[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrolyseanordnung, die in Elektrolyseanlagen wie beispielsweise
in Hochtemperaturelektrolyseanlagen oder in Brennstoffzellenanlagen eingesetzt werden
kann.
[0002] Die erfindungsgemäße Elektrolyseanordnung ist insbesondere geeignet für den Einsatz
in Festoxid-Elektrolysezellen-Systemen (engl. Solid Oxide Electrolyzer Cell, SOEC)
sowie in reversiblen Festoxidzellen-Systemen (engl. reversible Solid Oxide Cell, rSOC)
im Elektrolysebetrieb. Solche Systeme werden vorwiegend für die Hochtemperatur-Elektrolyse
(HTE) eingesetzt.
[0003] Ein Festoxid-Elektrolyseur (SOEC) umfasst mindestens eine Elektrolysezelle, mit der
unter Einsatz elektrischer Energie Wasser (H
2O) in seine Bestandteile Wasserstoff (H
2) und Sauerstoff (O
2) aufgespaltet werden kann. Der Aufbau und die Funktion einer Festoxid-Elektrolysezelle
ähneln denen einer Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC, Solid Oxide Fuel Cell), da sie
auf derselben Technologie basieren. Ein Hauptunterschied besteht darin, dass bei der
Elektrolyse Wasserdampf (H
2O(g)) als Eingangsmedium (Eduktgas) verwendet wird, während bei der Brennstoffzelle
Sauerstoff und Brenngas (z. B. Wasserstoff) als Eingangsmedien dienen.
[0004] Ein Festoxid-Elektrolyseur nutzt den Hochtemperaturbetrieb (typischerweise 650-1000°C),
da der Wirkungsgrad gegenüber anderen Elektrolysetechnologien deutlich höher ist.
Man macht sich hierbei zu Nutze, dass bei diesen Temperaturen die eingesetzten keramischen
Materialien der Elektrolyte ionisch leitend werden. Ein Festoxid-Elektrolyseur besteht
aus mehreren Komponenten, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen. Zu den
wesentlichen Bestandteilen des Festoxid-Elektrolyseurs zählen ein Stack mit einer
Vielzahl an Zellen, wobei eine Zelle unter anderen eine Anode, eine Elektrolytschicht
und eine Kathode aufweist. Die Kathode enthält oft aus einem Gemisch von Nickel und
Elektrolytmaterialien. Wasser, bei der Hochtemperaturelektrolyse in Form von Wasserdampf,
wird an die Kathode geführt. Der Prozess der Elektrolyse läuft folgendermaßen ab:
legt man eine elektrische Spannung an die Zelle an, die oberhalb der Leerlaufspannung
(OCV) liegt, diffundiert das Wasser in die Kathode hinein, wo unter Aufnahme von Elektronen
der elektrochemische Umsatz (Redoxreaktion) des Wasserdampfs stattfindet und Wasserstoff
und Sauerstoffionen erzeugt werden. Die Elektrolytschicht besteht aus festem Elektrolytmaterial,
wie zum Beispiel Yttriumstabilisiertem Zirkoniumdioxid (YSZ). Diese Elektrolytschicht
ermöglicht den Transport von Sauerstoffionen (O
2-) von der Kathode zur Anode. Die Anode besteht aus Anodenmaterialien, wie beispielsweise
Lanthan-Mangan-Cobaltit oder Lanthan-Ferrit. An der Anode werden aus den Sauerstoffionen
(O
2-) molekularer Sauerstoff (O
2) unter Abgabe von Elektronen erzeugt.
[0005] Festoxid-Elektrolysezellen sind aufgrund ihrer hohen Betriebstemperaturen effizient
und können sauberen Wasserstoff produzieren. Sie finden Anwendung in der Wasserstoffherstellung,
Energiespeicherung und anderen industriellen Prozessen.
[0006] Die Hochtemperatur-Elektrolyse (HTE) ist ein Elektrolyseverfahren zur Gewinnung von
Wasserstoff aus Wasser bei hohen Temperaturen unter Einsatz elektrischer Energie.
Im Gegensatz zur Niedertemperatur-Elektrolyse (LTE), die bei Temperaturen unter 100
Grad Celsius arbeitet, erfolgt die Hochtemperatur-Elektrolyse bei wesentlich höheren
Temperaturen, typischerweise im Bereich von 500 bis 1000 Grad Celsius. Bei einer Niedertemperatur-Elektrolyse
wird üblicherweise eine Polymerelektrolytmembranen (PEM) als Elektrolyt verwendet
und daher häufig von einem PEM-Elektrolyseverfahren gesprochen. Die PEM ist eine dünne
Polymermembran, die Protonen durchlässt, während sie Elektronen und Gase blockiert.
Als Material für die PEM wird häufig ein perfluorsulfoniertes Polymer, wie Nafion,
verwendet. Die PEM-Elektrolyse wird häufig in Anwendungen eingesetzt, bei denen eine
schnelle Reaktionszeit und Flexibilität erforderlich sind. Dazu gehören zum Beispiel
die Wasserstoffproduktion für Brennstoffzellenfahrzeuge, die Integration erneuerbarer
Energien durch Elektrolyse und die dezentrale Wasserstoffproduktion.
[0007] In einer gattungsgemäßen Elektrolyseanordnung werden mehrere, häufig eine Vielzahl,
von Membran-Elektroden-Einheiten (membrane-electrode-assembly; kurz MEA) in einem
Stapelverbund angeordnet. Solche Stapel werden auch Elektrolysezellenstapel oder Brennstoffzellenstapel
genannt. Solche Stapelverbunde weisen in der Regel eine Vielzahl von Ebenen auf, wobei
jede MEA eines Stapelverbundes als eine Ebene betrachtet werden kann. Zwischen diesen
Ebenen sind Interkonnektoren (auch bekannt als Bipolarplatten) angeordnet. In einem
Stapelverbund werden eine Vielzahl dieser MEAs und Interkonnektoren als Wiederholeinheiten
gestapelt. Der fertige Stapel wird auch als Stack bezeichnet. Derartige Stacks können
mehrere hundert Ebenen, insbesondere mehr als 800 bzw. mehr als 900 Ebenen aufweisen.
[0008] Für den Elektrolyseprozess werden Gasströme der MEA zugeführt und von der MEA abgeführt.
Das zugeführte Gas wird üblicherweise in auf der Oberfläche der MEA angeordneten Kanälen
geführt.
[0009] Aus
EP 3360187 A1 ist ein System zur Regelung des Drucks eines Reaktors für Hochtemperatur-Elektrolyse
oder Co-Elektrolyse (HTE) oder für einen unter Druck arbeitenden SOFC-Brennstoffzellenstapel
bekannt. Der Betrieb des Systems umfasst: die Regelung stromaufwärts einer der Kammern
des Volumenstroms eines feuchtigkeitshaltigen Gases, um die elektrochemische Stabilität
eines voreingestellten Betriebspunkts zu gewährleisten; und die Druckregelung mithilfe
von Ventilen, die stromabwärts des Stapels angeordnet sind, um Gase, einschließlich
des feuchtigkeitshaltigen Gases, zu regulieren und die im Allgemeinen heiß sind.
[0010] Aus
US 2008118803 A1 ist eine Brennstoffzelleneinheit bekannt, bestehend aus einem Elektrolyten mit einer
Anode auf der einen Seite und einer Kathode auf der anderen Seite, die jeweils mit
einem Strömungs-/Gasverteilungsgitter mit Gaszufuhr/-abfuhr versehen sind, wobei jedem
Gitter eine Separatorplatte sowie eine auf die Separatorplatte wirkende Dichtung benachbart
ist.
[0011] Die Erforschung herkömmlicher Elektrolysesysteme hat ergeben, dass die konstruktiven
Ausgestaltungen bekannter Systeme Raum für die Optimierung der Elektrolyse mit hohem
Wirkungsgrad bei dauerhaftem Betrieb lassen.
[0012] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Elektrolyseanordnung anzugeben,
die einen hohen Wirkungsgrad auch bei dauerhaftem Betrieb ermöglicht.
[0013] Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Elektrolyseanordnung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Erfindungsgemäß ist eine Elektrolyseanordnung umfassend wenigstens ein Gehäuse mit
einem Innenraum, und wenigstens einer im Innenraum des Gehäuses angeordneten Stackanordnung,
wobei die Stackanordnung mehrere in eine Stapelrichtung gestapelte Elektrolysezellen
umfasst, wobei zumindest einige der Elektrolysezellen jeweils eine Membran-Elektroden-Anordnung
(MEA) und einen Interkonnektor umfassen, und wobei die Membran-Elektroden-Anordnung
und der Interkonnektor jeweils eine Sauerstoffseite und eine Wasserstoffseite aufweisen,
Die Elektrolyseanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest einige der Interkonnektoren
in Form einer einlagigen, im Wesentlichen rechteckigen Blechstruktur ausgebildet ist,
deren erste Oberfläche die Wasserstoffseite des Interkonnektors definiert und deren
zweite Oberfläche die Sauerstoffseite des Interkonnektors definiert, wobei die Dicke
der als Blechstruktur ausgebildeten Interkonnektoren im Bereich von 0,3 bis 0,8 mm
liegt, zumindest einige der Interkonnektoren in einem ersten Randbereich eine Eduktgas-Manifoldöffnung
zur Führung von Eduktgas und in einem dem ersten Randbereich gegenüberliegenden zweiten
Randbereich eine Produktgas-Manifoldöffnung zur Führung von Produktgas aufweist, wobei
zwischen der Membran-Elektroden-Anordnung und dem Interkonnektor zumindest einiger
Elektrolysezellen eine zur Leitung von Eduktgas aus der Eduktgas-Manifoldstruktur
heraus entlang der Wasserstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnungen und hin zur
Produktgas-Manifoldstruktur ausgebildete Eduktgas-Leitungsstruktur angeordnet ist,
und wobei die Eduktgas-Leitungsstruktur mehrere Strömungskanäle umfasst, die seitlich
jeweils mittels zweier zueinander beabstandeter Kanalstege begrenzt sind, wobei zumindest
einige der Kanalstege an mindestens einer, einen Strömungskanal begrenzenden Fläche
im Mittelwert eine Flankensteilheit von 85° oder mehr als 85° aufweisen.
[0015] Der Interkonnektor einer erfindungsgemäßen Stackanordnung ist in einer bevorzugten
Variante ein flaches Bauteil aus Metall. Das Bauteil kann beispielsweise aus dem unter
der Bezeichnung Crofer 22 bekannte Material, wie die Werkstoffe 1.4760 X1CrTiLa22
oder 1.4755 - X1CrWNbTiLa22-2, bestehen. Für eine schnelle und kostengünstige Herstellung
einer Vielzahl von Interkonnektoren kann vorgesehen sein, dass der Interkonnektor
ein ausgestanztes Blech ist. Grundsätzlich ist denkbar, dass die Formgestaltung der
plattenförmig ausgebildeten Interkonnektoren frei wählbar ist, also insbesondere rund,
kreisrund, oval, viereckig, dreieckig oder dergleichen. Es hat sich allerdings gezeigt,
dass die Herstellung einer erfindungsgemäßen Stackanordnung begünstigt wird, wenn
die Interkonnektoren rechteckig geformt sind. Der plattenförmige Interkonnektor kann
somit schnell und leicht orientierbar gestapelt werden.
[0016] Der Interkonnektor und die Membran-Elektroden-Anordnung sind plattenförmige Elemente
deren flächige Oberflächen jeweils eine Wasserstoff- und Sauerstoffseite definieren.
Innerhalb der Stackanordnung sind die Wasserstoffseiten von unmittelbar aufeinander
folgend angeordneten Membran-Elektroden-Anordnungen und Interkonnektoren zueinander
gewandt. Ebenso sind die Sauerstoffseiten von unmittelbar aufeinander folgend angeordneten
Membran-Elektroden-Anordnungen und Interkonnektoren zueinander zugewandt angeordnet,
ebenso die Wasserstoffseiten. Während der Elektrolyse entsteht auf der Sauerstoffseite
der Membran-Elektroden-Anordnung Sauerstoff, der durch den zwischen der Sauerstoffseite
der Membran-Elektroden-Anordnung und der Sauerstoffseite des Interkonnektors gebildeten
Raum abtransportiert wird. Ein zwischen der Wasserstoffseite einer Membran-Elektroden-Anordnung
und eines Interkonnektors geführtes Eduktgas, hierbei Wasserdampf, wird bei der Elektrolyse
auf der Wasserstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung in Produktgas, hierbei Wasserstoff,
umgewandelt.
[0017] Die Interkonnektoren sind mit einer Höhe im Bereich von 300 µm bis 800 µm sehr dünn.
Technisch bewährt hat sich hinsichtlich einer Optimierung der Gesamthöhe einer erfindungsgemäßen
Stackanordnung unter Berücksichtigung von Funktion und Stabilität der Interkonnektoren
ein Dickenbereich der Interkonnektoren im Bereich 600 µm bis 800 µm, wobei sich insbesondere
eine Höhe von 700 µm bewährt hat.
[0018] Die Eduktgas-Leitungsstruktur ist im Bereich der von einer Membran-Elektroden-Anordnung
abgedeckten Bereich zwischen Membran-Elektroden-Anordnung und Interkonnektor vorgesehen.
Vorzugsweise ist die Eduktgas-Leitungsstruktur als eine mehrere Kanäle aufweisende
Kanalstruktur ausgebildet, wobei die Kanäle das Eduktgas aus der Eduktgas-Manifoldstruktur
an der Wasserstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung entlang und das an der Wasserstoffseite
der Membran-Elektroden-Anordnung während der Elektrolyse entstehende Produktgas in
die Produktgas-Manifoldstruktur führt. Die Kanalstruktur kann insbesondere aus geraden
Kanälen ausgebildet sein, die untereinander von Kanalstegen getrennt sind. Die Membran-Elektroden-Anordnung
kann dabei mit ihrer Wasserstoffseite auf den Kanalstegen aufliegen. Die Kanäle einer
solchen Kanalstruktur haben vorteilhafter Weise eine senkrecht zur Stapelrichtung
ausgerichtete Führungsrichtung. Zur Unterstützung einer feinen und laminaren Strömung
kann die Kanalstruktur eine Vielzahl von Kanälen aufweisen, beispielsweise 60 oder
mehr als 60 Kanäle, insbesondere bis 100 Kanäle.
[0019] Oberhalb der Kanalstege einer mittels Kanälen ausgeführten Eduktgas-Leitungsstruktur
ist in der Stackanordnung eine MEA angeordnet. Die Kanäle sind nach unten durch den
Körper des Interkonnektors begrenzt. Nach oben sind die Kanäle hin zu der darüber
angeordneten MEA offen. Für den Elektrolyseprozess kommt das in den Kanälen geführte
Eduktgas an den offenen Oberseiten der Kanäle mit der Wasserstoffseite der MEA in
Kontakt, um dort den Elektrolyseprozess einzuleiten. Um auch im Randbereich der Kanäle
eine ausreichende Menge an Eduktgas für den Kontakt mit der MEA bereitzustellen, ist
vorgesehen, dass der Mittelwert der Flankensteilheit der Seitenwände der Kanalstege
größer als oder gleich 85° ist bezogen auf die von dem Interkonnektor aufgespannte
Ebene.
[0020] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in der Stackanordnung genau eine Eduktgas-Manifoldstruktur
zur Bereitstellung von Eduktgas an die Elektrolysezellen und genau eine Produktgas-Manifoldstruktur
zum Abführen von Produktgas von den Elektrolysezellen ausgebildet sind.
[0021] Vorzugsweise sind die Eduktgas-Manifoldstruktur und/oder die Produktgas-Manifoldstruktur
innerhalb der Stackanordnung in der Art eines Sacklochs ausgebildet. Die Eingangs-
und Ausgangsöffnungen der beiden Manifoldstrukturen sind vorzugsweise in einer Bodenplatte
der Stackanordnung ausgebildet. Denkbar ist grundsätzlich auch, die Eduktgas-Manifoldstruktur
und/oder die Produktgas-Manifoldstruktur als Durchgangsöffnung in der Stackanordnung
auszubilden. Bei einer sacklochartigen Ausgestaltung, die sich bei der erfindungsgemäßen
Elektrolyseanordnung technisch bewährt hat, ist für jede Manifoldstruktur nur jeweils
eine Öffnung in der Stackanordnung vorgesehen, und zwar vorzugsweise in der Bodenplatte.
Die Manifoldstrukturen erstrecken sich dabei von der Bodenplatte in Stapelrichtung
bis zu einer in Stapelrichtung letzten mit Eduktgas zu versorgenden Elektrolysezelle,
vorzugsweise bis zu einer Topplatte.
[0022] Die die Manifoldstrukturen innerhalb der Stackanordnung begrenzenden Manifoldöffnungen
der Interkonnektoren sind vorzugsweise vollständig offen, also stegfrei innerhalb
ihres äußeren Öffnungsrandes ausgebildet. Jeder Interkonnektor hat dabei vorzugsweise
nur genau eine Manifoldöffnung für die Ausbildung der Eduktgas-Manifoldstruktur und
genau eine Manifoldöffnung für die Ausbildung der Produktgas-Manifoldstruktur.
[0023] Vorzugsweise sind die Interkonnektoren und die Membran-Elektroden-Anordnungen innerhalb
der Stackanordnung derart angeordnet, dass die Membran-Elektroden-Anordnungen etwa
mittig zu den übereinandergestapelten Interkonnektoren ausgerichtet sind. Die Membran-Elektroden-Anordnungen
haben üblicherweise eine kleinere Flächengröße als der Interkonnektor, sodass die
Randbereiche der Interkonnektoren frei, also von den Membran-Elektroden-Anordnungen
unabgedeckt bleiben. In den freien Randbereichen der Interkonnektoren sind die Manifoldöffnungen
für die Manifoldstrukturen angeordnet. Außerdem können in den freien Randbereichen
Dichtungen vorgesehen sein, um übereinandergestapelte Interkonnektoren fluidisch dichtend
und/oder elektrisch isolierend voneinander abzugrenzen.
[0024] Für eine günstige Gasversorgung der Elektrolysezellen ist bei der Dimensionierung
der Manifoldöffnungen daran gedacht, dass die Querschnittsfläche der Manifoldöffnungen
eines Interkonnektors zumindest einiger Elektrolysezellen jeweils im Bereich von 9%
bis 22% oder im Bereich von 12% bis 21% oder im Bereich von 13% bis 18% von der mit
Eduktgas anströmbaren Oberflächengröße der Membran-Elektroden-Anordnungen der Elektrolysezelle
liegt.
[0025] Hinsichtlich der mittels Kanälen ausgeführten Eduktgas-Leitungsstruktur ist daran
gedacht, zumindest einige der Kanalstege einen dreieckigen, rechteckigen oder halb-elliptischen
Querschnitt aufweisen, insbesondere derart, dass die von den Kanalstegen begrenzten
Strömungskanäle einen im Wesentlichen dreieckigen, trapezförmigen, rechteckigen, halb-hyperbolischen
Querschnitt aufweisen. Dies begünstigt die Herstellung eines sehr homogenen und laminaren
Strömungsfeldes zwischen entlang der MEA, was insbesondere für Co-Elektrolyse sehr
wichtig ist.
[0026] Gemäß einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass auf der Sauerstoffseite des
Interkonnektors eine Beschichtung vorhanden ist, insbesondere eine den Durchtritt
von Sauerstoff hemmende Beschichtung. Diese Beschichtung ist eine im Wesentlichen
sauerstoffundurchlässige Schicht, wobei je nach Auswahl des Beschichtungsmaterials
vorgesehen sein kann, dass sich die Sauerstoffundurchlässigkeit mit zunehmender Oxidation
von Komponenten der Beschichtung einstellt bzw. zunimmt.
[0027] Hinsichtlich der Beschichtung ist daran gedacht, dass die Beschichtung des Interkonnektors
eine halbleitende Oxid-Keramik umfasst, insbesondere eine Keramik aufweisend Lanthan
(La), Strontium (Sr), Mangan (Mn) und/oder Cobalt (Co), vorzugsweise Lanthan-Strontium-Mangan-Cobalt
(LSMC), Mangan Cobalt Eisenoxid (MCF), Lanthan-Strontium-Cobalt-Eisenoxid (LSCF),
oder Lanthan Strontium Manganit (LSM) oder Lanthan-Mangan-Cobalt (LMC).
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist daran gedacht, dass zumindest einige Elektrolysezellen
Auflageelemente zwischen der Membran-Elektroden-Anordnung und dem Interkonnektor aufweisen.
[0029] Die Auflageelemente dienen vorrangig der Justierung und Fixierung der MEA in Bezug
zu dem Interkonnektor. Auch ein in Stapelrichtung der Stackanordnung weisender Lastfluss
aufgrund einer Verspannung der Komponenten der Stackanordnung untereinander, kann
mittels der Auflageelemente zumindest teilweise kompensiert werden, sodass die Gefahr
einer Beschädigung der MEA reduziert wird. Diese Verspannungszustände innerhalb der
Stackanordnung, sind beispielsweise Resultat unterschiedlicher Materialausdehnung
der Komponenten der Stackanordnung bei Temperaturänderungen aufgrund unterschiedlicher
Wärmeausdehnungskoeffizienten.
[0030] Die Auflageelemente sind vorzugsweise separate Elemente, die zur Herstellung der
Stackanordnung zwischen der MEA und den Interkonnektoren platziert werden. Das Material
der Auflageelemente ist so gewählt, dass sie im Betriebszustand der Elektrolyseanordnung
zähflüssig sind. Damit ist eine gute Kontaktierung der Auflageelemente auf der MEA
einerseits und auf dem Interkonnektor andererseits gegeben. Die Auflageelemente sind
vorzugsweise zwischen den Sauerstoffseiten von MEA und Interkonnektor angeordnet.
Der Übergang zwischen einem zähflüssigen Zustand und einem festen Zustand der Auflageelementen
findet beispielsweise an der Glasübergangstemperatur statt. Im Betriebszustand der
Elektrolyseanordnung nehmen die Auflageelemente beispielsweise eine Temperatur von
über 900°C, insbesondere 950°C an. Im Ruhezustand der Elektrolyseanordnung ist der
Elektrolyseprozess gestoppt und die Temperatur der Anordnung liegt unterhalb der Glasübergangstemperatur
der Auflageelemente.
[0031] Technisch bewährt hat sich eine Ausgestaltung, nach der die Auflageelemente eine
Höhe von ca. 200 µm bis 400 µm aufweisen. Die Auflageelemente weisen vorzugsweise
Glas oder Glaskeramik auf.
[0032] Für die Anordnung der Auflageelemente auf der MEA kann vorgesehen sein, dass auf
der Sauerstoffseite zumindest einiger Membran-Elektroden-Anordnungen mindestens eine
Schicht vorhanden ist, welche Aussparungen zur Aufnahme der Auflageelemente aufweist,
und wobei die die Aussparungen aufweisende Schicht vorzugsweise eine sauerstoffdurchlässige
Struktur ist mittels der ein auf der Sauerstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung
freigesetzter Sauerstoff zu einem Seitenrand der Membran-Elektroden-Anordnung hin
ableitbar ist.
[0033] Die sauerstoffdurchlässige Struktur auf der Sauerstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung
dient zur Ableitung von auf der Sauerstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung entstehendem
Sauerstoff in den Innenraum des Gehäuses. Dafür ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
daran gedacht, dass die sauerstoffdurchlässige Struktur im Bereich wenigstens einer
Seitenfläche der Stackanordnung zur Ableitung des Sauerstoffs in den Innenraum des
Gehäuses hin offen ausgebildet ist. Denkbar ist, dass die sauerstoffdurchlässige Struktur
als Kanalstruktur ausgeführt ist, vorzugsweise eine in im Wesentlichen senkrechter
Richtung bezüglich der Richtung einer Eduktgas-Kanalstruktur ausgerichtete Kanalstruktur.
Die Kanäle können insbesondere rippenartig ausgebildet sein. Die Kanäle können seitlich
durch Kanalstege begrenzt, nach unten durch den Körper der MEA und nach oben hin können
die Kanäle offen sein, sodass ein zwischen der MEA und dem darüber angeordneter Interkonnektor
entstehender Sauerstoff gerichtet ableitbar ist.
[0034] Eine Sauerstoffleitung in den Innenraum ist auch möglich, wenn die sauerstoffleitende
Struktur als gasdurchlässiges Material, beispielsweise als poröse Keramik oder dergleichen
ausgeführt ist. Insbesondere kann die sauerstoffleitende Struktur eine Schicht bzw.
eine oder mehrere Beschichtungen der Membran-Elektroden-Anordnung sein. Der Sauerstofftransport
kann insbesondere mittels eines Druckgefälles zwischen Innenraum des Gehäuses der
Elektrodenanordnung und dem gasführenden Raum zwischen den Sauerstoffseiten von zwei
unmittelbar übereinander angeordneter Membran-Elektroden-Anordnungen und Interkonnektoren
erwirkt werden.
[0035] Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Auflageelemente und/oder die Aussparungen
eine Konturform aufweisen aus der Auswahl kreisrund, kreissegmentförmig, quadratisch,
rechteckig, viereckig, dreieckig oder rautenförmig. Die Konturformen der Auflageelemente,
also die äußere Kontur der Auflageelemente in einer Ebene parallel zur Ebene der MEA,
muss nicht identisch sein zu der Kontur der Aussparungen. Vorzugsweise sind die Auflageelemente
zwischen den Sauerstoffseiten von MEA und Interkonnektor angeordnet. Dabei muss gewährleistet
sein, dass zwischen den Sauerstoffseiten der MEA und des Interkonnektors Sauerstoff
seitlich abgeführt werden kann.
[0036] Hinsichtlich des Materials der Auflageelemente ist daran gedacht, dass die Auflageelemente
Glas, vorzugsweise eine Glaskeramik aufweisen.
[0037] Gemäß einer Ausführungsform der Elektrodenanordnung ist vorgesehen, dass auf der
Sauerstoffseite mindestens einiger Interkonnektoren eine Kanalstruktur zur Führung
von auf der Sauerstoffseite einer Membran-Elektroden-Anordnung freigesetztem Sauerstoff
ausgebildet ist.
[0038] Die Kanalstruktur auf der Sauerstoffseite der Interkonnektoren dient zur Ableitung
von auf der Sauerstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnung entstehendem Sauerstoff
in den Innenraum des Gehäuses. Dafür ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung daran
gedacht, dass die Kanalstruktur im Bereich wenigstens einer Seitenfläche der Stackanordnung
zur Ableitung des Sauerstoffs in den Innenraum des Gehäuses hin offen ausgebildet
ist. Vorzugsweise ist die Kanalstruktur als eine in im Wesentlichen senkrechter Richtung
bezüglich der Richtung einer Eduktgas-Kanalstruktur ausgerichtete Kanalstruktur ausgebildet.
Die Kanäle können insbesondere rippenartig ausgebildet sein. Die Kanäle können seitlich
durch Kanalstege begrenzt, am Kanalboden können die Kanäle durch den Körper des Interkonnektors
und auf der gegenüberliegenden Seite können die Kanäle offen sein, sodass ein zwischen
der MEA und dem darüber angeordneter Interkonnektor entstehender Sauerstoff gerichtet
ableitbar ist.
[0039] Die Kanäle können auf der Sauerstoffseite des Interkonnektors also von einem Rand
zu einem diesem Rand gegenüberliegenden Rand des Interkonnektors angeordnet sein,
wobei die Kanalstruktur auf der Sauerstoffseite vorzugsweise orthogonal zu für die
Führung von Edukt- und Produktgas auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors ausgebildeten
Kanälen verlaufen.
[0040] Hinsichtlich der Materialwahl für den Interkonnektor ist daran gedacht, dass zumindest
einige der Interkonnektoren aus einem ferritischen Hochtemperatur-Edelstahl besteht,
insbesondere aus einer Eisen-Chrom-Legierung. Denkbar ist die Verwendung des unter
der Bezeichnung Crofer 22 bekannten Materials, beispielsweise Werkstoff 1.4760 X1CrTiLa22
oder 1.4755 - X1CrWNbTiLa22-2
[0041] Für eine elektrische Kontaktierung der Interkonnektoren, zum Beispiel zur messtechnischen
Erfassung des elektrischen Potentials einer Elektrolysezelle kann vorgesehen sein,
dass zumindest einige der Interkonnektoren in ihrem Randbereich mindestens eine Kontakteinrichtung
aufweisen, die elektrisch leitend mit dem Interkonnektor verbunden ist.
[0042] Für die Ausgestaltung der Kontakteinrichtungen der Interkonnektoren sind grundsätzlich
verschiedene Ausgestaltungen denkbar. Vorzugsweise ist jedenfalls daran gedacht, dass
die Kontakteinrichtungen derart eingerichtet und ausgebildet sind, dass auch in einem
eng gestapelten Stapelverbund der Stackanordnung Messmittel einfach und unter geringer
Gefahr einer elektrischen Überbrückung gestapelter Interkonnektoren ermöglicht ist.
Gemäß einer ersten Variante kann vorgesehen sein, dass die Kontakteinrichtung ein
in den Randbereich des Interkonnektors eingearbeitetes Loch, insbesondere ein Langloch
umfasst. Mit einem Loch bzw. Langloch, insbesondere in Stapelrichtung gesehen durch
den Interkonnektor hindurch, können dafür geeignete Messmittel schnell und einfach,
insbesondere kraft- und/oder formschlüssig mit dem Interkonnektor verbunden werden.
Die Kontakteinrichtungen können am Seitenrand der Stackanordnung seitlich nach außen
abstehen, um eine leichte Kontaktierung zu unterstützen. Vorzugsweise können die Kontakteinrichtungen
jedoch derart angeordnet sein, dass sie innerhalb des Seitenrandes der Stackanordnung
angeordnet sind. Die Seitenkontur der Stackanordnung zwischen Topplatte und Bodenplatte
ist in seiner Orthogonalprojektion auf eine Ebene senkrecht zur Stapelrichtung beispielsweise
etwa rechteckförmig mit vier geraden Seitenkanten ausgebildet.
[0043] Um eine schnelle Kontaktierung zu ermöglichen und die Gefahr einer ungewollten elektrischen
Überbrückung übereinandergestapelter Interkonnektoren zu verringern ist daran gedacht,
dass die jeweils mindestens eine Kontakteinrichtung aufweisenden Interkonnektoren
derart ausgebildet und/oder innerhalb der Stackanordnung angeordnet sind, dass die
Kontakteinrichtungen der Interkonnektoren zweier übereinandergestapelter Elektrolysezellen
quer zur Stapelrichtung versetzt zueinander angeordnet sind.
[0044] Zur weiteren Verbesserung einer schnellen und sicheren Kontaktierung der Interkonnektoren
kann vorgesehen sein, dass die Interkonnektoren in ihren Randbereichen Aussparungen
aufweisen, die in Stapelrichtung der Stackanordnung jeweils fluchtend mit der Kontakteinrichtung
eines direkt oberhalb und unterhalb angeordneten Interkonnektors angeordnet sind.
Somit ist die Kontakteinrichtung eines Interkonnektors prominent gegenüber den Kontakteinrichtungen
seiner unmittelbaren Nachbarn im Stapelverbund und es wird eine zielsichere Kontaktierung
unterstützt.
[0045] Die Herstellung einer Stackanordnung kann dadurch erleichtert werden, dass zumindest
einige Komponenten der Stackanordnung, wie Membran-Elektroden-Anordnungen, Interkonnektoren,
Konnektorplatten, Topplatte und/oder Bodenplatte jeweils ein Orientierungsmerkmal
aufweisen mittels dem die Komponenten zur Herstellung der Stackanordnung orientiert,
insbesondere nach dem Poka-Yoke-Prinzip, im Stapelverbund ausrichtbar sind.
[0046] Insbesondere mit einem Orientierungsmerkmal an den Interkonnektoren können diese
zur Herstellung des Stapelverbunds der Stackanordnung vorteilhafterweise derart manuell,
maschinell oder maschinenunterstützt, insbesondere mittels Poka-Yoke-Prinzip orientiert
und angeordnet werden, dass ein bestimmtes Ausrichtungsmuster innerhalb der Stackanordnung
erreicht wird. Die Orientierungsmerkmale erleichtern die Erkennung der Orientierung
der Komponenten, um Fehler zu mindern oder vollständig zu vermeiden.
[0047] Für die Identifizierbarkeit und die Möglichkeit einer Nachverfolgbarkeit einzelner
Komponenten einer Elektrolyseanlage kann vorgesehen sein, dass zumindest einige Komponenten
der Elektrolyseanordnung, wie Gehäuse, Stackanordnung, Elektrolysezelle, Membran-Elektroden-Anordnungen,
Interkonnektoren, Konnektorplatte, Topplatte und/oder Bodenplatte einen maschinenlesbaren
und/oder menschenlesbaren Identifikator aufweisen.
[0048] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Identifikator einen DataMatrix-Code (DMC),
einen QR-Code, einen Strichcode und/oder einen alphanumerischen Code umfasst.
[0049] Für eine Trennung von Wasserstoff und Sauerstoff führenden Zwischenräumen der Stackanordnung
ist daran gedacht, dass mindestens eine Glasdichtung auf den Interkonnektoren aufgebracht
ist, zur Abdichtung übereinandergestapelter Elektrolysezellen untereinander. Diese
Glasdichtungen weisen Glas oder Glaskeramik auf und dichten die Wasserstoffräume von
den Sauerstoffräumen der Elektrolyseanordnung ab. Außerdem kann mit den Glasdichtungen
eine elektrische Isolierung zwischen übereinandergestapelter Interkonnektoren erzielt
werden.
[0050] Hinsichtlich der Anordnung der Dichtungen auf dem Interkonnektor ist gemäß einer
Ausgestaltung daran gedacht, dass die Glasdichtung mäanderförmig oder zickzackförmig
aufgebracht ist. Diese Auftrageform erhöht die Streckenlänge der bandförmigen Glasdichtung
im Gegensatz zu einer geradlinigen Führung. Damit kann bei gleicher Menge an Dichtungsmaterial
im Vergleich zu einer geradlinigen Führung eine größere Oberfläche des Dichtungsmaterials
bereitgestellt werden, was bei einem sich anschließenden Sinterprozess eine bessere
Entgasung des Dichtungsmaterials ermöglicht. Alternativ ist bei weniger Menge an Dichtungsmaterial
die gleiche Fläche abdichtbar.
[0051] In einer weiteren Ausgestaltung ist daran gedacht, dass der Interkonnektor in seinem
Randbereich auf der Sauerstoffseite und/oder auf der Wasserstoffseite zwischen dem
Seitenrand und der Eduktgas-Manifoldöffnung und/oder zwischen dem Seitenrand und der
Produktgas-Manifoldöffnung eine längliche Vertiefung in der Art einer Nut aufweist.
Diese längliche Vertiefung kann insbesondere zwischen dem Seitenrand des Interkonnektors
und der im Randbereich aufgebrachten Glasdichtung angeordnet sein. Die Vertiefung
wirkt wie eine Rinne am Rand des Interkonnektors für die Aufnahme von zum Randbereich
hin quellendem Glasmaterials der Glasdichtungen während des Fügeprozesses, bei dem
die in der Nähe der Vertiefung angeordneten Glasdichtungen unter Einfluss hoher Druckkräfte
und unter Eintrag hoher thermischer Energie zähflüssig werden. Die Vertiefung kann
den Interkonnektor in seinem Randbereich vollumfänglich umlaufen. Vorzugsweise sind
die Vertiefungen nur an zwei sich gegenüberliegenden Rändern des Interkonnektors angeordnet.
[0052] Zur Begriffsbestimmung sei Folgendes angemerkt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
ist mit dem Begriff "Interkonnektor" sowohl ein Interkonnektor als auch eine Bipolarplatte
gemeint. Die in dieser Anmeldung enthaltenen Ausführungen zu Interkonnektoren gelten
entsprechend auch für Bipolarplatten. Als Hochtemperaturelektrolyse wird im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung eine Elektrolyse im Temperaturbereich zwischen 600 °C und
1000 °C, insbesondere 800 °C und 950 °C gemeint. Jedoch ist die Hochtemperaturanalyse
nicht auf diesen Temperaturbereich beschränkt, sondern kann auch bei höheren Temperaturen
beispielsweise bis 1400°C durchgeführt werden.
[0053] Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Elektrolyseanordnung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte Explosionsdarstellung einer bevorzugten Variante von MEA, Interkonnektoren
und Glasdichtungen einer erfindungsgemäßen Elektrolyseanordnung,
- Fig. 3
- eine vereinfachte Explosionsdarstellung eines generellen Aufbaus einer Stackanordnung
einer erfindungsgemäßen Elektrolyseanordnung,
- Fig. 4a, 4b, 4c
- eine vereinfachte Schnittdarstellung einer der Länge nach halbierten Stackanordnung
mit sich verjüngender Manifoldstruktur,
- Fig. 5
- eine vereinfachte Explosionsdarstellung von gestapelten Interkonnektoren,
- Fig. 6a, 6b
- eine Detailansicht von Glasdichtungen auf einem Interkonnektor,
- Fig. 7
- eine Konnektorplatte, und
- Fig. 8
- eine stark schematisierte Schnittdarstellung von Kanalquerschnitten auf einem Interkonnektor.
[0054] Figur 1 zeigt in stark schematisierter Darstellung eine erfindungsgemäße Elektrolyseanordnung
10 mit einem Gehäuse 12 und einer im Innenraum 14 des Gehäuses 12 angeordneten Stackanordnung
16. Die Stackanordnung 16 umfasst mehrere Elektrolysezellen 18, die im vorliegenden
Beispiel in Stapelrichtung S unten von einer Bodenplatte 42 und oben von einer Topplatte
40 eingefasst sind. Gestrichelt sind eine Eduktgas-Manifoldstruktur 66 und eine Produktgas-Manifoldstruktur
68 angedeutet. Innerhalb der Eduktgas-Manifoldstruktur 66 wird ein Eduktgas, wie Wasserdampf
(H
2O(g)) in die Stackanordnung 16 hineingeleitet und an die Elektrolysezellen 18 hingeführt.
In der Produktgas-Manifoldstruktur 68 wird ein Produktgas, wie Wasserstoff (H
2), von den Elektrolysezellen 18 weggeführt und aus der Stackanordnung 16 herausgeleitet.
[0055] Figur 2 zeigt eine Explosionsdarstellung einer bevorzugten Variante einer Elektrolysezelle,
bestehend aus einer Membran-Elektroden-Anordnung (MEA) 20, einem Interkonnektor 22
sowie einer oberhalb des Interkonnektors 22 angeordneten Glasdichtung 46 und zweier
unterhalb des Interkonnektors 22 angeordneter Glasdichtungen 44. Die plattenförmig
ausgebildete MEA 20 weist eine Wasserstoffseite (nicht gezeigte Unterseite) und eine
Sauerstoffseite (gezeigte Oberseite) auf. Auch der ebenfalls etwa plattenförmig ausgebildete
Interkonnektor 22 weist eine Wasserstoffseite (gezeigte Oberseite) und eine Sauerstoffseite
(nicht gezeigte Unterseite) auf. Die Sauerstoffseite des Interkonnektors 22 liegt
im zusammengesetzten Zustand der Elektrolysezelle auf der Sauerstoffseite der MEA
20 auf. Zur Ausbildung einer Stackanordnung 16 (vgl. Fig. 1 oder Fig. 3) werden mehrere
Elektrolysezellen 18 in eine Stapelrichtung S übereinandergestapelt. Entsprechend
schließt sich auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors 22 eine MEA 20 an. Die
sich anschließende MEA 20 eines in Stapelrichtung S unmittelbar folgend oberhalb angeordneten
Elektrolysezelle 18 liegt mit ihrer Wasserstoffseite auf der Wasserstoffseite des
Interkonnektors 22 der direkt unterhalb angeordneten Elektrolysezelle 18.
[0056] Der Interkonnektor 22 weist zwei Manifoldöffnungen 28, 30 auf, wobei eine erste Manifoldöffnung
28 für die Führung von Eduktgas dient und wobei die zweite Manifoldöffnung 30 für
die Führung von Produktgas dient. Auf der Sauerstoffseite des Interkonnektors 22 sind
zwei Glasdichtungen 44 jeweils um den Öffnungsrand der Manifoldöffnungen 28, 30 herum
angeordnet. Die Glasdichtungen 44 dichten die Manifoldöffnungen 28, 30 zweier übereinandergestapelter
Elektrolysezellen 18 derart ab, dass ein Eduktgasstrom bzw. der Produktgasstrom jeweils
durch eine mittels der Manifoldöffnungen 28, 30 übereinandergestapelter Elektrolysezellen
18 ausgebildete Eduktgas-Manifoldstruktur 66 bzw. Produktgas-Manifoldstruktur 68 geführt
wird. Die einzelnen Elektrolysezellen 18 sind darüber hinaus derart ausgestaltet,
dass ein in einer Eduktgas-Manifoldstruktur 66 geführter Eduktgasstrom von dort auf
die Wasserstoffseite des Interkonnektors 22 geführt werden kann. Auf der Wasserstoffseite
des Interkonnektors 22 kommt der Eduktgasstrom für den Elektrolysevorgang mit der
Wasserstoffseite einer auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors 22 aufliegenden
MEA 20 in Kontakt. Bei dem Elektrolysevorgang wird das Eduktgas zwischen der Wasserstoffseite
des Interkonnektors 22 und der Wasserstoffseite der MEA 20 in Produktgas gewandelt.
Das entstehende Produktgas wird auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors 22 weiter
bis in die für die Führung von Produktgas vorgesehene Manifoldöffnung 30 des Interkonnektors
22 geführt.
[0057] Zur Führung von Eduktgas aus der das Eduktgas führenden Manifoldöffnung 28 des Interkonnektors
22 kann - wie im gezeigten Beispiel - auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors
22 eine Eduktgas-Leitungsstruktur 32 ausgebildet sein. Die Kanalstruktur auf dem Interkonnektor
22 kann 60 bis 100 Kanäle aufweisen, um eine feine, laminare Strömung zu realisieren.
[0058] Wie in Fig. 2 ebenfalls angedeutet, kann auf der Sauerstoffseite der MEA 20 eine
als Kanalstruktur ausgebildete sauerstoffdurchlässige Struktur 34 zur Führung von
dort erzeugtem Sauerstoff ausgebildet sein. Die sauerstoffdurchlässige Struktur 34
kann derart ausgebildet und eingerichtet sein, dass der Sauerstoff in seitliche Richtung,
quer zur Ausrichtung der Eduktgas-Leitungsstruktur 32, abgeleitet wird. Die Elektrolysezelle
18 ist derart ausgestaltet, dass in einer gestapelten Anordnung mehrerer Elektrolysezellen
18 zur Ausbildung einer Stackanordnung 16 der Sauerstoff aus der Stackanordnung 16
in den Innenraum 14 des Gehäuses 12 entlassen wird.
[0059] Glasdichtungen 44, 46 auf der Wasserstoffseite und auf der Sauerstoffseite des Interkonnektors
22 sorgen für eine gasdichte Abdichtung von in einer Stackanordnung 16 gestapelter
Elektrolysezellen 18 untereinander, insbesondere der Interkonnektoren 22 direkt benachbarter
Elektrolysezellen 18 untereinander, derart dass die Eduktgas-Manifoldstruktur 66 und
die Produktgas-Manifoldstruktur 68 gegenüber dem Innenraum 14 des Gehäuses 12 fluidisch
voneinander getrennt sind. Die Glasdichtung 46 auf der Wasserstoffseite des Interkonnektors
22 ist derart angeordnet, dass sie den Interkonnektor 22 im Randbereich seiner Wasserstoffseite
vollumfänglich umläuft. Im zusammengesetzten Zustand der Stackanordnung 16 dichtet
die Glasdichtung 44 einen in Stapelrichtung S ersten Interkonnektor 22 auf seiner
Wasserstoffseite gegen einen in Stapelrichtung S angrenzend angeordneten zweiten Interkonnektor
22 auf dessen Sauerstoffseite ab. Die Glasdichtungen 44, 46 wirken derart mit den
Interkonnektoren 22 gestapelter Elektrolysezellen 18 zusammen, dass zum einen zwischen
den Wasserstoffseiten direkt aufeinander angeordneter MEA 20 und Interkonnektor 22
eine die Eduktgas-Manifoldstruktur 66 für das Eduktgas und die Produktgas-Manifoldstruktur
68 für das Produktgas fluidisch leitende Verbindung ausgebildet ist. Des Weiteren
wirken die Glasdichtungen 44, 46 derart mit den Interkonnektoren 22 gestapelter Elektrolysezellen
18 zusammen, dass der Zwischenraum zwischen den Sauerstoffseiten direkt aufeinander
angeordneter MEA 20 und Interkonnektor 22 fluidisch leitend mit dem Innenraum 14 des
Gehäuses 12 einer Elektrolyseanordnung 10 verbunden ist.
[0060] Auf der Sauerstoffseite der MEA 20 können - wie in Fig. 2 gezeigt - zwischen der
MEA 20 und dem Interkonnektor 22 Auflageelemente 48 vorgesehen sein, die einem mechanischen
Spannungsausgleich zwischen MEA 20 und Interkonnektor 22 dienen, insbesondere hervorgerufen
durch Temperaturunterschiede. Vorzugsweise sind die Auflageelemente 48 aus Glas oder
einer Glaskeramik und werden daher auch Glaspins genannt. Wenn sich die Elektrolysezelle
18 erwärmt, entsteht durch die unterschiedlichen thermischen Wärmeausdehnungskoeffizienten
der unterschiedlichen Materialien der verschiedenen Komponenten der Elektrolysezelle
18 mechanische Spannungen. Die MEA 20 ist mit einer Dicke von weit unter einem Millimeter,
zum Beispiel 80 µm, vorzugsweise 30 µm, eine fragile Struktur, die bei mechanischer
Belastung reißen oder brechen kann, insbesondere punktuelle Drucklast führt zu Brüchen
in der MEA 20. Die Auflageelemente 48 sorgen gemeinsam mit den Dichtungen 44, 46 dafür,
eine Wölbung der MEA 20 bei Erwärmung der Elektrolysezelle 18 zu vermindern. Die Auflageelemente
48 können zumindest bereichsweise in Aussparungen 64 der MEA 20 angeordnet sein, wobei
die Aussparungen 64 vorzugsweise nichtdurchdringend in die MEA 20 eingearbeitet sind.
Die Aussparungen 64 sind dabei vorzugsweise in eine erste Schicht der MEA 20 eingearbeitet.
Alternativ werden die Aussparungen 64 dadurch gebildet, dass mehrere Schichten auf
die MEA 20 aufgebracht werden und dabei bereichsweise Schichten nicht aufgetragen
werden.
[0061] Figur 3 zeigt eine vereinfachte Explosionsdarstellung in schematischer Art des generellen
Aufbaus einer Stackanordnung 16. In dem in Figur 3 gezeigten Beispiel weist die Stackanordnung
16 drei MEAs 20, also drei Ebenen auf. Die erfindungsgemäße Stackanordnung 16 kann
alternativ auch weniger oder mehr MEAs 20 und somit entsprechend mehr Ebenen umfassen.
Die Anzahl der Ebenen richtet sich nach der gewünschten Leistungsfähigkeit der Elektrolyseanordnung
10. Deckenseitig oberhalb der in Stapelrichtung S letzten MEA 20 schließt die Stackanordnung
16 mit einer Topplatte 40 ab. Bodenseitig unterhalb der in Stapelrichtung ersten MEA
20 schließt die Stackanordnung 16 mit einer Bodenplatte 42 ab.
[0062] Oberhalb der Bodenplatte 42 sind drei Elektrolysezellen 18 angeordnet, wobei die
Elektrolysezellen 18 in dem gezeigten Beispiel jeweils ein vorzugsweise als Nickelnetz
ausgeführtes netzartiges Metallgeflecht 38, eine MEA 20, zwei für die Abdichtung der
Manifoldöffnungen 28, 30 der Interkonnektoren 22 vorgesehene Glasdichtungen 44, ein
Interkonnektor 22 und eine weitere für die Abdichtung des Randbereiches der Interkonnektoren
22 vorgesehene Glasdichtung 46 umfassen. Das netzartiges Metallgeflecht 38 ist optional.
Das netzartige Metallgeflecht 38 kann eine gasführende Struktur bilden und kann weiterhin
dem mechanischen Stützen der MEA 20 auf dem Interkonnektor 22 dienen. Die Bodenplatte
42 ist vorliegend auf ihrer Oberseite analog zu einer Wasserstoffseite eines Interkonnektors
22 ausgebildet und wird mit einer auf der Oberseite angeordneten Glasdichtung 46 gegenüber
dem Interkonnektor 22 der in Stapelrichtung S ersten Elektrolysezelle 18 abgedichtet.
Die in Stapelrichtung S dritte und abschließende Elektrolysezelle 18 weist statt eines
Interkonnektors 22 eine Topplatte 40 auf, die auf ihrer Unterseite analog zu einer
Sauerstoffseite eines Interkonnektors 22 ausgebildet ist. Anders als die Interkonnektoren
22 weist die Topplatte keine Manifoldöffnungen 28, 30 auf. Die Topplatte 40 schließt
die Stackanordnung 16 in Stapelrichtung S oben ab und verschließt die in der Stackanordnung
16 ausgebildeten Eduktgas- und Produktgas-Manifoldstrukturen 66, 68.
[0063] Die erfindungsgemäße Stackanordnungen 16 können einige wenige, beispielsweise 30,
60 bis viele, beispielsweise 400 bis etwa 900 Ebenen aufweisen. Denkbar sind grundsätzlich
auch Stackanordnungen 16 mit mehr als 900 Ebenen, allerdings ist zu beachten, dass
die Anforderungen an die mechanische Stabilität der Anordnung mit der Anzahl der Ebenen
steigen.
[0064] Direkt unterhalb der Topplatte 40 der Stackanordnungen 16 kann zwischen oberster
MEA 20 und der Topplatte 40 ein weiterer Interkonnektor 22 (nicht gezeigt) oder eine
Konnektorplatte (nicht gezeigt) eingefügt sein. Die Konnektorplatte ist vorzugsweise
elektrisch leitend ausgeführt, um eine elektrische Verbindung zwischen Stack und Top-
oder Bodenplatte zu realisieren, und weist weiter vorzugsweise eine Antihaftbeschichtung
auf. Die Antihaftbeschichtung dient einer mechanischen Entkopplung des Stacks von
der Top- oder Bodenplatte. Die Konnektorplatte kann zusätzlich eine Strukturierung
aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass bei Änderungen der Temperatur die unterschiedlichen
thermischen Wärmeausdehnungen der unterschiedlichen Materialien mechanisch ausgleichbar,
insbesondere quer zur Stapelrichtung, sind.
[0065] Die Figuren 4a, 4b, 4c zeigen drei schematische Teilschnitte des Querschnitts einer
Stackanordnung 16 mit einem sich verjüngenden Querschnitt einer Manifoldstruktur 66,
68. Insbesondere zeigen die Figuren 4a-c jeweils eine sich verjüngende Manifoldstruktur
66, 68, bei der sich die Verjüngung ausgehend von der Bodenplatte 42 über die in Stapelrichtung
S übereinandergestapelten Elektrolysezellen 18 bis zu der die Manifoldstruktur 66,
68 oben dichtend abschließenden Topplatte 40 hin erstreckt. Die Verjüngung kann in
der Eduktgas-Manifoldstruktur 66 und/oder in der Produktgas-Manifoldstruktur 68 vorgesehen
sein.
[0066] In dem Beispiel nach Figur 4a ist die Verjüngung der Manifoldstruktur 66, 68 mittels
der in den Interkonnektoren 22 eingearbeiteten Manifoldöffnungen 28, 30 ausgeführt.
Wie schematisch angedeutet, haben die Interkonnektoren 22 dafür unterschiedlich große
Manifoldöffnungen 28, 30, wobei die Interkonnektoren 22 einzelner Elektrolysezellen
derart ausgesucht und die Elektrolysezellen 18 derart gestapelt sind, dass sich in
der Stackanordnung 16 eine sich verjüngende Struktur ergibt. Wie gezeigt, kann damit
insbesondere eine etwa keilförmig verlaufende Struktur realisiert sein. Eine Keilform
wird zum Beispiel erreicht, wenn die Manifoldöffnungen 28, 30 der Interkonnektoren
22 jeweils etwa rechteckig mit zwei Seitenlängen ausgebildet sind und sich die Manifoldöffnungen
28, 30 in Stapelrichtung S nach oben hin entlang einer Seitenlänge verengen. Alternativ
kann die sich verjüngende Struktur auch etwa konisch geformt sein. Eine Pyramidenform
oder Pyramidenstumpfform wird zum Beispiel erreicht, wenn die Manifoldöffnungen 28,
30 der Interkonnektoren 22 jeweils etwa rechteckig mit zwei Seitenlängen ausgebildet
sind und sich die Manifoldöffnungen 28, 30 in Stapelrichtung S nach oben hin entlang
beider Seitenlängen verengen.
[0067] Figur 4b zeigt eine sich verjüngende Manifoldstruktur 66, 68, bei der die Verjüngung
mittels eines in die Manifoldstruktur 66, 68 eingelegten Einlegekörpers 50 ausgeführt
ist. Die Interkonnektoren 22 der einzelnen Elektrolysezellen 18 haben jeweils gleichgroße
Manifoldöffnungen 28, 30. Damit können identische Interkonnektoren 22 für die Bereitstellung
der einzelnen Elektrolysezellen 18 einer Stackanordnung 16 verwendet werden, was den
Herstellungsaufwand deutlich reduziert. Zur Ausbildung der Verjüngung wird der Einlegekörper
50 in die mittels der Manifoldöffnungen 28, 30 ausgebildeten Manifoldstruktur 66,
68 eingelegt. Der Einlegekörper 50 kann - wie gezeigt - einen etwa dreieckförmigen
Querschnitt in Stapelrichtung S aufweisen, so dass eine sich keilförmig verjüngende
Struktur realisiert ist.
[0068] Figur 4c zeigt eine besondere Form einer mittels eines Einlegekörpers 50 hergestellten
Verjüngung der Manifoldstruktur 66, 68. Wie in der Ausgestaltung nach Fig. 4b haben
die Interkonnektoren 22 der einzelnen Elektrolysezellen 18 jeweils gleichgroße Manifoldöffnungen
28, 30. Der Einlegekörper 50 weist im Gegensatz zur Ausgestaltung in Fig. 4b keine
geradlinig verlaufende, sondern eine gewölbt verlaufende Verjüngungsfläche auf. Damit
wird eine sich gewölbt verjüngende Manifoldstruktur 66, 68 realisiert, die eine besonders
laminare Strömung des Eduktgases bzw. Produktgases in die Elektrolysezellen 18 hinein
bzw. aus den Elektrolysezellen 18 heraus ermöglicht.
[0069] Figur 5 zeigt eine Stackanordnung 16, bei der zur Veranschaulichung von Details lediglich
die Interkonnektoren 22 einzelner Elektrolysezellen 18 dargestellt sind. Die Interkonnektoren
22 weisen jeweils mindestens ein Orientierungsmerkmal 60 auf, in dem hier gezeigten
Beispiel eine mit Führungskanälen ausgebildete Eduktgas-Leitungsstruktur 32, zwei
Manifoldöffnungen 28, 30, sowie auf zwei gegenüberliegenden Seiten am Rand jeweils
eine - im gezeigten Beispiel als Langloch - ausgebildete Kontakteinrichtung 52 zur
Herstellung eines elektrisch leitenden Kontakts mit dem Interkonnektor 22. Zusätzlich
zu der als Langloch ausgeführten Kontakteinrichtung 52 ist an den zwei gegenüberliegenden
Seitenrändern des Interkonnektors 22 jeweils eine Aussparung 54 in den Randbereich
des Interkonnektors 22 eingearbeitet. Die im gezeigten Beispiel als Langloch ausgebildete
Kontakteinrichtung 52 kann zum Anschluss von Messmitteln zum Testen der Stackanordnung
dienen, um beispielsweise defekte Elektrolysezellen zu identifizieren.
[0070] Die Interkonnektoren 22 sind in dieser Ausgestaltung jeweils um 180° gedreht aufeinandergestapelt,
so dass die als Langlöcher ausgeführten Kontakteinrichtungen 52 und die Aussparungen
54 jeweils alternierend übereinander im Stapel angeordnet sind. Das Orientierungsmerkmal
60 dient dazu, Fehler beim Stapeln zu vermeiden und durch technische Vorkehrungen
bzw. Einrichtungen eine sofortige oder frühzeitige Fehleraufdeckung und - verhinderung
zu ermöglichen. Die Idee hierzu entstammt dem Poka-Yoke-Prinzip. Ist eine gestapelte
Stackanordnung 16 nach dem Stapeln erst gefügt, lässt sich ein Fehler im Stapel nicht
mehr beheben. Solange die Stackanordnung 16 noch nicht gefügt ist, ließe sich ein
Stapelfehler noch beheben.
[0071] Die Figuren 6a, 6b zeigen jeweils einen Interkonnektor 22 mit einer auf der Wasserstoffseite
des Interkonnektors 22 angeordneten Glasdichtung 46. Wie jeweils in einer Detailansicht
der Figuren 6a und 6b gezeigt, können die Glasdichtungen 46 in einer speziellen Form
auf den Interkonnektor 22 aufgebracht sein. Vorliegend ist in Fig. 6a ein mäanderförmiger
Verlauf und in Fig. 6a ist ein zickzackförmiger Verlauf der auf den Interkonnektor
22 aufgebrachten Glasdichtung 46 gezeigt. Denkbar sind darüber hinaus auch andere
Verlaufsformen. Diese spezielle Auftrageform erhöht die Streckenlänge der bandförmigen
Glasdichtung im Gegensatz zu einer geradlinigen Führung. Damit kann bei gleicher Menge
an Dichtungsmaterial im Vergleich zu einer geradlinigen Führung ein größere Oberfläche
des Dichtungsmaterials bereitgestellt werden, was bei einem sich anschließenden Sinterprozess
eine bessere Entgasung des Dichtungsmaterial ermöglicht. Diese bessere Entgasung kann
den Sinterungsprozess beschleunigen. Alternativ ist bei weniger Menge an Dichtungsmaterial
die gleiche Fläche abdichtbar. Dabei wird Dichtungsmaterial eingespart, da weniger
Materialauftrag erfolgt, die Dichtleistung wird nicht beeinträchtigt und es wird überflüssiges
Dichtungsmaterial vermieden, das beim Sintern aus dem Stack heraustreten kann.
[0072] Figur 7 zeigt schematisch eine Konnektorplatte 36, die beispielsweise unterhalb einer
Topplatte 40 bzw. oberhalb einer Bodenplatte 42 angeordnet werden kann. Zumindest
auf einer Seite weist die Konnektorplatte 62 eine Beschichtung 62 auf. Die Beschichtung
62 kann - wie im gezeigten Beispiel - in der Art eines Schachbrettmusters auf der
Oberfläche der Konnektorplatte 36 angeordnet sein. Auch auf der nicht gezeigten Seite
der Konnektorplatte 36 kann eine Beschichtung vorliegen.
[0073] Figur 8 zeigt ganz schematisch Beispiele von Kanalquerschnittsformen einer als Kanalstruktur
ausgebildeten Eduktgas-Leitungsstruktur 32 auf der Wasserstoffseite eines Interkonnektors
22. Die gezeigte Kanalstruktur ist in Schnittdarstellung dargestellt. Wie die Figur
zeigt, können die Kanäle 70 mittels zweier benachbart zueinander angeordneten Kanalstege
72 voneinander getrennt sein. Das gezeigte Beispiel veranschaulicht denkbare Querschnittsformen
der Kanalstege 72 bzw. die damit ausgeformten Querschnittsformen der Kanäle 70. Oberhalb
der Kanalstege 72 ist in der Stackanordnung 16 eine MEA 20 angeordnet (nicht dargestellt).
Die Kanäle 70 sind nach unten durch den Körper des Interkonnektors 22 oder einer auf
dem Interkonnektor 22 vorliegenden Beschichtung begrenzt. Nach oben sind die Kanäle
70 hin zu einer darüber angeordneten MEA 20 (nicht dargestellt) offen. Für den Elektrolyseprozess
kommt das in den Kanälen 70 geführte Eduktgas an den offenen Oberseiten der Kanäle
70 mit der MEA 20 in Kontakt. Um auch im Randbereich der Kanäle 70 eine ausreichende
Menge an Eduktgas für den Kontakt mit der MEA 20 bereitzustellen, ist vorgesehen,
dass die Flankensteilheit F der Seitenwände der Kanalstege 72 größer als oder gleich
85° ist. Die Flankensteilheit ist dabei als Median auf die mit dem plattenförmigen
Interkonnektor 22 definierte Ebene bezogen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0074]
| 10 |
Elektrolyseanordnung |
50 |
Einlegekörper |
| 12 |
Gehäuse |
52 |
Kontakteinrichtung |
| 14 |
Innenraum |
54 |
Aussparung |
| 16 |
Stackanordnung |
56 |
mäanderförmige Struktur |
| 18 |
Elektrolysezellen |
58 |
zickzackförmige Struktur |
| 20 |
Membran-Elektroden-Anordnung |
60 |
Orientierungsmerkmal |
| 22 |
Interkonnektor |
62 |
Beschichtung |
| 24 |
Eduktgas-Öffnung |
64 |
Aussparungen |
| 26 |
Produktgas-Öffnung |
66 |
Eduktgas-Manifoldstruktur |
| 28 |
Manifoldöffnung |
68 |
Produktgas-Manifoldstruktur |
| 30 |
Manifoldöffnung |
70 |
Kanäle |
| 32 |
Eduktgas-Leitungsstruktur |
72 |
Kanalstege |
| 34 |
sauerstoffdurchlässige Struktur |
|
|
| 36 |
Konnektorplatte |
S |
Stapelrichtung |
| 38 |
netzartiges Metallgeflecht |
F |
Flankensteilheit |
| 40 |
Topplatte |
|
|
| 42 |
Bodenplatte |
|
|
| 44 |
Glasdichtung |
|
|
| 46 |
Glasdichtung |
|
|
| 48 |
Auflageelemente |
|
|
1. Elektrolyseanordnung (10) umfassend
wenigstens ein Gehäuse (12) mit einem Innenraum (14),
und wenigstens einer im Innenraum (14) des Gehäuses (12) angeordneten Stackanordnung
(16),
wobei die Stackanordnung (16) mehrere in eine Stapelrichtung (S) gestapelte Elektrolysezellen
(18) umfasst,
wobei zumindest einige der Elektrolysezellen (18) jeweils eine Membran-Elektroden-Anordnung
(MEA) (20) und einen Interkonnektor (22) umfassen, und
wobei die Membran-Elektroden-Anordnung (20) und der Interkonnektor (22) jeweils eine
Sauerstoffseite und eine Wasserstoffseite aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest einige der Interkonnektoren (22) in Form einer einlagigen, im Wesentlichen
rechteckigen Blechstruktur ausgebildet ist, deren erste Oberfläche die Wasserstoffseite
des Interkonnektors (22) definiert und deren zweite Oberfläche die Sauerstoffseite
des Interkonnektors (22) definiert,
wobei die Dicke der als Blechstruktur ausgebildeten Interkonnektoren (22) im Bereich
von 0,3 bis 0,8 mm liegt,
zumindest einige der Interkonnektoren (22) in einem ersten Randbereich eine Eduktgas-Manifoldöffnung
(28) zur Führung von Eduktgas und in einem dem ersten Randbereich gegenüberliegenden
zweiten Randbereich eine Produktgas-Manifoldöffnung (30) zur Führung von Produktgas
aufweist,
wobei zwischen der Membran-Elektroden-Anordnung (20) und dem Interkonnektor (22) zumindest
einiger Elektrolysezellen (18) eine zur Leitung von Eduktgas aus der Eduktgas-Manifoldstruktur
(66) heraus entlang der Wasserstoffseite der Membran-Elektroden-Anordnungen (20) und
hin zur Produktgas-Manifoldstruktur (68) ausgebildete Eduktgas-Leitungsstruktur (32)
angeordnet ist, und
wobei die Eduktgas-Leitungsstruktur (32) mehrere Strömungskanäle (70) umfasst, die
seitlich jeweils mittels zweier zueinander beabstandeter Kanalstege (72) begrenzt
sind,
wobei zumindest einige der Kanalstege (72) an mindestens einer, einen Strömungskanal
(70) begrenzenden Fläche im Mittelwert eine Flankensteilheit (F) von >= 85° aufweisen.
2. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stackanordnung (16) genau eine Eduktgas-Manifoldstruktur (66) zur Bereitstellung
von Eduktgas an die Elektrolysezellen (18) und genau eine Produktgas-Manifoldstruktur
(68) zum Abführen von Produktgas von den Elektrolysezellen (18) ausgebildet sind.
3. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der Manifoldöffnungen (28, 30) eines Interkonnektors (22)
zumindest einiger Elektrolysezellen (18) jeweils im Bereich von 9% bis 22% oder im
Bereich von 12% bis 21% oder im Bereich von 13% bis 18% von der mit Eduktgas anströmbaren
Oberflächengröße der Membran-Elektroden-Anordnungen (20) der Elektrolysezelle (18)
liegt.
4. Elektrolyseanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Kanalstege (72) einen dreieckigen, rechteckigen oder halb-elliptischen
Querschnitt aufweisen, insbesondere derart, dass die von den Kanalstegen (72) begrenzten
Strömungskanäle (70) einen im Wesentlichen dreieckigen, trapezförmigen, rechteckigen,
halb-hyperbolischen Querschnitt aufweisen.
5. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Sauerstoffseite des Interkonnektors (22) eine Beschichtung vorhanden ist,
insbesondere eine den Durchtritt von Sauerstoff hemmende Beschichtung.
6. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des Interkonnektors (22) eine halbleitende Oxid-Keramik umfasst,
insbesondere eine Keramik aufweisend Lanthan (La), Strontium (Sr), Mangan (Mn) und/oder
Cobalt (Co), vorzugsweise Lanthan-Strontium-Mangan-Cobalt (LSMC), Mangan Cobalt Eisenoxid
(MCF), Lanthan-Strontium-Cobalt-Eisenoxid (LSCF), oder Lanthan Strontium Manganit
(LSM) oder Lanthan-Mangan-Cobalt (LMC).
7. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Elektrolysezellen (18) Auflageelemente (48) zwischen der Membran-Elektroden-Anordnung
(20) und dem Interkonnektor (22) aufweisen.
8. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Sauerstoffseite zumindest einiger Membran-Elektroden-Anordnungen (20) mindestens
eine Schicht vorhanden ist, welche Aussparungen (64) zur Aufnahme der Auflageelemente
(48) aufweist, und wobei die die Aussparungen (64) aufweisende Schicht vorzugsweise
eine sauerstoffdurchlässige Struktur (34) ist mittels der ein auf der Sauerstoffseite
der Membran-Elektroden-Anordnung (20) freigesetzter Sauerstoff zu einem Seitenrand
der Membran-Elektroden-Anordnung (20) hin ableitbar ist.
9. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageelemente (48) und/oder die Aussparungen (64) eine Konturform aufweisen
aus der Auswahl kreisrund, kreissegmentförmig, quadratisch, rechteckig, viereckig,
dreieckig oder rautenförmig.
10. Elektrolyseanordnung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageelemente Glas, vorzugsweise eine Glaskeramik aufweisen.
11. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Sauerstoffseite mindestens einiger Interkonnektoren (22) eine Kanalstruktur
zur Führung von auf der Sauerstoffseite einer Membran-Elektroden-Anordnung (20) freigesetztem
Sauerstoff ausgebildet ist.
12. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Interkonnektoren (22) aus einem ferritischen Hochtemperatur-Edelstahl
bestehen, insbesondere aus einer Eisen-Chrom-Legierung.
13. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Interkonnektoren (22) in ihrem Randbereich mindestens eine Kontakteinrichtung
(52) aufweisen, die elektrisch leitend mit dem Interkonnektor (22) verbunden ist.
14. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakteinrichtung (52) ein in den Randbereich des Interkonnektors (22) eingearbeitetes
Loch, insbesondere ein Langloch (52) umfasst.
15. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils mindestens eine Kontakteinrichtung (52) aufweisenden Interkonnektoren
(22) derart ausgebildet und/oder innerhalb der Stackanordnung angeordnet sind, dass
die Kontakteinrichtungen (52) der Interkonnektoren (22) zweier übereinandergestapelter
Elektrolysezellen (18) quer zur Stapelrichtung (S) versetzt zueinander angeordnet
sind.
16. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Komponenten der Stackanordnung (16), wie Membran-Elektroden-Anordnungen
(20), Interkonnektoren (22), Konnektorplatten (36), Topplatte (40) und/oder Bodenplatte
(42) jeweils ein Orientierungsmerkmal (60) aufweisen mittels dem die Komponenten zur
Herstellung der Stackanordnung (16) orientiert, insbesondere nach dem Poka-Yoke-Prinzip,
im Stapelverbund ausrichtbar sind.
17. Elektrolyseanordnung (10) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Komponenten der Elektrolyseanordnung (10), wie Gehäuse (12), Stackanordnung
(16), Elektrolysezelle (18), Membran-Elektroden-Anordnungen (20), Interkonnektoren
(22), Konnektorplatte (36), Topplatte (40) und/oder Bodenplatte (42) einen maschinenlesbaren
und/oder menschenlesbaren Identifikator aufweisen.
18. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikator einen DataMatrix-Code (DMC), einen QR-Code, einen Strichcode und/oder
einen alphanumerischen Code umfasst.
19. Elektrolyseanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Glasdichtung (44, 46) auf dem Interkonnektor (22) aufgebracht ist,
zur Abdichtung übereinandergestapelter Elektrolysezellen (18) untereinander.
20. Elektrolyseanordnung (10) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasdichtung mäanderförmig oder zickzackförmig aufgebracht ist.
21. Elektrolyseanordnung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Interkonnektor (22) in seinem Randbereich auf der Sauerstoffseite und/oder auf
der Wasserstoffseite zwischen dem Seitenrand und der Eduktgas-Manifoldöffnung (28)
und/oder zwischen dem Seitenrand und der Produktgas-Manifoldöffnung (30) eine längliche
Vertiefung in der Art einer Nut aufweist.