[0001] Die Anmeldung betrifft ein flüssiges Textilwaschmittel mit einem pH-Wert in einem
Bereich von 7,0 bis 9,5 bei 20 °C enthaltend 0,01 bis 10 Gew.-% Monoethanolamin; 0,001
bis 0,5 Gew.-% Natriumdisulfit und 10 bis 35 Gew.-% mindestens eines Tensids sowie
ein Verfahren zur Reinigung und/oder Pflege von Textilien unter Einsatz dieses Mittels.
[0002] Flüssigwaschmittel werden von den Verbrauchern wegen ihrer bequemen Dosierung und
Handhabung häufig verwendet und anerkannt. Das Segment der empfindlichen Haut in Europa
wächst ständig, da die Verbraucher immer mehr das Gefühl haben, dass sie eine empfindliche
Haut haben. Sie haben ein erhöhtes Bewusstsein für die in Detergenzien verwendeten
Inhaltsstoffe. Vor allem Verbraucher mit empfindlicher Haut oder Allergiker konzentrieren
sich auf Produkte mit hypoallergenen Formeln oder Formeln mit geringem oder keinem
sensibilisierenden Potenzial. Häufige sensibilisierende Inhaltsstoffe fallen in die
Kategorien Parfümstoffe und Konservierungsmittel. Aber auch andere Inhaltsstoffe,
die beispielsweise in den neuen Verordnungen als CMR-Stoffe gelten und über Höchstkonzentrationen
reguliert werden oder die, die sozioökonomische Bedenken aufwerfen insbesondere in
der Gruppe der empfindlichen Verbraucher, obwohl sie keine negativen Auswirkungen
auf das Toxikologische Profil des Endprodukts haben. Einer dieser Stoffe ist Borsäure.
Es besteht eine große Nachfrage nach der Entfernung von Borsäure aus den Rezepturen.
[0003] Borsäure wirkt durch die vorhandene Pufferkapazität unter anderem bei der Stabilisierung
von Enzymzusammensetzungen in flüssigen Waschmitteln und weist zudem auch eine Konservierungswirkung
auf. Gleichzeitig ist sie vergleichsweise günstig in Bezug auf die Kosten der Gesamtrezeptur
eines flüssigen Waschmittels.
[0004] Für die Akzeptanz einer Zusammensetzung beim Verbraucher ist es ebenfalls von entscheidender
Bedeutung, dass das Produkt eine ansprechende Erscheinung und keine optischen Mängel
aufweist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein flüssiges Textilwaschmittel
bereitzustellen, in welchem keine Borsäure zur Stabilisierung der Zusammensetzung,
auch insbesondere bezüglich des pH-Wertes und der Konservierung, erforderlich ist
und welches gleichzeitig den optischen Ansprüchen genügt. Zudem sollte das Mittel
bei Vermeidung von sensibilisierenden Inhaltsstoffen eine hohe Waschkraft aufweisen
und gleichzeitig die physikochemische und mikrobiologische Stabilität des flüssigen
Waschmittels nicht beeinträchtigt sein.
[0006] Überraschend wurde gefunden, dass die Kombination von Monoethanolamin und Natriumdisulfit
ein flüssiges Textilwaschmittel in Bezug auf Pufferkapazität und Farbe stabilisieren
kann und so auf Borsäure in der Zusammensetzung verzichtet werden kann.
[0007] Die vorliegende Aufgabe wurde demnach gelöst durch ein flüssiges Textilwaschmittel
mit einem pH-Wert in einem Bereich von 7,0 bis 9,5 bei 20 °C enthaltend
0,01 bis 10 Gew.-% Monoethanolamin;
0,001 bis 0,5 Gew.-% Natriumdisulfit;
10 bis 35 Gew.-% mindestens eines Tensids.
[0008] Das Mittel kann zur Textilwäsche verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand dieser
Anmeldung ist daher ein Verfahren zur Reinigung und/oder Pflege von Textilien unter
Einsatz dieses Mittels.
[0009] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der
Erfindung eingesetzt werden. Ferner ist es selbstverständlich, dass die hierin enthaltenen
Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen, diese aber nicht
einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
Alle Prozentangaben sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichts-% bezogen auf das
Gesamtgewicht der Mittel/Zusammensetzung. Numerische Bereiche, die in dem Format "von
x bis y" angegeben sind, schließen die genannten Werte ein. Wenn mehrere bevorzugte
numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es selbstverständlich, dass
alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen Endpunkte entstehen, ebenfalls
erfasst werden.
[0010] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bezieht sich auf 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,
9 oder mehr. Im Zusammenhang mit Bestandteilen der hierin beschriebenen Zusammensetzungen
bezieht sich diese Angabe nicht auf die absolute Menge an Molekülen sondern auf die
Art des Bestandteils. "Mindestens ein anionisches Tensid" bedeutet daher beispielsweise
ein oder mehrere verschiedene anionische Tenside, d.h. eine oder mehrere verschiedene
Arten von anionischen Tensiden. Zusammen mit Mengenangaben beziehen sich die Mengenangaben
auf die Gesamtmenge der entsprechend bezeichneten Art von Bestandteil.
[0011] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist einen pH-Wert von 7,0 bis 9,5 bei 20 °C
auf. Der pH-Wert der Zusammensetzung ist sowohl für die Stabilität der Zusammensetzung
bzw. der einzelnen Inhaltsstoffe als auch für die Wasch- bzw. Reinigungswirkung des
Mittels von Bedeutung. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass der pH-Wert des flüssigen
Textilwaschmittels bei 20 °C bevorzugt 7,2 bis 9,2 beträgt, besonders bevorzugt 7,8
bis 8,8.
[0012] Zur Einstellung des gewünschten pH-Werts können dem erfindungsgemäßen Mittel, sofern
sich dieser pH-Wert nicht von selbst durch die Mischung der übrigen Komponenten ergibt,
system- und umweltverträgliche Säuren, insbesondere Zitronensäure, Essigsäure, Weinsäure,
Äpfelsäure, Milchsäure, Aminosäuren wie beispielsweise Glycin, Glutaminsäure, Arginin
und/oder Asparaginsäure, Glykolsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber gegebenenfalls auch Mineralsäuren, insbesondere
Schwefelsäure, oder Basen, insbesondere Ammonium- oder Alkalihydroxide, zugefügt werden.
[0013] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist Monoethanolamin (auch 2-Aminoethanol oder
kurz MEA) in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-% auf. Der Einsatz von Monoethanolamin
im erfindungsgemäßen Mittel führt überraschend zu einer Stabilisierung der Zusammensetzung
auch ohne den Einsatz von Borsäure. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass Monoethanolamin
in einer Menge von 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere
bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-%, in dem flüssigen Textilwaschmittel enthalten ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist Natriumdisulfit (Na
2S
2O
5) in einer Menge von 0,001 bis 0,5 Gew.-% auf. Der Einsatz von Natriumdisulfit im
erfindungsgemäßen Mittel führt überraschend zu einer erhöhten Stabilität, insbesondere
Farbstabilität, der Zusammensetzung. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass Natriumdisulfit
in einer Menge von 0,01 bis 0,09 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,04 bis 0,1 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt 0,06 bis 0,08 Gew.-%, in dem flüssigen Textilwaschmittel enthalten
ist.
[0015] Ein bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges Textilwaschmittel mit einem
pH-Wert in einem Bereich von 7,8 bis 8,8 bei 20 °C enthaltend
0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere bevorzugt
0,5 bis 2,5 Gew.-% Monoethanolamin;
0,01 bis 0,09 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,04 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere bevorzugt
0,06 bis 0,08 Gew.-% Natriumdisulfit;
10 bis 35 Gew.-% mindestens eines Tensids.
[0016] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist mindestens ein Tensid in einer Menge von
10 bis 35 Gew.-% auf. Es werden ein oder mehrere Tenside eingesetzt. Die Tenside sind
bevorzugt ausgewählt aus Gruppe bestehend aus Aniontensiden, nichtionischen Tensiden,
amphoteren bzw. zwitterionischen Tensiden sowie Gemischen derselben.
[0017] Als Aniontenside, die im Sinne dieser Anmeldung eingesetzt werden können, sind beispielsweise
lineare oder verzweigte Alkylbenzolsulfonate, Fettalkoholsulfate, Alkylethersulfate,
Ethercarboxylate, sekundäre Alkansulfonate, Sulfosuccinate, Tauride, Isethionate,
Rhamnolipide oder Seifen zu nennen.
[0018] Tenside vom Sulfonat-Typ sind als Aniontenside besonders bevorzugt. Als solche kommen
dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C
12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel
die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0019] Als weitere bevorzugte Aniontenside sind die Fettalkoholsulfate (weitere Bezeichnung:
Alk(en)ylsulfate) zu nennen. Als solche werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze
der Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
[0020] Geeignete anionische Tenside umfassen weiterhin Alkylethersulfate der Formel
R
1-O-(AO)
n-SO
3- X
+
[0021] In dieser Formel steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Hierbei sind bevorzugte Reste R
1 ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-,
Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die
Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste
R
1 sind abgeleitet von C
8-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol, besonders bevorzugt sind dabei C
12-14-Fettalkohole. AO steht für eine Ethylenoxid-(EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung,
vorzugsweise für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl
von 1 bis 50, vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders
bevorzugt steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges
Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen
und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Besonders bevorzugt wird ein C
12-14-Alkylethersulfat mit 2 EO eingesetzt.
[0022] Weitere geeignete anionische Tenside sind Seifen, also Salze von linearen oder verzweigten,
gesättigten oder ein- oder mehrfach ungesättigten C
8-22-Carbonsäuren. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich dabei um eine
lineare, gesättigte oder ein- oder mehrfach ungesättigte C
8-22-Carbonsäure, besonders bevorzugt eine lineare, gesättigte oder ein- oder mehrfach
ungesättigte C
8-18-Carbonsäure, insbesondere eine lineare, gesättigte oder ein- oder mehrfach ungesättigte
C
12-18-Carbonsäure. Beispiele für geeignete gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen
sind die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten)
Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel
Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0023] Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesium- oder
Ammoniumsalze vorliegen. Als Gegenionen für die anionischen Tenside sind auch die
protonierten Formen von Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin oder Methylethylamin
geeignet.
[0024] Vorzugsweise enthält das flüssige Textilwaschmittel Aniontenside in einer Menge von
1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-%, insbesondere 5 bis 10 Gew.-%.
[0025] Zu den geeigneten nichtionischen Tensiden zählen beispielsweise Fettalkoholalkoxylate,
alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide,
Alkylphenolpolyglycolether, Aminoxide, Alkylpolyglycoside, Sophorolipide, Mannosylerythritollipide
und Mischungen daraus.
[0026] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte
und/oder propoxylierte, bevorzugt ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit
vorzugsweise 8 bis 22 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO)
pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung
methylverzweigt sein kann beziehungsweise lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch
enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere
sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs
mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 Mol EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten
ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
8-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO.
[0027] Die Fettalkoholalkoxylate gehorchen bevorzugt der nachstehenden Formel,
R` -O-(EO)
m-H
wobei R` für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten
C
8-C
22-Alkylrest steht, EO eine Ethylenoxid-Gruppierung ist und m eine ganze Zahl von 1
bis 50, vorzugsweise 2 bis 20 und bevorzugt 2 bis 10 ist. Insbesondere ist m 3, 4,
5, 6, 7 oder 8.
[0028] Bevorzugte Reste R` sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl,
Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecylresten und deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an Kohlenstoffatomen bevorzugt sind. Besonders
bevorzugte Reste R` sind abgeleitet von Fettalkoholen mit 12 bis 19 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder
Stearylalkohol oder von Oxoalkoholen mit 10 bis 19 Kohlenstoffatomen.
[0029] Es können auch Mischungen von Fettalkoholethoxylaten mit unterschiedlichen Alkylkettenlängen
und Ethoxylierungsgraden eingesetzt werden. Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind
Fettalkohole mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und mit 7 EO. Solche Fettalkoholethoxylate
sind unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol
® LT7 (BASF), Lutensol
® AO7 (BASF), Lutensol
® M7 (BASF) und Neodol
® 45-7 (Shell Chemicals) erhältlich.
[0030] Ferner kann das flüssige Textilwaschmittel als nichtionisches Tensid Aminoxid enthalten.
Als Aminoxid sind prinzipiell alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten
Aminoxide also Verbindungen, die die Formel R
1R
2R
3NO aufweisen, worin jedes R
1, R
2 und R
3 unabhängig von den anderen eine gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffkette
mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, einsetzbar. Besonders bevorzugt eingesetzte Aminoxide
sind solche in denen R
1 Alkyl mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und R
2 und R
3 jeweils unabhängig Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, insbesondere Alkyldimethylaminoxide
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Beispielhafte Vertreter geeigneter Aminoxide sind
N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, Myristyl-/Cetyldimethylaminoxid
oder Lauryldimethylaminoxid.
[0031] Als nichtionische Tenside eignen sich weiterhin beispielsweise Alkylglykoside der
allgemeinen Formel RO(G)
x, in der R einem primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung
methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
entspricht und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen,
vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von
Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und
10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0032] Weitere geeignete nichtionische Tenside sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte
oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Auch Polyhydroxyfettsäureamide, Polyolfettsäureester,
alkoxylierte Triglyceride, Hydroxymischether, Sorbitanfettsäureester und Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate, Zuckerfettsäureester
und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester, Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine, Fettsäure-N-alkylglucamide
sowie Biotenside wie Sophorolipide oder Mannosyl-Erythritollipide (MEL) können als
nichtionische Tenside zum Einsatz kommen.
[0033] Auch zwitterionische oder amphotere Tenside können eingesetzt werden, beispielsweise
Betaine, Sulfobetaine oder Amphoacetate.
[0034] Kationische Tenside können ebenfalls eingesetzt werden, etwa quartäre Ammoniumverbindungen,
insbesondere Esterquats. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das flüssige Textilwaschmittel
jedoch frei von Kationtensiden.
[0035] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass das mindestens eine Tensid, bevorzugt eine
Mischung von zwei oder mehr Tensiden, in einer Menge von 15 bis 30 Gew.-%, in dem
flüssigen Textilwaschmittel enthalten ist. Bevorzugt wird eine Mischung von anionischen
und nichtionischen Tensiden eingesetzt, besonders bevorzugt in einer Gesamtmenge von
15 bis 30 Gew.-%.
[0036] Ein bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges Textilwaschmittel mit einem
pH-Wert in einem Bereich von 7,8 bis 8,8 bei 20 °C enthaltend
0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere bevorzugt
0,5 bis 2,5 Gew.-% Monoethanolamin;
0,01 bis 0,09 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,04 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere bevorzugt
0,06 bis 0,08 Gew.-% Natriumdisulfit;
15 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Tenside aus der Gruppe von Aniontensiden, nichtionischen
Tensiden, amphoteren bzw. zwitterionischen Tensiden sowie Gemischen derselben.
[0037] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass das flüssige Textilwaschmittel Borsäure lediglich
in einer begrenzten Menge aufweist. Es ist bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Mittel
weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% Borsäure aufweist.
Es ist insbesondere bevorzugt, dass das flüssige Textilwaschmittel keine Borsäure
aufweist bzw. frei von Borsäure ist. Dies bedeutet im Rahmen dieser Erfindung, dass
Borsäure weder als separater Inhaltsstoff zugesetzt wird noch über Zubereitungen weiterer
Inhaltsstoffe in das beanspruchte Mittel eingebracht wird, wie zum Beispiel in Mengen
von bis zu 0,01 bzw. von bis zu 0,001 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse des Mittels.
[0038] Ein bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges Textilwaschmittel wie in dieser
Anmeldung beschrieben, welches weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger
als 0,1 Gew.-% Borsäure aufweist, noch stärker bevorzugt welches insbesondere frei
von Borsäure ist.
[0039] Der flüssige Textilwaschmittel kann weiterhin ein oder mehrere Enzyme enthalten.
Prinzipiell sind diesbezüglich alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten
Enzyme einsetzbar. Vorzugsweise handelt es sich um eines oder mehrere Enzyme, die
in einem Waschmittel eine katalytische Aktivität entfalten können, insbesondere eine
Protease, Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Mannanase, Pektin-spaltendes
Enzym, Tannase, Xylanase, Xanthanase, β-Glucosidase, Carrageenase, Perhydrolase, Oxidase,
Oxidoreduktase, Hexosaminidase sowie deren Gemische. Bevorzugte hydrolytische Enzyme
umfassen insbesondere Proteasen, Amylasen, insbesondere a-Amylasen, Cellulasen, Lipasen,
Hemicellulasen, insbesondere Pectinasen, Mannanasen, b-Glucanasen, sowie deren Gemische.
Besonders bevorzugt sind Enzyme ausgewählt aus der Gruppe umfassend Amylasen, Proteasen,
Cellulasen, Mannanasen und Lipasen sowie deren Gemische. Diese Enzyme sind im Prinzip
natürlichen Ursprungs; ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz
in Waschmitteln verbesserte Varianten zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt eingesetzt
werden. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen. Die einzusetzenden Enzyme
können ferner zusammen mit Begleitstoffen, etwa aus der Fermentation, oder mit Stabilisatoren
konfektioniert sein.
[0040] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass das flüssige Textilwaschmittel mindestens
ein Enzym aufweist, besonders bevorzugt ein oder mehrere Enzyme vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Amylasen, Proteasen, Cellulasen, Mannanasen, Lipasen sowie
Gemische derselben.
[0041] Ein bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges Textilwaschmittel wie in dieser
Anmeldung beschrieben, welches ein oder mehrere Enzyme enthält, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Amylasen, Proteasen, Cellulasen, Mannanasen, Lipasen sowie
Gemische derselben. Ein besonders bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges
Textilwaschmittel wie in dieser Anmeldung beschrieben, welches weniger als 0,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% Borsäure aufweist, noch stärker bevorzugt
welches insbesondere frei von Borsäure ist, und welches ein oder mehrere Enzyme enthält,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Amylasen, Proteasen, Cellulasen,
Mannanasen, Lipasen sowie Gemische derselben.
[0042] Das flüssige Textilwaschmittel kann neben dem erfindungsgemäß einzusetzenden Wirkstoff
Monoethanolamin auch andere als Konservierungsmittel wirksame Inhaltsstoffe aufweisen.
Beispielsweise kann es sich dabei um antimikrobielle Wirkstoffe aus der Gruppe von
antimikrobiellen Peptiden, Benzylalkohol, formaldehydhaltigen Konservierungsmitteln,
Isothiazolen und deren Derivaten, Phtalimiden, Benzalkoniumchlorid, Benzoesäure, Phenoxyethanol
oder Mischungen von diesen handeln. Es ist jedoch erfindungsgemäß bevorzugt, dass
das flüssige Textilwaschmittel andere als Konservierungsmittel wirksame Inhaltsstoffe
lediglich in einer begrenzten Menge aufweist. Es ist bevorzugt, dass das erfindungsgemäße
Mittel weniger als 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% andere als
Konservierungsmittel wirksame Inhaltsstoffe aufweist. Es ist insbesondere bevorzugt,
dass das flüssige Textilwaschmittel keine anderen als Konservierungsmittel wirksame
Inhaltsstoffe aufweist bzw. frei von anderen als Konservierungsmittel wirksamen Inhaltsstoffen
ist. Dies bedeutet im Rahmen dieser Erfindung, dass andere als Konservierungsmittel
wirksame Inhaltsstoffe weder als separater Inhaltsstoff zugesetzt werden noch über
Zubereitungen weiterer Inhaltsstoffe in das beanspruchte Mittel eingebracht wird,
wie zum Beispiel in Mengen von bis zu 0,01 bzw. von bis zu 0,001 Gew.-% bezogen auf
die Gesamtmasse des Mittels.
[0043] Ein bevorzugter Gegenstand ist demnach ein flüssiges Textilwaschmittel wie in dieser
Anmeldung beschrieben, welches keinen antimikrobiellen Wirkstoff aus der Gruppe von
antimikrobiellen Peptiden, Benzylalkohol, formaldehydhaltigen Konservierungsmitteln,
Isothiazolen und deren Derivaten, Phtalimiden, Benzalkoniumchlorid, Benzoesäure, Phenoxyethanol
oder Mischungen von diesen aufweist.
[0044] Es ist zudem erfindungsgemäß bevorzugt, dass das flüssige Textilwaschmittel mindestens
einen weiteren Wirkstoff, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe umfassend Gerüststoffe
(Builder), Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme,
Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Antiredepositionsmittel,
Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren,
Lösungsmittel, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel, hautpflegenden Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel,
weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber enthält.
[0045] Ein erfindungsgemäßes Textilwaschmittel enthält vorzugsweise mindestens einen wasserlöslichen
und/oder wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den wasserlöslichen
organischen Buildersubstanzen gehören Polycarbonsäuren, insbesondere Zitronensäure
und Zuckersäuren, monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren und deren Salze, insbesondere
Glutaminsäure-N,N-diessigsäure (GLDA), Methylglycindiessigsäure (MGDA), Nitrilotriessigsäure
(NTA), Iminodisuccinate wie EthylendiaminN,N'-dibernsteinsäure (EDDS) und Hydroxyiminodisuccinate
(HIDS), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren,
insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis (methylenphosphonsäure),
Lysintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan1,1-diphosphonsäure, polymere
Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch
Oxidation von Polysacchariden zugängliche Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren,
Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer
Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative
mittlere Molekülmasse der Homopolymeren ungesättigter Carbonsäuren liegt im Allgemeinen
zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und
200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis 120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie
Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
mittlere Molekülmasse von 50 000 bis 100 000 auf. Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte
Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit
Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen und Styrol, in denen
der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen
können weiterhin auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere zwei ungesättigte
Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat
oder ein Kohlenhydrat enthalten.
[0046] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen Polyphosphate, vorzugsweise
Natriumtriphosphat, sowie die wasserlöslichen kristallinen und/oder amorphen Alkalisilikat-Builder
in Betracht. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Textilwaschmittel
jedoch phosphatfrei.
[0047] Als wasserunlösliche anorganische Buildermaterialien werden insbesondere kristalline
oder amorphe, wasserdispergierbare Alkalialumosilikate eingesetzt. Unter diesen sind
die kristallinen Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith
A, Zeolith P sowie Zeolith MAP und gegebenenfalls Zeolith X, bevorzugt.
[0048] Als Bleichmittel können alle Stoffe dienen, die durch Oxidation, Reduktion oder Adsorption
Farbstoffe zerstören bzw. aufnehmen und dadurch Materialien entfärben. Dazu gehören
unter anderem hypohalogenithaltige Bleichmittel, Wasserstoffperoxid, Perborat, Percarbonat,
Peroxoessigsäure, Diperoxoazelainsäure, Diperoxododecandisäure und oxidative Enzymsysteme.
[0049] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von Textilfasern abgelösten Schmutz
in der Flotte suspendiert zu halten. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer
Natur geeignet, beispielsweise Stärke, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren
oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide
sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich andere als die obengenannten
Stärkederivate verwenden, zum Beispiel Aldehydstärken. Bevorzugt werden Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische eingesetzt.
[0050] Weiterhin können schmutzablösevermögende Polymere oder auch Soil Release-Polymere,
sog. SRPs, enthalten sein. Als SRPs sind insbesondere Oligoester erhältlich aus vorzugsweise
Terephthalsäure, Isophthalsäure, Sulfoisophthalsäure und/oder deren Methylestern,
aliphatischen Dicarbonsäuren (gesättigten und/oder ungesättigten), beispielsweise
Adipinsäure, und/oder deren Anhydriden, aliphatischen substituierten Dicarbonsäuren,
beispielsweise Nonylbernsteinsäure, Alkylenglykolen (Ethylen-, 1 ,2-Propylen-, 1 ,2-Butylenglykol),
Polyethylenglykolen, Alkylpolyethylenglykolen, Polyethylenglykolbenzoesäureester,
Polyethylenglykolsulfobenzoesäureester sowie gegebenenfalls Alkanolaminen einsetzbar.
Bevorzugt sind Polymere auf Terephthalat-PEG Basis, wie sie beispielsweise unter dem
Handelsnamen Texcare
® kommerziell erhältlich sind. Alternativ sind auch (Co)Polymere auf Basis von Polyethylenimin,
Polyvinylacetat und Polyethylenglykol einsetzbar.
[0051] Geeignete schmutzablösevermögende Polymere sind generell bereits in hinreichendem
Maße aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere können daher alle im Stand der
Technik für diesen Zweck bekannten Polymere eingesetzt werden.
[0052] Um während des Waschens und/oder des Reinigens von gefärbten Textilien die Farbstoffablösung
und/oder die Farbstoffübertragung auf andere Textilien wirksam zu unterdrücken, kann
die erfindungsgemäße Zusammensetzung einen Farbübertragungsinhibitor (Dye Transfer
Inhibitor, DTI) enthalten. Es ist bevorzugt, dass der Farbübertragungsinhibitor ein
Polymer oder Copolymer von cyclischen Aminen wie beispielsweise Vinylpyrrolidon und/oder
Vinylimidazol ist. Geeignete Polymere umfassen Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol
(PVI), Copolymere von Vinylpyrrolidon und Vinylimidazol (PVP/PVI), Polyvinylpyridin-N-oxid,
Poly-N-carboxymethyl-4-vinylpyridiumchlorid sowie Mischungen daraus. Besonders bevorzugt
werden Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyvinylimidazol (PVI) oder Copolymere von Vinylpyrrolidon
und Vinylimidazol (PVP/PVI) als Farbübertragungsinhibitor eingesetzt.
[0053] Als Antiredepositionsmittel kommen insbesondere Polycarboxylate in Betracht. Geeignete
Materialien sind durch die Polymerisation oder Copolymerisation von ungesättigten
Carbonsäuremonomeren, wie beispielsweise Acrylsäure, Maleinsäure (oder -anhydrid),
Fumarsäure, Itaconsäure, Aconitsäure, Mesaconsäure, Citraconsäure und Methylmalonsäure
darstellbar. Besonders bevorzugt sind Acrylatpolymere und Acryl-/Maleinsäure-Copolymere.
[0054] Als optische Aufheller können die Textilwaschmittel beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
beziehungsweise deren Alkalimetallsalze enthalten. Dabei sind Colorwaschmittel jedoch
vorzugsweise frei von optischen Aufhellern. Geeignet sind zum Beispiel Salze der 4,4'-Bis(2-
anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig
aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein,
zum Beispiel die Alkalisalze des 4,4'- Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
optischen Aufheller können verwendet werden.
[0055] Insbesondere beim Einsatz in maschinellen Verfahren kann es von Vorteil sein, Textilwaschmitteln
übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise
Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C
18-C
24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter
Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit
silanierter Kieselsäure oder Bisfettsäurealkylendiamiden. Mit Vorteilen werden auch
Gemische aus verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, zum Beispiel solche aus Silikonen,
Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon-
und/oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren, an eine granulare, in Wasser lösliche
beziehungsweise dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Insbesondere sind dabei Mischungen
aus Paraffinen und Bistearylethylendiamid bevorzugt.
[0056] Zur weiteren Verbesserung der Stabilität der Mittel können zusätzlich zu den hierin
beschriebenen Tensidsystemen Hydrotrope eingesetzt werden. Der Begriff "Hydrotrop",
wie im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet, bezieht sich auf Zusatzstoffe
oder Lösungsmittel, die die Steigerung der Wasserlöslichkeit von schwerlöslichen (hydrophoben)
organischen Verbindungen bewirken. Dabei wird der schwerlöslichen Substanz eine zweite
Komponente (d.h. das Hydrotrop) zugesetzt, die selbst aber kein Lösungsmittel ist.
Derartige Hydrotrope weisen hydrophile und hydrophobe Struktureinheiten auf (wie Tenside)
ohne aber die Tendenz in Wasser Aggregate zu bilden (im Gegensatz zu Tensiden). In
verschiedenen Ausführungsformen haben diese Hydrotrope keine Mizellen-bildende Aktivität
oder die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) ist größer als 10
-4 mol/L, vorzugsweise größer als 10
-3 mol/L und noch bevorzugter 10
-2 mol/L. Die "kritische Mizellbildungskonzentration" ist im Einklang mit dem allgemeinen
Verständnis im Stand der Technik die Konzentration des entsprechenden Stoffs, über
welcher diese anfängt Mizellen zu bilden und jedes weitere Molekül, das dem System
zugesetzt wird, in die Mizellen übergeht. Die eingesetzten Hydrotrope haben typischerweise
ein Molekulargewicht < 10.000 g/mol, vorzugsweise < 2500 g/mol, bevorzugter < 1000
g/mol und am meisten bevorzugt < 500 g/mol. Sie können beispielsweise ausgewählt werden
aus kurzkettigen Mono-, Di-, Tri-, Tetra- oder Penta-Alkylbenzolsulfonaten, insbesondere
C
1-6Alkylbenzolsulfonaten, wobei die Alkylgruppen linear oder verzweigt sein können, einschließlich
aber nicht beschränkt auf Cumolsulfonat, Toluolsulfonat und/oder Xylolsulfonat sowie
Butylglykol, Propylenglykol, 3-Methoxy-3-methyl-1-butanol, 2,2-Dimethyl-4-hydroxymethyl-1,2-dioxolan,
Propylencarbonat, Butyllactat, 2-Isobutyl-2-methyl-1,3-dioxolan-4-methanol oder Mischungen
daraus. Die hydrotropen Verbindungen werden bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis
5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Waschmittel
eingesetzt.
[0057] Das flüssige Mittel enthält bevorzugt Lösemittel. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Hauptlösemittel Wasser. Daneben können dem Mittel nichtwässrige Lösungsmittel
zugesetzt werden. Geeignete nichtwässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige
Alkohole, Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich
mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol,
n-Propanol, i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol,
Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol, Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether,
Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether,
Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethylether,
Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Besonders bevorzugt wird ein
Alkohol, insbesondere Ethanol und/oder Glycerin, eingesetzt.
[0058] Noch ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Reinigung und/oder Pflege
von Textilien umfassend die Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellen einer Waschlösung umfassend ein erfindungsgemäßes Textilwaschmittel,
- b) In Kontakt bringen eines Textils mit der Waschlösung gemäß a).
Ausführungsbeispiele:
[0059] Es wurden die folgende erfindungsgemäße Zusammensetzung (E1) und Vergleichszusammensetzung
(V1) bereitgestellt.
Tabelle 1
|
E1 |
V1 |
Borsäure |
0 |
0 |
Zitronensäure |
2 |
2 |
optischer Aufheller |
0,06 |
0,06 |
Natriumdisulfit (Na2S2O5) |
0,075 |
0 |
Entschäumer |
0,04 |
0,04 |
FAEOS |
9 |
9 |
FAEO (nichtionisches Tensid) |
7 |
7 |
LAS |
7 |
7 |
Seife/Fettsäure |
3 |
3 |
Natronlauge (50 %ig) |
1,9 |
1,9 |
Monoethanolamin |
1,5 |
1,5 |
Propylenglycol |
2,1 |
2,1 |
Komplexierungsmittel |
0,3 |
0,3 |
Ethanol |
1,5 |
1,5 |
Enzymzubereitung |
1 |
1 |
Wasser (entsalzt) |
add 100 |
add 100 |
|
|
|
pH |
8,2-8,6 |
8,2-8,6 |
[0060] Die Vergleichszusammensetzung V1 war transparent und zeigte eine deutliche Gelbfärbung.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung E1 war transparent und zeigte lediglich eine
schwache Gelbfärbung (Figur 1).
1. Flüssiges Textilwaschmittel mit einem pH-Wert in einem Bereich von 7,0 bis 9,5 bei
20 °C enthaltend
0,01 bis 10 Gew.-% Monoethanolamin;
0,001 bis 0,5 Gew.-% Natriumdisulfit;
10 bis 35 Gew.-% mindestens eines Tensids.
2. Mittel nach Anspruch 1, wobei das Mittel weniger als 0,5 Gew.-% Borsäure, bevorzugt
weniger als 0,1 Gew.-% Borsäure, stärker bevorzugt keine Borsäure, aufweist.
3. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel Monoethanolamin in einer
Menge von 0,1 bis 3 Gew.-% aufweist.
4. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel Natriumdisulfit in einer
Menge von 0,04 bis 0,1 Gew.-% aufweist.
5. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel Tensid in einer Gesamtmenge
von 15 bis 30 Gew.-% aufweist.
6. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei dem Tensid um eines
oder mehrere aus der Gruppe von Aniontensiden, nichtionischen Tensiden, amphoteren
bzw. zwitterionischen Tensiden sowie Gemischen derselben handelt.
7. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel einen pH-Wert von 7,8
bis 8,8 bei 20 °C aufweist.
8. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel ein oder mehrere Enzyme
enthält, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Amylasen, Proteasen, Cellulasen,
Mannanasen, Lipasen sowie Gemische derselben.
9. Mittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mittel mindestens einen weiteren
Wirkstoff, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe umfassend Gerüststoffe (Builder), Bleichmittel,
Bleichaktivatoren, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel,
Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren,
Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen
Wirkstoffe, Lösungsmittel, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel,
Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel,
hautpflegenden Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten
sowie UV-Absorber enthält.
10. Verfahren zur Reinigung und/oder Pflege von Textilien umfassend die Verfahrensschritte:
a) Bereitstellen einer Waschlösung umfassend ein Textilwaschmittel gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 9,
b) In Kontakt bringen eines Textils mit der Waschlösung gemäß a).