[0001] Die Erfindung betrifft ein Wärmepumpensystem sowie ein entsprechendes Verfahren für
ein Wärmepumpensystem, insbesondere zur Überwachung einer Menge an Kältemittel in
einem Sekundärkreis des Wärmepumpensystems.
[0002] Wärmepumpensysteme weisen in der Regel einen Primärkreis zur Führung eines Kältemittels
und einen Sekundärkreis zur Führung von Wasser auf, wobei durch einen Wärmeübertrager,
zum Beispiel einen Plattenwärmeübertrager, Wärme zwischen dem Kältemittel und dem
Wasser übertragen werden kann.
[0003] Bei Verwendung von Propan als Kältemittel ist jedoch die Problematik erkannt worden,
dass durch einen Defekt am Wärmeübertrager Kältemittel in den Sekundärkreis, insbesondere
einen Heizbereich des Sekundärkreises eines Hauses gelangen kann, was bei Kältemittelkreisläufen
mit einer Masse von Kältemittel, die über einem meist gesetzlich festgelegtem Grenzwert
liegt, nicht zulässig ist.
[0004] Stand der Technik ist, den Sekundärkreis von Wärmepumpensystemen mittels Sicherheitsventil
und/oder Automatikentlüfter gegen Kältemitteleintritt in das Verteilsystem des Hauses
abzusichern. So kann in den Sekundärkreis eintretendes brennbares Kältemittel abgeführt
werden, bevor es im Haus austreten kann. Insbesondere bei Propananwendungen, oder
anderen entsprechend brennbaren Kältemitteln, können auch zwei Ventile/Entlüfter vorgesehen
sein, zum Beispiel in einem Vorlauf und einem Rücklauf des Sekundärkreises. In einigen
Fällen wird auch ein Mikroblasenabscheider eingesetzt, der einen Automatikentlüfter
umfassen kann.
[0005] Nachteilig zeigt sich dabei, dass trotz der verbauten Entlüfter und Ablassventile
eine gefährliche Menge, d.h. zum Beispiel über 150 g, an brennbarem Kältemittel unbemerkt
in den Sekundärkreis, d.h. den Heizbereich, gelangen kann. Eine Schwierigkeit besteht
insbesondere darin, eine genaue und zuverlässige Messmethode von brennbarem Kältemittel
im Sekundärkreis bereitzustellen, auf dessen Basis zum Beispiel ein Ablassventil geöffnet
werden kann.
[0006] Ein der vorliegenden Erfindung zugrundeliegendes Ziel ist es, eine genaue und zuverlässige
Messmethode von brennbarem Kältemittel im Sekundärkreis bereitzustellen, auf dessen
Basis eine Menge des brennbaren Kältemittels auf eine unkritische Menge reduziert
wird. Damit kann eine Sicherheit des Wärmepumpensystems erhöht werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird nach einem ersten Aspekt ein Wärmepumpensystem mit einem Primärkreis
zur Führung eines Kältemittels, einem Sekundärkreis zur Führung von Wasser, und einem
Wärmeübertrager zum Übertragen von Wärme zwischen dem Kältemittel und dem Wasser vorgeschlagen,
wobei das Wärmepumpensystem weiter eine Oszillatorschaltung mit einem Kondensator
aufweist, wobei der Kondensator derart an dem Sekundärkreis angeordnet ist, dass eine
Kapazität, d.h. insbesondere eine Dielektrizitätskonstante, des Kondensators von einem
Füllstand des Sekundärkreises abhängt, wobei das Wärmepumpensystem eine Steuerung
umfasst, die ausgestaltet ist, ein Schaltsignal in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung
des Kondensators, d.h. insbesondere einer Änderung der Dielektrizitätskonstanten des
Kondensators, auszugeben.
[0008] Es wurde gefunden, dass sich abhängig von einem Füllstand in dem Sekundärkreis eine
Dielektrizitätskonstante bzw. eine Kapazität eines Kondensators, ändert, der an dem
Sekundärkreis angeordnet ist. Eine Änderung des Füllstandes im Sekundärkreis ist ein
Hinweis darauf, dass Kältemittel in den Sekundärkreislauf gelangt ist. Somit kann
bei Änderung der Dielektrizitätskonstanten/Kapazität direkt auf ein Eintreten von
Kältemittel in den Sekundärkreis geschlossen werden und ein Schaltsignal ausgegeben
werden. Dadurch kann eine Genauigkeit und eine Zuverlässigkeit des Erkennens einer
Menge an brennbarem Kältemittel in dem Sekundärkreis und damit eine Sicherheit des
Wärmepumpensystems erhöht werden.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerung ausgestaltet, ein Schaltsignal
auszugeben, wenn in Abhängigkeit der Kapazitätsänderung, bzw. Änderung der Dielektrizitätskonstanten,
des Kondensators ein Schwellwert überschritten wird. Der Schwellwert kann beispielsweise
ein Frequenzschwellwert der Oszillatorschaltung sein.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Steuerung ausgestaltet, ein
Schaltsignal auszugeben, wenn ein Frequenzwert der Oszillatorschaltung einen vordefinierten
Frequenzschwellwert überschreitet. D.h. eine Änderung der Kapazität bzw. Dielektrizitätskonstanten
ändert eine Frequenz einer Oszillatorschaltung, die den Kondensator aufweist. Die
Frequenz ist dabei sehr sensibel auf die Änderung der Kapazität bzw. Dielektrizitätskonstanten
und damit auf eine Füllstandsänderung. Somit kann eine Genauigkeit und eine Zuverlässigkeit
des Erkennens einer Menge an brennbarem Kältemittel in dem Sekundärkreis und damit
eine Sicherheit des Wärmepumpensystems weiter erhöht werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Sekundärkreis einen Gasabscheider,
wobei zumindest der Kondensator derart an, insbesondere außen an, dem Gasabscheider
angeordnet ist, dass die Kapazität des Kondensators von einem Füllstand des Gasabscheiders
abhängt. Dies ermöglicht ein besonders genaues Erkennen einer Menge an Kältemittel
in dem Gasabscheider. Zusätzlich oder alternativ umfasst der Sekundärkreis ein Rohr
in Strömungsrichtung des Wassers nach dem Wärmeübertrager, wobei zumindest der Kondensator,
bzw. ein weiterer Kondensator, derart an, insbesondere außen an, dem Rohr angeordnet
ist, dass die Kapazität des Kondensators von einem Füllstand des Rohres abhängt.
[0012] In einer bevorzugten Variante einer der obigen Ausführungsformen umfasst der Gasabscheider
und/oder das Rohr zumindest größtenteils ein nichtleitendes Material. Dadurch kann
eine Änderung der Dielektrizitätskonstanten sehr genau detektiert werden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Oszillatorschaltung wenigstens
einen Schwingkreis und/oder ein RC-Glied. D.h. der Kondensator ist als frequenzbeeinflussende
Komponente des Schwingkreises und/oder des RC-Gliedes verschaltet. Insbesondere ist
eine Schaltung entsprechend einem astabilen Multivibrator bevorzugt. D.h. der Kondensator
ist dann als frequenzbeeinflussende Komponente des astabilen Multivibrators verschaltet.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kondensator einen Polstreifen.
Anders ausgedrückt ist der Kondensator als Polstreifen realisiert. Der Polstreifen
oder Leiterstreifen wird bevorzugt von außen an den Gasabscheider (oder ein Rohr)
angelegt.
[0015] In einem Beispiel, in dem sich die Dielektrizitätskonstante durch eine Füllstandsänderung
ändert, kann ein Schaltsignal ausgegeben werden, beispielsweise, dadurch, dass ein
Multivibrator von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung geschaltet wird.
[0016] Beispielsweise ist das Schaltsignal ein Einschaltsignal oder ein Ausschaltsignal
für eine Wasserfördereinrichtung und/oder eine Absperreinrichtung.
[0017] Vorzugsweise ist die Steuerung ausgestaltet, ein Schaltsignal auszugeben, wenn in
Abhängigkeit der Kapazitätsänderung bzw. Änderung der Dielektrizitätskonstanten des
Kondensators ein Frequenzschwellwert überschritten wird. Beispielsweise ist der Frequenzschwellwert
ein oberer Frequenzschwellwert. Dann ist die Steuerung bevorzugt ausgestaltet, ein
Ausschaltsignal auszugeben, wenn der Frequenzwert den oberen Frequenzschwellwert von
unten nach oben überschreitet und ein Einschaltsignal auszugeben, wenn der Frequenzwert
den oberen Frequenzschwellwert von oben nach unten überschreitet.
[0018] Weiter ist das Wärmepumpensystem bevorzugt ausgestaltet, basierend auf dem Einschaltsignal
das Wasser im Sekundärkreis zu fördern und ausgestaltet, basierend auf dem Ausschaltsignal
kein Wasser im Sekundärkreis zu fördern.
[0019] In einer bevorzugten Variante der obigen Ausführungsform umfasst der Sekundärkreis
als eine Wasserfördereinrichtung eine Umwälzpumpe. Dann ist die Steuerung ausgestaltet,
das Ausschaltsignal bzw. das Einschaltsignal an die Umwälzpumpe auszugeben und die
Umwälzpumpe ist ausgestaltet, basierend auf dem Einschaltsignal das Wasser im Sekundärkreis
zu fördern und ausgestaltet, basierend auf dem Ausschaltsignal das Wasser im Sekundärkreis
nicht zu fördern.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Variante der obigen Ausführungsform umfasst der Sekundärkreis
eine Absperreinrichtung. Dann ist die Steuerung ausgestaltet, das Ausschaltsignal
bzw. Einschaltsignal an die Absperreinrichtung auszugeben und die Absperreinrichtung
ist ausgestaltet, basierend auf dem Einschaltsignal die Absperreinrichtung zu öffnen
und ausgestaltet, basierend auf dem Ausschaltsignal die Absperreinrichtung zu schließen.
[0021] Weiter umfasst die Oszillatorschaltung bevorzugt wenigstens einen Widerstand.
[0022] Erfindungsgemäß wird nach einem zweiten Aspekt ein Verfahren zur Überwachung eines
Wasserfüllstandes in einem Sekundärkreis eines Wärmepumpensystems vorgeschlagen, wobei
das Wärmepumpensystem einen Primärkreis zur Führung eines Kältemittels, einen Sekundärkreis
zur Führung von Wasser, einen Wärmeübertrager zum Übertragen von Wärme zwischen dem
Kältemittel und dem Wasser und eine Oszillatorschaltung aufweist, wobei die Oszillatorschaltung
einen Kondensator aufweist, wobei der Kondensator derart an dem Sekundärkreis angeordnet
ist, dass eine Kapazität des Kondensators von einem Füllstand des Sekundärkreises
abhängt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Fördern von Wasser innerhalb des
Sekundärkreises, Ausgeben eines Schaltsignals in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung
des Kondensators und basierend auf dem Schaltsignal, Beenden des Förderns von Wasser
innerhalb des Sekundärkreises.
[0023] Vorzugsweise umfasst der erste Schritt des Förderns ein Ansteuern einer Umwälzpumpe,
so dass die Umwälzpumpe das Wasser im Sekundärkreis fördert.
[0024] Zusätzlich oder alternativ wird eine Kapazitätsänderung im Schritt des Ausgebens
über eine Frequenzänderung der Oszillatorschaltung bestimmt.
[0025] Weiter zusätzlich oder alternativ umfasst der dritte Schritt des Beendens des Förderns
von Wasser bevorzugt wenigstens einen der folgenden Schritte: Ansteuern der Umwälzpumpe,
so dass die Umwälzpumpe das Wasser im Sekundärkreis nicht fördert, Schließen einer
ersten Absperreinrichtung und Schließen einer zweiten Absperreinrichtung.
[0026] Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind insbesondere in den Unteransprüchen
definiert, wobei weitere vorteilhafte Merkmale, Ausführungen und Ausgestaltungen für
den Fachmann zudem aus der obigen Erläuterung und der folgenden Diskussion zu entnehmen
sind.
[0027] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen weiter illustriert und erläutert. Hierbei zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung zur Illustration eines ersten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Wärmepumpensystems, und
- Fig. 2
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Überwachung eines Wasserfüllstandes in einem Sekundärkreis eines Wärmepumpensystems.
[0028] In den beiliegenden Zeichnungen sowie den Erläuterungen zu diesen Zeichnungen sind
einander entsprechende bzw. in Beziehung stehende Elemente - soweit zweckdienlich
- mit jeweils entsprechenden oder ähnlichen Bezugszeichen gekennzeichnet, auch wenn
sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen zu finden sind.
[0029] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung zur Illustration eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Wärmepumpensystems. Das Wärmepumpensystem 100 umfasst einen Primärkreis 110
zur Führung eines Kältemittels und einen Sekundärkreis 120 zur Führung eines Wärmeträgermediums
wie Wasser.
[0030] Der Primärkreis 110 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Kältemittel/Luft-Wärmeübertrager
111, zum Beispiel in Form eines Verdampfers, einen Verdichter 112, einen Kältemittel/Wasser-Wärmeübertrager
113, zum Beispiel in Form eines Verflüssigers, eine Expansionseinrichtung 114, zum
Beispiel in Form eines Drosselorgans, und eine Kältekreisumkehreinrichtung 115. Über
den Wärmeübertrager 113 ist der Primärkreis 110 mit dem Sekundärkreis 120 thermisch
verbunden, wobei der Wärmeübertrager 113 zum Beispiel ein Plattenwärmeüberträger sein
kann.
[0031] Der Sekundärkreis 120 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Gasabscheider
121, eine erste Absperreinrichtung 122, die zum Beispiel als elektrisch gesteuertes
Ventil ausgestaltet sein kann, eine zweite Absperreinrichtung 123 und eine Umwälzpumpe
124. Der Gasabscheider 121 umfasst ein Sicherheitsventil 125. Das Sicherheitsventil
125 kann bei Überschreiten eines vordefinierten Schwellwertdrucks geöffnet werden.
Zudem umfasst der Gasabscheider 121 einen Kondensator 126. Der Kondensator 126 ist
Teil einer Oszillatorschaltung. Der Kondensator 126 ist derart an dem Sekundärkreis
120 angeordnet, dass eine Kapazität des Kondensators 126 von einem Füllstand des Sekundärkreises
120 abhängt. Beispielsweise ist der Kondensator 126 als Polstreifen an dem Gasabscheider
121 vorgesehen.
[0032] Das Wärmepumpensystem 100 umfasst eine Steuerung, die ausgestaltet ist, ein Schaltsignal
in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung des Kondensators auszugeben.
[0033] Das Schaltsignal wird in der gezeigten Ausführungsform an die erste Absperreinrichtung
122 ausgegeben. Zusätzlich oder alternativ kann das Schaltsignal auch an die zweite
Absperreinrichtung 123 und/oder die Umwälzpumpe 124 ausgegeben werden. Entsprechend
dem Schaltsignal wird die erste Absperreinrichtung 122, die zweite Absperreinrichtung
123 und/oder die Umwälzpumpe 124 derart angesteuert, dass Wasser im Sekundärkreis
gefördert wird oder nicht gefördert wird.
[0034] Beispielsweise kann das Schaltsignal als ein Einschaltsignal verstanden werden, wenn
entsprechend dem Schaltsignal Wasser gefördert wird und das Schaltsignal kann als
ein Ausschaltsignal verstanden werden, wenn entsprechend dem Schaltsignal kein Wasser
gefördert wird.
[0035] D. h. die Steuerung ist ausgestaltet, in Abhängigkeit der Kapazitätsänderung des
Kondensators, beispielsweise bei Überschreiten eines Frequenzschwellwertes durch den
Frequenzwert der Oszillatorschaltung, ein Ausschaltsignal auszugeben, wobei die erste
Absperreinrichtung 122 und/oder die zweite Absperreinrichtung 123 ausgestaltet sind,
zu schließen und/oder die Umwälzpumpe 124 ausgestaltet ist, kein Wasser im Sekundärkreis
zu fördern. Weiter ist die Steuerung ausgeschaltet, in Abhängigkeit der Kapazitätsänderung
des Kondensators, beispielsweise bei Überschreiten des Frequenzschwellwertes durch
den Frequenzwert der Oszillatorschaltung, ein Einschaltsignal auszugeben, wobei die
erste Absperreinrichtung 122 und/oder die zweite Absperreinrichtung 123 ausgestaltet
sind, zu öffnen und/oder die Umwälzpumpe 124 ausgestaltet ist, Wasser im Sekundärpreis
zu fördern.
[0036] Der Sekundärkreis 120 umfasst einen Vorlaufbereich, einen Heizbereich 128 und einen
Rücklaufbereich, wobei der Gasabscheider 121 und die erste Absperreinrichtung 122
in dem Vorlaufbereich und die erste Absperreinrichtung 122 in Strömungsrichtung des
Wassers nach dem Gasabscheider 121 angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist die erste
Absperreinrichtung 122 ein Ventil, zum Beispiel ein Magnetventil, das auf Basis des
bestimmten Frequenzwerts an dem Gasabscheider 121 geschaltet, insbesondere geschlossen,
wird. Die zweite Absperreinrichtung 123 ist in dem Rücklaufbereich des Sekundärkreises
120 angeordnet. Besonders vorteilhaft ist die zweite Absperreinrichtung 123 ein Rückschlagventil.
[0037] In der gezeigten Ausführungsform umfasst der Gasabscheider 121 einen Entlüfter 127,
der ausgestaltet ist, ein Kältemittel, das in den Gasabscheider 121 gelangt, abzuführen.
Bevorzugt werden die erste Absperreinrichtung 122 und die zweite Absperreinrichtung
123 derart angesteuert, dass nach vollständiger Abführung des Kältemittels die erste
Absperreinrichtung 122 und die zweite Absperreinrichtung 123 geöffnet werden. D.h.
in Abhängigkeit der Kapazitätsänderung des Kondensators, zum Beispiel bei nochmaligem
Überschreiten des Frequenzschwellwertes durch den Frequenzwert der Oszillatorschaltung,
kann wieder ein Schaltsignal ausgegeben werden, auf dessen Basis die erste Absperreinrichtung
122, die zweite Absperreinrichtung und/oder die Umwälzpumpe 124 geschaltet wird.
[0038] Zusätzlich oder alternativ zu dem Kondensator 126 an dem Gasabscheider 121 kann der
Kondensator 126 auch an dem Rohr 129 zwischen dem Gasabscheider 121 und dem Wärmeübertrager
113 vorgesehen sein.
[0039] Fig. 2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Überwachung eines Wasserfüllstandes in einem Sekundärkreis eines Wärmepumpensystems.
Das Wärmepumpensystem kann dabei dem Wärmepumpensystem 100 entsprechen.
[0040] In einem ersten Schritt 210 des Verfahrens 200 wird Wasser innerhalb des Sekundärkreises
gefördert. Insbesondere kann das Fördern von Wasser ein Ansteuern einer Umwälzpumpe
umfassen, d.h. ein Versorgen der Umwälzpumpe mit elektrischer Energie, so dass die
Umwälzpumpe das Wasser im Sekundärkreis fördert.
[0041] In einem zweiten Schritt 220 wird in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung des Kondensators
ein Schaltsignal ausgegeben. Die Kapazitätsänderung kann insbesondere über eine Frequenzänderung
der Oszillatorschaltung bestimmt werden.
[0042] In einem dritten Schritt 230 wird basierend auf dem Schaltsignal das Fördern von
Wasser innerhalb des Sekundärkreises beendet. Das Beenden des Förderns von Wasser
umfasst bevorzugt wenigstens einen der folgenden Schritte: Ansteuern der Umwälzpumpe,
so dass die Umwälzpumpe das Wasser im Sekundärkreis nicht fördert, Schließen einer
ersten Absperreinrichtung und Schließen einer zweiten Absperreinrichtung.
[0043] Das Schaltsignal kann insbesondere ein Ausschaltsignal sein, auf dessen Basis dann
in einem weiteren Schritt eine erste Absperreinrichtung 122, eine zweite Absperreinrichtung
123 und/oder eine Umwälzpumpe 124 angesteuert wird, derart, dass kein Wasser im Sekundärkreis
gefördert wird.
[0044] Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils
in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben
- ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig
möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe
aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
[0045] Es folgen weitere Überlegungen zu der Erfindung:
Um zu verhindern, dass Kältemittel im Fall einer internen Leckage im Kältemittel/Wasser-Wärmeübertrager
über den Wasserkreislauf ins Wohngebäude gelangt, wird der Wasserfüllstand im Gasabscheider
überwacht.
[0046] Die Überwachung erfolgt bevorzugt durch Auswertung der Dielektrizitätskonstanten
eines als Kondensator wirkenden elektrisch leitfähigen Polstreifens beispielsweise
außen an einer insbesondere zylindrischen wasserdurchströmten Kontur, zum Beispiel
an einem zylindrischen nichtleitenden Gasabscheider, wobei der Kondensator als frequenzbeeinflussende
Komponente eines astabilen Multivibrators oder Oszillators verschaltet ist. Eine durch
Gasbefüllung beeinflusste Wasserfüllstandsreduzierung reduziert die Kapazität des
Kondensators, wodurch die Frequenz des Oszillators steigt. Ein Auswerteschaltkreis
schaltet dann bei Frequenzschwellwertüberschreitung beispielsweise medienstrombegrenzende
Aktoren (z.B. ein Absperrventil, eine Medienfördereinrichtung etc.).
[0047] Zur Erhöhung der Sicherheit kann der Auswerteschaltkreis als Tiefpassglied ausgeführt
sein, so dass nur bei hinreichend tiefen Frequenzen ein Relais angesteuert wird, welches
die medienstrombegrenzenden Aktoren (Absperrventil, Medienfördereinrichtung) mit Spannung
speist, so dass das Sekundärmedium gefördert wird.
[0048] Ein wesentlicher Kern der Erfindung liegt in der elektronischen Erfassung des Füllstandes
durch korrespondierende Kapazitätsänderungen bevorzugt in einen Multivibratorkreis.
Diese Ausführung arbeitet berührungslos und ist unempfindlich im beispielhaften Vergleich
zu einem Schwimmer, der durch "Verklemmen" des Schwimmers, Verschmutzung und anderen
Strömungseinflüssen störempfindlich ist.
[0049] Weiterhin lässt sich über die Frequenzänderungen ein System mit erhöhten Sicherheitsniveau
ausführen, da eine Drift von Messwerten und Übertragungsgliedern unwahrscheinlicher
ist. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass ein Schaltsignal basierend auf
einer Änderung, d.h. einer Kapazitätsänderung bzw. einer Änderung der Dielektrizitätskonstanten,
z.B. über eine Frequenzänderung der Oszillatorschaltung, ausgegeben wird. Es handelt
sich somit um eine relative Schaltung die unabhängig von Temperatur, Druck etc. auf
eine Füllstandsänderung reagiert.
[0050] Durch Messung "analoger" Werte kann ein Vorabmeldungsmanagement und eine Regelungskaskade
bei sich anbahnender Gasfüllung erfolgen.
[0051] Eine berührungslose elektronische Erfassung bevorzugt über die Frequenz eines Multivibratorkreises,
welche über die Dielektrizitätskonstante eines den Abscheider umkleidenden Kondensators
beeinflusst wird, weist gegenüber bekannten Lösungen ein erhöhtes Sicherheitsniveau
und die Generierung eines gasanteilsproportionalen Messwertes auf.
[0052] Anwendung kann die neue Technik bei allen Wärmepumpenneuentwicklungen finden, welche
brennbare Kältemittel zum Betrieb des Kältekreises verwenden.
[0053] Bevorzugt wird ein Polstreifen verwendet, d.h. bevorzugt umfasst der Kondensator
einen Polstreifen, wobei der Polstreifen weiter bevorzugt außen vertikal auf einem
"stehenden" Abscheiderzylinder, der vorzugsweise aus nichtleitendem Material besteht,
appliziert wird. Zusätzlich oder alternativ kann der Polstreifen außen auf einer Rohrkontur,
die vorzugsweise aus nichtleitendem Material besteht, in Strömungsrichtung nach dem
Wärmeübertrager appliziert werden.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Multivibrator bzw. der Oszillator
als frequenzbestimmende Komponente den (Wasserstandserfassungs-)Kondensator und einen
oder mehrere Widerstände. Zusätzlich oder alternativ umfasst der Multivibrator bzw.
der Oszillator als frequenzbestimmende Komponenten den Kondensator und eine Induktivität.
[0055] Das Frequenzsignal des Oszillators kann beispielsweise mittels "Puls-Zählverfahren
innerhalb einer Torzeit" (digital) ausgewertet werden. Zusätzlich oder alternativ
kann das Frequenzsignal des Oszillators mittels "Zykluszeitbestimmung" (digital) ausgewertet
werden. Weiter zusätzlich oder alternativ kann das Frequenzsignal zyklisch durch Stimuli,
beispielsweise durch Hinzuschalten eines weiteren Kondensators und Bewertung der resultierenden
Frequenzänderung, verifiziert werden, um die Eigensicherheit zu erhöhen. Das Frequenzsignal
des Oszillators kann aber auch durch eine andere geeignete Beschaltung (analog) ausgewertet
werden, beispielsweise durch einen Tiefpass und/oder Bandpass.
[0056] Die Erfindung betrifft ein Wärmepumpensystem mit einem Primärkreis zur Führung eines
Kältemittels, einem Sekundärkreis zur Führung von Wasser, einem Wärmeübertrager zum
Übertragen von Wärme zwischen dem Kältemittel und dem Wasser, und einer Oszillatorschaltung,
wobei die Oszillatorschaltung einen Kondensator aufweist, wobei der Kondensator derart
an dem Sekundärkreis angeordnet ist, dass eine Kapazität des Kondensators von einem
Füllstand abhängt, wobei das Wärmepumpensystem eine Steuerung umfasst, die ausgestaltet
ist, ein Schaltsignal in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung des Kondensators auszugeben.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Überwachung eines Wasserfüllstandes
in dem Sekundärkreis.
1. Wärmepumpensystem (100) mit:
einem Primärkreis (110) zur Führung eines Kältemittels,
einem Sekundärkreis (120) zur Führung von Wasser,
einem Wärmeübertrager (113) zum Übertragen von Wärme zwischen dem Kältemittel und
dem Wasser, und
einer Oszillatorschaltung, wobei die Oszillatorschaltung einen Kondensator (126) aufweist,
wobei der Kondensator (126) derart an dem Sekundärkreis (120) angeordnet ist, dass
eine Kapazität des Kondensators (126) von einem Füllstand des Sekundärkreises (120)
abhängt,
wobei das Wärmepumpensystem (100) eine Steuerung umfasst, die ausgestaltet ist, ein
Schaltsignal in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung des Kondensators (126) auszugeben.
2. Wärmepumpensystem (100) nach Anspruch 1,
wobei die Steuerung ausgestaltet ist, ein Schaltsignal auszugeben, wenn in Abhängigkeit
der Kapazitätsänderung des Kondensators (126) ein Schwellwert überschritten wird.
3. Wärmepumpensystem (100) nach Anspruch 2,
wobei die Steuerung ausgestaltet ist, ein Schaltsignal auszugeben, wenn ein Frequenzwert
der Oszillatorschaltung einen vordefinierten Frequenzschwellwert überschreitet.
4. Wärmepumpensystem (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei der Sekundärkreis (120) einen Gasabscheider (121) umfasst und wobei zumindest
der Kondensator derart an, insbesondere außen an, dem Gasabscheider (121) angeordnet
ist, dass die Kapazität des Kondensators (126) von einem Füllstand des Gasabscheiders
(121) abhängt, und/oder der Sekundärkreis (120) ein Rohr (129) in Strömungsrichtung
des Wassers nach dem Wärmeübertrager (113) umfasst und wobei zumindest der Kondensator
derart an, insbesondere außen an, dem Rohr (129) angeordnet ist, dass die Kapazität
des Kondensators (126) von einem Füllstand des Rohres (129) abhängt.
5. Wärmepumpensystem nach Anspruch 4,
wobei der Gasabscheider (121) und/oder das Rohr (129) zumindest größtenteils ein nichtleitendes
Material umfasst.
6. Wärmepumpensystem (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Oszillatorschaltung
wenigstens einen Schwingkreis und/oder ein RC-Glied umfasst.
7. Wärmepumpensystem (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Kondensator
(126) einen Polstreifen umfasst.
8. Wärmepumpensystem (100) nach Anspruch 2, wobei der Schwellwert ein oberer Frequenzschwellwert
der Oszillatorschaltung ist, wobei die Steuerung ausgestaltet ist, ein Ausschaltsignal
auszugeben, wenn der Frequenzwert den oberen Frequenzschwellwert von unten nach oben
überschreitet und ausgestaltet ist, ein Einschaltsignal auszugeben, wenn der Frequenzwert
den oberen Frequenzschwellwert von oben nach unten überschreitet, wobei das Wärmepumpensystem
(100) ausgestaltet ist, basierend auf dem Einschaltsignal das Wasser im Sekundärkreis
(120) zu fördern und ausgestaltet ist, basierend auf dem Ausschaltsignal das Wasser
im Sekundärkreis (120) nicht zu fördern.
9. Wärmepumpensystem (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Wärmepumpensystem
(100) wenigstens eine Absperreinrichtung (122) umfasst, wobei die Steuerung ausgestaltet
ist, basierend auf dem Schaltsignal die wenigstens eine Absperreinrichtung (122) anzusteuern
und/oder wobei das Wärmepumpensystem (100) eine Wasserfördereinrichtung (124) umfasst,
wobei die Steuerung ausgestaltet ist, basierend auf dem Schaltsignal die Wasserfördereinrichtung
(124) anzusteuern.
10. Verfahren zur Überwachung eines Wasserfüllstandes in einem Sekundärkreis (120) eines
Wärmepumpensystems (100), wobei das Wärmepumpensystem (100) einen Primärkreis (110)
zur Führung eines Kältemittels, einen Sekundärkreis (120) zur Führung von Wasser,
einen Wärmeübertrager (113) zum Übertragen von Wärme zwischen dem Kältemittel und
dem Wasser und eine Oszillatorschaltung aufweist, wobei die Oszillatorschaltung einen
Kondensator (126) aufweist, wobei der Kondensator (126) derart an dem Sekundärkreis
(120) angeordnet ist, dass eine Kapazität des Kondensators (126) von einem Füllstand
des Sekundärkreises (120) abhängt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
Fördern (210) von Wasser innerhalb des Sekundärkreises (120),
Ausgeben (220) eines Schaltsignals in Abhängigkeit einer Kapazitätsänderung des Kondensators
(126) und
basierend auf dem Schaltsignal, Beenden (230) des Förderns von Wasser innerhalb des
Sekundärkreises (120).