[0001] Die Erfindung betrifft eine Heißbranddüse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
sowie eine Anordnung einer Heißbranddüse in einer Behälterwand eines Reaktorbehälters
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine Heißbranddüse für die Auflösung von Materialanbackungen in verfahrenstechnischen
Reaktionskammern ist beispielsweise aus
DE 20 2017 105 058 U1 bekannt. Die Heißbranddüse ist mit einem Gasströmungskanal und mit einer durch eine
Kanalkrümmung gebildeten Umlenkung versehen, wobei im Bereich der Kanalkrümmung ein
Einsatzteil im Gusswerkstoff der Heißbranddüse vorgesehen ist, das aus einem Keramikwerkstoff
gebildet ist. Hierdurch werden trotz Einsatzes in aggressiver Umgebung lange Betriebszeiten
ermöglicht, da das Einsatzteil dort angeordnet ist, wo die mit dem Luftstrom mitgerissenen
Partikel auftreffen.
[0003] Weiterhin ist bekannt, Heißbranddüsen als Einsteckdüsen auszugestalten und mit einem
Flansch zur Befestigung an einem Aufnahmestutzen zu versehen, welcher an der Behälterwand
befestigt ist. Ein derartiges System ist beispielsweise in
DE 20 2018 105 565 U1 offenbart. Das System ermöglicht ein Auswechseln der Heißbranddüse im Verschleißfall
von außen, d. h. ohne den Aufwand besonderer sicherheitstechnischer Maßnahmen aufgrund
im Inneren des Reaktorbehälters durchzuführender Montagearbeiten für das Montagepersonal.
Bei einem Einsatz in Verbrennungsöfen von Zementwerken kann damit z.B. vorteilhaft
vermieden werden, dass das Montagepersonal beim Wechseln der Düse hochgiftigen und
krebserregenden Chromat-(6)-Verbindungen ausgesetzt würde.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0004] Es besteht ein Bedarf an Verbesserungen derartiger Heißbranddüsen, insbesondere um
die Handhabung beim Auswechseln im Verschleißfall zu vereinfachen und die Verschleißbeständigkeit
zu erhöhen, und zwar idealerweise ohne Einsatzteile aus Keramik, welche sich als Kostentreiber
in der Fertigung herausgestellt haben.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0005] Bei einer erfindungsgemäßen Heißbranddüse für die Anordnung in der Behälterwand eines
Reaktorbehälters von verfahrenstechnischen Reaktionskammern und -öfen, die aus einem
Gusswerkstoff gebildet ist und einen Strömungskanal mit einer durch eine Kanalkrümmung
gebildeten Umlenkung aufweist, wobei der Strömungskanal zur Durchleitung von schlagartigen
und unter hohem Druck stehenden Gas- insbesondere Luftströmen dient, welche durch
eine außerhalb der Behälterwand angeordnete Luftkanone zum Zwecke der Auflösung von
Materialanbackungen im Inneren des Reaktorbehälters erzeugbar sind, ist vorgesehen,
dass die Heißbranddüse einen langgestreckten Körperabschnitt aufweist, welcher sich
im Wesentlichen von einem ersten, an die Luftkanone anschließen Ende zu einem zweiten
Ende hin verjüngt, und dass die Heißbranddüse einen Kopfabschnitt aufweist, der zumindest
eine Luftaustrittsöffnung umfasst, wobei am Übergang des zweiten Endes des Körperabschnitts
zum Kopfabschnitt auf einer der Luftaustrittsöffnung abgewandten Seite der Heißbranddüse
eine Schulter ausgebildet ist.
[0006] Mit den Maßnahmen der Erfindung ist die Heißbranddüse funktional zweiteilig mit einem
Kopfabschnitt und einem anschließenden Körperabschnitt ausgestaltet, wobei diese über
eine Schulter miteinander verbunden sind. Der Anschluss des Kopfabschnitts an den
Körperabschnitt über die Schulter erfolgt bevorzugt kerblos.
[0007] Nach dem Einbau in der Behälterwand sind sowohl Teile des Kopfabschnitts als auch
Teile des Körperabschnitt innerhalb der Behälterwand angeordnet und mit einem feuerfesten
Material abgedichtet. Der Kopfabschnitt ist dabei bevorzugt passgenau auf die Größe
der im Allgemeinen zylinderförmig beschaffenen Behälterwandöffnung abgestimmt und
verschließt die Öffnung der Behälterwand gegen das Eindringen von Verbrennungsprodukten
und gesundheitsschädlichen Partikeln.
[0008] Unterhalb der Schulter im Bereich des Körperabschnitts ist ein Spalt zur zylindrischen
Durchgangsöffnung in der Behälterwand vorhanden, der mit einem leichten, feuerfesten
Material verfüllt sein kann. Der in diesem Bereich verjüngte Körperabschnitt ermöglicht
eine leichtere Demontage des Systems aufgrund des Vorhandenseins geringerer Reibung.
Vorteilhaft kann außerdem weniger Material eingesetzt werden, was das Gussteil leichter
und somit handhabbarer für das Montagepersonal macht.
[0009] Noch weiter vorteilhaft werden durch den Spalt auch ggf. entstehende Spannungen aufgrund
unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten der Heißbranddüse und der Behälterwand
ausgeglichen. Der Spalt kann mit einem Material verfüllt sein, welches einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten aufweist, der zwischen dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der Heißbranddüse und dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Behälterwand liegt.
[0010] Im Normalfall ist die Luftaustrittsöffnung nach dem Einbau der Düse nach unten (in
Richtung Gravitationskraft) hin ausgerichtet. Vorteilhaft ist daher auf der Seite
der Luftaustrittsöffnung der Heißbranddüse vorgesehen, dass der Körperabschnitt und
der Kopfabschnitt im Wesentlichen stufenlos ineinander übergehen. Hierdurch ist sichergestellt,
dass der Luftaustritt direkt an der Innenseite der Behälterwand ansetzen kann, während
zugleich der Gravitationsschwerpunkt der Heißbranddüse in Richtung unteres Ende der
Behälterwandöffnung verlagert ist, sodass eine stabile Lage der Heißbranddüse in der
Behälterwandöffnung erreicht werden kann.
[0011] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Wandstärke des Körperabschnitts über dessen
Längserstreckung im Wesentlichen konstant ist und sich der Luftströmungskanal im Körperabschnitt
über dessen Längserstreckung verjüngt. Die Verjüngung der Außenwand des Körperabschnitts
ist auf der Innenwand nachgeführt, was den vorteilhaften Effekt mit sich bringt, dass
die Verdichtung des Luftstroms nicht erst im Kopfabschnitt der Heißbranddüse erfolgt,
sondern bereits zuvor im Körperabschnitt beginnt. Dies hat insbesondere den Vorteil,
dass die Luft nicht erst im Kopfabschnitt nochmals stark beschleunigt wird, sondern
aufgrund des Bernoullischen Gesetzes bereits im Körperabschnitt. Diese Ausgestaltung
führt maßgeblich zu verringertem Verschleiß im Bereich des Kopfabschnitts und zu einer
längeren Lebensdauer.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass am Übergang zum Kopfabschnitt die Querschnittsfläche
des Luftströmungskanals um mindestens 10-50 %, bevorzugt mindestens 20-50 %, noch
weiter bevorzugt um 30-50 % im Verhältnis zur Querschnittsfläche am ersten an die
Luftkanone abschließbaren Ende bzw. im Verhältnis zu einer maximalen Querschnittsfläche
des Luftströmungskanals im Körperabschnitt verringert ist. Je nach Ausführungsform
der Heißbranddüse ist direkt nach dem Flanschbereich zum Anschluss an die Luftkanone
im Körperabschnitt noch eine Querschnittsvergrößerung vorgesehen oder nicht. Die Querschnittsfläche
wird dabei senkrecht zur Hauptströmungsrichtung des Luftstroms bestimmt, bzw. in Längsrichtung
der langgestreckten Heißbranddüse.
[0013] Ein Teil der Umlenkung, bevorzugt eine wesentliche Umlenkung des Luftstroms erfolgt
im Kopfabschnitt der Heißbranddüse. Als wesentliche Umlenkung wird im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung eine Umlenkung von 50 % eines Umlenkungswinkels verstanden, wobei der
Umlenkwinkel durch den Winkel einer Einströmungsrichtung und einer Ausströmungsrichtung
des Luftstroms definiert ist. Im Falle eines senkrecht zur Behälterwand angeordneten
Einbaus der Heißbranddüse ist im Allgemeinen eine Umlenkung des Luftstoßes um 90°
vorgesehen. Die wesentliche Umlenkung im Kopfabschnitt bedeutet dann, dass mindestens
45° der Umlenkung im Kopfabschnitt erfolgt. Für den Fall eines z. B. schräg in die
Behälterwand verlaufenen Einbaus, beispielsweise in eine Trichterwand mit einem Neigungswinkel
von 45°, wird die Umlenkung entsprechend definiert, beispielsweise als 45°-Winkel
zwischen Einströmungsrichtung und Ausströmungsrichtung. Auch in einem solchen Fall
ist vorgesehen, dass die wesentliche Umlenkung, also diesem Beispiel mindestens 22,5°
Umlenkung, im Kopfabschnitt erfolgt.
[0014] Durch die Verjüngung des Strömungskanals im Bereich des Körperabschnitts erfolgt
allerdings ebenfalls ein Teil der Umlenkung, bevorzugt eine nicht unwesentliche Umlenkung
des Luftstroms bis zu 10 %, 20 %, 30 % oder bis zu 50 % im Körperabschnitt. Dadurch,
dass ein nicht unwesentlicher Teil der Umlenkung im Körperabschnitt erfolgt, ist der
Verschleiß der Heißbranddüse im Kopfabschnitt reduziert.
[0015] Da die Temperaturen im Behälter im Allgemeinen sehr hoch sind, kommt es durch das
Vorziehen eines Teils der Umlenkung des Luftstroms in einen Bereich der Behälterwand,
wo es nicht so heiß ist, zu weniger Verschleiß aufgrund des konzentrierten Aufpralls
heißer Luftmoleküle im Kopfabschnitt. Bevorzugt beginnt die Umlenkung durch die Krümmungsänderung
des Strömungskanals mindestens 50 mm, weiter bevorzugt mindestens 100 mm von der Luftaustrittsöffnung
entfernt.
[0016] Mit den Maßnahmen der Erfindung ergibt sich eine maßgebliche Verbesserung gegenüber
DE 20 2017 105 058 U1, wo die Heißbranddüse einen rohrförmigen Körperabschnitt ohne Verjüngung des Strömungskanals
und einen daran anschließenden Kopfabschnitt mit starker Verjüngung des Strömungskanals
aufweist. Die Umlenkung erfolgt dort ausschließlich im Kopfabschnitt und nicht wie
bei der vorliegenden Erfindung bereits vorher teilweise im Körperabschnitt. Durch
das Vorziehen der Umlenkung in einen Bereich, wo es nicht so heiß ist, kommt es zu
weniger Materialabrieb.
[0017] Bei der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass die Wandstärke des
Kopfabschnitts im Bereich der wesentlichen Umlenkung des Luftstroms erhöht ist oder
mit anderen Worten, dass der Kopfbereich im Bereich der wesentlichen Umlenkung mit
einer Opfermasse versehen ist. Zusätzlich oder alternativ hierzu ist es möglich, dass
der Wandabschnitten zum Bereich durch ein Einsatzteil, insbesondere keramisches Einsatzteil
verstärkt ist. Idealerweise ist der Verschleiß im Kopfabschnitt aufgrund der geometrischen
Verjüngung im Körperabschnitt jedoch dermaßen verringert, dass eine ausreichende Verschleißbeständigkeit
im Kopfabschnitt ohne zusätzliche Maßnahme, wie das keramische Einsatzteil erreicht
werden kann.
[0018] Um die Energie des von der Luftkanone erzeugten Luftstoßes dabei möglichst konzentriert
und effektiv zum Ablösen der Anbackungen innerhalb des Reaktionsbehälters zu nutzen,
wird ein gerichteter Luftstoß bevorzugt. Der Kopfabschnitt kann eine oder mehrere
Luftaustrittsöffnungen aufweisen. Die Luftaustrittsöffnungen ermöglichen dabei einen
stoßartigen Luftaustritt in einem umfänglich begrenzten Bereich eines Vollkreises
um die Heißbranddüse herum, bevorzugt weniger als 180°, weiter bevorzugt weniger als
120°. Die konkrete Ausgestaltung der Luftaustrittsöffnungen ist aber anwendungsabhängig
und hängt insbesondere von der Art des abzulösen Materials, der Haftung an der Behälterwand
und dergleichen ab. In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei benachbarte Luftaustrittsöffnungen
vorgesehen, die durch eine Rippe voneinander beabstandet sind.
[0019] Die Heißbranddüse ist bevorzugt massiv gefertigt, insbesondere mittels Stahlguss,
und besteht aus einem hitzebeständigen Gusswerkstoff.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Heißbranddüse als eine Einsteckdüse
ausgebildet und weist einen Anschlussflansch zur Befestigung an einem Aufnahmestutzen
auf.
[0021] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Anordnung einer derartigen Heißbranddüse
in einer Behälterwand eines Reaktorbehälters einer verfahrenstechnischen Reaktionskammer
oder eines verfahrenstechnischen Redaktionsofens vorgesehen, wobei der Kopfabschnitt
der Heißbranddüse einen aus der Behälterwand hervorstehenden ersten Teil und einen
in der Behälterwand versenken zweiten Teil aufweist.
[0022] Bevorzugt ist die Heißbranddüse derart in der Behälterwand angeordnet, dass die Umlenkung
des Strömungskanals durch die Krümmungsänderung des Strömungskanals bereits mindestens
50 mm, weiter bevorzugt mindestens 100 mm tief in der Behälterwand beginnt.
[0023] Nach dem Einbau in die Behälterwand ist beispielweise vorgesehen, dass eine Längsachse
der Heißbranddüse und eine Behälterwandebene wie zuvor beschrieben einen Winkel von
45° oder von 90° einschließen, was allerdings nicht einschränkend für die Erfindung
ist. Vielmehr sind eine Vielzahl von Einbauvarianten möglich. Der Winkel zwischen
Heißbranddüse und Behälterwandebene ist dabei in erster Linie von der Form der Behälterwandebene
selbst abhängig. Vorteilhaft wird die Heißbranddüse mit der Luftaustrittsöffnung und
dem übergangsfreien Abschnitt vom Kopf zum Körperabschnitt in Gravitationsrichtung
verbaut. Die Heißbranddüse liegt bevorzugt horizontal in der Behälterwandöffnung.
Dies ist vorteilhaft, da die Erschütterungen durch die Luftstöße der Luftkanone die
stabile Lage der Heißbranddüse nicht wesentlich verändern.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0024] im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Die Zeichnungen stellen den Gegenstand dabei rein schematisch dar. Dem Fachmann sind
eine Vielzahl von Ausführungsformen ersichtlich, welche im Rahmen der Ansprüche möglich
sind.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Heißbranddüse gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 2
- die Heißbranddüse aus Figur 1 in einem anderen Winkel,
- Figur 3
- eine Anordnung der Heißbranddüse nach Figur 1 in einer Behälterwand eines Reaktorbehälters
in Schnittansicht,
- Figur 4
- die Anordnung nach Figur 3 mit eingeblendeter Rippe,
- Figur 5
- eine Heißbranddüse gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 6
- die Heißbranddüse aus Figur 5 in einem anderen Winkel,
- Figur 7
- eine Anordnung der Heißbranddüse nach Figur 5 in einer Behälterwand eines Reaktorbehälters
in Schnittansicht und
- Figur 8
- die Anordnung nach Figur 7 mit eingeblendeter Rippe.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0026] Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele dargestellt, wobei die Figuren
1-4 einen Einbau einer Heißbranddüse 10 in einer Behälterwand 40 in einem Winkel von
90° zeigen und Figuren 5-8 eine Anordnung mit einer Heißbranddüse 10 und einer Behälterwand
40 im Falle eines Einbaus mit einem Winkel von 45°. Im letzten Fall kann es sich z.B.
um eine Einlaufrutsche zu einem Drehrohr handeln.
[0027] Figur 1 zeigt eine Heißbranddüse 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die
Heißbranddüse 10 ist spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Heißbranddüse weist als Einsteckdüse
einen Anschlussflansch 12 auf, der wie in Figur 3 und 4 ersichtlich mittels Schrauben
an einem entsprechenden Aufnahmestutzen 48 befestigt wird. Hierfür sind im Anschlussflansch
12 eine Vielzahl von Bohrlöchern vorgesehen. Die Heißbranddüse 10 umfasst einen Körperabschnitt
20 mit einem ersten Ende 22, dass an den Anschlussflansch 12 anschließt. Ein zweites
Ende 24 des Körperabschnitts 20 endet an einer Schulter 25, die den Übergang zu einem
Kopfabschnitt 30 bildet.
[0028] Der Kopfabschnitt 30 umfasst in der dargestellten Ausführungsform beispielhaft und
ohne Einschränkung für die Erfindung zwei Luftaustrittsöffnungen 32, die durch eine
Rippe 34 voneinander beabstandet sind. Die Rippe 34 stabilisiert den Kopfabschnitt
30 in sich.
[0029] Die Schulter 25 ist wie insbesondere in Figur 2 ersichtlich nicht umlaufend um den
lang gestreckten Körperabschnitt 20 ausgebildet. Der Körperabschnitt 20 und der Kopfabschnitt
30 gehen auf der Seite der Luftaustrittsöffnung 32 der Heißbranddüse 10 stufenlos
ineinander über. Hierdurch ergibt sich vorteilhaft die in Figur 3 und 4 ersichtliche
Einbaulage der Heißbranddüse 10 in der Behälterwand 40. Die Luftaustrittsöffnung 32
ist hier nach unten gerichtet. Im unteren Bereich liegt die Heißbranddüse 10 entsprechend
flächig in der Durchgangsöffnung 42 der Behälterwand 40 auf. Der Luftaustritt erfolgt
in einem umfänglich begrenzten Bereich, nämlich bezüglich der Behälterwand 40 in einem
kreisausschnittförmigen Bereich.
[0030] Auf der Seite der Schulter 25 liegt allerdings nur ein Teil des Kopfabschnitts 30
an der Durchgangsöffnung 42 der Behälterwand 40 an. Unterhalb der Schulter 25 ist
ein Spalt 44 vorgesehen, der die Demontage der Heißbranddüse 10 vereinfacht. Der Spalt
44 kann mit einem feuerfesten Dichtungsmaterial verfüllt sein.
[0031] Wie in Figur 4 gut erkennbar, steht der Kopfabschnitt 30 um einen Teil 38 aus der
Behälterwand 40 hervor. Der verbliebene Teil des Kopfabschnitts 30 ist dagegen in
der Behälterwand 40 versenkt.
[0032] Wie in der Figur 3 gut erkennbar verjüngt sich die Innenwand 16 des Körperabschnitts
20 über dessen Längserstreckung, während die Wandstärke des Körperabschnitts 20 im
Wesentlichen konstant bleibt. Die Innenwand 16 des Luftströmungskanals 14 ist dabei
bevorzugt durch eine stetig differenzierbare Fläche gebildet, welche über einen weiten
Bereich ihren Krümmungsradius ändert. Ein maximaler Querschnitt 26 (vgl. Fig. 3) liegt
im Anschlussbereich 28 an die Luftkanone vor, in dieser beispielhaften Ausführungsform
allerdings nicht am Ende des Bauteils. Bis zur Schulter 25 erfolgt eine Verringerung
der Querschnittsfläche des Luftströmungskanals 14 um in diesem Fall ca. 30-50 % im
Verhältnis zur maximalen Querschnittsfläche 16 des Luftströmungskanals 14.
[0033] Die Umlenkung 18 des Luftstroms erfolgt zu einem wesentlichen Teil im Bereich des
Kopfabschnitts 30 und aufgrund der Verjüngung der Innenwand 16 des Körperabschnitts
20 auch zu einem nicht unerheblichen Teil im Bereich des Körperabschnitts 20. An zwei
beispielhaften Punkten P1 und P2, welche vom Anschluss zur Luftkanone aus gesehen
einmal vor (P1) der Schulter 25 und einmal nach (P2) der Schulter 25 eingezeichnet
sind, ist zu erkennen, dass der Luftstrom im Punkt P1 bereits um 11,2° umgelenkt wurde.
Im P2 ist eine Umlenkung von 25° erfolgt. Im Verhältnis zur Gesamtumlenkung in diesem
Fall von 90° entspricht dies an der Stelle der Schulter 25 einem Prozentsatz zwischen
12 % und 28 %, was als vorteilhaft für die Erfindung angesehen wird. Der verbleibende
wesentliche Teil der Umlenkung 18 erfolgt im Kopfabschnitt 30.
[0034] Der Kopfabschnitt 30 weist eine maximale Verstärkung 36 auf, und zwar in dem Bereich,
wo der Luftstoß am stärksten auftrifft.
[0035] In Figuren 5-8 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wobei
hier die Heißbranddüse 10 etwas langgestreckter ausgebildet ist, sodass sie in einem
Winkel von 45° durch eine Behälterwand 40 durchgeführt werden kann.
[0036] Die auf eine wiederholte Beschreibung der Bauteile darf verzichtet werden. Gleich
wirkende Bauteile sind gleichen Bezugszeichen dargestellt.
[0037] In der Praxis ist die Heißbranddüse 10 typischerweise horizontal verbaut und die
Behälterwand 40 verläuft schräg. Die Heißbranddüse 10 liegt also mit ihrem vollen
Gewicht auf ihrer Unterseite auf, wo sich auch die Luftaustrittsöffnungen 32 befinden.
[0038] Ein Unterschied ergibt sich in Bezug auf den absoluten Wert der Umlenkung 18 im Bereich
der Schulter 25. Wie anhand des beispielhaft dargestellten Punktes P3 ersichtlich,
ist kurz hinter der Schulter 25 eine Ablenkung der Luftströmung von 9,6° erfolgt,
was im Verhältnis zum Umlenkwinkel von 45° also ca. 21 % entspricht.
BEZUGSZEICHEN
[0039] 10 Heißbranddüse; 12 Anschlussflansch; 14 Strömungskanal; 16 Innenwand; 18 Umlenkung;
20 Körperabschnitt; 22 erstes Ende; 24 zweites Ende; 25 Schulter; 26 maximaler Querschnitt;
28 Anschlussbereich; 30 Kopfabschnitt; 32 Luftaustrittsöffnung; 34 Rippe; 36 maximal
verstärkter Bereich; 38 aus der Behälterwand hervorstehender Teil; 40 Behälterwand;
42 Durchgangsöffnung; 44 Spalt; 46 Anschlusssflansch; 48 Aufnahmestutzen
1. Heißbranddüse (10) für die Anordnung in der Behälterwand (40) eines Reaktorbehälters
von verfahrenstechnischen Reaktionskammern und -öfen, die aus einem Gusswerkstoff
gebildet ist und einen Strömungskanal (14) mit einer durch eine Kanalkrümmung gebildeten
Umlenkung aufweist, die zur Durchleitung von schlagartigen und unter hohem Druck stehenden
Gas-, insbesondere Luftströmen dient, welche durch eine außerhalb der Behälterwand
(40) angeordnete Luftkanone zum Zwecke der Auflösung von Materialanbackungen im Inneren
des Reaktorbehälters erzeugbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Heißbranddüse (10) einen langgestreckten Körperabschnitt (20) aufweist, welcher
sich im Wesentlichen von einem ersten, an die Luftkanone anschließbaren Ende zu einem
zweiten Ende (24) hin verjüngt, und einen Kopfabschnitt (30), der zumindest eine Luftaustrittsöffnung
(32) umfasst, und wobei am Übergang des zweiten Endes (24) des Körperabschnitts (20)
zum Kopfabschnitt (30) auf einer der Luftaustrittsöffnung (32) abgewandten Seite der
Heißbranddüse (10) eine Schulter (25) ausgebildet ist.
2. Heißbranddüse (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körperabschnitt (20) und der Kopfabschnitt (30) auf der Seite der Luftaustrittsöffnung
(32) der Heißbranddüse (10) im Wesentlichen stufenlos ineinander übergehen.
3. Heißbranddüse (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandstärke des Körperabschnitts (20) über dessen Längserstreckung im Wesentlichen
konstant ist und sich der Luftströmungskanal im Körperabschnitt (20) über dessen Längserstreckung
verjüngt.
4. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Übergang zum Kopfabschnitt (30) die Querschnittsfläche des Luftströmungskanals
um mindestens 10% bis 50%, bevorzugt um mindestens 20% bis 50%, noch weiter bevorzugt
um 30% bis 50% im Verhältnis zur Querschnittsfläche am ersten, an die Luftkanone anschließbaren
Ende bzw. im Verhältnis zu einer maximalen Querschnittsfläche des Luftströmungskanals
im Körperabschnitt (20) verringert ist.
5. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine wesentliche Umlenkung (18) des Luftstroms im Kopfabschnitt (30) erfolgt und eine
nicht unwesentliche Umlenkung (18) im Körperabschnitt (20).
6. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandstärke des Kopfabschnitts (30) im Bereich einer wesentlichen Umlenkung des
Luftstroms erhöht ist.
7. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kopfabschnitt (30) zwei benachbarte Luftaustrittsöffnungen aufweist, die durch
eine Rippe (34) voneinander beabstandet sind.
8. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Luftaustrittsöffnungen (32) des Kopfabschnitts (30) einen stoßartigen Luftaustritt
in einem umfänglich begrenzten Bereich ermöglichen, der weniger als 180°, weiter bevorzugt
weniger als 120° eines Vollkreises umfasst.
9. Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Heißbranddüse (10) massiv gefertigt ist und aus einem hitzebeständigen Gusswerkstoff
besteht.
10. Anordnung einer Heißbranddüse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in einer
Öffnung einer Behälterwand (40) eines Reaktorbehälters einer verfahrenstechnischen
Reaktionskammer oder eines Ofens, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt (30) der Heißbranddüse (10) einen aus der Behälterwand (40) hervorstehenden
ersten Teil und einen in der Behälterwand (40) versenkten zweiten Teil aufweist.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körperabschnitt (20) und der Kopfabschnitt (30) auf der Seite der Luftaustrittsöffnung
(32) der Heißbranddüse (10) sich flächig an die Behälterwandöffnung anschmiegen.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Längsachse der Heißbranddüse (10) und eine Behälterwandebene einen Winkel von
ca. 45° oder von ca. 90° einschließen.