[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe
zum Erwärmen von Leitungswasser in einem Warmwassertank, wobei die Wärmepumpe einen
Kältekreislauf und eine Steuerung zum Ansteuern des Kältekreislaufs aufweist. Des
Weiteren betrifft die Erfindung ein Wärmepumpensystem mit einer Wärmepumpe, aufweisend
einen Kältekreislauf, einer in einem Sekundärkreislauf angeordneten Verflüssigerpumpe
und einer Steuerung zum Ansteuern des Kältekreislaufs.
[0002] Wärmepumpen sind im Stand der Technik hinreichend bekannt und werden zunehmend eingesetzt,
um Gebäude mit der benötigten Wärmeenergie (Warmwasser und Heizung) zu versorgen.
Wärmepumpen sind Vorrichtungen, die Arbeit nutzen, um Wärme von einem kühleren Raum
zu einem wärmeren Raum mithilfe eines Kältekreislaufs zu übertragen. Wärmepumpen sind
energieeffizienter als übliche Heizsysteme, welche zur Erzeugung von Wärme Primärenergieträger,
wie Erdgas oder Erdöl, verwenden. Aus praktischen und ökonomischen Gründen werden
Wärmepumpen so ausgelegt und betrieben, dass diese im Vergleich zu den üblichen Heizsystemen
eine größere Zeitspanne benötigen, um beispielsweise den Inhalt eines Warmwassertanks
auf ein gewünschtes Temperaturniveau zu bringen.
[0003] Unter Umständen können Situationen auftreten, in denen der momentane Bedarf an erwärmtem
Leitungswasser größer ist als die Wärmepumpe in der Lage ist, es zu erzeugen. Daher
ist es wichtig, die mittels der Wärmepumpe erzeugte Wärmeenergie insbesondere geschichtet
im Warmwassertank zu speichern. Dabei ist es auch entscheidend, mit welcher Temperatur
ein in einem Sekundärkreislauf gefördertes Wärmeträgermedium in den Warmwassertank
eingeleitet wird, was wiederum abhängig ist von der Fördergeschwindigkeit des Wärmeträgermediums
im Sekundärkreislauf. Die Fördergeschwindigkeit des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf
wird üblicherweise in Abhängigkeit vom Temperaturunterschied des Wärmeträgermediums
am Auslass des Verflüssigers und am Einlass des Verflüssigers gesteuert. Eine Änderung
in der Temperaturmessung wird oftmals sehr träge erfasst, wodurch das Ändern der Fördergeschwindigkeit
des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf verzögert erfolgt. Innerhalb des Kältekreislaufs
der Wärmepumpe kann dieses zu einer unerwünschten Veränderung der Prozessparameter
und gegebenenfalls zu einem Zwangsstopp der Wärmepumpe führen.
[0004] Daher besteht ein angepasster Regelungsbedarf im Betrieb der Wärmepumpen, insbesondere
an einer mit der Wärmepumpe gekoppelten Verflüssigerpumpe, um den Vorgang des Erwärmens
des Leitungswassers im Warmwassertank zu optimieren, so dass so weit möglich, eine
nahezu unbegrenzte Menge an Leitungswasser mit einer vorbestimmten Mindesttemperatur,
insbesondere von größer 40 °C, aus dem Warmwassertank entnehmbar ist.
[0005] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe
zum Erwärmen von Leitungswasser in einem Warmwassertank sowie ein Wärmepumpensystem
aufzuzeigen, mithilfe derer eine nahezu unbegrenzte Menge an Leitungswasser mit einer
vorbestimmten Mindesttemperatur zu Entnahme aus dem Warmwassertank sicher bereitgestellt
werden kann.
[0006] Die Erfindung löst die ihr zugrundeliegende Aufgabe bei einem Verfahren zum Betreiben
einer Wärmepumpe zum Erwärmen von Leitungswasser in einem Warmwassertank, wobei die
Wärmepumpe einen Kältekreislauf mit einem Kompressor, einem Verdampfer, einem Expansionsventil
und einem Verflüssiger und eine Steuerung zum Ansteuern des Kältekreislaufs aufweist,
wobei der Verflüssiger mittels eines Sekundärkreislaufs wärmeübertragend mit dem Warmwassertank
verbunden ist, wobei innerhalb des Sekundärkreislaufs eine Verflüssigerpumpe zum gesteuerten
Zirkulieren eines Wärmeträgermediums des Sekundärkreislaufs angeordnet ist mit den
Merkmalen von Anspruch 1. Insbesondere umfasst das Verfahren die Schritte: Erfassen
eines Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank, Ansteuern des Kältekreislaufs und Erzeugen
von Wärmeenergie mittels des Kältekreislaufs, Übertragen der Wärmeenergie vom Kältekreislauf
an den Sekundärkreislauf, Erfassen eines Druckes auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf
mittels eines Drucksensors, und drehzahlvariables Betreiben der Verflüssigerpumpe
im Sekundärkreislauf in Abhängigkeit von dem auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf
erfassten Druck, wobei der Druck auf der Hochdruckseite durch Ändern der Drehzahl
der Verflüssigerpumpe auf einen Drucksollwert angepasst wird.
[0007] Die Erfindung macht sich vorliegend die Erkenntnis zunutze, dass anstelle des Temperaturunterschieds
des Wärmeträgermediums zwischen dem Ausgang am Verflüssiger und dem Eingang am Verflüssiger,
nunmehr der auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf erfasste Druck als Regelgröße
für die Fördergeschwindigkeit des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf verwendet
wird. Durch das Erfassen des Druckes auf der Hochdruckseite des Kältekreislaufs und
das Anpassen des Druckes auf einen vorbestimmten Drucksollwert kann die Drehzahl der
Verflüssigerpumpe und die daraus resultierende Fördergeschwindigkeit des Wärmeträgermediums
im Sekundärkreislauf wirksam angepasst werden, was wiederum direkt Einfluss auf den
erfassten Druck auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf hat. Die Drehzahl der Verflüssigerpumpe
wird somit einfach auf den gemessenen Druck abgestimmt und so angepasst, dass der
Druck an den Drucksollwert angenähert wird, wodurch ein möglicher Zwangsstopp des
Verdichters im Kältekreislauf, aufgrund eines unzulässig hohen Druckes auf der Hochdruckseite,
vermieden ist. Eine möglichst niedrige Drehzahl der Verflüssigerpumpe bewirkt eine
optimale Temperaturschichtung innerhalb des Warmwassertanks. Zudem ermöglicht eine
niedrige Drehzahl der Verflüssigerpumpe das Ansteuern des Kältekreislaufs der Wärmepumpe
zum Ausgleichen eines Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank bei einem vergleichsweise
niedrigen Temperaturschwellenwert. Damit können die durchschnittlichen täglichen Wärmeverluste
mit Vorteil verringert werden. Bevorzugt wird der Druck auf der Hochdruckseite innerhalb
eines zulässigen Bereichs um den Drucksollwert eingestellt. In einer Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Drucksollwert ein vorbestimmter Druckwert, wobei
der Druck des Kältemittels auf der Hochdruckseite beim Betreiben des Kältekreislaufs
in vorgegebenen Grenzen um den vorbestimmten Druckwert schwanken kann. Der gemessene
Druck kann somit vom Drucksollwert um eine vorbestimmte Größe abweichen, ohne dass
ein Ändern der Drehzahl der Verflüssigerpumpe initiiert wird. Erst mit Überschreiten
einer zulässigen Abweichung erfolgt das Anpassen der Drehzahl der Verflüssigerpumpe,
wodurch der Regelungsaufwand minimiert ist.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung sieht das Verfahren vor, dass der Druck (p)
auf der Hochdruckseite mittels eines Drucksensors erfasst oder auf Grundlage erfasster
Temperaturmesswerte abgeschätzt wird. Die direkte Erfassung des Druckes auf der Hochdruckseite
mittels eines Sensors ermöglicht eine genaue und präzise Bestimmung des Druckes als
Ausgangswert für das Anpassen der die Fördergeschwindigkeit des Wärmeträgermediums
im Sekundärkreislauf definierenden Verflüssigerpumpen-Drehzahl. Eine Änderung der
Drehzahl an der Verflüssigerpumpe wirkt sich ohne eine wesentliche zeitliche Verzögerung
nahezu direkt auf den erfassten Druck aus. Alternativ kann der Druck auf der Hochdruckseite
durch das Messen der Temperatur des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf, vorzugsweise
am Einlass und Auslass des Verflüssiger, abgeschätzt werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren den Schritt: Vorgeben
des Drucksollwerts für den im Kältekreislauf auf der Hochdruckseite zu erfassenden
Druck, und Erhöhen einer Drehzahl der Verflüssigerpumpe, wenn der erfasste Druck den
Drucksollwert übersteigt bzw. Verringern der Drehzahl der Verflüssigerpumpe, wenn
der erfasste Druck unter den Drucksollwert fällt. Vorzugsweise wird der Drucksollwert,
an den der Druck des im Kältekreislauf zirkulierenden Kältemittels anzupassen ist,
durch die Steuerung der Wärmepumpe vorgegeben. Um den Druck des Kältemittels im Kältekreislauf
auf der Hochdruckseite an den Drucksollwert anzupassen, wird statt einer Änderung
der Prozessparameter im Kältekreislauf eine einfache Anpassung der Drehzahl der Verflüssigerpumpe
und damit der Fördergeschwindigkeit des den Verflüssiger des Kältekreislaufs teilweise
durchströmenden Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf vorgenommen. Insbesondere
wird, wenn der erfasste Druck oberhalb des Drucksollwerts bzw. über einer Druckspanne
um den Drucksollwert liegt, die Drehzahl der Verflüssigerpumpe erhöht, wodurch der
Druck im Kältekreislauf auf der Hochdruckseite effektiv verringert wird. Liegt der
erfasste Druck im Kältekreislauf unterhalb des vorgegebenen Drucksollwerts bzw. unter
der Druckspanne um den Drucksollwert, wird die Drehzahl der Verflüssigerpumpe im Sekundärkreislauf
verringert, infolgedessen dann der Druck im Kältekreislauf wieder ansteigt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses den Schritt:
Erfassen einer Druckänderung auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf, insbesondere
mittels des Drucksensors, und Erhöhen oder Verringern der Drehzahl der Verflüssigerpumpe
in Abhängigkeit von der erfassten Druckänderung. Vorzugsweise wird anstatt nur beim
Über- oder Unterschreiten des Drucksollwerts bzw. der Druckspanne um den Drucksollwert
insbesondere mittels der Steuerung der Wärmepumpe bereits die Änderung des Druckes
auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf erfasst und entsprechend der erfassten Steigung
der Druckänderung mit dem Erhöhen oder dem Verringern der Drehzahl an der Verflüssigerpumpe
begonnen. Damit ist eine schnellere Gegenreaktion und effiziente Regelung in Bezug
auf eine mögliche im Kältekreislauf sich einstellende Druckänderung durch die Steuerung
erzielt.
[0011] Vorzugsweise wird gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens der
Drucksollwert nach unten durch einen von einer Unterkühlungsbedingung des verwendeten
Kältemittels im Kältekreislauf vorgegebenen Mindestdruck begrenzt. Damit ist insbesondere
eine kritische Unterkühlung des Kältemittels im Verflüssiger vermieden und einem unerwünschten
Eintreten von Flash-Gas in das dem Verflüssiger nachgeschaltete Expansionsventil entgegengewirkt.
Das Vorsehen eines durch die Unterkühlungsbedingung des Kältemittels vorgegebenen
Mindestdrucks ermöglicht einen dauerhaft stabilen und effizienten Betrieb der Wärmepumpe.
Der von der Steuerung vorgegebene Drucksollwert und der innerhalb des Kältekreislaufs
erfasste Druck liegt somit immer oberhalb des vom Kältemittel im Kältekreislauf definierten
Mindestdruckes.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Mindestdruck
in Abhängigkeit von einer Referenztemperatur des Kältemittels, insbesondere in Abhängigkeit
von einem mit der Referenztemperatur verknüpften Referenzdruck, am Ausgang des Verflüssigers
festgelegt wird. Der einzuhaltende Mindestdruck wird insbesondere durch das verwendete
Kältemittel und die sich im Betrieb des Kältekreislaufs zusammen mit dem Kältemittel
im Kältekreislauf einstellenden Prozessparameter definiert. Vorzugsweise kommt als
Kältemittel für den Betrieb der Wärmepumpe Propan zum Einsatz. Die Referenztemperatur
und der sich aus dieser ergebende Referenzdruck entspricht vorzugsweise einem beim
Betreiben der Wärmepumpe am Ausgang des Verflüssigers mindestens einzuhaltenden Temperaturwert,
um den geforderten Mindestdruck für einen störungsfreien Betrieb des Kältekreises
gewährleisten zu können.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung liegt der Mindestdruck oberhalb eines mit der
Referenztemperatur verknüpften Referenzdruckes, wobei die Referenztemperatur, in Abhängigkeit
von der geforderten Unterkühlung des Kältemittels, um einen vorbestimmten Temperaturwert
unterhalb einer Blasenpunkttemperatur des Kältemittels im Verflüssiger liegt. Innerhalb
des Verflüssigers erfolgt eine Unterkühlung des Kältemittels, welche bevorzugt ist
und somit das Kältemittel vor Verlassen des Verflüssigers vollständig in seine flüssige
Phase übergegangen ist. Durch Einhalten des Mindestdruckes, der ober halb des von
der Referenztemperatur definierten Referenzdruckes liegt, soll vermieden werden, dass
das Kältemittel zu stark unterkühlt wird, wodurch dem Entstehen von Flash-Gas im Kältemittel
und dessen Eintritt in das dem Verflüssiger nachgeschaltete Expansionsventil entgegengewirkt
ist. Somit ist ein stets stabiler Kältekreisprozess gewährleistet ist. Der Mindestdruck
für den Drucksollwert liegt bevorzugt zwischen dem von der Referenztemperatur definierten
Referenzdruck und einem mit der Blasenpunkttemperatur des Kältemittels verknüpften
Druckwert. Dabei entspricht die Blasenpunkttemperatur des Kältemittels der Temperatur
im Verflüssiger, bei der das Kältemittel vollständig verflüssigt ist. Vorzugsweise
wird innerhalb des Verflüssigers eine Unterkühlung des Kältemittels von 2 - 3 K unterhalb
der Blasenpunkttemperatur des Kältemittels angestrebt. Die Blasenpunkttemperatur ist
dabei stets abhängig von der Art des verwendeten Kältemittels und dessen sich daraus
ergebenden physikalischen Eigenschaften. Vorzugsweise wird vorliegend als Kältemittel
Propan verwendet.
[0014] Gemäß einer möglichen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass der Drucksollwert nach oben durch einen für den Kompressor vom Hersteller als
maximal zulässig definierten Verflüssigerdruck begrenzt wird. Der maximal zulässige
Verflüssigerdruck ist demnach ein fester Anlagenparameter, der durch den im Kältekreis
angeordneten Kompressor bestimmt wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden sowohl
der durch das Kältemittel definierte Mindestdruck im Kältekreis als auch der durch
den Kompressor bestimmte maximal zulässige Verflüssigerdruck als Grenzwerte für die
Regelung der Wärmepumpe in der Steuerung hinterlegt. Damit ist ein sicherer und vor
allem störungsfreier Betrieb für das nahezu unbegrenzte Erzeugen von Leitungswasser
auf einem vorbestimmten Temperaturniveau von beispielsweise größer 40 °C möglich.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens umfasst dieses den Schritt:
Vorgeben des Drucksollwerts in einem Bereich zwischen dem Mindestdruck und dem maximal
zulässigen Verflüssigerdruck in Abhängigkeit von dem für den Betrieb der Wärmepumpe
aktuell verfügbaren Strom bzw. dem Strompreis. Bevorzugt erfolgt die Vorgabe des Drucksollwerts
durch die Steuerung der Wärmepumpe damit in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des
zum Betrieb der Wärmepumpe benötigten Stroms, wobei bei einem Überschuss an Strom
bzw. einem vergleichsweise niedrigen Strompreis ein an den maximal zulässigen Verflüssigerdruck
angenäherter Drucksollwert vorgegeben wird. Ist die Verfügbarkeit des Stroms begrenzt
bzw. ist der Strompreis vergleichsweise hoch, wird durch die Steuerung der Wärmepumpe
ein an den einzuhaltenden Mindestdruck angrenzender Drucksollwert vorgegeben. Ein
niedriger Druck im Kältekreis wirkt sich insbesondere vorteilhaft auf den Wirkungsgrad
des Verdichters aus, was mit einer Erhöhung der Drehzahl der Verflüssigerpumpe und
damit einem erhöhten Förderstrom im Sekundärkreislauf einhergeht.
[0016] Gemäß einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst
dieses den Schritt: Vorgeben des Drucksollwerts in einem Bereich zwischen dem Mindestdruck
und dem maximal zulässigen Verflüssigerdruck in Abhängigkeit von einer von einem Anwender
einstellbaren Präferenz, insbesondere einem an der Wärmepumpe zu erzielenden, minimalen
Energieverbrauch oder einem mit der Wärmepumpe bestmöglich zu erreichenden Komfort.
Der durch die Steuerung vorgegebene Drucksollwert kann auch individuell durch einen
Anwender eingestellt bzw. angepasst werden. Dabei kann sich der Anwender je nach persönlichen
Vorlieben beispielsweise zwischen einem sparsamen Betrieb der Wärmepumpe und einem
hohen Komfort bei der Warmwasserzubereitung durch die Wärmepumpe entscheiden. Bei
der Wahl eines sparsamen Betriebs wird dann bevorzugt durch die Steuerung ein höherer
Drucksollwert vorgegeben, wohingegen für einen hohen Komfort bei der Warmwassererzeugung
durch die Steuerung ein eher niedrigerer Drucksollwert vorgegeben wird.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Druck auf der Hochdruckseite
unmittelbar hinter oder am Ausgang des Verflüssigers erfasst. Mit dem Aufnehmen des
Druckes hinter oder am Ausgang des Verflüssigers ist eine zuverlässige Druckerfassung
möglich, mittels der sich eine schnelle und vor allem effiziente Regelung der Drehzahl
der Verflüssigerpumpe im Sekundärkreislauf und des sich daraus ergebenden Förderstroms
des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf umsetzen lässt. Zum Erfassen des Druckes
hinter oder am Ausgang des Verflüssigers ist zumindest ein Drucksensor am Fluidauslass
des Verflüssigers bzw. in einem Abschnitt der am Auslass des Verflüssigers angeschlossenen
Fluidleitung vorgesehen.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum Erfassen
des Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank die Temperatur im Warmwassertank gemessen,
wobei der Kältekreislauf durch die Steuerung betrieben wird, wenn die insbesondere
im Warmwassertank gemessene Temperatur unter einen vorgegebenen Schwellenwert absinkt.
Mit dem Erfassen der Temperatur als Ausgangswert zur Ermittlung des Wärmeenergiebedarfs
im Warmwassertank ist eine einfache Möglichkeit zum Auslösen des erfindungsgemäßen
Verfahrens geschaffen. Alternativ kann anstelle des Erfassens der Temperatur im Warmwassertank
das Abführen des heißen Warmwasserstroms aus dem Warmwassertank quantitativ bestimmt
und auf Basis dieser quantitativen Bestimmung der daraus erwachsende Wärmeenergiebedarf
ermittelt werden.
[0019] Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt ein Wärmepumpensystem mit einer Wärmepumpe,
wobei die Wärmepumpe einen Kältekreislauf mit einem Kompressor, einem Verdampfer,
einem Expansionsventil und einem Verflüssiger aufweist; einer Verflüssigerpumpe, welche
innerhalb eines den Kältekreislauf der Wärmepumpe mit einem Warmwassertank wärmeübertragend
verbindenden Sekundärkreislaufs angeordnet ist, und einer Steuerung, welche zumindest
zum Ansteuern des Kältekreislaufs eingerichtet ist. Das Wärmepumpensystem löst die
zugrundeliegende Aufgabe, indem die Steuerung zum Ausführen eines Verfahrens zum Betreiben
einer Wärmepumpe zum Erwärmen von Leitungswasser in einem Warmwassertank gemäß einer
der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen eingerichtet ist. Insbesondere
weist das Wärmepumpensystem einen auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf angeordneten
Drucksensor auf, welcher den Druck im Kältemittel auf der Hochdruckseite des Kältekreislaufs
erfasst. Zudem ist die Steuerung des Wärmepumpensystems neben dem Ansteuern des Kältekreislaufs
dazu eingerichtet, die Verflüssigerpumpe im Sekundärkreislauf in Abhängigkeit von
dem auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf erfassten Druck drehzahlvariabel zu betreiben.
Mithilfe eines derartig erfindungsgemäß ausgebildeten Wärmepumpensystems kann auf
sichere und vor allem effiziente Weise das sich in einem Warmwassertank befindliche
Leitungswasser auf einen vorbestimmten Temperaturwert aufgeheizt werden. Durch das
Erfassen des Druckwerts auf der Hochdruckseite und einer darauf basierenden Änderung
der Drehzahl der Verflüssigerpumpe können instabile Zustände innerhalb des Kältekreislaufs
oder ein Zwangsstopp der Wärmepumpe, aufgrund des Überschreitens eines zulässigen
Verflüssigerdruckes im Kältekreislauf, vorzugsweise vermieden werden.
[0020] Die zum erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen
bzw. Weiterbildungen sind zugleich auch bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Wärmepumpensystems. Die Steuerung des Wärmepumpensystems ist dazu eingerichtet, mit
Ändern der Drehzahl der Verflüssigerpumpe den Druck auf der Hochdruckseite insbesondere
auf einen Drucksollwert anzupassen.
[0021] Weitere Vorteile und Ausführungsbeispiele werden unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems;
- Fig. 2:
- eine detaillierte Abbildung eines Flussdiagramms eines Wärmepumpensystems in einem
Gebäude;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform und
- Fig. 4:
- ein Diagramm, welches den Verlauf verschiedener Prozessgrößen in Abhängigkeit von
dem erfassten Druck und der daraufhin eingestellten Drehzahl der Verflüssigerpumpe
zeigen.
[0022] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Wärmepumpensystems 10, welches eine
Wärmepumpe 12, eine Verflüssigerpumpe 14 und eine Steuerung 16 aufweist. Die Steuerung
16 des Wärmepumpensystems 10 ist in einer möglichen Ausführung zugleich auch die Steuerung
für die Wärmepumpe 12.
[0023] Die Wärmepumpe 12 umfasst einen Kältekreislauf 20 mit einem Kompressor 22, einem
Verflüssiger 24, einem Expansionsventil 26 und einem Verdampfer 28. Der Kältekreislauf
20 enthält ein nicht näher dargestelltes Kältemittel, wie beispielsweise Propan, das
mithilfe des Kompressors 22 von einem niedrigen Energieniveau auf ein höheres Energieniveau
zum Übertragen von darin enthaltener Wärmeenergie angehoben wird.
[0024] Die Wärmepumpe 12 ist mit ihrem Kältekreislauf 20 über einen geschlossenen Sekundärkreislauf
30 mit einem Warmwassertank 32 wärmeübertragend verbunden. Innerhalb des Sekundärkreislaufs
30 ist ein Wärmeträgermedium zum Übertragen der von der Wärmepumpe 12 erzeugten Wärmeenergie
vom Verflüssiger 24 in den Warmwassertank 32 enthalten. Die in Fig. 1 gezeigte Wärmepumpe
12 ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Anstelle der Luft-Wasser-Wärmepumpe kann selbstverständlich
auch eine Sole-Wärmepumpe verwendet werden.
[0025] Wird innerhalb des Warmwassertanks 32 ein Wärmeenergiebedarf erfasst, was beispielsweise
ebenfalls mithilfe der Steuerung 16 des Wärmepumpensystems erfolgen kann, wird der
Kältekreislauf 20 durch die Steuerung 16 angesteuert und die benötigte Wärmeenergie
erzeugt. Mit Betreiben der Wärmepumpe 12 wird durch gleichzeitiges Betreiben der Verflüssigerpumpe
14 im Sekundärkreislauf 30 die vom Kältekreislauf 20 erzeugte Wärmeenergie über den
Sekundärkreislauf 30 in den Warmwassertank 32 transportiert.
[0026] Um ein effizientes Erwärmen des Leitungswassers zu gewährleisten, wird auf der Hochdruckseite
im Kältekreislauf 20 mittels eines Drucksensors 34 der im Kältemittel wirkende Druck
p, in der vorliegenden Ausführung vor dem Verflüssiger 24, erfasst und in Abhängigkeit
von dem auf der Druckseite im Kältekreislauf 20 erfassten Druck p die Verflüssigerpumpe
14 im Sekundärkreislauf 30 drehzahlvariabel betrieben.
[0027] Im Kältekreislauf 20 ist nach dem Verflüssiger 24 ein Temperatursensor 50 angeordnet,
der die Temperatur des Kältemittels nach Austritt aus dem Verflüssiger 24 erfasst.
Zudem sind Temperatursensoren 52, 54 im Sekundärkreislauf 30 vorgesehen, mittels denen
die Temperatur des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf 30 vor Eintritt und nach
Austritt aus dem Verflüssiger 24 gemessen werden.
[0028] Fig. 2 zeigt ein Flussdiagramm der mittels des Wärmepumpensystems 10 innerhalb eines
Gebäudes 80 zu verteilenden Wärmeströme auf verschiedene darin enthaltene Verbraucher.
Die Wärmepumpe 12 des Wärmepumpensystems 10 kann neben dem Warmwassertank 32 auch
ein parallel zum Warmwassertank 32 an den Sekundärkreislauf 30 angeschlossenes Heizungssystem
82 des Gebäudes 80 mit Wärme versorgen.
[0029] Die Steuerung 16 der Wärmepumpe 12 ist über eine Signalleitung 36 mit der innerhalb
des Gebäudes 80 angeordneten Verflüssigerpumpe 14 verbunden. Die Verflüssigerpumpe
14 kann Teil einer im Gebäude angeordneten Fluideinheit 38 sein, die in einer möglichen
Ausführung ebenfalls Bestandteil des Wärmepumpensystems 10 ist. Zum Erfassen des Wärmeenergiebedarfs
im Warmwassertank 32 ist im Warmwassertank 32 ein Temperatursensor 40 angeordnet,
der über eine Signalleitung 42 signalübertragend mit der Fluideinheit 38 und von dort
aus über die Signalleitung 36 mit der Steuerung 16 des Wärmepumpensystems 10 verbunden
ist.
[0030] Die Fluideinheit 38 umfasst eine Verteilereinheit 44, insbesondere ein Verteilerventil,
mittels derer das Wärmeträgermedium über Leitungen 46, 48 des Sekundärkreislaufs 30
zu der jeweils mit Wärmeenergie zu versorgenden Komponente (Warmwassertank 32, Heizungssystem
82) verteilt wird.
[0031] Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens 100 zum Betreiben einer Wärmepumpe 12, wie beispielsweise in Fig. 1 gezeigt
und oben näher im Detail beschrieben.
[0032] Das Verfahren 100 umfasst einen ersten Verfahrensschritt 102, betreffend das Erfassen
eines Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank 32. In einer bevorzugten Ausführung wird
zum Erfassen des Wärmeenergiebedarfs mittels eines Temperatursensors 40 die Temperatur
im Warmwassertank 32 erfasst.
[0033] In einem nächsten Schritt 104 wird der Kältekreislauf 20 mittels der Steuerung 16
des Wärmepumpensystems 10 zum Decken des Wärmeenergiebedarfs angesteuert und die benötigte
Wärmeenergie mittels des Kältekreislaufs 20 erzeugt, wie oben zu Fig. 1 beschrieben.
[0034] In einem nachfolgenden Schritt 106 erfolgt das Übertragen der Wärmeenergie vom Kältekreislauf
20 auf den Sekundärkreislauf 30. Insbesondere wird die im Kältemittel enthaltene Wärmeenergie
im Verflüssiger 24 an das ebenfalls durch den Verflüssiger 24 geführte Wärmeträgermedium
des Sekundärkreislaufs 30 übertragen. Das Fördern des Wärmeträgermediums erfolgt mittels
einer Verflüssigerpumpe 14, die im des Sekundärkreislaufs 30 angeordnet ist.
[0035] Im nächsten Verfahrensschritt erfolgt das Erfassen 108 eines Druckes p im Kältemittel
auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf 30 mittels eines Drucksensors 34. Gemäß einer
Ausführungsform ist der Drucksensor 34 auf der Hochdruckseite unmittelbar hinter oder
am Ausgang des Verflüssigers 24 angeordnet.
[0036] In einem weiteren Schritt 110 wird die Verflüssigerpumpe 14 im Sekundärkreislauf
30 in Abhängigkeit von dem auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf 30 erfassten Druck
p drehzahlvariabel betrieben. In einer Ausführung erfolgt das Erfassen des Druckes
p im Schritt 108 in Form einer Druckänderung 108' auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf
30 mittels des Drucksensors 34, woraufhin die Drehzahl der Verflüssigerpumpe 14 in
Abhängigkeit von den erfassten Druckänderungen angepasst, insbesondere erhöht oder
verringert wird.
[0037] In einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens 100 wird in einem Zwischenschritt
112 durch die Steuerung 16 des Wärmepumpensystems 10 ein Drucksollwert für den im
Kältekreislauf 20 auf der Hochdruckseite zu erfassenden Druck p vorgegeben. Das Betreiben
110 der Verflüssigerpumpe 14 erfolgt insbesondere dann, indem der vor oder hinter
dem Verflüssiger 24 erfasste Druck p durch Ändern der Drehzahl der Verflüssigerpumpe
14 an den vorgegebenen Drucksollwert angepasst 110' wird.
[0038] In einer bevorzugten Ausführung wird, wenn der erfasste Druck p (erfasste Druckänderung),
den Drucksollwert übersteigt bzw. von diesem nach oben abweicht, die Drehzahl der
Verflüssigerpumpe 14 erhöht und wenn der erfasste Druck p (erfasste Druckänderung)
unter den Drucksollwert fällt bzw. von diesem nach unten abweicht, die Drehzahl der
Verflüssigerpumpe 14 verringert.
[0039] In Fig. 4 ist ein Diagramm abgebildet, das das Regeln bestimmter sich im Betrieb
der Wärmepumpensystem ändernder Prozessparameter zeigt. Auf der waagerechten Achse
ist die Zeit abgebildet und auf der senkrechten Achse ist eine einheitenlose Zahlenskala
abgetragen. Mit der obersten Kennlinie A ist die Frequenz eines den Kompressor 22
des Kältekreislaufs 20 beispielsweise ansteuernden Inverters abgetragen. Zu Beginn
des Betriebs des Kältekreislaufs 20 zum Zeitpunkt t
0 wird der Kompressor mit einer Frequenz von ca. 50 Hz angetrieben. Die Frequenz des
nicht näher beschriebenen Inverters erhöht sich während einer Anlaufphase des Wärmepumpensystems
10 auf etwa 110 bis 115 Hz bis zum Zeitpunkt t
1. Über die verbleibende Zeitspanne wird der Inverter dann mit nahezu konstanter Frequenz
angesteuert.
[0040] Die Kennlinie B bildet den erfassten Druck p auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf
20 ab. Mit Ansteuern des Kältekreislaufs 20 zum Zeitpunkt t
0 liegt auf der Hochdruckseite ein Druck p von etwa 52 bar an. Dieser fällt zunächst
ab und schwingt zunächst um einen Wert von etwa 58 bar. Die Kennlinie C bildet die
Drehzahl der Verflüssigerpumpe 14 im Sekundärkreislauf 30 ab. Mit Beginn des Betreibens
des Wärmepumpensystems startet die Drehzahl der Verflüssigerpumpe 14 (Kennlinie C)
bei etwa 50 Umdrehungen pro Minute. Wie aus dem Diagramm ersichtlich, wird die Drehzahl
(Kennlinie C) dem sich ändernden Druck p (Kennlinie B) auf der Hochdruckseite des
Kältekreislaufs 30 nachgeregelt, bis sich im Kältemittel etwa zum Zeitpunkt t
2 ein nahezu konstanter Druck p einstellt. Mit Einstellen des Druckes bei etwa konstanten
57 bar verbleibt die Drehzahl der Verflüssigerpumpe auf etwa 30 Umdrehungen pro Minute
eingeregelt.
[0041] Die weiterhin im Diagramm abgebildete Kennlinie D gibt die sich einstellende Temperatur
des Kältemittels auf der Hochdruckseite nach Austritt aus dem Verflüssiger 24 an,
welche bei etwa 44 °C liegt.. Die Kennlinie E bildet die Temperatur des Wärmeträgermediums
im Sekundärkreislauf 30 mit Austritt des Wärmeträgermediums aus dem Verflüssiger 24
der Wärmepumpe 12 ab. Das Wärmeträgermedium wird mit einer Temperatur von etwa 70
°C in Richtung des Warmwassertanks 32 geleitet. Die Kennlinie F gibt die Temperatur
des Wärmeträgermediums im Sekundärkreislauf 30 vor Eintritt in den Verflüssiger 24
an, die bei etwa 24 °C liegt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Wärmepumpensystem
- 12
- Wärmepumpe
- 14
- Verflüssigerpumpe
- 16
- Steuerung
- 20
- Kältekreislauf
- 22
- Kompressor
- 24
- Verflüssiger
- 26
- Expansionsventil
- 28
- Verdampfer
- 30
- Sekundärkreislauf
- 32
- Warmwassertank
- 34
- Drucksensor
- 36
- Signalleitung
- 38
- Fluideinheit
- 40
- Temperatursensor
- 42
- Signalleitung
- 44
- Verteilereinheit
- 46, 48
- Leitungen
- 50
- Temperatursensor Kältemittel
- 52
- Temperatursensor Wärmeträgermedium
- 54
- Temperatursensor Wärmeträgermedium
- 80
- Gebäude
- 82
- Heizungssystem
- 100
- Verfahren
- 102
- Schritt Erfassen Wärmeenergiebedarf
- 104
- Schritt Erzeugen
- 106
- Schritt Übertragen
- 108
- Schritt Erfassen Druck
- 110
- Schritt Betreiben Verflüssigerpumpe
- p
- Druck Kältekreislauf
- t1, t2, t3
- Zeitpunkt
- A
- Kennlinie Frequenz des Inverters
- B
- Kennlinie Druck p Hochdruckseite Kältekreislauf
- C
- Kennlinie Drehzahl Verflüssigerpumpe
- D
- Kennlinie Temperatur Wärmeträgermedium nach Austritt Verflüssiger
- E
- Kennlinie Temperatur Kältemittel vor Eintritt Verflüssiger
- F
- Kennlinie Temperatur Kältemittel nach Austritt Verflüssiger
1. Verfahren (100) zum Betreiben einer Wärmepumpe (12) zum Erwärmen von Leitungswasser
in einem Warmwassertank (32), wobei die Wärmepumpe (12) einen Kältekreislauf (20)
mit einem Kompressor (22), einem Verflüssiger (24), einem Expansionsventil (26) und
einem Verdampfer (28) und eine Steuerung (16) zum Ansteuern des Kältekreislaufs (20)
aufweist, wobei der Verflüssiger (24) mittels eines Sekundärkreislaufs (30) wärmeübertragend
mit dem Warmwassertank (32) verbunden ist, wobei innerhalb des Sekundärkreislaufs
(30) eine Verflüssigerpumpe (14) zum gesteuerten Zirkulieren eines Wärmeträgermediums
des Sekundärkreislaufs (30) angeordnet ist, umfassend die Schritte:
- Erfassen (102) eines Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank (32),
- Ansteuern (104) des Kältekreislaufs (20) und Erzeugen von Wärmeenergie mittels des
Kältekreislaufs (20),
- Übertragen (106) der Wärmeenergie vom Kältekreislauf (20) an den Sekundärkreislauf
(30),
- Erfassen (108) eines Druckes (p) auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf (20),
und
- drehzahlvariables Betreiben (110) der Verflüssigerpumpe (14) im Sekundärkreislauf
(30) in Abhängigkeit von dem auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf (20) erfassten
Druck (p), wobei der Druck (p) auf der Hochdruckseite durch Ändern der Drehzahl der
Verflüssigerpumpe (14) auf einen Drucksollwert angepasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei der Druck (p) auf der Hochdruckseite mittels eines Drucksensors erfasst oder
auf Grundlage erfasster Temperaturmesswerte abgeschätzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, ferner umfassend den Schritt:
- Vorgeben des Drucksollwerts (112) für den im Kältekreislauf (20) auf der Hochdruckseite
zu erfassenden Druck (p), und Erhöhen einer Drehzahl der Verflüssigerpumpe (14), wenn
der erfasste Druck (p) den Drucksollwert übersteigt bzw. Verringern der Drehzahl der
Verflüssigerpumpe (14), wenn der erfasste Druck (p) unter den Drucksollwert fällt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner umfassend den Schritt:
- Erfassen einer Druckänderung (108') auf der Hochdruckseite im Kältekreislauf (20),
insbesondere mittels des Drucksensors (34), und Erhöhen oder Verringern der Drehzahl
der Verflüssigerpumpe (14) in Abhängigkeit von der erfassten Druckänderung.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Drucksollwert nach unten durch einen von einer Unterkühlungsbedingung des
verwendeten Kältemittels im Kältekreislauf (20) definierten Mindestdruck begrenzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
wobei der Mindestdruck in Abhängigkeit von einer Referenztemperatur des Kältemittels
am Ausgang des Verflüssigers (24) festgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei der Mindestdruck oberhalb eines mit der Referenztemperatur verknüpften Referenzdruckes
liegt, wobei die Referenztemperatur um einen vorbestimmten Temperaturwert unterhalb
einer Blasenpunkttemperatur des Kältemittels im Verflüssiger (24) liegt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Drucksollwert nach oben durch einen für den Kompressor (22) vom Hersteller
als maximal zulässig definierten Verflüssigerdruck begrenzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5 und 8, ferner umfassend den Schritt:
Vorgeben des Drucksollwerts in einem Bereich zwischen dem Mindestdruck und dem maximal
zulässigen Verflüssigerdruck in Abhängigkeit von dem für den Betrieb der Wärmepumpe
(12) aktuell verfügbaren Strom bzw. dem Strompreis.
10. Verfahren nach Anspruch 5 und 8, ferner umfassend den Schritt:
Vorgeben des Drucksollwerts in einem Bereich zwischen dem Mindestdruck und dem maximal
zulässigen Verflüssigerdruck in Abhängigkeit von einer von einem Anwender einstellbaren
Präferenz, insbesondere einem an der Wärmepumpe (12) zu erzielenden, minimalen Energieverbrauch
oder einem mit der Wärmepumpe (12) bestmöglich zu erreichenden Komfort.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Druck (p) auf der Hochdruckseite vorzugsweise hinter oder am Ausgang des
Verflüssigers (24) erfasst wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei zum Erfassen des Wärmeenergiebedarfs im Warmwassertank (32) die Temperatur im
Warmwassertank (32) gemessen wird, und der Kältekreislauf (20) betrieben wird, wenn
die Temperatur im Warmwassertank (32) unter einen vorgegebenen Schwellenwert absinkt.
13. Wärmepumpensystem (10) mit
- einer Wärmepumpe (12), wobei die Wärmepumpe (12) einen Kältekreislauf (20) mit einem
Kompressor (22), einem Verflüssiger (24), einem Expansionsventil (26) und einem Verdampfer
(28) aufweist,
- einer Verflüssigerpumpe (12), welche innerhalb eines den Kältekreislauf (20) der
Wärmepumpe (12) mit einem Warmwassertank (32) wärmeübertragend verbindenden Sekundärkreislaufs
(30) angeordnet ist, und
- einer Steuerung (16), welche zumindest zum Ansteuern des Kältekreislaufs (20) eingerichtet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (16) zum Ausführen eines Verfahrens zum Betreiben einer Wärmepumpe
(12) zum Erwärmen von Leitungswasser in einem Warmwassertank (32) gemäß einem der
Merkmale der Ansprüche 1 bis 12 eingerichtet ist.