Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Stranggießtechnik und
beschreibt eine Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage, beziehungsweise eine
Stranggießanlage zum Vergießen von Stahl zur Herstellung eines Strangs in einem kontinuierlichen
Prozess.
[0002] Einerseits betrifft die Erfindung eine Strangführungseinheit, welche Strangführungsrollen
aufweist, welche zur beidseitigen Führung eines Strangs auf beiden Breitseiten angeordnet
sind, umfassend in Breitenrichtung nebeneinander angeordnete Rollenballen, wobei diese
Rollenballen als Randballen oder Mittenballen ausgestaltet sind.
[0003] Bei den Randballen ist jeweils nur an einer Seite ein Mittenballen angeordnet. Bei
den Mittenballen sind jeweils an beiden Seiten weitere Rollenballen angeordnet.
[0004] An jeweils beiden Enden der Rollenballen schließen, in Breitenrichtung gesehen, Lagerstellen
an, welche Randlagerstellen und Mittenlagerstellen umfassen, wobei bei den Randlagerstellen
nur an einer Seite ein Randballen angeordnet ist und bei den Mittenlagerstellen an
beiden Seiten Rollenballen angeordnet sind.
[0005] Andererseits betrifft die Erfindung eine Stranggießanlage.
Stand der Technik
[0006] Beim Stranggießprozess von Stahl spielt das Temperaturprofil des Strangs nach der
Stranggießmaschine im Hinblick auf die Qualität des Endprodukts eine erhebliche Rolle.
Insbesondere bei ESP (Endless Strip Processing) Anlagen ist ein örtlich gesehen gleichmäßiges
Temperaturprofil des Strangs von besonderer Bedeutung. Hier werden in einem Gieß/Walz
- Verbundprozess endlose Stahlbänder hergestellt. Das bedeutet, dass die Stranggießmaschine
direkt mit dem Walzwerk verbunden ist. Somit findet das Temperaturprofil des Strangs
direkt Eingang in den Walzprozess und hat auf diesen einen wesentlichen Einfluss.
Die Anforderung hinsichtlich Gleichmäßigkeit der Strangtemperatur betreffen sowohl
den örtlichen Verlauf der Oberflächentemperatur des Strangs in Breitenrichtung als
auch die Temperaturverteilung in Gießdickenrichtung. Aufgrund des relativ raschen
Prozessverlaufs von der Flüssigphase bis zum fertigen Walzprodukt innerhalb weniger
Minuten, muss die Entwicklung von Ungleichmäßigkeiten im Temperaturprofil des Gießprodukts
so weit wie möglich vermieden werden. Ungleichmäßigkeiten im Temperaturprofil des
Gießprodukts können entsprechend dem Stand der Technik nur unzureichend korrigiert
werden und führen damit zu einer Verschlechterung der Qualität des Walzprodukts.
[0007] Nach Verlassen der Kokille wird dem Strang durch mehrere Mechanismen Wärme entzogen.
Eine Spritzkühlung, auch Sekundärkühlung genannt, entzieht dem Strang durch Kühlwasser
Wärme. Das Kühlwasser wird durch eine Vielzahl von Einzeldüsen, welche in Düsenreihen
angeordnet sind, auf den Strang aufgebracht. Die Düsenreihen befinden sich typischerweise
zwischen den Strangführungsrollen im sogenannten Rollenspalt. Eine Düsenreihe besteht
aus einer bestimmten Anzahl von Einzeldüsen, welche in gleichem Abstand zueinander
in Breitenrichtung angeordnet sind. Die Kühlwirkung basiert auf konvektiver Wärmeübertragung
und bestimmt sich aus vielen Faktoren wie z.B. der Spritzverteilung, dem Volumenstrom
des Kühlwassers und den Düsenpositionen. Entsprechend dem Stand der Technik werden
Spritzdüsen von einer zur nächsten Reihe um eine halben Düsenabstand in Breitenrichtung
versetzt positioniert. Die Ungleichförmigkeit der örtlichen Temperaturverteilung der
Strangoberfläche kann damit jedoch nicht zufriedenstellend ausgeglichen werden. Insbesondere
bei hohen Gießgeschwindigkeiten, wo hohe Kühlwasserströme benötigt werden, treten
unerwünscht ungleichförmige Verläufe von Strangtemperaturen auf. Man spricht in diesem
Zusammenhang auch von einer sogenannten Streifenbildung.
[0008] Ein weiterer Mechanismus, über den dem Strang Wärme entzogen wird, ist Wärmeleitung
vom Strang zur Strangführung. Nach Verlassen der Kokille wir der Strang mit Strangführungsrollen
gestützt und geführt. Aufgrund der erheblichen Stützlasten sind diese Strangführungsrollen
geteilt ausgeführt und bestehen aus mehreren Ballen. Diese werden in Randlagerstellen
und Mittenlagerstellen abgestützt. Dort wo sich Mittenlagerstellen befinden, ist der
Kontakt zwischen Strang und Strangführungsrolle unterbrochen und damit auch die Wärmeleitung
vom Strang zur Strangführungsrolle. Allerdings kann Kühlwasser in diese Bereiche gelangen
(channelling) und damit die Wärmeübertragung beeinflussen. Dies trifft insbesondere
für hohe Kühlwasserströmen zu. Beide beschriebenen Effekte führen zu einer ungleichmäßigen
Kühlung des Strangs.
[0009] Ein weiterer Mechanismus, der dem Strang Wärme entzieht, ist Wärmestrahlung vom Strang
an seine Umgebung. Diese Wärmeübertragung wird hier jedoch nicht detailliert betrachtet.
Zusammenfassung der Erfindung
[0010] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage
zur Herstellung eines Strangs zu schaffen, die auf der Oberfläche des Strangs während
des Stranggießprozesses eine möglichst gleichmäßige Temperaturverteilung erzeugt.
In weiterer Folge wird dadurch auch die Temperaturverteilung im Strang beeinflusst
und die Qualität des Endprodukts verbessert.
[0011] Entsprechend einer Ausführungsform weist die Strangführungseinheit Strangführungsrollen
auf, welche zur beidseitigen Führung eines Strangs auf beiden Breitseiten angeordnet
sind, umfassend in Breitenrichtung nebeneinander angeordnete Rollenballen, wobei diese
Rollenballen als Randballen oder Mittenballen ausgestaltet sind.
[0012] Bei den Randballen ist jeweils nur an einer Seite ein Mittenballen angeordnet. Bei
den Mittenballen sind jeweils an beiden Seiten weitere Rollenballen angeordnet.
[0013] An jeweils beiden Enden der Rollenballen schließen, in Breitenrichtung gesehen, Lagerstellen
an, welche Randlagerstellen und Mittenlagerstellen umfassen, wobei bei den Randlagerstellen
nur an einer Seite ein Randballen angeordnet ist und bei den Mittenlagerstellen an
beiden Seiten Rollenballen angeordnet sind.
[0014] Jede Strangführungsrolle weist zumindest drei Mittenlagerstellen auf, wobei die zumindest
zwei Mittenballen jeweils in Breitenrichtung eine gleiche Länge aufweisen. Die Mittenlagerstellen
weisen jeweils in Breitenrichtung eine gleiche Breite auf. Unter Mittenlagerstelle
wird der Bereich verstanden, der in Breitenrichtung zwischen einzelnen Rollenballen
liegt. Also jener Bereich, in dem die Strangführungsrollen jeweils in Breitenrichtung
unterbrochen sind und wo daher keine Stützung des Gießstrangs erfolgt.
[0015] Die beiden Randballen jeder Strangführungsrolle weisen zueinander in Breitenrichtung
eine Längendifferenz auf, die der halben Länge eines Mittenballens einschließlich
der halben Breite einer Mittenlagerstelle entspricht. In Gießrichtung gesehen unmittelbar
benachbarte Strangführungsrollen sind jeweils um eine Ebene gespiegelt, welche in
Gießrichtung entlang der halben Gesamtlänge der Strangführungsrollen verläuft.
[0016] Die Temperaturverteilung an der Strangoberfläche wird wesentlich durch die Kühlung
des Strangs beeinflusst. Diese folgt aus der Wärmeübertragung vom Strang an seine
Umgebung durch Konvektion, Wärmeleitung und Wärmestrahlung. Die Wärmestrahlung wird
durch Temperaturverteilungen, Emissionsfaktoren und Sichtfaktoren bestimmt. Wärmeübertragung
per Konvektion findet hauptsächlich durch auf den Strang aufgebrachtes Kühlwasser
statt. Die Wärmeübertragung per Wärmeleitung vom Strang auf die Strangführungsrollen
wird durch die Ballen und Lagerstellen bestimmt, welche somit die Temperaturverteilung
des Strangs beeinflussen.
[0017] Die beschriebene Anordnung der Lagerstellen und Ballen führt zu einem wiederkehrenden
Muster und trägt in Breitenrichtung gesehen zur Homogenisierung der Wärmeübertragung
per Wärmeleitung vom Strang auf die Strangführungsrollen bei. Weiters werden nicht
mehr als drei verschiedene Ballenlängen benötigt.
[0018] Weiter wird die Aufgabe gelöst durch eine Strangführungseinheit, wobei alle Mittenballen
eine gleiche Länge aufweisen und die in Gießrichtung den Mittenballen unmittelbar
nachfolgenden Mittenlagerstellen in Breitenbreitenrichtung gesehen jeweils mittig
in Bezug auf diese Mittenballen angeordnet sind. Die Anordnung der Lagerstellen und
Ballen führt zu einem wiederkehrenden Muster und trägt in Breitenrichtung gesehen
zur Homogenisierung der Wärmeübertragung per Wärmeleitung vom Strang auf die Strangführungsrollen
bei. Bei dieser Ausführung ist die Anzahl der Mittenlagerstellen von in Gießrichtung
gesehen aufeinanderfolgenden Strangführungsrolle unterschiedlich. Es werden jedoch
nicht mehr als drei verschiedene Ballenlängen benötigt.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Erfindung eine Düsenanordnung,
welche Düsenreihen umfasst, die wiederum Einzeldüsen umfassen. Wärmeübertragung per
Konvektion findet hauptsächlich durch auf den Strang aufgebrachtes Kühlwasser statt.
Die Düsen sind im jeweils gleichen Abstand nebeneinander in Breitenrichtung bevorzugt
in einem Spalt zwischen in Gießrichtung gesehen aufeinander folgende Strangführungsrollen
angeordnet. In Gießrichtung aufeinander folgende, durch Strangführungsrollen getrennte
Düsenreihen sind in Breitenrichtung jeweils in Bezug auf die vorhergehende Düsenreihe
zwischen einem Siebentel und einem Drittel eines Düsenabstands seitlich versetzt.
Erfolgt dieser seitliche Versatz immer in die gleiche Richtung, würde es in Breitenrichtung
gesehen zu einer immer stärkeren Verschiebung von Düsen in Richtung einer Seite des
Strangs und damit zu einer ungleichförmigen Kühlung des Strangs kommen. Dem kann entgegengewirkt
werden, indem der seitliche Versatz auch nach einer bestimmten Anzahl von Düsenreihen
auf denjenigen einer vorhergehenden Düsenreihe zurückspringt. Alternativ kann der
seitliche Versatz nach einer Bestimmten Anzahl von Düsenreihen auch in die Gegenrichtung
erfolgen.
[0020] Diese beschrieben Anordnung der Düsen führt zu einer Verschmierung der Auftreffpositionen
des Kühlwassers und trägt in Breitenrichtung gesehen zur Homogenisierung der Wärmeübertragung
per Konvektion vom Strang auf das Kühlwasser bei. Der in Breitenrichtung gesehene
seitliche Versatz, der in Gießrichtung aufeinander folgenden Düsenreihen führt zur
fortgeführten Verschiebung des Auftreffpunkts des Spritzwassers auf den Strang, der
sich in Gießrichtung durch die Strangführungseinheit bewegt. Dies hat eine Verschmierung
der örtlichen Verteilung des konvektiven Wärmetransportes an der Strangoberfläche
zur Folge und trägt zur Homogenisierung der Oberflächentemperatur des Strangs bei.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wiederholen sich die seitlichen Positionen
der Einzeldüsen einer Düsenreihe einer Strangführungseinheit, in Gießrichtung gesehen,
nach jeweils drei bis sieben Düsenreihen. Diese Art des seitlichen Düsenversatzes
(in Breitenrichtung) führt zu einer Verschmierung der örtlichen Verteilung des konvektiven
Wärmetransportes an der Strangoberfläche. Je geringer der, in Breitenrichtung gesehen,
seitliche Versatz um einen immer gleichen Betrag, der in Gießrichtung aufeinander
folgenden Düsenreihen ist, desto gleichmäßiger findet der Wärmetransport statt und
führt damit zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung im Gießprodukt bzw. auf
dessen Oberfläche. Aufgrund der Wiederholung der seitlichen Positionen der Einzeldüsen
der Düsenreihen ist die Anzahl der verschiedenen seitlichen Positionen begrenzt.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Randballen und Mittenballen
von mindestens zwei, bevorzugt von mindestens vier Strangführungsrollen der Strangführungseinheit
in denjenigen seitlichen Längenabschnitten Rillen im Wesentlichen in Umfangsrichtung
auf, wo in Gießrichtung gesehen, die unmittelbar benachbarten Strangführungsrollen
keine Mittenlagerstelle aufweisen.
[0023] Dort wo sich Mittenlagerstellen befinden, ist der Kontakt zwischen Strang und Strangführungsrolle
unterbrochen und damit auch die Wärmeleitung vom Strang zur Strangführungsrolle. Um
diesen Effekt auszugleichen, weisen die Randballen und Mittenballen in denjenigen
seitlichen Längenabschnitten (in Breitenrichtung) Rillen auf, wo in Gießrichtung gesehen,
die unmittelbar benachbarten Strangführungsrollen keine Mittenlagerstelle aufweisen.
Dort wo keine Mittenlagerstellen vorhanden sind, findet aufgrund des Rollenkontaktes
eine veränderte Wärmeübertragung statt. Die Rillen in den Randballen und Mittenballen
verringern die Kontaktfläche zwischen Strang und Strangführung und verringern somit
den Wärmetransport an dieser Stelle. Wenn die Randballen und Mittenballen nun in den
seitlichen Abschnitten Rillen aufweisen, wo bei den in oder entgegen Gießrichtung
gesehen jeweils unmittelbar benachbarten Strangführungsrollen keine Mittenlagerstellen
vorhanden sind, kann sich dieses mehr bzw. weniger an Wärmeübertragung teilweise aufheben.
Dies führt zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung im Gießprodukt bzw. auf dessen
Oberfläche.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Rillen der Strangführungsrollen
der Strangführungseinheit in Umfangsrichtung ausgeführt. Dabei sind die Rillen von
jeweils zwei in Gießrichtung aufeinanderfolgenden Strangführungsrollen in Breitenrichtung
zueinander versetzt. An den Stellen, wo Rillen vorhanden sind, findet kein Kontakt
zwischen Strang und Strangführungsrolle und dementsprechend keine direkte Wärmeleitung
statt. Dadurch kann es ohne den beschriebenen seitlichen Versatz zu einer sogenannten
Streifenbildung kommen. Es bilden sich also auf dem Strang entlang der Gießrichtung
Streifen unterschiedlicher Temperaturen aus. Der seitliche Versatz (in Breitenrichtung)
der Rillen von in oder entgegen Gießrichtung gesehen aufeinanderfolgenden Randballen
und Mittenballen führt zu einer Verschmierung der örtlichen Verteilung der Wärmeübertragung
auf der Strangoberfläche. Durch den seitlichen Versatz der Rillen der in Gießrichtung
aufeinanderfolgenden Randballen bzw. Mittenballen wird die beschriebene Streifenbildung
vermieden bzw. verringert.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Rillen der Strangführungsrollen
der Strangführungseinheit in Form einer Schraubenlinie gewendelt ausgeführt. An den
Stellen, wo Rillen vorhanden sind, findet kein Kontakt zwischen Strang und Strangführungsrolle
und dementsprechend keine direkte Wärmeleitung statt. Durch die gewendelte Ausführung
der Rillen kommt es zu einer fortlaufenden seitlichen Wanderung der Bereiche der Randballen
und Mittenballen mit direktem Kontakt zum Strang (in Breitenrichtung). Dadurch kann
es wiederum zur sogenannten Streifenbildung kommen. Die Streifen sind jedoch nicht
parallel zur Gießrichtung, sondern entsprechend der Steigung der Schraubenlinie der
Rillen seitlich (in Breitenrichtung) geneigt. Da jeder Punkt der Strangoberfläche
bei Durchlaufen der Strangführung wiederholt mit Randballen und Mittenballen mit gewendelt
ausführten Rillen in Kontakt kommt, kommt es zu einer Verschmierung der örtlichen
Verteilung der Wärmeübertragung an der Strangoberfläche nach einem Zufallsprinzip.
Aufgrund der erheblichen Anzahl aufeinanderfolgender Randballen bzw. Mittenballen
mit gewendelt ausführten Rillen wird die beschriebene Streifenbildung vermieden bzw.
verringert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung von drei in Gießrichtung hintereinander angeordneten
Strangführungsrollen, bestehend aus Randballen, Mittenballen, Randlagerstellen und
Mittenlagerstellen, als beispielhafte Ausführung eines Teiles einer Strangführungseinheit,
Fig. 2 eine schematische Darstellung von drei in Gießrichtung hintereinander angeordneten
Strangführungsrollen, bestehend aus Randballen, Mittenballen, Randlagerstellen und
Mittenlagerstellen, als beispielhafte Ausführung eines Teiles einer Strangführungseinheit,
Fig. 3 eine schematische Darstellung von drei in Gießrichtung hintereinander angeordneten
Strangführungsrollen und vier Düsenreihen,
als beispielhafte Ausführung eines Teiles einer Strangführungseinheit,
Fig. 4 und Fig. 5 schematische Darstellungen von drei in Gießrichtung hintereinander
angeordneten Strangführungsrollen, bestehend aus Randballen, Mittenballen, Randlagerstellen
und Mittenlagerstellen, als beispielhafte Ausführungen eines Teiles einer Strangführungseinheit
und
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage zur
Herstellung eines Strangs, aufweisend jeweils fünf Strangführungsrollen, welche zur
beidseitigen Führung eines Strangs auf beiden Breitseiten angeordnet sind und Düsenreihen,
umfassend Einzeldüsen, welche bevorzugt in einem Spalt zwischen benachbarten Strangführungsrollen
angeordnet sind.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0027] Fig. 1 zeigt eine Darstellung der prinzipiellen Anordnung von 3 Strangführungsrollen
einer Strangführungseinheit zur Führung eines Strangs. Jede Strangführungsrolle umfasst
in Breitenrichtung 7 mehrere nebeneinander angeordnete Rollenballen, welche als Randballen
2 und Mittenballen 3 ausgestaltet sind. An beiden Enden der Rollenballen schließen
Lagerstellen an, welche Randlagerstellen 1 und Mittenlagerstellen 4 umfassen. Die
dargestellten Strangführungsrollen weisen jeweils 3 Mittenlagerstellen 4 auf, wobei
die Mittenballen 3 jeweils eine gleiche Länge aufweisen. Die beiden Randballen 2 jeder
Strangführungsrolle weisen zueinander eine Längendifferenz x auf, die der halben Länge
eines Mittenballens 3, einschließlich der halben Breite einer anschließenden Lagerstelle
4 entspricht. Es gilt also

[0028] Die Ballenanordnung, in Gießrichtung 8 gesehen unmittelbar benachbarter Strangführungsrollen,
ist jeweils um die Symmetrieebene 9 des Strangs gespiegelt, welche in Gießrichtung
entlang der halben Gesamtlänge der Strangführungsrollen verläuft.
[0029] Fig. 2 zeigt eine weitere Darstellung der prinzipiellen Anordnung von 3 Strangführungsrollen
einer Strangführungseinheit zur Führung eines Strangs. Jede Strangführungsrolle umfasst
in Breitenrichtung 7 mehrere nebeneinander angeordnete Rollenballen, wobei diese Rollenballen
als Randballen 2 oder Mittenballen 3 ausgestaltet sind. Bei den Randballen 2 ist nur
an einer Seite ein Mittenballen angeordnet und bei dem mindestens einen Mittenballen
3 sind an beiden Seiten weitere Rollenballen angeordnet. An beiden Enden der Rollenballen
schließen Lagerstellen an, welche Randlagerstellen 1 und Mittenlagerstellen 4 umfassen.
[0030] Alle Mittenballen 3 weisen eine gleiche Länge auf und die in Gießrichtung 8 den Mittenballen
unmittelbar nachfolgenden Mittenlagerstellen 4 sind in Breitenrichtung 7 gesehen jeweils
mittig in Bezug auf diese Mittenballen angeordnet.
[0031] Fig. 3 zeigt eine Darstellung der prinzipiellen Anordnung von 3 Strangführungsrollen
einer Strangführungseinheit zur Führung eines Strangs sowie Düsenreihen 6 umfassend
Einzeldüsen 5.
[0032] Die Einzeldüsen 5 sind im jeweils gleichen Abstand nebeneinander in Breitenrichtung
7 angeordnet. Die Düsenreihen 6 sind bevorzugt in einem Spalt zwischen benachbarten
Strangführungsrollen angeordnet.
[0033] Die in Gießrichtung 8 gesehen aufeinanderfolgenden und durch Strangführungsrollen
getrennten Düsenreihen 6 sind in Breitenrichtung 7 jeweils in Bezug auf die vorhergehende
Düsenreihe 6 ein Drittel eines Düsenabstands in Breitenrichtung 7 seitlich versetzt.
Die in Gießrichtung gesehen letzte Düsenreihe nimmt die gleiche Position ein wie die
in Gießrichtung gesehen erste Düsenreihe. Dadurch ergibt sich ein wiederkehrendes
Muster, das sich nach jeweils drei aufeinanderfolgenden Düsenreihen wiederholt.
[0034] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen eine Darstellung der prinzipiellen Anordnung von 3 Strangführungsrollen
einer Strangführungseinheit zur Führung eines Strangs, wobei die Randballen 2 und
Mittenballen 3 von mindestens zwei Strangführungsrollen in denjenigen Bereichen, in
Breitenrichtung gesehen, Rillen 10 im Wesentlichen in Umfangsrichtung aufweisen, wo
in Gießrichtung 8 gesehen, die unmittelbar benachbarten Strangführungsrollen keine
Mittenlagerstelle 4 aufweisen. Die Bereiche der Rillen, der in Fig. 4 und Fig. 5 in
Gießrichtung gesehen letzten dargestellten Strangführungsrolle, können von einer nachfolgenden
nicht dargestellten Strangführungsrolle abhängen. Es aber nicht zwingend erforderlich,
dass diese Strangführungsrolle Rillen aufweist.
[0035] Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht einer Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage
zur Herstellung eines Strangs 12, aufweisend jeweils fünf Strangführungsrollen 11,
welche zur beidseitigen Führung des Strangs auf beiden Breitseiten 13a und 13b angeordnet
sind. Die Düsenreihen, umfassend Einzeldüsen 5, sind bevorzugt in einem Spalt zwischen
benachbarten Strangführungsrollen 11 angeordnet.
[0036] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Randlagerstelle
- 2
- Randballen
- 3
- Mittenballen
- 4
- Mittenlagerstelle
- 5
- Einzeldüse
- 6
- Düsenreihe
- 7
- Breitenrichtung
- 8
- Gießrichtung
- 9
- Symmetrieebene
- 10
- Rillen
- 11
- Strangführungsrolle
- 12
- Strang
- 13a
- Erste Breitseite
- 13b
- Zweite Breitseite
- x
- halbe Länge eines Mittenballens + halbe Breite einer Lagerstelle
- I
- Länge eines Mittenballens
- b
- Breite einer Lagerstelle
1. Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage zur Herstellung eines Strangs, aufweisend
zumindest jeweils drei bevorzugt zumindest jeweils fünf Strangführungsrollen (11),
welche in einer Breitenrichtung (7) eine Gesamtlänge (L) aufweisen,
welche zur beidseitigen Führung eines Strangs auf beiden Breitseiten (13a, 13b) angeordnet
sind,
umfassend in Breitenrichtung (7) nebeneinander angeordnete Rollenballen wobei diese
Rollenballen als Randballen (2) oder Mittenballen (3) ausgestaltet sind,
wobei bei den Randballen (2) nur an einer Seite ein Mittenballen angeordnet ist, und
bei den Mittenballen (3) an beiden Seiten weitere Rollenballen angeordnet sind,
mit jeweils an beiden Enden der Rollenballen anschließenden Lagerstellen, welche Randlagerstellen
(1) und Mittenlagerstellen (4) umfassen,
wobei bei den Randlagerstellen (1) nur an einer Seite ein Rollenballen angeordnet
ist,
und bei den Mittenlagerstellen (4) an beiden Seiten Rollenballen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Strangführungsrolle zumindest drei Mittenlagerstellen (4) aufweist, wobei die
zumindest zwei Mittenballen (3) jeweils in Breitenrichtung (7) eine gleiche Länge
aufweisen und die Mittenlagerstellen jeweils in Breitenrichtung (7) eine gleiche Breite
aufweisen und
die beiden Randballen (2) jeder Strangführungsrolle zueinander in Breitenrichtung
(7) eine Längendifferenz (x) aufweisen, die der halben Länge (I) eines Mittenballens
(3) einschließlich der halben Breite (b) einer Mittenlagerstelle entspricht und
in Gießrichtung (8) gesehen unmittelbar benachbarte Strangführungsrollen (11), jeweils
um eine Ebene (9) gespiegelt sind, welche in Gießrichtung entlang der halben Gesamtlänge
der Strangführungsrollen verläuft.
2. Strangführungseinheit für eine Stranggießanlage zur Herstellung eines Strangs, aufweisend
zumindest drei, bevorzugt zumindest jeweils fünf Strangführungsrollen (11), welche
in einer Breitenrichtung (7) eine Gesamtlänge (L) aufweisen,
welche zur beidseitigen Führung eines Strangs auf beiden Breitseiten (13a, 13b) angeordnet
sind,
umfassend in Breitenrichtung (7) nebeneinander angeordnete Rollenballen,
wobei diese Rollenballen als Randballen (2) oder Mittenballen (3) ausgestaltet sind,
wobei bei den Randballen (2) nur an einer Seite ein Mittenballen angeordnet ist, und
bei dem mindestens einen Mittenballen (3) an beiden Seiten weitere Rollenballen angeordnet
sind,
mit jeweils an beiden Enden der Rollenballen anschließenden Lagerstellen, welche Randlagerstellen
(1) und Mittenlagerstellen (4) umfassen,
wobei bei den Randlagerstellen (1) nur an einer Seite ein Rollenballen angeordnet
ist,
und bei den Mittenlagerstellen (4) an beiden Seiten Rollenballen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Mittenballen (3) in Breitenrichtung (7) eine gleiche Länge aufweisen und die
in Gießrichtung (8) den Mittenballen unmittelbar nachfolgenden Mittenlagerstellen
(4), in Breitenrichtung (7) gesehen jeweils mittig in Bezug auf diese Mittenballen
angeordnet sind.
3. Strangführungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, umfassend eine Düsenanordnung, wobei
diese Düsenanordnung Düsenreihen (6) umfasst,
wobei jede Düsenreihe (6) Einzeldüsen (5) umfasst, die im jeweils gleichen Abstand
nebeneinander in Breitenrichtung (7) angeordnet sind,
wobei die Düsenreihen (6) bevorzugt in einem Spalt zwischen in Gießrichtung (8) gesehen
aufeinander folgenden Strangführungsrollen angeordnet sind,wobei, in Gießrichtung
(8) gesehen aufeinander folgende, durch Strangführungsrollen getrennte Düsenreihen
(6) in Breitenrichtung (7) jeweils in Bezug auf die vorhergehende Düsenreihe (6) zwischen
einem Siebentel und einem Drittel eines Düsenabstands in Breitenrichtung (7) versetzt
sind oder die gleiche Position einnehmen wie eine in Gießrichtung gesehen vorhergehende
Düsenreihe.
4. Strangführungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, umfassend eine Düsenanordnung, wobei
diese Düsenanordnung Düsenreihen (6) umfasst,
wobei jede Düsenreihe (6) Einzeldüsen (5) umfasst,
wobei die Düsenreihen (6) bevorzugt in einem Spalt zwischen in Gießrichtung (8) gesehen
aufeinander folgenden Strangführungsrollen angeordnet sind,
wobei die in Breitenrichtung (7) gesehenen Positionen der jeweiligen Einzeldüsen von
in Gießrichtung (8) gesehen aufeinander folgenden, durch Strangführungsrollen getrennten
Düsenreihen (6) derart um einen immer gleichen Betrag versetzt sind, dass sie sich
in Gießrichtung (8) gesehen, nach jeweils drei bis sieben Düsenreihen wiederholen.
5. Strangführungseinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4,
wobei die Randballen (2) und Mittenballen (3) von mindestens zwei, bevorzugt von mindestens
vier Strangführungsrollen in denjenigen Bereichen, in Breitenrichtung (7) gesehen,
Rillen (10) im Wesentlichen in Umfangsrichtung aufweisen, wo in Gießrichtung (8) gesehen,
die unmittelbar benachbarten Strangführungsrollen keine Mittenlagerstelle (4) aufweisen.
6. Strangführungseinheit nach Anspruch 5, wobei die Rillen (10) der Strangführungsrollen
(11) in Umfangsrichtung der Strangführungsrollen ausgeführt sind, und die Rillen (10)
von jeweils in Gießrichtung (8) unmittelbar aufeinanderfolgenden Strangführungsrollen
in Breitenrichtung (7) zueinander versetzt sind.
7. Strangführungseinheit nach Anspruch 5, wobei die Rillen (10) in Form einer Schraubenlinie
gewendelt ausgeführt sind.
8. Stranggießanlage umfassend mindestens eine Strangführungseinheit nach Anspruch 1 bis
7.