[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die wenigstens ein Tensid,
sowie wenigstens ein natürliches Material mit geringer Dichte bei gleichzeitig ausreichender
Härte aufweist.
[0002] Die Reinigung insbesondere von harten Oberflächen, wie beispielsweise Böden oder
auch Geschirr, stellt eine besondere Herausforderung dar, und zwar insbesondere dann,
wenn hartnäckiger Schmutz auf diesen Oberflächen vorhanden ist. Reinigungsmittel,
insbesondere Handgeschirrspülmittel, bedürfen zusätzlich zu der Reinigungsleistung
durch tensidische und chemische Komponenten auch einer weiteren Leistungskomponente,
die durch physikalische Wirkung entsteht, nämlich der Abrasivwirkung.
[0003] So beschreibt
WO 2005/010138 A1 eine Zusammensetzung, die beispielsweise ein Pulver von Aprikosenkernen aufweist.
Dieses ist zur Reinigung von harten Oberflächen als auch der menschlichen Haut geeignet.
Unterschiedliche Abrasiva sind auch in
US 4,457,856 A offenbart. Partikel von Schalen von Pistaziennüssen sind in Reinigungsmitteln enthalten,
wie sie in
EP 2 573 157 A1 beschrieben sind. Die gleichen abrasiven Partikel werden auch in
WO 2013/043620 A1 beschrieben. Kunststoffe, harte Wachse oder Keramikteilchen werden beispielsweise
in
WO 2004/035720 A1 als abrasive Teilchen beschrieben.
[0004] Die bisher vorgeschlagenen Lösungen weisen jedoch Nachteile auf. Kunststoffpartikel
werden üblicherweise aus Erdöl hergestellt und sind somit weder nachhaltig noch gut
bioabbaubar. Hieraus entstehender Mikrokunststoff kann sich in der Umwelt anreichern.
Die langfristigen Auswirkungen hierzu sind nicht geklärt. Zudem sind diese Partikel
häufig rund. Je runder die Partikel sind, desto schlechter ist deren Abrasivwirkung.
[0005] Bekannt sind auch bioabbaubare Kunststoffe. Diese sind in der Regel jedoch nur unter
bestimmten Bedingungen, wie einem hohen Druck oder einer hohen Temperatur bioabbaubar.
Diese entsprechen jedoch nicht dem haushaltsüblichen Abwasserweg.
[0006] Die bei dem im Stand der Technik vorgeschlagenen natürlichen Produkte, wie Schalen
oder Kerne von Obst, sind aus Umweltaspekten bevorzugt. Sie weisen jedoch üblicherweise
eine geringe Härte auf, sodass die Reinigungswirkung, die hier zusätzlich erreicht
werden soll, gering ist. Abrasivstoffe wie Bimsstein können hingegen Kratzer auf dem
Geschirr verursachen.
[0007] Die
EP 3 559 191 B1 beschreibt Zusammensetzungen, welche Partikel in einer Hydrogelmatrix verwenden,
um eine gute Reinigungsleistung zu erzielen ohne Kratzer auf dem Geschirr zu verursachen.
Diese speziellen Hydrogelpartikel müssen allerdings in der Zusammensetzung stabilisiert
werden. In der
EP 3 559 191 B1 wird ein Polyacrylat Verdickungsmittel eingesetzt, welches allerdings nicht unter
allen Bedingungen eine zufriedenstellende Stabilisierungswirkung für die Hydrogelpartikel
ermöglicht. Insbesondere ist die Variationsbreite der Zusammensetzung wegen der unzureichenden
kolloidalen Stabilisierung eingeschränkt. So hat sich insbesondere gezeigt, dass die
Zusammensetzung aus dem Stand der Technik bei sauren pH-Werten instabil und trüb wird.
Eine hinreichende kolloidalen Stabilisierung auch außerhalb eines eng begrenzten neutralen
pH-Bereichs ist allerdings erwünscht, um breite Einsatzmöglichkeiten von Konservierungsmitteln
zu ermöglichen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Zusammensetzung,
die eine gute Reinigungsleistung erzielt ohne Kratzer auf dem Geschirr zu verursachen
und Hydrogelpartikel stabilisiert.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Handgeschirrspülmittelzusammensetzung umfassend
wenigstens ein Tensid; und
Partikel aus einem natürlichen Material,
wobei die Partikel in eine Hydrogelmatrix eingebettet sind; und
die Zusammensetzung ein Polysacharid Verdickungsmittel umfasst.
[0010] Geeignete Polysaccharide als Verdicker sind beziehungsweise Heteropolysaccharide
sind die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene
und ihre Salze, Guar, Guaran, Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und
ihre Derivate, zum Beispiel propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker,
wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich
zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten
Ursprungs und Stärkederivate, zum Beispiel Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester
oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose beziehungsweise ihr Natriumsalz, Methyl-,
Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethymethylcellulose
oder Celluloseacetat.
[0011] Ein bevorzugtes Polymer ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan
Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben Bedingungen
mit einem Molekulargewicht von 2 bis 15×10
6 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen
Keltrof® und
Kelzan® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen
Rhodopol® erhältlich ist.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Polymer ist das ebenfalls mikrobielle Heteropolysaccharid
Gellan Gum, das unter aeroben Bedingungen beispielsweise von
Auromonas elodea und vor allem von
Sphingomonas paucimobilis- Stämmen gebildet wird. Gellan Gum kann beispielsweise unter dem Handelsnamen
Kelcogel® in verschiedenen Qualitäten von der Firma
Kelco bezogen werden.
[0013] Die Auswahl des Verdickungsmittels erfolgt immer auch mit der Maßgabe, dass der weitgehend
transparente optische Eindruck erhalten bleiben soll, das heißt Eintrübungen durch
das Verdickungsmittels sind weitgehend zu vermeiden Der Gehalt an Verdickungsmittel
beträgt üblicherweise zwischen 0,01 und 8 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 6
Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 3 Gew.-%, beispielsweise zwischen 0,5
und 1 Gew.-% oder zwischen 2 und 3 Gew.-%. Die Viskosität der erfindungsgemäßen Mittel
wird wesentlich über den Gehalt an Verdickungsmittel eingestellt beziehungsweise gesteuert,
wobei die erforderlichen Mengen von Verdicker zu Verdicker unterschiedlich sein können.
Auch die verwendete Tensidzusammensetzung spielt in der Mengenwahl eine Rolle.
[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben,
wobei das Polysacharid Verdickungsmittel Xanthan-Gum umfasst.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben, wobei
die Zusammensetzung einen pH-Wert von höchstens 6, bevorzugt von höchstens 5.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der pH-Wert vorzugsweise gewählt in
den Grenzen 2,3 bis 6,8, weiter bevorzugt 2,8 bis 6,2, weiter bevorzugt 3,4 bis 5,6,
weiter bevorzugt 3,9 bis 5,1, insbesondere 4,2 bis 4,8.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben, wobei
die Zusammensetzung ein Kaliumsalz umfasst.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben, wobei
das Kaliumsalz in einer Menge von wenigstens 0,05 Gew.-%, bevorzugt von wenigstens
0,1 Gew.-% in der Zusammensetzung enthalten ist.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben, wobei
das Kaliumsalz in einer Menge von wenigstens 0,05 Gew.-% bis 10 Gew-%, bevorzugt von
wenigstens 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% in der Zusammensetzung enthalten ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung beschrieben, wobei
das Kaliumsalz Kaliumacetat ist.
[0021] Überlicherweise werden in Reinigungsmitteln Isothiazolinon-basierte Konservierungsmittel
verwendet. Es gibt jedoch einige potenzielle Nachteile und Bedenken im Zusammenhang
mit Isothiazolinon-basierten Konservierungsmitteln. Isothiazolinone können allergische
Reaktionen auslösen, insbesondere bei empfindlichen Personen. Es wurden Fälle von
Hautreizungen, Ekzemen und allergischen Kontaktdermatitiden im Zusammenhang mit der
Verwendung von Produkten, die Isothiazolinone enthalten, gemeldet. Langfristige Exposition
gegenüber Isothiazolinonen kann möglicherweise zu Sensibilisierung führen, was bedeutet,
dass Menschen im Laufe der Zeit empfindlicher gegenüber diesen Chemikalien werden
können. Dies erhöht das Risiko von allergischen Reaktionen. In dieser Hinsicht geeigneter
ist Natrium Benzoat. Dies erfordert allerdings, dass die Zusammensetzung auf einen
sauren pH-Wert eingestellt wird.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird daher die Zusammensetzung beschrieben,
wobei die Zusammensetzung Natriumbenzoat als Konservierungsmittel umfasst.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ferner die Zusammensetzung beschrieben,
wobei die Zusammensetzung frei ist von Isothiazolinon-basierten Konservierungsmitteln.
[0024] Durch den Einsatz eines natürlichen Materials als Partikel kann die Verwendung von
Kunststoffen vermieden werden. Gleichzeitig wird durch die Hydrogelhülle verhindert,
dass empfindliche Materialien, wie beispielsweise Oberflächen aus Glas, wie sie beispielsweise
in einem Ceranfeld vorkommen, zerkratzt werden. Auch bei der manuellen Reinigung beispielsweise
von Trinkgläsern erfolgt keine Beschädigung des Materials.
[0025] Gleichzeitig weist das erfindungsgemäße Material bevorzugt eine spezifische Dichte
von 1 bis 4, auf. Durch diese gegenüber im Stand der Technik beschriebenen Materialien
geringe Dichte ist eine gute Dispergierung der Materialien in der Zusammensetzung
möglich. Die geringe spezifische Dichte ermöglicht insbesondere bei flüssigen Zusammensetzungen
ein attraktives optisches Erscheinungsbild. Zudem kann das natürliche Material gleichmäßig
verteilt und stabil eingebracht werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass bei einer
beliebigen Dosierung der Zusammensetzung eine ausreichende gleichbleibende Menge an
natürlichem Material, welches den Abrasivstoff vorliegend darstellt, eingesetzt wird.
"Abrasivstoff" und "natürliches Material" werden in der vorliegenden Anmeldung synonym
verwendet.
[0026] Vorzugsweise weisen die Abrasivstoffe eine Teilchengröße im Bereich von 0,1 µm bis
50.000 µm, insbesondere von 0,1 µm bis 40.000 µm, vorzugsweise vom 0,5 µm bis 25.000
µm, insbesondere von 1 µm bis 10.000 µm oder von 10.000 µm oder weniger, vorzugsweise
von 5 µm bis 5.000 µm oder von 10 µm bis 1.000 µm auf. Abrasivstoffe mit einer entsprechenden
Teilchengröße werden vom Verbraucher einerseits optisch wahrgenommen. Gerade bei Handgeschirrspülmitteln
ist dies von Verbrauchern von Interesse. Diese Teilchengröße ist jedoch auch besonders
geeignet hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Größere Teilchen würden bei Druck
zerbrechen. Zudem können diese nicht unter die Ränder von Schmutz gelangen, und diesen
so von den Oberflächen ablösen.
[0027] Natürliche Materialien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche Materialien,
die auf natürlich vorkommenden Rohstoffen basieren. Natürlich vorkommende Rohstoffe
sind dabei solche, die natürlichen Ursprungs sind, also in der Natur ursprünglich
vorkommen. Die natürlichen Materialien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind dabei
nachhaltig und vergrößern nicht den ökologischen Fußabdruck. Dabei wird unter dem
ökologischem Fußabdruck die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, den
Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Dies schließt
Flächen ein, die zur Produktion von Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von
Energie benötigt werden, aber auch zur Entsorgung von Müll. Eine physikalische Nachbereitung
ist erfindungsgemäß nicht ausgeschlossen. Bevorzugt ist das natürliche Material, ein
anorganisches Material, welches insbesondere biologisch neutral und frei von Schwermetallen
ist, beziehungsweise diese Schwermetalle nicht mobilisierbar sind.
[0028] Vorzugsweise ist das natürliche Material ein geblähtes Mineral oder ein geblähtes
Glas eines natürlichen Ursprungs. Natürlichen Ursprungs bedeutet dabei, dass das Mineral
beziehungsweise Glas an sich in der Natur ursprünglich vorkommen kann. Dieses wird
im Anschluss daran gebläht, wodurch das Material mit der entsprechenden Dichte und
Mohshärte erhalten wird. Besonders bevorzugt ist das natürliche Material ein geblähtes
vulkanisches Glas. Insbesondere ist das vulkanische Glas Obsidian, welches in geblähter
Form als Perlit bezeichnet wird. Perlit enthält üblicherweise einen Restanteil von
Wasser von etwa 2 % und weist eine Wärmeleitfähigkeit λ von 0,040 bis 0,070 W/mK auf.
Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit wird Perlit üblicherweise als Baumaterial
zur Wärmedämmung ebenso wie als Brandschutzmittel eingesetzt.
[0029] Das natürliche Material weist vorzugsweise keine runde Form auf. Bestimmt man einen
Partikelformfaktor, der das Seitenverhältnis von Partikeln zueinander definiert, so
würde ein Wert von 1 für eine perfekte runde Form und ein Wert von 0 für eine Linearform
stehen. Erfindungsgemäß weist der Abrasivstoff vorzugsweise einen Partikelformfaktor
von 0,1 bis 0,97, insbesondere von 0,15 bis 0,9, insbesondere von 0,20 bis 0,80, vorzugsweise
von 0,3 bis 0,70 oder bis 0,60 auf, insbesondere Werte von 0,30 oder 0,40 bis 0,50
sind bevorzugt. Partikel mit einem Partikelformfaktor von 1 würden kaum abrasive Wirkung
aufweisen. Eine vollständige lineare Form würde hingegen nicht stabil sein, da entsprechende
Stäbchen beim ausüben von Druck zerstört werden könnten.
[0030] Die Zusammensetzung weist das wenigstens eine natürliche Material in einem Anteil
von 0,02 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbesondere von 0,05 Gew.-% bis 30 Gew.-% oder bis
35 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-% oder bis 15 Gew.-%, besonders
bevorzugt von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-% auf. Dabei kann die Zusammensetzung ein natürliches
Material oder Mischungen unterschiedlicher natürlicher Materialien aufweisen. Bevorzugt
weist sie ein natürliches Material als Abrasivstoff auf.
[0031] Der Anteil des natürlichen Materials in der Zusammensetzung ist dabei Abhängig davon,
um was es sich bei der Zusammensetzung handelt. Die Zusammensetzung kann ein Wasch-
oder Reinigungsmittel für harte Oberflächen oder menschlicher Haut sein. Insbesondere
ist sie ein Wasch- oder Reinigungsmittel für harte Oberflächen, bevorzugt ein Wasch-
oder Reinigungsmittel zur manuellen Reinigung von harten Oberflächen, insbesondere
ein Reinigungsmittel zur manuellen Reinigung von Geschirr, als ein Handgeschirrspülmittel.
In diesem Fall beträgt der Anteil an Abrasivstoff vorzugsweise 0,03 Gew.-% bis 10
Gew.-%. Es ist jedoch auch möglich, dass die Zusammensetzung ein Reinigungsmittel
für harte Oberflächen wie beispielsweise eine Scheuermilch ist. In diesem Fall beträgt
der Anteil an Abrasivstoffen vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbesondere 15
Gew.-% bis 30 Gew.-%.
[0032] In einer besonderen Ausführungsform umfasst der wenigstens eine Abrasivstoff Bimsstein,
welcher auch als Bims bezeichnet wird. Bims oder Bimsstein ist ein poröses glasiges
Vulkangestein, dessen Dichte aufgrund der zahlreichen Poren, die einen wesentlichen
Teil des Volumens ausmachen, kleiner ist als die von Wasser, was bedeutet, dass Bims
in Wasser schwimmt. Bevorzugt bestehen die Partikel aus Bimsstein.
[0033] In einer weiteren ganz besonderen Ausführungsform umfassen die Partikel ein Citrat-Salz,
wie Natrium-Citrat oder Kalium-Citrat. Bevorzugt besteht der wenigstens eine Abrasivstoff
aus dem Citrat-Salz. Die Citratpartikel erlauben eine gute Einbettung in die Hydrogelhülle
und es wird verhindert, dass empfindliche Materialien, wie beispielsweise Oberflächen
aus Glas, wie sie beispielsweise in einem Ceranfeld vorkommen, zerkratzt werden. Auch
bei der manuellen Reinigung beispielsweise von Trinkgläsern erfolgt bei Verwendung
von Citratpartikeln keine Beschädigung des Materials.
[0034] Es wurde festgestellt, dass Bimsstein sehr gute Abrasiveigenschaften aufweist und
als Naturstoff eine hohe Umweltverträglichkeit aufweist. Ferner dient Bimsstein durch
seine hohe Porosität als ausgezeichneter Träger für Duftstoffe und Farbstoffe.
[0035] Die Partikel mit der Hydrogelmatrix werden auch als "beads" bezeichnet, wobei das
Hydrogel eine Matrix für die Abrasivstoffpartikel bildet. Dadurch, dass das die Abrasivstoffe
in Hydrogelpartikeln eingebettet vorliegen, können die Abrasivstoffpartikel gut dispergiert
werden. Es findet bei mechanischer Einwirkung, z.B. Reibung beim Wischen bei Verwendung
als Reinigungsmittel, ein Auf
[0036] Bevorzugt umfasst die Hydrogelmartrix der Partikel, in die die Abrasivstoffpartikel
eingelagert sind, Carrageenan und/oder Agar. Weiter bevorzugt umfasst die Martrix
Carrageenan und/oder Agar in einer Menge von >80 Gew.-% bezogen auf die Masse der
Beads, also der Partikel einschließlich der Hülle.
[0037] Dabei umfasst die Zusammensetzung das Polyacrylsäurepolymer in einer Menge von 0,1
Gew.-% bis 4 Gew.-%, und bevorzugt 1 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, und weiter bevorzugt 1,5
Gew.-% bis 2,5 Gew.-%,
[0038] In einer besonderen Ausführungsform weist der wenigstens eine Abrasivstoff ein vulkanisches
Glas, insbesondere Bimsstein, auf bzw. besteht hieraus. Es wurde festgestellt, dass
Bimsstein sehr gute Abrasiveigenschaften und als Naturstoff eine hohe Umweltverträglichkeit
aufweist. Ferner dient Bimsstein durch seine hohe Porosität als Träger für Duftstoffe
und Farbstoffe. Allerdings schwimmt Bimsstein wegen seiner hohen Porosität und geringen
Dichte in wässrigen Lösungen nachteiligerweise an der Oberfläche, was insbesondere
der Verwendung als Reinigungsmittel entgegensteht.
[0039] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist das wenigstens eine Tensid in einem Anteil
von 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
von 10 Gew.-% bis 25 Gew.-% auf. Gemeint ist somit der Gesamttensidgehalt. Wenigstens
ein Tensid im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die Zusammensetzung
ein Tensid oder Mischungen mehrerer unterschiedlicher Tenside, wie beispielsweise
anionischer Tenside (Aniontensid) und nichtionischer Tenside und amphoterer Tenside
aufweisen kann. Besonders bevorzugt weist die Zusammensetzung ein Aniontensid und
ein nichtionisches Tensid und ein amphoteres Tensid auf, insbesondere wenigstens ein
Aniontensid, wenigstens ein nichtionisches Tensid und wenigstens ein amphoteres Tensid.
[0040] Anionische Tenside gemäß der Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fettalkoholsulfate,
Fettalkoholethersulfate, Dialkylethersulfate, Monoglyceridsulfate und aliphatische
Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Ethersulfonate, n-Alkylethersulfonate,
Estersulfonate und Ligninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendbar sind Alkylbenzolsulfonate, Fettsäurecyanamide, Sulfobernsteinsäureester,
Fettsäureisethionate, Acylaminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate,
Ethercarbonsäuren und Alkyl(ether)phosphate.
[0041] Die Alkylethersulfate, Alkyl- und/oder Arylsulfonate und/oder Alkylsulfate sowie
die weiteren anionische Tenside werden üblicherweise als Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
und/oder Mono-, Dibeziehungsweise Trialkanolammoniumsalz und/oder aber auch in Form
ihrer mit dem entsprechenden Afkalimetallhydroxid, Erdalkalimetallhydroxid und/oder
Mono-, Di- beziehungsweise Trialkanolamin
in situ zu neutralisierenden korrespondierenden Säure eingesetzt. Bevorzugt sind hierbei
als Alkalimetalle Kalium und insbesondere Natrium, als Erdalkalimetalle Calcium und
insbesondere Magnesium, sowie als Alkanolamine Mono-, Di- oder Triethanolamin. Besonders
bevorzugt sind die Natriumsalze.
[0042] Alkylethersulfate (Fettalkoholethersulfate,
INCI Alkyl Ether Sulfates) sind Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen.
Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte
von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung
bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen, das heißt mit aliphatischen geradkettigen
oder ein oder mehrfach verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder
ein oder mehrfach ungesättigten, vorzugsweise geradkettigen, acyclischen, gesättigten,
Alkoholen mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, insbesondere 10 bis 16 und besonders
bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen. In der Regel entsteht aus
n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein
komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade
(n = 1 bis 30, vorzugsweise 0,30 bis 20, insbesondere 0,30 bis 10, besonders bevorzugt
0,30 bis 5). Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz von
Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches aus Ethylenoxid und Propylenoxid.
Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind niederethoxylierte
Fettalkohole mit 0,30 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 0,30 bis 2 EO,
beispielsweise 0,50 EO, 1,0 EO, 1,3 EO und/oder 2,0 EO wie Na-C
12-14-Fettalkohol+0,5EO-sulfat, Na-C
12-44-Fettalkohol+1,3EO-sulfat, Na-C
12-14-Fettalkohol+2,0EO-sulfat und/oder Mg-C
11-14-Fettalkohol+1,0EO-sulfat.
[0043] Das erfindungsgemäße Mittel kann ein oder mehrere Alkylethersulfate in einer Menge
von üblicherweise 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, insbesondere mehr
als 6 bis 26 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 20 Gew.-%, äußerst bevorzugt 10 bis
16 Gew.-% enthalten.
[0044] Die Alkylsulfonate
(INCI Sulfonic Acids) weisen üblicherweise einen aliphatischen gerad-kettigen oder ein-
oder mehrfach verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder ein- oder
mehrfach ungesättigten, vorzugsweise verzweigten, acyclischen, gesättigten, Alkylrest
mit 6 bis 22, vorzugsweise 9 bis 20, insbesondere 11 bis 18 und besonders bevorzugt
13 bis 17 Kohlenstoffatomen auf.
[0045] Geeignete Alkylsulfonate sind dementsprechend die gesättigten Alkansulfonate, die
ungesättigten Olefinsulfonate und die - sich formal von den auch den Alkylethersulfaten
zugrundeliegenden alkoxylierten Alkoholen ableitenden - Ethersulfonate, bei denen
man endständige Ethersulfonate (n-Ethersulfonate) mit an die Polyether-Kette gebundener
Sulfonat-Funktion und innenständige Ethersulfonate (i-Ethersulfonate) mit dem Alkylrest
verknüpfter Sulfonat-Funktion.
[0046] Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Alkansulfonate, insbesondere Alkansulfonate mit
einem verzweigten, vorzugsweise sekundären, Alkylrest, beispielsweise das sekundäre
Alkansulfonat sek. Na-C
13-17-Alkansulfonat
(INCI Sodium C
14-17 Alkyl Sec Sulfonate).
[0047] Bevorzugt eingesetzte Arylsulfonate sind Alkylbenzolsulfonate, wobei die Alkylreste
verzweigte und unverzweigte Ketten mit C
1-C
20, bevorzugt C
2-C
18, besonders bevorzugt C
6-C
16 und am meisten bevorzugt C
8-C
12 darstellen. Besonders bevorzugte Beispiele sind hierbei LAS und/oder Cumolsulfonat.
[0048] Das erfindungsgemäße Mittel kann ein oder mehrere Alkyl- und/oder Arylsulfonate in
einer Menge von üblicherweise 0,1 bis weniger als 40 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
30 Gew.-%, insbesondere 1 bis weniger als 14 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 10
Gew.-%, äußerst bevorzugt 4 bis 8 Gew.-% enthalten.
[0049] In der vorliegenden Erfindung können auch Alkylsulfate wie zum Beispiel Fettalkoholsulfate
eingesetzt werden. Geeignete Alkylsulfate sind Sulfate gesättigter und ungesättigter
Fettalkohole mit C
6-C
22, bevorzugt C
10-C
18 und besonders bevorzugt von C
11-C
16. Besonders geeignete Alkylsulfate sind solche mit nativem C-Schnitt C
12-14-16 und/oder petrochemischem C-Schnitt C
12-13, C
14-C
15 im Bereich von 0 bis 15 %, bevorzugt 0-10%, besonders bevorzugt 0 bis 8 %.
[0050] Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich ein oder mehrere weitere anionische Tenside
enthalten, üblicherweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1 Gew.-%.
[0051] Geeignete weitere anionische Tenside sind insbesondere aliphatische Sulfate wie Monoglyceridsulfate
sowie Estersulfonate (Sulfofettsäureester), Ligninsulfonate, Fettsäurecyanamide, anionische
Sulfobernsteinsäuretenside, Fettsäureisethionate, Acylaminoalkansul-fonate (Fettsäuretauride),
Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Alkyl(ether)phosphate.
[0052] Geeignete weitere anionische Tenside sind auch anionische Gemini-Tenside mit einer
Diphenyloxid-Grundstruktur, 2 Sulfonatgruppen und einem Alkylrest an einem oder beiden
Benzolringen gemäß der Formel
-O
3S(C
6H
3R)O(C
6H
3R')SO
3-, in der R für einen Alkylrest mit beispielsweise 6, 10, 12 oder 16 Kohlenstoffatomen
und R' für R oder H steht (Dowfax
® Dry Hydrotrope Powder mit C
16-Alkylrest(en);
INCI Sodium Hexyldiphenyl Ether Sulfonate, Disodium Decyl Phenyl Ether Disulfonate, Disodium
Lauryl Phenyl Ether Disulfonate, Disodium Cetyl Phenyl Ether Disulfonate) und fluorierte
anionische Tenside, insbesondere perfluorierte Alkylsulfonate wie Ammonium-C
9/10-Perfluoroalkylsulfonat (Fluorad
® FC 120) und Perfluoroctansulfonsäure-KaliumSalz (Fluorad
® FC 95).
[0054] Bei den Salzen handelt es sich bevorzugt um Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze sowie
Mono-, Dibeziehungsweise Trialkanolammoniumsalze, beispielsweise Mono-, Di- beziehungsweise
Triethanolammoniumsalze, insbesondere um Lithium-, Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze,
besonders bevorzugt Natrium- oder Ammoniumsalze, äußerst bevorzugt Natriumsalze.
[0055] In den Sulfosuccinaten ist eine beziehungsweise sind beide Carboxylgruppen der Sulfobernsteinsäure
vorzugsweise mit einem beziehungsweise zwei gleichen oder verschiedenen unverzweigten
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, acyclischen oder cyclischen, optional
alkoxylierten Alkoholen mit 4 bis 22, vorzugsweise 6 bis 20, insbesondere 8 bis 18,
besonders bevorzugt 10 bis 16, äußerst bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen verestert.
Besonders bevorzugt sind die Ester unverzweigter und/oder gesättigter und/oder acyclischer
und/- oder alkoxylierter Alkohole, insbesondere unverzweigter, gesättigter Fettalkohole
und/-oder unverzweigter, gesättigter, mit Ethylen- und/oder Propylenoxid, vorzugsweise
Ethylenoxid, alkoxylierter Fettalkohole mit einem Alkoxylierungsgrad von 1 bis 20,
vorzugsweise 1 bis 15, insbesondere 1 bis 10, besonders bevorzugt 1 bis 6, äußerst
bevorzugt 1 bis 4. Die Monoester werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung gegenüber
den Diestern bevorzugt. Ein besonders bevorzugtes Sulfosuccinat ist Sulfobernsteinsäurelaurylpolyglykolester-di-Natrium-Salz
(Lauryl-EOsulfosuccinat, Di-Na-Salz; INCI Disodium Laureth Sulfosuccinate), das beispielsweise
als
Tego® Sulfosuccinat F 30 (Goldschmidt) mit einem Sulfosuccinatgehalt von 30 Gew.-% kommerziell erhältlich ist.
[0056] In den Sulfosuccinamaten beziehungsweise Sulfosuccinamiden bildet eine beziehungsweise
bilden beide Carboxyl-gruppen der Sulfobernsteinsäure vorzugsweise mit einem primären
oder sekundären Amin, das einen oder zwei gleiche oder verschiedene, unverzweigte
oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, acyclische oder cyclische, optional
alkoxylierte Alkylreste mit 4 bis 22, vorzugsweise 6 bis 20, insbesondere 8 bis 18,
besonders bevorzugt 10 bis 16, äußerst bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen trägt,
ein Carbonsäureamid. Besonders bevorzugt sind unverzweigte und/oder gesättigte und/oder
acyclische Alkylreste, insbesondere unverzweigte, gesättigte Fettalkylreste.
[0057] Weiterhin geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Sulfosuccinate
und Sulfosuccinamate, die im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Ammonium Dinonyl Sulfosuccinate, Ammonium Lauryl Sulfosuccinate,
Diammonium Dimethicone Copolyol Sulfosuccinate, Diammonium Lauramido-MEA Sulfosuccinate,
Diammonium Lauryl Sulfosuccinate, Diammonium Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Diamyl
Sodium Sulfosuccinate, Dicapryl Sodium Sulfosuccinate, Dicyclohexyl Sodium Sulfosuccinate,
Diheptyl Sodium Sulfosuccinate, Dihexyl Sodium Sulfosuccinate, Diisobutyl Sodium Sulfosuccinate,
Dioctyl Sodium Sulfosuccinate, Disodium Cetearyl Sulfosuccinate, Disodium Cocamido
MEA-Sulfosuccinate, Disodium Cocamido MIPA-Sulfosuccinate, Disodium Cocamido PEG-3
Sulfosuccinate, Disodium Coco-Glucoside Sulfosuccinate, Disodium Cocoyl Butyl Gluceth-10
Sulfosuccinate, Disodium C12-15 Pareth Sulfosuccinate, Disodium Deceth-5 Sulfosuccinate,
Disodium Deceth-6 Sulfosuccinate, Disodium Dihydroxyethyl Sulfosuccinylundecylenate,
Disodium Dimethicone Copolyol Sulfosuccinate, Disodium Hydrogenated Cottonseed Glyceride
Sulfosuccinate, Disodium Isodecyl Sulfosuccinate, Disodium Isostearamido MEA-Sulfosuccinate,
Disodium Isostearamido MIPA-Sulfosuccinate, Disodium Isostearyl Sulfosuccinate, Disodium
Laneth-5 Sulfosuccinate, Disodium Lauramido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Lauramido
PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Lauramido PEG-5 Sulfosuccinate, Disodium Lau-reth-6
Sulfosuccinate, Disodium Laureth-9 Sulfosuccinate, Disodium Laureth-12 Sulfosuccinate,
Disodium Lauryl Sulfosuccinate, Disodium Myristamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium
Nonoxynol-10 Sulfosuccinate, Disodium Oleamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Oleamido
MIPA-Sulfosuccinate, Disodium Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Oleth-3 Sulfosuccinate,
Disodium Oleyl Sulfosuccinate, Disodium Palmitamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium
Palmitoleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium PEG-4 Cocoamido MIPA-Sulfosuccinate,
Disodium PEG-5 Laurylcitrate Sulfosuccinate, Disodium PEG-8 Palm Glycerides Sulfosuccinate,
Disodium Ricinoleamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Sitostereth-14 Sulfosuccinate,
Disodium Stearamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Stearyl Sulfosuccinamate, Disodium
Stearyl Sulfosuccinate, Disodium Tallamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Tallowamido
MEA-Sulfosuccinate, Disodium Tallow Sulfosuccinamate, Disodium Tridecylsulfosuccinate,
Disodium Undecylenamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Undecylenamido PEG-2 Sulfosuccinate,
Disodium Wheat Germamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Wheat Germamido PEG-2 Sulfosuccinate,
Di-TEA-Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Ditridecyl Sodium Sulfosuccinate, Sodium Bisglycol
Ricinosulfosuccinate, Sodium/MEA Laureth-2 Sulfosuccinate und Tetrasodium Dicarboxyethyl
Stearyl Sulfosuccinamate. Noch ein weiteres geeignetes Sulfosuccinamat ist Dinatrium-C
16-18-alkoxypropylensulfosuccinamat.
[0058] Bevorzugte anionische Sulfobernsteinsäuretenside sind Imidosuccinat, Mono-Na-sulfobernsteinsäure-diisobutylester
(Monawet
® MB 45), Mono-Na-sulfobernsteinsäure-di-octylester (Monawet
® MO-84 R2W, Rewopol
® SB DO 75), Mono-Na-sulfobernsteinsäure-di-tridecylester (Monawet
® MT 70), Fettalkoholpolyglykolsulfosuccinat-Na-NH
4-Salz (Sulfo-succinat S-2), Di-Na-sulfobernsteinsäure-mono-C
12/14-3EO-ester (Texapon
® SB-3), Natriumsulfobernsteinsäurediisooctylester (Texin
® DOS 75) und Di-Na-Sulfobernsteinsäure-mono-C
12/18-ester (Texin
® 128-P), insbesondere Mono-Na-sulfobernsteinsäure-dioctylester.
[0059] In einer besonderen Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel als anionische
Sulfobernsteinsäuretenside ein oder mehrere Sulfosuccinate, Sulfosuccinamate und/oder
Sulfosuccinamide, vorzugsweise Sulfosuccinate und/oder Sulfosuccinamate, insbesondere
Sulfosuccinate, in einer Menge von üblicherweise 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1 Gew.-%.
[0060] Zu den Amphotensiden (amphoteren Tensiden, zwitterionischen Tensiden), die erfindungsgemäß
eingesetzt werden können, zählen Betaine, Alkylamidoalkylamine, alkylsubstituierte
Aminosäuren, acylierte Aminosäuren beziehungsweise Biotenside, von denen die Betaine
im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre bevorzugt werden.
[0061] Das erfindungsgemäße Mittel kann ein oder mehrere Amphotenside in einer Menge von
üblicherweise 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 2 bis
12 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt 4 bis 8 Gew.-% enthalten.
[0062] Geeignete Betaine sind die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbetaine,
die Sulfobetaine
(INCI Sultaines) sowie die Phosphobetaine und genügen vorzugsweise Formel I,
R
1-[CO-X-(CH
2)
n]
x-N
+(R
2)(R
3)-(CH
2)
m-[CH(OH)-CH
2]
y-Y
- (I)
- in der R1
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
- X
- NH, NR4 mit dem C1-4-Alkylrest R4, O oder S,
- n
- eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
- x
- 0 oder 1, vorzugsweise 1,
- R2, R3
- unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, gegebenenfalls hydroxysubstituiert wie zum Beispiel ein Hydroxyethylrest,
insbesondere aber ein Methylrest,
- m
- eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3,
- y
- 0 oder 1 und
- Y
- COO, SO3, OPO(OR5)O oder P(O)(OR5)O, wobei R5 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest
ist. Die Alkyl- und Alkylamidobetaine, Betaine der Formel (I) mit einer Carboxylatgruppe
(Y
- = COO
-), heißen auch Carbobetaine.
[0063] Bevorzugte Amphotenside sind die Alkylbetaine der Formel (la), die Alkylamidobetaine
der Formel (Ib), die Sulfobetaine der Formel (Ic) und die Amidosulfobetaine der Formel
(Id),
R
1-N
+(CH
3)
2-CH
2COO
- (Ia)
R
1-CO-NH-(CH
2)
3-N
+(CH
3)
2-CH
2COO
- (Ib)
R
1+N
+(CH
3)
2-CH
2CH(OH)CH
2SO
3- (Ic)
R
1CO-NH-(CH
2)
3-N
+(CH
3)
2-CH
2CH(OH)CH
2SO
3- (Id)
in denen R
1 die gleiche Bedeutung wie in Formel (I) hat.
[0064] Besonders bevorzugte Amphotenside sind die Carbobetaine, insbesondere die Carbobetaine
der Formel (la) und (Ib), äußerst bevorzugt die Alkylamidobetaine der Formel (Ib).
[0065] Beispiele geeigneter Betaine und Sulfobetaine sind die folgenden gemäß
INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropyl Betaine, Apricotamidopropyl Betaine, Avocadamidopropyl
Betaine, Babassuamidopropyl Betaine, Behenamidopropyl Betaine, Behenyl Betaine, Betaine,
Canolamidopropyl Betaine, Capryl/Capramidopropyl Betaine, Carnitine, Cetyl Betaine,
Cocamidoethyl Betaine, Cocamidopropyl Betaine, Cocamidopropyl Hydroxysultaine, Coco-Betaine,
Coco-Hydroxysultaine, Coco/Oleamidopropyl Betaine, Coco-Sultaine, Decyl Betaine, Dihydroxyethyl
Oleyl Glycinate, Dihydroxyethyl Soy Glycinate, Di-hydroxyethyl Stearyl Glycinate,
Dihydroxyethyl Tallow Glycinate, Dimethicone Propyl PG-Betaine, Erucamidopropyl Hydroxysultaine,
Hydrogenated Tallow Betaine, Isostearamidopropyl Betaine, Lauramidopropyl Betaine,
Lauryl Betaine, Lauryl Hydroxysultaine, Lauryl Sultaine, Milkamidopropyl Betaine,
Minkamidopropyl Betaine, Myristamidopropyl Betaine, Myristyl Betaine, Oleamidopropyl
Betaine, Oleamidopropyl Hydroxysultaine, Oleyl Betaine, Olivamidopropyl Betaine, Palmamidopropyl
Betaine, Palmitamidopropyl Be-taine, Palmitoyl Carnitine, Palm Kernelamidopropyl Betaine,
Polytetrafluoroethylene Acetoxypropyl Betaine, Ricinoleamidopropyl Betaine, Sesamidopropyl
Betaine, Soyamidopropyl Betaine, Stearamidopropyl Betaine, Stearyl Betaine, Tallowamidopropyl
Betaine, Tallowamidopropyl Hydroxysultaine, Tallow Betaine, Tallow Dihydroxyethyl
Betaine, Undecylenamidopropyl Betaine und Wheat Germamidopropyl Betaine. Ein bevorzugtes
Betain ist beispielsweise Cocamidopropyl Betaine (Cocoamidopropylbetain).
[0066] Die Alkylamidoalkylamine
(INCI Alkylamido Alkylamines) sind Amphotenside der Formel (III),
R
9-CO-NR
10-(CH
2)
i-N(R
11)-(CH
2CH
2O)
j-(CH
2)
k-[CH(OH)]
l-CH
2-Z-OM (III)
- in der R9
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
- R10
- ein Wasserstoffatom H oder ein C14-Alkylrest, vorzugsweise H,
- i
- eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
- R11
- ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s.u.),
- j
- eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
- k
- eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1,
- l
- 0 oder 1, wobei k = 1 ist, wenn I = 1 ist,
- Z
- CO, SO2, OPO(OR12) oder P(O)(OR12), wobei R12 ein C1-4-Alkylrest oder M (s.u.) ist, und
- M
- ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin,
zum Beispiel protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
[0067] Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln IIIa bis IIId,
R
9-CO-NH-(CH
2)
2-N(R
11)-CH
2CH
2O-CH
2-COOM (IIIa)
R
9-CO-NH-(CH
2)
2-N(R
11)-CH
2CH
2O-CH
2CH
2-COOM (IIIb)
R
9-CO-NH-(CH
2)
2-N(R
11)-CH
2CH
2O-CH
2CH(OH)CH
2-SO
3M (IIIc)
R
9-CO-NH-(CH
2)
2-N(R
11)-CH
2CH
2O-CH
2CH(OH)CH
2-OPO
3HM (IIId)
in denen R
9, R
11 und M die gleiche Bedeutung wie in Formel (III) haben.
[0068] Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die Folgenden gemäß
INCI benannten Verbindungen: Cocoamphodipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate,
DEA-Cocoamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium Caproamphodipropionate,
Disodium Capryloamphodiacetate, Disodium Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarboxyethylhydroxypropylsulfonate,
Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Isostearoamphodiacetate,
Disodium Isostearoamphodipropionate, Disodium Laureth-5 Carboxyamphodiacetate, Disodium
Lauroamphodiacetate, Disodium Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate,
Disodium PPG-2-Isodeceth-7-Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodium
Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipropionic Acid,
Quaternium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium Caproamphohydroxypropylsulfonate,
Sodium Caproamphopropionate, Sodium Capryloamphoacetate, Sodium Capryloamphohydroxypropylsulfonate,
Sodium Capryioamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium Cocoamphohydroxypropylsulfonate,
Sodium Cocoamphopropionate, Sodium Cornamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate,
Sodium Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium Lauroamphohydroxypropylsulfonate,
Sodium Lauroampho PG-Acetate Phosphate, Sodium Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate,
Sodium Oleoamphoacetate, Sodium Oleoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Oleoamphopropionate,
Sodium Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Stearoamphohydroxypropylsulfonate,
Sodium Stearoamphopropionate, Sodium Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate,
Sodium Undecylenoamphoacetate, Sodium Undecylenoamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate
und Trisodium Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate.
[0069] Erfindungsgemäß bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren
(INCI Alkyl-Substituted Amino Acids) sind monoalkylsubstituierte Aminosäuren gemäß Formel
(IV),
R
13-NH-CH(R
14)-(CH
2)
u-COOM' (IV)
- in der R13
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
- R14
- ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
- u
- eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1, insbesondere 1, und
- M'
- ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin,
zum Beispiel protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist,
alkylsubstituierte Iminosäuren gemäß Formel (V),
R
15-N-[(CH
2)
v-COOM"]
2 (V)
- in der R15
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl-rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
- v
- eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und
- M"
- ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin,
zum Beispiel protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M" in den beiden Carboxygruppen
die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, zum Beispiel Wasserstoff
und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,
und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäß Formel (VI),
R
16-N(R
17)-CH(R
18)-COOM‴ (VI)
- in der R16
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
- R17
- ein Wasserstoffatom oder ein C1-4-Alkylrest, gegebenenfalls hydroxy- oder aminsubstituiert, zum Beispiel ein Methyl-,
Ethyl-, Hydroxyethyl- oder Aminpropylrest,
- R18
- den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H2NCH(R18)COOH, und
- M"'
- ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin,
zum Beispiel protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
[0070] Besonders bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die Aminopropionate gemäß
Formel (IVa),
R
13-NH-CH
2CH
2COOM' (IVa)
in der R
13 und M' die gleiche Bedeutung wie in Formel (IV) haben.
[0071] Beispielhafte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die folgenden gemäß
INCI benannten Verbindungen: Aminopropyl Laurylglutamine, Cocaminobutyric Acid, Cocaminopropionic
Acid, DEA-Lauraminopropionate, Disodium Cocaminopropyl Iminodiacetate, Disodium Dicarboxyethyl
Cocopropylenediamine, Disodium Lauriminodipropionate, Disodium Steariminodipropionate,
Disodium Tallowiminodipropionate, Lauraminopropionic Acid, Lauryl Aminopropylglycine,
Lauryl Diethylenediaminoglycine, Myristaminopropionic Acid, Sodium C12-15 Alkoxypropyl
Iminodipropionate, Sodium Cocaminopropionate, Sodium Lauraminopropionate, Sodium Lauriminodipropionate,
Sodium Lauroyl Methylaminopropionate, TEA-Lauraminopropionate und TEA-Myristaminopropionate.
[0072] Acylierte Aminosäuren sind Aminosäuren, insbesondere die 20 natürlichen α-Aminosäuren,
die am Aminostickstoffatom den Acylrest R
19CO einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure R
19COOH tragen, wobei R
19 ein gesättigter oder ungesättigter C
6-22-Alkylrest, vorzugsweise C
8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C
10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C
12-14-Alkylrest ist. Die acylierten Aminosäuren können auch als Alkalimetallsalz, Erdalkalimetallsalz
oder Alkanolammoniumsalz, zum Beispiel Mono-, Di- oder Triethanolammoniumsalz, eingesetzt
werden. Beispielhafte acylierte Aminosäuren sind die gemäß
INCI unter Amino Acids zusammengefaßten Acylderivate, zum Beispiel Sodium Cocoyl Glutamate,
Lauroyl Glutamic Acid, Capryloyl Glycine oder Myristoyl Methylalanine.
[0073] Besonders bevorzugte Amphotenside sind Biotenside. Biotenside sind Tensidmoleküle,
die auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, beispielsweise aus Pflanzenöl- und Zuckersubstraten,
hergestellt werden können.
[0074] Bevorzugte Biotenside sind Glycolipide, welche beispielsweise unter dem Handelnamen
Sophoclean
® (Firma Givandan) oder Rewoferm
®SL 446 (Firma Evonik) kommerziell erhältlich sind. Vorzugsweise umfasst das Glycolipid
ein Rhamnolipid und/oder ein Sophorolipid. Bevorzugt sind weiterhin Cellobioselipide,
Mannosylerythritollipide und Trehaloselipide.
[0075] Glycolipide haben nicht nur eine reinigende tensidische Wirkung sondern weisen auch
eine konservierende Wirkung auf, wie in
WO 2013/037977 A1 beschrieben. Zudem basieren sie auf nachwachsenden Rohstoffen. Biotenside und insbesondere
Glycolipide sind daher besonders bevorzugte Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung.
[0076] Weist die Zusammensetzung eine Mischung unterschiedlicher Tenside auf, wobei eines
der in dieser Tensidmischung enthaltenen Tenside ein Biotensid ist, so beträgt der
Anteil an Biotensid und insbesondere Glycolipid in dieser Tensidmischung 20 Gew.-%
bis 95 Gew.-%, insbesondere 35 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt 45 Gew.-% bis 70 Gew.-%.
[0077] Es ist besonders vorteilhaft, eine Kombination aus Aniontensid und Amphotensid, insbesondere
einem Biotensid, einzusetzen. Diese Kombination bewirkt einerseits eine besonders
gute Reinigungswirkung und kann zudem andererseits in Verbindung mit dem vorzugsweise
eingesetzten Verdickungsmittel einen Beitrag zu einer räumlich besonders stabilen
Suspension der Abrasivstoffteilchen leisten.
[0078] Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich ein oder mehrere nichtionische Tenside
enthalten, üblicherweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1 Gew.-%.
[0079] Nichtionische Tenside im Rahmen der Erfindung können Alkoxylate sein wie Polyglycolether,
Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, endgruppenverschlossene Polyglycolether,
Mischether und Hydroxymischether und Fettsäurepolyglycolester. Ebenfalls verwendbar
sind Ethylenoxid-Propylenoxid-Blockpolymere, Fettsäurealkanolamide sowie Fettsäurepolyglycolether.
Wichtige Klassen nichtionischer Tenside, die erfindungsgemäß verwendet werden können,
sind weiterhin die Aminoxide sowie die Zuckertenside (Polyol-Tenside) und unter diesen
besonders die Glykotenside, wie Alkylpolyglykoside und Fettsäureglucamide. Besonders
bevorzugt sind die Alkylpolyglykoside, insbesondere die Alkylpolyglucoside.
[0080] Unter Fettalkoholpolyglykolethern sind erfindungsgemäß mit Ethylen- (EO) und/oder
Pro-pylenoxid (PO) alkoxylierte, unverzweigte oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte
C
10-22-Alkohole mit einem Alkoxylierungsgrad bis zu 30 zu verstehen, vorzugsweise ethoxylierte
C
10-18-Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von weniger als 30, bevorzugt mit einem
Ethoxylierungsgrad von 1 bis 20, insbesondere von 1 bis 12, besonders bevorzugt von
1 bis 8, äußerst bevorzugt von 2 bis 5, beispielsweise C
12-14-Fettalkohol-ethoxylate mit 2, 3 oder 4 EO oder eine Mischung von der C
12-14-Fettalkoholethoxylate mit 3 und 4 EO im Gewichtsverhältnis von 1:1 oder Isotridecylalkoholethoxylat
mit 5, 8 oder 12 EO.
[0081] Zu den erfindungsgemäß geeigneten Aminoxiden gehören Alkylaminoxide, insbesondere
Alkyldimethylaminoxide, Alkylamidoaminoxide und Alkoxyalkylaminoxide. Bevorzugte Aminoxide
genügen Formel (II) oder (IIb),
R
6R
7R
8N
+-O- (IIa)
R
6-[CO-NH-(CH
2)
w]
z-N
+(R
7)(R
8)-O- (IIb)
- in der R6
- ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalkylengruppe -CO-NH-(CH2)z- und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalkylengruppe -O-(CH2)z- an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils für eine Zahl von 1 bis 10,
vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
R
7, R
8 unabhängig voneinander ein C
1-4-Alkylrest, gegebenenfalls hydroxysubstituiert wie zum Beispiel ein Hydroxyethylrest,
insbesondere ein Methylrest, ist.
[0082] Beispiele geeigneter Aminoxide sind die folgenden gemäß
INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropylamine Oxide, Babassuamidopropylamine Oxide,
Behenamine Oxide, Cocamidopropyl Amine Oxide, Cocamidopropylamine Oxide, Cocamine
Oxide, Coco-Morpholine Oxide, Decylamine Oxide, Decyltetradecylamine Oxide, Diaminopyrimidine
Oxide, Dihydroxyethyl C
8-10-Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C
9-11 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C
12-15-
-Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl Cocamine Oxide, Dihydroxyethyl Lauramine Oxide,
Dihydroxyethyl Stearamine Oxide, Dihydroxyethyl Tallowamine Oxide, Hydrogenated Palm
Kernel Amine Oxide, Hydrogenated Tallowamine Oxide, Hydroxyethyl Hydroxypropyl C
12-15-Alkoxypropylamine Oxide, Isostearamidopropylamine Oxide, Isostearamidopropyl Morpholine
Oxide, Lauramidopropylamine Oxide, Lauramine Oxide, Methyl Morpholine Oxide, Milkamidopropyl
Amine Oxide, Minkamidopropylamine Oxide, Myristamidopropylamine Oxide, Myristamine
Oxide, Myristyl/Cetyl Amine Oxide, Oleamidopropylamine Oxide, Oleamine Oxide, Olivamidopropylamine
Oxide, Palmitamidopropylamine Oxide, Palmitamine Oxide, PEG-3 Lauramine Oxide, Potassium
Dihydroxyethyl Cocamine Oxide Phosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide,
Sesamidopropylamine Oxide, Soyamidopropylamine Oxide, Stearamidopropylamine Oxide,
Stearamine Oxide, Tallowamidopropylamine Oxide, Tallowamine Oxide, Undecylenamidopropylamine
Oxide und Wheat Germmidopropylamine Oxide. Ein bevorzugtes Aminoxid ist beispielsweise
Cocamidopropylamine Oxide (Cocoamidopropylaminoxid).
[0083] Zuckertenside sind bekannte oberflächenaktive Verbindungen, zu denen beispielsweise
die Zuckertensidklassen der Alkylglucoseester, Aldobionamide, Gluconamide (Zuckersäureamide),
Glycerinamide, Glyceringlykolipide, Polyhydroxyfettsäureamidzuckertenside (Zuckeramide)
und Alkylpolyglykoside zählen, wie sie etwa in der
WO 97/00609 (Henkel Corporation) und den darin zitierten Druckschriften beschrieben sind (Seite 4 bis 12), auf die
in dieser Hinsicht Bezug genommen und deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen
wird. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre bevorzugte Zuckertenside sind die Alkylpolyglykoside
und die Zuckeramide sowie deren Derivate, insbesondere ihre Ether und Ester. Bei den
Ethern handelt es sich um die Produkte der Reaktion einer oder mehrerer, vorzugsweise
einer, Zuckerhydroxygruppe mit einer eine oder mehrere Hydroxygruppen enthaltenden
Verbindung, beispielsweise C
1-22-Alkoholen oder Glykolen wie Ethylen- und/oder Propylenglykol, wobei die Zuckerhydroxygruppe
auch Polyethylenglykol- und/oder Polypropylenglykolreste tragen kann. Die Ester sind
die Reaktionsprodukte einer oder mehrerer, vorzugsweise einer, Zuckerhydroxygruppe
mit einer Carbonsäure, insbesondere einer C
6-22-Fettsäure.
[0084] Besonders bevorzugte Zuckeramide genügen der Formel R'C(O)N(R")[Z], in der R' für
einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Acylrest, vorzugsweise
einen linearen ungesättigten Acylrest, mit 5 bis 21, vorzugsweise 5 bis 17, insbesondere
7 bis 15, besonders bevorzugt 7 bis 13 Kohlenstoffatomen, R" für einen linearen oder
verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest, vorzugsweise einen linearen
ungesättigten Alkylrest, mit 6 bis 22, vorzugsweise 6 bis 18, insbesondere 8 bis 16,
besonders bevorzugt 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, einen C
1-5-Alkylrest, insbesondere einen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-,
tert-Butyl- oder n-Pentylrest, oder Wasserstoff und Z für einen Zuckerrest, das heißt
einen Monosaccharidrest, stehen. Besonders bevorzugte Zuckeramide sind die Amide der
Glucose, die Glucamide, beispielsweise Lauroyl-methyl-glucamid.
[0085] Die Alkylpolyglykoside (APG) sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre besonders
bevorzugte Zuckertenside und genügen vorzugsweise der allgemeinen Formel R
1O(AO)
a[G]
x, in der R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest
mit 6 bis 22, vorzugsweise 6 bis 18, insbesondere 8 bis 16, besonders bevorzugt 8
bis 14 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und
x für eine Zahl von 1 bis 10 sowie AO für eine Alkylenoxygruppe, zum Beispiel eine
Ethylenoxy- oder Propylenoxygruppe, und
a für den mittleren Alkoxylierungsgrad von 0 bis 20 stehen. Hierbei kann die Gruppe
(AO)
a auch verschiedene Alkylenoxyeinheiten enthalten, zum Beispiel Ethylenoxy- oder Propylenoxyeinheiten,
wobei es sich dann bei a um den mittleren Gesamtalkoxylierungsgrad, das heißt die
Summe aus Ethoxylierungs- und Propoxylierungsgrad, handelt. Soweit nachfolgend nicht
näher beziehungsweise anders ausgeführt, handelt es sich bei den Alkylresten R
1 der APG um lineare ungesättigte Reste mit der angegebenen Zahl an Kohlenstoffatomen.
[0086] APG sind nichtionische Tenside und stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen
Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Die Indexzahl
x gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, das heißt die Verteilung von Mono- und
Oligoglykosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während
x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muss und hier vor allem die Werte
x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert
x für ein bestimmtes Alkylglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die
meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem
mittleren Oligomerisierungsgrad
x von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkylglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen
1,2 und 1,6 liegt. Als glykosidischer Zucker wird vorzugsweise Xylose, insbesondere
aber Glucose verwendet.
[0087] Der Alkyl- beziehungsweise Alkenylrest R
1 kann sich von primären Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und
Undecylalkohol sowie deren technische Gemische, wie sie beispielsweise im Verlauf
der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung
von Aldehyden aus der ROELENschen Oxosynthese anfallen.
[0088] Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- beziehungsweise Alkenylrest R
1 aber von Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol oder Oleylalkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachidylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische
Gemische zu nennen.
[0089] Besonders bevorzugte APG sind nicht alkoxyliert (
a = 0) und genügen Formel RO[G]
x in der R wie zuvor für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest,
vorzugsweise Glucoserest, und
x für eine Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1,1 bis 3, insbesondere 1,2 bis 1,6, stehen.
Dementsprechend bevorzugte Alkylpolyglykoside sind beispielsweise C
8-10- und ein C
12-14-Alkylpolyglucosid mit einem DP-Grad von 1,4 oder 1,5, insbesondere C
8-10- Alkyl-1,6-glucosid und C
12-14-Alkyl-1,4-glucosid.
[0090] Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich ein oder mehrere kationische Tenside
(Kationtenside;
INCI Quaternary Ammonium Compounds) enthalten, üblicherweise in einer Menge von 0,001
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1
Gew.-%. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch auf den Einsatz kationischer
Tenside verzichtet.
[0091] Bevorzugte kationische Tenside sind die quaternären oberflächenaktiven Verbindungen,
insbesondere mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe,
wie sie beispielsweise
K.
H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung : Keimidentifizierung
- Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) als antimikrobielle
Wirkstoffe beschreibt. Durch den Einsatz von quaternären oberflächenaktiven Verbindungen
mit antimikrobieller Wirkung kann das Mittel mit einer antimikrobiellen Wirkung ausgestaltet
werden beziehungsweise dessen gegebenenfalls aufgrund anderer Inhaltsstoffe bereits
vorhandene antimikrobielle Wirkung verbessert werden.
[0092] Besonders bevorzugte kationische Tenside sind zusätzlich zu den als Trocknungs- und
Glanzadditiven verwendeten quartären Ammoniumverbindungen die quaternären, zum Teil
antimikrobiell wirkenden Ammoniumverbindungen (QAV;
INCI Quaternary Ammonium Compounds) gemäß der allgemeinen Formel (R
I)(R
II)(R
III)(R
IV)N
+ X-, in der R
I bis R
IV gleiche oder verschiedene C
1-22-Alkylreste, C
7-28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen
Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus,
zum Beispiel eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und
X
- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind. Für eine optimale
antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der Reste eine Kettenlänge
von 8 bis 18, insbesondere 12 bis 16, C-Atomen auf.
[0093] QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie zum Beispiel
Methylchlorid, Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid
herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und
zwei Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären
Aminen mit zwei langen Resten und einer MethylGruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid
unter milden Bedingungen durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste
oder Hydroxysubstituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt
mit Dimethylsulfat quaterniert.
[0094] Geeignete QAV sind beispielweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid,
CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (
m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl-C
12-alkylammoniumchlorid,
CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl-dodecyl-bis-(2-hydroxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid
(N-Hexadecyl-N,N-trimethyl-ammoniumbromid,
CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl-N-[2-[2[p- (1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethyl]-benzylammoniumchlorid,
CAS No.121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie Di-n-decyldimethylammoniumchlorid (
CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldimethylammoniumbromid (
CAS No. 2390-68-3), Dioctyldimethylammoniumchloric, 1-Cetylpyridiniumchlorid (
CAS No. 123-03-5) und Thiazolinjodid (
CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit C
8-C
18-Alkylresten, insbesondere C
12-C
14-Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid. Eine besonders bevorzugte QAV Kokospentaethoxymethylammoniummethosulfat
(INCI PEG-5 Cocomonium Methosulfate; Rewoquat
® CPEM).
[0095] Zur Vermeidung möglicher Inkompatibilitäten der antimikrobiellen kationischen Tenside
mit den erfindungsgemäß enthaltenen anionischen Tensiden werden möglichst aniontensidverträgliches
und/oder möglichst wenig kationisches Tensid eingesetzt oder in einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung gänzlich auf antimikrobiell wirkende kationische Tenside verzichtet.
Als antimikrobiell wirksame Substanzen können Parabene, Benzoesäure und/oder Benzoat,
Milchsäure und/oder Lactate eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Benzoesäure
und/oder Milchsäure.
[0096] Besonders bevorzugt weist die Zusammensetzung Salze von Alkylethersulfaten, Alkylbetaine
und Alkylaminoxide auf.
[0097] Die Zusammensetzung kann weiterhin wenigstens ein Lösungsmittel, Verdicker und/oder
Salze aufweisen. Die Zusammensetzung kann flüssig sein. Insbesondere wenn sie ein
Reinigungsmittel zur manuellen Reinigung von Geschirr ist, ist sie flüssig und zudem
transparent. In diesem Fall unterscheiden sich das natürliche Material sowie die Zusammensetzung
an sich in ihrer Farbe, sodass eine transparente Flüssigkeit erhalten wird, in welcher
weißliche oder opake Teilchen gleichmäßig dispergiert sind. Um eine gleichmäßige Verteilung
des natürlichen Materials in der Zusammensetzung zu ermöglichen, weist dies vorzugsweise
eine Fließgrenze auf. Eine Fließgrenze kann dabei durch die Verwendung von Verdickern,
insbesondere polymerer Verdicker, und/oder Salze ermöglicht werden. Ist die Zusammensetzung
flüssig, weist sie insbesondere eine Fließgrenze bei leichter bis mittlerer Scherung
auf, dass heißt das Speichermodul G' des Systems ist bei Scherraten von 0,0001 bis
0,1 s
-1 größer als das Verlustmodul G".
[0098] Unter der Fließgrenze wird somit in der Rheologie diejenige Schubspannung (in Pa)
verstanden unterhalb derer sich eine Probe ausschließlich oder zumindest weitgehend
elastisch verformt, und oberhalb derer eine irreversible, plastische Verformung, also
ein Fließen stattfindet. Eine solche Fließgrenze wird üblicherweise durch Messung
mit einem Rheometer bei Raumtemperatur, also einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C,
insbesondere von 25 °C, bestimmt. Absolut messende Rheometer, wie beispielsweise das
Rheometer AR 1000-N der Firma Texas Instruments ermöglichen die Ermittlung von der
Messgeometrie unabhängigen und verlässlichen, absoluten Messwerten.
[0099] Die Fließgrenze der flüssigen, Tensid-enthaltenden Zusammensetzung kann erfindungsgemäß
beispielsweise auch mit einem Rotationsrheometer der Firma TA-Instruments, Typ AR
G2 (schubspannungskontrolliertes Rheometer, Kegel-Platte Messsystem mit 40 mm Durchmesser,
2° Kegelwinkel, 20°C) gemessen werden. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes
schubspannungskontrolliertes Rheometer. Hier werden die Proben im Rheometer mit einer
mit der Zeit ansteigenden Schubspannung
σ (t) beaufschlagt. Beispielsweise kann die Schubspannung im Laufe von 30 Minuten vom
kleinstmöglichen Wert (zum Beispiel 0,01 Pa) auf zum Beispiel 100 Pa gesteigert werden.
Als Funktion dieser Schubspannung
σ wird die Deformation
γ der Probe gemessen. Die Deformation wird in einem doppellogarithmischen Plot gegen
die Schubspannung aufgetragen (log
γ gegen log
σ). Sofern die untersuchte Probe eine Fließgrenze aufweist, kann man diese durch eine
sprunghafte Änderung der Kurve erkennen. Unterhalb einer gewissen Schubspannung findet
man eine rein elastische Deformation. Die Steigung der Kurve γ(
σ) (log-log-Plot) in diesem Bereich ist eins. Oberhalb dieser Schubspannung beginnt
viskoses Fließen und die Steigung der Kurve ist sprunghaft höher. Diejenige Schubspannung,
bei der das Abknicken der Kurve erfolgt, also der Übergang von der elastischen in
eine plastische Deformation, markiert die Fließgrenze. Eine bequeme Bestimmung der
Fließgrenze (= Knick der Kurve) ist durch Anlegen von Tangenten an die beiden Kurventeile
möglich. Proben ohne Fließgrenze weisen keinen charakteristischen Knick in der Funktion
γ(
σ) auf.
[0100] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist bevorzugt eine Fließgrenze im Bereich
von 0,01 Pa bis 10 Pa, bevorzugt von 0,1 Pa bis 5 Pa, besonders bevorzugt von 0,5
Pa bis 3 Pa auf.
[0101] Entsprechend flüssige Zusammensetzungen mit Fließgrenze sind im Stand der Technik
hinlänglich beschrieben.
[0102] Vorzugsweise weist die Zusammensetzung wenigstens einen Verdicker in einem Anteil
von 0,001 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,005 bis 3,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,01
bis 2 Gew.-% auf.
[0103] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Handgeschirrspülmittel
zur Absenkung der Viskosität weiterhin ein oder mehrere wasserlösliche Salze. Es kann
sich dabei um anorganische und/oder organische Salze handeln, in einer bevorzugten
Ausführungsform enthält das Mittel dabei mindestens ein anorganisches Salz.
[0104] Erfindungsgemäß einsetzbare anorganische Salze sind dabei vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe umfassend farblose wasserlösliche Halogenide, Sulfate, Sulfite, Carbonate,
Hydrogencarbonate, Nitrate, Nitrite, Phosphate und/oder Oxide der Alkalimetalle, der
Erdalkalimetalle, des Aluminiums und/oder der Übergangsmetalle; weiterhin sind Ammoniumsalze
einsetzbar. Besonders bevorzugt sind dabei Halogenide und Sulfate der Alkalimetalle;
vorzugsweise ist das anorganische Salz daher ausgewählt aus der Gruppe umfassend Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumsulfat sowie Gemische derselben.
[0105] Bei den erfindungsgemäß einsetzbaren organischen Salzen handelt es sich insbesondere
um farblose wasserlösliche Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium-, Aluminium-
und/oder Übergangsmetallsalze der Carbonsäuren. Vorzugsweise sind die Salze ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Formiat, Acetat, Propionat, Citrat, Malat, Tartrat, Succinat,
Malonat, Oxalat, Lactat sowie Gemische derselben.
[0106] Das erfindungsgemäße Handgeschirrspülmittel enthält in einer bevorzugten Ausführungsform
0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,8 bis 5 Gew.-%
mindestens eines wasserlöslichen Salzes. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden dabei ausschließlich anorganische Salze eingesetzt.
[0107] Je nach eingesetztem Verdickungsmittel kann es wünschenswert sein, zur Stabilisierung
zusätzlich Elektrolytsalze einzusetzen. Elektrolytsalze im Sinne dieser Erfindung
sind dabei Salze aus vorzugsweise mehrwertigen Kationen mit anorganischen Säureresten.
Insbesondere bevorzugt sind hierbei die Chloride und Sulfate der Erdalkalimetalle,
des Aluminiums und des Zinks, vor allem das Aluminiumchlorid. Der Einsatz dieser Elektrolytsalze
ist vor allem in Verbindung mit Polysaccharid- Verdickungsmitteln wie Xanthan oder
Gellan von Vorteil.
[0108] Es ist jedoch auch möglich, dass die Zusammensetzung fest, beispielsweise pastös
ist. Eine Fließgrenze ist in einem solchen Fall nicht unbedingt notwendig.
[0109] Vorzugsweise weist die Zusammensetzung, wenn sie flüssig ist, Wasser als Lösungsmittel
auf, der Anteil an Wasser beträgt insbesondere 1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, vorzugsweise
95 Gew.-% oder weniger, insbesondere 90 Gew.-% oder weniger, bevorzugt 5 Gew.-% oder
10 Gew.-% oder mehr. Darüber hinaus kann eine flüssige Zusammensetzung noch weitere
Lösungsmittel, wie beispielsweise kurzkettige Alkohole aufweisen. Zudem sind üblicherweise
auch eine oder mehrere Hilfs- oder Zusatzstoffe enthalten, wie sie im Stand der Technik
hinlänglich beschrieben sind. Diese sind vorzugsweise ausgewählt aus Enzymen, UV-Stabilisatoren,
Parfümstoffen, Farbstoffen, Polymeren, Reinigungsverstärkern, Desinfektionsmitteln,
Antistatika, Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmitteln, Hautschutzmitteln, sowie
Mischungen dieser.
[0110] In einer weiteren Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
von natürlichen Materialien als Partikel, insbesondere geblähter Materialien oder
geblähter Gläser natürlichen Ursprungs, insbesondere von Perliten, mit einer spezifischen
Dichte von 1 bis 4, insbesondere von 1,8 bis 3, und einer Mohshärte von 4 bis 6, insbesondere
von 5 bis 6, als Abrasionsmittel zur Reinigung von harten Oberflächen oder menschlicher
Haut. Besonders bevorzugt betrifft sie die Verwendung zur Reinigung von harten Oberflächen,
insbesondere zur manuellen Reinigung von harten Oberflächen und insbesondere von Geschirr.
[0111] In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen wird die vorliegende Erfindung in nicht-limitierender
Weise beschrieben.
Vergleichszusammensetzungen:
[0112] Bespielhafte nicht-erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind im Folgenden angeben.
Die Angaben erfolgen in Gew.-%. Das Gesamtgewicht entspricht 100 Gew.-%.
|
|
C1 |
C2 |
C3 |
C4 |
Partikel mit Hydrogelhülle |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
|
Anionisches Tensid (Alkylethersulfas 2 EO, Na-Salz (C12-14)) |
8 |
8 |
8 |
8 |
|
Amphotensid (Cocamidopropylbetain) |
2 |
2 |
2 |
2 |
|
NaCl |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
|
Polyacrylat Polymerverdicker |
0,2 |
0,25 |
0,3 |
0,6 |
|
Parfüm |
<1 |
<1 |
<1 |
<1 |
|
Konservierungsmittel Natrium Benzoat |
<1 |
<1 |
<1 |
<1 |
|
Wasser |
Rest |
Rest |
Rest |
Rest |
|
pH-Wert |
4,5 |
4,7 |
4,6 |
4,5 |
[0113] Solche Zusammensetzungen, die Polyacrylat als Verdickungsmittel einsetzen, zeigen
unter den angegebenen Bedingungen keine zufriedenstellende Stabilisierungswirkung
für die Hydrogelpartikel. Insbesondere zeigt sich eine deutliche Trübung, die auf
eine fehlende kolloidale Stabilisierungswirkung hindeutet.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen:
[0114] Bespielhafte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind im Folgenden angeben. Die Angaben
erfolgen in Gew.-%. Das Gesamtgewicht entspricht 100 Gew.-%.
|
|
E1 |
E2 |
E3 |
E4 |
Partikel mit Hydrogelhülle |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
0,75 |
|
Anionisches Tensid (Alkylethersulfas 2 EO, Na-Salz (C12-14)) |
8 |
8 |
8 |
8 |
|
Amphotensid (Cocamidopropylbetain) |
2 |
2 |
2 |
2 |
|
NaCl |
2,0 |
2,0 |
0 |
0 |
|
K-Acetat |
0 |
0 |
1,4 |
2 |
|
Xanthan Polymerverdicker |
0,2 |
0,25 |
0,3 |
0,35 |
|
Parfüm |
<1 |
<1 |
<1 |
<1 |
|
Konservierungsmittel Natrium Benzoat |
<1 |
<1 |
<1 |
<1 |
|
Wasser |
Rest |
Rest |
Rest |
Rest |
|
pH-Wert |
4,7 |
4,8 |
4,5 |
4,5 |
[0115] Solche erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die ein Polysacharid Verdickungsmittel
einsetzen, zeigen unter den angegebenen Bedingungen eine gute Stabilisierungswirkung
für die Hydrogelpartikel. Insbesondere zeigt sich keine Trübung und auch keine Sedimentation
der Partikel. Durch den sauren pH-Wert kann in der Zusammensetzung Natriumbenzoat
als Konservierungsmittel umfasst sein, welches ein saures Milieu erfordert.
[0116] Die Verwendung von Verdickungsmitteln in einer Handgeschirrspülzusammensetzung kann
dazu führen, dass die Fließeigenschaften der Zusammensetzung vermindert sind. Durch
die Verwendung von Kaliumsalzen, wie in den Beispielen E3 und E4, können die Fließeigenschaften
gegenüber Natriumchlorid-haltigen Zusammensetzungen weiter verbessert werden.