Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schuhtechnik, insbesondere
auf eine Sohle für einen Laufschuh.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Laufschuhen mit verschiedenen Dämpfungssystemen
bekannt. Weit verbreitet sind Sport- und Freizeitschuhe mit Sohlen, welche im Fersenbereich
einen Gelkern zur Gewährleistung einer vertikalen Dämpfung beim Auftritt aufweisen.
Des Weiteren wurden Verbesserungen der vertikalen Dämpfungseigenschaften dadurch erreicht,
dass einzelne Federelemente im Fersenbereich zwischen Lauf- und Brandsohle angebracht
wurden.
[0003] Während durch die oben genannten Sohlen zwar die vertikalen Dämpfungseigenschaften
der Schuhe verbessert wird, kann jedoch keine zufriedenstellende Dämpfung von horizontal
auf die Sohle und den Schuh wirkenden Kräfte erreicht werden. Kräfte mit einem grossen
horizontalen Anteil werden insbesondere auf abwegigen Strecken zusätzlich verstärkt
und stellen mangels ausreichender Dämpfung eine der Hauptursachen für häufig auftretende
Knie- und Hüftgelenkschmerzen dar.
[0004] Aus der
WO 2016 184 920 der Anmelderin ist eine Sohle bekannt, welche nach unten vorstehende, seitlich offene,
segmentierte und rinnenförmige Elemente aufweist. Unter der Wirkung der beim Laufen
auftretenden Kräfte sind die rinnenförmigen Elemente bis zum Verschluss ihrer seitlichen
Öffnungen sowohl vertikal als auch horizontal verformbar. Aufgrund dieser horizontalen
Verformbarkeit können auch horizontal auf die Sohle und den Schuh wirkenden Kräfte,
beispielsweise beim Laufen auf abschüssigen Gelände, effizient abgedämpft und dadurch
eine hohe Belastung der Gelenke, insbesondere der Knie und der Hüfte, vermieden werden.
Darstellung der Erfindung
[0005] Bei Sohlen mit segmentierten, nach unten vorstehenden, seitlich offenen, rinnenförmigen
Elemente, kann es je nach verwendetem Sohlenmaterial bei längerer Nutzungsdauer zu
einer Ermüdung des Materials kommen, sodass einerseits die Dämpfung nachlässt und
andererseits die seitlichen Öffnungen der rinnenförmigen Elemente irreversibel verformt
werden, da die elastischen Eigenschaften des Materials nach längerer Nutzungsdauer
verloren gehen können. Des Weiteren liegen bei der aus der
WO 2016 184 920 bekannten Sohle, die rinnenförmigen Elemente jeweils als einzelne, von der Sohle
vorstehende Elemente vor. Hierbei kann es je nach Gewicht und Fussstellung des Trägers
zu einem unregelmässigen Verschluss der seitlichen Öffnungen kommen, wodurch der Träger
einen Schwimmeffekt verspüren kann, da die jeweiligen oberen und unteren Lagen der
rinnenförmigen Elemente nicht exakt aufeinander zum Liegen kommen, sondern beispielsweise
in Querrichtung der Sohle, also senkrecht zur Längsrichtung, bzw. Laufrichtung, zueinander
räumlich verschoben sein können.
[0006] Des Weiteren hat sich gezeigt, dass die grösste Dämpfungswirkung im Fersenbereich
der Sohle nötig ist, da der Läufer beim Laufen mit der Ferse den Erstkontakt mit dem
Boden herstellt. Hingegen ist im Vorderfussbereich nur eine deutlich geringere Dämpfungswirkung
nötig. Es hat sich sogar herausgestellt, dass Dämpfungsstrukturen im Vorderfussbereich
negative Effekte haben können. Durch dämpfende Strukturen im Vorderfussbereich kann
zwar eine Dämpfung beim Auftritt erreicht werden, allerdings muss ein Läufer beim
Abdruck, welcher praktisch vollständig über den Vorderfussbereich erfolgt, die Elastizität
der dämpfenden Strukturen überwinden, wodurch Kraft verloren geht, welche nicht für
den Abdruck an sich nutzbar ist.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die allgemeine Aufgabe zu Grunde, den Stand der
Technik im Bereich von Laufschuhsohlen weiterzuentwickeln und vorzugsweise die Nachteile
des Stands der Technik ganz oder teilweise zu überwinden. In vorteilhaften Ausführungsformen
wird eine Sohle bereitgestellt, welche einerseits beim Laufen horizontal auf die Sohle
und den Schuh wirkenden Kräfte abdämpfen kann, andererseits jedoch auch bei einer
längeren Nutzungsdauer keine oder zumindest geringere Materialermüdung zeigt. In weiteren
vorteilhaften Ausführungsformen wird das Auftreten eines Schwimmeffekts vermieden.
In einigen vorteilhaften Ausführungsformen wird die Dämpfungswirkung im Fersenbereich
im Vergleich zum Stand der Technik erhöht, während im Vorderfussbereich eine im Vergleich
zum Fersenbereich geringere Dämpfungswirkung vorgesehen ist, sodass beim Abdruck signifikant
weniger Kraft verloren und diese praktisch Vollständig für den Abdruckvorgang zur
Verfügung steht.
[0008] Die allgemeine Aufgabe wird durch eine Sohle gemäss dem unabhängigen Anspruch gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
sowie der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0009] In einem ersten Aspekt wird die allgemeine technische Aufgabe durch eine Sohle für
einen Laufschuh mit einer elastischen Mittelsohle gelöst. Die Sohle weist dabei eine
die Mittelsohle entgegen der Vertikalrichtung der Mittelsohle begrenzende Grundfläche
und eine die Mittelsohle in Vertikalrichtung begrenzenden Oberfläche auf. Es versteht
sich, dass die Grundfläche beim Laufen, d.h. im operativen Zustand dem Boden und die
Oberfläche dem Fuss des Trägers, bzw. der Brandsohle, zugewandt ist. Die Mittelsohle
ist dabei in einen Fersenbereich, einen Mittelfussbereich und einen Vorderfussbereich
unterteilt. Der Fachmann versteht hierbei, dass diese Bereiche in Längsrichtung, d.h.
in Laufrichtung, hintereinander angeordnet sind und insbesondere der Mittelfussbereich
zwischen dem Fersenbereich und dem Vorderfussbereich angeordnet ist. Die Mittelsohle
weist zudem mehrere in Querrichtung der Mittelsohle verlaufende und in Längsrichtung
der Mittelsohle hintereinander angeordnete Kanäle auf. Diese sind vorzugsweise seitlich,
d.h. an der lateralen und medialen Seite der Mittelsohle, offen. Die Kanäle weisen
dabei jeweils im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene in Längsrichtung der
Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle, eine längliche Kontur
auf. Jeder Kanal weist dabei eine im Querschnitt entlang der Querschnittsebene in
Längsrichtung und senkrecht zur Querrichtung eine Longitudinalhauptachse auf. Der
spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche von mindestens
einem im Fersenbereich angeordneten Kanal ist dabei grösser als der spitze Winkel
zwischen der Grundfläche und der Longitudinalhauptachse von mindestens einem im Mittelfussbereich
und/oder im Vorderfussbereich angeordneten Kanal. Es hat sich gezeigt, dass durch
die längliche Kontur des Kanals und dem Umstand, dass der spitze Winkel zwischen der
Grundfläche und der Longitudinalhauptachse mindestens eines Kanals im Fersenbereich
grösser ist als bei einem Kanal im Mittelfussbereich und/oder im Vorderfussbereich,
eine deutlich erhöhte Dämpfungswirkung im Fersenbereich erreicht werden kann. Zudem
wird durch den kleineren spitzen Winkeln zwischen der Grundfläche und der Longitudinalhauptachse
im Vorderfussbereich und/oder im Mittelfussbereich eine geringere Dämpfungswirkung
erreicht, was dazu führt, dass beim Abdruck, welcher praktisch vollständig über den
Vorderfussbereich und optional dem Mittelfussbereich erfolgt, kaum Energie durch die
Dämpfung verloren geht. Des Weiteren führt der vergrösserte spitze Winkel des Kanals,
bzw. der Kanäle, im Fersenbereich dazu, dass nicht nur eine vertikale Dämpfung erreicht
wird, sondern auch eine grosse horizontale Dämpfung der beim Laufen horizontal wirkenden
Kräften. Vorzugsweise weisen sämtliche Kanäle im Fersenbereich der Mittelsohle einen
grösseren spitzen Winkel zwischen der Grundfläche und ihrer jeweiligen Longitudinalhauptachse
auf, als sämtliche Kanäle im Vorderfussbereich und/oder im Mittelfussbereich.
[0010] Das Merkmal des spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse eines Kanals und
der Grundfläche der Mittelsohle kann zudem ersetzt werden durch den stumpfen Winkel
zwischen der Longitudinalhauptachse des jeweiligen Kanals und der Kanalsenkrechten
durch den Mittelpunkt des jeweiligen Kanals. Die Kanalsenkrechte verläuft entsprechend
durch den Mittelpunkt des Kanals und steht senkrecht zur Grundfläche der Mittelsohle,
bzw. schneidet diese im Wesentlichen in einem Winkeln von 90°. Der Fachmann versteht,
dass der Schnittpunkt bei einer gewölbten Grundfläche der Mittelsohle durch die Tangente
an die Mittelsohle an dem Schnittpunkt der Mittelsohle mit der Kanalsenkrechten definiert
werden kann. Auch in diesem Fall ist der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der jeweiligen Kanalsenkrechten von mindestens einem im Fersenbereich angeordneten
Kanal dabei grösser als der stumpfe Winkel zwischen der jeweiligen Kanalsenkrechten
und der Longitudinalhauptachse von mindestens einem im Mittelfussbereich und/oder
im Vorderfussbereich angeordneten Kanal. Somit kann in sämtlichen hier beschriebenen
Ausführungsformen das Merkmal des spitzen Winkels zwischen der Longitudinalhauptachse
eines Kanals und der Grundfläche der Mittelsohle durch das Merkmal des stumpfen Winkels
zwischen der Longitudinalhauptachse des jeweiligen Kanals und der Kanalsenkrechten
des jeweiligen Kanals ersetzt werden. Der Fachmann versteht, dass ein stumpfer Winkel
zwischen 90° und 180° liegt und ein spitzer Winkel zwischen 0° und 90° liegt.
[0011] Ein Aspekt der Erfindung betrifft daher zudem eine Sohle für einen Laufschuh mit
einer elastischen Mittelsohle. Eine solche Sohle weist dabei eine die Mittelsohle
entgegen der Vertikalrichtung der Mittelsohle begrenzenden Grundfläche und eine die
Mittelsohle in Vertikalrichtung begrenzenden Oberfläche auf. Die die Mittelsohle ist
dabei in einen Fersenbereich, einen Mittelfussbereich und einen Vorderfussbereich
unterteilt. Die Mittelsohle weist zudem mehrere in Querrichtung der Mittelsohle verlaufende
und in Längsrichtung der Mittelsohle hintereinander angeordnete Kanäle auf. Diese
sind vorzugsweise seitlich, d.h. an der lateralen und der medialen Seite der Mittelsohle,
offen. Die Kanäle weisen dabei jeweils im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene
in Längsrichtung der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle, eine
längliche Kontur auf. Jeder Kanal weist dabei eine im Querschnitt entlang der Querschnittsebene
in Längsrichtung und senkrecht zur Querrichtung eine Longitudinalhauptachse auf. Der
stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der jeweiligen Kanalsenkrechten
von mindestens einem im Fersenbereich angeordneten Kanal ist dabei grösser als der
stumpfe Winkel zwischen der jeweiligen Kanalsenkrechten und der Longitudinalhauptachse
von mindestens einem im Mittelfussbereich und/oder im Vorderfussbereich angeordneten
Kanal. Die Kanalsenkrechte eines Kanals verläuft entsprechend durch den Mittelpunkt
des jeweiligen Kanals und steht senkrecht zur Grundfläche der Mittelsohle. Der Mittelpunkt
des Kanals liegt im Allgemeinen auf der Longitudinalhauptachse. Es versteht sich,
dass die hier beschrieben Ausführungsformen und Vorteile der entsprechenden spitzen
Winkel äquivalent für die entsprechenden Ausführungsformen mit stumpfen Winkel gelten.
[0012] Der Term «längliche Kontur» bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass sich
der Kanal im Querschnitt entlang der obengenannten Querschnittsebene in einer Richtung
in dieser Querschnittsebene weiter erstreckt als in einer anderen Richtung. Mit anderen
Worten kann ein Kanal mit einer «länglichen Kontur» als schlitzförmig beschrieben
werden. Der Fachmann versteht unter einem schlitzförmigen Kanal einen Kanal, welcher
im Querschnitt entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung der Mittelsohle und
senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle eine längliche schmale Kontur aufweist
und daher eine längliche schmale Öffnung in der Mittelsohle bereitstellt. Somit ist
die Ausdehnung eines solchen Kanals entlang einer Raumrichtung grösser als entlang
einer davon verschiedenen Raumrichtung innerhalb derselben räumlichen Ebene. Ein Kanal
weist im Allgemeinen jeweils sich gegenüberliegende Kanalwände auf, welche die Öffnung
des Kanals definieren. Bei einem Kanal mit einer länglichen Kontur ist der direkte
Abstand der Kanalwände im Querschnitt entlang der obengenannten Querschnittsebene
in einer ersten Richtung grösser als in einer anderen Raumrichtung innerhalb derselben
räumlichen Ebene, insbesondere als in einer zur ersten Richtung senkrecht angeordneten
Richtung.
[0013] Die Longitudinalhauptachse eines Kanals verläuft jeweils parallel zur Longitudinalrichtung,
d.h. der Richtung in die sich der Kanal erstreckt und verläuft im Querschnitt entlang
der obengenannten Querschnittsebene durch den Mittelpunkt des Kanals. Die Longitudinalhauptachse
liegt in der V,L-Ebene der Mittelsohle, d.h. sie verläuft nicht in Querrichtung der
Mittelsohle, sondern in Längsrichtung und/oder in Vertikalrichtung der Mittelsohle.
Typischerweise kann die Longitudinalhauptachse durch die im Querschnitt entlang der
obengenannten Querschnittsebene am weitesten voneinander entfernten Punkte der Kanalwände
verlaufen. Somit können die Kanalwände eines Kanals entlang der Longitudinalhauptachse
des Kanals eine grössere Entfernung zueinander aufweisen, als entlang irgendeiner
weiteren Achse in der V,L-Ebene des entsprechenden Kanals.
[0014] Typischerweise schneidet die Longitudinalhauptachse eines Kanals die Grundfläche,
bzw. eine an den Schnittpunkt der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche anliegende
Tangente, in einem spitzen Winkel.
[0015] Des Weiteren verlaufen die Kanäle, insbesondere sämtliche Kanäle der Mittelsohle
im Querschnitt entlang der Längsrichtung und senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle
von ihrem jeweiligen zur Fersenkante am nächsten angeordneten Ende in Längsrichtung
hin zu ihrem jeweiligen der Sohlenspitze am nächsten angeordneten Ende in Vertikalrichtung
ansteigend oder parallel zur Längsrichtung. Mit anderen Worten, verläuft keiner der
Kanäle der Mittelsohle im Querschnitt entlang der Längsrichtung und senkrecht zur
Querrichtung der Mittelsohle von ihrem jeweiligen zur Fersenkante am nächsten angeordneten
Ende in Längsrichtung hin zu ihrem jeweiligen der Sohlenspitze am nächsten angeordneten
Ende in Vertikalrichtung abfallend. Die Longitudinalhauptachse der jeweiligen Kanäle,
insbesondere von sämtlichen Kanälen der Mittelsohle, steigt daher von der Fersenkante
zur Sohlenspitze hin in Vertikalrichtung an oder ist parallel zur Längsrichtung. Die
Longitudinalhauptachse der jeweiligen Kanäle fällt jedoch nicht von der Fersenkante
zur Sohlenspitze hin in Vertikalrichtung ab.
[0016] Richtungsangaben, wie sie in der vorliegenden Offenbarung verwendet werden, sind
wie folgt zu verstehen: Die Längsrichtung L der Sohle wird durch eine Achse vom Fersenbereich
zum Vorderfussbereich beschrieben und erstreckt sich somit entlang der Längsachse
der Sohle. Die Querrichtung Q der Sohle verläuft quer zur Längsachse und im Wesentlichen
parallel zur Unterseite der Sohle, beziehungsweise im Wesentlichen parallel zum Boden.
Somit verläuft die Querrichtung entlang einer Querachse der Mittelsohle. Die vertikale
Richtung oder Vertikalrichtung V bezeichnet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
eine Richtung von der Unterseite der Sohle in Richtung der Brandsohle, beziehungsweise
im operativen Zustand in Richtung des Fusses des Trägers und verläuft somit entlang
einer Vertikalachse der Sohle, bzw. der Mittelsohle. Die laterale Seite der Sohle
ist die äussere Aussenbegrenzung der Sohle, welche im getragenen Zustand am Aussenrist
des Fusses des Trägers anliegt. Die mediale Seite der Sohle, bzw. der Mittelsohle
bezeichnet die äussere Innenbegrenzung der Sohle, welche gegenüber der lateralen Seite
angeordnet ist. Bei einem Laufschuhpaar zeigen somit die medialen Seiten der beiden
Laufschuhe im getragenen Zustand zueinander und die lateralen Seiten voneinander weg.
Der Vorderfussbereich erstreckt sich beispielsweise von der Sohlenspitze entgegen
der Längsrichtung bis 30-45% der Gesamtlänge der Mittelsohle in Längsrichtung. Der
Fersenbereich erstreckt sich beispielsweise von der Fersenkante in der Längsrichtung
bis 20-30% der Gesamtlänge der Mittelsohle in Längsrichtung. Der Mittelfussbereich
erstreckt sich dabei direkt zwischen dem Fersenbereich und dem Vorderfussbereich,
sodass die Länge in Längsrichtung des Mittelfussbereichs den restlichen Anteil der
Gesamtlänge, insbesondere von 15-50% der Gesamtlänge, ausmacht.
[0017] Der Fachmann versteht, dass falls die Grundfläche im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene
in Längsrichtung der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle gebogen,
insbesondere beim Laufen konvex zum Boden hin ausgestaltet ist, der spitze Winkel
zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche den Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der jeweiligen Tangente an der Grundfläche am Schnittpunkt der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche bezeichnet. Es sei angemerkt, dass der spitze Winkel eines Kanals
bei welchem die Longitudinalhauptachse des Kanals keinen Schnittpunkt mit der Grundfläche
aufweist, am Schnittpunkt der Longitudinalhauptachse mit der verlängernden Tangente
am Berührungspunkt der Grundfläche und der Fersenkante an der Grundfläche definiert
werden kann.
[0018] Dem Fachmann sind elastische, insbesondere weichelastische Materialien für Sohlen
hinlänglich bekannt. Beispielsweise können Materialien mit einem Young Modul von etwa
0.0001 bis 0.2 GPa, insbesondere 0.001 bis 0.1 GPa verwendet werden, was im Sinne
der vorliegenden Erfindung als elastisches, bzw. als weichelastisches Material angesehen
werden kann. Typischerweise können solche Materialien Polymerschäume umfassen. Als
elastische, bzw. als weichelastische Materialien können Polyurethan, insbesondere
thermoplastisches Polyolefine, Polyolefinblockpolymere, Polyvinylacetate, insbesondere
EVA, Polyurethan (TPU) oder expandiertes thermoplastisches Polyurethan (eTPU), Polyamide,
z.B. PA-11, PA-12, Nylon, Polyetherblockamid (PEBAX
®), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polybutylenterephthalat (PBT) oder Mischungen
daraus, eingesetzt werden.
[0019] Vorzugsweise sind die Kanäle im lateralen Bereich der Mittelsohle mit Ausnahme allfälliger
lateralseitigen und/oder medialseitigen Öffnungen vollständig durch die weichelastische
Mittelsohle begrenzt. Insbesondere sind die Kanäle im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene
in Längsrichtung (L) der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung (Q) der Mittelsohle
vollständig von der Mittelsohle begrenzt. In einer solchen Ausführungsform können
die Kanalwände folglich im lateralen Bereich der Mittelsohle vollständig von der Mittelsohle
gebildet werden. Typischerweise können die Kanäle in der Seitenansicht der Sohle daher
als Queröffnungen in einer ansonsten bevorzugt einstückigen Mittelsohle beschrieben
werden. Die Mittelsohle weist in bevorzugten Ausführungsformen keine Segmentierung
auf, ist also segmentierungsfrei. Hierdurch kann die Haltbarkeit der Sohle deutlich
verbessert werden, da die Mittelsohle im Allgemeinen im Vergleich zu einer segmentierten
Mittelsohle deutlich stabiler ausgebildet ist. Des Weiteren wird ein Ermüden der weichelastischen
Mittelsohle über die Nutzungsdauer der Sohle, bzw. des Laufschuhs, vermieden, oder
zumindest signifikant reduziert. Hierdurch kann die vorteilhafte Dämpfungswirkung
der Mittelsohle über einen langen Zeitraum hinweg konstant aufrechterhalten werden.
[0020] Unter einem Kanal ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Ausnehmung zu verstehen,
welche typischerweise röhrenförmig ausgebildet sein kann. Im Allgemeinen wird ein
Kanal durch seine Kanalwände mit Ausnahme an den seitlichen Öffnungen ganz oder teilweise
begrenzt. Typischerweise sind die Kanäle leer. Insbesondere können die Kanäle geöffnet
und durchgehend sein, d.h. ein Kanal ist vorzugsweise kein Blindloch. Bevorzugt erstreckt
sich ein Kanal, insbesondere alle Kanäle der Mittelsohle durchgängig von der lateralen
Seite der Mittelsohle zur medialen Seite der Mittelsohle. In bevorzugten Ausführungsformen
können die Kanäle im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. In einigen Ausführungsformen
kann der Gesamtanteil der geöffneten Fläche der Mittelsohle, d.h. der Gesamtanteil
der seitlichen Flächen der Kanalöffnungen, kleiner sein als der Gesamtteil der geschlossenen
Fläche der Mittelsohle, d.h. der Gesamtteil der äusseren Fläche der Mittelsohle, der
keine Kanäle aufweist. In einigen Ausführungsformen sind die Kanäle ausschliesslich
in Längsrichtung, also von der Fersenkante hin zur Sohlenspitze, hintereinander angeordnet.
Dies schliesst nicht aus, dass einige, oder auch alle Kanäle in der Vertikalrichtung
zueinander versetzt angeordnet sein können. Vorzugsweise sind in Vertikalrichtung
keine Kanäle ganz und/oder teilweise übereinander angeordnet.
[0021] In einigen Ausführungsformen sind die Kanäle in Längsrichtung von der Fersenkante
zur Sohlenspitze der Sohle hintereinander angeordnet und in Vertikalrichtung sind
zumindest zwei oder mehr Kanäle zueinander versetzt angeordnet. In bestimmten Ausführungsformen
sind die Kanäle im lateralen und/oder medialen Bereich der Mittelsohle in mindestens
einer ersten und einer zweiten Horizontalebene angeordnet. Hierbei sind die erste
und zweite Horizontalebene vertikal zueinander versetzt ausgebildet. Durch die Anordnung
der Kanäle in mindestens einer ersten und einer zweiten Horizontalebene, wird eine
signifikante Verbesserung der Dämpfungswirkung erreicht. Zudem wird die Dämpfung dabei
nicht mehr auf einzelne Segmente der Sohle beschränkt, sondern erstreckt sich im Wesentlichen
über die gesamte Mittelsohle.
[0022] Eine Horizontalebene der Sohle beschriebt eine Ebene, welche im Wesentlichen parallel
zur Unterseite der Sohle, beziehungsweise im Wesentlichen parallel zum Boden ausgerichtet
ist. Es versteht sich zudem, dass die Horizontalebene auch leicht gekrümmt sein kann.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Sohle, wie für Laufschuhe typisch,
am Vorderfussbereich und/oder am Fersenbereich vertikal leicht nach oben gebogen ist.
[0023] Es ist dem Fachmann klar, dass die Verformbarkeit der Kanäle beispielsweise das vertikale
Zusammenführen der Kanalwände und/oder die Scherung des Kanals in Längsrichtung umfassen
kann. Typischerweise können sich die obere und die untere Kanalwand unter Wirkung
der beim Laufen auftretenden Kräfte berühren, sodass die der entsprechende Kanal bis
zum seitlichen Verschluss verformt wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die elastische Mittelsohle einstückig ausgebildet.
Die elastische Mittelsohle besteht damit bevorzugt aus einem einzigen Material und
ist daher stabiler als eine aus mehreren Komponenten, insbesondere miteinander verklebten
oder verschweissten Komponenten, bestehende Mittelsohle.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Kanäle seitliche Öffnungen im lateralen
Bereich der Mittelsohle auf. Vorzugsweise sind die Kanäle unter der Wirkung von vertikal
und/oder in Längsrichtung wirkenden, beim Laufen auftretenden Kräften bis zum Verschluss
der seitlichen Öffnungen vertikal und/oder horizontal in Längsrichtung verformbar.
Typischerweise können sich die obere und die untere Kanalwand unter Wirkung der beim
Laufen auftretenden Kräfte berühren.
[0026] In einigen Ausführungsformen wird der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche von einem Kanal im Fersenbereich, insbesondere dem der Fersenkante
der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal, zu einem Kanal im Mittelfussbereich
und/oder zu einem Kanal im Vorderfussbereich, insbesondere zum der Sohlenspitze am
nächsten angeordneten Kanal kleiner, insbesondere kann der spitze Winkel von der dem
der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal zum der Sohlenspitze
am nächsten angeordneten Kanal zumindest über einen Teilbereich in Längsrichtung der
Sohle oder über die gesamte Länge der Sohle in Längsrichtung, kontinuierlich kleiner
werden. Beispielsweise wird der spitze Winkel zwischen Longitudinalhauptachse und
Grundfläche dabei von Kanal zu Kanal von der Fersenkante bis in den Mittelfussbereich
kontinuierlich kleiner. Im Vorderfussbereich kann dabei der spitze Winkel durchgängig
0° betragen. Insbesondere kann die Longitudinalhauptachse der Kanäle im Vorderfussbereich
parallel zur Grundfläche sein. Hierdurch fallen die Kanäle von Kanal zu Kanal betrachtet
von der Fersenkante in Richtung der Sohlenspitze ab. Dadurch wird erreicht, dass eine
erhöhte Dämpfungswirkung im Fersenbereich erreicht werden kann, während durch den
kleineren spitzen Winkeln zwischen der Grundfläche und der Longitudinalhauptachse
im Vorderfussbereich und/oder im Mittelfussbereich eine geringere Dämpfungswirkung
erreicht wird, was dazu führt, dass beim Abdruck, kaum Energie durch die Dämpfung
verloren geht. Generell gilt, je grösser der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
eines Kanals und der Grundfläche, desto grösser die Dämpfungswirkung. Somit ist es
vorteilhaft, dass der zur Fersenkante am nächsten angeordnete Kanal den grössten spitzen
Winkel aufweist, weil hier die benötigte Dämpfungswirkung am grössten ist. Je weiter
ein Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin angeordnet ist, desto geringer ist
die benötigte Dämpfungswirkung, sodass der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche kleiner ausgewählt wird.
[0027] Alternativ kann die obige Ausführungsform derart beschrieben werden, dass der stumpfe
Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Kanalsenkrechten des jeweiligen
Kanals von einem Kanal im Fersenbereich, insbesondere dem der Fersenkante der Mittelsohle
am nächsten angeordneten Kanal, zu einem Kanal im Mittelfussbereich und/oder zu einem
Kanal im Vorderfussbereich, insbesondere zum der Sohlenspitze am nächsten angeordneten
Kanal kleiner wird. Insbesondere kann der stumpfe Winkel von der dem der Fersenkante
der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal zum der Sohlenspitze am nächsten angeordneten
Kanal zumindest über einen Teilbereich in Längsrichtung der Sohle oder über die gesamte
Länge der Sohle in Längsrichtung, kontinuierlich kleiner werden.
[0028] In einigen Ausführungsformen wird der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche jedes Kanals von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten
angeordneten Kanal von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin erst grösser
und anschliessend von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin kleiner.
In solchen Ausführungsformen kann der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche jedes Kanals von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten
angeordneten Kanal von Kanal zu Kanal bis zu einem weiter in Längsrichtung zur Sohlenspitze
hin angeordneten Steilkanal kontinuierlich grösser werden, wobei der Steilkanal dabei
den Kanal der Mittelsohle mit dem grössten spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche des Kanals darstellt, und anschliessend von dort aus in Längsrichtung
zur Sohlenspitze hin von Kanal zu Kanal kleiner werden. In solchen Ausführungsformen
weist die Mittelsohle somit im Fersenbereich Kanäle auf, wobei der der Fersenkante
am nächsten angeordnete Kanal den kleinsten spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche des Kanals aller Kanäle im Fersenbereich aufweist. Dann steigt
der entsprechende spitze Winkel beispielsweise über die in Längsrichtung zur Sohlenspitze
hin nachfolgenden beiden Kanäle an, insbesondere kontinuierlich an. An diese Kanäle
kann sich dann direkt der Mittelfussbereich anschliessen, wobei der spitze Winkel
zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche des der Fersenkante am nächsten
angeordneten Kanals im Mittelfussbereich kleiner ist als der entsprechende spitze
Winkel mindestens einen, mindestens zwei oder aller Kanäle im Fersenbereich.
[0029] Alternativ kann die obige Ausführungsform derart beschrieben werden, dass der stumpfe
Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Kanalsenkrechten jedes Kanals von
dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanals von Kanal zu Kanal
in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin erst grösser und anschliessend von Kanal zu
Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin kleiner wird.
[0030] Durch entsprechende Analysen hat sich gezeigt, dass solche Ausführungsformen besonders
vorteilhaft sind, weil sich hierdurch im Fersenbereich sämtliche Kanäle beim Auftritt
praktisch vollständig verschliessen, was einerseits bedeutet, dass sowohl vertikal
als auch horizontal wirkende Kräfte effizient absorbiert werden und andererseits einen
sicheren Stand beim Auftritt ermöglicht wird, ohne dass es zu einem Schwimmeffekt
kommt. Zudem zeigt sich, dass die horizontal wirkenden Kräfte nicht zwingend an der
Fersenkante, d.h. an dem der Fersenkante am nächsten angeordneten Kanal am grössten
sind, sondern generell in einem weiter in Längsrichtung näher zur Sohlenspitze angeordneten
Teilbereich des Fersenbereichs. Da der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche jedes Kanals, bzw. der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Kanalsenkrechten des Kanals, von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten
angeordneten Kanal von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin erst grösser
und anschliessend von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin kleiner
wird, wird so eine maximale Absorption der horizontal wirkenden Kräfte erreicht.
[0031] Der Kanal der Mittelsohle, welcher von allen Kanälen der Mittelsohle den grössten
spitzen Winkel zwischen seiner Longitudinalhauptachse und der Grundfläche aufweist,
bzw. den grössten stumpfen Winkel zwischen seiner Longitudinalhauptachse und seiner
Kanalsenkrechten, ist daher vorzugsweise im Fersenbereich angeordnet und wird als
Steilkanal bezeichnet.
[0032] Der Steilkanal ist typischerweise von der Fersenkante aus in Längsrichtung zur Sohlenspitze
hin bei 15% bis 30%, vorzugsweise 20% bis 30%, insbesondere 25% bis 30%, der Gesamtlänge
der Sohle, bzw. der Mittelsohle, angeordnet.
[0033] Der Steilkanal, d.h. der Kanal der Mittelsohle welcher von allen Kanälen der Mittelsohle
den grössten spitzen Winkel zwischen seiner Longitudinalhauptachse und der Grundfläche,
bzw. bzw. den grössten stumpfen Winkel zwischen seiner Longitudinalhauptachse und
seiner Kanalsenkrechten, aufweist, kann in einigen Ausführungsformen von der Fersenkante
aus in Längsrichtung der dritte Kanal der Mittelsohle sein.
[0034] Der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche des Steilkanals
beträgt dabei vorzugsweise zwischen 35° und 85°, insbesondere zwischen 40° und 75°.
Der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Kanalsenkrechten des
Steilkanals kann zwischen 125° und 170°, insbesondere zwischen 125° und 165°, bevorzugt
zwischen 155° und 165°, betragen. Durch den relativ grossen Winkel des Steilkanals
wird in diesem Bereich der Mittelsohle nicht nur eine gute vertikale Dämpfung erreicht,
sondern auch eine grosse horizontale Dämpfung.
[0035] In einigen Ausführungsformen beträgt der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche von mindestens einem im Vorderfussbereich angeordneten Kanal,
insbesondere von sämtlichen der im Vorderfussbereich angeordneten Kanäle, zwischen
0 ° bis 15°, insbesondere 0° bis 5°, insbesondere 0° bis 2°. Ein Winkel von 0° bedeutet,
dass die Longitudinalhauptachse des Kanals und die Grundfläche im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnet sind. Bei einer gebogenen Grundfläche bezieht sich diese Parallelität
auf eine an die Grundfläche anliegende Tangente, welche in Vertikalrichtung unterhalb
des Kanals an der Grundfläche anliegt. Derartige geringe Winkel führen dazu, dass
zwar einerseits noch eine ausreichende Dämpfung bereitgestellt wird, sodass die Gelenke
des Trägers ausreichend geschont werden, andererseits jedoch die Dämpfung nicht zu
gross ist, dass ein signifikanter Anteil der Abdruckenergie wegen der Dämpfung verloren
geht.
[0036] In einigen Ausführungsformen beträgt der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der jeweiligen Kanalsenkrechten von mindestens einem im Vorderfussbereich angeordneten
Kanal, insbesondere von sämtlichen der im Vorderfussbereich angeordneten Kanäle, zwischen
90 ° bis 100°, insbesondere 90° bis 95°. Ein Winkel von 90° bedeutet, dass die Longitudinalhauptachse
des Kanals und die Grundfläche im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
Bei einer gebogenen Grundfläche bezieht sich diese Parallelität auf eine an die Grundfläche
anliegende Tangente, welche in Vertikalrichtung unterhalb des Kanals an der Grundfläche
anliegt.
[0037] In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist die Longitudinalhauptachse von mindestens
einem im Vorderfussbereich angeordneten Kanal, insbesondere von sämtlichen der im
Vorderfussbereich angeordneten Kanäle, im Wesentlichen parallel zur Grundfläche angeordnet.
[0038] In einigen Ausführungsformen weist jeder Kanal eine Lateralhauptachse auf. Die Lateralhauptachse
steht dabei typischerweise senkrecht zur jeweiligen Longitudinalhauptachse des Kanals.
Die Höhe, d.h. die direkten Abstände der Kanalwände eines Kanals, entlang der Lateralhauptachse
eines im Vorderfussbereich angeordneten Kanals ist dabei kleiner als die Breite entlang
der Lateralhauptachse eines im Mittelfussbereich und/oder im Fersenbereich angeordneten
Kanals. Hierdurch wird eine hohe Dämpfungswirkung im Fersenbereich erreicht. Gleichzeitig
ist die Dämpfungswirkung im Vorderfussbereich deutlich kleiner, wodurch weniger Energie
beim Abdruck verloren geht.
[0039] In einigen Ausführungsformen beträgt der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche eines im Fersenbereich angeordneten Kanals, insbesondere von allen
im Fersenbereich angeordneten Kanäle, zwischen 5° und 85°, insbesondere zwischen 35°
und 85°, vorzugsweise zwischen 40° und 75°. Durch den relativ grossen Winkel wird
nicht nur eine gute vertikale Dämpfung erreicht, sondern auch eine grosse horizontale
Dämpfung, da die Kanäle durch die beim Laufen horizontal wirkenden Kräfte verschlossen
werden können, insbesondere durch kontaktieren der Kanalwände eines Kanals.
[0040] In einigen Ausführungsformen beträgt der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der jeweiligen Kanalsenkrechten eines im Fersenbereich angeordneten Kanals, insbesondere
von allen im Fersenbereich angeordneten Kanälen, zwischen 110° und 175°, insbesondere
zwischen 125° und 170°, vorzugsweise zwischen 125° und 165°. Durch den relativ grossen
Winkel wird nicht nur eine gute vertikale Dämpfung erreicht, sondern auch eine grosse
horizontale Dämpfung, da die Kanäle durch die beim Laufen horizontal wirkenden Kräfte
verschlossen werden können, insbesondere durch kontaktieren der Kanalwände eines Kanals.
[0041] In bestimmten Ausführungsformen wird der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche, bzw. der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und
der jeweiligen Kanalsenkrechten, von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten
angeordneten Kanal in Richtung der Sohlenspitze im Fersenbereich oder auch ausschliesslich
im Fersenbereich, kontinuierlich kleiner.
[0042] In einigen Ausführungsformen beträgt der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche eines im Mittelfussbereich angeordneten Kanals zwischen 0° und
35°, vorzugsweise zwischen 0° und 25°. Der Mittelfussbereich stellt einen Zwischenbereich
dar, wo einerseits noch eine gewisse Dämpfungswirkung beim Auftritt benötigt wird,
andererseits jedoch die Dämpfungswirkung nicht zu gross sein darf, da gerade der in
Längsrichtung zur Sohlenspitze hin gesehenen vordere Teil des Mittelfussbereichs bereits
für den Abdruck vom Boden genutzt wird. Besonders bevorzugt ist der spitze Winkel
zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche eines Kanals, welcher sich
direkt an einen Kanal im Fersenbereich anschliesst, grösser als 0°, beispielsweise
zwischen 10° und 35° oder 10° bis 25°. In bestimmten Ausführungsformen wird der spitze
Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche von dem im Mittelfussbereich
der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal in Richtung der Sohlenspitze
im Fersenbereich kontinuierlich kleiner.
[0043] In einigen Ausführungsformen beträgt der stumpfe Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der jeweiligen Kanalsenkrechten eines im Mittelfussbereich angeordneten Kanals
zwischen 90° und 120°, vorzugsweise zwischen 90° und 115°.
[0044] In weiteren Ausführungsformen weisen die Kanäle an der lateralen Seite und/oder der
medialen Seite der Mittelsohle jeweils seitliche Öffnungen auf. Diese Öffnungen können
sich durch die beim Laufen auftretenden Kräfte verschliessen, insbesondere vollständig
verschliessen, indem sich die Kanalwände eines Kanals berühren. Somit können die im
Fersenbereich und/oder die im Mittelfussbereich und/oder die im Vorderfussbereich
angeordneten Kanäle dazu ausgelegt sein, die seitlichen Öffnungen durch die beim Laufen
auftretenden Kräfte vollständig zu verschliessen. Die beim Laufen auftretenden Kräfte
sind typischerweise auf die Gewichtskraft ausgehend vom Gewicht des Trägers zurückzuführen,
welches beispielsweise zwischen 40 und 120 kg, insbesondere zwischen 50 und 100 kg,
betragen kann.
[0045] In einigen Ausführungsformen sind die Kanäle derart ausgebildet, dass die Kanäle
beim vollständigen Verschluss, insbesondere beim vollständigen Verschluss der seitlichen
Öffnungen, eine S-Form anzunehmen.
[0046] In einigen Ausführungsformen weisen die Kanäle jeweils im Querschnitt entlang der
Querschnittsebene in Längsrichtung der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung
der Mittelsohle, eine rechteckige, ovale, pentagonale, hexagonale und/oder tropfenförmige,
insbesondere lanzettliche, Kontur auf. Dabei ist es auch möglich, dass ein oder mehrere
Kanäle der Mittelsohle eine andere Kontur aufweisen als weitere Kanäle der Mittelsohle.
Insbesondere kann die Mittelsohle bis zu 5 Kanäle mit unterschiedlicher Kontur aufweisen.
Eine tropfenförmige Kontur bezeichnet eine Form, welche sich im Wesentlichen aus einem
gleichschenkligen Dreieck und ein daran angeschlossenes Kreissegment auszeichnet.
Der Fachmann versteht, dass diese Konturen auch Formen mit abgerundeten Ecken einschliessen,
d.h. z.B. ein Rechteck mit abgerundeten Ecken. Eine tropfenförmige, insbesondere lanzettliche,
Kontur ist hierbei besonders bevorzugt, insbesondere dann, wenn der Teil des Kreissegments
der Tropfenform zur Grundfläche hin ausgerichtet ist. Hierdurch kann nämlich eine
besonders grosse horizontale Dämpfung von beim Laufen in horizontaler Richtung wirkenden
Kräften erreicht werden. Des Weiteren erlaubt eine tropfenförmige, insbesondere eine
lanzettliche, Kontur einen besonders kontrollierten Verschluss der Kanäle, sodass
ein Schwimmeffekt vermieden wird. Dies liegt daran, dass insbesondere Kanäle mit einer
tropfenförmigen Kontur dazu ausgelegt sind, beim Verschluss eine S-Form anzunehmen.
Somit versteht sich, dass vor allem im Fersenbereich Kanäle mit einer tropfenförmigen
Kontur angeordnet werden. Im Vorderfussbereich und/oder im Mittelfussbereich hingegen,
können dabei Kanäle mit einer anderen Kontur, insbesondere einer rechteckigen, pentagonalen
und/oder hexagonalen Kontur vorgesehen sein.
[0047] In einigen Ausführungsformen weisen die Kanäle jeweils entlang der Longitudinalhauptachse
eine Breite von 0.3 cm bis 3 cm, vorzugsweise von 0.5 cm bis 2 cm, auf. Die Breite
beschreibt den Abstand der Kanalwände eines Kanals entlang der Longitudinalhauptachse
und damit in einigen Ausführungsformen die grösste Ausdehnung in der Querschnittsebene
entlang der Längsrichtung und quer zur Querrichtung der Sohle.
[0048] In einigen Ausführungsformen weisen die Kanäle jeweils entlang der Lateralhauptachse
eine Höhe von 0.3 cm bis 1.5 cm, vorzugsweise von 0.3 cm bis 1 cm, auf.
[0049] In einigen Ausführungsformen weist der Steilkanal entlang der Longitudinalhauptachse
eine Breite auf, die grösser ist, als die Breite entlang der jeweiligen Longitudinalhauptachse
jedes anderen Kanals der Mittelsohle.
[0050] In einigen Ausführungsformen weist der Steilkanal entlang der Lateralhauptachse eine
Höhe auf, die grösser ist als die Höhe entlang der jeweiligen Lateralhauptachse jedes
anderen Kanals der Mittelsohle.
[0051] In einigen Ausführungsformen ist der Vertikalabstand mindestens eines, insbesondere
eines einzigen, Kanals im Fersenbereich zwischen dem jeweiligen Kanal und der Oberfläche
der Mittelsohle kleiner als bei einem anderen Kanal im Fersenbereich und/oder als
bei einem anderen Kanal der Mittelsohle. Es hat sich gezeigt, dass ein geringerer
Vertikalabstand bei einem Kanal in Fersenbereich zu einer verbesserten Dämpfungswirkung
führt, als wenn der Vertikalabstand grösser ist. Je näher der Kanal zur Oberfläche
angeordnet ist, d.h. je geringer der entsprechende Vertikalabstand, desto besser ist
die Dämpfungswirkung. Durch solche Ausführungsformen wird ein idealer Kompromiss gefunden,
zwischen einer guten Dämpfung und einer Sohle, welche noch einen starken Abdruck mit
möglichst geringen Kraftverlust ermöglicht.
[0052] Der Vertikalabstand zwischen einem Kanal und der Oberfläche der Mittelsohle bezeichnet
die kürzeste Distanz entlang der Vertikalrichtung der Sohle zwischen einem Kanal,
bzw. seiner Kanalwand und der Oberfläche der Mittelsohle. Typischerweise entspricht
dieser Vertikalabstand daher der geringsten Dicke der Mittelsohle in Vertikalrichtung
zwischen dem jeweiligen Kanal und der Oberfläche der Mittelsohle.
[0053] Vorzugsweise ist bei einem Kanal, bei welchem der Vertikalabstand des entsprechenden
Kanals kleiner ist, als bei einem anderen Kanal, umgekehrt der Vertikalabstand des
Kanals zur Grundfläche der Mittelsohle grösser als bei dem anderen Kanal. Somit ist
der entsprechende Kanal mit dem kleineren Vertikalabstand zur Oberfläche der Mittelsohle
zu dem anderen Kanal, bzw. zu den anderen Kanälen, in Vertikalrichtung versetzt angeordnet.
Umgekehrt können die anderen Kanäle als zu dem Kanal mit dem kleineren Vertikalabstand
zur Oberfläche der Mittelsohle als entgegen der Vertikalrichtung versetzt beschrieben
werden.
[0054] In einigen Ausführungsformen wird bei den Kanälen im Fersenbereich und optional im
Mittelfussbereich, insbesondere ausschliesslich bei den Kanälen im Fersenbereich,
der Vertikalabstand zwischen dem jeweiligen Kanal und der Oberfläche der Mittelsohle
jedes Kanals von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal
von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin kleiner. Es hat sich gezeigt,
dass die horizontal wirkenden Kräfte nicht zwingend an der Fersenkante, d.h. an dem
der Fersenkante am nächsten angeordneten Kanal am grössten sind, sondern in einem
weiter in Längsrichtung näher zur Sohlenspitze angeordneten Teilbereich des Fersenbereichs.
Durch den sich verringernden Vertikalabstand, kann daher die grösste Dämpfung im entsprechend
am meisten belasteten Bereich angeordnet werden, was einerseits den Träger schont,
aber andererseits keine zu als zu weich empfundene, d.h. schwammige Sohle, darstellt.
[0055] In einigen Ausführungsformen wird der Vertikalabstand des jeweiligen Kanals zur Oberfläche
der Mittelsohle von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal
von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin erst kleiner und anschliessend
von Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin grösser. Mit anderen Worten
sind die Kanäle in solchen Ausführungsformen derart angeordnet, dass die Vertikalabstände
der jeweiligen Kanäle in der Sicht auf die laterale Seite oder die mediale Seite der
Sohle vom Fersenbereich aus in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin im Fersenbereich
erst kleiner werden, dann ein Minimum erreicht und dann wieder grösser werden.
[0056] In einigen Ausführungsformen kann der Vertikalabstand zwischen dem Kanal im Fersenbereich,
welcher in Längsrichtung am nächsten zur Sohlenspitze angeordnet ist, insbesondere
dem von der Fersenkante aus in Längsrichtung in Richtung der Sohlenspitze dritten
Kanal, und der Oberfläche der Mittelsohle kleiner sein, als der Vertikalabstand zwischen
jedem anderen Kanal der Mittelsohle und der Oberfläche der Mittelsohle.
[0057] In bevorzugten Ausführungsformen kann der Vertikalabstand des Steilkanals zur Oberfläche
der Mittelsohle kleiner sein, als der Abstand jedes anderen Kanals zur Oberfläche
der Mittelsohle.
[0058] In einigen Ausführungsformen kann sich ein Teil der Kanäle, insbesondere sämtliche
Kanäle, der Mittelsohle jeweils in Querrichtung von der lateralen Seite hin zur medialen
Seite der Mittelsohle verjüngen. Somit wird die offene Fläche eines solchen Kanals
im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene entlang der Längsrichtung und senkrecht
zur Querrichtung der Mittelsohle von der lateralen Seite in Querrichtung hin zur medialen
Seite der Mittelsohle kleiner. Dies hat den Vorteil, dass die Stabilität der Sohle,
insbesondere beim Auftritt, erhöht wird, ohne dass die Dämpfungseigenschaften signifikant
verringert werden. Zusätzlich oder alternativ kann sich ein Teil der Kanäle, insbesondere
sämtliche Kanäle, der Mittelsohle jeweils in Querrichtung von der medialen Seite hin
zur lateralen Seite der Mittelsohle verjüngen. Diese beiden Alternativen unterstützen
dabei unterschiedliche Laufstile des Trägers, je nachdem ob die Sohle vermehrt lateralseitig
oder medialseitig belastet wird. Es ist auch möglich, dass sich beispielsweise die
Kanäle im Vorderfussbereich jeweils in Querrichtung von der lateralen Seite hin zur
medialen Seite der Mittelsohle verjüngen und sich die Kanäle im Fersenbereich jeweils
in Querrichtung von der medialen Seite hin zur lateralen Seite der Mittelsohle verjüngen
und umgekehrt. Zudem können sich die Kanäle im Mittelfussbereich jeweils in Querrichtung
von der lateralen Seite hin zur medialen Seite der Mittelsohle verjüngen oder sich
jeweils in Querrichtung von der medialen Seite hin zur lateralen Seite der Mittelsohle
verjüngen.
[0059] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Laufschuh
mit einer Sohle gemäss einer der hier beschriebenen Ausführungsformen.
[0060] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer Sohle gemäss einer
der hier beschriebenen Ausführungsformen zur Herstellung eines Schuhs, insbesondere
eines Laufschuhs.
[0061] Die folgenden nummerierten Ausführungsbeispiele sind weiterhin Teil der Offenbarung:
- 1. In einem ersten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle für einen
Laufschuh mit einer elastischen Mittelsohle mit einer die Mittelsohle entgegen der
Vertikalrichtung der Mittelsohle begrenzenden Grundfläche und einer die Mittelsohle
in Vertikalrichtung begrenzenden Oberfläche, wobei die Mittelsohle in einen Fersenbereich,
einen Mittelfussbereich und einen Vorderfussbereich unterteilt ist; und wobei die
Mittelsohle mehrere in Querrichtung der Mittelsohle verlaufende und in Längsrichtung
der Mittelsohle hintereinander angeordnete Kanäle aufweist, wobei die Kanäle jeweils
im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene in Längsrichtung der Mittelsohle und
senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle, eine längliche Kontur aufweisen und wobei
jeder Kanal im Querschnitt entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung und senkrecht
zur Querrichtung, eine Longitudinalhauptachse aufweist; und wobei der spitze Winkel
zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche von mindestens einem im Fersenbereich
angeordneten Kanal grösser ist als der spitze Winkel zwischen der Grundfläche und
der Longitudinalhauptachse von mindestens einem im Mittelfussbereich und/oder im Vorderfussbereich
angeordneten Kanal.
- 2. In einem zweiten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche von einem Kanal im Fersenbereich, insbesondere dem der Fersenkante
der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal, zu einem Kanal im Mittelfussbereich
und/oder zu einem Kanal im Vorderfussbereich, insbesondere zum der Sohlenspitze am
nächsten angeordneten Kanal, kleiner wird, insbesondere von Kanal zu Kanal kontinuierlich
kleiner wird.
- 3. In einem dritten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel, wobei der spitze Winkel zwischen der
Longitudinalhauptachse und der Grundfläche jedes Kanals von dem der Fersenkante der
Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal von Kanal zu Kanal in Richtung der Sohlenspitze
erst grösser wird und anschliessend von Kanal zu Kanal in Richtung der Sohlenspitze
kleiner wird.
- 4. In einem vierten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem dritten Ausführungsbeispiel, wobei der Kanal der Mittelsohle welcher von allen
Kanälen der Mittelsohle den grössten spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche aufweist, im Fersenbereich angeordnet ist.
- 5. In einem fünften Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem vierten Ausführungsbeispiel, wobei der Kanal der Mittelsohle welcher den grössten
spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche aufweist, von
der Fersenkante aus in Längsrichtung der dritte Kanal der Mittelsohle ist.
- 6. In einem sechsten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-5, wobei der spitze Winkel zwischen der
Longitudinalhauptachse und der Grundfläche von mindestens einem im Vorderfussbereich
angeordneten Kanal, insbesondere von sämtlichen der im Vorderfussbereich angeordneten
Kanäle, zwischen 0 ° bis 15°, insbesondere 0° bis 5°, insbesondere 0° bis 2°, beträgt.
- 7. In einem siebten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem sechsten Ausführungsbeispiel, wobei die Longitudinalhauptachse von mindestens
einem im Vorderfussbereich angeordneten Kanal, insbesondere von sämtlichen der im
Vorderfussbereich angeordneten Kanäle, im Wesentlichen parallel zur Grundfläche angeordnet
ist.
- 8. In einem achten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-7, wobei jeder Kanal eine Lateralhauptachse
aufweist und wobei die Höhe entlang der Lateralhauptachse eines im Vorderfussbereich
angeordneten Kanals kleiner ist als die Höhe entlang der Lateralhauptachse eines im
Mittelfussbereich und/oder im Fersenbereich angeordneten Kanals.
- 9. In einem neunten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-8, wobei der spitze Winkel zwischen der
Longitudinalhauptachse und der Grundfläche eines im Fersenbereich angeordneten Kanals
zwischen 5° und 85°, insbesondere zwischen 35° und 85°, vorzugsweise zwischen 40°
und 75°, beträgt.
- 10. In einem zehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der Ausführungsbeispiele 6 bis 9, wobei der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten
Kanal in Richtung der Sohlenspitze im Fersenbereich kontinuierlich kleiner wird.
- 11. In einem elften Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-10, wobei der spitze Winkel zwischen der
Longitudinalhauptachse und der Grundfläche eines im Mittelfussbereich angeordneten
Kanals zwischen 0° und 35°, vorzugsweise zwischen 0° und 25°, beträgt.
- 12. In einem zwölften Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-11, wobei die Kanäle an der lateralen
Seite und/oder der medialen Seite der Mittelsohle jeweils seitliche Öffnungen aufweisen.
- 13. In einem dreizehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
dem zwölften Ausführungsbeispiel, wobei die Mittelsohle und die im Fersenbereich und/oder
die im Mittelfussbereich und/oder die im Vorderfussbereich angeordneten Kanäle dazu
ausgelegt sind die seitlichen Öffnungen durch die beim Laufen auftretenden Kräfte
vollständig zu verschliessen.
- 14. In einem vierzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-13,wobei die Kanäle jeweils im Querschnitt
entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung
der Mittelsohle, eine rechteckige, ovale, tropfenförmige, pentagonale und/oder hexagonale
Kontur aufweisen.
- 15. In einem fünfzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-14, wobei einer oder sämtliche der im
Fersenbereich angeordneten Kanäle im Querschnitt entlang der Querschnittsebene in
Längsrichtung der Mittelsohle und senkrecht zur Querrichtung der Mittelsohle eine
tropfenförmige Kontur aufweist oder aufweisen.
- 16. In einem sechzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-15, wobei die Kanäle jeweils entlang der
Longitudinalhauptachse eine Breite von 0.3 cm bis 3 cm, vorzugsweise von 0.5 cm bis
2 cm, aufweisen.
- 17. In einem siebzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-16, wobei die Kanäle jeweils entlang der
Lateralhauptachse eine Höhe von 0.3 cm bis 1.5 cm, vorzugsweise von 0.3 cm bis 1 cm,
aufweisen.
- 18. In einem achtzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-17, wobei insbesondere bei den Kanälen
im Fersenbereich, der Vertikalabstand zwischen dem jeweiligen Kanal und der Oberfläche
der Mittelsohle jedes Kanals von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten
Kanal von Kanal zu Kanal in Richtung der Sohlenspitze kleiner wird.
- 19. In einem neunzehnten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-18, wobei der Vertikalabstand zwischen
dem Kanal im Fersenbereich, welcher in Längsrichtung am nächsten zur Sohlenspitze
angeordnet ist, insbesondere dem von der Fersenkante aus in Längsrichtung in Richtung
der Sohlenspitze dritten Kanal, und der Oberfläche der Mittelsohle kleiner ist als
der Vertikalabstand zwischen jedem anderen Kanal der Mittelsohle und der Oberfläche
der Mittelsohle.
- 20. In einem zwanzigsten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle gemäss
einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-19, wobei sich ein Teil der Kanäle, insbesondere
alle Kanäle, der Mittelsohle jeweils in Querrichtung von der lateralen Seite hin zur
medialen Seite der Mittelsohle verjüngen, und/oder wobei sich ein Teil der Kanäle,
insbesondere alle Kanäle, der Mittelsohle jeweils in Querrichtung von der medialen
Seite hin zur lateralen Seite der Mittelsohle verjüngen.
- 21. In einem einundzwanzigsten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine Sohle
gemäss einem der vorherigen Ausführungsbeispiele 1-20, wobei die zumindest ein Teil
der Kanäle derart ausgebildet ist, dass die Kanäle beim vollständigen Verschluss eine
S-Form annehmen.
- 22. In einem zweiundzwanzigsten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung einen
Schuh, insbesondere Laufschuh, umfassend eine Sohle nach einem der vorherigen Ausführungsbeispiele
1-21.
- 23. In einem dreiundzwanzigsten Ausführungsbeispiel betrifft die Offenbarung eine
Verwendung einer Sohle nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 21 zur Herstellung
eines Schuhs, insbesondere eines Laufschuhs.
Kurze Erläuterung der Figuren
[0062] Anhand der in den nachfolgenden Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen
Beschreibung werden Aspekte der Erfindung näher erläutert.
- Figur 1a,b
- zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Sohle für einen Laufschuh
gemäss einer Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2
- zeigt eine schematische Darstellung eines Kanals mit einer in der V,L-Ebene tropfenförmigen
Kanals wie er in einigen erfindungsgemässen Ausführungsformen der Sohle vorgesehen
ist;
- Figur 3a,b
- zeigen Fotografien eines Fersenbereichs eines Schuhs mit einer erfindungsgemässen
Sohle im unbelasteten und im belasteten Zustand;
- Figur 4
- zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Laufschuhs mit einer Sohle gemäss einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung
- Figur 5
- zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Sohle für einen Laufschuh
gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 6
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der Sohle gemäss Figur 5 bei der der Verlauf
der Kanäle in der Sohle illustriert ist;
- Figur 7
- zeigt in einer Schnittdarstellung eine Sicht von unten auf den Verlauf der geschnittenen
Kanäle in einer Sohle gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei die
Kanäle zur Illustration als in einer Ebene liegend dargestellt sind;
- Figur 8
- zeigt eine schematische Seitenansicht eines Schuhs mit einer erfindungsgemässen Sohle
für einen Laufschuh gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0063] In der Figur 1a und 1b ist eine erfindungsgemässe Sohle für einen Laufschuh gezeigt,
welche eine elastische Mittelsohle 1 aufweist. Die Mittelsohle 1 ist entgegen der
Vertikalrichtung V von der Grundfläche 2 und in Vertikalrichtung V von der Oberfläche
3 begrenzt. Zudem ist die Mittelsohle 1 in einen Fersenbereich FB, einen Mittelfussbereich
MFB und einen Vorderfussbereich VFB unterteilt. Wie dargestellt, sind diese drei Bereiche
in Längsrichtung nacheinander angeordnet, wobei der Mittelfussbereich MFB zwischen
dem Fersenbereich FB und dem Vorderfussbereich VFB angeordnet ist. Die Mittelsohle
1 umfasst mehrere in Querrichtung Q der Mittelsohle 1 verlaufende und in Längsrichtung
L der Mittelsohle 1 hintereinander angeordnete Kanäle 41, 42, 43 (aus Gründen der
Deutlichkeit sind nur drei der Kanäle bezeichnet). Diese Kanäle können in Querrichtung
Q im Allgemeinen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein. Die Kanäle 41,
42, 43 weisen dabei jeweils im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene in Längsrichtung
L der Mittelsohle 1 und senkrecht zur Querrichtung Q der Mittelsohle, eine längliche
Kontur auf. Im gezeigten Koordinatensystem ist diese Querschnittsebene die V,L-Ebene,
Jeder Kanal 41, 42, 43 im Querschnitt entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung
L und senkrecht zur Querrichtung Q, weist eine Longitudinalhauptachse 411, 421 auf
(aus Gründen der Deutlichkeit sind nur Longitudinalhauptachsen von zwei der Kanäle
eingezeichnet). Hierbei ist ersichtlich, dass der spitze Winkel α-41 zwischen der
Longitudinalhauptachse 411 und der Grundfläche 2, bzw. der Tangente am Schnittpunkt
der Longitudinalhauptachse 411 und der Grundfläche 2, von dem im Fersenbereich FB
angeordneten Kanal 41 grösser ist als der spitze Winkel α-42 zwischen der Grundfläche
2 (bzw. der Tangente am Schnittpunkt der Longitudinalhauptachse 411 und der Grundfläche
2) und der Longitudinalhauptachse 421 von mindestens dem im Mittelfussbereich MFB
angeordneten Kanal 42. Der Winkel zwischen Longitudinalhauptachse und Grundfläche
wird dabei von Kanal zu Kanal von der Fersenkante 5 zur Sohlenspitze 6 hin bis in
den Mittelfussbereich kontinuierlich kleiner und ist im Vorderfussbereich im Wesentlichen
0°, d.h. die Longitudinalhauptachse der Kanäle im Vorderfussbereich VFB ist parallel
zur Grundfläche 2. Die Kanäle weisen zudem jeweils eine Lateralhauptachse 422 auf
(aus Gründen der Deutlichkeit sind ist nur die Lateralhauptachse 422 des Kanals 42
eingezeichnet), welche senkrecht zur Longitudinalhauptachse steht. Die Höhe eines
Kanals ist definiert als die Distanz der Kanalwände eines Kanals entlang der Lateralhauptachse.
Wie in der Figur 1 gezeigt, ist die Höhe entlang der Lateralhauptachse des Vorderfussbereich
VFB angeordneten Kanals 43 kleiner als die Höhe entlang der Lateralhauptachse eines
im Mittelfussbereich MFB und/oder im Fersenbereich FB angeordneten Kanals 41, 42.
Die Kanäle im Vorderfussbereich VFB haben dabei eine rechteckige Kontur im Querschnitt
entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung L der Mittelsohle 1 und senkrecht zur
Querrichtung Q der Mittelsohle 1. Da die Kantenlängen von zwei zueinander parallelen
Kanten des Rechtecks in eine Richtung länger ist als die Kantenlängen der zwei anderen
parallel zueinander verlaufenden Kanten, haben die entsprechenden Kanäle eine längliche
Kontur.
[0064] In der Figur 1b ist die Ausführungsform der Figur 1a gezeigt, Anstelle der spitzen
Winkel α-41 und α-42 zwischen der Longitudinalhauptachse 411 und 421 und der Grundfläche
2, bzw. der Tangente am Schnittpunkt der Longitudinalhauptachse 411 und 421 und der
Grundfläche 2, ist jedoch der stumpfe Winkel β-41 zwischen der Longitudinalhauptachse
411 und der Kanalsenkrechten 413 des Kanals 41 dargestellt. Die Kanalsenkrechte verläuft
dabei durch den Mittelpunkt M-41 des Kanals 41, welcher auf der Longitudinalhauptachse
411 liegt und von dem aus insbesondere das vordere und hintere Ende des Kanals 41
gleich weit entfernt sind. Zudem steht die Kanalsenkrechte senkrecht zur Grundfläche
2, bzw. zu der im Schnittpunkt der Kanalsenkrechten (vgl. Kanalsenkrechte 413) mit
der Grundfläche 2 an die Grundfläche 2 anliegende Tangente (vgl. Tangente T-41). In
gleicher Weise ist der stumpfe Winkel β-42 zwischen der Longitudinalhauptachse 421
des Kanals 42 und der Kanalsenkrechten 423 des Kanals 42 gezeigt. Der stumpfe Winkel
β-41 des Kanals 41, welcher im Fersenbereich FB angeordnet ist, ist dabei grösser
als der stumpfe Winkel β-42, welcher im Mittelfussbereich MFB angeordnet ist.
[0065] In der Figur 2 ist ein Kanal mit einer im Querschnitt entlang der V,L-Ebene, also
entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung L der Mittelsohle und senkrecht zur
Querrichtung Q der Mittelsohle, tropfenförmigen Kontur gezeigt. Die tropfenförmige
Kontur setzt sich im Wesentlichen aus einem gleichschenkligen Dreieck, in diesem Fall
mit abgerundeter Spitze, und einem Kugelsegment, in diesem Fall einer Halbkugel zusammen,
wie durch die gepunktete Linie angedeutet ist. Eine tropfenförmige Kontur kann daher
beispielsweise auch als lanzettliche Kontur beschrieben werden. Eine solche tropfenförmige
Kontur hat sich als besonders vorteilhaft für den Fersenbereich herausgestellt, da
sowohl eine horizontale, d.h. entgegen der Längsrichtung L wirkende Kraft F
H als auch eine vertikale Kraft, d.h. in Vertikalrichtung V wirkende Kraft F
V effizient abgedämpft werden kann, weil es dadurch zu einem teilweisen oder vollständigen
Verschluss der seitlichen Öffnungen kommt, indem sich die Kanalwände des jeweiligen
Kanals aufeinander zu bewegen. Hierdurch kann gänzlich ohne Segmentierung der Mittelsohle
und sogar bei Kanälen die in der V,L-Ebene vollständig von der Mittelsohle gebildet
werden eine Dämpfung von horizontal wirkenden Kräften bewirkt werden.
[0066] In der Figur 3a ist ein Laufschuh mit einer erfindungsgemässen Mittelsohle im unbelasteten
Zustand abgebildet. Wirken nun die beim Laufen auftretenden vertikalen und horizontalen
Kräfte auf die Mittelsohle, dann kommt es zu einem insbesondere in Längsrichtung L
gerichteten Verschluss der Kanäle, welche im Wesentlichen S-förmig ist. Hierdurch
können effizient horizontal als auch vertikale beim Laufen auftretende Kräfte gedämpft
werden.
[0067] In der Figur 4 ist ein Laufschuh mit einer erfindungsgemässen Mittelsohle 1 gemäss
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Im Unterschied zur Mittelsohle
der Figur 1, weist die in der Figur 4 gezeigte Mittelsohle 1 im Fersenbereich FB und
teilweise auch im Mittelfussbereich MFB Kanäle 41 und 42 auf (zur besseren Deutlichkeit
sind insgesamt nur drei Kanäle bezeichnet), welche im Querschnitt entlang der V,L-Ebene,
also entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung L der Mittelsohle und senkrecht
zur Querrichtung Q der Mittelsohle, eine hexagonale Kontur aufweisen. Diese Kontur
muss dabei, wie es gezeigt ist, kein regelmässiges Hexagon darstellen. Die Longitudinalhauptachse
421 des Kanals 42 verläuft in der V,L-Ebene durch den Mittelpunkt des Kanals 42 und
verläuft parallel zur Longitudinalrichtung, d.h. der Richtung in die sich der Kanal
erstreckt. Zudem verläuft die Longitudinalhauptachse durch die im Querschnitt entlang
der obengenannten Querschnittsebene am weitesten voneinander entfernten Punkte der
Kanalwände. Die Kanäle im Vorderfussbereich und teilweise auch Kanäle im Mittelfussbereich
haben eine rechteckige Kontur mit abgerundeten Ecken, wie es z.B. für Kanal 43 gezeigt
ist.
[0068] In der Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Sohle mit
Mittelsohle 1 gezeigt. Diese ist entgegen der Vertikalrichtung V von der Grundfläche
2 und in Vertikalrichtung V von der Oberfläche 3 begrenzt. Zudem ist die Mittelsohle
1 in einen Fersenbereich FB, einen Mittelfussbereich MFB und einen Vorderfussbereich
VFB unterteilt. Die Mittelsohle 1 umfasst mehrere in Querrichtung Q der Mittelsohle
1 verlaufende und in Längsrichtung L der Mittelsohle 1 hintereinander angeordnete
Kanäle 41a, 41b, 41c und 42a (aus Gründen der Deutlichkeit sind nur vier der Kanäle
bezeichnet). Die Kanäle 41a, 41b und 41c sind dabei im Fersenbereich angeordnet, während
der Kanal 42a im Mittelfussbereich angeordnet ist und dabei denjenigen Kanal im Mittelfussbereich
darstellt, welcher am nächsten zur Fersenkante 5 angeordnet ist. Wie in der in Figur
1 gezeigten Ausführungsform weist jeder Kanal im Querschnitt entlang der Querschnittsebene
in Längsrichtung L und senkrecht zur Querrichtung Q, weist eine Longitudinalhauptachse
auf (aus Gründen der Deutlichkeit sind diese nicht bezeichnet). Es ist ersichtlich,
dass der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse und der Grundfläche jedes
Kanals von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal 41a
von Kanal zu Kanal 41b, 41c in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin erst grösser und
anschliessend von Kanal zu Kanal 42a in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin wieder
kleiner wird. Es sei angemerkt, dass der spitze Winkel des Kanals 41a durch die Longitudinalhauptachse
des Kanals 41a und der verlängernden Tangente am Berührungspunkt der Grundfläche 2
und der Fersenkante 5 definiert ist. Der Kanal 41c ist der Steilkanal der Mittelsohle,
d.h. derjenige Kanal welcher von allen Kanälen der Mittelsohle den grössten spitzen
Winkel zwischen seiner Longitudinalhauptachse und der Grundfläche aufweist. Des Weiteren
ist in der gezeigten Ausführungsform der Mittelsohle 1 der Vertikalabstand D
41c des Kanals 41c, also des Steilkanals, sowie der Vertikalabstand D
41c des Kanals 41b, welche beide im Fersenbereich angeordnet sind, zur Oberfläche 3 der
Mittelsohle 1 kleiner als bei dem Kanal 41a im Fersenbereich und/oder als bei einem
anderen Kanal 42a der Mittelsohle 1. Der Vertikalabstand D
41a, D
41b, D
41c zwischen dem jeweiligen Kanal 41a, 41b, 41c und der Oberfläche 3 der Mittelsohle
wird von dem der Fersenkante der Mittelsohle am nächsten angeordneten Kanal 41a von
Kanal zu Kanal in Längsrichtung zur Sohlenspitze hin im Fersenbereich kontinuierlich
kleiner. Der Vertikalabstand erreicht am Steilkanal 41c ein Minimum und wird dann
in Längsrichtung L zur Sohlenspitze 6 hin am nachfolgenden Kanal 42a wieder grösser.
[0069] Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Sicht der Ausführungsform aus der Figur 5.
Es ist ersichtlich, dass der Steilkanal 41c den grössten spitzen Winkel zwischen seiner
Longitudinalhauptachse und der Grundfläche aufweist. Sowohl in bei den Kanälen in
Richtung der Fersenkante als auch bei den Kanälen in Richtung der Sohlenspitze ist
der entsprechende spitze Winkel zwischen der jeweiligen Longitudinalhauptachse und
der Grundfläche im Allgemeinen kleiner als beim Steilkanal 41.
[0070] Die Figur 7 zeigt schematisch einen stark schematisierte Horizontalschnitt einer
Sohle gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Tatsächlich liegen die
Kanäle nicht zwingend alle in der selben Ebene. Illustriert werden soll, dass sich
bei dieser Ausführungsform die Kanäle 41, 42 und 43 (aus Gründen der Deutlichkeit
sind nur drei der Kanäle bezeichnet) in Querrichtung von der lateralen Seite LS der
Mittelsohle zur medialen Seite MS der Mittelsohle verjüngen.
[0071] In der Figur 8 ist ein Laufschuh mit einer erfindungsgemässen Mittelsohle 1 gemäss
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Die Longitudinalhauptachse 421
des Kanals 42 verläuft in der V,L-Ebene durch den Mittelpunkt des Kanals 42 und verläuft
parallel zur Longitudinalrichtung, d.h. der Richtung in die sich der Kanal erstreckt.
Zudem verläuft die Longitudinalhauptachse durch die im Querschnitt entlang der obengenannten
Querschnittsebene am weitesten voneinander entfernten Punkte der Kanalwände. Die Kanäle
sind hierbei in Längsrichtung L von der Fersenkante 5 zur Sohlenspitze 6 hintereinander
angeordnet und im lateralen und/oder medialen Bereich der Mittelsohle 1 in mindestens
einer ersten und einer zweiten Horizontalebene angeordnet. Hierbei sind die erste
und zweite Horizontalebene vertikal zueinander versetzt ausgebildet. Der Kanal 41
ist dabei in der ersten Horizontalebene angeordnet und der Kanal 42 in der in Vertikalrichtung
versetzt dazu angeordneten zweiten Horizontalebene angeordnet.
1. Sohle für einen Laufschuh mit einer elastischen Mittelsohle (1) mit einer die Mittelsohle
(1) entgegen der Vertikalrichtung (V) der Mittelsohle begrenzenden Grundfläche (2)
und einer die Mittelsohle (1) in Vertikalrichtung (V) begrenzenden Oberfläche (3),
wobei die Mittelsohle (1) in einen Fersenbereich (FB), einen Mittelfussbereich (MFB)
und einen Vorderfussbereich (VFB) unterteilt ist; und wobei die Mittelsohle (1) mehrere
in Querrichtung (Q) der Mittelsohle (1) verlaufende und in Längsrichtung (L) der Mittelsohle
(1) hintereinander angeordnete Kanäle (41, 42, 43) aufweist, wobei die Kanäle (41,
42, 43) jeweils im Querschnitt entlang einer Querschnittsebene in Längsrichtung (L)
der Mittelsohle (1) und senkrecht zur Querrichtung (Q) der Mittelsohle, eine längliche
Kontur aufweisen und wobei jeder Kanal (41, 42, 43) im Querschnitt entlang der Querschnittsebene
in Längsrichtung (L) und senkrecht zur Querrichtung (Q), eine Longitudinalhauptachse
(411, 421) aufweist; und wobei der spitze Winkel (α-41) zwischen der Longitudinalhauptachse
(411) und der Grundfläche (2) von mindestens einem im Fersenbereich angeordneten Kanal
(41) grösser ist als der spitze Winkel (α-42) zwischen der Grundfläche (2) und der
Longitudinalhauptachse (421) von mindestens einem im Mittelfussbereich (MFB) und/oder
im Vorderfussbereich (VFB) angeordneten Kanal (42, 43).
2. Sohle nach Anspruch 1, wobei der spitze Winkel (α-41) zwischen der Longitudinalhauptachse
(411) und der Grundfläche (2) von einem Kanal im Fersenbereich, insbesondere dem der
Fersenkante (5) der Mittelsohle (1) am nächsten angeordneten Kanal (41), zu einem
Kanal im Mittelfussbereich und/oder zu einem Kanal im Vorderfussbereich, insbesondere
zum der Sohlenspitze (6) am nächsten angeordneten Kanal, kleiner wird, insbesondere
von Kanal zu Kanal kontinuierlich kleiner wird.
3. Sohle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der spitze Winkel (α-41) zwischen der
Longitudinalhauptachse (411) und der Grundfläche (2) jedes Kanals von dem der Fersenkante
(5) der Mittelsohle (1) am nächsten angeordneten Kanal (41) von Kanal zu Kanal in
Richtung der Sohlenspitze (6) erst grösser wird und anschliessend von Kanal zu Kanal
in Richtung der Sohlenspitze (6) kleiner wird.
4. Sohle nach Anspruch 3, wobei der Kanal der Mittelsohle welcher von allen Kanälen der
Mittelsohle den grössten spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse (411)
und der Grundfläche (2) aufweist, im Fersenbereich angeordnet ist, wobei vorzugsweise
der Kanal der Mittelsohle welcher den grössten spitzen Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
(411) und der Grundfläche (2) aufweist, von der Fersenkante (5) aus in Längsrichtung
(L) der dritte Kanal der Mittelsohle ist.
5. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der spitze Winkel zwischen der Longitudinalhauptachse
und der Grundfläche (2) von mindestens einem im Vorderfussbereich (VFB) angeordneten
Kanal (43), insbesondere von sämtlichen der im Vorderfussbereich (VFB) angeordneten
Kanäle, zwischen 0 ° bis 15°, insbesondere 0° bis 5°, insbesondere 0° bis 2°, beträgt,
wobei vorzugsweise die Longitudinalhauptachse von mindestens einem im Vorderfussbereich
(VFB) angeordneten Kanal (43), insbesondere von sämtlichen der im Vorderfussbereich
(VFB) angeordneten Kanäle, im Wesentlichen parallel zur Grundfläche angeordnet ist.
6. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei jeder Kanal (41, 42, 43) eine Lateralhauptachse
(422) aufweist und wobei die Höhe entlang der Lateralhauptachse eines im Vorderfussbereich
(VFB) angeordneten Kanals (43) kleiner ist als die Höhe entlang der Lateralhauptachse
(422) eines im Mittelfussbereich (MFB) und/oder im Fersenbereich (FB) angeordneten
Kanals (41, 42).
7. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der spitze Winkel (α-41) zwischen
der Longitudinalhauptachse (411) und der Grundfläche (2) eines im Fersenbereich (FB)
angeordneten Kanals (41) zwischen 5° und 85°, insbesondere zwischen 35° und 85°, vorzugsweise
zwischen 40° und 75°, beträgt.
8. Sohle nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der spitze Winkel (α-41) zwischen der
Longitudinalhauptachse (411) und der Grundfläche (2) von dem der Fersenkante (5) der
Mittelsohle (1) am nächsten angeordneten Kanal (41) in Richtung der Sohlenspitze (6)
im Fersenbereich (FB) kontinuierlich kleiner wird.
9. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der spitze Winkel (α-42) zwischen
der Longitudinalhauptachse (421) und der Grundfläche (2) eines im Mittelfussbereich
(MFB) angeordneten Kanals (42) zwischen 0° und 35°, vorzugsweise zwischen 0° und 25°,
beträgt.
10. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Kanäle (41, 42, 43) an der lateralen
Seite und/oder der medialen Seite der Mittelsohle (1) jeweils seitliche Öffnungen
aufweisen.
11. Sohle nach Anspruch 10, wobei die Mittelsohle (1) und die im Fersenbereich (FB) und/oder
die im Mittelfussbereich (MFB) und/oder die im Vorderfussbereich (VFB) angeordneten
Kanäle (41, 42, 43) dazu ausgelegt sind die seitlichen Öffnungen durch die beim Laufen
auftretenden Kräfte vollständig zu verschliessen.
12. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Kanäle (41, 42, 43) jeweils im
Querschnitt entlang der Querschnittsebene in Längsrichtung (L) der Mittelsohle (1)
und senkrecht zur Querrichtung (Q) der Mittelsohle (1), eine rechteckige, ovale, tropfenförmige,
pentagonale und/oder hexagonale Kontur aufweisen.
13. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei insbesondere bei den Kanälen im Fersenbereich,
der Vertikalabstand zwischen dem jeweiligen Kanal und der Oberfläche der Mittelsohle
jedes Kanals von dem der Fersenkante (5) der Mittelsohle (1) am nächsten angeordneten
Kanal (41) von Kanal zu Kanal in Richtung der Sohlenspitze (6) kleiner wird.
14. Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Vertikalabstand zwischen dem
Kanal im Fersenbereich, welcher in Längsrichtung am nächsten zur Sohlenspitze angeordnet
ist, insbesondere dem von der Fersenkante aus in Längsrichtung in Richtung der Sohlenspitze
dritten Kanal, und der Oberfläche der Mittelsohle kleiner ist als der Vertikalabstand
zwischen jedem anderen Kanal der Mittelsohle und der Oberfläche der Mittelsohle.
15. Schuh, insbesondere Laufschuh, umfassend eine Sohle nach einem der vorherigen Ansprüche.