[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer Service-Maßnahme bei
einem Kontrollgehäuse eines Kältemoduls sowie Kältemodul.
[0002] Das Kältemodul weist ein Kontrollgehäuse auf, welches bis auf eine daran angeschlossenen
Ableitung gasdicht ist. Über die Ableitung wird Kältemittel, welches bei einer Leckage
aus dem Kältemittelkreislauf austritt in einen nicht sicherheitskritischen Umgebungsbereich
abgeleitet.
[0003] Ein derartiges Kältemodul sowie eine Kältemittelanlage mit einem solchen Kältemodul
ist aus der
EP 4 194 769 A1 zu entnehmen.
[0004] Eine Kältemittelanlage weist allgemein einen Kältemittelkreislauf auf, welcher zwei
Wärmetauscher, nämlich einen Verdampfer sowie einen Kondensator und weiterhin einen
Verdichter sowie ein Expansionsventil aufweist. Im Kältemittelkreislauf strömt im
Betrieb ein Kältemittel.
[0005] Während der Nutzungsdauer von Kältemittelanlagen kann es aus verschiedensten Gründen
zu Kältemittelleckagen kommen, die bei innerhalb von Gebäuden aufgestellten Kältemittelanlagen
(Indoor-Anlagen), direkt in den Aufstellraum einwirken können. Je nach Aufstellung
und Verwendung der Kältemittelanlage können mehrere Räume oder sogar das komplette
Gebäude mit entweichendem Kältemittel aus Kältemittelleckagen beaufschlagt sein. Das
entweichende Kältemittel tritt dabei gasförmig aus. Dies kann zu gesundheitsschädlichen
oder toxischen Konzentrationen für Lebewesen führen. Eine Zersetzung von einigen Kältemittelgasen
an heißen Oberflächen kann weiterhin zu toxischen Zersetzungsprodukten führen.
[0006] Darüber hinaus besteht bei der Verwendung von leicht oder schwer brennbaren Kältemitteln,
wie beispielsweise bei der Verwendung von Propan (R-290) das Risiko einer Verpuffung,
Explosion oder eines Brandes, sofern zündfähige Gemische mit Zündquellen zeitgleich
wirken.
[0007] Um ein Austreten von Kältemittel in den Aufstellraum zu vermeiden, ist gemäß der
der
EP 4 194 769 A1 ein Kältemodul mit einem gasdichten Kontrollgehäuse vorgesehen, in dem zumindest
Teile des Kältemittelkreislaufes und vorzugsweise der gesamte Kältemittelkreislauf
angeordnet sind. Am Kontrollgehäuse ist eine Ableitung angebracht, über die im Falle
einer Leckage das Kältemittel in eine äußere Umgebung entweichen kann, sodass eine
gefährliche oder gesundheitskritische Anreicherung des Kältemittels insbesondere im
Aufstellraum zuverlässig vermieden ist.
[0008] Vor dem Hintergrund der möglichen Gefahrensituation im Falle einer Leckage von Kältemittel
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die Funktionssicherheit des
Kontrollgehäuses und der Ableitung sicherzustellen und weiterhin sicherzustellen,
dass Service-Maßnahmen betriebssicher durchgeführt werden können.
[0009] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zur Durchführung
einer Service-Maßnahme bei einem Kontrollgehäuse eines Kältemoduls, wobei in dem Kontrollgehäuse
zumindest einige Komponenten eines Kältemittelkreislaufes angeordnet sind und wobei
das Kontrollgehäuse bis auf eine angeschlossene Ableitung gasdicht ausgebildet ist
und einen Serviceanschluss für eine Gasleitung aufweist. Zur Durchführung der Service-Maßnahme
wird an dem Serviceanschluss eine Gasleitung angeschlossen und über die Gasleitung
wird dem Kontrollgehäuse Gas zugeführt oder aus dem Kontrollgehäuse Gas abgesaugt.
[0010] Das Kältemodul ist Teil einer Kältemittelanlage, wie sie beispielsweise insbesondere
in der zuvor genannten
EP 4 194 769 A1 beschrieben ist. Die Kältemittelanlage ist insbesondere als eine Wärmepumpenanlage
ausgestaltet, die vorzugsweise sowohl in einem Heizbetrieb als auch in einem Kühlbetrieb
betrieben werden kann. Die Wärmepumpenanlage ist beispielsweise als eine Sole-Wasser-Wärmepumpenanlage
oder alternativ als eine Luft/Wasser-Wärmepumpenanlage ausgebildet.
[0011] Die Ableitung ist speziell als eine Rohrleitung ausgebildet und bildet einen Strömungsweg
vom Inneren des Kontrollgehäuses bis in einen nicht sicherheitskritische Außenbereich,
beispielsweise die Umgebung. Bei der Ableitung handelt es sich insbesondere um einen
offenen Strömungsweg, in dem keine aktiven Komponenten angeordnet sind, insbesondere
keine, die den Strömungsweg vom Kontrollgehäuse in den Außenbereich versperren. Im
Falle eines Überdrucks im Kontrollgehäuse, beispielsweise in Folge eines Austritts
von Kältemittel, kann dieses allein infolge des Überdrucks und automatisch in den
Außenbereich abströmen.
[0012] Bei einer derartigen Kältemittelanlage werden auch Service-Maßnahmen durchgeführt,
insbesondere im Falle eines Defektes, beispielsweise einer Kältemittel-Leckage. Sofern
im Rahmen einer solchen Service-Maßnahme die im Inneren des Kontrollgehäuses angeordneten
Komponenten des Kältemittelkreislaufes bzw. der Kältemittelkreislauf überprüft werden
sollen, muss das Kontrollgehäuse, welches üblicherweise als ein verschließbares Gehäuse
ausgebildet ist, geöffnet werden. Beim Öffnen muss dabei sichergestellt sein, dass
für das Servicepersonal keine Gefahr besteht, beispielsweise durch im Kontrollgehäuse
befindliches Kältemittel. Im Anschluss an die Service-Maßnahme muss sichergestellt
sein, dass das Kontrollgehäuse wieder gasdicht verschlossen wird.
[0013] Unter gasdicht wird vorliegend verstanden, dass aus dem Kontrollgehäuse kein Gas
in die unmittelbare Umgebung und damit in den Aufstellraum des Kältemoduls austreten
kann, sodass kein brennbares Gas-Luft-Gemisch entstehen kann Ein Austritt von Gas
ist lediglich über die Ableitung und dann in den nicht sicherheitskritischen Außenbereich
ermöglicht.
[0014] Durch die Bereitstellung eines speziellen, separaten Serviceanschlusses, der nur
im Servicefall, nicht jedoch im Normalbetrieb benutzt wird sowie durch den Anschluss
einer Gasleitung an diesen Serviceanschluss zur Durchführung der Service-Maßnahme
werden die Voraussetzungen für eine gefahrlose Durchführung der Service-Maßnahme geschaffen
und es wird eine Überprüfung der Funktionssicherheit des Kontrollgehäuses und der
Ableitung mittels einer Druckprüfung ermöglicht. In allen Fällen wird hierzu über
die Gasleitung dem Kontrollgehäuse Gas zugeführt oder aus diesem abgesaugt.
[0015] Bei dem Serviceanschluss handelt es sich insbesondere um einen Kupplungsanschluss,
an dem die Gasleitung reversibel und wiederholt anschließbar ist. Beispielsweise handelt
es sich um eine Steckkupplung oder auch um eine Schraubkupplung. Der Serviceanschluss
weist dabei ein integriertes Ventil auf, welches im Normalbetrieb des Kältemoduls
verschlossen ist, so dass das Kontrollgehäuse gasdicht ist. Lediglich bei der Durchführung
einer Service-Maßnahme wird das Ventil geöffnet, sodass über die angeschlossene Gasleitung
Gas eintreten oder austreten kann.
[0016] Bevorzugt handelt es sich bei dem Ventil um ein selbstsperrendes Ventil, welches
lediglich dann geöffnet ist, wenn die Gasleitung angeschlossen ist. Bevorzugt wird
das Ventil automatisch geöffnet, wenn die Gasleitung angeschlossen wird und schließt
wieder automatisch, wenn die Gasleitung entfernt wird. Bevorzugt weist das Ventil
ein Verschlusselement auf, welches federbelastet gegen einen Ventilsitz gedrückt und
dadurch in der Schließposition gehalten wird. Bei angeschlossener Gasleitung ist das
Verschlusselement gegen die Federkraft in einer Offenstellung gehalten. Bei geöffnetem
Ventil ist dieses insbesondere in beide Strömungsrichtung durchströmbar.
[0017] Durch die Bereitstellung des Serviceanschlusses am Kontrollgehäuse kann daher eine
Service-Maßnahme in einfacher Weise und problemlos durchgeführt werden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird im Rahmen der Service-Maßnahme das Kältemodul
und speziell das Kontrollgehäuse zusammen mit der Ableitung im Hinblick auf ihre Funktionssicherheit
und Funktionsfähigkeit überprüft. Hierzu werden in bevorzugter Ausgestaltung folgende
Schritte durchgeführt, mit denen eine Unterdruckprüfung oder eine Überdruckprüfung
durchgeführt wird, um die Dichtheit des Kontrollgehäuses und auch die Funktionsfähigkeit
der Ableitung zu überprüfen:
- a) Anschließen der Gasleitung an den Serviceanschluss des Kontrollgehäuses,
- b) dichtes Verschließen der Ableitung,
- c) Einstellen eines gewünschten Innendrucks im Kontrollgehäuse mit Hilfe der Gasleitung,
- d) Überprüfen des Innendrucks Im Kontrollgehäuse.
[0019] Zur Einstellung des gewünschten Innendrucks wird über die Gasleitung Gas zugeführt
(zur Einstellung eines Überdrucks) bzw. Gas entzogen (zum Einstellen eines Unterdrucks).
In beiden Fällen wird eine Differenzdruck zur Umgebung eingestellt, in die die Ableitung
mündet, und damit zum Atmosphärendruck.
[0020] Der Innendruck wird vorzugsweise mit Hilfe einer Pumpe eingestellt, mit deren Hilfe
über die Gasleitung ein Gas, insbesondere Umgebungsluft, zugeführt wird.
[0021] Um die Funktionssicherheit, insbesondere die Dichtheit des Kontrollgehäuse sowie
der daran angeschlossenen Ableitung zu prüfen, wird der eingestellte Innendruck im
Hinblick auf eine Druckänderung gegenüber dem zuvor eingestellten Innendruck überprüft.
Im Falle einer Druckänderung, welche einen Schwellwert überschreitet, wird bevorzugt
eine Warnmeldung ausgegeben, dass keine ausreichende Dichtigkeit gewährleistet ist.
[0022] Für das dichte Verschließen der Ableitung ist bevorzugt ein Verschlusselement vorgesehen,
beispielsweise ein Sperrventil, über das die Ableitung verschlossen wird.
[0023] Das Verschlusselement ist insbesondere an einer Ausströmöffnung der Ableitung angebracht,
sodass bei der beabsichtigten Druckprüfung auch zugleich die komplette Ableitung,
also das komplette Rohrsystem bis zur Ausströmöffnung überprüft wird.
[0024] Bevorzugt handelt es sich bei dem Verschlusselement dabei um ein temporäres Verschlusselement,
welches lediglich für die Durchführung der Überprüfung der Funktionsfähigkeit angebracht
wird. Beispielsweise handelt es sich bei dem Verschlusselement um einen Verschlussstopfen
oder eine Abschlussmuffe, über die die Ausströmöffnung der Ableitung verschlossen
wird.
[0025] Alternativ kann auch ein festinstalliertes Verschlusselement angebracht sein, welches
jedoch beim Normalbetrieb des Kältemoduls dauerhaft offen ist und nur bei der Durchführung
der Druckprüfung temporär verschlossen wird.
[0026] Im Anschluss an eine derartige Druckprüfung wird in bevorzugter Weiterbildung die
Ableitung wieder geöffnet, d. h. das Verschlusselement wird wieder geöffnet, indem
beispielsweise der Verschlussstopfen oder die Abschlussmuffe entfernt wird. Nach dem
Öffnen wird geprüft, ob und wie der Innendruck im Kontrollgehäuse sich wieder an den
Atmosphärendruck angleicht. Es wird also hierbei geprüft, ob der durch die Ableitung
gebildete Strömungsweg frei ist und sich der Druck im Kontrollgehäuse über die Ableitung
wieder dem Druck in der Umgebung, wo die Auslassöffnung der Ableitung angeordnet ist,
angleicht. Insbesondere wird auch geprüft, ob dies in einer vorgegebenen Zeitdauer
erfolgt, die bei einem offenen Strömungsweg zu erwarten ist.
[0027] Bei der Druckprüfung wird nach einer vorbestimmten Prüfdauer der Innendruck gemessen
und es wird eine Druckänderung seit Einstellen des gewünschten Innendrucks ermittelt.
Es wird also überprüft, ob die zuvor eingestellte Druckdifferenz zwischen dem Innendruck
und dem Atmosphärendruck abnimmt. Die Prüfdauer beginnt insbesondere ab dem Zeitpunkt,
zu dem der gewünschte Innendruck eingestellt ist und kein zusätzliches Gas mehr zugeführt
oder entnommen wird. Sofern die Abnahme der Druckdifferenz einen vorgegebenen Grenzwert
überschreitet, wird ein Warnsignal abgegeben. Die Prüfdauer beträgt beispielsweise
zumindest 30 Sekunden, vorzugsweise zumindest 1 Minute oder auch mehrere Minuten,
beispielsweise 1-15 Minuten. Hierdurch ist sichergestellt, dass das Kontrollgehäuse
auch langfristig dichthält.
[0028] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante wird ein Überdruck eingestellt und es wird
eine Überdruckmessung durchgeführt. Hierzu wird vorzugsweise ein Inertgas, insbesondere
Stickstoff eingebracht. Bevorzugt wird ein Überdruck von 0,5 bar bis 1 bar gegenüber
dem Atmosphärendruck eingestellt.
[0029] Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante wird ein Unterdruck eingestellt und es wird
also eine Unterdruckmessung durchgeführt. Bevorzugt wird ein Unterdruck von mindestens
0,5 bar gegenüber dem Atmosphärendruck eingestellt.
[0030] Insbesondere im Falle einer festgestellten Kältemittel-Leckage ist ein Zugang zum
Kältemittelkreislauf im Rahmen der Service-Maßnahme erforderlich. Eine Kältemittel-Leckage
kann beispielsweise durch einen Kältemittel-Detektor oder auf andere Weise ermittelt
werden. Speziell um in einem solchen Fall eine Gefährdung für das Servicepersonal
auszuschließen ist in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Spülen des Kontrollgehäuses
mit einem Spülgas für eine vorgegebene Spüldauer vorgesehen. Hierzu wird über die
Gasleitung das Spülgas, insbesondere wiederum ein Inertgas wie beispielsweise Stickstoff
in das Kontrollgehäuse eingebracht. Anders als bei der Druckprüfung ist die Ableitung
offen, so dass das Kontrollgehäuse von dem Spülgas durchströmt wird und dabei eventuelle
Kältemittel-Reste mit ausgetragen werden.
[0031] Für den Spülvorgang wird insbesondere eine Pumpe eingesetzt, mit deren Hilfe das
Spülgas, insbesondere die Umgebungsluft, dem Kontrollgehäuse zugeführt wird. Insbesondere
wird hierfür ein mobiles Servicemodul eingesetzt, welches die Pumpe aufweist.
[0032] Die Spüldauer, also die Zeitdauer, während der das Spülgas eingebracht wird, und/oder
ein Spülvolumen, also die Menge des Spülgases, welches eingebracht wird, ist bevorzugt
vorgegeben, und zwar insbesondere in Abhängigkeit des Volumens des Kontrollgehäuse
sowie des daran angeschlossenen Rohrsystems der Ableitung.
[0033] Gemäß einer optionalen Ausgestaltung wird das Spülen mit dem Spülgas in Abhängigkeit
einer momentanen Kältemittel-Konzentration durchgeführt und insbesondere gesteuert.
Die Kältemittel-Konzentration wird dabei bevorzugt mithilfe eines Kältemittel-Detektors
erfasst, welcher vorzugsweise lediglich temporär und insbesondere lediglich für bzw.
während des Spülvorgangs an der Ableitung angebracht ist. Bevorzugt ist der Detektor
im Bereich der Ausströmöffnung der Ableitung und zwar vorzugsweise unmittelbar an
der Ausströmöffnung angebracht. An der Ausströmöffnung tritt das Gas in den nicht
sicherheitskritischen Bereich (Umgebung) aus. Durch diese Maßnahme wird die erforderliche
Menge des Spülgases an die aktuelle Situation und an die aktuellen Erfordernisse angepasst
und gleichzeitig wird sichergestellt, dass das Kontrollgehäuse und die Ableitung ausreichend
gespült sind. Das Spülen wird beispielsweise beendet, wenn ein vorgegebener Grenzwert
für die Kältemittel-Konzentration unterschritten wird.
[0034] Die zuvor beschriebene Druckprüfung wird insbesondere nachfolgend zu einer Service-Maßnahme
durchgeführt, bei der ein Zugang zu den im Kontrollgehäuse angeordneten Komponenten
des Kältemittelkreislaufs erfolgte, und / oder Nachfolgend zu dem zuvor beschriebenen
Spülen durchgeführt. Insbesondere wird die Druckprüfung nachfolgend zu einer Service-Maßnahme
durchgeführt, bei dem das Kontrollgehäuse geöffnet wird. Mittels der Druckprüfung
wird daher nach einem erneuten Verschließen des Kontrollgehäuses überprüft, ob dieses
wieder dicht verschlossen ist.
[0035] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung weiterhin gelöst durch ein Kältemodul mit einem
Kontrollgehäuse, in dem zumindest einige Komponenten eines Kältemittelkreislaufes
angeordnet sind, wobei das Kontrollgehäuse bis auf eine angeschlossene Ableitung gasdicht
ausgebildet ist und wobei das Kontrollgehäuse zumindest eines und vorzugsweise mehrere
der folgenden Sicherheitselemente aufweist:
- i.) den zuvor beschriebenen Serviceanschluss zum temporären Anschluss der Gasleitung,
- ii.) eine Sicherheitseinrichtung zur Identifizierung, ob das Kontrollgehäuse korrekt
geschlossen ist,
- iii.) eine Rückschlageinrichtung, welche ausströmseitig an der Ableitung angebracht
ist.
[0036] Insbesondere weist das Kontrollgehäuse zumindest den Serviceanschluss auf. Die weiterhin
angeführte Sicherheitseinrichtung sowie Rückschlageinrichtung sind insbesondere optional.
[0037] Bevorzugt ist weiterhin an der Ausströmöffnung ein Schutzgitter angebracht, welches
als Wetter-, Insekten-, Kleintierschutzgitter ausgeführt ist, um das Eindringen unerwünschter
Fremdkörper zu verhindern.
[0038] Die Funktion und Wirkungsweise sowie bevorzugte Ausgestaltungen des Serviceanschlusses
wurden zuvor bereits näher erläutert.
[0039] Über die Sicherheitseinrichtung wird allgemein sichergestellt, dass nach einer Service-Maßnahme
oder auch bei der Erstmontage ein Betrieb des Kältemoduls und damit der gesamten Kältemittelanlage
nur möglich ist, wenn das Kontrollgehäuse korrekt geschlossen und damit dicht zur
Umgebung hin ist.
[0040] Über die Rückschlageinrichtung wird sichergestellt, dass von der Umgebung keine unerwünschten
Fremdkörper und/oder unerwünscht Fluide/Gase in das Kontrollgehäuse eindringen können.
Das Eindringen unerwünschter Fremdkörper kann ergänzend oder alternativ durch das
erwähnte Schutzgitter erreicht werden. Gleichzeitig ist die Rückschlageinrichtung
derart ausgebildet, dass diese den Strömungsweg nach außen im Falle eines Überdrucks
im Kontrollgehäuse automatisch freigibt.
[0041] Im Hinblick auf die zuvor beschriebene Überprüfung der Funktionsfähigkeit mittels
der Druckprüfung oder auch im Hinblick auf das Spülen des Kontrollgehäuses und der
Ableitung ist in zweckdienlicher Ausgestaltung ein insbesondere mobiles Servicemodul
ausgebildet, welches eine Gasleitung zum Anschluss an den Serviceanschluss sowie eine
Pumpe aufweist, wobei über die Pumpe dem Kontrollgehäuse über die Gasleitung Gas zugeführt
oder abgesaugt werden kann. Unter mobil wird hierbei verstanden, dass das Servicemodul
nicht fester Bestandteil der Kältemittelanlage oder des Kältemoduls ist. Insbesondere
ist es ein tragbares Servicemodul, welches insbesondere von einer Person tragbar ist.
Das mobile Servicemodul wird daher im Servicefall zur Durchführung der Servicemaßnahme
eingesetzt. Über die Pumpe wird hierbei vorzugsweise Umgebungsluft angesaugt, welche
für die Druckprüfung und / oder für das Spülen herangezogen wird.
[0042] An der Ableitung, und insbesondere an deren Ausströmöffnung ist in zweckdienlicher
Ausgestaltung ein Kältemittel-Detektor angebracht, über den die Konzentration von
Kältemittel im über die Ableitung ausströmenden Gas detektiert werden kann. Dieser
wird wie zuvor beschrieben insbesondere beim Spülen herangezogen.
[0043] Die Sicherheitseinrichtung weist optional einen elektrischen Schalter auf, welcher
dazu ausgebildet ist, erst bei einem korrekt verschlossenen Kontrollgehäuse eine Freigabesignal
abzugeben. Dieses Freigabesignal wird dabei insbesondere an eine Steuereinheit übermittelt,
über die der Betrieb des Kältemittelkreislaufes und insbesondere des Kältemoduls sowie
der gesamten Kältemittelanlage gesteuert wird. Ein Betrieb des Kältemittelkreislaufes
erfolgt durch die Steuereinheit bevorzugt erst und nur dann, wenn das Freigabesignal
vorliegt.
[0044] Alternativ oder ergänzend weist die Sicherheitseinrichtung ein optisches Kontrollelement
auf, welches ein nicht korrekt verschlossenen Kontrollgehäuse optisch anzeigt. Hierdurch
kann vom Monteur sofort erkannt werden, ob das Kontrollgehäuse richtig montiert und
verschlossen ist.
[0045] Das Kontrollgehäuse ist üblicherweise innerhalb eines Anlagengehäuses der Kältemittelanlage
angeordnet. Das Anlagengehäuse selbst weist wiederum - ebenso wie das Kontrollgehäuse
- zumindest eine verschließbare Öffnung auf, über die ein Zugang zum Inneren des Anlagengehäuses
ermöglicht ist.
[0046] In bevorzugter Ausgestaltung weist die zuvor erwähnte Sicherheitseinrichtung des
Kontrollgehäuses einen Sperrmechanismus auf, welcher eine korrekte Montage, insbesondere
ein Verschließen des Anlagengehäuses verhindert, sofern das Kontrollgehäuse nicht
korrekt verschlossen ist. Der Sperrmechanismus weist hierzu insbesondere ein mechanisches
Verschlusselement mit einem Sperrriegel auf, welcher derart ausgebildet ist, dass
er bei nicht korrekt verschlossenem Kontrollgehäuse eine Befestigungsstelle für das
Anlagengehäuse sperrt, sodass dieses bzw. ein Gehäusedeckel nicht korrekt platziert
werden kann.
[0047] Die Rückschlageinrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass ein Gaseintritt
über die Ausströmöffnung in Richtung zum Kontrollgehäuse verhindert ist. Hierzu ist
die Rückschlageinrichtung bevorzugt nach Art einer einfachen Rückschlagklappe ausgebildet,
welche innerhalb der Ableitung insbesondere schwenkbeweglich angebracht ist. Die Rückschlagklappe
gibt den Strömungsweg nach außen automatisch frei und sperrt ihn nach innen in Richtung
zum Kontrollgehäuse. Mit einer derartigen Rückschlagklappe wird einer hypothetischen
Gefahrensituation Rechnung getragen, bei der im Falle einer Kältemittel-Leckage am
Ort der Ausströmöffnung sich ein zündfähiges Gemisch anreichert und im Falle einer
Zündquelle zünden kann. Durch die Rückschlagklappe wird ein Rückschlag einer Flamme
in das Innere verhindert.
[0048] Die Rückschlageinrichtung sichert die Ableitung gegenüber einem Eindringen von Fremdkörpern
und/oder Kleintieren in die Ableitung. Damit wird verhindert, dass die Ableitung im
Laufe der Zeit zumindest teilweise verstopfen kann wodurch ihre Funktionsfähigkeit
beeinträchtigt wäre. Hierzu ist beispielsweise ein Gitter speziell als Wetterschutz
und/oder Kleintierschutz angebracht, so dass also verhindert ist, dass Kleintiere,
insbesondere Insekten, in die Ableitung eindringen können.
[0049] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Figur
näher erläutert. Diese zeigt in einer schematisierten, stark vereinfachten Darstellung
eine Kältemodul als Teil einer Kältemittelanlage.
[0050] Bei einer in der Figur ausschnittsweise dargestellten Kältemittelanlage 2 handelt
es sich um eine Indoor-Anlage, die im Inneren eines Gebäudes 4 angeordnet ist. Bei
der Kältemittelanlage 2 handelt es sich insbesondere um eine Wärmepumpenanlage. Sie
weist ein Anlagengehäuse 6 auf, in dem ein Kältemodul 8 angeordnet ist. Dieses weist
ein Kontrollgehäuse 10 auf, in dem zumindest einige Komponenten eines Kältemittelkreislaufes
12 angebracht sind. Bei diesen Komponenten handelt es sich insbesondere um zumindest
einen (ersten) Wärmetauscher, einen Verdichter sowie eine Expansionseinrichtung. Bei
dem ersten Wärmetauscher handelt es sich im Falle einer Wärmepumpenanlage und im Heizbetrieb
um einen Kondensator.
[0051] An dem ersten Wärmetauscher ist ein Verbraucherkreis 14 angeschlossen mit zumindest
einem Verbraucher. Bei diesem handelt es sich insbesondere um eine Raumheizung und/oder
einem Brauchwasserspeicher oder Pufferspeicher. Der Verbraucherkreis 14 ist in der
Figur nur durch zwei Leitungen angedeutet.
[0052] Bei der Wärmepumpenanlage kann es sich um eine Luft/Wasser-Wärmepumpenanlage handeln
oder um eine Sole/Wasser-Wärmepumpenanlage. Bei der Luft/Wasser Wärmepumpenanlage
ist ein zweiter Wärmetauscher (Verdampfer im Heizbetrieb) des Kältemittelkreislaufes
12 typischerweise außerhalb des Kontrollgehäuses 10 angebracht. Im Falle einer Sole/Wasser-Wärmepumpenanlage
ist dieser zweite Wärmetauscher insbesondere innerhalb des Kontrollgehäuses 10 angebracht.
An diesem zweiten Wärmetauscher ist ein als Solekreis 16 bezeichneter Hydraulikkreis
angebracht, welcher in der Figur wiederum lediglich durch zwei Leitungen angedeutet
ist.
[0053] Bei dem Kontrollgehäuse 10 handelt es sich insbesondere um ein zweiteiliges Gehäuse
mit einem Grundteil 18 sowie mit einem Deckelteil 20, die reversibel miteinander verbindbar
und dicht verschließbar sind. Die beiden Teile sind vorzugsweise monolithische Teile
und insbesondere aus Kunststoff, speziell aus einem geschäumten Kunststoff. Am Kontrollgehäuse
10 ist eine Ableitung 22 angebracht welche als Rohrleitung ausgebildet ist und einen
Strömungsweg vom Inneren des Kontrollgehäuses 10 zu einem nicht sicherheitskritischen
Bereich bildet. Der nicht sicherheitskritische Bereich ist im Ausführungsbeispiel
durch die Umgebung U außerhalb des Gebäudes 4 gebildet. In diesem nicht sicherheitskritischen
Bereich weist die Ableitung 22 eine Ausströmöffnung 24 auf.
[0054] Im Ausführungsbeispiel ist an der Ableitung 22 eine Rückschlagklappe 26 als Rückschlageinrichtung
oder zumindest als Teil einer Rückschlageinrichtung angeordnet. Bei der Ableitung
22 handelt es sich insbesondere um eine offene Rohrleitung, die einen offenen Strömungsweg
von dem Kontrollgehäuse 10 zu der Umgebung U bildet. Über die Rückschlagklappe 26
ist lediglich ein Einströmen in umgekehrter Richtung verhindert. Diese öffnet automatisch,
sobald ein Überdruck im Kontrollgehäuse 10 herrscht.
[0055] Weiterhin ist am Kontrollgehäuse 10 ein Serviceanschluss 28 angebracht, welcher insbesondere
ein verschließbares Ventil aufweist.
[0056] An diesem Serviceanschluss 28 ist für eine Service-Maßnahme eine Gasleitung 30 anschließbar
und in der Figur auch angeschlossen. Diese ist im Ausführungsbeispiel mit einem Servicemodul
32 verbunden, über welches Gas in das Kontrollgehäuse 10 eingeleitet oder aus diesem
abgesaugt werden kann. Hierzu weist das Servicemodul 32 zumindest eine geeignete Pumpe
34 auf, die beispielsweise als Überdruckpumpe und/oder Vakuumpumpe ausgebildet ist.
Ergänzend ist bevorzugt innerhalb des Servicemoduls 32 eine Druckmesseinrichtung 36
angeordnet, über die der im Kontrollgehäuse 10 herrschende Innendruck erfasst werden
kann. Alternativ kann auch innerhalb des Kontrollgehäuse 10 eine Druckmesseinrichtung
36 angebracht sein.
[0057] In der Figur ist weiterhin an der Ausströmöffnung 24 ein Verschlusselement 38 angebracht.
Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Verschlussstopfen oder eine Verschlussmuffe,
über die die Ausströmöffnung 24 temporär verschlossen wird. Im Normalbetrieb ist diese
vorzugsweise nicht angebracht. Sie wird nur bei Durchführung der Service-Maßnahme
angebracht.
[0058] Schließlich sind in der Figur noch mehrere Sicherheitseinrichtungen dargestellt.
Zum einen ist als eine erste Sicherheitseinrichtung ein (optionaler) elektrischer
Schalter 40 dargestellt, welcher beispielsweise als Magnetschalter oder auch als Druckschalter
ausgebildet ist. Über diesen wird geprüft und sichergestellt, dass das Kontrollgehäuse
10, also das Grundteil 18 und das Deckelteil 20 korrekt miteinander verbunden sind,
sodass das Kontrollgehäuse 10 korrekt und damit dicht verschlossen ist. In diesem
Fall gibt der Schalter ein entsprechendes Freigabesignal insbesondere an eine hier
nicht näher dargestellte Steuereinrichtung ab, über die der Betrieb der Kältemittelanlage
2 gesteuert wird.
[0059] Als eine zweite Sicherheitseinrichtung ist ein (optionaler) mechanischer Sperrmechanismus
42 dargestellt. Dieser weist einen mechanischen Riegel, Hebel oder sonstige mechanische
Elemente auf, die derart ausgebildet sind, dass ein Verschließen und/oder eine korrekte
Montage des Anlagengehäuses 6 verhindert ist, solange das Kontrollgehäuse 10 nicht
korrekt verschlossen ist.
[0060] Schließlich ist noch als weitere Sicherheitseinrichtung ein optisches Kontrollelement
44 dargestellt, über das eine optische Anzeige erfolgt, ob das Kontrollgehäuse 10
korrekt verschlossen ist. Hierbei kann es sich um ein passives Element, beispielsweise
eine Farbcodierung handeln, die erkennbar ist, wenn das Kontrollgehäuse 10 nicht korrekt
bzw. korrekt verschlossen ist. Alternativ handelt es sich um ein aktives Leuchtelement,
beispielsweise eine LED, welches ein entsprechendes aktives optisches Signal abgibt,
sofern das Kontrollgehäuse 10 nicht korrekt verschlossen ist.
[0061] Zur Überprüfung der Funktionssicherheit des Kontrollgehäuses 10 und der daran angeschlossenen
Ableitung 22 wird als Service-Maßnahme und damit lediglich bei einem temporären Service-Fall
eine Druckprüfung vorgenommen. Hierbei handelt es sich um eine Überdruckprüfung und/oder
eine Unterdruckprüfung. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird an dem Serviceanschluss 28 die Gasleitung 30 angeschlossen. Hierdurch
wird vorzugsweise automatisch ein Strömungsweg in das Innere des Kontrollgehäuses
10 freigegeben. Zuvor oder anschließend wird die Ausströmöffnung 24 dichtend verschlossen.
Hierzu wird insbesondere das Verschlusselement 38 angebracht. Über die Pumpe 34 wird
anschließend im Kontrollgehäuse 10 ein gewünschter Innendruck, beispielsweise ein
Überdruck oder alternativ ein Unterdruck eingestellt. Wird der vorgegebene Innendruck
erreicht, so wird die Pumpe 34 abgeschaltet. Das Kontrollgehäuse 10 mit der daran
angeschlossenen Ableitung 22 definiert - im beschriebenen Anwendungsfall zusammen
mit der Gasleitung 30 - ein abgedichtetes Kontrollvolumen. Über die Druckmesseinrichtung
36 wird der eingestellte Innendruck entweder kontinuierlich überwacht oder nur zu
diskreten Zeitpunkten und insbesondere nach einer vorgegebenen Prüfdauer. Wird innerhalb
der Prüfdauer eine unzulässige Druckänderung zum zuvor eingestellten Innendruck festgestellt,
so ergeht ein Warnsignal, um kenntlich zu machen, dass das Kontrollgehäuse 10 nicht
dicht ist.
[0062] Im Anschluss an die Druckprüfung wird der Strömungsweg über die Ableitung 22 wieder
freigegeben und insbesondere wird das Verschlusselement 38 entfernt. Anschließend
wird insbesondere mit der Druckmesseinrichtung 36 überprüft, ob sich im Kontrollgehäuse
10 wieder der in der Umgebung U herrschende Atmosphärendruck einstellt. Hierbei wird
also überprüft, ob der über die Ableitung 22 definierte Strömungsweg funktionsfähig
ist. Hierbei wird insbesondere auch die Zeitdauer überwacht, bis sich der Atmosphärendruck
wieder einstellt und mit einer zu erwartenden Zeitdauer bei offenem Strömungsweg verglichen.
[0063] Im Falle einer Unterdruckprüfung und einer Ausführungsvariante, bei der die Rückschlagklappe
24 angebracht ist, ist diese zu deaktivieren, d. h. die Rückschlagklappe 24 muss in
einer Stellung arretiert sein, bei der der Strömungsweg nach innen in das Kontrollgehäuse
10 freigegeben ist. Bei einer Ausführungsvariante ohne Rückschlagklappe 24 ist dies
nicht erforderlich.
[0064] Insgesamt erfolgt daher eine zweistufige Prüfung, mit der sowohl die Dichtheit des
Kontrollgehäuses 10 als auch die Funktionsfähigkeit der Strömungsverbindung in die
Umgebung über die Ableitung 22 überprüft wird.
[0065] Sofern es im Rahmen einer Service-Maßnahme erforderlich ist, dass Kontrollgehäuse
10 zu öffnen, insbesondere nachdem eine Kältemittel-Leckage ermittelt wurde, so erfolgt
vor dem Öffnen des Kontrollgehäuses 10 zunächst ein Spülen mit einem Spülgas. Hierzu
wird ähnlich wie bei der Druckprüfung über die Pumpe 34 ein Gas, insbesondere ein
Inertgas wie Stickstoff, in das Kontrollgehäuse 10 eingepumpt. Dieses durchströmt
das Kontrollgehäuse 10 und tritt über die Ableitung 22 wieder aus, die im Unterschied
zur Druckprüfung nicht verschlossen ist. Nach einem ausreichenden Spülen kann das
Kontrollgehäuse 10 gefahrlos geöffnet werden. Insbesondere wird so lange gespült,
bis eine maximal zulässige Kältemittel-Konzentration unterschritten wird. Hierzu ist
ein (optionaler) Kältemittel-Detektor 46 angebracht und zwar insbesondere an der Ableitung
22, speziell im Bereich der Ausströmöffnung 24. Bevorzugt wird dieser lediglich temporär
und während des Spülvorgangs angebracht.
[0066] Insgesamt sind durch die hier beschriebenen Maßnahmen eine Vielzahl von Sicherheits-Funktionen
verwirklicht, die sicherstellen, dass im Normalbetrieb der Kältemittelanlage 2 und
im Falle einer Kältemittel-Leckage das austretende Kältemittel zuverlässig abgeführt
wird und am Aufstellungsort des Kältemoduls 8 keine sicherheitskritische oder gesundheitsgefährdende
Anreicherung von Kältemittel erfolgt. Dies wird zum einen erreicht durch die beschriebene
Funktionsprüfung des Kontrollgehäuses 10 mittels der beschriebenen Druckprüfung und
weiterhin auch durch die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen, über die ein dichtes
Verschlie-ßen des Kontrollgehäuses 10 sichergestellt ist.
[0067] Schließlich ist durch die Spül-Maßnahme auch sichergestellt, dass das Servicepersonal
keiner Gefahr ausgesetzt ist.
[0068] Die zuvor beschriebene Druckprüfung (Überdruck oder Unterdruck) erfolgt beispielsweise
im Nachgang zu einer solchen Spül-Maßnahme und insbesondere nach einem Öffnen und
wieder Verschließen des Kontrollgehäuses 10.
Bezugszeichenliste
[0069]
- 2
- Kältemittelanlage
- 4
- Gebäude
- 6
- Anlagengehäuse
- 8
- Kältemodul
- 10
- Kontrollgehäuse
- 12
- Kältekreislauf
- 14
- Verbraucherkreis
- 16
- Solekreis
- 18
- Grundteil
- 20
- Deckelteil
- 22
- Ableitung
- 24
- Ausströmöffnung
- 26
- Rückschlagklappe
- 28
- Serviceanschluss
- 30
- Gasleitung
- 32
- Servicemodul
- 34
- Pumpe
- 36
- Druckmesseinrichtung
- 38
- Verschlusselement
- 40
- Schalter
- 42
- Sperrmechanismus
- 44
- optisches Kontrollelement
- 46
- Kältemittel-Detektor
- U
- Umgebung
1. Verfahren zur Durchführung einer Service-Maßnahme bei einem Kontrollgehäuse (10) eines
Kältemoduls (8), wobei in dem Kontrollgehäuse (10) zumindest einige Komponenten eines
Kältemittelkreislaufes (12) angeordnet sind, und wobei das Kontrollgehäuse (10) bis
auf eine angeschlossene Ableitung (22) gasdicht ausgebildet ist und einen Serviceanschluss
(28) aufweist, wobei zur Durchführung der Service-Maßnahme an dem Serviceanschluss
(28) eine Gasleitung (30) angeschlossen wird und über die Gasleitung (30) dem Kontrollgehäuse
(10) Gas zugeführt oder aus diesem abgesaugt wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit
des Kältemoduls (8) folgende Schritte durchgeführt werden
a) Anschließen der Gasleitung (30) an den Serviceanschluss (28) des Kontrollgehäuses
(10),
b) dichtes Verschließen der Ableitung (22),
c) Einstellen eines gewünschten Innendrucks im Kontrollgehäuse (10) mit Hilfe der
Gasleitung (30),
d) Überprüfen des Innendrucks im Kontrollgehäuse (10).
3. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem während der Überprüfung der Funktionsfähigkeit
lediglich temporär ein Verschlusselement (38) zum Verschließen der Ableitung (22)
angebracht wird und insbesondere an einer Ausströmöffnung (24) der Ableitung (22).
4. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Ableitung (22)
wieder geöffnet wird und überprüft wird, wie sich der Innendruck an den Atmosphärendruck
angleicht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei im Schritt d) nach einer vorgegebenen
Prüfdauer eine Druckänderung seit Einstellen des gewünschten Innendrucks ermittelt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kontrollgehäuse (10)
mit einem Spülgas für eine vorgegebene Spüldauer gespült wird und hierzu über die
Gasleitung (30) das Spülgas über den Serviceanschluss (28) dem Kontrollgehäuse (10)
zugeführt wird, wobei hierzu insbesondere eine Pumpe (34) zum Zuführen des Spülgases
angeschlossen wird.
7. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem das Spülen mit Spülgas in Abhängigkeit
einer momentanen Kältemittel-Konzentration durchgeführt wird, die bevorzugt mit Hilfe
eines Kältemittel-Detektors (46) erfasst wird, der bevorzugt an der Ableitung (22)
angebracht ist, insbesondere im Bereich einer Ausströmöffnung (24) der Ableitung (22).
8. Verfahren nach einem der beiden Ansprüche 2 bis 5, bei dem die Überprüfung des Innendrucks
im Kontrollgehäuse (10) nachfolgend
- zu einer Service-Maßnahme durchgeführt wird, bei der ein Zugang zu dem im Kontrollgehäuse
(10) angeordneten Komponenten des Kältemittelkreislaufes (12) erfolgte und / oder
nachfolgend
- zu einem Spülen gemäß einem der beiden vorhergehenden Ansprüche durchgeführt wird.
9. Kältemodul (8) mit einem Kontrollgehäuses (10), in dem zumindest einige Komponenten
eines Kältemittelkreislaufes (12) angeordnet sind, und wobei das Kontrollgehäuse (10)
bis auf eine angeschlossene Ableitung (22) gasdicht ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kontrollgehäuse (10) zumindest eines und vorzugsweise mehrere der folgenden Sicherheitselemente
aufweist:
i.) einen Serviceanschluss (28) zum temporären Anschluss einer Gasleitung (30), über
die dem Kontrollgehäuse (10) ein Gas zugeführt oder abgesaugt werden kann,
ii.) eine Sicherheitseinrichtung (40, 42, 44) zur Identifizierung, ob das Kontrollgehäuse
(10) korrekt geschlossen ist,
iii.) eine Rückschlageinrichtung (26), welche ausströmseitig an der Ableitung (22)
angebracht ist.
10. Kältemodul (8) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei ein insbesondere mobiles Servicemodul
(32) vorgesehen ist, welches eine Gasleitung (30) zum Anschluss an den Serviceanschluss
(28) sowie eine Pumpe (34) aufweist, über das dem Kontrollgehäuse (10) mit Hilfe der
Gasleitung (30) ein Gas zugeführt oder abgesaugt werden kann.
11. Kältemodul (8) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Ableitung
(22), insbesondere an deren Ausströmöffnung (24) ein Kältemittel-Detektor (46) angebracht
ist.
12. Kältemodul (8) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Sicherheitseinrichtung
einen elektrischen Schalter (40) aufweist, welcher dazu ausgebildet ist, erst bei
korrekt verschlossenem Kontrollgehäuse (10) ein Freigabesignal abzugeben.
13. Kältemodul (8) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Sicherheitseinrichtung
ein optisches Kontrollelement (44) aufweist, welches ein nicht korrekt verschlossenes
Kontrollgehäuse (10) optisch anzeigt.
14. Kältemodul (8) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, welches in einem verschließbaren
Anlagengehäuse (6) angebracht ist und die Sicherheitseinrichtung einen Sperrmechanismus
(42) aufweist, welcher eine korrekte Montage des Anlagengehäuses (6) verhindert, sofern
das Kontrollgehäuse (10) nicht korrekt verschlossen ist.
15. Kältemodul (8) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei die Rückschlageinrichtung
(26) die Ableitung (22) automatisch gegenüber einem Gaseintritt, speziell einem Rückschlagen
einer Flamme versperrt und / oder vor einem Eindringen von Kleintieren.