen Verbindung der Folientastatur mit der Steuerelektronik im inneren
des Gehäuses der Steuereinheit in gleicher bzw. ähnlicher Weise gelöst ist wie diejenige
des Flächenbeleuchtungskörpers.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform ist in einer Wand des Gehäuses der Steuereinheit
eine Öffnung mit einer Druckmembran vorgesehen, die wasserdicht mit einem Rand der
Öffnung verbunden ist, wobei die Druckmembran insbesondere bis zu einer Wassersäule
von 2 m ausgelegt ist. Mit der Druckmembran wird die Funktionalität der Beleuchtungseinheit
über die Wasserdichtheit hinaus auch auf Einsatzgebiete in großer Höhe, etwa im Flugzeug,
oder unter Wasser erweitert. Hierfür kann bspw. ein konzentrisches Loch in der Wand
der Gehäusewanne vorgehalten werden, mit beispielsweise ca. 1 mm Durchmesser, mit
einem Relief in der Gehäusewand von umlaufend weiteren ca. 1 mm, beispielsweise an
der Stelle, wo auch der Schlitz für die flexible Leiterplattenzuge des Flächenbeleuchtungskörpers
liegt. Hier kann beispielsweise von der Gehäuseaußenseite eine Druckmembran, die den
gewünschten Zielkriterien entspricht, selbstklebend aufgebracht werden. Der Kleber
hat vorzugsweise die entsprechende Schutzklasse zur Wasserdichtheit. Hiermit kann
der Druck ausgeglichen werden und gleichzeitig die Wasserdichtheit aller Kompartimente
der Steuereinheit erhalten bleiben.
[0030] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Herstellen
einer Beleuchtungseinheit mit einem flexiblen Flächenbeleuchtungskörper und einer
Steuereinheit, insbesondere einer zuvor beschriebenen Beleuchtungseinheit gemäß der
vorliegenden Erfindung, mit den folgenden Schritten gelöst:
- Anordnen des flexiblen Flächenbeleuchtungskörpers am Rand eines Gehäuses der Steuereinheit,
- Durchfädeln einer länglichen flexiblen Leiterplattenzunge des flexiblen Flächenbeleuchtungskörpers
durch einen Schlitz in einer Wand des Gehäuses der Steuereinheit und einen eine Schikane
bildenden Hohlraum, der von einer Innenwandung mit der den Schlitz aufweisenden Wand
des Gehäuses definiert ist, und
- Herstellen einer hermetischen Dichtung durch Verfüllen des die Schikane bildenden
Hohlraums einschließlich der durchgefädelten Leiterplattenzunge mit einer Dichtmasse.
[0031] Das Verfahren stellt mit den zuvor dargestellten Mitteln eine hermetische und widerstandsfähige
Durchführung der Leiterplattenzunge in das Gehäuse der Steuereinheit her und verwirklicht
damit die gleichen Merkmale, Eigenschaften und Vorteile wie die erfindungsgemäße Beleuchtungseinheit.
[0032] In einer Ausführungsform des Verfahrens wird nach dem Durchfädeln und vor oder nach
dem Herstellen der hermetischen Dichtung eine elektrische Verbindung zwischen einer
oder mehreren Kontaktflächen auf der Leiterplattenzunge und einer oder mehreren elektrischen
oder elektronischen Komponenten im Gehäuse der Steuereinheit hergestellt.
[0033] In Ausführungsformen wird der flexible Flächenbeleuchtungskörper nach dem Anordnen
und vor oder nach dem Durchfädeln und vor oder nach dem Herstellen einer hermetischen
Dichtung mit dem Gehäuse verbunden, wobei insbesondere eine Zugentlastung der Durchführung
der Leiterplattenzunge durch die hermetische Dichtung realisiert wird.
[0034] In weiteren Ausführungsformen wird ein Bedienelement, insbesondere eine Folientastatur,
am Gehäuse der Steuereinheit angebracht, wobei eine längliche flexible Leiterplattenzunge
des Bedienelements durch einen Schlitz und einen direkt gehäuseeinwärts des Schlitzes
angeordneten und als Schikane ausgebildeten Hohlraum in das Gehäuse eingefädelt wird
und die Durchführung anschließend durch Vergießen des die Schikane bildenden Hohlraums
mit einer Dichtmasse hermetisch abgedichtet wird.
[0035] In Ausführungsformen erfolgen einige oder alle der zuvor genannten Verfahrensschritte
mit einem wenigstens teilweise offenen Gehäuse der Steuereinheit, das nach der Vollendung
der hermetischen Verbindung oder Verbindungen geschlossen wird. In solchen Fällen
können vorzugsweise zwei oder mehr Teile des Gehäuses vor dem Schließen mittels einer
entlang ihren Stoßkanten eingebrachten Dichtmasse gegeneinander abgedichtet werden.
Auf diese Weise wird die Wasserdichtheit auf alle Stoßkanten der Gehäuseteile ausgeweitet.
Die Dichtmasse kann die gleiche sein, die für die die Schikanen bildenden Hohlräume
verwendet wird, oder eine andere zur Abdichtung von Stoßkanten geeignete Dichtmasse.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0037] Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
[0038] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Prinzipdarstellung einer Beleuchtungseinheit,
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Prinzipdarstellung einer Beleuchtungseinheit von
außen,
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer Beleuchtungseinheit im eingewickelten
Zustand,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Schichtaufbaus eines Flächenbeleuchtungskörpers,
- Fig. 5
- eine schematische Detaildarstellung eines weiteren Schichtaufbaus,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der Bestandteile einer Steuereinheit einer Beleuchtungseinheit,
- Fig. 7
- eine schematische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform einer Beleuchtungseinheit,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Steuereinheit mit Schnittansichten,
- Fig. 9
- eine schematische perspektivische Ansicht der Steuereinheit und
- Fig. 10
- eine weitere schematische perspektivische Ansicht der Steuereinheit.
[0039] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0040] Fig. 1 stellt eine Beleuchtungseinheit 10 schematisch perspektivisch dar, wie sie
aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2020 116 917 A1 der Anmelderin bekannt ist. Die Beleuchtungseinheit 10 umfasst eine Steuereinheit
20, dessen Gehäuse 22 im geöffneten Zustand dargestellt ist, und ohne die darin angeordneten
elektronischen Komponenten wie Platinen, Batterien, Schaltkreise, Steuerelektronik
etc. Das Gehäuse 22 weist an einer Querseite drei Zugaufnahmezapfen 24 auf, die von
einer unteren Fläche des Gehäuses 22 abstehen, und auf die ein Flächenbeleuchtungskörper
50 aufgesteckt ist, der hierfür an einem seiner Ränder drei Ösen 54 aufweist, also
verstärkte Öffnungen, die für einen zugentlasteten Sitz des Flächenbeleuchtungskörpers
50 auf den Zugaufnahmezapfen 24 im Gehäuse 22 sorgen. Der Flächenbeleuchtungskörper
50 ist flexibel und flächig ausgestaltet und weist eine leuchtaktive Fläche 56 auf,
die von einem Rand 52 umgeben ist, der nicht leuchtaktiv ist bzw. nicht leuchtaktiv
sein muss.
[0041] Anstelle einer Zugentlastung durch die Zugaufnahmezapfen 24 und Ösen 54 kann auch
eine nicht dargestellte Klemmeinrichtung verwendet werden, die den Flächenbeleuchtungskörper
50 entlang einem seiner Ränder 52 ergreift und eingeklemmt, gegebenenfalls mit einer
gummierten Oberfläche oder mit einer profilierten Oberfläche. Die Klemmung erfolgt
dann entlang der Seite, die in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Ösen 54 aufweist.
[0042] Bei der in Fig. 2 dargestellten, ebenfalls aus
DE 10 2020 116 917 A1 bekannten, Beleuchtungseinheit ist das Gehäuse 22 der Steuereinheit 20 geschlossen.
Aus dem Gehäuse 22 tritt der Flächenbeleuchtungskörper 50 aus, der in etwa die gleiche
Breite aufweist wie das Gehäuse 22, und gegebenenfalls auch breiter oder schmaler
sein kann. In der leuchtaktiven Fläche 56 sind beispielhaft elektrische Leitungen
60 und LED-Leuchtmittel 58 dargestellt, die tatsächlich die gesamte leuchtaktive Fläche
56 ausfüllen. Es ist angedeutet, dass die LEDs jeweils auf Platinen 59 angeordnet
sind, die jeweils mittels zwei oder mehr Leitungen 60 verbunden sind, die zur Stromversorgung
dienen. Es können pro Platine auch mehrere verschiedene LEDs mit verschiedenen Farben
oder Farbtemperaturen eingesetzt werden, die individuell angesteuert werden, um die
Farbtemperatur der Gesamtbeleuchtung einzustellen. Ausführungsbeispiele sind nicht
auf die Auswahl von LEDs als Leuchtmitteln beschränkt.
[0043] Die LED-Leuchtmittel 58 und elektrischen Leitungen 60 sind auf einem Schaltungsträger
80 aufgebracht, das eine textile Basis haben kann, also beispielsweise auf einem textilen
Tuch. Einzelheiten dazu sind in
DE 10 2014 206 882 B4 beschrieben. Die elektrischen Leitungen und die Platinen 59 können mit dem textilen
Tuch vernäht sein, sodass sich eine gleichzeitig sichere und belastungsarme Verbindung
zwischen den elektrischen Komponenten und dem Schaltungsträger 80 ergibt. Die Beschaffenheit
der Verbindung aus den elektrischen Komponenten mit dem textilen Schaltungsträger
80 ergibt eine Struktur, die einfach und wiederholt gerollt und gefaltet werden kann.
[0044] Der Rand des Flächenbeleuchtungskörpers 50 weist einen umlaufenden versteifbaren
Rahmen 70 in O-Form auf. Es kann sich um einen aufblasbaren Schlauch handeln, der
mit Druckluft oder einem anderen unter Druck setzbaren Hydraulikfluid gefüllt wird.
Sobald der Schlauch mit Druckluft oder einem Hydraulikfluid gefüllt und unter Druck
gesetzt wird, dehnt er sich zu den maximalen Dimensionen auf und stabilisiert so den
Flächenbeleuchtungskörper 50. Der Schlauch kann entweder Teil des Flächenbeleuchtungskörpers
50 sein oder mit diesem umlaufend verbunden werden, beispielsweise mit einem Klettverschluss.
Sobald die Druckluft oder das Hydraulikfluid abgelassen wird, kann der Flächenbeleuchtungskörper
50 zusammen mit seinem versteifbaren Rahmen 70 aufgerollt werden.
[0045] Fig. 3 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer entsprechenden Beleuchtungseinheit
10 im eingerollten Zustand im Querschnitt. Der Flächenbeleuchtungskörper 50 mit dem
integrierten Rahmen 70 und dem Schaltungsträger 80 ist eng um das Gehäuse 22 der Steuereinheit
20 gewickelt und an seinem Ende mittels eines Fixiermittels 65 so fixiert, dass er
sich nicht von alleine wieder abwickelt. Das Fixiermittel 65 ist in diesem Ausgangsbeispiel
ein Druckknopf. Es kann sich aber auch um einen Klettverschluss oder einen Magnetverschluss
handeln. In diesem Zustand ist die Rückseite des Flächenbeleuchtungskörpers 50 nach
außen gekehrt, die gegebenenfalls mit einem schmutz- und regenabweisenden Material
geschützt ist, so dass die empfindlichen elektrischen und elektronischen Komponenten
im inneren gegen Schmutz und Wasser geschützt sind.
[0046] Fig. 4 stellt eine Schichtstruktur eines beispielhaften Flächenbeleuchtungskörpers
50 gemäß
DE 10 2020 116 917 A1 dar. Auf dem textilen Schaltungsträger 80 sind LED-Leuchtmittel 58 angeordnet, wobei
auf den Flächen zwischen den LED-Leuchtmitteln 58 eine reflektierende Schicht 90 aufgebracht
ist, alternativ kann anstelle der reflektierenden Schicht 90 auch eine mechanische
Schutzschicht verwendet werden, beispielsweise in Form einer Kunststofffolie, die
maskenartig Aussparungen an den Orten der LED-Leuchtmittel 58 hat und somit die Zwischenräume
zwischen den LED-Leuchtmitteln 58 abdeckt und elektrisch isoliert. Diese Folie kann
selbst auch metallbedampft sein und somit eine reflektierende Schicht 90 darstellen.
[0047] Auf der Rückseite des Schaltungsträgers 80 befindet sich eine Kühlschicht 82, die
ausgebildet ist, Wärme von den LED-Leuchtmitteln 58 aufzunehmen und in die Fläche
sowie zur Rückseite weiterzuleiten, wodurch die Temperatur der LED-Leuchtmittel 58
selbst gesenkt wird gegenüber einer Konfiguration, die keine Kühlschicht 82 aufweist.
Auf der Rückseite der Kühlschicht 82 ist eine regen- und schmutzabweisende Schicht
84 angeordnet, die beispielsweise aus einem RipStop-Gewebe gefertigt ist. Die regen-
und schmutzabweisende Schicht 84 kann an der Kühlschicht 82 befestigt sein, kann aber
auch nur randläufig mit den anderen Schichten verbunden sein, sodass ein Luftpolster
zwischen der Kühlschicht 82 und der regen- und schmutzabweisenden Schicht 84 ausgebildet
sein kann. Auf der Vorderseite kann eine Diffusionsschicht 86 aus einem Diffusionsgewebe
angeordnet sein, welches am Rand 52 des Flächenbeleuchtungskörper 50 mit dem Schaltungsträger
80 verbunden ist oder wird.
[0048] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einem weiteren Beispiel gemäß
DE 10 2020 116 917 A1, bei dem der Schaltungsträger 80 mit dem LED-Leuchtmittel 58 zusammen in einer wasserdichten
Beschichtung 88, beispielsweise einer Silikonbeschichtung, eingefasst ist. Die Beschichtung
88 muss nicht, wie dargestellt, über die gesamte Fläche die gleiche Dicke haben, sondern
kann auch im Bereich zwischen benachbarten LED-Leuchtmitteln 58 dünner sein als dargestellt.
In dieser Darstellung ist außerdem ein Querschnitt durch ein LED-Leuchtmittel 58 mit
Platinen 59 und elektrischen Leitungen 60 gezeigt, wobei die Querschnittrichtung quer
zur Längserstreckung der elektrischen Leitungen 60 verläuft. Die elektrischen Leitungen
60 können auf dem Schaltungsträger 80 beispielsweise vernäht sein, wenn es sich dabei
um einen textilen Träger handelt. Die beiden LEDs können verschiedene Farbtemperaturen
oder Farben aufweisen. So kann eine LED ein warmes Weiß, die andere ein kaltes Weiß
erzeugen. Es kann auch noch eine dritte LED (nicht dargestellt) umfasst sein, die
eine Rotlicht-Beleuchtung erzeugt, wodurch die Adaption des menschlichen Auges an
dunkle Umgebungen nicht gestört wird.
[0049] In Fig. 6 ist ein Beispiel gemäß
DE 10 2020 116 917 A1 für die elektrischen und elektronischen Komponenten in der Steuereinheit 20 schematisch
dargestellt. Zentraler Bestandteil ist eine Steuerelektronik 34, die mit einer wiederaufladbaren
oder nicht wiederaufladbaren Batterie 30 verbunden ist und gegebenenfalls eine Ladeelektronik
für eine wiederaufladbare Batterie 30 umfasst. Weiterhin ist die Steuerelektronik
34 mit den LED-Leuchtmitteln 58 über die elektrischen Leitungen 60 verbunden und steuert
diese an. Es ist eine Folientastatur 32 als Beispiel einer manuellen Eingabeschnittstelle
vorhanden, mit der der Steuerelektronik 34 mitgeteilt wird, wie die LED-Leuchtmittel
58 angesteuert werden sollen.
[0050] Optional kann eine elektrische Pumpe 38 vorhanden sein, mit der auf Eingabe und Ansteuerung
durch die Steuerelektronik 34 hin, ein U-förmiger umlaufender Rahmen 72 aufgepumpt
wird, um den Flächenbeleuchtungskörper 50 in seiner Form zu stabilisieren. Außerdem
kann eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 36 vorgesehen sein, die Signale von
einer Fernbedienungseinheit 40 empfängt, decodiert und an die Steuerelektronik 34
weitergibt. Auf diese Weise lässt sich der Betrieb der Beleuchtungseinheit 10 fernsteuern.
[0051] Weitere mögliche Komponenten sind Taster, Anzeigeelemente, insbesondere LEDs oder
Bildschirme, die ebenfalls wasser- und schmutzdicht in die Gehäuseoberfläche zu integrieren
sind.
[0052] Fig. 7 zeigt eine schematische Explosionszeichnung einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinheit
10. Der lediglich schematisch dargestellte Flächenbeleuchtungskörper 50 ist an einer
Schmalseite über eine flexible Leiterplattenzunge 57 mit einer Steuer- und Leistungselektronik
34 einer Steuereinheit 20 verbunden, deren Bauteile auf einer Leiterplatte 35 angeordnet
sind. Ober- und unterhalb der Leiterplatte 35 sind ein unteres Gehäuseteil des Gehäuses
22 und eine Gehäuseabdeckung 23 dargestellt, die in zusammengesetztem Zustand das
Gehäuse 22 der Steuereinheit 20 bilden. Die Stoßkanten zwischen dem Gehäuse 22 und
der Gehäuseabdeckung 23 können durch eine Dichtmasse wasserdicht gemacht werden. Das
Gehäuse 22 weist ein Fach für eine Batterie 30 oder einen wiederaufladbaren Akku auf,
sowie an seiner Oberseite eine Folientastatur 32. Das Batteriefach liegt extern des
Innenraums des Gehäuses 22 und verfügt über seine eigenen, nicht dargestellten Abdichtungsmittel,
beispielsweise eine oder zwei endständige Schraubplatten, die zusammen mit Dichtringen
in ein passendes Innengewinde am Ende des Batteriefachs eingeschraubt wird oder werden.
[0053] Ebenfalls dargestellt ist eine Sicherungsscheibe 28 in Form einer Zahnscheibe bzw.
Federscheibe oder Sternöse, die auf einen nicht dargestellten Zugaufnahmezapfen 24
an der Innenseite der oberen Hälfte des Gehäuses 22 aufgeschoben wird, der durch eine
der Ösen 54 im Flächenbeleuchtungskörper geführt wird. In Fig. 7 ist der Zugaufnahmezapfen
24 durch die Wand des Gehäuses 22 verdeckt, in der Schnittdarstellung der Fig. 8 jedoch
sichtbar.
[0054] Die Kontaktierung der elektrischen Verbindungsleitungen des Flächenbeleuchtungskörpers
50 mit den entsprechenden Kontakten auf der Leiterplatte 35 kann auf verschiedene
Weisen geschehen, beispielsweise wie in
DE 10 2020 116 917 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt vollumfänglich aufgenommen sein soll.
[0055] Neben einer herkömmlichen Lötverbindung kann der Flächenbeleuchtungskörper 50 alternativ
beispielsweise auch mit einer Vorplatine 28 ausgestattet sein, die an ihrer Unterseite
mit den elektrischen Leitungen auf dem Flächenbeleuchtungskörper 50 verbunden ist
und über eine Stiftleiste mit parallel zueinander ausgerichteten Kontaktstiften verfügen.
In einem solchen Fall verfügt die Hauptplatine 26 über entsprechende Kontaktaufnahmen
zur Aufnahme der Kontaktstifte der Stiftleiste. Eine solche Kontaktierung ist alleine
mechanisch noch nicht stabil und würde unter Zug sofort wieder getrennt. Daher ist
in einem solchen Fall vorzugsweise eine Abdeckung bzw. ein Rahmen vorhanden, welcher
in einer Öffnung das Ende des Flächenkörpers 50 aufnimmt und auf oder an das Gehäuse
22 angeschraubt wird bzw. ist.
[0056] Hinter der Vorplatine kann der Flächenbeleuchtungskörper 50 an wenigstens einer Seite
mit Stoppleisten versehen sein, die angenäht, angeklebt o.ä. sein können. Diese verhindern,
dass der Flächenbeleuchtungskörper 50 aus der Abdeckung bzw. dem Rahmen wieder herausgezogen
werden kann. Zusammen mit der Abdeckung wirken sie als Zugentlastungsmittel. Die Abdeckung
kann auch mit Dichtlippen aus Gummi, Silikon oder anderen geeigneten Materialien ausgestattet
sein, gegen die die Stoppleisten gezogen bzw. gedrückt werden und die die Dichtungswirkung,
die von den Stoppleisten ausgeht, insbesondere wenn diese als Kederleisten ausgebildet
sind, verstärken.
[0057] In Fig. 8 ist das Gehäuse 22 einer erfindungsgemäßen Steuereinheit 20 schematisch
dargestellt, sowie zwei Schnittansichten entlang Schnittebenen A-A und B-B, die in
der zentralen Ansicht kenntlich gemacht sind.
[0058] Das Gehäuse 22 umschließt einen Innenraum 31, in dem Steuerelektronik 34 angeordnet
ist, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 8 nicht dargestellt ist. An einer
Seite, hier oben dargestellt, umschließt das Gehäuse 22 eine seitliche Aufnahme 25,
die zur Aufnahme einer Seite eines Flächenbeleuchtungskörpers 50 dient. Diese seitliche
Aufnahme 25 ist durch eine Seitenwand des Gehäuses 22 vom Innenraum 31 des Gehäuses
abgetrennt. In dieser seitlichen Aufnahme 25 sind Zugaufnahmezapfen 24 als Teil des
Gehäuses 22 bzw. fest mit dem Gehäuse 22 verbunden angeordnet, auf die die Ösen 54
des Flächenbeleuchtungskörpers 50 aufgeschoben werden. Der Flächenbeleuchtungskörper
50 wird anschließend mit Sicherungsscheiben 28 auf den Zugaufnahmezapfen 24 gesichert.
Die Verbindung mit den Zugaufnahmezapfen 24 sorgt dafür, dass Zugbelastungen des Flächenbeleuchtungskörpers
50 vorwiegend auf das Gehäuse 22 der Steuereinheit 20 übertragen werden, nicht aber
auf die elektrische Verbindung zu der Steuerelektronik.
[0059] Für die elektrische Verbindung der Leuchtdioden oder anderen Leuchtmitteln des Flächenbeleuchtungskörpers
50 mit der Steuerelektronik 34 weist der Flächenbeleuchtungskörper 50 an der Seite,
die mit dem Gehäuse 22 verbunden wird, eine flexible Leiterplatte 55 auf, die Lötpunkte
oder andere Verbindungsmittel aufweist, mit denen die Leitungen, die zu den Leuchtmitteln
führen, verbunden werden. Die flexible Leiterplatte 55 umfasst eine oder ist verbunden
mit einer flexiblen Leiterplattenzunge 57, die elektrische Leiterbahnen aufweist,
die in Verbindungspunkten, beispielsweise Lötpunkten, am Ende der Leiterplattenzunge
57 enden. Diese Leiterplattenzunge 57 muss von außen in den Innenraum 57 eingeführt
werden.
[0060] Um diese Durchführung sowohl hermetisch als auch belastungsfest auszugestalten, weist
sie mehrere Komponenten auf. Zunächst wird die Leiterplattenzunge 57 durch einen schmalen
Schlitz 26 in der Seitenwand, die den Innenraum 31 des Gehäuses 22 eingrenzt, geführt.
Dort gelangt die Leiterplattenzunge 57 allerdings nicht direkt in den Innenraum 31,
sondern zunächst in einen Hohlraum 27, der von der Seitenwand des Gehäuses 22 und
einer Innenwandung 27' direkt hinter dem Schlitz 26 gebildet wird. Die Innenwandung
27` steht der Leiterplattenzunge 57 im Weg, so dass sie gebogen werden muss, um um
die Innenwandung 27` herum geführt zu werden. Der Hohlraum 27 ist in der Richtung
der Biegung der Leiterplattenzunge 57 zum Innenraum 31 hin offen und bildet die Form
einer Wanne, die sich besonders gut eignet, um kontrolliert mit einer Dichtmasse verfüllt
zu werden. Die Geometrie dieser durch die Innenwandung 27` gebildeten Schikane ist
im Schnitt A-A gut zu erkennen. Die Leiterplattenzunge 57 vollzieht in diesem Beispiel
zwei 90°-Biegungen, um durch den Schlitz 26 in den Innenraum 31 zu gelangen.
[0061] Der Hohlraum 27 kann nach dem Durchführen der Leiterplattenzunge 57 mit einer aushärtenden
Dichtmasse verfüllt werden, die den Hohlraum 27 vollständig oder wenigstens soweit
ausfüllt, dass eine hermetische Abdichtung des Schlitzes 26 erfolgt. Gleichzeitig
umschließt die Dichtmasse die Leiterplattenzunge 57 gerade in dem gebogenen Teil,
so dass Zugbelastungen von außen in die Dichtmasse und somit in das Gehäuse 22 abgeleitet
werden und nicht auf die elektrische Kontaktierung der Leiterplattenzunge 57 mit einer
Leiterplatte 35 der Steuerelektronik. Ferner schützt diese Geometrie der Abdichtung
die Leiterplattenzunge 57 auch davor, aus der Dichtmasse herausgezogen zu werden.
[0062] Neben dem Hohlraum 27 ist ein zweiter, kleinerer Hohlraum (ohne Bezugszeichen) vorgesehen,
der in gleichartiger Art und Weise zur Durchführung einer weiteren, schmaleren Leiterplattenzunge
verwendbar ist, der beispielsweise für eine weitere Folientastatur verwendet werden
kann.
[0063] Im unteren Teil der Fig. 8 sowie dem Schnitt B-B ist dargestellt, dass eine Leiterplattenzunge
33 einer in Fig. 8 nicht dargestellten Folientastatur 32 in ähnlicher Weise durch
eine mit einer Dichtmasse zu füllenden Schikane geführt wird, die durch einen wannenförmigen
Hohlraum 29 gebildet wird, der von der Außenwand des Gehäuses und einer Innenwandung
29' abgegrenzt wird und zu einer Seite hin zum Innenraum 31 des Gehäuses 22 der Steuereinheit
20 offen ist. Dieser Hohlraum 29 bildet eine Schikane für die Leiterplattenzunge 33
und ist ebenfalls durch eine Dichtmasse verfüllbar, um einen entsprechenden Schlitz
für die Leiterplattenzunge 33 hermetisch abzudichten.
[0064] In den Ecken des Innenraums 31 des Gehäuses 22 sind außerdem Erhebungen von der Bodenplatte
zur Aufnahme der Enden von Schrauben, die mit Gewindetunneln durch die Gehäusewanne
gebracht werden. Damit liegen die Schrauben physisch extern der Gehäusewanne und erhalten
die hermetische Abriegelung nach außen.
[0065] Die Figuren 9 und 10 zeigen verschiedene perspektivische Ansichten des Gehäuses 22
aus Fig. 8, die unter anderem dem Schlitz 26 (Fig. 9) sowie die Geometrie des wannenförmigen
Hohlraums 27 (Fig. 10). Während in Fig. 9 die Leiterplattenzungen 33, 57 weggelassen
sind, sind sie in Fig. 10 dargestellt. Ebenfalls ist in Fig. 9 besonders gut die seitliche
Aufnahme 25 zu sehen, die durch eine Wand vom Innenraum 31 des Gehäuses 22 der Steuereinheit
20 abgetrennt ist, mit Ausnahme des Schlitzes 26, dessen Abdichtung in der beschriebenen
Weise mittels einer Verfüllung des Hohlraums 27 erfolgt.
[0066] Ein weiteres Detail, das die Einsatzmöglichkeiten der Beleuchtungseinheit 10 vergrößert,
ist eine Öffnung 37 in der zur Aufnahme für den Flächenbeleuchtungskörper 50 zugewandten
Seitenwand, die in Fig. 9 von außen und in Fig. 10 von innerhalb des Gehäuses 22 zu
sehen ist. Diese Öffnung 37 nimmt eine Druckmembran auf, die zur Kompensation unterschiedlicher
Drücke von außen ausgelegt ist. Dies kann von niedrigerem Druck in großer Höhe, beispielsweise
in den Bergen oder in einem Flugzeug, bis hin zu höherem Druck unter Wasser reichen.
Die Druckmembran kann dafür beispielsweise für eine Wassersäule, also Tauchtiefe,
von 2 m ausgelegt sein.
[0067] Die Öffnung 37 hat von außen einen größeren Durchmesser als von innerhalb des Gehäuses
22 und weist daher an seiner Außenseite einen ringförmigen vertieften Bereich auf,
in den eine runde Druckmembran mit einem wasserfesten Klebstoff befestigt werden kann,
die die erforderliche Schutzklasse zur Wasserdichtigkeit aufweist.
[0068] Zusätzlich kann ein rahmenversteifendes System für den in den Figuren 8 bis 10 nicht
dargestellten flexiblen Flächenbeleuchtungskörper 50 vorgesehen sein. Ein solches
System kann beispielsweise mit einem aufblasbaren Schlauch, wie in Fig. 2 gezeigt,
ausgerüstet sein, der in O-Form, U-Form und/oder X-Form am Flächenbeleuchtungskörper
verläuft. Alternativ kann eine Versteifung auch mittels klappbarer Versteifungsstreben
erfolgen. Beispiele für solche Versteifungen sind in der Patentanmeldung
DE 10 2020 116 917 A1 beschreiben. Vorteilhafterweise befinden sich die Rahmenkonstruktionen in solchen
Fällen außerhalb des hermetischen Raums des Gehäuses 22 der Steuereinheit 20. Ein
Anschlag von Versteifungsstreben könnte beispielsweise an einem überstehenden Teil
des Gehäuses 22 oder der Gehäuseabdeckung 23 angeordnet bzw. fixiert sein, oder eine
Gebläseeinheit zum Aufpumpen einer schlauchbasierten Versteifung, so dass der Innenraum
31 der Steuereinheit 20 wasserdicht bleibt.
[0069] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 10
- Beleuchtungseinheit
- 20
- Steuereinheit
- 22
- Gehäuse
- 23
- Gehäuseabdeckung
- 24
- Zugaufnahmezapfen
- 25
- seitliche Aufnahme
- 26
- Schlitz
- 27
- Hohlraum
- 27'
- Innenwandung
- 28
- Sicherungsscheibe
- 29
- Hohlraum
- 29'
- Innenwandung
- 30
- Batterie
- 31
- Innenraum
- 32
- Folientastatur
- 33
- flexible Leiterplattenzunge
- 34
- Steuerelektronik
- 35
- Leiterplatte
- 36
- drahtlose Kommunikationsschnittstelle
- 37
- Öffnung für Druckmembran
- 38
- Pumpe
- 40
- Fernbedienungseinheit
- 50
- Flächenbeleuchtungskörper
- 52
- Rand
- 54
- Öse
- 55
- flexible Leiterplatte
- 56
- leuchtaktive Fläche
- 57
- flexible Leiterplattenzunge
- 58
- LED-Leuchtmittel
- 59
- Platine
- 60
- elektrische Leitungen
- 65
- Fixiermittel
- 70
- versteifbarer Rahmen in O-Form
- 72
- versteifbarer Rahmen in U-Form
- 76
- Befestigungsstellen
- 80
- Schaltungsträger
- 82
- Kühlschicht
- 84
- regen- und schmutzabweisende Schicht
- 86
- Diffusionsschicht
- 88
- wasserdichte Beschichtung
- 90
- reflektierende Schicht
1. Beleuchtungseinheit (10), umfassend einen flexiblen Flächenbeleuchtungskörper (50)
und eine Steuereinheit (20), wobei der Flächenbeleuchtungskörper (50) ein flächiges
Trägermaterial mit einem, insbesondere textilbasierten, flexiblen flächigen Schaltungsträger
(80) umfasst, der auf einer Vorderseite mit einer Mehrzahl von Leuchtmitteln (58)
bestückt ist, die durch im oder am Schaltungsträger (80) ausgebildete elektrische
Leitungen (60) verschaltet sind, wobei die Steuereinheit (20) zur Stromversorgung
und Steuerung der Mehrzahl von Leuchtmitteln (58) ausgebildet ist und ein an einem
Rand des Flächenbeleuchtungskörpers (50) angeordnetes und mit diesem mechanisch verbundenes
Gehäuse (22) mit elektrischen und/oder elektronischen Komponenten und Leitungen umfasst,
wobei der Schaltungsträger (80) des Flächenbeleuchtungskörpers (50) zur Verbindung
mit der Steuereinheit (20) wenigstens eine längliche flexible Leiterplattenzunge (57)
mit Leiterbahnen aufweist, die durch einen Schlitz (26) in einer Wand des Gehäuses
(22) der Steuereinheit (20) in die Steuereinheit (20) hineingeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (22) innenseitig zum Schlitz (26) eine Innenwandung (27`) umfasst, die
mit der den Schlitz (26) aufweisenden Wand des Gehäuses (22) einen Hohlraum (27) definiert,
der an einer Seite zu einem Innenraum (31) des Gehäuses (22) hin offen ist und eine
Schikane bildet, durch die die Leiterplattenzunge (57) von außerhalb des Gehäuses
(22) nach innerhalb des Gehäuses (22) unter wenigstens einer Biegung, insbesondere
einer S-förmigen Biegung, geführt ist, wobei der Hohlraum (27) mit der hindurchgeführten
Leiterplattenzunge (57) mit einer Dichtmasse verfüllt ist.
2. Beleuchtungseinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand des Flächenbeleuchtungskörpers (50) in dem Gehäuse (22) der Steuereinheit
(20) abschnittsweise aufgenommen ist, wobei das Gehäuse (20) ein Zugentlastungsmittel
(24) umfasst, das Zugspannungen zwischen dem Gehäuse (22) der Steuereinheit (20) einerseits
und dem Flächenbeleuchtungskörper (50) andererseits aufnimmt und von der Durchführung
der Leiterplattenzunge (57) durch die Schikane, insbesondere von den elektrischen
Verbindungen zwischen der Steuereinheit (20) und dem Flächenbeleuchtungskörper (50),
fernhält.
3. Beleuchtungseinheit (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugentlastungsmittel (24) als Klemmeinrichtung oder als Reihe von zwei oder mehr
Zugaufnahmezapfen (24) ausgebildet ist, die durch eine passend zur Anordnung der Zugaufnahmezapfen
(24) ausgestaltete Reihe von Ösen (54) in dem Flächenbeleuchtungskörper (50) geführt
sind, wobei insbesondere das Trägermaterial im Bereich der Ösen (54) verstärkt ausgeführt
ist, insbesondere durch eine Doppellage des flexiblen flächigen Schaltungsträgers
(80).
4. Beleuchtungseinheit (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ösen (54) als Sicherungsscheiben (24) ausgebildet sind oder Sicherungsscheiben
(24) umfassen oder durch Sicherungsscheiben (24) gesichert sind, die nach dem Aufschieben
auf die Zugaufnahmezapfen (24) ein Zurückrutschen verhindern.
5. Beleuchtungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr Teile des Gehäuses (22) der Steuereinheit mittels einer entlang ihren
Stoßkanten eingebrachten Dichtmasse wasserdicht gegeneinander abgedichtet sind.
6. Beleuchtungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenbeleuchtungskörper (50) an einer Rückseite des Schaltungsträgers (80)
eine flexible flächige Kühlschicht (82) aufweist, die mit dem Schaltungsträger (80)
mechanisch oder stofflich verbunden ist, und/oder eine regen- und schmutzabweisende
Schicht (84), wobei insbesondere die Kühlschicht (82) nach außen durch die regen-
und schmutzabweisende Schicht (84) abgeschirmt ist oder als regen- und schmutzabweisende
Schicht (84) ausgebildet ist, und/oder an einer Vorderseite des Schaltungsträgers
(80) eine, insbesondere abnehmbare, Diffusionsschicht (86) und/oder ein Richtgitter
aufweist und/oder dass der Schaltungsträger (80) unterhalb der Leuchtmittel (58) mit
einer reflektierenden Oberfläche, insbesondere einer Aluminiumschicht, versehen ist.
7. Beleuchtungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltungsträger (80) mit den Leuchtmitteln (58) und den elektrischen Leitungen
(60) mit einer wasserdichten Beschichtung (88), insbesondere Silikon, einem Lack oder
einem Laminat, beschichtet ist, wobei die wasserdichte Beschichtung insbesondere auch
die flexible Leiterplattenzunge wenigstens bis in das Gehäuse der Steuereinheit hinein
bedeckt.
8. Beleuchtungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20), insbesondere wasserdichte, Bedienelemente, insbesondere eine
Folientastatur (32), umfasst und/oder eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle (36)
umfasst, über die die Steuereinheit (20) mittels einer Fernbedienungseinheit (40)
oder ein mobiles Endgerät fernbedienbar ist.
9. Beleuchtungseinheit (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Folientastatur (32) zur elektronischen Verbindung mit elektrischen oder elektronischen
Komponenten im Gehäuse (22) eine längliche flexible Leiterplattenzunge (33) mit Leiterbahnen
aufweist, die durch einen weiteren Schlitz in einer Wand des Gehäuses (22) und ein
mit einer Dichtmasse verfüllten Hohlraum (29), der eine Schikane für die Leiterplattenzunge
(33) bildet, in das Gehäuse (22) geführt ist.
10. Beleuchtungseinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Wand des Gehäuses (22) der Steuereinheit (20) eine Öffnung (37) mit einer
Druckmembran vorgesehen ist, die wasserdicht mit einem Rand der Öffnung (37) verbunden
ist, wobei die Druckmembran insbesondere bis zu einer Wassersäule von 2 m ausgelegt
ist.
11. Verfahren zum Herstellen einer Beleuchtungseinheit (10) mit einem flexiblen Flächenbeleuchtungskörper
(50) und einer Steuereinheit (20), insbesondere einer Beleuchtungseinheit (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, mit den folgenden Schritten:
- Anordnen des flexiblen Flächenbeleuchtungskörpers (50) am Rand eines Gehäuses der
Steuereinheit (20),
- Durchfädeln einer länglichen flexiblen Leiterplattenzunge (57) des flexiblen Flächenbeleuchtungskörpers
(50) durch einen Schlitz (26) in einer Wand des Gehäuses (22) der Steuereinheit (20)
und einen eine Schikane bildenden Hohlraum (27), der von einer Innenwandung (27`)
mit der den Schlitz (26) aufweisenden Wand des Gehäuses (22) definiert ist, und
- Herstellen einer hermetischen Dichtung durch Verfüllen des die Schikane bildenden
Hohlraums (27) einschließlich der durchgefädelten Leiterplattenzunge (57) mit einer
Dichtmasse.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Durchfädeln und vor oder nach dem Herstellen der hermetischen Dichtung eine
elektrische Verbindung zwischen einer oder mehreren Kontaktflächen auf der Leiterplattenzunge
(57) und einer oder mehreren elektrischen oder elektronischen Komponenten im Gehäuse
(22) der Steuereinheit (20) hergestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Flächenbeleuchtungskörper (50) nach dem Anordnen und vor oder nach dem
Durchfädeln und vor oder nach dem Herstellen einer hermetischen Dichtung mit dem Gehäuse
(22) verbunden wird, wobei insbesondere eine Zugentlastung der Durchführung der Leiterplattenzunge
(57) durch die hermetische Dichtung realisiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bedienelement, insbesondere eine Folientastatur (32), am Gehäuse (22) der Steuereinheit
(20) angebracht wird, wobei eine längliche flexible Leiterplattenzunge (33) des Bedienelements
(32) durch einen Schlitz und einen direkt gehäuseeinwärts des Schlitzes angeordneten
und als Schikane ausgebildeten Hohlraum (29) in das Gehäuse (22) eingefädelt wird
und die Durchführung anschließend durch Vergießen des die Schikane bildenden Hohlraums
(29) mit einer Dichtmasse hermetisch abgedichtet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass einige oder alle der in den Ansprüchen 11 bis 14 genannten Verfahrensschritte mit
einem wenigstens teilweise offenen Gehäuse (22) der Steuereinheit (29) erfolgen und
das Gehäuse (22) nach einer Vollendung der hermetischen Verbindung oder Verbindungen
geschlossen wird, wobei insbesondere zwei oder mehr Teile des Gehäuses (22) vor dem
Schlie-βen mittels einer entlang ihren Stoßkanten eingebrachten Dichtmasse gegeneinander
abgedichtet werden.