[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit für eine Gleitbrettbindung,
insbesondere eine Skitourenbindung, sowie ein Gleitbrett gemäss den Oberbegriffen
der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Gleitbrettbindungen bekannt.
Neben Ski- respektive Skitourenbindungen gibt es auch weitere Bindungstypen für Gleitbretter
wie Langlaufbindungen, Telemarkbindungen, Snow- und Splitboardbindungen und Wasserskibindungen,
die unterschiedliche Funktionen übernehmen und deren Bindungskörper entsprechend unterschiedlich
ausgebildet sein können.
[0003] Beim Skifahren wird üblicherweise zwischen Pistenbindungen und Tourenbindungen unterschieden.
In der Regel umfassen die Gleitbrettbindungen zum Skifahren mindestens zwei Bindungskörper,
eine Ferseneinheit und eine Vordereinheit, um einen Schuh in Abfahrtstellung in Eingriff
zu nehmen und auf dem Gleitbrett zu arretieren. Pistenbindungen werden zum Abfahren
und/oder Skifahren an Skiliften verwendet.
[0004] Gleitbrettbindungen für Skitouren hingegen, sind üblicherweise in zwei Stellungen,
eine Abfahrtsstellung, analog konventionellen Skibindungen, und eine Tourenstellung
oder Aufstiegsstellung, einstellbar. Tourenbindungen werden insbesondere zusätzlich
zum Aufsteigen mit Hilfe von an den Gleitbrettern befestigten Fellen verwendet.
[0005] In einer Abfahrtstellung soll ein Bindungskörper einen Fersenabschnitt eines Skitourenschuhs
zuverlässig auf dem Gleitbrett in einer Halteposition fixieren.
[0006] Eine optionale Bremsanordnung wird dabei in einer Nichtbetriebsstellung gehalten,
sodass ein Ski über den Untergrund gleiten kann. Im Fall eines Sturzes oder ungewöhnlicher
Krafteinwirkung, wenn vorzugsweise eine Sicherheitsauslösung ausgelöst wird, soll
die Bremsanordnung in eine aktive Stellung gebracht werden. Dadurch wird ein Hinabrutschen
des freien Skis verhindert. Das grundsätzliche Funktionsprinzip einer solchen Bremsanordnung
entspricht dem, der von einer Alpinbindung bekannten Skibremse.
[0007] In einer Tourenstellung, welche beim Anstieg am Berg gewählt wird, soll der Fersenabschnitt
des Skitourenschuhs freigegeben sein, so dass der Skitourenschuh von der Ferseneinheit
abheben kann. Der Skitourenschuh ist horizontal um eine Achse in Skiquerrichtung verschwenkbar
gehalten.
[0008] Dabei kann wenigstens eine optionale Steighilfe in eine aktive und/oder eine passive
Konfiguration einstellbar sein. Üblicherweise kann der Schuh für ein Gehen in einer
Tourenstellung in flachem Gelände auf der Höhe der Gleitbrettebene abgestützt werden.
Die Position, in welcher keine Steighilfe aktiviert ist und der Schuh auf dem Ski
abgestützt wird, wird Nullposition genannt. Für einen Aufstieg im steileren Gelände,
kann eine Steighilfe in den Schwenkbereich des Schuhs gestellt werden und den Schuh
auf einer vorbestimmten Höhe abstützen. Gegebenenfalls kann eine zweite Steighilfe
aktiviert werden, welche den Schuh auf einer weiteren vorbestimmten Höhe abstützt.
Dadurch, dass in einer aktiven Position und Stellung der Steighilfe der Skitourenschuh
in einer vorbestimmten Höhe über der Basisebene abgestützt wird, werden diese Konfigurationen
bevorzugt bei steileren Anstiegen gewählt. Die Belastung auf Waden und Achillessehnen
wird reduziert.
[0009] Die optionale Bremsanordnung ist in der Tourenstellung in einer Nichtbetriebsstellung
gehalten, sodass der Ski über den Untergrund gleiten kann. Die Bremsanordnung ist
somit auf Höhe des Gleitbrettes fixiert.
[0010] Basierend auf der Konstruktionsweise, des Typs der Tourenbindung sowie der gewünschten
Funktion, kann die Ferseneinheit in der Tourenstellung unterschiedliche Konfigurationen
aufweisen.
[0011] DE 10 2013 224 574 A1 betrifft eine Ferseneinheit für eine Tourenbindung, umfassend eine Basis und einen
Bindungskörper mit Koppelungsmitteln zur Ankoppelung eines Tourenschuhs, welcher zwischen
einer Abfahrtsstellung und einer Tourenstellung verstellbar ist. Die Ferseneinheit
soll eine optimale Positionierung des Tourenschuhs in der Abfahrtsstellung ermöglichen
und gleichzeitig einen geeigneten Schuhauflageabschnitt für die Tourenstellung bieten,
der ein bequemes Gehen im flachen Gelände erlaubt. Es werden zwei Steighilfen gezeigt,
die zwischen einer aktiven und einer passiven Stellung verstellbar sind. Insgesamt
sind drei unterschiedliche, vorbestimmte Höhen zur Anpassung an die Geländesteigung
möglich.
[0012] In
EP 3 848 099 A1 wird eine Ferseneinheit für eine Tourenbindung offenbart, welche eine oder zwei Steighilfen
umfasst, die zwischen einer aktiven Stellung und einer passiven Stellung verstellbar
sind. In einer Tourenstellung der Ferseneinheit stützt die Steighilfe in einer aktiven
Stellung einen Fersenabschnitt eines Tourenschuhs in einer vorbestimmten Höhe über
einer Gleitbrettebene ab. Die vorbestimmte Höhe der zwei Steighilfen ist unterschiedlich.
Die Offenbarung zeigt eine respektive zwei Steighilfen, die über ihre gesamte Bewegungsbahn
in die aktive Stellung mittels eines elastischen Elements vorgespannt sind und in
einer passiven Stellung arretierbar sind.
[0013] Nachteilig an den aus
DE 10 2013 224 574 A1 sowie
EP 3 848 099 A1 bekannten Ferseneinheiten ist, dass je Steighilfe nur eine einzelne Abstützposition
möglich ist. Beide Offenbarungen weisen zwei Steighilfen auf, die je in eine aktive
sowie eine passive Position verschwenkbar sind zur Erreichung von zwei unterschiedlichen
Abstützhöhen. Die Herstellungskosten und Montagekosten sind erhöht, da zwei Bauteile
für die zwei separat ausgebildeten Steighilfen hergestellt und montiert werden müssen.
Da die Steighilfen oftmals schwenkbar an der gleichen Achse des Bindungskörpers gelagert
sind, kann bei einer gewollten Aktivierung einer ersten Steighilfe versehentlich auch
die zweite Steighilfe verstellt werden und eine falsche Abstützhöhe gewählt werden.
[0014] EP 4 190 415 A1 offenbart eine Ferseneinheit einer Tourenbindung, welche eine einstückige Steighilfe
mit mehreren Abstützmöglichkeiten umfasst. Die Steighilfe ist am Bindungskörper schwenkbar
gelagert und weist wenigstens einen ersten und einen zweiten Abstützabschnitt mit
optional unterschiedlichen Abstützhöhen auf. Die Steighilfe kann ein- oder zweiarmig
ausgebildet sein.
[0015] Ein Problem der aus der
EP 4 190 415 A1 bekannten Ferseneinheit liegt insbesondere in einer mangelnden Benutzerfreundlichkeit.
Dadurch dass die erste Drehstellung sowohl die Abfahrtsstellung als auch gleichzeitig
die Tourenstellung mit einer Abstützhöhe 1 ist, kann inmitten des Aufstieges versehentlich
die Ferseneinheit des Schuhs in Eingriff genommen werden. Dies ist der Fall, wenn
der Bindungskörper in eine erste Drehstellung zur Abstützung auf einer Höhe h1 gedreht
wird, aber vergessen wird die Steighilfe in eine erste Stellung zu schwenken. Ein
weiterer Nachteil der Offenbarung ist, dass lediglich drei unterschiedliche Abstützhöhen
einstellbar sind.
[0016] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Bei Tourengehern und Freeridern besteht der Wunsch nach Skibindungen mit geringem
Gewicht, hoher Stabilität, Zuverlässigkeit, präziser Kraftübertragung, erschwinglichen
Preisen und höchstem Sicherheitsstandard. Zusammenfassend soll der Gehkomfort maximiert
werden, ohne dass der Fahrkomfort und/oder das Sicherheitsniveau darunter leidet.
Die Bindung soll daher kompakt konstruiert und somit materialressourcenschonend und
kostengünstig herstellbar sein. Trotz minimalem Materialeinsatz und Leichtigkeit,
soll die Gleitbrettbindung eine hohe Stabilität und Verschleissbeständigkeit zeigen.
Insbesondere soll die Gleitbrettbindung den Gehkomfort und die Benutzerfreundlichkeit
maximieren. Der Kraftaufwand insbesondere während dem Aufstieg soll minimiert und
die Ausdauer des Nutzers somit verbessert werden. An den Nutzer angepasste, individuelle
Einstellungen sollen auch bei extremen äusseren Bedingungen wie Kälte, Schnee und
Eis einfach und unkompliziert möglich sein.
[0017] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Ferseneinheiten
und das Gleitbrett gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
[0018] Eine erfindungsgemässe Ferseneinheit für eine Gleitbrettbindung ist insbesondere
für eine Skitourenbindung geeignet. Die Ferseneinheit ist verstellbar zwischen einer
Abfahrtsstellung und wenigstens einer Tourenstellung. In der Abfahrtsstellung hält
die Ferseneinheit einen Fersenabschnitt eines Schuhs fest. In einer Tourenstellung
gibt die Ferseneinheit den Fersenabschnitt des Schuhs frei, so dass der Schuh von
der Ferseneinheit abheben kann. Die Ferseneinheit umfasst eine Basis mit einer Befestigungsanordnung
zur Befestigung an einem Gleitbrett. Weiter umfasst die Ferseneinheit einen Bindungskörper,
welcher Haltemittel zum in Eingriff nehmen des Fersenabschnitts des Schuhs aufweist.
Der Bindungskörper ist um eine vertikale Drehachse drehbar an der Basis gelagert.
In der Abfahrtsstellung zeigen die Haltemittel parallel zu einer Gleitbrettlängsachse
in Richtung einer Vordereinheit der Gleitbrettbindung. Dadurch können sie den Fersenabschnitt
des Schuhs in Eingriff nehmen. In der oder den Tourenstellung(en) zeigen die Haltemittel
ungefähr parallel zu einer Gleitbrettquerachse oder ungefähr in die entgegengesetzte
Richtung der Vordereinheit. Dadurch ist der Fersenabschnitt des Schuhs freigegeben.
Weiter umfasst die Ferseneinheit eine Steighilfe, welche insbesondere durch Drehen
des Bindungskörpers in wenigstens einer aktiven Lage und einer passiven Lage positionierbar
ist. In einer Tourenstellung ist die Steighilfe in einer aktiven Position derart positioniert,
dass der Fersenabschnitt des Schuhs in mindestens einer vorbestimmten Höhe über einer
Basisebene abstützbar ist. Die Steighilfe ist um eine Schwenkachse verschwenkbar.
Die Schwenkachse liegt in einer Ebene parallel zur Gleitbrettebene und verläuft unter
einem Winkel von 0° bis 80°, bevorzugt 35° bis 65°, besonders bevorzugt ungefähr 0°
oder ungefähr 48° bezogen auf die Gleitbrettlängsachse. Die Steighilfe ist derart
ausgebildet, dass durch ein Schwenken der Steighilfe um die Schwenkachse die Steighilfe
zwischen wenigstens zwei Stellungen S1, S2 bewegbar ist, die zur Anpassung an unterschiedliche
Geländesteigungen eine unterschiedliche vorbestimmte Höhe aufweisen.
[0019] Der Begriff Gleitbrett sowie die diesen Begriff enthaltende Begriffe wie «Schuh»,
«Bindung», «Ebene», «Längsachse» und dergleichen kann sich auf Skier, aber auch ein
Splitboard, Schneeschuhe oder ähnliche Bretter zum Gehen und/oder Gleiten auf Schnee
und Eis beziehen. Weiter sind Gleitbretter für Wasser- und/oder Sandunterlagen denkbar,
wobei die Aufzählung nicht abschliessend ist.
[0020] Die Basis der Ferseneinheit ermöglicht die Montage auf dem Gleitbrett. Sie ist vorteilhafterweise
flach und kann beispielsweise platten- oder schienenförmig sein. Die Basis kann mittels
einer Befestigungsanordnung auf dem Gleitbrett aufgebracht werden.
[0021] Unter der Annahme, dass die Basis auf dem Gleitbrett montiert ist, fällt die Basisebene
mit einer Gleitbrettebene zusammen. Die Gleitbrettebene definiert die Oberseite des
Gleitbrettes und liegt somit auf der der Gleitfläche abgewandten Seite des Gleitbrettes.
Die Längsachse des Gleitbrettes entspricht somit auch der Längsachse der Basis.
[0022] Der Bindungskörper kann in wenigstens zwei Drehstellungen um die vertikale Achse
drehbar sein. Bevorzugt sind verschiedene Drehstellungen, bevorzugt zwei, drei oder
vier definierte Drehstellungen möglich. Eine definierte Drehstellung kann durch eine
Rastposition des Bindungskörpers definiert sein. Eine erste Position P1 entspricht
der Abfahrtsstellung. Die Haltemittel zeigen in Richtung der Vordereinheit der Skitourenbindung.
Die Abfahrtsstellung entspricht bevorzugt keiner Tourenstellung. In einer Tourenstellung
kann sich der Basiskörper der Ferseneinheit in unterschiedlichen Positionen P2, P3,
P4 befinden. In einer Position P2 ist der Bindungskörper um ungefähr 90° um die vertikale
Achse relativ zur Abfahrtsstellung im Gegenuhrzeigersinn gedreht. In einer Position
P4 ist der Bindungskörper um ungefähr 90° um die vertikale Achse relativ zur Abfahrtsstellung
im Uhrzeigersinn gedreht. Der Bindungskörper kann in den Positionen P2 und P4 um 60°
- 120°, bevorzugt um 70° - 110°, besonders bevorzugt um 80° - 100° relativ zur Abfahrtsstellung
um die vertikale Achse geschwenkt sein. In einem Ausführungsbeispiel ist der Bindungskörper
um 93° um die vertikale Achse relativ zur Abfahrtsstellung gedreht. In einer weiteren
Position P3 ist der Bindungskörper um ungefähr 180° um die vertikale Achse relativ
zur Abfahrtsstellung gedreht. Dies bedeutet, dass der Bindungskörper um 150° - 210°,
bevorzugt um 160° - 200°, besonders bevorzugt um 170° - 190° relativ zur Abfahrtsstellung
um die vertikale Achse geschwenkt ist.
[0023] Unter einer vertikalen Achse wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine Achse
verstanden, die etwa senkrecht zur Gleitbrettebene steht. Die vertikale Achse kann
um bis zu 20°, bevorzugt weniger als 10°, besonders bevorzugt weniger als 5° von senkrecht
abweichen.
[0024] Abhängig von der Drehstellung respektive der Position des Bindungskörpers und der
Stellung der Steighilfe kann die Steighilfe die Ferseneinheit des Schuhs in einer
Tourenstellung auf wenigstens zwei vorbestimmten Höhen abstützen. Die Höhen können
gleich oder unterschiedlich sein.
[0025] Die Steighilfe kann in einer Tourenstellung in einer aktiven oder in einer passiven
Lage in Abhängigkeit von ihrer Stellung und der Position des Bindungskörpers sein.
In der oder den passiven Lage(n) kann die Steighilfe den Fersenabschnitt des Schuhs
nicht abstützen. Die Steighilfe ist in einer funktionslosen Stellung. Der Schuh wird
in einer Nullposition, das heisst auf dem Gleitbrett, der Basis oder der Bremsanordnung,
oder alternativ auf einem Fortsatz des Bindungskörpers abgestützt. Die Nullposition
entspricht einer möglichst neutralen Schuhposition. In der oder den aktiven Lage(n)
der Steighilfe kann die Steighilfe den Fersenabschnitt des Schuhs auf einer vorbestimmten
Höhe abstützen. Es sind Positionen des Bindungskörpers denkbar, in denen die Steighilfe
unabhängig von ihrer Stellung keine aktive Lage haben kann.
[0026] In der Abfahrtsstellung ist die Steighilfe der vorliegenden Offenbarung immer in
einer passiven Position. Die Steighilfe kann sowohl in Stellung S1 oder in Stellung
S2 sein. Die zwei Stellungen einer einzelnen Steighilfe ermöglichen die Anpassung
an unterschiedliche Geländesteigungen mit zwei Abstützhöhen mit einem einzelnen Bauteil.
Material-, Fertigungs-, Montage- und Unterhaltskosten für die Steighilfe werden bei
gleicher Funktion gespart und das Gewicht reduziert. Zudem können Bedienfehler reduziert
werden, da nicht versehentlich eine falsche Steighilfe aktiviert wird. Der Komfort
wird erhöht.
[0027] Ist die Schwenkachse ungefähr 48° bezogen auf die Gleitbrettlängsachse (L) angeordnet,
kann die erfindungsgemässe Steighilfe mit nur 2 (Rast-)Positionen den Schuh auf vier
unterschiedlichen Höhen abstützen. Eine Schwenkachse von ungefähr 0° bezogen auf die
Gleitbrettlängsachse (L) erfordert drei Rastpositionen zur Abstützung des Schuhs auf
vier unterschiedlichen Höhen.
[0028] Möglich ist, dass die Gleitbrettbindung auch zwei oder mehrere Steighilfen aufweist,
um weitere vorbestimmte Höhen einstellen zu können.
[0029] Die Steighilfe ist bevorzugt einarmig ausgebildet, es ist aber auch denkbar, dass
die Steighilfe zwei oder drei Armabschnitte aufweist.
[0030] Es ist denkbar, dass die Steighilfe eine Stellung aufweist, die in allen Positionen
des Bindungskörpers ohne Funktion ist.
[0031] Der Bindungskörper kann in einer Ebene parallel zur Gleitbrettebene verjüngend ausgebildet
sein.
[0032] Insbesondere kann der Bereich eines abschliessenden Deckels sowie eines oberen Bereichs
eines Gehäuses des Bindungskörpers verjüngend ausgebildet sein. Der Deckel kann sich
in einer Abfahrtsstellung des Bindungskörpers in einer Ebene parallel zur Gleitbrettebene
gegen die Vordereinheit verbreitern. Der Grad der Verjüngung wird durch die Ausgestaltung
der Steighilfe im Zusammenhang mit dem Winkel der Schwenkachse definiert.
[0033] Es ist daher auch denkbar, dass sich der Bindungskörper in einer Ebene parallel zur
Gleitbrettebene gegen die Vordereinheit verjüngt.
[0034] Vorteilhaft an der verjüngenden Ausgestaltung ist, dass Material eingespart wird.
Dadurch werden Kosten und Gewicht der Bindung reduziert. Weiter wird eine Kollision
des Fersenbereichs des Schuhs beim Gehen in einer Tourenstellung mit dem Bindungskörper
verhindert. Der Schuh kann in einer Nullposition abgestützt werden.
[0035] Durch die verjüngende Ausbildung wird der Bindungskörper in der bevorzugten Ausführungsform
um 93° aus der Abfahrtsstellung in eine Tourenstellung um die vertikale Achse geschwenkt.
Entsprechend weist die Steighilfen-Schwenkachse bevorzugt einen Winkel von 48° bezogen
auf die Grundplattenlängsachse auf.
[0036] Die schwenkbare Steighilfe kann einstückig ausgebildet sein.
[0037] Vorteilhaft an einer einstückigen Ausbildung der Steighilfe ist der weniger aufwändige
Fertigungsprozess und die Reduktion der Lagerhaltung. Weiter ist die Festigkeit und
die Langlebigkeit des Formteils verbessert.
[0038] Denkbar ist aber auch eine zwei- oder mehrstückige Steighilfe.
[0039] Der Bindungskörper kann 360° um die vertikale Drehachse in beide Richtungen drehbar
sein.
[0040] Durch die Möglichkeit einer Drehung in beide Richtungen, wird der Nutzerkomfort erhöht.
Je nach gewünschter Abstützhöhe des Schuhs, kann die gewünschte Drehposition des Bindungskörpers
direkt eingestellt werden. Weiter kann bei einem Wechsel von der Tourenstellung in
die Abfahrtsstellung die kürzeste Drehbewegung gewählt werden.
[0041] Die Steighilfe kann in der Abfahrtsstellung des Bindungskörper in allen Stellungen
ohne Funktion sein.
[0042] Der Fersenabschnitt des Schuhs kann nicht in Kontakt mit der Steighilfe kommen. Die
Abfahrtsstellung kann somit keiner Tourenstellung entsprechen. Dies bedeutet gleichzeitig,
dass die Steighilfe auch in der Abfahrtsstellung bereits in einer Stellung sein kann,
die durch Drehen des Bindungskörpers den Schuh auf einer vorbestimmten Höhe abstützen
kann.
[0043] Vorteil einer solchen Konstruktion ist, dass die Steighilfe ausschliesslich durch
Drehen des Bindungskörpers in eine aktive Lage kommen kann, wodurch der Schuh abhängig
von der Stellung der Steighilfe in einer vorbestimmten Höhe abgestützt werden kann.
Dies erspart dem Nutzer insbesondere bei extremen Bedingungen ein mühevolles Schwenken
kleinster Bindungsteile.
[0044] Mit einer einzelnen Steighilfe sind durch zwei aktive Stellungen zwei vorbestimmte
Höhen zum Abstützen des Schuhs einstellbar. Dadurch können zusätzliche Bindungskomponenten
vermieden und Gewicht gespart werden. Weiter wird der Fertigungsprozess der Steighilfe
vereinfacht. Der Komfort ist für den Nutzer erhöht, da keine Verwechslungsgefahr zwischen
zwei vorbestimmten Höhen, durch separate Steighilfen besteht und das Risiko einer
versehentlichen fehlerhaften Einstellung der Höhe reduziert wird.
[0045] Die Ferseneinheit kann abhängig von der Position des Bindungskörpers und der Stellung
der Steighilfe den Schuh wie folgt auf vier unterschiedlichen vorbestimmten Höhen
abstützen:
- Höhe h1: ungefähr 90°, besonders bevorzugt 93° Drehung des Bindungskörpers um die
vertikale Drehachse im (Gegen-)Uhrzeigersinn, sodass der Schuh in einer Nullposition
des Gleitbretts abstützbar ist. In der Position P2 ist die Steighilfe in der Stellung
S1 oder S2, in der Position P4 muss die Steighilfe in Stellung S2 sein, sodass sie
aus dem Raum für den Schuh weggeklappt ist und keine Funktion übernimmt.
- Höhe h2: ungefähr 180° Drehung des Bindungskörpers um die vertikale Drehachse, wobei
der Schuh auf einem Fortsatz 29 des Bindungskörpers 23 abstützbar ist. Die Steighilfe
ist in der Position 2 in der Stellung S1, sodass sie aus dem Raum für den Schuh weggeklappt
ist und keine Funktion übernimmt.
- Höhe h3: ungefähr 90°, besonders bevorzugt 93° Drehung des Bindungskörpers um die
vertikale Drehachse im Uhrzeigersinn in die Position P2 oder die Position P4 und Schwenkung
der Steighilfe in die Stellung S1, wobei der Schuh auf der Steighilfe in Stellung
S1 abstützbar ist.
- Höhe h4: ungefähr 180° Drehung des Bindungskörpers um die vertikale Drehachse in die
Position P3 und Schwenkung der Steighilfe und die Stellung S2, wobei der Schuh auf
der Steighilfe in Stellung S2 abstützbar ist.
[0046] Die Höhe ist von der Gleitbrettebene bis zur Abstützhöhe entlang einer zur Gleitbrettebene
vertikalen Achse definiert.
[0047] Der Winkel der Drehung des Bindungskörpers ist relativ zur Abfahrtsstellung 0° zu
verstehen. Dadurch, dass der Bindungskörper in einer Tourenstellung um wenigstens
ungefähr 90° relativ zur Abfahrtsstellung um die vertikale Drehachse geschwenkt ist,
wird der Fersenabschnitt des Schuhs in einer Tourenstellung nicht versehentlich in
Eingriff genommen.
[0048] Vier unterschiedliche, vorbestimmte Höhen können abhängig von der Position des Bindungskörpers
und der Stellung der Steighilfe erreicht werden. Durch die zusätzliche Höhe im Vergleich
zu üblichen Skitourenbindungen wird der Gehkomfort insbesondere im steilen Gelände
erhöht. Eine feingranulare Einstellung ist abhängig von der Geländesteigung und den
physischen Voraussetzungen des Nutzers möglich.
[0049] Der Geh- und Bedienkomfort wird weiter erhöht, dadurch dass die vier unterschiedlichen
Höhen durch nur zwei Positionen einer Tourenstellung, einer Steighilfe und zwei Steighilfestellungen
erreicht werden. Die Steighilfe und deren Mechanik werden weniger beansprucht und
weisen somit eine längere Lebensdauer auf. Hinzu kommt, dass die Feinmotorik des Nutzers
durch tiefe Temperaturen und Handschuhe eingeschränkt sein kann. Das Verhältnis der
Abstützhöhen zu Positionen des Drehkörpers und Stellungen der Steighilfe ist optimal,
sodass Konstruktions- und Fertigungsaufwände reduziert sind.
[0050] Zusätzliche Positionen und Stellungen sind denkbar bei mehrarmigen oder mehreren
Steighilfen.
[0051] Die Stellungen S1 und S2 der Steighilfe können unterschiedliche Höhen aufweisen.
Stellung S1 kann höher oder tiefer als Stellung S2 sein. Die Höhe h2 ist bevorzugt
tiefer als Höhe h3 und/oder h4. Es ist aber auch denkbar, dass die Höhen h2 - h4 eine
andere Reihenfolge aufweisen.
[0052] Die vorbestimmten Stufen der Steighilfe können wie folgt auf einer Höhe über der
Basisebene liegen:
- Höhe h1: zwischen 0 mm und 25 mm, bevorzugt zw. 5 mm und 20 mm, besonders bevorzugt
zwischen 10 mm und 15 mm,
- Höhe h2: zwischen 15 mm und 50 mm, bevorzugt zw. 25 mm und 45 mm, besonders bevorzugt
zwischen 30 mm und 40 mm,
- Höhe h3: zwischen 20 mm und 60 mm, bevorzugt zw. 30 mm und 55 mm, besonders bevorzugt
zwischen 40 mm und 50 mm,
- Höhe h4: zwischen 30 mm und 80 mm, bevorzugt zw. 40 mm und 70 mm, besonders bevorzug
zwischen 50 mm und 60 mm.
[0053] Die Steighilfe kann ein elastische Vorspannelement aufweisen, wobei ein Überwinden
der Vorspannung zum Verschwenken der Steighilfe um die Schwenkachse notwendig ist.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Steighilfe durch ein elastisches Vorspannelement
in die erste Stellung und/oder die zweite Stellung vorgespannt sein. Die Steighilfe
kann bei der Verstellung zwischen den zwei Stellungen einen Totpunkt durchlaufen,
sodass sie immer in die eine oder andere Stellung vorgespannt ist.
[0055] Die Kraft der Vorspannung soll so gross sein, dass die Steighilfe beispielsweise
mittels eines Gleitbrettstocks von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung geschwenkt
werden kann. Sie soll aber verhindern, dass die Steighilfe versehentlich von Stellung
S1 in Stellung S2 oder umgekehrt geschwenkt wird. Die Stellung ist somit definiert.
[0056] Das elastische Vorspannelement kann eine Blattfeder sein.
[0057] Das elastische Vorspannelement kann auch eine Schenkel-, Druck- oder Zugfeder sein.
Vorteilhafterweise wird eine Feder ausgewählt, die leicht ist, möglichst wenig Bauraum
braucht und auch bei extremen Wetterbedingungen wie beispielsweise Kälte und Nässe
funktionsfähig ist.
[0058] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Ferseneinheit für
eine Gleitbrettbindung, bevorzugt wie vorhergehend beschrieben. Die Ferseneinheit
ist verstellbar zwischen einer Abfahrtsstellung und wenigstens einer Tourenstellung.
In der Abfahrtsstellung wird ein Fersenabschnitt eines Schuhs festgehalten, während
in der Tourenstellung der Fersenabschnitt des Schuhs freigegeben ist, sodass der Schuh
von der Ferseneinheit abheben kann. Die Ferseneinheit umfasst eine Basis mit einer
Befestigungsanordnung zur Befestigung an einem Gleitbrett. Weiter umfasst sie einen
Bindungskörper, welcher Haltemittel zum in Eingriff nehmen des Fersenabschnitts des
Schuhs aufweist. Der Bindungskörper ist um eine vertikale Drehachse drehbar an der
Basis gelagert. In der Abfahrtsstellung zeigen die Haltemittel parallel zu einer Gleitbrettlängsachse
in Richtung einer Vordereinheit der Gleitbrettbindung, um den Fersenabschnitt des
Schuhs in Eingriff zu nehmen. In der oder den Tourenstellung(en) zeigen die Haltemittel
ungefähr parallel zu einer Gleitbrettquerachse oder in die entgegengesetzte Richtung
der Vordereinheit. Der Fersenabschnitt des Schuhs ist freigegeben. Weiter umfasst
die Ferseneinheit eine Bremsanordnung, welche wenigstens eine Bremsanordnungsplatte
und wenigstens einen Bremsarm umfasst. Der Bindungskörper weist eine Kulisse mit einer
Stirnfläche auf. Die Stirnfläche wirkt als Gegenelement mit der Bremsanordnung derart
zusammen, dass eine Drehung des Bindungskörpers aus einer Abfahrtsstellung bei aktiver
Stellung der Bremsanordnung blockiert ist.
[0059] In der aktiven Stellung der Bremsanordnung liegen die Bremsarme auf einer vertikalen
Achse tiefer als die Gleitfläche des Gleitbretts. Ein Hinabrutschen des freien Gleitbretts
wird verhindert.
[0060] Die Kulisse kann sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung um den Bindungskörper erstrecken.
Die Kulisse kann ein einstückig ausgebildeter, radialer Vorsprung des Bindungskörpers
sein, der über die Bremsanordnungsplatte geschwenkt werden und diese herunterdrücken
kann. Eine Nut ist ebenfalls denkbar. Es ist aber auch ein separates Teil denkbar,
das am Bindungskörper angeordnet sein kann. Es ist denkbar, dass die Kulisse unterbrochen
ist.
[0061] Die Kulisse kann wenigstens einen Anfang und ein Ende aufweisen, wobei der Anfang
und/oder das Ende die Stirnfläche umfasst, welche als Anschlag dient.
[0062] Durch die Stirnfläche der Kulisse wird verhindert, dass bei aktiver Stellung der
Bremsanordnung der Bindungskörper in eine Tourenstellung gedreht wird. Ausserdem kann
mit der Kulisse die Bremsanordnungsplatte fixiert werden, so dass die Bremsanordnung
in einer Tourenstellung ein Gleiten des Gleitbretts über die Unterlage nicht erschwert.
Die Bremsanordnung wird durch Fixierung der Bremsanordnungsplatte auf ungefähr der
Höhe der Basisebene mittels der Kulisse in allen Tourenstellungen in einer Nichtbetriebsstellung
verriegelt.
[0063] Die Kulisse kann sich über höchstens 355°, bevorzugt höchstens 300°, besonders bevorzugt
höchstens 240° des Umfangs des Bindungskörpers erstrecken.
[0064] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gleitbrett, welches eine Ferseneinheit
wie vorstehend beschrieben umfasst.
[0065] Die Steighilfe kann bevorzugt aus einem Metall gefertigt sein. Vorteilhaft ist die
Wahl eines Leichtmetalls wie beispielsweise Aluminium oder Aluminiumlegierungen. Ebenso
denkbar sind Stahl und Magnesium sowie Legierungen davon sowie auch Kunststoffe, kohlenstofffaserverstärkte
Kunststoffe und andere kunststoffbasierte Materialien.
[0066] Das Gewicht der Gleitbrettbindung kann maximal 300 g, bevorzugt maximal 25o g, besonders
bevorzugt maximal 220 g betragen. Die Ferseneinheit, umfassend vier unterschiedliche
vorbestimmte Abstützhöhen, hat ein Maximalgewicht von 200 g, bevorzugt 160 g, besonders
bevorzugt 130 g.
[0067] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht auf ein Gleitbrett mit einer Gleitbrettbindung umfassend eine Vordereinheit
und eine Ferseneinheit,
- Figur 2:
- eine frontale Ansicht der Ferseneinheit mit drehbarem Bindungskörper gemäss Figur
1,
- Figur 3:
- eine Draufsicht auf die Ferseneinheit gemäss Figur 2 einer Gleitbrettbindung mit Bremsanordnung
und schwenkbarer Steighilfe,
- Figur 4:
- eine perspektivische Ansicht der Ferseneinheit gemäss Figur 3,
- Figur 5:
- eine Seitenansicht der Ferseneinheit gemäss Figur 3
- Figur 6a:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Abfahrtsstellung und Position P1 sowie der Steighilfe in Stellung S1,
- Figur 6b:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P2 sowie der Steighilfe in Stellung S1,
- Figur 6c:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P1 sowie der Steighilfe in Stellung S2,
- Figur 6d:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P3 sowie der Steighilfe in Stellung S1,
- Figur 6e:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P4 sowie der Steighilfe in Stellung S1, und
- Figur 6f:
- eine schematische Darstellungen einer Draufsicht auf den Bindungskörper gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P3 sowie der Steighilfe in Stellung S2.
[0068] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines Gleitbretts 1 mit einer Gleitbrettbindung
2, welche eine Vordereinheit 10 und eine Ferseneinheit 20 aufweist. Die Gleitbrettbindung
2 eignet sich insbesondere als Bindung für Skitourenskis. Die Gleitbrettbindung 2
befindet sich in einer Abfahrtsstellung. Die Vordereinheit 10 und die Ferseneinheit
20 sind entlang einer Gleitbrettlängsachse L auf dem Skitourenski 1 befestigt. Eine
Basis 11 der Vordereinheit 10 und eine Basis 21 der Ferseneinheit 20 sind auf dem
Gleitbrett 1 angeordnet und dienen zur Montage der Bindungseinheiten. Die Basis 11
weist eine Basisebene E und die Basis 21 weist eine Basisebene F auf. Die Vordereinheit
10 und die Ferseneinheit 20 sind auf der entgegengesetzten Seite der Gleitfläche G
des Skitourenskis 1 montiert. Eine Gleitbrettebene H fällt mit den Basisebenen E,
F zusammen.
[0069] Figur 2 stellt eine frontale Ansicht der Ferseneinheit 20 gemäss Figur 1 dar. Die
Ferseneinheit 20 ist an einer Basis 21 an einem Gleitbrett 1 befestigt. Die Ferseneinheit
20 umfasst einen Bindungskörper 23, welcher durch Drehung um eine zur Basisebene F
senkrechte Achse V1 in wenigstens zwei Stellungen, eine Abfahrtsstellung und eine
Tourenstellung (beispielhaft gemäss Figur 3), verstellbar ist. Die dargestellte Figur
2 zeigt den Bindungskörper 23 in der Abfahrtsstellung.
[0070] Die Ferseneinheit 20 umfasst zwei Haltemittel 24, welche in einer Abfahrtsstellung
ein Gegenlagerelement eines Fersenabschnitts 51 eines Schuhs 50 (siehe Figur 3) in
Eingriff nehmen können.
[0071] Die Ferseneinheit 20 umfasst eine Steighilfe 30, welche um eine Schwenkachse S verschwenkbar
am Bindungskörper 23 gelagert ist. Die Schwenkachse ist in einem Winkel von 48° bezogen
auf die Gleitbrettlängsachse L und parallel zur Basisebene F ausgerichtet. Die dargestellte
Ausführungsform der Steighilfe 30 weist einen Schwenkarm auf und ist durch Überwindung
einer Vorspannkraft in zwei Stellungen mit unterschiedlichen vorbestimmten Höhen verstellbar,
abhängig von der Position des Bindungskörpers 23. In Figur 2 befindet sich die Steighilfe
30 in einer Stellung S1. In einer dargestellten Position P1 des Bindungskörpers 23,
in der Abfahrtsstellung, hat die Steighilfe 30 unabhängig von ihrer Stellung keine
Funktion. Dementsprechend kann die Steighilfe 30 in dieser Position keinen Schuh in
einer vorbestimmten Höhe abstützen.
[0072] Weiter weist die dargestellte Ausführungsform der Ferseneinheit 20 eine Bremsanordnung
70, umfassend einen U-förmigen Bügel 71 und zwei Bremsarme 73, auf. Der Bindungskörper
23 weist eine Kulisse 76 mit einer Stirnfläche 77 auf, welche durch Zusammenwirken
mit einer Bremsanordnungsplatte 72 eine Drehung des Bindungskörpers 23 aus der Abfahrtsstellung
in die Tourenstellung bei aktiver Stellung der Bremsanordnung 70 blockiert. Die Stirnfläche
77 dient als Anschlag. Der Anschlag verhindert bei einer wenigstens leicht von der
Basisebene F abgehobenen Bremsanordnungsplatte 72 ein Drehen des Bindungskörpers 23.
Die Stirnfläche 77 bildet gleichzeitig einen Anfang und ein Ende der Kulisse 76. Die
Kulisse 76 des Bindungskörpers 23 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein partiell
umlaufender Vorsprung 76 um den Bindungskörper 23, welcher sich über ungefähr 65%
des radialen Umfangs des Bindungskörpers 23 erstreckt. Der Vorsprung 76 drückt die
Bremsanordnungsplatte 72 in allen Tourenstellungen gegen die Basisebene F. Die Bremsanordnung
70 bleibt somit im Wesentlichen auf der Höhe des Gleitbretts 1, wenigstens oberhalb
der Gleitfläche G (siehe Figur 1), bezogen auf eine zur Basisebene F vertikalen Achse,
fixiert.
[0073] Dargestellt in Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Ferseneinheit 20 gemäss Figur
2 mit der Bremsanordnung 70 und schwenkbaren Steighilfe 30. Die Ferseneinheit 20 ist
bei der dargestellten Position P2 des Bindungskörpers 23 in einer Tourenstellung.
Die Haltemittel 24 zeigen in Richtung einer Gleitbrettquerachse Q. Der Fersenabschnitt
51 eines Schuhs 50 (schematisch dargestellt) ist freigegeben und kann abheben.
[0074] Die Steighilfe 30 befindet sich in Stellung S1 und ist vorgespannt. Der Bindungskörper
23 ist um 93° in Bezug auf die Gleitbrettlängsachse L im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt.
In dieser Position P2 des Bindungskörpers 23 hat die Steighilfe 30 unabhängig von
ihrer Stellung keine Funktion. In der dargestellten Tourenstellung wird der Schuh
50 auf dem Gleitbrett 1 respektive der Bremsanordnungsplatte 72, in einer Nullposition
abgestützt. Abhängig von der Drehstellung und Position des Bindungskörpers 23 sowie
der Stellung der Steighilfe 30 ergeben sich neben der Nullposition drei weitere Höhen,
auf denen der Schuh 50 zur Anpassung an die Geländesteigung abgestützt werden kann.
Eine Höhe ergibt sich durch Drehung des Bindungskörpers um 93° im Uhrzeigersinn bezogen
auf die Abfahrtsstellung und der Steighilfe in Stellung S1, wobei der Schuh auf der
Steighilfe abgestützt werden kann. Zwei weitere Höhen ergeben sich bei einer Drehung
des Bindungskörpers um 180° bezogen auf die Abfahrtsstellung, wobei der Schuh entweder
auf einem Fortsatz 29 des Bindungskörpers 23 abgestützt werden kann, sofern sich die
Steighilfe 30 in Stellung S1 befindet, oder auf der Steighilfe 30 in Stellung S2.
[0075] In einer alternativen Ausführungsform ist die Schwenkachse S parallel zur Gleitbrettlängsachse
L gespiegelt (nicht dargestellt). Die Steighilfe 30 in Stellung S1 könnte in diesem
Fall in der dargestellten Position P2 des Bindungskörpers 23 den Schuh 50 auf einer
vorbestimmten Höhe abstützen.
[0076] Die Bremsarme 73 sind auf einer Höhe oberhalb der Gleitfläche G (siehe Figur 1),
bezogen auf eine zur Basisebene F vertikalen Achse durch das Zusammenwirken der Kulisse
76 des Bindungskörpers 23 mit der Bremsanordnungsplatte 72 fixiert. Die Kulisse 76
drückt die Bremsanordnungsplatte 72 gegen die Basisebene F, wodurch die Bremsarme
73 ungefähr auf die Höhe der Basisebene F geschwenkt sind.
[0077] Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ferseneinheit 20 mit dem Bindungskörper
23 umfassend eine Kulisse 76 zur Fixierung der Bremsanordnung 70 gemäss Figur 3. In
der vorliegenden Ausführungsform weist die Bremsanordnungsplatte 72 einen Kopf 78
auf, der mit dem Anschlag, bzw. der Kulisse 76 (siehe Figur 2) und deren Stirnfläche
77 zusammenwirkt.
[0078] Die Ferseneinheit 20 ist in einer Abfahrtsstellung dargestellt, wobei die Bremsanordnungsplatte
72 gegen die Basisebene F heruntergedrückt ist. Die Bremsanordnungsplatte 72 kann
durch einen Schuh bei der Abfahrt heruntergedrückt sein oder manuell und durch Drehung
des Bindungskörpers 23. Die Bremsarme 73 sind auf einer Höhe oberhalb der Gleitfläche
G (gemäss Figur 1) bezogen auf eine zur Gleitfläche G vertikalen Achse, ungefähr auf
der Höhe der Basisebene F (siehe Figur 3), positioniert.
[0079] Aus dieser Konfiguration kann der Bindungskörper 23 in eine Tourenstellung gedreht
werden, ohne dass der Kopf 78 mit dem Anschlag zusammenwirkt und ein Drehen blockiert
wird. Durch Drehung des Bindungskörpers 23 wird die Bremsanordnungsplatte 72 durch
den Vorsprung 76 über alle Tourenstellungen gegen die Basisebene F gedrückt. Die Bremsarme
73 bleiben auf der Höhe des Gleitbretts 1 fixiert und der Skitourenski kann ohne Bremswirkung
über den Schnee gleiten.
[0080] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht der Ferseneinheit 20 gemäss Figur 3. Dargestellt
sind unterschiedliche Höhen h1-h4, auf denen der Fersenabschnitt 51 des Schuhs 50
(siehe Figur 3) abgestützt werden kann. Die Höhe h1, h2, h3, h4 wird von der Basisebene
F, auf einer zur Basisebene F vertikalen Achse bis zu einer Abstützfläche (siehe Figuren
6a - 6f) des Schuhs gemessen.
[0081] Höhe h1 entspricht einer Nullposition. Die Höhe h1 wird erzielt, wenn der Bindungskörper
23 um 93° um die vertikale Achse V1 in die Position P2 gedreht ist und die Steighilfe
30 in einer funktionslosen Stellung S1 oder S2 ist. Bei einer Drehung des Bindungskörpers
23 um die vertikale Achse V1 um 93° im Gegenuhrzeigersinn, also in Position P2, sind
beide Stellungen S1, S2 der Steighilfe 30 funktionslos. Bei einer Drehung des Bindungskörpers
23 um die vertikale Achse V1 um 93° im Uhrzeigersinn in Position P4, muss die Steighilfe
30 in Stellung S2 sein, damit der Schuh 50 in einer Nullposition abgestützt wird.
Der Schuh 50 wird auf der Höhe der Bremsanordnungsplatte 72 abgestützt. Auf der Höhe
h2 wird der Schuh 50 abgestützt, wenn der Bindungskörper 23 um 180° um die vertikale
Achse V1 in Position P3 geschwenkt ist und der Schuh 50 auf einem Fortsatz 29 des
Bindungskörpers 23 positioniert wird. Bei der Höhe h3 wird der Schuh 50 auf der Steighilfe
30 in Stellung S1 abgestützt. Hierfür muss der Bindungskörper 23 um 93° im Uhrzeigersinn
um die vertikale Achse V1 in Position P4 gedreht sein. Eine Höhe h4 ist schematisch
dargestellt. Auf der Höhe h4 wird der Schuh 50 bei einer Drehung des Bindungskörpers
23 um die vertikale Achse V1 um 180° in Position P3 und einer Steighilfe 30 in Stellung
S2 abgestützt.
[0082] Figur 6a zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf den Bindungskörper
23 gemäss Figur 2 in einer Abfahrtsstellung und Position P1 und die Steighilfe 30
in einer Stellung S1. Die Haltemittel 24 zeigen parallel zur Skilängsachse L in Richtung
der Vordereinheit 10 (gemäss Figur 1). Der Schuh 50 ist durch die Haltemittel 24 in
Eingriff genommen. Nicht gezeigt ist, dass die Steighilfe 30 auch in einer Stellung
S2 in einer funktionslosen Stellung ist.
[0083] Figur 6b ist eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf den Bindungskörper
23 gemäss Figur 2 in einer Tourenstellung und Position P2, sowie der Steighilfe 30
in Stellung S1. Der Bindungskörper 23 ist in einer Position P2 um 93° um die vertikale
Achse V1 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Die Haltemittel 24 zeigen parallel zur Skiquerachse
Q. Der Schuh 50 wird in einer Nullposition auf Höhe h1 (gemäss Figur 5) abgestützt.
Die Steighilfe 30 ist in einer funktionslosen Stellung. Die Abstützfläche ist schraffiert
dargestellt.
[0084] Figur 6c zeigt eine schematische Draufsicht auf den Bindungskörper 23 gemäss Figur
2 in einer Tourenstellung und Position P2 (gemäss Figur 6b) sowie einer Steighilfe
30 in Stellung S2. Die Steighilfe 30 ist in einer funktionslosen Stellung. Der Schuh
50 wird auf einer Höhe h1 (gemäss Figur 5) abgestützt. Die Abstützfläche ist schraffiert
dargestellt.
[0085] Figur 6d zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf den Bindungskörper
23 gemäss Figur 2 in einer Tourenstellung und Position P3 sowie der Steighilfe 30
in Stellung S1. Der Bindungskörper 23 ist um die vertikale Achse V1 um 180° relativ
zur Abfahrtsstellung gedreht. Die Haltemittel 24 zeigen in die entgegengesetzte Richtung
der Vordereinheit 10, parallel zur Gleitbrettlängsachse L. Der Schuh 50 wird auf dem
Fortsatz 29 des Bindungskörpers 23 auf einer Höhe h2 (gemäss Figur 5) abgestützt.
Die Steighilfe 30 ist in einer funktionslosen Stellung. Die Abstützfläche ist schraffiert
dargestellt.
[0086] Figur 6e ist eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf den Bindungskörper
23 gemäss Figur 2 in einer Tourenstellung und Position P4 sowie der Steighilfe 30
in Stellung S1. Der Bindungskörper 23 ist im Uhrzeigersinn um die vertikale Achse
V1 um 93° relativ zur Abfahrtsstellung gedreht. Die Haltemittel 24 sind parallel zur
Skiquerachse Q ausgerichtet. Der Schuh 50 wird auf der Steighilfe 30 auf einer Höhe
h3 (gemäss Figur 5) abgestützt. Die Abstützfläche ist schraffiert dargestellt.
[0087] Figur 6f zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf den Bindungskörper
23 gemäss Figur 2 in einer Tourenstellung und Position P3 (gemäss Figur 6d) sowie
der Steighilfe 30 in Stellung S2. Der Schuh 50 wird auf der Steighilfe 30 in einer
Höhe h4 (gemäss Figur 5) abgestützt. Die Abstützfläche ist schraffiert dargestellt.
1. Ferseneinheit (20) für eine Gleitbrettbindung (2), insbesondere eine Skitourenbindung,
wobei die Ferseneinheit (20) verstellbar ist zwischen einer Abfahrtsstellung, in welcher
sie einen Fersenabschnitt (51) eines Schuhs (50) festhält und wenigstens einer Tourenstellung,
in welcher sie den Fersenabschnitt (51) des Schuhs (50) freigibt, so dass der Schuh
(50) von der Ferseneinheit (20) abheben kann, wobei die Ferseneinheit (20) umfasst:
- eine Basis (21) mit einer Befestigungsanordnung (22) zur Befestigung an einem Gleitbrett
(1),
- einen Bindungskörper (23), welcher Haltemittel (24) zum in Eingriff nehmen des Fersenabschnitts
(51) des Schuhs (50) aufweist und um eine vertikale Drehachse (V1) drehbar an der
Basis (21) gelagert ist, so dass in der Abfahrtsstellung die Haltemittel (24) parallel
zu einer Gleitbrettlängsachse (L) in Richtung einer Vordereinheit (10) der Gleitbrettbindung
(2)zeigen, um den Fersenabschnitt (51) des Schuhs (50) in Eingriff zu nehmen und in
der/den Tourenstellung(en) ungefähr parallel zu einer Gleitbrettquerachse (Q) oder
in die entgegengesetzte Richtung der Vordereinheit (10) zeigen, sodass der Fersenabschnitt
(51) des Schuhs (50) freigegeben ist,
- eine Steighilfe (30), welche in wenigstens einer aktiven Lage und einer passiven
Lage positionierbar ist, wobei in einer Tourenstellung die Steighilfe (30) in einer
aktiven Lage den Fersenabschnitt (51) des Schuhs (50) in mindestens einer vorbestimmten
Höhe (h1, h2, h3, h4) über einer Basisebene (E) abstützen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steighilfe (30) um eine Schwenkachse (S), welche in einem Winkel von 0° bis 80°,
bevorzugt 35° bis 65°, besonders bevorzugt ungefähr 42° oder ungefähr 48° bezogen
auf die Gleitbrettlängsachse (L) verläuft, verschwenkbar ist, wobei die Schwenkachse
(S) in einer Ebene parallel zur Gleitbrettebene (H) liegt, wobei die Steighilfe (30)
derart ausgebildet ist, dass durch ein Schwenken der Steighilfe (30) um die Schwenkachse
(S) die Steighilfe (30) zwischen wenigstens zwei Stellungen (S1, S2) bewegbar ist,
die zur Anpassung an unterschiedliche Geländesteigungen eine unterschiedliche vorbestimmte
Höhe (h1, h2, h3, h4) aufweisen.
2. Ferseneinheit (20) nach Anspruch 1, wobei der Bindungskörper (23) im Bereich eines
abschliessenden Deckels (62) verjüngend ausgebildet ist.
3. Ferseneinheit (20) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die schwenkbare Steighilfe (30) einstückig
ausgebildet ist.
4. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bindungskörper
(23) 360° um die vertikale Drehachse (V1) in beide Richtungen drehbar ist.
5. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steighilfe (30)
in der Abfahrtsstellung des Bindungskörper (23) in einer aktiven Stellung ohne Funktion
ist.
6. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ferseneinheit
(20) abhängig von der Position des Bindungskörpers (23) und der Stellung der Steighilfe
(30) den Schuh (50) wie folgt auf vier unterschiedlichen vorbestimmten Höhen (h1,
h2, h3, h4) abstützt:
- Höhe h1: bevorzugt ungefähr 90° Drehung des Bindungskörpers (23) um die vertikale
Drehachse (V1) im (Gegen-)Uhrzeigersinn, sodass der Schuh (50) auf der Basisebene
(E) des Gleitbretts (1) abstützbar ist, wobei die Steighilfe (30) in einer Position
P2 und in einer Stellung S2 oder in einer Position P4 und in einer Stellung S1 oder
S2 ist, sodass sie aus dem Raum für den Schuh (50) weggeklappt ist und keine Funktion
übernimmt.
- Höhe h2: bevorzugt ungefähr 180° Drehung des Bindungskörpers (23) um die vertikale
Drehachse (V1), wobei der Schuh (50) auf einem Fortsatz 29 des Bindungskörpers 23
abstützbar ist, wobei die Steighilfe (30) in der Position P3 und der Stellung S1 ist,
sodass sie aus dem Raum für den Schuh (50) weggeklappt ist und keine Funktion übernimmt.
- Höhe h3: bevorzugt ungefähr 90° Drehung des Bindungskörpers (23) um die vertikale
Drehachse (V1) in die Position P2 oder die Position P4 und Schwenkung der Steighilfe
(30) in die Stellung S1, wobei der Schuh (50) auf der Steighilfe (30) abstützbar ist.
- Höhe h4: bevorzugt ungefähr 180° Drehung des Bindungskörpers (23) um die vertikale
Drehachse (V) und Schwenkung der Steighilfe (30) in die Position P3 und die Stellung
S2, wobei der Schuh (50) auf der Steighilfe (30) in Stellung S2 abstützbar ist.
7. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vorbestimmten
Stufen der Steighilfe (30) auf einer Höhe (h1, h2, h3, h4) über der Basisebene (E)
wie folgt liegen:
- Höhe h1: zwischen 0 und 25 mm, bevorzugt zw. 5 und 20 mm,
- Höhe h2: zwischen 10 und 40 mm, bevorzugt zw. 20 und 35 mm,
- Höhe h3: zwischen 20 und 60 mm, bevorzugt zw. 40 und 50 mm,
- Höhe h4: zwischen 30 und 80 mm, bevorzugt zw. 45 und 65 mm.
8. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steighilfe (30)
ein elastisches Vorspannelement (31) aufweist, wobei ein Überwinden der Vorspannung
zum Verschwenken der Steighilfe (30) um die Schwenkachse (S) notwendig ist.
9. Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das elastische Vorspannelement
(31) eine Blattfeder ist.
10. Ferseneinheit (20) für eine Gleitbrettbindung (2), insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Ferseneinheit (20) verstellbar ist zwischen einer Abfahrtsstellung,
in welcher sie einen Fersenabschnitt (51) eines Schuhs (50) festhält und wenigstens
einer Tourenstellung, in welcher sie den Fersenabschnitt (51) des Schuhs (50) freigibt,
so dass der Schuh (50) von der Ferseneinheit (20) abheben kann, wobei die Ferseneinheit
(20) umfasst:
- eine Basis (21) mit einer Befestigungsanordnung (22) zur Befestigung an einem Gleitbrett
(1),
- einen Bindungskörper (23), welcher Haltemittel (24) zum in Eingriff nehmen des Fersenabschnitts
(51) des Schuhs (50) aufweist und um eine vertikale Drehachse (V1) drehbar an der
Basis (21) gelagert ist, so dass in der Abfahrtsstellung die Haltemittel (24) parallel
zu einer Gleitbrettlängsachse (L) in Richtung einer Vordereinheit (10) der Gleitbrettbindung
(2) zeigen, um den Fersenabschnitt (51) des Schuhs (50) in Eingriff zu nehmen und
in der/den Tourenstellung(en) ungefähr parallel zu einer Gleitbrettquerachse (Q) oder
in die entgegengesetzte Richtung der Vordereinheit (10) zeigen, sodass der Fersenabschnitt
(51) des Schuhs (50) freigegeben ist,
- eine Bremsanordnung (70), welche wenigstens eine Bremsanordnungsplatte (72) und
wenigstens einen Bremsarm (73) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungskörper (23) eine Kulisse (76) mit einer Stirnfläche (77) aufweist, wobei
die Stirnfläche (77) als Gegenelement mit der Bremsanordnung (70) derart zusammenwirkt,
dass eine Drehung des Bindungskörpers (23) aus einer Abfahrtsstellung bei aktiver
Stellung der Bremsanordnung (70) blockiert ist.
11. Gleitbrett (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitbrett (1) eine Ferseneinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
umfasst.