[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen mitwachsenden Kletterlift zum Errichten
einer Aufzuganlage. Der Kletterlift kann in einem Aufzugsschacht eines sich in der
Bauphase befindenden Gebäudes angeordnet sein und mit zunehmenden Höhe des Gebäudes
mitwachsen.
[0002] Ein Kletterlift kann während eines Baus eines Gebäudes verwendet werden, um in einem
in Bezug auf die Gebäudehöhe zwar angefangenen, aber noch nicht fertiggestellten Aufzugschacht
des Gebäudes Personen und/oder Lasten von einem bereits bestehenden Stockwerk des
Gebäudes zu einem anderen bereits bestehenden Stockwerk des Gebäudes zu transportieren.
Diese Betriebsart des Kletterlifts kann auch als «normaler» Betrieb des Kletterlifts
bezeichnet werden. Mit zunehmender Höhe des Gebäudes kann der Kletterlift schrittweise
dann immer höher innerhalb des Aufzugschachts positioniert werden, welcher Schritt
auch als Kletterbetrieb des Kletterlifts bezeichnet werden kann, bis der Aufzugschacht
fertiggestellt ist und der Kletterlift durch einen «normalen» bzw. finalen Lift ersetzt
werden kann. Kletterbetrieb ist mit anderen Worten diejenige Betriebsart während der
Bauphase, bei welcher der Kletterlift unter Nutzung eines Hubvorgangs mit der zunehmenden
Gebäudehöhe mitwächst.
[0003] Ein derartiger Kletterlift ist beispielsweise aus
EP 3 548 413 B1 bekannt geworden. Der Kletterlift umfasst eine Aufzugskabine, mit der während
der Bauphase des Gebäudes die bereits als Wohn- oder Geschäftsräume genutzten Stockwerke
anfahrbar sind. Der Kletterlift weist weiter eine Schutzplattform, eine Maschinenplattform
und eine Montageplattform auf. Die entlang des Aufzugsschachts im Kletterbetrieb nach
oben verlagerbare Maschinenplattform weist eine Antriebsmaschine zum Bewegen der Aufzugskabine
auf. Die Schutzplattform kann mittels eines Krans in den oben offenen Aufzugschacht
eingeführt werden. Die Schutzplattform ist während eines normalen Betriebs des Kletterlifts
fest und stationär in dem Aufzugschacht angeordnet. Die Maschinenplattform ist in
dem Aufzugschacht mittels eines Tragmittels an der Schutzplattform so aufgehängt,
dass die Maschinenplattform in dem normalen Betrieb mittels des Tragmittels in dem
Aufzugschacht vertikal verlagerbar ist. Zu diesem Zweck weist der Kletterlift eine
Hebevorrichtung auf, die auf der Maschinenplattform angeordnet sein kann und die mit
dem Tragmittel derart mechanisch gekoppelt ist, dass die Hebevorrichtung das Tragmittel
bewegen kann, wodurch die Maschinenplattform vertikal verlagert wird. Zwischen der
Schutzplattform und der Maschinenplattform ist eine Montageplattform angeordnet. Die
Montageplattform wird von der Schutzplattform mittels eines weiteren Tragmittels gehalten.
Die Montageplattform ist insbesondere derart in dem Aufzugschacht aufgehängt, dass
sie vertikal verlagerbar ist, insbesondere mittels einer weiteren Hebevorrichtung,
die mit dem weiteren Tragmittel gekoppelt ist. Die Montageplattform kann von einem
Monteur genutzt werden, um Montagearbeiten in dem Aufzugschacht vertikal zwischen
der Maschinenplattform und der Schutzplattform durchzuführen. Ein weiteres Beispiel
eines Kletterlifts wird in
EP 3 019 428 B1 beschrieben.
[0004] Montagearbeiten in einem Aufzugschacht bringen aufgrund der Höhe, in der sich die
Monteure regelmässig befinden, und aufgrund des beschränkten Platzes in dem Aufzugschacht
grundsätzlich diverse Risiken oder Probleme mit sich. Dies gilt bereits für eine normale
Aufzuganlage, also keinen Kletterlift, und gilt noch mehr für die Kletterlifte. Aus
EP 3 325 396 B1 ist automatisierte Montagevorrichtung zur Durchführung von Installationen in einem
Aufzugschacht einer Aufzuganlage bekannt. Die automatisierte Montagevorrichtung dient
zu einer Reduzierung eines Risikos von Personenunfällen während Installationsvorgängen
innerhalb eines Aufzugschachts einer Aufzuganlage. Ausserdem können mittels der Montagevorrichtung
repetitive Montagearbeiten schnell und zuverlässig ausgeführt werden. Die automatisierte
Montagevorrichtung kann nach Fertigstellung des Aufzugschachts mittels eines Tragmittels
an einer Decke des Aufzugschachts aufgehängt werden und mittels einer geeigneten Hebevorrichtung,
die an der Decke angeordnet und mit dem Tragmittel mechanisch gekoppelt ist, vertikal
verlagert werden. Auf diese Weise können Montagearbeiten in dem fertiggestellten Aufzugschacht
durchgeführt werden.
[0005] Es kann unter anderem ein Bedarf an einem Kletterlift zum Errichten einer Aufzuganlage
bestehen, der zu einer Sicherheit von Montagepersonal bei dem Errichten der Aufzuganlage,
zu einem zügigen Errichten der Aufzuganlage und/oder zu einem zuverlässigen Errichten
der Aufzuganlage beitragen kann.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand gemäss dem unabhängigen Anspruch entsprochen
werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung definiert.
[0007] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Kletterlift zum Errichten einer Aufzuganlage,
die einen Aufzugschacht in einem sich im Bau befindenden Gebäudes aufweist. Die Aufzuganlage
weist einen zumindest teilweise fertiggestellten Aufzugschacht auf, der sich in einem
zumindest teilweise fertiggestellten Gebäude in vertikaler Richtung durch das Gebäude
erstreckt. Der Kletterlift weist auf: eine Schutzplattform, die in dem Aufzugschacht
angeordnet ist; ein erstes Tragmittel, das mit der Schutzplattform mechanisch gekoppelt
ist; eine Maschinenplattform, die in dem Aufzugschacht unterhalb der Schutzplattform
so angeordnet ist und die mit dem ersten Tragmittel mechanisch so gekoppelt ist, dass
die Maschinenplattform mittels des ersten Tragmittels in dem Aufzugschacht vertikal
verlagerbar ist; und eine Installationsanordnung, die zwischen der Schutzplattform
und der Maschinenplattform in dem Aufzugschacht vertikal verlagerbar an der Schutzplattform
aufgehängt ist und die eine mechatronische Installationsvorrichtung aufweist, die
zum Montieren mindestens einer Komponente der Aufzuganlage in dem Aufzugschacht ausgebildet
ist.
[0008] Der Kletterlift kann während eines Baus des Gebäudes verwendet werden, um in dem
zwar angefangenen, aber noch nicht fertiggestellten Aufzugschacht Personen und/oder
Lasten von einem Stockwerk des Gebäudes zu einem anderen Stockwerk des Gebäudes zu
transportieren. Mit zunehmender Höhe des Gebäudes kann der Kletterlift dann immer
höher innerhalb des Aufzugschachts positioniert werden, bis der Aufzugschacht fertiggestellt
ist und der Kletterlift durch einen «normalen» Lift ersetzt werden kann.
[0009] Die Installationsanordnung kann beispielsweise mittels des ersten Tragmittels an
der Schutzplattform aufgehängt sein. Beispielsweise kann das erste Tragmittel einerseits
mit der Installationsanordnung und andererseits mit der Maschinenplattform gekoppelt
sein. Alternativ dazu kann die Installationsanordnung mittels eines zweiten Tragmittels
unabhängig von der Maschinenplattform an der Schutzplattform aufgehängt sein.
[0010] Der Kletterlift kann zusätzlich beispielsweise eine Aufzugkabine, ein Gegengewicht,
eine erste Hebevorrichtungund optional eine zweite Hebevorrichtung und/oder eine Antriebsmaschine
aufweisen. Die Aufzugkabine kann im normalen Betrieb des Kletterlifts zum Aufnehmen
einer oder mehrere Personen und/oder Lasten dienen. Die Aufzugkabine kann eine einen
Innenraum allseitig umgebende Umhausung sowie eine oder mehrere wahlweise zu öffnende
und zu schließende Aufzugtüren aufweisen. Die Aufzugkabine kann beispielsweise unterhalb
der Maschinenplattform an der Maschinenplattform vertikal verlagerbar aufgehängt sein,
beispielsweise mittels eines dritten Tragmittels, das mit der Maschinenplattform mechanisch
gekoppelt ist. Das Gegengewicht kann in dem Aufzugschacht angeordnet sein und zum
vertikalen Verlagern und/oder Halten der Aufzugkabine dienen bzw. dieses unterstützen.
Das Gegengewicht kann beispielsweise über das dritte Tragmittel mit der Aufzugkabine
mechanisch gekoppelt sein. Beispielsweise kann das dritte Tragmittel von dem Gegengewicht
über eine oder mehrere Umlenkrollen, die an der Maschinenplattform angeordnet sind,
hin zu der Aufzugkabine verlaufen.
[0011] Die erste Hebevorrichtungkann beispielsweise mit dem ersten Tragmittel mechanisch
gekoppelt sein und dazu dienen, das erste Tragmittel zu bewegen, wodurch die Maschinenplattform
und/oder die Installationsanordnung vertikal verlagert werden kann. Falls die Installationsanordnung
mittels des zweiten Tragmittels unabhängig von der Maschinenplattform vertikal verlagerbar
ist, so kann das zweite Tragmittel mittels der zweiten Hebevorrichtungbewegt werden,
um die Installationsanordnung vertikal zu verlagern. Die Antriebsmaschine kann beispielsweise
mit dem dritten Tragmittel mechanisch gekoppelt sein und dazu dienen, das dritte Tragmittel
zu bewegen, wodurch die Aufzugkabine vertikal verlagert werden kann. Als Tragmittel
können in diesem Kontext ein oder mehrere auf Zug hochbelastbare und quer zu einer
Zugrichtung biegbare längliche Komponenten wie Seile, Gurte oder Riemen eingesetzt
werden.
[0012] Der Kletterlift kann verschiedene Betriebszustände einnehmen. Beispielsweise können
in einem ersten Betriebszustand die Schutzplattform und die Maschinenplattform an
ihren vertikalen Positionen in dem Aufzugschacht fest bzw. stationär angeordnet sein,
so dass sie in dem ersten Betriebszustand nicht vertikal verlagerbar sind. In dem
ersten Betriebszustand kann die Aufzugkabine unterhalb der Maschinenplattform vertikal
verlagert werden, beispielsweise um die Personen und/oder Lasten zu transportieren.
Des Weiteren kann in dem ersten Betriebszustand die Roboteranordnung vertikal verlagert
werden. Der erste Betriebszustand stellt den «normalen» Betrieb des Kletterlifts dar.
In einem zweiten Betriebszustand kann die Schutzplattform an ihrer vertikalen Position
in dem Aufzugschacht fest bzw. stationär angeordnet sein und die Maschinenplattform
kann vertikal verlagert werden, beispielsweise mittels des ersten Tragmittels und
der ersten Hebevorrichtung. In einem dritten Betriebszustand kann die Schutzplattform
vertikal verlagert werden. Dazu kann die Schutzplattform durch den oben noch offenen
Aufzugschacht mit einem bezüglich der Aufzuganlage externen Kran mechanisch gekoppelt
werden und mittels des Krans innerhalb des Aufzugschachts vertikal verlagert werden.
Der dritte Betriebszustand stellt den Kletterbetrieb des Kletterlifts dar. Eventuell
können dabei zusammen mit der Schutzplattform auch ein oder mehrere andere Komponenten
des Kletterlifts verlagert werden. Beispielsweise kann während des dritten Betriebszustands
auch die Maschinenplattform und/oder die Installationsanordnung innerhalb des Aufzugschachts
verlagert werden. Dabei können diese Komponenten beispielsweise direkt mit der zu
verlagernden Schutzplattform mechanisch gekoppelt sein und somit zusammen mit dieser
verlagert werden, beispielsweise durch ein gemeinsames Anheben mittels des Krans.
Alternativ können die genannten Komponenten unabhängig von der Schutzplattform verlagert
werden oder während des dritten Betriebszustands stationär innerhalb des Aufzugschachts
verbleiben.
[0013] Gemäss einer Ausführungsform weist die Installationsanordnung eine Trägerkomponente
auf, an der die mechatronische Installationsvorrichtung angeordnet ist und mittels
der die Installationsanordnung mit dem ersten Tragmittel mechanisch gekoppelt ist.
Die Trägerkomponente trägt somit die mechatronische Installationsvorrichtung und ist
an der Schutzplattform aufgehängt. Optional kann die Trägerkomponente dazu dienen,
zusätzlich zu der mechatronischen Installationsvorrichtung ein, zwei oder mehr weitere
Komponenten des Kletterlifts zu tragen. Beispielsweise kann die mechatronische Installationsvorrichtung
dazu ausgebildet sein, verschiedene Werkzeuge zu verwenden, wobei die Werkzeuge auf
oder an der Trägerkomponente angeordnet sein können. Ferner kann die mechatronische
Installationsvorrichtung Material verarbeiten, das auf der Trägerkomponente bevorratet
sein kann. Das Material kann beispielsweise Halterungen, Dübel, Nieten, Schrauben,
Bolzen und/oder Führungsschienen für die Aufzuganlage aufweisen.
[0014] Gemäss einer Ausführungsform weist die Trägerkomponente eine Ausnehmung auf, die
sich in vertikaler Richtung durch die gesamte Trägerkomponente hindurch erstreckt.
Die Ausnehmung kann dazu dienen, das Material und/oder die Werkzeuge, die zur Montage
in dem Aufzugschacht benötigt werden, von der Maschinenplattform auf oder über die
Trägerkomponente zu bewegen. Die Ausnehmung kann hierzu einen durchgehenden, vorzugsweise
geradlinigen Pfad bilden, entlang dessen Gegenstände vertikal beispielsweise von einem
unterhalb der Trägerkomponente liegenden Teilbereich des Aufzugschachts durch die
Trägerkomponente hindurch in einen oberhalb der Trägerkomponente liegenden Teilbereich
des Aufzugschachts bewegt werden kann. Die Ausnehmung kann hierbei einen ausreichend
großen Querschnitt aufweisen, um beispielsweise Material und/oder Werkzeuge durch
die Ausnehmung hindurch bewegen zu können. Beispielsweise kann die Ausnehmung größer
als 100 cm
2, größer als 500 cm
2, größer als 1000 cm
2 oder sogar größer als 5000 cm
2, vorzugsweise jedoch kleiner als 4 m
2 oder kleiner als 1 m
2 sein. Die Ausnehmung kann hierbei lateral beabstandet zu einem Außenumfang der Trägerkomponente
angeordnet sein, beispielsweise in einem Abstand von mehr als 10 cm, mehr als 20 cm
oder mehr als 50 cm. Das Vorsehen einer derartigen Ausnehmung kann insbesondere dann
vorteilhaft sein, wenn zwischen einer lateralen Aussenseite der Trägerkomponente,
die einer Schachtwand des Aufzugschachts zugewandt ist, und der Schachtwand nur wenig
Platz vorhanden ist, um das Material bzw. Werkzeug aussen an der Trägerkomponente
vorbeizutransportieren. Die Ausnehmung kann somit dazu dienen, das Material bzw. das
Werkzeug, das in dem Aufzugschacht zunächst unterhalb der Installationsanordnung angeordnet
ist, durch die Installationsanordnung hindurchzuheben, so dass das Material nachfolgend
in dem Aufzugschacht über der Installationsanordnung angeordnet ist.
[0015] Gemäss einer Ausführungsform weist die Trägerkomponente ein rahmenartiges Gestell
auf. Das rahmenartige Gestell kann beispielsweise als Rahmen, Skelett, Käfig oder
einfach nur als Gestell bezeichnet werden. Das rahmenartige Gestell kann beispielsweise
mehrere Profilrohre und/oder Profilträger aufweisen, die miteinander verbunden sind,
an denen das entsprechende Tragmittel zum Verlagern der Installationsanordnung angeordnet
ist und an denen die mechatronische Installationsvorrichtung befestigt ist. Diese
Profilrohre bzw. Profilträger können so ausgebildet und so miteinander verbunden sein,
dass sie die Ausnehmung der Trägerkomponente in lateraler Richtung begrenzen. Anders
ausgedrückt braucht die Trägerkomponente typischerweise im Gegensatz zu einer Aufzugkabine
keine allseitig umgebende Umhausung und auch keine bewegbaren Aufzugtüren. An der
Trägerkomponente können Stützkomponenten und/oder Führungskomponenten angeordnet sein.
Mit Hilfe der Stützkomponenten kann die Trägerkomponente beispielsweise innerhalb
des Aufzugschachts abgestützt werden, sodass die Trägerkomponente z.B. auf sie wirkende
und beispielsweise von der Installationsanordnung verursachte Kräfte an den Aufzugschacht
ableiten kann. Die Führungskomponenten können dazu dienen, um die Trägerkomponente
innerhalb des Aufzugschachts geführt verlagern zu können.
[0016] Gemäss einer Ausführungsform ist die mechatronische Installationsvorrichtung als
Industrieroboter ausgebildet und weist mindestens einen verstellbaren Roboterarm auf.
Der Industrieroboter und insbesondere der Roboterarm können so ausgebildet sein, dass
mittels des Roboterarms Aufzugskomponenten innerhalb des Aufzugschachts, insbesondere
an den Schachtwänden des Aufzugschachts montiert werden können. Die Aufzugkomponenten
können beispielsweise Befestigungsmittel, Klammern, die Halterungen und/oder die Führungsschienen
zum vertikalen Führen der Aufzugkabine aufweisen oder sein.
[0017] Der Roboterarm kann beispielsweise zwei oder mehr Glieder aufweisen, die mittels
entsprechender Gelenke miteinander verbunden sind und relativ zueinander bewegbar
sind. Der Industrieroboter kann zu diesem Zweck ein, zwei oder mehr elektrisch ansteuerbare
Aktuatoren aufweisen, die mit den Gliedern mechanisch gekoppelt sind. Der Industrieroboter
kann ausserdem ein, zwei oder mehr der Werkzeuge aufweisen, die mittels des Roboterarms
verwendbar, betätigbar und/oder steuerbar sind. Als Werkzeuge können beispielsweise
Bohrwerkzeuge, Fräswerkzeug, Schraubwerkzeuge, Schweisswerkzeuge, etc. zum Einsatz
kommen.
[0018] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben, wobei weder die Zeichnung noch die Beschreibung als die Erfindung
einschränkend auszulegen sind.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Kletterlift in einem Aufzugschacht, gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0020] Die Figur ist lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Kletterlift 1 in einem Aufzugschacht 2, gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Der Aufzugschacht 2 befindet sich in einem Gebäude 3 sich noch im Bau
befindet, wobei der Aufzugschacht 3 noch nicht fertiggestellt ist.
[0022] Der mitwachsende Kletterlift 1 kann zum Errichten einer Aufzuganlage dienen, die
den Aufzugschacht 2 aufweist. Der Kletterlift 1 kann insbesondere dazu verwendet werden,
in dem Aufzugschacht 2 unter Verwendung einer Aufzugkabine 28 Personen und/oder Lasten
von einem Stockwerk des Gebäudes 3 zu einem anderen Stockwerk des Gebäudes 3 zu transportieren.
In jedem der Stockwerke kann dazu eine entsprechende Schachtöffnung 5 ausgebildet
sein, über die der Aufzugschacht 2 betreten oder verlassen werden kann. Außerdem können
mittels des Kletterlifts Montagearbeiten in dem Aufzugschacht 2 automatisch durchgeführt
werden, was weiter unten näher erläutert ist. Mit zunehmender Höhe des Gebäudes 3
kann der Kletterlift 1 dann immer höher innerhalb des Aufzugschachts 2 positioniert
werden, bis das Gebäude 3 und insbesondere der Aufzugschacht 2 fertiggestellt sind.
Der Aufzugschacht 2 erstreckt sich in vertikaler Richtung durch das Gebäude 3. Der
Aufzugschacht 2 ist in lateraler Richtung von mehreren Schachtwänden 4 begrenzt.
[0023] Der Kletterlift 1 weist eine Schutzplattform 12, eine Maschinenplattform 10, mindestens
ein erstes Tragmittel 14 und eine Installationsanordnung 16 auf. Die Schutzplattform
12 ist in dem Aufzugschacht 2 angeordnet. Das erste Tragmittel 14 ist mit der Schutzplattform
12 mechanisch gekoppelt. Die Maschinenplattform 10 ist in dem Aufzugschacht 2 unterhalb
der Schutzplattform 12 so angeordnet und so mit dem ersten Tragmittel 14 mechanisch
gekoppelt, dass die Maschinenplattform 10 mittels des ersten Tragmittels 14 in dem
Aufzugschacht 2 vertikal verlagerbar ist.
[0024] Die Installationsanordnung 16 ist in dem Aufzugschacht 2 in vertikaler Richtung zwischen
der Schutzplattform 12 und der Maschinenplattform 10 vertikal verlagerbar aufgehängt.
Die Installationsanordnung 16 kann beispielsweise mittels des ersten Tragmittels 14
an der Schutzplattform 10 aufgehängt sein. Beispielsweise kann das erste Tragmittel
14 einerseits mit der Installationsanordnung 16 und andererseits mit der Maschinenplattform
10 gekoppelt sein. Alternativ dazu kann die Installationsanordnung 16 mittels eines
zweiten Tragmittels 15 an der Schutzplattform 12 aufgehängt sein. Das zweite Tragmittel
15 kann ein Abschnitt des ersten Tragmittels 14 sein, wobei das erste Tragmittel 14
auf einer Seite einer Umlenkrolle 18 angeordnet ist und das zweite Tragmittel 15 auf
einer anderen Seite der Umlenkrolle 18 angeordnet ist. Alternativ dazu kann das zweite
Tragmittel 15 ein von dem ersten Tragmittel 14 unabhängiges Tragmittel sein. Letzteres
ermöglicht, die mechatronische Installationsanordnung 16 unabhängig von der Maschinenplattform
10 an der Schutzplattform 12 aufzuhängen.
[0025] Die Installationsanordnung 16 weist eine mechatronische Installationsvorrichtung
20 auf, die zum automatischen Montieren mindestens einer Komponente der Aufzuganlage
in dem Aufzugschacht 2 ausgebildet ist. Die mechatronische Installationsvorrichtung
20 kann als Industrieroboter ausgebildet sein und weist mindestens einen verstellbaren
Roboterarm 22 auf. Der Roboterarm 22 kann beispielsweise zwei oder mehr Glieder aufweisen,
die mittels entsprechender Gelenke miteinander verbunden sind und relativ zueinander
bewegbar sind. Der Industrieroboter kann zu diesem Zweck ein, zwei oder mehr elektrisch
ansteuerbare Aktuatoren aufweisen, die mit den Gliedern mechanisch gekoppelt sind.
Der Industrieroboter kann ausserdem ein, zwei oder mehr der Werkzeuge 23 aufweisen,
die mittels des Roboterarms 22 verwendbar und/oder zu betätigen sind. Der Industrieroter
und insbesondere der Roboterarm 22 können so ausgebildet sein, dass mittels des Roboterarms
22 Aufzugskomponenten innerhalb des Aufzugschachts 2, insbesondere an den Schachtwänden
4 des Aufzugschachts 2 montiert werden können. Die Aufzugskomponenten können beispielsweise
Befestigungsmittel, Klammern, die Halterungen 6 und/oder die Führungsschienen 7 zum
vertikalen Führen der Aufzugkabine 28 aufweisen oder sein.
[0026] Die Installationsanordnung 16 kann eine Trägerkomponente 24 aufweisen, an der die
mechatronische Installationsvorrichtung 20 angeordnet ist und mittels der die Installationsanordnung
16 mit dem ersten Tragmittel 14 mechanisch gekoppelt ist. Die Trägerkomponente 24
trägt somit die mechatronische Installationsvorrichtung 20 und ist an der Schutzplattform
12 aufgehängt. Optional kann die Trägerkomponente 24 dazu dienen, zusätzlich zu der
mechatronischen Installationsvorrichtung 20 ein, zwei oder mehr weitere Komponenten
des Kletterlifts 1 zu tragen. Beispielsweise kann die mechatronische Installationsvorrichtung
20 dazu ausgebildet sein, verschiedene Werkzeuge 23 zu verwenden, wobei die Werkzeuge
23 auf oder an der Trägerkomponente 24 angeordnet sein können. Ferner kann die mechatronische
Installationsvorrichtung 20 Material verarbeiten, das auf der Trägerkomponente 24
bevorratet sein kann. Das Material kann beispielsweise Halterungen 6, Dübel, Nieten,
Schrauben, Bolzen und/oder eine oder mehrere Führungsschienen 7 für die Aufzuganlage
aufweisen. Die mechatronische Installationsvorrichtung 20 kann beispielsweise dazu
ausgebildet sein, die Führungsschienen 7 mittels der Halterungen 6 an einer der Schachtwände
4 anzuordnen.
[0027] Die Trägerkomponente 24 kann eine Ausnehmung 26 aufweisen, die sich in vertikaler
Richtung durch die gesamte Trägerkomponente 24 hindurch erstreckt. Die Ausnehmung
26 kann dazu dienen, das Material und/oder die Werkzeuge 23, die zur Montage in dem
Aufzugschacht 2 benötigt werden, von der Maschinenplattform 10 auf oder über die Trägerkomponente
24 zu bewegen. Die Trägerkomponente 24 kann ein rahmenartiges Gestell 25 aufweisen.
Das rahmenartige Gestell 25 kann beispielsweise als Rahmen, Skelett oder Käfig bezeichnet
werden. Das rahmenartige Gestell 25 kann beispielsweise mehrere Profilrohre und/oder
Profilträger aufweisen, die miteinander verbunden sind, an denen das entsprechende
Tragmittel 14, 15 zum Verlagern der Installationsanordnung 16 angeordnet ist und an
denen die mechatronische Installationsvorrichtung 20 befestigt ist. Diese Profilrohre
bzw. Profilträger können so ausgebildet und so miteinander verbunden sein, dass sie
die Ausnehmung 26 der Trägerkomponente 24 in lateraler Richtung begrenzen. Die Trägerkomponente
24 kann eine Aufhängung 26, beispielsweise eine Öse, aufweisen, mittels der die Trägerkomponente
24 mit dem ersten und/oder zweiten Tragmittel 14, 15 mechanisch gekoppelt ist. Beispielsweise
kann das entsprechende Tragmittel 14, 15 über einen Haken 29 mit der Aufhängung 26
mechanisch gekoppelt sein.
[0028] Der Kletterlift 1 kann zusätzlich beispielsweise die Aufzugkabine 28, ein Gegengewicht
22, eine erste Hebevorrichtung34 und optional eine zweite Hebevorrichtung und/oder
eine Antriebsmaschine 36 aufweisen. Die Aufzugkabine 28 kann im normalen Betrieb des
Kletterlifts 1 zum Aufnehmen einer oder mehrere Personen und/oder Lasten dienen. Die
Aufzugkabine 28 kann beispielsweise unterhalb der Maschinenplattform 10 an der Maschinenplattform
10 vertikal verlagerbar aufgehängt sein, beispielsweise mittels eines dritten Tragmittels
30, das mit der Maschinenplattform 10 mechanisch gekoppelt ist. Das Gegengewicht 22
kann in dem Aufzugschacht 2 angeordnet sein und zum vertikalen Verlagern und/oder
Halten der Aufzugkabine 28 dienen. Das Gegengewicht 22 kann beispielsweise über das
dritte Tragmittel 30 mit der Aufzugkabine 28 mechanisch gekoppelt sein. Beispielsweise
kann das dritte Tragmittel 30 von dem Gegengewicht 22 über eine oder mehrere weitere
Umlenkrollen 18, die an der Maschinenplattform 10 angeordnet sind, hin zu der Aufzugkabine
28 verlaufen.
[0029] Die erste Hebevorrichtung34 kann beispielsweise mit dem ersten Tragmittel 14 mechanisch
gekoppelt sein und dazu dienen, das erste Tragmittel 14 zu bewegen, wodurch die Maschinenplattform
10 und/oder die Installationsanordnung 16 vertikal verlagert werden kann. Falls die
Installationsanordnung 16 mittels des zweiten Tragmittels 15 unabhängig von der Maschinenplattform
10 vertikal verlagerbar ist, so kann das zweite Tragmittel 15 gegebenenfalls mittels
der zweiten Hebevorrichtung (nicht gezeigt) bewegt werden, um die Installationsanordnung
16 vertikal zu verlagern. Die Antriebsmaschine 36 kann beispielsweise mit dem dritten
Tragmittel 30 mechanisch gekoppelt sein und dazu dienen, das dritte Tragmittel 30
zu bewegen, wodurch die Aufzugkabine 28 vertikal verlagert werden kann. Beispielsweise
kann die Hebevorrichtung36 über eine Treibscheibe 38 mit dem dritten Tragmittel 30
mechanisch gekoppelt sein. Im Unterschied dazu kann das erste Tragmittel 14 abhängig
von einer vertikalen Position der Installationsanordnung 16 mehr oder weniger auf
eine Verlängerung einer Motorwelle der ersten Hebevorrichtung34 aufgewickelt sein.
[0030] Der Kletterlift 1 kann verschiedene Betriebszustände einnehmen. Beispielsweise können
in einem ersten Betriebszustand die Schutzplattform 12 und die Maschinenplattform
10 an ihren vertikalen Positionen in dem Aufzugschacht 2 fest angeordnet, in anderen
Worten festgelegt, fixiert oder befestigt, sein, so dass sie in dem ersten Betriebszustand
nicht vertikal verlagerbar sind. Beispielsweise können die Schutzplattform 12 und/oder
die Maschinenplattform 10 jeweils zwei oder mehr Stützelemente 42 aufweisen, mittels
der die Schutzplattform 12 bzw. die Maschinenplattform 10 fest mit dem Aufzugschacht
2 gekoppelt werden können. Beispielsweise können die Stützelemente 42 von der Schutzplattform
12 bzw. der Maschinenplattform 10 seitlich, also lateral, von der Schutzplattform
12 bzw. der Maschinenplattform 10 abstehen und auf in den Schachtwänden 4 ausgebildete
Auflager 40 gelegt werden. In dem ersten Betriebszustand kann die Aufzugkabine 28
unterhalb der Maschinenplattform 10 vertikal verlagert werden, beispielsweise um die
Personen und/oder Lasten zu transportieren. Des Weiteren kann in dem ersten Betriebszustand
die Installationsanordnung 16 vertikal verlagert werden, so dass die mechatronische
Installationsvorrichtung 20 die Montagearbeiten in dem Aufzugschacht 3 auf unterschiedlichen
Höhenniveaus vertikal zwischen der Maschinenplattform 10 und der Schutzplattform 12
automatisch durchführen kann. Der erste Betriebszustand stellt den «normalen» Betrieb
des Kletterlifts 1 dar.
[0031] In einem zweiten Betriebszustand des Kletterlifts 1 kann die Schutzplattform 12 an
ihrer vertikalen Position in dem Aufzugschacht 2 fest angeordnet sein und die Maschinenplattform
10 kann vertikal verlagert werden, beispielsweise mittels des ersten Tragmittels 14
und der ersten Hebevorrichtung34. Dies ermöglicht, einen vertikalen Bereich, zu dem
die Personen und/oder Lasten mittels der Aufzugkabine 28 transportiert werden können,
abhängig vom Baufortschritt des Baus des Gebäudes 3 zu variieren.
[0032] In einem dritten Betriebszustand kann die Schutzplattform 12 vertikal verlagert werden.
Dazu kann die Schutzplattform 12 mit dem Kran (nicht gezeigt), der bezüglich der Aufzuganlage
extern angeordnet ist, mechanisch gekoppelt sein und mittels des Krans innerhalb des
Aufzugschachts 2 vertikal verlagert werden. Dies ermöglicht, abhängig von dem Baufortschritt
des Baus des Gebäudes 3 in dem Aufzugschacht 2 zum einen den vertikalen Bereich, zu
dem die Personen und/oder Lasten mittels der Aufzugkabine 28 transportiert werden
können, und zum anderen den vertikalen Bereich, in dem die mechatronische Installationsvorrichtung
20 die Montagearbeiten automatisch durchführen kann, zu variieren. Der dritte Betriebszustand
stellt einen Kletterbetrieb des Kletterlifts 1 dar.
[0033] Die Schutzplattform 12 kann eine (nicht dargestellte) verschliessbare Öffnung, beispielsweise
in Form einer Luke aufweisen, über welche Öffnung Komponenten wie etwa Führungsschienen
und Teile für die Schachtausrüstung zur mechatronische Installationsanordnung gebracht
und dieser übergeben werden können. Der Schliessmechanismus der Öffnung kann mittels
einer Steuereinheit derart angesteuert werden, dass neu ankommende nahe Komponenten
erkannt werden und ein automatisches Öffnen der verschlossenen Öffnung erfolgt.
[0034] Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Mitwachsender Kletterlift (1) zum Errichten einer Aufzuganlage, die einen Aufzugschacht
(2) in einem sich im Bau befindenden Gebäudes (3) aufweist, welcher Aufzugschacht
sich in vertikaler Richtung erstreckt, der Kletterlift (1) aufweisend:
eine Schutzplattform (12), die in dem Aufzugschacht (2) angeordnet ist;
ein erstes Tragmittel (14), das mit der Schutzplattform (12) mechanisch gekoppelt
ist;
eine Maschinenplattform (10), die in dem Aufzugschacht (2) unterhalb der Schutzplattform
(12) so angeordnet ist und die mit dem ersten Tragmittel (14) mechanisch so gekoppelt
ist, dass die Maschinenplattform (10) mittels des ersten Tragmittels (14) in dem Aufzugschacht
(2) vertikal verlagerbar ist; und
eine Installationsanordnung (16), die zwischen der Schutzplattform (12) und der Maschinenplattform
(10) in dem Aufzugschacht (2) vertikal verlagerbar an der Schutzplattform (12) aufgehängt
ist und die eine mechatronische Installationsvorrichtung (20) aufweist, die zum Montieren
mindestens einer Komponente der Aufzuganlage in dem Aufzugschacht (2) ausgebildet
ist.
2. Kletterlift (1) nach Anspruch 1, wobei
die Installationsanordnung (16) eine Trägerkomponente (24) aufweist, an der die mechatronische
Installationsvorrichtung (20) angeordnet ist und mittels der die Installationsanordnung
(16) mit dem ersten Tragmittel (14) mechanisch gekoppelt ist.
3. Kletterlift (1) nach Anspruch 2, wobei
die Trägerkomponente (24) eine Ausnehmung (26) aufweist, die sich in vertikaler Richtung
durch die gesamte Trägerkomponente (24) hindurch erstreckt.
4. Kletterlift (1) nach Anspruch 3, wobei
die Trägerkomponente (24) ein rahmenartiges Gestell (25) aufweist.
5. Kletterlift (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die mechatronische Installationsvorrichtung (20) als Industrieroboter ausgebildet
ist und mindestens einen verstellbaren Roboterarm (22) aufweist.