[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung,
insbesondere für eine Skitourenbindung, sowie ein Gleitbrett gemäss den Oberbegriffen
der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Gleitbrettbindungen und insbesondere
Vordereinheiten für Gleitbrettbindungen bekannt. Neben Ski- respektive Skitourenbindungen
gibt es auch weitere Bindungstypen für Gleitbretter wie Langlaufbindungen, Telemarkbindungen,
Snow- und Splitboardbindungen und Wasserskibindungen, die unterschiedliche Funktionen
übernehmen und deren Bindungskörper entsprechend unterschiedlich ausgebildet sein
können.
[0003] Beim Skifahren wird üblicherweise zwischen Pistenbindungen und Tourenbindungen unterschieden.
In der Regel umfassen die Gleitbrettbindungen zum Skifahren mindestens zwei Bindungskörper,
eine Ferseneinheit und eine Vordereinheit, um einen Schuh in Abfahrtstellung in Eingriff
zu nehmen und auf dem Gleitbrett zu arretieren. Pistenbindungen werden zum Abfahren
und/oder Skifahren an Skiliften verwendet.
[0004] Gleitbrettbindungen für Skitouren sind hingegen üblicherweise in zwei Stellungen
einstellbar, in eine Abfahrtsstellung, analog konventionellen Skibindungen, und in
eine Tourenstellung oder Aufstiegsstellung. Tourenbindungen werden insbesondere zusätzlich
zum Aufsteigen mit Hilfe von an den Gleitbrettern befestigten Fellen verwendet.
[0005] In einer Abfahrtstellung soll ein Schuh zuverlässig zwischen der Vordereinheit und
der Ferseneinheit arretiert werden. Die Gleitbrettbindung soll bei einer definierten
Krafteinwirkung auslösen, um eine Verletzung beispielsweise bei einem Sturz zu vermeiden.
Sie muss aber gleichzeitig sicherstellen, dass der Schuh nicht bereits bei einer erhöhten
Krafteinwirkung durch einen Schlag oder ein Rutschen freigegeben wird, während der
Abfahrt ungewollt auslöst und im schlimmsten Fall einen Sturz provoziert.
[0006] Insbesondere beim Tourengehen muss ein Schuh auch in schwierigem Gelände oder bei
extremen Wetterbedingungen einfach in Eingriff genommen werden können. Dies soll komfortabel,
fehlerfrei und ohne Kraftaufwand möglich sein.
[0007] EP 0 199 098 A2 offenbart eine Tourenskibindung umfassend eine vordere Halterung einer Tourenskibindung
zur schwenkbaren Lagerung eines Skischuhes beim Tourengehen. Die vordere Halterung
weist zwei schwenkbar gelagerte und einander gegenüberliegende Spannteile auf, die
über Haltehebel federbelastet sind und durch Überwinden einer Totpunktlage in ihrer
Verriegelungs- und Ruhestellung einschnappbar sind.
[0008] EP 3 219 368 A2 offenbart eine Vordereinheit für ein Gleitbrett, wobei zwischen den Halteabschnitten
eine Gelenkanordnung, umfassend drei Gelenke, vorgesehen ist, welche die Schwenkbewegung
zueinander steuert. Der Abstand zwischen den zwei äusseren Gelenken ändert sich beim
Übergang vom Haltezustand in den Freigabezustand. Es handelt sich hierbei um Dreh-
oder Festkörpergelenke.
[0009] EP 2 392 388 A1 offenbart eine Vordereinheit mit zwei Lagerabschnitten, welche dafür eingerichtet
sind, einen Schuh in Eingriff zu nehmen. Das Auffinden der korrekten Einstiegsposition
für den Skischuh wird durch einen Längspositionierabschnitt vereinfacht. Der Längspositionierabschnitt
ist einstellbar zwischen einer Stellung für den Einstieg und einer Tourenstellung,
um eine Kollision von Längspositionierabschnitt und schwenkbarem Schuh zu vermeiden.
[0010] Nachteilig an bekannten Vordereinheiten ist, dass sie aufwändig konstruiert und gefertigt
sind. Dementsprechend sind der Materialeinsatz und somit die Produktionskosten hoch
und das Gewicht der Bindung gross. Die komplexe Konstruktion macht die Bindung zudem
unflexibel und fehleranfällig - insbesondere bei erschwerten Bedingungen. Eine mögliche
Reparatur oder Einstellung wird erschwert. Hinzu kommt, dass ein sicherer Einstieg
viel Übung und Geduld erfordert und bei schwierigen Verhältnissen, insbesondere in
steilem und/oder unebenen Gelände, selbst geübte Nutzer vor grosse Herausforderungen
stellt. Weiter ist die Einstiegs- sowie Auslösekraft der Vordereinheit gleich gross
und/oder nicht einstellbar. Entweder muss eine grosse Kraft zum Einstieg überwunden
werden oder es besteht die Gefahr, dass die Gleitbrettbindung in der Abfahrt unwillentlich
auslöst. Daher wird die Auslösung der Vordereinheit in der Abfahrt von vielen Gleitbrettnutzern
blockiert.
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Insbesondere soll eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung sowie ein Gleitbrett
zur Verfügung gestellt werden, welches den Materialeinsatz und somit die Kosten minimiert
und eine zuverlässige Ineingriffnahme eines Schuhs durch die Gleitbrettbindung garantiert.
Der Bedienkomfort soll maximiert werden und gleichzeitig das Sicherheitsniveau erhöht
werden. Durch einfach und unkompliziert einstellbare und/oder ersetzbare Bindungskomponenten
sollen die Herstellkosten reduziert werden.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vordereinheiten
und das Gleitbrett gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
[0013] Eine erfindungsgemässe Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung, insbesondere für
eine Skitourenbindung, ist verstellbar zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schliessstellung.
Die Vordereinheit umfasst eine Basis mit einer Befestigungsanordnung zur Befestigung
an einem Gleitbrett. Die Vordereinheit weist zwei seitliche Lagerelemente auf, welche
dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente eines Schuhs in Eingriff zu
nehmen. Dadurch wird der Schuh um eine Gleitbrettquerachse verschwenkbar gehalten.
Die Lagerelemente weisen in der Öffnungsstellung einen Abstand auf, der grösser ist
als in der Schliessstellung. Dadurch ist der Schuh zwischen den Lagerelementen der
Vordereinheit einführbar oder entfernbar. Die Vordereinheit umfasst zudem zwei Haltehebel
zur Bewegung der Lagerelemente. Wenigstens ein Haltehebel, vorzugsweise beide Haltehebel,
ist um eine Drehachse verschwenkbar an der Basis gehalten. Jeder Haltehebel weist
einen ersten Schenkel auf, an dessen distalem Ende eines der Lagerelemente angeordnet
ist. Eine Schwenkbewegung des wenigstens einen Haltehebels ermöglicht ein relatives
Bewegen der Lagerelemente von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung. Die Haltehebel
stehen über eine Federeinrichtung miteinander in Wirkverbindung. Die Federeinrichtung
ist gleichzeitig ein Lager für die beiden Haltehebel.
[0014] Der Begriff Gleitbrett sowie die diesen Begriff enthaltende Begriffe wie «Schuh»,
«Bindung», «Ebene», «Längsachse» und dergleichen kann sich auf Skier, aber auch ein
Splitboard, Schneeschuhe oder ähnliche Bretter zum Gehen und/oder Gleiten auf Schnee
und Eis beziehen. Weiter sind Gleitbretter für Wasser- und/oder Sandunterlagen denkbar,
wobei die Aufzählung nicht abschliessend ist.
[0015] Unter einem Lagerelement wird insbesondere ein Stift verstanden, der dafür geeignet
ist in einer Schliessstellung mit einem Gegenlagerelement im vorderen Bereich des
Schuhs in Kontakt zu stehen, um den Schuh um eine Gleitbrettquerachse schwenkbar zu
lagern. Dadurch eignet sich die Vordereinheit insbesondere für einen Einsatz in einer
Skitourenbindung.
[0016] Unter einer Schliessstellung der Vordereinheit wird die Stellung verstanden, in der
die Vordereinheit mittels der Lagerelemente einen Schuh in Eingriff halten kann. Dies
ist sowohl in einer Abfahrts- als auch in einer Tourenstellung der Gleitbrettbindung
der Fall.
[0017] In der Öffnungsstellung wird der Gleitbrettschuh freigegeben oder ein Einsetzen des
Gleitbrettschuhs wird erlaubt.
[0018] Eine ein Lager bildende Federeinrichtung hat den Vorteil, dass die Anzahl Teile,
welche die Vordereinheit umfasst, verringert werden kann. Dadurch können das Gewicht
und die Kosten der Vordereinheit sowie die Fehleranfälligkeit in der Herstellung und
Montage reduziert und ein Verschleiss minimiert werden. Sicherheit und Bedienkomfort
werden erhöht.
[0019] Das Lagerelement kann zylinder- oder kegelförmig ausgebildet sein. Es kann aber auch
eine beliebige andere geometrische Form aufweisen, welche mit einem entsprechenden
Gegenlagerelement eines Schuhs in Kontakt treten kann.
[0020] Wenigstens einer der Haltehebel kann durch die Federeinrichtung federbelastet sein.
Die Lagerelemente können durch Überwindung einer Totpunktlage wenigstens eines der
Haltehebel in die Schliessstellung beziehungsweise in die Öffnungsstellung vorgespannt
sein.
[0021] Dank der Vorspannung der Haltehebel, wird die Vordereinheit nicht versehentlich von
einer Öffnungs- in eine Schliessstellung respektive von einer Schliess- in eine Öffnungsstellung
gebracht. Der Schuh kann zuverlässig in einer Schliessstellung in Eingriff genommen
werden. Ein sicherer und komfortabler Aufstieg und/oder eine Abfahrt ist sichergestellt.
Gleichzeitig wird die Schliessstellung nur gezielt ausgelöst. Der Bedienkomfort ist
merklich erhöht.
[0022] Das Lager kann durch eine geschlitzte Hülse ausgebildet sein.
[0023] Die Hülse ist bevorzugt aus Federstahl gefertigt. Denkbar ist aber auch ein Elastomer.
Vorzugsweise wird hierzu ein Federstahl 1.7103 nach Norm DIN EN 10089 (2003) verwendet,
wobei die Hülse einen Durchmesser im Bereich von 6.0 mm bis 16.0 mm, vorzugsweise
8.0 mm bis 14.5 mm, besonders bevorzugt 10 mm bis 13.0 mm, und eine Wandstärke von
zwischen 0.5 mm und 3.0 mm, bevorzugt 0.75 mm und 2.5 mm, besonders bevorzugt 1.0
mm bis 1.5 mm, aufweisen kann. Die Schlitzbreite liegt zwischen 0.5 mm und 6.0 mm,
vorzugsweise zwischen 2.0 mm und 5.5 mm, besonders bevorzugt zwischen 3.5 und 5.0
mm. Die Hülse kann eine Länge von 5.0 bis 15.0 mm, bevorzug 8.0 bis 13.0, besonders
bevorzugt 10.0 bis 12.0 mm, aufweisen.
[0024] Geschlitzte Hülsen haben den Vorteil, dass sie nicht nur als Verbindungselement dienen
können, sondern durch ihre Federeigenschaft Schlag- und Stosskräfte aufnehmen können.
Sie können einen kontinuierlichen Druck auf die Haltehebel ausüben und die Haltehebel
permanent in die Öffnungsstellung oder Schliessstellung vorspannen. Zudem sind sie
leicht einbaubar und somit auch bei einem allfälligen Verschleiss einfach zu ersetzen.
Montage- und Unterhaltskosten sind gering.
[0025] Neben einer geschlitzten Hülse ist auch denkbar, eine andere Feder oder eine geschlossene
Hülse eingesetzt wird. Das Federelement muss keinen kreisrunden Querschnitt aufweisen,
es sind auch andere Formen denkbar, z.B. oval, elliptisch, dreieckig, viereckig oder
andere Vielecke.
[0026] Zwischen den Haltehebeln kann ein einziges diskretes Federelement ausgebildet sein.
Durch die Ausbildung eines einzigen Federelementes kann die Konstruktion der Vordereinheit
wesentlich vereinfacht werden. Die Konstruktion wird dadurch robuster und weniger
Fehleranfällig. Unter einem diskreten Federelement wird ein Element verstanden, welches
eine Federeigenschaft aufweist. Beispielweise handelt es sich um Federelement aus
einem Elastomer, einem Federstahl oder einem anderen geeigneten elastischen Material.
[0027] Der Haltehebel kann winkelförmig ausgestaltet sein, wobei ein zweiter Schenkel einen
Winkel von 90° ± 15° mit dem ersten Schenkel ausbildet. Dabei weist der erste Schenkel
an seinem distalen Ende das Lagerelement auf. Der Winkel wird dabei gemessen zwischen
einer an der Aussenseite des ersten Schenkels verlaufenden Geraden und einer an der
zum Gleitbrett gerichteten Seite des zweiten Schenkels verlaufenden zweiten Geraden.
[0028] Eine Länge des zweiten Schenkels kann wenigstens dem halben Abstand der beiden Lagerelemente
in der Schliessstellung entsprechen. Durch eine möglichst grosse Dimensionierung der
Länge des zweiten Schenkels gegenüber dem ersten Schenkel kann mit einer vergleichsweise
geringen Vorspannkraft der Federeinrichtung eine grosse Kraft am ersten Schenkel und
somit der Klemmkraft in der Schliessstellung erzielt werden. Die Länge des Schenkels
wird dabei ausgehend von der Drehachse des Haltehebels bis zu seinem distalen Ende
gemessen.
[0029] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung
bevorzugt nach vorhergehender Beschreibung. Die Vordereinheit ist insbesondere für
eine Skitourenbindung geeignet. Sie ist verstellbar ist zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schliessstellung und umfasst eine Basis mit einer Befestigungsanordnung
zur Befestigung an einem Gleitbrett. Weiter umfasst sie zwei seitliche Lagerelemente,
welche dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente eines Schuhs in Eingriff
zu nehmen. Dadurch wird der Schuh um eine Gleitbrettquerachse verschwenkbar gehalten.
Die Lagerelemente weisen in der Öffnungsstellung einen Abstand auf, der grösser ist
als in der Schliessstellung. Der Schuh ist somit zwischen den Lagerelementen einführbar
oder von der Vordereinheit entfernbar. Die Vordereinheit umfasst zudem zwei Haltehebel
zur Bewegung der Lagerelemente, wobei wenigstens ein Haltehebel um eine Drehachse
verschwenkbar an der Basis gehalten ist. Jeder der Haltehebel weist einen ersten Schenkel
auf, an dessen distalem Ende eines der Lagerelemente angeordnet ist. Eine Schwenkbewegung
des wenigstens einen Haltehebels ermöglicht ein relatives Bewegen der Lagerelemente
von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung. Die Haltehebel stehen über eine
Federeinrichtung miteinander in Wirkverbindung. Die Vordereinheit weist zusätzlich
ein Längspositionierungselement für die Positionierung des Schuhs auf. Das Längspositionierungselement
ist an einer zur Basisebene vertikalen Achse schwenkbar und fixierbar.
[0030] Unter einer vertikalen Achse wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine Achse
verstanden, die etwa senkrecht zur Gleitbrettebene steht. Die vertikale Achse kann
um bis zu 20°, bevorzugt weniger als 10°, besonders bevorzugt weniger als 5° von senkrecht
abweichen.
[0031] Dank einem Längspositionierungselement kann der Schuh in der Vordereinheit sorgfältig
und präzise positioniert werden, sodass die Positioniergenauigkeit im Bereich der
Durchmesserwerte von Lager- und Gegenlagerelementen liegt. Die Anforderungen an den
Nutzer werden durch die Längspositionierungselemente beim Einstieg erheblich reduziert.
Selbst unter erschwerten Bedingungen wie steilem Gelände, schneebedeckten Vordereinheiten
oder extremen Wetterverhältnisse kann der Schuh durch die Bindung sicher in Eingriff
genommen werden. Der Einstieg ist somit insbesondere für ungeübtere Nutzer und/oder
bei erschwerten äusseren Bedingungen erheblich vereinfacht und dadurch schneller und
komfortabler möglich. Dank Vermeidung von Fehlversuche wird eine mögliche Abnutzung
der Vordereinheit und damit die Lebensdauer der Gleitbrettbindung erhöht.
[0032] Bevorzugt weist die Gleitbrettbindung zwei Längspositionierungselemente auf. Es sind
jedoch auch ein einzelnes, drei oder mehr Längspositionierungselemente denkbar abhängig
von der Ausgestaltung und Konstruktion.
[0033] Das Längspositionierungselement kann mittels einer Befestigungsanordnung auf der
Basis fixiert sein. Bevorzugt kann die Befestigungsanordnung ein Schraubengewinde
sowie eine Schraube umfassen. Dies hat den Vorteil, dass nach Lösen der Befestigungsanordnung
der Abstand von den Lagerelementen zu dem Längspositionierungselement auf das Schuhmodell
oder den Abnutzungsgrad von Schuh oder Gleitbrett angepasst werden kann. Nach Einstellung
des Abstandes kann das Längspositionierungselement mittels der Befestigungsanordnung
wieder unbeweglich auf der Basis fixiert werden. Die Fixierung der Längspositionierungselemente
auf der Basis hat den Vorteil, dass für die Einstellung neben dem Längspositionierungselement
mit Befestigungsanordnung keine zusätzlichen Elemente benötigt werden und eine einfache
Schwenkung um die vertikale Achse ausreichend ist. Bei Verwendung von marktüblichen
Schrauben, kann das Längspositionierelement unkompliziert eingestellt werden.
[0034] Das Längspositionierungselement kann einen Stift aufweisen und/oder im Wesentlichen
durch einen Stift ausgebildet sein.
[0035] Vorteilhaft ist die materialsparende Ausgestaltung des Längspositionierungselement.
Dadurch fallen weder Gewicht noch Kosten bei der Herstellung ins Gewicht.
[0036] Das Längspositionierelement kann auch eine Platte sein oder andere geometrischen
Formen aufweisen.
[0037] Die Vordereinheit kann einen Schliessbetätigungshebel aufweisen, welcher verstellbar
ist zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung. In der Entriegelungsstellung
ist ein Verstellen von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung möglich, wohingegen
in der Verriegelungsstellung ein Verstellen von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung
blockiert ist.
[0038] In einer Verriegelungsstellung ist der Schliessbetätigungshebel in einer aktiven
Position. Vorteil ist, dass durch die Verriegelung ein Übergang von einer Schliessstellung
in eine Öffnungsstellung unterbunden ist. Ein versehentliches Auslösen des Schuhs
aus der Vordereinheit beispielsweise beim Aufstieg kann verhindert werden.
[0039] Der Schliessbetätigungshebel kann mit wenigstens einem der Haltehebel derart in Wirkverbindung
stehen, dass damit ein Verstellen von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung
und/oder von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung erzwungen werden kann. Dies
erlaubt ein gezieltes Öffnen und/oder Schliessen der Bindung. Die Lagerelemente können
somit bewusst und kotrolliert in Eingriff mit den Gegenlagerelementen eines Schuhs
gebracht werden.
[0040] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Vordereinheit für eine Gleitbrettbindung
insbesondere nach vorhergehender Beschreibung. Die Gleitbrettbindung ist insbesondere
als Skitourenbindung geeignet. Die Vordereinheit ist verstellbar zwischen einer Öffnungsstellung
und einer Schliessstellung und umfasst eine Basis mit einer Befestigungsanordnung
zur Befestigung an einem Gleitbrett. Weiter umfasst die Vordereinheit zwei seitliche
Lagerelemente, welche dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente eines
Schuhs in Eingriff zu nehmen. Der Schuh wird dadurch um eine Gleitbrettquerachse verschwenkbar
gehalten. Die Lagerelemente weisen in der Öffnungsstellung einen Abstand auf, der
grösser ist als in der Schliessstellung. Der Schuh ist somit zwischen den Lagerelementen
einführbar oder von der Vordereinheit entfernbar. Die Vordereinheit umfasst zudem
zwei Haltehebel zur Bewegung der Lagerelemente, wobei wenigstens ein Haltehebel, vorzugsweise
beide Haltehebel, um eine Drehachse verschwenkbar an der Basis gehalten ist. Jeder
der Haltehebel weist einen ersten Schenkel auf, an dessen distalem Ende eines der
Lagerelemente angeordnet ist. Eine Schwenkbewegung des Haltehebels ermöglicht ein
relatives Bewegen der Lagerelemente von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung.
Die Haltehebel stehen über eine Federeinrichtung miteinander in Wirkverbindung. Eine
Vorspannung der Haltehebel in der Öffnungsstellung ist unterschiedlich zu einer Vorspannung
in der Schliessstellung.
[0041] Dadurch ist eine Kraft zum Überwinden eines Totpunktes von der Öffnungsstellung in
die Schliessstellung kleiner als von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung.
[0042] Die Haltehebel werden wenigstens durch die Federeinrichtung vorgespannt. Zusätzliche
Kräfte sind möglich.
[0043] Dadurch, dass von der Öffnungsstellung in eine Schliessstellung eine tiefere Kraft
überwunden werden muss als von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung wird sowohl
die Bedienung vereinfacht als auch die Sicherheit erhöht. Eine Blockierung der Vordereinheit
in der Schliessstellung mittels eines Schliessbetätigungsmechanismus in einer Abfahrtsstellung,
um während der Abfahrt ungewollte Auslösungen zu vermeiden, ist nicht notwendig und
eine Sicherheitsauslösung ist im Notfall gewährleistet. Gleichzeitig ist die Kraft,
um den Schuh in Eingriff zu nehmen tief.
[0044] Die Kraft kann einstellbar sein. Unter dieser Voraussetzung sind unterschiedliche
Konfigurationen denkbar. Mindestens in einer Konfiguration muss die Kraft von der
Öffnungsstellung in die Schliessstellung kleiner sein als von der Schliessstellung
in die Öffnungsstellung. Es sind aber auch Konfigurationen denkbar, bei denen die
Kraft gleich gross oder grösser sein kann.
[0045] Die Vorspannung der Haltehebel kann die resultierende Kraft aus der Kraft der Federeinrichtung
sowie einer zweiten überlagernden Kraft sein. Die zweite überlagernde Kraft kann sich
in Abhängigkeit der Position der Haltehebel verändern.
[0046] In einer Mittellage der Haltehebel, wenn die Federeinrichtung mittig auf der Verbindungslinie
zwischen den beiden Drehachsen der Haltehebel steht, ist die Federbelastung am grössten.
Diese Lage entspricht dem Totpunkt. Von hier aus können die Haltehebel in die Schliess-
oder in die Öffnungsstellung schwenken.
[0047] Je näher die Haltehebel beim Totpunkt sind, desto tiefer ist die totale Einstiegs-
respektive die Auslösekraft.
[0048] Mit Hilfe eines Verbindungsmechanismus zwischen dem Gleitbrett und der Federeinrichtung,
kann die Lage der Federeinrichtung relativ zur Gleitbrettebene eingestellt werden.
[0049] Die zweite überlagernde Kraft kann durch einen Verbindungsmechanismus zwischen der
Basis und der Federeinrichtung definiert sein. Der Verbindungsmechanismus kann wenigstens
einen Pleuel und ein elastisches Element umfassen. Der Pleuel kann auf dem elastischen
Element und der Federeinrichtung beaufschlagen. Durch einen solchen Verbindungsmechanismus
mit zusätzlichem elastischem Element kann die überlagernde Kraft bewusst in eine Richtung
gelenkt werden, so dass beispielsweise eine Bewegung in die Schliessstellung unterstützt
und einer Bewegung in die Öffnungsstellung entgegengewirkt wird.
[0050] Das elastische Element kann in der Basis der Vordereinheit angeordnet sein. Mittels
eines Einstellelements, beispielsweise einer Schraube, kann die Spannung des elastischen
Elementes, welches auf den Pleuel und somit auf die Federeinrichtung wirkt, eingestellt
werden.
[0051] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Gleitbrett mit einer
Vordereinheit wie vorstehend beschriebenen.
[0052] Die Basis und/oder die Haltehebel der Vordereinheit können aus einem Metall gefertigt
sein. Das Metall kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend Edelmetall, Stahl,
Federstahl und/oder Aluminium sowie Legierungen davon. Kunststoffbasierte und/oder
faserverstärkte Materialien sind ebenso denkbar. Eine Ausgestaltung der Vordereinheit
ohne Kunststoff ist ebenso denkbar.
[0053] Vorteilhaft einer Materialwahl aus Metall ist, dass die Gleitbrettbindung höheren
Kräften standhalten kann und die Langlebigkeit erhöht werden kann. Entsprechend kann
nach Lebensende die Gleitbrettbindung mit allen Einzelkomponenten rezykliert werden.
[0054] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht auf ein Gleitbrett mit einer Gleitbrettbindung umfassend eine Vordereinheit
und eine Ferseneinheit,
- Figur 2:
- eine perspektivische Ansicht der Vordereinheit gemäss Figur 1 in einer Öffnungsstellung,
- Figur 3:
- eine Frontansicht der Vordereinheit gemäss Figur 2, und
- Figur 4:
- einen Querschnitt in Längsrichtung eines Gleitbretts durch die Vordereinheit gemäss
einer weiteren Ausführungsform.
[0055] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht auf ein Gleitbrett 1 mit einer Gleitbrettbindung
2, welche eine Vordereinheit 10 und eine Ferseneinheit 20 aufweist. Die Gleitbrettbindung
2 eignet sich insbesondere als Bindung für Skitourenskis. Die Bindung 2 befindet sich
in einer Abfahrtsstellung. Die Vordereinheit 10 und die Ferseneinheit 20 sind entlang
einer Gleitbrettlängsachse L auf dem Gleitbrett 1 befestigt. Eine Basis 11 der Vordereinheit
10 und eine Basis 21 der Ferseneinheit 20 sind auf dem Gleitbrett 1 angeordnet und
dienen zur Montage der beiden Bindungseinheiten. Die Basis 11 weist eine Basisebene
E und die Basis 21 weist eine Basisebene F auf. Die Vordereinheit 10 und die Ferseneinheit
20 sind auf der der Gleitfläche G des Gleitbretts 1 entgegengesetzten Seite montiert.
Eine Gleitbrettebene H fällt mit den Basisebenen E und F zusammen.
[0056] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht und Figur 3 in einer Frontansicht der
Vordereinheit 10 gemäss Figur 1 in einer Öffnungsstellung. Die erfindungsgemässe Vordereinheit
10 ist in eine Öffnungs- und eine Schliessstellung verstellbar. Die Vordereinheit
10 ist mit ihrer Basis 11 mittels einer Befestigungsanordnung 12 am Gleitbrett 1 befestigt.
In der vorliegenden Ausführungsform ist die Befestigungsanordnung 12 durch ein Schraubenloch
ausgebildet, welches eine Montage der Vordereinheit 10 über die Basis 11 und der Basisebene
E mittels Schrauben (nicht gezeigt) am Gleitbrett 1 ermöglicht.
[0057] Die Vordereinheit 10 weist zwei seitliche Haltehebel 13 mit einem ersten Schenkel
14 und einem zweiten Schenkel 14' auf. Am distalen Ende des Haltehebels 13 ist je
ein Lagerelement 15 in Form eines Zapfens angebracht. Die Lagerelemente 15 sind im
Wesentlichen parallel zu einer Gleitbrettquerachse Q und orthogonal zu den ersten
Schenkeln 14 angeordnet. In der Schliessstellung (nicht gezeigt) können die Lagerelemente
15 seitliche Gegenlagerelemente 54 eines Schuhs 50 in Eingriff nehmen. Der Schuh 50
ist somit um eine Gleitbrettquerachse Q verschwenkbar gehalten. In der gezeigten Öffnungsstellung
ist der Abstand K der Zapfen 15 grösser als der Abstand I zwischen den Gegenlagerelementen
54 des Schuhs 50.
[0058] Die beiden Haltehebel 13 sind durch eine Federeinrichtung 16 federbelastet und in
Wechselwirkung miteinander. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei
der Federeinrichtung 16 um eine geschlitzte Hülse aus Federstahl. Die geschlitzte
Hülse dient gleichzeitig auch als Lager 17 für die beiden Haltehebel 13. Die Haltehebel
13 sind durch die Federeinrichtung 16 in die gezeigte Öffnungsstellung vorgespannt.
Die Haltehebel 13 sind um eine Drehachse D verschwenkbar an der Basis 11 gelagert.
[0059] Durch Überwindung einer instabilen Totpunktlage der beiden Haltehebel 13 können die
Lagerelemente 15 aus der Öffnungsstellung in die Schliessstellung vorgespannt werden
und den Schuh 50 für den Aufstieg oder die Abfahrt in Eingriff nehmen. Der Abstand
K der beiden Lagerelemente 15 entspricht dann im Wesentlichen dem Abstand der Gegenlager
54 des Schuhs 50. Die Kraft zur Überwindung der Totpunktlage ist abhängig von der
Position der Haltehebel 13. Je näher die Haltehebel am Totpunkt sind, desto geringer
wird die Kraft zum Überwinden des Totpunkts. Selbstverständlich ist die Kraft zum
Überwinden des Totpunkts auch abhängig von der Ausgestaltung und Dimensionierung der
Federeinrichtung 16.
[0060] Die dargestellte Vordereinheit 10 umfasst zudem zwei Längspositionierungselemente
100, welche als Stifte ausgebildet sind. Die Längspositionierungselemente 100 sind
mittels einer Befestigungsanordnung 101 an der Basis 11 des Gleitbretts 1 fixiert.
In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Befestigungsanordnung 101 eine Schraube
für die Montage der Längspositionierungselemente 100 an der Basis 11. Durch Lösen
der Befestigungsanordnung 101 können die Längspositionierungselemente 100 um eine
zur Basisebene E senkrecht stehende Achse V4, V5 geschwenkt werden. Die Längspositionierungselemente
100 ermöglichen eine präzise Positionierung des Schuhs 50 in der Vordereinheit 10.
Die Position der Längspositionierungselemente 100 kann auf ein Schuhmodell und/oder
eine Abnutzung des Schuhs 50 angepasst werden, sodass die Positioniergenauigkeit eines
Schuhs 50 im Bereich der Durchmesserwerte von Lagerelementen 15 und Gegenlagerelementen
54 liegt. Der Schuh 50 kann auch unter erschwerten Bedingungen einfach und sicher
zwischen den Lagerelementen 15 positioniert und in Eingriff genommen werden.
[0061] Weiter umfasst die Vordereinheit 10 einen Schliessbetätigungshebel 18, welcher mit
einem Stellabschnitt 19 zusammenwirkt. Der Schliessbetätigungshebel 18 ist verstellbar
zwischen einer Entriegelungsstellung, in welcher die Bewegung des Stellabschnitts
19 nicht behindert wird, und einer Verriegelungsstellung, in welcher der Stellabschnitt
19 in einer Verriegelungsposition blockiert ist. Der Stellabschnitt 19 steht in direkter
Wirkverbindung mit dem Lager 17 und/oder den zweiten Schenkeln 14' der Haltehebel
13. In der Verriegelungsposition wird damit auch die Bewegung der Haltehebel 13 blockiert,
so dass eine Sicherheitsauslösung der Vordereinheit 10 blockiert ist. In einer Tourenstellung,
welche vorzugsweise beim Aufstieg eingestellt wird, befindet sich der Schliessbetätigungshebel
18 üblicherweise in dieser Verriegelungsstellung. Bei einer Abfahrt wird der Schliessbetätigungshebel
18 vorzugsweise in der Entriegelungsstellung benutzt. Der Stellabschnitt 19 wird nicht
behindert und auch das dem Lager 17 und/oder die zweiten Schenkeln 14' werden in ihrer
Bewegung nicht beeinträchtigt. Bei einer grossen Krafteinwirkung ist eine Sicherheitsauslösung
möglich.
[0062] In der Darstellung gemäss Figur 3 ist die Position der Federeinrichtung 16 knapp
höher als der Totpunkt bezogen auf eine vertikale Achse. Im Totpunkt würde das Lager
17 mittig auf der Verbindungslinie zwischen den beiden Drehachsen D der Haltehebel
13 liegen. Die Vorspannung der Federeinrichtung 16 ist im Totpunkt am grössten.
[0063] Durch Drücken mit dem Schuh 50 auf den Stellabschnitt 19 in Richtung zur Basisebene
E können die zweiten Schenkel 14' und das Lager 17 in Richtung zur Basisebene E verschoben
werden. Der Totpunkt wird überwunden und die Lagerelemente 15 greifen in die Gegenlagerelemente
54 des Schuhs 50 ein. Der Abstand K der Lagerelemente 15 entspricht dann im Wesentlichen
dem Abstand der Gegenlagerelemente 54 des Schuhs 50. Die Federeinrichtung 16 spannt
die Haltehebel 13 entsprechend in die Schliessstellung vor, so dass der Schuh 50 festgehalten
wird. Da in der Öffnungsstellung sich das Lager 17 schon nahe am Totpunkt befindet,
wird für das Überwinden des Totpunktes nur ein geringer Kraftaufwand benötigt.
[0064] Wie in Figur 3 gezeigt, weist der Haltehebel 13 einen Winkel α von 80° zwischen dem
ersten Schenkel 14 und dem zweiten Schenkel 14' auf. Dabei ist die Länge des zweiten
Schenkels 14' grösser als die Länge des ersten Schenkels 14. Die Länge der Schekel
wird dabei gemessen von der Drehachse D des Haltehebels 13 bis zum distalen Ende des
ersten bzw. zweiten Schenkels 14, 14'. Die Länge LS' des zweiten Schenkels 14' ist
dabei grösser als der Abstand K der beiden Lagerelemente 15 in der Öffnungsstellung.
[0065] Figur 4 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung L eines Gleitbretts durch die Vordereinheit
10 gemäss einer weiteren Ausführungsform. Die Vordereinheit 10 ist in der Öffnungsstellung
dargestellt und entspricht im Wesentlichen der Vordereinheit 10 gemäss Figur 2. Zusätzlich
weist die Vordereinheit 10 noch ein zusätzliches Element auf, welches die Vorspannung
der Haltehebel 13 beeinflusst. Schematisch dargestellt ist ein Verbindungsmechanismus
90, welcher als eine zweite überlagernde Kraft auf die Vorspannung der Haltehebel
13 wirkt. Der Verbindungsmechanismus 90 ist zwischen der Basis 11 und der Federeinrichtung
16 angeordnet und kann eingestellt werden. Ein Pleuel 91, als Teil des Verbindungsmechanismus
90, beaufschlagt auf der Federeinrichtung 16 sowie auf einem elastischen Element 92,
welches mit der Basis 11 verbunden ist. Mittels des Verbindungsmechanismus 90 kann
die Position der Federeinrichtung 16 relativ zur Basisebene E und somit auch zum Totpunkt
eingestellt werden. Ein Abstand zwischen der Federeinrichtung 16 und der Basisebene
E, und somit der Abstand zum Totpunkt, kann beispielsweise mittels einer Schraube
93 eingestellt werden. Weiter wird die Kraft des elastischen Elements 92, welche auf
den Pleuel 91 und somit auf die Federeinrichtung 16 wirkt, mittels der Schraube 93
eingestellt.
[0066] Anstelle eines zusätzlichen Elementes kann zum Einstellen der Vorspannung auch ein
anderes Federelement, beispielsweise eine Hülse mit grösserer Wandstärke eingesetzt
werden.
1. Vordereinheit (10) für eine Gleitbrettbindung (2), insbesondere für eine Skitourenbindung,
wobei die Vordereinheit (10) verstellbar ist zwischen einer Öffnungsstellung und einer
Schliessstellung, umfassend:
- eine Basis (11) mit einer Befestigungsanordnung (12) zur Befestigung an einem Gleitbrett
(1),
- zwei seitliche Lagerelemente (15), welche dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente
(54) eines Schuhs (50) in Eingriff zu nehmen, um den Schuh (50) um eine Gleitbrettquerachse
(Q) verschwenkbar zu halten, wobei die Lagerelemente (15) in der Öffnungsstellung
einen Abstand (K) aufweisen, der grösser ist als in der Schliessstellung, so dass
der Schuh (50) zwischen den Lagerelementen (15) einführbar oder von der Vordereinheit
(10) entfernbar ist, und
- zwei Haltehebel (13) zur Bewegung der Lagerelemente (15), wobei wenigstens ein Haltehebel
(13), vorzugsweise beide Haltehebel (13), um eine Drehachse (D) verschwenkbar an der
Basis (11) gehalten ist, wobei jeder Haltehebel (13) einen ersten Schenkel (14) aufweist,
an dessen distalem Ende eines der Lagerelemente (15) angeordnet ist, und eine Schwenkbewegung
des wenigstens einen Haltehebels (13) ein relatives Bewegen der Lagerelemente (15)
von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung ermöglicht, wobei die Haltehebel
(13) über eine Federeinrichtung (16) miteinander in Wirkverbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (16) gleichzeitig ein Lager (17) für die beiden Haltehebel (13)
ist.
2. Vordereinheit (10) nach Anspruch 1, wobei wenigstens einer der Haltehebel (13) durch
die Federeinrichtung (16) federbelastet ist und die Lagerelemente (15) durch Überwindung
einer Totpunktlage wenigstens eines der Haltehebel (13) in die Schliessstellung bzw.
in die Öffnungsstellung vorgespannt sind.
3. Vordereinheit (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Lager (17) eine geschlitzte Hülse
(17') ist.
4. Vordereinheit (10) nach Anspruch 3, wobei die geschlitzte Hülse (17') aus einem Federstahl
gefertigt ist und einen Durchmesser im unbelasteten Zustand von 6.0 mm bis 16.0 mm,
vorzugsweise 8.0 mm bis 14.5 mm, besonders bevorzugt 10 mm bis 13.0 mm, aufweist.
5. Vordereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen den Haltehebeln
(13) ein einziges diskretes Federelement angeordnet ist.
6. Vordereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Haltehebel (13)
winkelförmig ausgestaltet, wobei ein zweiter Schenkel (14') einen Winkel (α) von 90°
± 15° mit dem ersten Schenkel (14) ausbildet.
7. Vordereinheit (10) nach Anspruch 5, wobei eine Länge des zweiten Schenkels (14') wenigstens
dem halben Abstand (K) der beiden Lagerelemente (15) in der Schliessstellung entsprechen.
8. Vordereinheit (10), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, für eine
Gleitbrettbindung (2), insbesondere für eine Skitourenbindung, wobei die Vordereinheit
(10) verstellbar ist zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schliessstellung, umfassend:
- eine Basis (11) mit einer Basisebene (E) und einer Befestigungsanordnung (12) zur
Befestigung an einem Gleitbrett (1),
- zwei seitliche Lagerelemente (15), welche dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente
(54) eines Schuhs (50) in Eingriff zu nehmen, um den Schuh (50) um eine Gleitbrettquerachse
(Q) verschwenkbar zu halten, wobei die Lagerelemente (15) in der Öffnungsstellung
einen Abstand (K) aufweisen, der grösser ist als in der Schliessstellung, so dass
der Schuh (50) zwischen den Lagerelementen (15) einführbar oder von der Vordereinheit
(10) entfernbar ist, und
- zwei Haltehebel (13) zur Bewegung der Lagerelemente (15), wobei wenigstens ein Haltehebel
(13), vorzugsweise beide Haltehebel (13), um eine Drehachse (D) verschwenkbar an der
Basis (11) gehalten ist, wobei jeder Haltehebel (13) einen ersten Schenkel (14) aufweist,
an dessen distalem Ende eines der Lagerelemente (15) angeordnet ist, und eine Schwenkbewegung
des wenigstens einen Haltehebels (13) ein relatives Bewegen der Lagerelemente (15)
von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung ermöglicht, wobei die Haltehebel
(13) über eine Federeinrichtung (16) miteinander in Wirkverbindung stehen,
wobei die Vordereinheit ein Längspositionierungselement (100) für die Positionierung
des Schuhs (50) aufweist, wobei das Längspositionierungselement (100) an einer zur
Basisebene (E) vertikalen Achse (V4, V5) schwenkbar und fixierbar ist.
9. Vordereinheit (10), nach Anspruch 9, wobei das Längspositionierungselement (100) einen
Stift aufweist.
10. Vordereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vordereinheit
(10) einen Schliessbetätigungshebel (18) aufweist, welcher verstellbar ist zwischen
einer Entriegelungsstellung, in welcher ein Verstellen von der Schliessstellung in
die Öffnungsstellung möglich ist, und einer Verriegelungsstellung, in welcher ein
Verstellen von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung blockiert ist.
11. Vordereinheit (10) nach Anspruch 10, wobei der Schliessbetätigungshebel (18) mit wenigstens
einem der Haltehebel (13) derart in Wirkverbindung steht, dass damit ein Verstellen
von der Schliessstellung in die Öffnungsstellung und/oder von der Öffnungsstellung
in die Schliessstellung erzwungen werden kann.
12. Vordereinheit (10) für eine Gleitbrettbindung (2), insbesondere für eine Skitourenbindung,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei die Vordereinheit (10)
verstellbar ist zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schliessstellung, umfassend:
- eine Basis (11) mit einer Befestigungsanordnung (12) zur Befestigung an einem Gleitbrett
(1)
- zwei seitliche Lagerelemente (15), welche dafür eingerichtet sind, seitliche Gegenlagerelemente
(54) eines Schuhs (50) in Eingriff zu nehmen, um den Schuh (50) um eine Gleitbrettquerachse
(Q) verschwenkbar zu halten, wobei die Lagerelemente (15) in der Öffnungsstellung
einen Abstand (K) aufweisen, der grösser ist als in der Schliessstellung, so dass
der Schuh (50) zwischen den Lagerelementen (15) einführbar oder von der Vordereinheit
(10) entfernbar ist, und
- zwei Haltehebel (13) zur Bewegung der Lagerelemente (15), wobei wenigstens ein Haltehebel
(13), vorzugsweise beide Haltehebel (13), um eine Drehachse (D) verschwenkbar an der
Basis (11) gehalten ist, wobei jeder Haltehebel (13) einen ersten Schenkel (14) aufweist,
an dessen distalem Ende eines der Lagerelemente (15) angeordnet ist, und eine Schwenkbewegung
des wenigstens einen Haltehebels (13) ein relatives Bewegen der Lagerelemente (15)
von der Öffnungsstellung in die Schliessstellung ermöglicht, wobei die Haltehebel
(13) über eine Federeinrichtung (16) miteinander in Wirkverbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorspannung der Haltehebel (13) in der Öffnungsstellung und in der Schliessstellung
unterschiedlich ist, derart dass eine Kraft zum Überwinden eines Totpunktes von der
Öffnungsstellung in die Schliessstellung kleiner ist als von der Schliessstellung
in die Öffnungsstellung.
13. Vordereinheit (10) für eine Gleitbrettbindung (2) nach Anspruch 12, wobei die Vorspannung
der Haltehebel (13) die resultierende Kraft aus der Kraft der Federeinrichtung (16)
sowie einer zweiten überlagernden Kraft ist, wobei sich die zweite überlagernde Kraft
in Abhängigkeit der Position der Haltehebel (13) verändert.
14. Vordereinheit (10) für eine Gleitbrettbindung (2) nach Anspruch 13, wobei die zweite
überlagernde Kraft durch einen Verbindungsmechanismus (90) zwischen der Basis (11)
und der Federeinrichtung (16) definiert ist, wobei der Verbindungsmechanismus (90)
wenigstens einen Pleuel (91) und ein elastisches Element (92) umfasst, wobei der Pleuel
(91) auf dem elastischen Element (92) und der Federeinrichtung (16) beaufschlagt.
15. Gleitbrett (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitbrett (1) eine Vordereinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 umfasst.