[0001] Die Erfindung betrifft ein thermobedruckbares Medium, welches mittels eines Thermotransferverfahrens
bedruckbar ist.
[0002] Thermobedruckung gibt es üblicherweise als Thermodirektdruck oder Thermotransferdruck,
welche sich jeweils für unterschiedliche Anwendungszwecke eignen.
[0003] Beim Thermodirektdruck wird beispielsweise ein thermosensitives Spezialpapier an
einer Heizleiste entlanggeführt. Die Heizleiste erhitzt spezifische Positionen am
Spezialpapier, sodass sich das Spezialpapier an diesen Stellen färbt. Durch Abfahren
des Spezialpapiers entsteht somit ein vollständiges Druckbild. Das bedeutet, dass
das Spezialpapier, welche für den Thermodirektdruck eingesetzt wird, selbst die Färbeeigenschaften
aufweist. Dies hat jedoch auch zur Folge, dass äußere Einflüsse, wie etwa Licht, Wärme
und Feuchtigkeit, das Druckergebnis über die Zeit verändern. Somit weisen Druckmedien
des Thermodirektdrucks eine verminderte Beständigkeit auf. Beispiele für bedruckbare
Folienmaterialien im Thermodirektdruckverfahren sind: Kassenrollen. Jedoch sind auch
andere Materialien denkbar.
[0004] Beim Thermotransferdruck wird im Unterschied dazu kein Material verwendet, welches
sich unter Einfluss von Wärme selbst verfärbt. Stattdessen wird eine zusätzliche Farbfolie
im Thermotransferdrucker eingeführt. Beim Druckvorgang werden die zu bedruckende Folie
und die Farbfolie durch zwei Fördersysteme so geführt, dass sie übereinander liegen
und gemeinsam an der Heizleiste vorbeigeführt werden. Dabei schmilzt das Farbmaterial
an der Farbfolie auf und haftet an der zu bedruckenden Folie an. Anschließend werden
die zu bedruckende Folie und die Farbfolie getrennt. Da die zu bedruckende Folie selbst
keine Färbeeigenschaften aufweist und spätere Sonneneinstrahlung oder andere Wärmeeinflüsse
keine weitere Verfärbung verursachen, ist das Druckergebnis mittels eines Transferdruckverfahrens
im Vergleich zum Thermodirektdruck beständiger. Das Thermotransferdruckverfahren ist
jedoch teurer und aufwändiger in der Umsetzung, da eine zusätzliche Folie benötigt
wird und die Einrichtung der Maschine zwei Materialien umfasst. Zudem muss bei der
Einrichtung eine hohe Präzision bei der Ausrichtung der Folien und des Druckkopfs
(z.B. Heizleiste) mit den Fördersystemen vorliegen, damit diese exakt übereinander
geführt werden und ein gewünschtes Druckergebnis erreicht wird. Beispiele für zu bedruckende
Folienmaterialien im Thermotransferdruckverfahren sind: PET, PP, PE-Folien (schwarz,
weiß oder farbig). Beispiele für Farbfolien im Thermotransferdruckverfahren sind:
schwarz, weiße oder farbige TTR-Farbbänder. Es sind jedoch auch andere Materialien
für den Thermotransferdruck denkbar.
[0005] Somit weisen beide Druckverfahren Vor- und Nachteile auf. Die vorliegende Erfindung
hat daher zur Aufgabe, ein thermobedruckbares Medium zu schaffen, welches die Vorteile
des Thermodirektdruckverfahrens mit den Vorteilen des Thermotransferverfahrens kombiniert.
Kurzfassung der Erfindung
[0006] Diese Aufgabe wird durch das thermobedruckbare Medium mit den Merkmalen des Anspruchs
1, das Verfahren zur Herstellung eines thermobedruckbaren Mediums mit den Merkmalen
des Anspruchs 7, die Verwendung des thermobedruckbaren Mediums mit den Merkmalen des
Anspruch 10 und das System zum Bedrucken des thermobedruckbaren Mediums mit den Merkmalen
des Anspruchs 11 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterentwicklungen
sind Gegenstand der sich daran anschließenden Ansprüche.
[0007] Ein thermobedruckbares Medium weist ein Drucksubstrat und eine Druckfarbfolie auf.
Das Drucksubstrat weist zumindest einen Druckbereich auf. Die Druckfarbfolie überdeckt
den Druckbereich. Der Druckbereich ist mittels Wärme bedruckbar. Die Druckfarbfolie
ist außerhalb des Druckbereichs am Drucksubstrat fixiert.
[0008] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Druckfarbfolie mit einem Haftmittel
am Drucksubstrat fixiert.
[0009] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Drucksubstrat ein Trägermaterial
und ein Obermaterial auf. Das Trägermaterial und das Obermaterial sind miteinander
verbunden und das Obermaterial weist den Druckbereich auf und ist von dem Trägermaterial
lösbar. Das Obermaterial kann ein Etikett sein.
[0010] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Drucksubstrat eine bandförmige
Gestalt auf, wobei eine Vielzahl von Druckbereichen vorgesehen ist.
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt das thermobedruckbare
Medium in Rollenform vor.
[0012] Die Herstellung des thermobedruckbaren Mediums weist die Bereitstellung des Drucksubstrats,
die Bereitstellung der Druckfarbfolie und das Fixieren der Druckfarbfolie auf dem
Drucksubstrat auf.
[0013] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Herstellung zudem das Unterteilen
des Drucksubstrats in eine Vielzahl von Druckbereichen auf.
[0014] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Herstellung zudem das Aufbringen
des Haftmittels auf das Drucksubstrat und/oder die Druckfarbfolie auf.
[0015] Das thermobedruckbare Medium wird für das Drucken mit einer Thermotransferdruckvorrichtung
oder das Drucken mit einer Thermodirektdruckvorrichtung verwendet. Die vorliegende
Erfindung stellt somit auch ein System dar, welches das thermobedruckbare Medium und
die Thermotransferdruckvorrichtung oder die Thermodirektdruckvorrichtung aufweist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016]
- Fig. 1
- zeigt ein thermobedruckbares Medium gemäß einer ersten Ausführungsform und einen Querschnitt
des thermobedruckbaren Mediums;
- Fig. 2
- zeigt ein thermobedruckbares Medium gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- zeigt einen Schritt eines Herstellungsverfahrens für das thermobedruckbare Medium;
- Fig. 4
- zeigt einen weiteren Schritt des Herstellungsverfahrens für das thermobedruckbare
Medium;
- Fig. 5
- zeigt einen weiteren Schritt des Herstellungsverfahrens für das thermobedruckbare
Medium;
- Fig. 6
- zeigt ein alternatives Herstellungsverfahren für ein thermobedruckbares Medium gemäß
einer dritten Ausführungsform und einen Querschnitt davon;
- Fig. 7
- zeigt eine Verwendung des thermobedruckbaren Mediums und ein System aus thermobedruckbarem
Medium und Thermodruckvorrichtung; und
- Fig. 8
- zeigt ein bedrucktes thermobedruckbares Medium. Genaue Beschreibung der Ausführungsformen
[0017] Im Folgenden werden die Ausführungsformen mit Bezug zu den Zeichnungen beschrieben.
(Erste Ausführungsform)
[0018] Fig. 1 zeigt im oberen Teil ein einzelnes thermobedruckbares Medium 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform. Das thermobedruckbare Medium 1 weist ein Drucksubstrat 2,
eine Druckfarbfolie 3 und ein Haftmittel 5 auf.
[0019] Das Drucksubstrat 2 ist rechteckförmig und weist ein Trägermaterial 21 und ein Obermaterial
22 auf. Das Obermaterial 22 ist mit dem Trägermaterial 21 verbunden, wobei das Obermaterial
22 vom Trägermaterial 21 abgezogen werden kann. Das Obermaterial 22 ist beispielsweise
ein selbstklebendes Etikett, welches von dem Trägermaterial 21 gespendet werden kann.
Hierbei kann das Obermaterial 22 nur einen Teil des Trägermaterials 21 bedecken und
rechteckförmig sein.
[0020] Die Druckfarbfolie 3 ist beispielsweise ein Wachs, ein Wachs-Harz-Gemisch oder ein
Harz. Die Druckfarbfolie 3 kann Farbpartikel durch Erwärmen oder Erhitzen auf ein
Material, auf welchem die Farbpartikel haften, abgeben. Gemäß der ersten Ausführungsform
sind die Farbpartikel der Druckfarbfolie 3 mittels Wärme auf das Obermaterial 22 übertragbar
bzw. können dort aufgeschmolzen werden.
[0021] Die Druckfarbfolie 3 ist auf dem Drucksubstrat 2 fixiert. Gemäß der ersten Ausführungsform
wird ein Haftmittel 5 zum Fixieren der Druckfarbfolie 3 auf dem Drucksubstrat 2 verwendet.
Das Haftmittel 5 kann beispielsweise ein Klebstoff sein, der sich sowohl mit dem Obermaterial
22 des Drucksubstrats 2 als auch der Druckfarbfolie 3 verbindet. Dabei ist das Haftmittel
5 partiell auf dem Obermaterial 22 aufgebracht, sodass das Obermaterial 22 nicht vollständig
mit dem Haftmittel 5 bedeckt ist. Das Haftmittel 5 fixiert die Druckfarbfolie 3 auf
dem Drucksubstrat 2, genauer gesagt, auf dem Obermaterial 22 des Drucksubstrats 2
derart, dass die Druckfarbfolie 3 das Obermaterial 22 zumindest teilweise an Stellen
überdeckt, an welchen sich kein Haftmittel 5 befindet. Gemäß der ersten Ausführungsform
befindet sich das Haftmittel 5 an zwei gegenüberliegenden Seiten des rechteckförmigen
Obermaterials 22 und weist eine Streifenform auf. Die Druckfarbfolie 3 weist eine
Rechteckform auf und ist mit zwei Seiten der Rechteckform an dem Haftmittel 5 fixiert.
Dadurch entsteht ein mittlerer Bereich, an welchem die Druckfarbfolie 3 das Obermaterial
22 bedeckt, jedoch nicht an diesem Bereich fixiert ist. Die Druckfarbfolie 3 überspannt
einen Druckbereich 4 des Drucksubstrats 2.
[0022] Ein Bereich, an welchem die Druckfarbfolie 3 das Obermaterial 22 lediglich bedeckt,
jedoch nicht daran fixiert ist, wird als Druckbereich 4 bezeichnet. Der Druckbereich
4 ist der Bereich, welcher durch eine Thermodruckvorrichtung 6 bedruckt werden kann,
da in diesem Bereich einerseits die Druckfarbfolie 3 das Obermaterial 22 überdeckt
und andererseits die Druckfarbfolie 3 vollständig entfernt werden kann, da sie innerhalb
dieses Bereichs nicht fixiert ist. An Positionen, an welchen das Haftmittel 5 die
Druckfarbfolie 3 fixiert, kann die Druckfarbfolie 3 entfernt werden, jedoch haften
die Farbpartikel an dem Haftmittel 5 an. Ein Druckvorgang in diesem Bereich wäre somit
unbrauchbar, da alle Farbpartikel in diesem Bereich anhaften. Der Druckbereich kann
daher jeder Bereich auf dem Obermaterial 22 sein und ist nicht auf spezifische Bereiche
beschränkt, schließt jedoch alle Bereiche aus, an welchen ein Druck durch das Haftmittel
5 unbrauchbar ist.
[0023] Gemäß der ersten Ausführungsform ist zusätzlich eine Stanzung oder eine Perforation
23 innerhalb des Obermaterials 22 vorgesehen. Dadurch ist das Obermaterial 22 in drei
Abschnitte aufgeteilt. Zwei Haftmittelabschnitte 24 umfassen die Bereiche mit dem
Haftmittel 5 und ein Druckbereichsabschnitt 25 umfasst den Druckbereich 4.
[0024] Die Querschnittsansicht in Fig. 1 zeigt schematisch die Schichtung aus Trägermaterial
21, Obermaterial 22 mit dessen Abschnitten 24 und 25, Haftmittel 5 und Druckfarbfolie
3 in einer Z-Richtung, wobei die Dicke jeder Schicht nicht den realen Dickenverhältnissen
entspricht, sondern rein schematisch ist, um den Aufbau des thermobedruckbaren Mediums
zu veranschaulichen.
(Verwendung)
[0025] Die Verwendung des thermobedruckbaren Mediums 1 gemäß der ersten Ausführungsform
wird im Folgenden mit Bezug zu Fig. 7 beschrieben.
[0026] Das thermobedruckbare Medium 1 kann in eine Thermodruckvorrichtung 6 eingelegt bzw.
eingesetzt oder eingeführt werden. Die Thermodruckvorrichtung 6 kann beispielsweise
eine Thermotransferdruckvorrichtung oder eine Thermodirektdruckvorrichtung sein. Das
thermobedruckbare Medium 1 wird in der Thermodruckvorrichtung 6 beispielsweise über
ein Rollensystem 61 an ein Heizelement 62 heran- und daran entlanggeführt. Das Heizelement
62 kann beispielsweise eine Vielzahl von einzeln angesteuerten Heizpunkten aufweisen.
Die Heizpunkte werden derart angesteuert, dass sich nur die Heizpunkte erwärmen, an
welchen eine Bedruckung im Druckbereich 4 des Obermaterials 22 stattfinden soll. An
den erwärmten Stellen gehen die Farbpartikel der Druckfarbfolie 3 auf das Obermaterial
22 über bzw. bleiben dort haften. Mit dem Entlangführen des thermobedruckbaren Mediums
1 am Heizelement 62 erhält man nach und nach ein Druckergebnis auf dem Obermaterial
22.
[0027] Nach dem Bedruckungsvorgang kann die Druckfarbfolie 3 vom thermobedruckbaren Medium
1 abgezogen werden. Die Druckfarbfolie 3 löst sich entweder vom Haftmittel 5 oder
wird von dem Haftmittel 5 abgetrennt bzw. abgerissen. Beim thermobedruckbaren Medium
1 verbleiben daher das Trägermaterial 21, das Obermaterial 22 mit den beiden Haftmittelabschnitten
24 und dem Druckbereichsabschnitt 25 und das Haftmittel 5, wobei ein Teil der Druckfarbfolie
3 und Farbpartikel der Druckfarbfolie 3 an dem Haftmittel 5 anhaften können.
[0028] Durch die Stanzung oder Perforation 23 im Obermaterial 22 kann anschließend der Druckbereichsabschnitt
25 des Obermaterials 22 vom Trägermaterial 21 abgelöst werden. Da sich im Druckbereichsabschnitt
25 kein Haftmittel 5 befindet, sind im Druckbereichsabschnitt 25 nur dort Farbpartikel,
an welchen tatsächlich durch die Thermodruckvorrichtung 6 gedruckt wurde. Da das Obermaterial
22 gemäß der ersten Ausführungsform zudem ein selbstklebendes Etikett ist, kann somit
ein bedrucktes Etikett entsprechend der gewünschten Nutzung angebracht bzw. aufgeklebt
werden.
[0029] Entsprechend der Verwendung des thermobedruckbaren Mediums 1 bilden die Thermodruckvorrichtung
6 und das thermobedruckbare Medium 1 ein System 7 zum Bedrucken eines thermobedruckbaren
Mediums 1.
[0030] Fig. 8 zeigt darüber hinaus das thermobedruckbare Medium 1 in einem bedruckten Zustand,
wobei die Druckfarbfolie 3 vom Drucksubstrat 2 entfernt wurde. In dem Zustand, der
in Fig. 8 gezeigt ist, kann das Obermaterial 22 entlang der Stanzung oder Perforation
23 abgezogen bzw. gespendet werden. An der Druckfarbfolie 3 ist zudem zu erkennen,
an welchen Stellen die Druckfarbfolie 3 erwärmt wurde und wo sich die Farbpartikel
der Druckfarbfolie 3 auf das Obermaterial 22 übertragen haben.
(Zweite Ausführungsform)
[0031] Gemäß einer zweiten Ausführungsform, die in Fig. 2 gezeigt ist, weist das thermobedruckbare
Medium 1 ein Drucksubstrat 2 mit einer bandförmigen Gestalt auf. An dem Drucksubstrat
2 ist eine Vielzahl von Druckbereichen 40 bis 4n ausgebildet.
[0032] Die Druckbereiche 40 bis 4n mit einer Rechteckform sind auf dem Drucksubstrat 2 nacheinander
entlang einer Längsausdehnung der bandförmigen Gestalt des Drucksubstrats 2 angeordnet.
Die Längsausdehnung erstreckt sich in einer Y-Richtung. Jeder Druckbereich 40 bis
4n ist zu einem anderen Druckbereich 40 bis 4n getrennt und durch eine separate rechteckförmige
Druckfarbfolie 30 bis 3n überdeckt. Jede Druckfarbfolie 30 bis 3n ist mittels eines
Haftmittels 5 am Obermaterial 22 fixiert. Das Haftmittel 5 kann für jede separate
Druckfarbfolie 30 bis 3n separat vorliegen oder einen durchgehenden Abschnitt ausbilden.
Gemäß der zweiten Ausführungsform sind für jede separate Druckfarbfolie 30 bis 3n
zwei Streifen von Haftmitteln 50 bis 5n vorgesehen, welche entlang der langen Kante
der bandförmigen Gestalt des thermobedruckbaren Mediums 1 an entgegengesetzten Seiten
der separaten Druckfarbfolien 30 bis 3n und auch an entgegengesetzten Seiten der Druckbereiche
40 bis 4n angeordnet sind.
[0033] Durch die bandförmige Gestalt des thermobedruckbaren Mediums 1 kann das thermobedruckbare
Medium 1 kontinuierlich in eine Thermodruckvorrichtung 6 eingeführt werden. Dadurch
wird ein stetiger Druckvorgang ohne händisches Nachlegen nach jedem thermobedruckbaren
Medium 1 ermöglicht. Zudem kann das thermobedruckbare Medium 1 dadurch auch platzsparend
aufgerollt und in ein Rollensystem 61 eingebunden werden.
[0034] Das thermobedruckbare Medium 1 gemäß der zweiten Ausführungsform kann auf gleiche
Weise wie das thermobedruckbare Medium 1 gemäß der ersten Ausführungsform verwendet
werden.
[0035] Zudem wird angemerkt, dass die Druckbereiche 40 bis 4n nicht zwingend voneinander
getrennt vorliegen müssen. Die Druckbereiche 40 bis 4n können beispielsweise auch
an einer Perforationslinie entlang verbunden sein. Die Druckbereiche 40 bis 4n können
zudem auch unterschiedliche Formen und Größen aufweisen.
(Verfahren)
[0036] Im Folgenden wird ein Verfahren zum Herstellen des thermobedruckbaren Mediums 1 beschrieben.
[0037] Als erster Schritt bei dem Herstellungsverfahren wird das Drucksubstrat 2 bereitgestellt.
Das Drucksubstrat 2 weist gemäß einer der vorherigen Ausführungsformen das Trägermaterial
21 und das Obermaterial 22 auf, welche miteinander verbunden sind. Zu diesem Zeitpunkt
sind das Trägermaterial 21 und das Drucksubstrat 2 vollflächig miteinander verbunden
und bilden beispielsweise ein Etikettenmaterial als Rohware aus.
[0038] Das Drucksubstrat 2 wird in einem zweiten Schritt mit einem Haftmittel 5 versehen.
Das Haftmittel 5 wird beispielsweise an zwei gegenüberliegenden Seiten entlang der
Längsausdehnung des Drucksubstrats 2 aufgebracht, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Das Haftmittel
5 ist somit jeweils an einer linken und rechten Seite in einer X-Richtung angeordnet
und erstreckt sich entlang der Y-Richtung. Das Haftmittel 5 kann dabei entsprechend
der verwendeten Materialien geeignet ausgewählt werden. Die Art und Weise der Aufbringung
kann ebenso frei gewählt werden. Das Haftmittel 5 ist bei den vorherigen Ausführungsformen
streifenförmig aufgebracht. Diese Form kann entsprechend der Anwendung angepasst werden.
[0039] Nach dem Aufbringen des Haftmittels 5 wird im nächsten Schritt, wie in Fig. 4 gezeigt,
die Druckfarbfolie 3 über das Drucksubstrat 2 gelegt, wobei es durch das Haftmittel
5 mit dem Drucksubstrat 2 verbunden ist. Durch diesen Schritt entsteht bereits ein
thermobedruckbares Medium 1.
[0040] Um ein leichtes Ablösen des Obermaterials 22 sicherzustellen, folgt im nächsten Schritt
eine Stanzung, bei welcher das Obermaterial 22 und die Druckfarbfolie 3 in einzelne
Abschnitte separiert werden. Zudem werden, wie in Fig. 5 oben gezeigt, eine Vielzahl
von Druckfarbfolien 30 bis 3n, eine Vielzahl von Druckbereichen 40 bis 4n und eine
Vielzahl von Haftmitteln 50 bis 5n ausgebildet. Mit Abziehen der überschüssigen Druckfarbfolie
3, wie in Fig. 5 unten dargestellt, liegt das Trägermaterial 21 um die Druckbereiche
40 bis 4n und die Haftmittel 50 bis 5n frei. Dadurch kann das Obermaterial 22 jeweils
problemlos abgezogen bzw. gespendet werden.
[0041] Gemäß dem vorherigen Verfahren ist es jedoch nicht notwendig, dass das Trägermaterial
21 freiliegt. Das Obermaterial 22 kann trotz erschwerter Handhabung dennoch bedruckt
und vom Trägermaterial 21 abgezogen bzw. gespendet werden.
[0042] Ferner ist es möglich, das Verfahren abzuwandeln. Beispielsweise kann das Haftmittel
5 auch auf die Druckfarbfolie 3 aufgebracht werden. Anschließen wird das Drucksubstrat
2 auf der Druckfarbfolie 3 fixiert.
[0043] Ferner kann die Stanzung jeweils zwischen den vorher beschriebenen Schritten für
Zwischenprodukte ausgeführt werden. Beispielsweise können zuerst das Obermaterial
22 gestanzt und anschließend das Haftmittel 5 aufgebracht werden. In diesem Fall ist
es auch möglich, das Haftmittel 5 auf freiliegendem Trägermaterial 21 statt auf dem
Obermaterial 22 zu applizieren.
(Alternatives Verfahren)
[0044] Alternativ zu dem vorher beschriebenen Verfahren kann ein thermobedruckbares Medium
1 gemäß einer dritten Ausführungsform, die in Fig. 6 oben gezeigt ist, durch ein anderes
Verfahren hergestellt werden.
[0045] Gemäß dem thermobedruckbaren Medium 1 der dritten Ausführungsform ist die Druckfarbfolie
3 nicht mittels eines Haftmittels 5 auf dem Drucksubstrat 2 fixiert. Bei dieser Ausführungsform
liegt die Druckfarbfolie 3 direkt auf dem Obermaterial 22 des Drucksubstrats 2 auf,
da kein Haftmittel 5 dazwischen appliziert ist. Die Druckfarbfolie 3 weist hierbei
eine Ausdehnung auf, gemäß welcher das Drucksubstrat 2 zumindest an zwei gegenüberliegenden
Seiten von der Druckfarbfolie 3 freiliegt.
[0046] Die Fixierung der Druckfarbfolie 3 wird durch einen Fixierabschnitt 500 hergestellt.
Der Fixierabschnitt 500 ist beispielsweise eine Klebe- oder Haftfolie. Der Fixierabschnitt
500 ist gemäß der dritten Ausführungsform streifenförmig an gegenüberliegenden Seiten
der Längsausdehnung des Drucksubstrats 2, das heißt, auf der linken und rechten Seite
in der X-Richtung, aufgebracht. Dabei überlappt der Fixierabschnitt 500 sowohl die
Druckfarbfolie 3 als auch das Drucksubstrat 2. Dies ist möglich, da die Druckfarbfolie
3 eine geringere Fläche als das Drucksubstrat 2 aufweist bzw. das Drucksubstrat 2
um die Druckfarbfolie 3 herum freiliegt. Der Fixierabschnitt 500 haftet dann jeweils
von oben in der Z-Richtung an der Oberfläche der Druckfarbfolie 3 und des Drucksubstrats
2.
[0047] Anders ausgedrückt, kann diese Ausführungsform so verstanden werden, als würde die
Druckfarbfolie 3 mit einem Klebeband auf dem Drucksubstrat 2 fixiert. Wie in Fig.
6 unten gezeigt, ist der Bereich zwischen den Fixierabschnitten 500 durch eine Thermodruckvorrichtung
6 bedruckbar. Für einen Fall, bei welchem der Fixierabschnitt 500 dünn genug ist,
kann der Fixierabschnitt 500 auch in den Druckbereich 4 hineinragen oder diesen überdecken,
sofern die Wärmeentwicklung zum Drucken mit der Druckfarbfolie 3 durch den Fixierabschnitt
500 hindurch ausreicht.
[0048] Das thermobedruckbare Medium 1 gemäß der dritten Ausführungsform kann zudem gestanzt
oder perforiert werden, um entsprechend der zweiten Ausführungsform eine Vielzahl
von Druckbereichen 40 bis 4n auszubilden.
[0049] Darüber hinaus kann das thermobedruckbare Medium 1 gemäß der dritten Ausführungsform
ebenfalls, wie die thermobedruckbaren Medien 1 der ersten und zweiten Ausführungsform,
verwendet werden.
(Vorteile)
[0050] Das thermobedruckbare Medium 1 gemäß den vorher beschriebenen Ausführungsformen weist
die folgenden Vorteile auf.
[0051] Die Druckfarbfolie 3 ist auf dem Drucksubstrat 2 fixiert. Das thermobedruckbare Medium
1 ist damit ein bedruckbares Medium mit integrierter Druckfarbfolie 3. Dadurch ist
es möglich, das thermobedruckbare Medium 1 unabhängig von der Thermodruckvorrichtung
6 einzusetzen.
[0052] Das thermobedruckbare Medium 1 ist sowohl in einer Thermotransferdruckvorrichtung
als auch in einer Thermodirektdruckvorrichtung bedruckbar. Beim Einsatz in einer Thermotransdruckvorrichtung
ist somit keine Druckfarbfolienrolle notwendig, welche zunächst eingesetzt und ausgerichtet
werden muss. Die Druckfarbfolie 3 auf dem thermobedruckbaren Medium 1 ist nach dem
Applizieren bereits ausgerichtet, weshalb hier weniger Einrichtungsaufwand an der
Maschine entsteht und der Druckvorgang schneller gestartet werden kann.
[0053] Die Thermodirektdruckvorrichtung weist keine zusätzliche Druckfarbfolienrollen auf,
da dort mit dem eingesetzten Spezialpapier keine Druckfarbfolie 3 notwendig ist. Das
Spezialpapier ist jedoch nicht beständig gegen äußere Einflüsse. Hierfür wird ein
Transferdruckverfahren benötigt, welches im Vergleich zum Thermodirektdruck stabilere
Ergebnisse liefern kann.
[0054] Thermodirektdruckvorrichtungen sind meist sehr kompakt ausgestaltet, sodass sie am
Körper eines Benutzers mitgeführt werden können. Das Vorsehen eines zusätzlichen Rollensystems
61 für eine Druckfarbfolienrolle ist dadurch erschwert. Mit dem thermobedruckbaren
Medium 1 gemäß der vorherigen Ausführungsformen kann ein Thermotransferdruck in einer
Thermodirektdruckvorrichtung durchgeführt werden. Demzufolge kann die Kompaktheit
der Thermodirektdruckvorrichtung ausgenutzt werden und gleichzeitig ein stabiles und
gegenüber äußeren Einflüssen resistentes Druckerzeugnis erhalten werden.
[0055] Das thermobedruckbare Medium 1 gemäß der vorherigen Ausführungsformen ist somit ein
Thermohybridetikett, welches universell in unterschiedlichen Thermodruckvorrichtungen
6 mit geringem Vorbereitungsaufwand verwendet werden kann.
(Modifikationen)
[0056] Formen und Positionen, die vorher beschrieben wurden, sind nicht auf die Formen und
Positionen beschränkt. Beispielsweise können das Drucksubstrat 2, die Druckfarbfolie
3, der Druckbereich 4 und das Haftmittel 5 eine beliebige Form und Anordnung aufweisen,
solange die Druckfarbfolie 3 derart am Drucksubstrat 2 fixiert ist, dass der Druckbereich
4 durch die Druckfarbfolie 3 überdeckt ist.
[0057] Die Trennung der einzelnen Druckbereiche 40 bis 4n kann durch Stanzung, Perforation,
Schneiden oder andere Mittel, die die Druckbereiche voneinander trennen (z.B. auch
eine rein optische Trennung durch eine Markierung), vorgenommen werden.
[0058] Das Haftmittel 5 kann sowohl flächig als auch punktuell aufgebracht sein. Zudem kann
das Haftmittel 5 als ein beliebiger Klebstoff oder Haftstoff ausgewählt sein, welcher
die Druckfarbfolie 3 und das Drucksubstrat 2 miteinander fixieren kann. Zudem können
das Haftmittel 5 und der Fixierabschnitt 500 beliebig miteinander kombiniert werden.
[0059] Die Ausführungsformen beschreiben das Obermaterial 22 als ein Etikett. Das Obermaterial
22 kann auch etwas anderes als ein Etikett sein. Zudem kann das Drucksubstrat 2 nur
aus dem Obermaterial 22 bestehen. Das Obermaterial 22 muss nicht selbstklebend oder
überhaupt in einer anderen Form klebend sein.
[0060] In den vorher beschriebenen Ausführungsformen liegen das Obermaterial 22 und die
Druckfarbfolie 3 bündig aufeinander auf. Dies ist jedoch nicht notwendig, solange
ein Teil der Druckfarbfolie 3 das Obermaterial 22 überlappt, sodass ein druckbarer
Bereich entsteht.
[0061] Darüber hinaus ist es möglich, das thermobedruckbare Medium 1 in einer anderen Thermodruckvorrichtung
zu verwenden. Hierbei müssen kein Rollensystem 61 und keine Heizleiste 62 zum Einsatz
kommen. Es kann beispielsweise auch ein erwärmter Stempel verwendet werden.
(Bezugszeichenliste)
[0062]
1 Thermobedruckbares Medium
2 Drucksubstrat
21 Trägermaterial
22 Obermaterial
23 Perforation
24 Haftmittelabschnitt
25 Druckbereichsabschnitt
3 Druckfarbfolie
30 bis 3n Vielzahl von Druckfarbfolien
4 Druckbereich
40 bis 4n Vielzahl von Druckbereichen
5 Haftmittel
50 bis 5n Vielzahl von Haftmitteln
500 Fixierabschnitt
6 Thermodruckvorrichtung
61 Rollensystem
62 Heizelement
7 System
1. Thermobedruckbares Medium (1), aufweisend:
ein Drucksubstrat (2), und
eine Druckfarbfolie (3, 30-3n), wobei
das Drucksubstrat (2) zumindest einen Druckbereich (4, 40-4n) aufweist,
der Druckbereich (4, 40-4n) durch die Druckfarbfolie (3, 30-3n) überdeckt und
mittels Wärme bedruckbar ist, und
die Druckfarbfolie (3, 30-3n) am Drucksubstrat (2) außerhalb des Druckbereichs (4,
40-4n) fixiert ist.
2. Thermobedruckbares Medium (1) nach Anspruch 1, ferner aufweisend:
ein Haftmittel (5, 50-5n) zum Fixieren der Druckfarbfolie (3, 30-3n) am Drucksubstrat
(2).
3. Thermobedruckbares Medium (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das Drucksubstrat
(2) ein Trägermaterial (21) und ein Obermaterial (22) aufweist,
das Trägermaterial (21) und das Obermaterial (22) miteinander verbunden sind, das
Obermaterial (22) den Druckbereich (4, 40-4n) aufweist und von dem Trägermaterial
(21) lösbar ist.
4. Thermobedruckbares Medium (1) nach Anspruch 3, wobei das Obermaterial (22) ein Etikett
ist.
5. Thermobedruckbares Medium (1) nach einem Ansprüche 1 bis 4, wobei das Drucksubstrat
(2) eine bandförmige Gestalt aufweist,
eine Vielzahl von Druckbereichen (40-4n) vorgesehen ist.
6. Thermobedruckbares Medium (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das thermobedruckbare
Medium (1) in Rollenform vorliegt.
7. Verfahren zur Herstellung eines thermobedruckbaren Mediums (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6, aufweisend:
Bereitstellen eines Drucksubstrats (2),
Bereitstellen einer Druckfarbfolie (3, 30-3n), und
Fixieren der Druckfarbfolie (3, 30-3n) auf dem Drucksubstrat (2).
8. Verfahren nach Anspruch 7 zur Herstellung eines thermobedruckbaren Mediums (1) gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 6, aufweisend:
Unterteilen des Drucksubstrats (2) in eine Vielzahl von Druckbereichen (40-4n).
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder Anspruch 8 zur Herstellung eines thermobedruckbaren
Mediums (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Haftmittel (5, 50-5n) auf
das Drucksubstrat (2) und/oder die Druckfarbfolie (3, 30-3n) aufgebracht wird.
10. Verwendung eines thermobedruckbaren Mediums (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6
für das Drucken mit einer Thermodruckvorrichtung (6).
11. System zum Bedrucken eines thermobedruckbaren Mediums (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6, aufweisend:
eine Thermodruckvorrichtung (6) und
das thermobedruckbare Medium (1).