[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hülsenstummelfangvorrichtung für eine Bewaffnung
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kampfpanzers, und ein Fahrzeug, insbesondere einen
Kampfpanzer, mit einer derartigen Hülsenstummelfangvorrichtung.
[0002] Kampfpanzer weisen eine Bewaffnung, zumeist in Form einer Glattrohrkanone, auf. Diese
Bewaffnung wird mit patronierter Munition bestückt. Derartige patronierte Munition
weist gemäß betriebsinternen Erkenntnissen eine teilverbrennbare Hülse, eine Treibladung
und ein Projektil auf. Bei einem Abfeuern der Bewaffnung brennt ein hohlzylinderförmiger
Teil der Hülse ab, so dass nur ein sogenannter Hülsenstummel verbleibt. Dieser Hülsenstummel
wird aus der Bewaffnung ausgeworfen, ausgestoßen oder ausgezogen. Ein derartiger Hülsenstummel
kann einen metallischen Hülsenboden sowie ein mit dem Hülsenboden verschweißtes Anzündrohr
aufweisen. Der Hülsenstummel kann eine Länge von beispielsweise 300 Millimetern aufweisen.
[0003] Der vorgenannte Aufbau und die vorgenannten Abmessungen des Hülsenstummels können
insbesondere bei der Verwendung eines Automatikladers für die Bewaffnung zu Handhabungsproblemen
führen. Die Handhabungsprobleme umfassen beispielsweise eine Beschädigung von sensiblen
Komponenten eines Turms des Kampfpanzers bei einem Auswerfen der Hülsenstummel oder
ein Verklemmen der Hülsenstummel bei Richtbewegungen der Bewaffnung. Ferner ist es
unerwünscht, dass die Hülsenstummel undefiniert unter dem Turm in einer Fahrzeugwanne
des Kampfpanzers liegen.
[0004] Außerdem können die Hülsenstummel bei einem unbemannten Turm nicht visuell überprüft
und manuell sortiert und/oder entsorgt werden. Zufällig aufrechtstehende Hülsenstummel
können bei dem Abfeuern der Bewaffnung mit einem Verschluss der Bewaffnung kollidieren.
Lose Hülsenstummel können außerdem bei einer Minenbelastung des Kampfpanzers in unerwünschter
Weise zu Sekundärprojektilen werden. Dies gilt es zu verbessern.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
verbesserte Hülsenstummelfangvorrichtung für eine Bewaffnung eines Fahrzeugs, insbesondere
eines Kampfpanzers, zur Verfügung zu stellen.
[0006] Demgemäß wird eine Hülsenstummelfangvorrichtung für eine Bewaffnung eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Kampfpanzers, vorgeschlagen. Die Hülsenstummelfangvorrichtung umfasst
einen Ableitboden und eine abschnittsweise um den Ableitboden umlaufende Umrandung,
wobei der Ableitboden derart geformt ist, dass sich auf den Ableitboden auftreffende
Hülsenstummel auf dem Ableitboden schwerkraftbedingt in Richtung der Umrandung bewegen.
[0007] Dadurch, dass der Ableitboden geeignet geformt ist, kann gewährleistet werden, dass
die Hülsenstummel in Richtung der Umrandung und damit von einer Mitte oder einem Zentrum
der Hülsenstummelfangvorrichtung und somit auch von der Bewaffnung weggefördert werden.
Hierdurch können die Hülsenstummel beispielsweise bei einem Abfeuern der Bewaffnung
oder bei Richtbewegungen der Bewaffnung nicht mehr mit dieser kollidieren.
[0008] Die Bewaffnung oder Waffe ist vorzugsweise eine Glattrohrkanone. Vorzugsweise ist
das Fahrzeug ein Kampfpanzer. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Das Fahrzeug
kann auch ein anderes bewaffnetes Fahrzeug sein. Der Hülsenstummel ist Teil einer
patronierten Munition oder Patronenmunition der Bewaffnung. Derartige patronierte
Munition weist - wie zuvor erwähnt - eine Hülse, eine Treibladung und ein Projektil
auf. Bei einem Abfeuern der Bewaffnung brennt ein Teil der Hülse ab, so dass nur der
Hülsenstummel verbleibt. Der Hülsenstummel umfasst einen Hülsenboden sowie ein aus
dem Hülsenboden herausragendes Anzündrohr. Der Hülsenstummel kann nach dem Abfeuern
der Bewaffnung aus dieser ausgeworfen, ausgestoßen oder ausgezogen werden. Hierzu
kann ein Automatiklader eingesetzt werden, welcher die patronierte Munition der Bewaffnung
auch zuführen kann.
[0009] Darunter, dass der Ableitboden "derart geformt" ist, dass sich auf den Ableitboden
auftreffende Hülsenstummel auf dem Ableitboden schwerkraftbedingt in Richtung der
Umrandung bewegen, ist vorliegend insbesondere zu verstehen, dass der Ableitboden
eine beliebige, insbesondere dreidimensionale, Geometrie aufweisen kann, die ein schwerkraftbedingtes
Rollen, Rutschen oder Gleiten der Hülsenstummel auf dem Ableitboden in Richtung der
Umrandung ermöglicht oder verursacht. Beispielsweise kann dies dadurch erreicht werden,
dass der Ableitboden zumindest abschnittsweise schräg zu der Umrandung orientiert
oder geneigt ist, so dass die Hülsenstummel aufgrund der zumindest abschnittsweisen
Schrägstellung oder Neigung des Ableitbodens auf diesem in Richtung der Umrandung
rollen, rutschen, gleiten oder gefördert werden. Das "Bewegen" der Hülsenstummel auf
dem Ableitboden kann demgemäß beispielsweise ein Rollen, Rutschen oder Gleiten der
Hülsenstummel auf dem Ableitboden umfassen.
[0010] Besonders bevorzugt wird demgemäß eine Hülsenstummelfangvorrichtung für eine Bewaffnung
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kampfpanzers, vorgeschlagen, welche einen Ableitboden
und eine abschnittsweise um den Ableitboden umlaufende Umrandung aufweist, wobei der
Ableitboden zumindest abschnittsweise schräg zu der Umrandung orientiert ist, so dass
sich auf den Ableitboden auftreffende Hülsenstummel auf dem Ableitboden schwerkraftbedingt
in Richtung der Umrandung bewegen.
[0011] Alternativ oder zusätzlich zu der zumindest abschnittsweisen schrägen Orientierung
des Ableitbodens relativ zu der Umrandung kann der Ableitboden auch mit Hilfe einer
Krümmung oder Wölbung "derart geformt" sein, dass sich auf den Ableitboden auftreffende
Hülsenstummel auf dem Ableitboden schwerkraftbedingt in Richtung der Umrandung bewegen.
In diesem Fall kann der Ableitboden zumindest abschnittsweise konkav oder konvex gewölbt
sein, um auf den Ableitboden auftreffende Hülsenstummel in Richtung der Umrandung
zu leiten oder zu fördern. Insbesondere kann der Ableitboden zumindest abschnittsweise
kugelkalottenförmig sein. Unter einer "Kugelkalotte" ist vorliegend insbesondere ein
Abschnitt einer Kugel zu verstehen. Der Ableitboden kann zumindest abschnittsweise
eine Freiformfläche sein. Insbesondere kann der Ableitboden jede beliebige dreidimensionale
Geometrie oder Kontur aufweisen, die geeignet ist, auf den Ableitboden auftreffende
Hülsenstummel schwerkraftbedingt in Richtung der Umrandung zu leiten oder zu fördern.
[0012] Der Ableitboden ist bevorzugt aufgrund seiner zumindest abschnittsweisen Neigung
oder Schrägstellung dazu eingerichtet, die Hülsenstummel zu der Umrandung hinzuleiten
oder zu dieser hinzufördern. Der Ableitboden ist insbesondere innerhalb der Umrandung
angeordnet. Die Umrandung umläuft den Ableitboden bevorzugt bandförmig oder wandförmig.
Insbesondere weist die Umrandung eine Unterkante und eine Oberkante auf. Der Ableitboden
ist bevorzugt an der Unterkante mit der Umrandung verbunden. Die Umrandung umschließt
oder umgrenzt bevorzugt einen Innenraum der Hülsenstummelfangvorrichtung, in dem die
Hülsenstummel gesammelt oder aufgefangen werden. Insbesondere kann die Umrandung zaunförmig
oder gitterförmig sein. In diesem Fall kann der Innenraum von außerhalb der Hülsenstummelfangvorrichtung
einsehbar sein. Die Umrandung kann auch als Umgrenzung oder Außenwandung bezeichnet
werden.
[0013] Darunter, dass die Umrandung den Ableitboden "abschnittsweise" umläuft, ist vorliegend
insbesondere zu verstehen, dass die Umrandung bevorzugt nicht vollständig um den Ableitboden
umläuft. Beispielsweise ist die Umrandung an einer Seite der Hülsenstummelfangvorrichtung
offen oder geöffnet. Insbesondere ist die Umrandung in Richtung der Bewaffnung offen
oder geöffnet. Insbesondere ist die Umrandung nur an drei von vier Seiten des Ableitbodens
vorgesehen. Beispielsweise weist die Umrandung zwei Seitenwände und eine zwischen
den Seitenwänden angeordnete Rückwand auf, wobei die Umrandung bevorzugt keine Vorderwand
aufweist. Die Umrandung ist daher der Rückwand gegenüberliegend bevorzugt offen oder
geöffnet.
[0014] Der Ableitboden kann mehrere Bodenabschnitte aufweisen, welche unterschiedlich zu
der Umrandung geneigt angeordnet sein können. Es kann auch ein Bodenabschnitt, insbesondere
ein Basisbodenabschnitt, vorgesehen sein, der nicht zu der Umrandung geneigt angeordnet
ist. Dieser letztgenannte Bodenabschnitt kann beispielsweise senkrecht zu der Umrandung
orientiert sein. Demgemäß ist unter "abschnittsweise schräg orientiert" insbesondere
zu verstehen, dass Teile oder Abschnitte des Ableitbodens relativ zu der Umrandung
geneigt sein können, wohingegen andere Teile oder Abschnitte des Ableitbodens nicht
zu der Umrandung geneigt sind und beispielsweise senkrecht zu dieser orientiert sein
können. Insbesondere verläuft der Ableitboden, insbesondere die Bodenabschnitte, ausgehend
von dem Basisbodenabschnitt schräg zu der Unterkante der Umrandung hin. Der Basisbodenabschnitt
ist insbesondere zwischen der Unterkante und der Oberkante der Umrandung angeordnet.
[0015] Darunter, dass sich die Hülsenstummel "schwerkraftbedingt" auf dem Ableitboden bewegen,
ist vorliegend insbesondere zu verstehen, dass beispielsweise aufgrund der zumindest
abschnittsweisen schrägen oder geneigten Anordnung des Ableitbodens ein jeweiliges
Eigengewicht der Hülsenstummel dafür sorgt, dass diese auf dem Ableitboden abrollen
und/oder abgleiten und sich so auf dem Ableitboden nach außen in Richtung der Umrandung
bewegen. "Nach außen" heißt dabei von dem Ableitboden weg in Richtung der Umrandung.
Ein Zuführen externer Energie, um die Hülsenstummel in Richtung der Umrandung zu bewegen,
ist nicht erforderlich. Die Hülsenstummel können insbesondere an der Umrandung zum
Liegen kommen.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform ist der Ableitboden zumindest abschnittsweise schräg
zu der Umrandung orientiert.
[0017] Der Ableitboden ist somit - wie zuvor erläutert - beispielsweise mit seinen Bodenabschnitten
schräg zu der Umrandung angeordnet oder positioniert. Dies schließt jedoch nicht aus,
dass der Ableitboden auch zumindest abschnittsweise nicht schräg zu der Umrandung
orientiert sein kann. Beispielsweise kann der zuvor erwähnte Basisbodenabschnitt senkrecht
zu der Umrandung orientiert sein.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Ableitboden zumindest abschnittsweise
eine pyramidenstumpfförmige Geometrie auf.
[0019] Unter einem "Pyramidenstumpf" ist vorliegend allgemein ein Polyeder mit einer Grundfläche,
einer Deckfläche und vier Mantelflächen zu verstehen, welche die Grundfläche und die
Deckfläche miteinander verbinden. Die pyramidenstumpfförmige Geometrie des Ableitbodens
ergibt sich dadurch, dass mehrere Bodenabschnitte des Ableitbodens zueinander geneigt
angeordnet sind. Die abschnittsweise pyramidenstumpfförmige Geometrie weist bevorzugt
drei Bodenabschnitte auf, welche pyramidenstumpfförmig angeordnet sind, wobei eine
Seite der pyramidenstumpfförmigen Geometrie offen oder geöffnet ist. Hierdurch ergibt
sich der abschnittsweise Aufbau des Pyramidenstumpfs. Insbesondere bilden die Bodenabschnitte
drei Mantelflächen des Pyramidenstumpfs. Der Pyramidenstumpf ist demgemäß nicht vollständig,
sondern nur teilweise ausgebildet, so dass der Pyramidenstumpf nicht vier, sondern
nur drei Mantelflächen in Form der drei Bodenabschnitte aufweist. Ferner weist der
Pyramidenstumpf auch keine Grundfläche, sondern nur eine Deckfläche, insbesondere
in Form des vorgenannten Basisbodenabschnitts, auf. Der Ableitboden ist somit bevorzugt
nach unten hin offen. "Abschnittsweise pyramidenstumpfförmig" kann demgemäß bedeuten,
dass die pyramidenstumpfförmige Geometrie des Ableitbodens teilweise unvollständig
ist und beispielsweise nur drei und nicht vier Mantelflächen in Form der Bodenabschnitte
aufweist. Die Bodenabschnitte sind insbesondere trapezförmig. Die Bodenabschnitte
können sich ausgehend von dem Basisbodenabschnitt in Richtung der Umrandung aufweiten
oder verbreitern. Die Bodenabschnitte können unterschiedlich groß, geometrisch unterschiedlich
geformt und/oder unterschiedlich schräg relativ zu der Umrandung geneigt sein. Hierdurch
kann ein unsymmetrischer oder asymmetrischer Aufbau der pyramidenstumpfförmigen Geometrie
des Ableitbodens erzielt werden. Die pyramidenstumpfförmige Geometrie des Ableitbodens
ist demgemäß insbesondere nicht regelmäßig, sondern bevorzugt unregelmäßig. Im Gegensatz
hierzu ist unter einem symmetrischen Pyramidenstumpf eine Geometrie zu verstehen,
bei der sämtliche Mantelflächen gleich groß und/oder einheitlich geformt sind. Die
Bodenabschnitte sind bevorzugt eben. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Die Bodenabschnitte oder einige der Bodenabschnitte können auch gekrümmt oder gewölbt,
insbesondere konkav gekrümmt oder gewölbt oder konvex gekrümmt oder gewölbt, ausgebildet
sein. In diesem Fall bilden die Bodenabschnitte ausgehend von dem Basisbodenabschnitt
in Richtung der Umrandung eine gekrümmte oder gewölbte Geometrie. Der Ableitboden
kann somit zumindest abschnittsweise eine geschwungene oder gekrümmte Geometrie, insbesondere
eine geschwungene oder gekrümmte Kontur, aufweisen. Es kann auch eine Kombination
von ebenen und gekrümmten Bodenabschnitten vorgesehen sein.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Umrandung eine erste Seitenwand, eine
zweite Seitenwand und eine zwischen der ersten Seitenwand und der zweiten Seitenwand
angeordnete Rückwand auf.
[0021] Der Ableitboden ist sowohl schräg zu der ersten Seitenwand, schräg zu der zweiten
Seitenwand als auch schräg zu der Rückwand orientiert. Auf den Ableitboden auftreffende
Hülsenstummel werden somit zu der ersten Seitenwand, der zweiten Seitenwand oder der
Rückwand geleitet. Die Rückwand ist insbesondere senkrecht zu den Seitenwänden orientiert.
Dabei kann die Rückwand direkt mit den Seitenwänden verbunden sein. Es ist jedoch
auch möglich, dass zwischen der Rückwand und den Seitenwänden jeweils Verbindungswände
vorgesehen sind. In diesem Fall ist über die Verbindungswände eine indirekte oder
mittelbare Verbindung zwischen der Rückwand und den Seitenwänden vorgesehen. Der Ableitboden
ist bevorzugt sowohl mit den Seitenwänden als auch mit der Rückwand verbunden.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die erste Seitenwand und die Rückwand mit
Hilfe einer schräg zu der ersten Seitenwand und schräg zu der Rückwand orientierten
ersten Verbindungswand miteinander verbunden, wobei die zweite Seitenwand und die
Rückwand mit Hilfe einer schräg zu der zweiten Seitenwand und schräg zu der Rückwand
orientierten zweiten Verbindungswand miteinander verbunden sind.
[0023] Der Ableitboden ist insbesondere auch schräg zu der ersten Verbindungswand und schräg
zu der zweiten Verbindungswand angeordnet. Der Ableitboden ist insbesondere mit der
ersten Seitenwand, der zweiten Seitenwand, der Rückwand, der ersten Verbindungswand
und der zweiten Verbindungswand verbunden.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste Seitenwand, die zweite Seitenwand,
die Rückwand, die erste Verbindungswand und/oder die zweite Verbindungswand Durchbrüche
auf.
[0025] Die Durchbrüche können schlitzförmig sein. Mit Hilfe der Durchbrüche ist es möglich,
in die Hülsenstummelfangvorrichtung einzusehen, um so beispielsweise feststellen zu
können, wie weit die Hülsenstummelfangvorrichtung bereits mit Hülsenstummeln gefüllt
ist. Die erste Seitenwand, die zweite Seitenwand, die Rückwand, die erste Verbindungswand
und/oder die zweite Verbindungswand können zaunförmig oder gitterförmig ausgebildet
sein. Die erste Seitenwand, die zweite Seitenwand, die Rückwand, die erste Verbindungswand
und die zweite Verbindungswand sind bevorzugt fest miteinander verbunden.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Ableitboden schräg zu der ersten Seitenwand,
schräg zu der zweiten Seitenwand und schräg zu der Rückwand orientiert.
[0027] Wie zuvor erwähnt, ist der Ableitboden bevorzugt zusätzlich auch schräg zu der ersten
Verbindungswand und schräg zu der zweiten Verbindungswand orientiert.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Ableitboden einen ersten Bodenabschnitt,
der in einem ersten Bodenabschnittneigungswinkel schräg zu der ersten Seitenwand orientiert
ist, einen zweiten Bodenabschnitt, der in einem zweiten Bodenabschnittneigungswinkel
schräg zu der zweiten Seitenwand orientiert ist, und einen dritten Bodenabschnitt,
der in einem dritten Bodenabschnittneigungswinkel schräg zu der Rückwand orientiert
ist, auf.
[0029] Der erste Bodenabschnittneigungswinkel und der zweite Bodenabschnittneigungswinkel
können gleich groß sein. Insbesondere sind der erste Bodenabschnitt und der zweite
Bodenabschnitt entgegengesetzt geneigt. Der erste Bodenabschnittneigungswinkel und
der zweite Bodenabschnittneigungswinkel können beispielsweise jeweils 40° bis 70°
betragen. Der dritte Bodenabschnittneigungswinkel kann gleich groß sein wie der erste
Bodenabschnittneigungswinkel und der zweite Bodenabschnittneigungswinkel. Der dritte
Bodenabschnittneigungswinkel kann sich jedoch auch von dem ersten Bodenabschnittneigungswinkel
und dem zweiten Bodenabschnittneigungswinkel unterscheiden. Der dritte Bodenabschnittneigungswinkel
kann beispielsweise ebenfalls 40° bis 70° betragen. Der dritte Bodenabschnitt ist
zwischen dem ersten Bodenabschnitt und dem zweiten Bodenabschnitt angeordnet. Dabei
kann der dritte Bodenabschnitt um 90° zu dem ersten Bodenabschnitt und dem zweiten
Bodenabschnitt verdreht positioniert sein. Der erste Bodenabschnitt ist mit der ersten
Seitenwand verbunden, der zweite Bodenabschnitt ist mit der zweiten Seitenwand verbunden
und der dritte Bodenabschnitt ist mit der Rückwand verbunden. Der erste Bodenabschnitt
und der dritte Bodenabschnitt können zusätzlich noch mit der ersten Verbindungswand
verbunden sein. Der zweite Bodenabschnitt und der dritte Bodenabschnitt können ferner
zusätzlich noch mit der zweiten Verbindungswand verbunden sein.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Ableitboden einen Basisbodenabschnitt
auf, der jeweils parallel zu und beabstandet von einer Unterkante und einer Oberkante
der Umrandung positioniert ist.
[0031] Der Basisbodenabschnitt ist somit zwischen der Unterkante und der Oberkante angeordnet.
Die Unterkante spannt eine Ebene auf oder liegt in einer Ebene. Demgemäß spannt auch
die Oberkante eine Ebene auf oder liegt in einer Ebene. Auch der Basisbodenabschnitt
spannt eine Ebene auf oder liegt in einer Ebene. Dabei ist die Ebene des Basisbodenabschnitts
zwischen der Ebene der Unterkante und der Ebene der Oberkante angeordnet. Der erste
Bodenabschnitt ist in einem ersten Basisbodenabschnittneigungswinkel relativ zu dem
Basisbodenabschnitt oder zu der Ebene des Basisbodenabschnitts geneigt. Der zweite
Bodenabschnitt ist dementsprechend in einem zweiten Basisbodenabschnittneigungswinkel
relativ zu dem Basisbodenabschnitt oder zu der Ebene des Basisbodenabschnitts geneigt.
Der erste Basisbodenabschnittneigungswinkel und der zweite Basisbodenabschnittneigungswinkel
können beispielsweise 10° bis 20° betragen. Der erste Basisbodenabschnittneigungswinkel
und der zweite Basisbodenabschnittneigungswinkel können gleich groß sein. Der dritte
Bodenabschnitt ist in einem dritten Basisbodenabschnittneigungswinkel relativ zu dem
Basisbodenabschnitt oder zu der Ebene des Basisbodenabschnitts geneigt. Der dritte
Basisbodenabschnittneigungswinkel kann beispielsweise ebenfalls 10° bis 20° betragen.
Dementsprechend sind der erste Bodenabschnitt, der zweite Bodenabschnitt und der dritte
Bodenabschnitt auch in ihrem jeweiligen Basisbodenabschnittneigungswinkel zu der Ebene
der Unterkante und zu der Ebene der Oberkante geneigt. Die Ebene der Unterkante und
die Ebene der Oberkante sind dabei parallel zueinander angeordnet und verlaufen beabstandet
voneinander.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform bildet der Basisbodenabschnitt eine Ebene, zu
welcher der erste Bodenabschnitt, der zweite Bodenabschnitt und der dritte Bodenabschnitt
jeweils in einem Basisbodenabschnittneigungswinkel geneigt sind.
[0033] Wie zuvor erwähnt, können die Basisbodenabschnittneigungswinkel unterschiedlich groß
oder gleich groß sein. Insbesondere sind der erste Basisbodenabschnittneigungswinkel
des ersten Bodenabschnitts und der zweite Basisbodenabschnittneigungswinkel des zweiten
Bodenabschnitts gleich groß. Dabei sind der erste Bodenabschnitt und der zweite Bodenabschnitt
gegensätzlich geneigt. Der dritte Bodenabschnitt ist zwischen dem ersten Bodenabschnitt
und dem zweiten Bodenabschnitt angeordnet, wobei der dritte Bodenabschnitt vorzugsweise
senkrecht zu dem ersten Bodenabschnitt und dem zweiten Bodenabschnitt platziert ist.
Der Basisbodenabschnitt kann einen Durchbruch oder eine Öffnung für einen Schleifring
oder eine Luke aufweisen. Die Basisbodenabschnittneigungswinkel und die Bodenabschnittneigungswinkel
sind bevorzugt unterschiedlich groß. Dabei sind die Bodenabschnittneigungswinkel vorzugsweise
größer als die Basisbodenabschnittneigungswinkel.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Umrandung Fangelemente auf, die schräg
in Richtung des Ableitbodens weisen.
[0035] Insbesondere sind die Fangelemente an der Oberkante der Umrandung vorgesehen. Die
Fangelemente ragen in den von der Umrandung umgrenzten oder begrenzten Innenraum der
Hülsenstummelfangvorrichtung hinein. Die Fangelemente sind insbesondere in einem Fangelementneigungswinkel
relativ zu der Umrandung, insbesondere zu der ersten Seitenwand, der zweiten Seitenwand,
der Rückwand, der ersten Verbindungswand und/oder der zweiten Verbindungswand, geneigt.
Der Fangelementneigungswinkel ist vorzugsweise kleiner als 90°. Mit Hilfe der Fangelemente
werden in Richtung der Umrandung rutschende Hülsenstummel entweder umgekippt oder
derart fixiert, dass diese beispielsweise bei einer Minenansprengung des Fahrzeugs
nicht aus der Hülsenstummelfangvorrichtung herausgeschleudert werden können. Selbiges
trifft auf bereits umgekippte Hülsenstummel zu, die unter den Fangelementen zum Liegen
kommen.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist jedes Fangelement jeweils eine dreieckförmige
Geometrie auf, wobei eine Spitze der dreieckförmigen Geometrie in Richtung des Ableitbodens
weist.
[0037] Insbesondere sind die Fangelemente zahnförmig. Die Fangelemente können daher auch
als Fangzähne bezeichnet werden. Die Fangelemente können jedoch auch rohrförmig sein.
Die Fangelemente können dadurch gefertigt werden, dass die Umrandung an ihrer Oberkante
zackenförmig eingeschnitten und in Richtung des Innenraums umgeknickt wird. Die Fangelemente
können an der gesamten Oberkante der Umrandung vorgesehen sein. Ferner kann die Oberkante
auch nur teilweise mit Fangelementen versehen werden. So kann beispielsweise an einer
der Seitenwände ein Bereich der Oberkante vorgesehen werden, der keine Fangelemente
aufweist.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Ableitboden Kugelrollen auf.
[0039] Der Ableitboden kann vollständig mit Kugelrollen belegt sein. Alternativ kann der
Ableitboden auch nur teilweise mit Kugelrollen belegt sein. Beispielsweise sind an
dem ersten Bodenabschnitt, dem zweiten Bodenabschnitt und/oder dem dritten Bodenabschnitt
Kugelrollen vorgesehen. Die Kugelrollen erleichtern einen Transport der Hülsenstummel
entlang der Bodenabschnitte hin zu der Umrandung.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Hülsenstummelfangvorrichtung Tritte
zum Betreten der Hülsenstummelfangvorrichtung und/oder Ausnehmungen zum zumindest
abschnittsweisen Hindurchführen von Drehstäben eines Kettenlaufwerks des Fahrzeugs
durch die Hülsenstummelfangvorrichtung auf.
[0041] Beispielsweise ist an dem ersten Bodenabschnitt ein in den Innenraum der Hülsenstummelfangvorrichtung
ragender Befestigungssteg angeformt, an welchem die Tritte befestigt sind. Die Anzahl
der Tritte ist beliebig. Beispielsweise sind zwei Tritte vorgesehen. Mit Hilfe der
Tritte kann ein Besatzungsmitglied des Fahrzeugs die Hülsenstummelfangvorrichtung
betreten und beispielsweise Hülsenstummel aus der Hülsenstummelfangvorrichtung entnehmen.
Die Tritte können ferner verhindern, dass das Besatzungsmitglied auf die Kugelrollen
tritt. Die Tritte können auch als Trittflächen bezeichnet werden. Die Tritte können
auf unterschiedlichen Höhen angeordnet sein, so dass die Tritte treppenartig oder
stufenartig angeordnet sein können. Die Ausnehmungen sind an der Unterkante der Umrandung
vorgesehen. Insbesondere sind die Ausnehmungen an der ersten Seitenwand und an der
zweiten Seitenwand vorgesehen. Die Ausnehmungen können durch den ersten Bodenabschnitt
und durch den zweiten Bodenabschnitt hindurchlaufen.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsform bilden der Ableitboden und die Umrandung ein
einstückiges, insbesondere ein materialeinstückiges, Bauteil.
[0043] "Einstückig" oder "einteilig" bedeutet vorliegend, dass der Ableitboden und die Umrandung
nicht aus unterschiedlichen Unterbauteilen zusammengesetzt sind, sondern ein gemeinsames
Bauteil, nämlich insbesondere die Hülsenstummelfangvorrichtung, bilden. Beispielsweise
kann die Hülsenstummelfangvorrichtung ein Blechbiege- und Stanzbauteil sein. Alternativ
kann die Hülsenstummelfangvorrichtung auch ein Schweißbauteil sein. In diesem Fall
können der Ableitboden und die Umrandung beispielsweise miteinander verschweißt sein.
Die Hülsenstummelfangvorrichtung kann auch ein kombiniertes Blechbiege-, Stanz- und
Schweißbauteil sein. "Materialeinstückig" bedeutet vorliegend, dass der Ableitboden
und die Umrandung durchgehend aus demselben Material gefertigt sind. Die Hülsenstummelfangvorrichtung
kann beispielsweise aus einem Aluminiumblech oder aus einem Stahlblech gefertigt sein.
Auch Faserverbundwerkstoffe können zur Fertigung der Hülsenstummelfangvorrichtung
eingesetzt werden. Es ist auch eine Mischung verschiedener Materialien möglich.
[0044] Ferner wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Kampfpanzer, mit einer derartigen Hülsenstummelfangvorrichtung
vorgeschlagen, wobei die Hülsenstummelfangvorrichtung an einem Turm des Fahrzeugs
oder an einer Fahrzeugwanne des Fahrzeugs angebracht ist.
[0045] Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Kettenfahrzeug. Das Fahrzeug kann jedoch auch ein
Radfahrzeug sein. Die Fahrzeugwanne ist gegen Beschuss, Sprengfallen, unkonventionelle
Spreng- oder Brandvorrichtungen (USBV, engl.: Improvised Explosive Devices, IED),
Minen oder dergleichen geschützt. Die Hülsenstummelfangvorrichtung kann an einem Boden
der Fahrzeugwanne montiert sein. Beispielsweise kann die Hülsenstummelfangvorrichtung
mit dem Boden verschweißt oder verschraubt sein. Durch die Fahrzeugwanne verlaufen
Drehstäbe eines Kettenlaufwerks des Fahrzeugs. Die Drehstäbe sind zumindest abschnittsweise
durch die Hülsenstummelfangvorrichtung hindurchgeführt. Hierzu sind an der Hülsenstummelfangvorrichtung
die zuvor erwähnten Ausnehmungen an der Unterkante vorgesehen. Alternativ zu der Fahrzeugwanne
kann die Hülsenstummelfangvorrichtung auch an dem Turm, insbesondere an einem Boden
einer Turmbühne des Turms, montiert sein. In diesem Fall kann der Turm beispielsweise
unbemannt sein.
[0046] Die für die vorgeschlagene Hülsenstummelfangvorrichtung beschriebenen Ausführungsformen
und Merkmale gelten für das vorgeschlagene Fahrzeug entsprechend und umgekehrt.
[0047] "Ein" ist vorliegend nicht zwingend als beschränkend auf genau ein Element zu verstehen.
Vielmehr können auch mehrere Elemente, wie beispielsweise zwei, drei oder mehr, vorgesehen
sein. Auch jedes andere hier verwendete Zählwort ist nicht dahingehend zu verstehen,
dass eine Beschränkung auf genau die genannte Anzahl von Elementen gegeben ist. Vielmehr
sind zahlenmäßige Abweichungen nach oben und unten möglich, soweit nichts Gegenteiliges
angegeben ist.
[0048] Weitere mögliche Implementierungen der Hülsenstummelfangvorrichtung und/oder des
Fahrzeugs umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden
bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen oder Ausführungsformen.
Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu
der jeweiligen Grundform der Hülsenstummelfangvorrichtung und/oder des Fahrzeugs hinzufügen.
[0049] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Hülsenstummelfangvorrichtung
und/oder des Fahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispiele der Hülsenstummelfangvorrichtung und/oder des Fahrzeugs. Im Weiteren
werden die Hülsenstummelfangvorrichtung und/oder das Fahrzeug anhand von bevorzugten
Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines militärischen Fahrzeugs;
- Fig. 2
- zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Hülsenstummelfangvorrichtung
für das Fahrzeug;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Vorderansicht der Hülsenstummelfangvorrichtung gemäß Fig.
2;
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Schnittansicht der Hülsenstummelfangvorrichtung gemäß der
Schnittlinie IV-IV der Fig. 3;
- Fig. 5
- zeigt die Detailansicht V gemäß Fig. 3; und
- Fig. 6
- zeigt die Detailansicht VI gemäß Fig. 4.
[0050] In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen
versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
[0051] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines militärischen
Fahrzeugs 1.
[0052] Das militärische Fahrzeug 1 wird nachfolgend lediglich als Fahrzeug bezeichnet. Das
Fahrzeug 1 ist ein hochgeschütztes Fahrzeug. Hierzu weist das Fahrzeug 1 eine Panzerung
auf. Das Fahrzeug 1 ist ein Kettenfahrzeug. Insbesondere kann das Fahrzeug 1 ein Kampfpanzer
sein. Das Fahrzeug 1 kann jedoch auch ein Schützenpanzer, ein Bergepanzer oder dergleichen
sein. Das Fahrzeug 1 kann jedoch auch ein Radfahrzeug sein. Das Fahrzeug 1 ist bewaffnet.
[0053] Dem Fahrzeug 1 ist ein Koordinatensystem mit einer ersten Raumrichtung, Längsrichtung
oder x-Richtung x, einer zweiten Raumrichtung, Querrichtung oder y-Richtung y und
einer dritten Raumrichtung, Hochrichtung oder z-Richtung z zugeordnet. Die Richtungen
x, y, z sind senkrecht zueinander orientiert. Eine Schwerkraftrichtung g kann im Wesentlichen
entgegen der z-Richtung z orientiert sein.
[0054] Das Fahrzeug 1 umfasst eine geschützte Fahrzeugwanne 2, in der eine Besatzung des
Fahrzeugs 1 Platz findet. Die Fahrzeugwanne 2 ist gegen Beschuss, Sprengfallen, unkonventionelle
Spreng- oder Brandvorrichtungen (USBV, Engl.: Improvised Explosive Devices, IED),
Minen oder dergleichen geschützt. Die Fahrzeugwanne 2 umschließt einen Innenraum 3,
in dem sich die Besatzung aufhalten kann. Über Luken oder Türen kann der Innenraum
3 der Fahrzeugwanne 2 von einer Umgebung 4 des Fahrzeugs 1 aus betreten und wieder
verlassen werden.
[0055] Das Fahrzeug 1 kann einen Turm 5 mit einer Waffe oder Bewaffnung 6 aufweisen. Der
Turm 5 kann auch einen Teil des Innenraums 3 umschließen. Somit kann der Innenraum
3 auch zumindest abschnittsweise außerhalb der Fahrzeugwanne 2, nämlich in dem Turm
5, angeordnet sein. Der Turm 5 ist drehbar an der Fahrzeugwanne 2 gelagert. Der Turm
5 kann einen elektrischen oder hydraulischen Antrieb umfassen, um den Turm 5 zu drehen.
Der Turm 5 kann jedoch auch manuell betrieben werden, falls der Antrieb ausfällt.
Die Bewaffnung 6 kann eine Glattrohrkanone sein. Die Bewaffnung 6 kann eine Primärbewaffnung
oder Hauptbewaffnung sein. Beispielsweise kann die Bewaffnung 6 ein Kaliber von 130
mm aufweisen. Es kann zusätzlich eine Sekundärbewaffnung, beispielsweise in Form eines
Maschinengewehrs, vorgesehen sein.
[0056] Das Fahrzeug 1 umfasst ferner ein Kettenlaufwerk 7, mit dessen Hilfe sich das Fahrzeug
1 auf einem Untergrund 8 in einer Fahrtrichtung 9 fortbewegen kann.
[0057] Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich das Fahrzeug 1, beispielsweise in einem
Rückwärtsgang, auch entgegengesetzt zu der Fahrtrichtung 9 fortbewegen kann. In der
Orientierung der Fig. 1 ist die Fahrtrichtung 9 entlang der x-Richtung x orientiert.
[0058] Das Kettenlaufwerk 7 umfasst eine umlaufende Kette 10, die von einer Antriebsrolle
11 angetrieben wird. Die Antriebsrolle 11 ist heckseitig vorgesehen. In der Orientierung
der Fig. 1 läuft die Kette 10 bei einer Fortbewegung des Fahrzeugs 1 in der Fahrtrichtung
9 im Uhrzeigersinn um. Die Kette 10 kann eine Vielzahl miteinander verbundener Kettenglieder
aufweisen, die beweglich miteinander verbunden sind. Die Kettenglieder sind aus einem
metallischen Werkstoff, wie beispielsweise Stahl, gefertigt. Die Kette 10 kann jedoch
auch eine Gummikette sein oder Elemente aus Gummi aufweisen.
[0059] Die Antriebsrolle 11 ist mit einem Antrieb des Fahrzeugs 1 wirkverbunden. Der Antrieb
kann beispielsweise einen Verbrennungsmotor, insbesondere einen Dieselmotor, und ein
Getriebe umfassen. Ferner umfasst das Kettenlaufwerk 7 eine Vielzahl von Kettenlaufrollen
12, von denen in der Fig. 1 nur eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Beispielsweise
sind jeweils beidseits des Fahrzeugs 1 sieben derartige Kettenlaufrollen 12 vorgesehen.
Die Anzahl der Kettenlaufrollen 12 ist jedoch grundsätzlich beliebig. Weiterhin umfasst
das Kettenlaufwerk 7 eine Umlenkrolle 13. Die Umlenkrolle 13 ist frontseitig vorgesehen.
Umgekehrt kann die Antriebsrolle 11 auch frontseitig und die Umlenkrolle 13 heckseitig
angeordnet sein.
[0060] Das Kettenlaufwerk 7 umfasst vorzugsweise zwei Ketten 10, die entlang der Fahrtrichtung
9 betrachtet beidseits des Fahrzeugs 1 angeordnet sind. Dementsprechend umfasst das
Kettenlaufwerk 7 auch ein Paar beidseits des Fahrzeugs 1 angeordneter Antriebsrollen
11, eine beliebige Anzahl von Kettenlaufrollen 12, die ebenfalls beidseits des Fahrzeugs
1 angeordnet sind, sowie ein Paar an Umlenkrollen 13.
[0061] Die Fig. 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Hülsenstummelfangvorrichtung
14 für das Fahrzeug 1, insbesondere für die Bewaffnung 6. Die Fig. 3 zeigt eine schematische
Vorderansicht der Hülsenstummelfangvorrichtung 14. Die Fig. 4 zeigt eine schematische
Schnittansicht der Hülsenstummelfangvorrichtung 14 gemäß der Schnittlinie IV-IV der
Fig. 3. Die Fig. 5 zeigt die Detailansicht V gemäß der Fig. 3. Die Fig. 6 zeigt die
Detailansicht VI gemäß der Fig. 4. Im Folgenden wird auf die Fig. 2 bis 6 gleichzeitig
Bezug genommen.
[0062] Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 ist dazu eingerichtet, aus der Bewaffnung 6 ausgeworfene,
ausgestoßene oder ausgezogene Hülsenstummel 15, von denen einige in der Fig. 2 gezeigt
sind, aufzufangen. Die Hülsenstummel 15 sind Teil einer patronierten Munition oder
Patronenmunition der Bewaffnung 6. Derartige patronierte Munition weist eine Hülse,
eine Treibladung und ein Projektil auf. Bei einem Abfeuern der Bewaffnung 6 brennt
ein hohlzylinderförmiger Teil der Hülse ab, so dass nur der Hülsenstummel 15 verbleibt.
Der Hülsenstummel 15 weist einen metallischen Hülsenboden 16 sowie ein mit diesem
verschweißtes Anzündrohr 17 auf. Jeder Hülsenstummel 15 kann eine Länge von beispielsweise
300 Millimetern aufweisen.
[0063] Die vorgenannte Geometrie und die vorgenannten Abmessungen des Hülsenstummels 15
können insbesondere bei der Verwendung eines Automatikladers für die Bewaffnung 6
zu Handhabungsproblemen führen. Die Handhabungsprobleme umfassen beispielsweise eine
Beschädigung von sensiblen Komponenten des Turms 5 bei einem Herauspicken der Hülsenstummel
15 oder ein Verklemmen der Hülsenstummel 15 bei Richtbewegungen der Bewaffnung 6.
Außerdem ist es unerwünscht, dass die Hülsenstummel 15 undefiniert unter dem Turm
5 in der Fahrzeugwanne 2 liegen.
[0064] Ferner können die Hülsenstummel 15 bei einem unbemannten Turm 5 nicht visuell überprüft
und manuell sortiert und/oder entsorgt werden. Zufällig aufrechtstehende Hülsenstummel
15 können bei dem Abfeuern der Bewaffnung 6 mit einem Verschluss der Bewaffnung 6
kollidieren. Lose Hülsenstummel 15 können bei einer Minenbelastung des Fahrzeugs 1
zu Sekundärprojektilen werden. Diese zuvor erwähnten Probleme können mit Hilfe der
Hülsenstummelfangvorrichtung 14 gelöst oder zumindest reduziert werden.
[0065] Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 auf einem Boden
18 der Fahrzeugwanne 2 angeordnet. Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 kann mit dem
Boden 18 verschraubt sein. Der Boden 18 weist eine der Umgebung 4 zugewandte Außenfläche
19 und eine dem Innenraum 3 zugewandte Innenfläche 20 auf. An oder auf der Innenfläche
20 ist die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 angeordnet. In der Orientierung der Fig.
3 und 4 verlaufen oberhalb des Bodens 18 Drehstäbe 21 des Kettenlaufwerks 7 entlang
der y-Richtung y durch die Fahrzeugwanne 2 hindurch. Die Anzahl der Drehstäbe 21 ist
beliebig. In der Fig. 4 sind beispielhaft zwei Drehstäbe 21 gezeigt, von denen nur
einer mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Drehstäbe 21 verlaufen somit durch
den Innenraum 3 hindurch. Die Drehstäbe 21 können in an der Innenfläche 20 vorgesehenen
Vertiefungen 22 des Bodens 18 liegen. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Alternativ kann Hülsenstummelfangvorrichtung 14 auch an dem Turm 5, insbesondere an
einem Boden einer Turmbühne des Turms 5, montiert sein.
[0066] Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 kann ein Blechbiege- und Stanzbauteil sein. Beispielsweise
kann die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 aus einer Aluminiumlegierung, insbesondere
aus Aluminiumblech, gefertigt sein. Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 kann auch
aus Stahlblech gefertigt sein. Es können jedoch auch Faserverbundwerkstoffe eingesetzt
werden. Es kann auch eine Kombination verschiedener Materialien zum Herstellen der
Hülsenstummelfangvorrichtung 14 verwendet werden.
[0067] Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 umfasst eine Umrandung 23, die jedoch nicht vollständig
um die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 umläuft, sondern nach vorne, das heißt in Richtung
der Bewaffnung 6, offen ist. Die Umrandung 23 weist eine erste Seitenwand 24 sowie
eine zweite Seitenwand 25 auf. Die Seitenwände 24, 25 sind entlang der y-Richtung
y beabstandet voneinander und parallel zueinander platziert. Die Seitenwände 24, 25
sind parallel zu einer von der x-Richtung x und der z-Richtung z aufgespannten Ebene
orientiert. Jede Seitenwand 24, 25 weist einen Durchbruch 26, 27 auf. Die Durchbrüche
26, 27 ermöglichen eine Durchsicht durch die Seitenwände 24, 25, um so beispielsweise
überprüfen zu können, wie weit die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 mit Hülsenstummeln
15 gefüllt ist.
[0068] Zwischen den beiden Seitenwänden 24, 25 ist eine Rückwand 28 angeordnet. Die Rückwand
28 weist ebenfalls einen Durchbruch 29 auf. Die Rückwand 28 ist senkrecht zu den Seitenwänden
24, 25 orientiert. Die erste Seitenwand 24 ist mit Hilfe einer schräg zu der ersten
Seitenwand 24 verlaufenden ersten Verbindungswand 30 mit der Rückwand 28 verbunden.
Die erste Verbindungswand 30 ist auch schräg zu der Rückwand 28 orientiert. Die zweite
Seitenwand 25 ist mit Hilfe einer schräg zu der zweiten Seitenwand 25 verlaufenden
zweiten Verbindungswand 31 mit der Rückwand 28 verbunden. Die zweite Verbindungswand
31 ist auch schräg zu der Rückwand 28 orientiert. Jede Verbindungswand 30, 31 weist
einen Durchbruch 32, 33 auf.
[0069] Die Umrandung 23 weist eine in der Orientierung der Fig. 2 bis 4 unterseitig vorgesehene
Unterkante 34 und eine in der Orientierung der Fig. 2 bis 4 oberseitig vorgesehene
Oberkante 35 auf. An der Unterkante 34 sind Ausnehmungen 36, 37 für die Drehstäbe
21 vorgesehen. Insbesondere weisen die Seitenwände 24, 25 die Ausnehmungen 36, 37
auf. Die Drehstäbe 21 können somit zumindest abschnittsweise durch die Hülsenstummelfangvorrichtung
14 hindurchgeführt werden. Die Anzahl der Ausnehmungen 36, 37 ist beliebig. Beispielsweise
können zwei, drei, vier oder mehr als vier derartige Ausnehmungen 36, 37 vorgesehen
sein. Insbesondere können auch im Bereich der Rückwand 28 derartige Ausnehmungen 36,
37 vorgesehen sein.
[0070] An der Oberkante 35 sind Fangelemente 38 vorgesehen, von denen in den Fig. 2 bis
4 jeweils nur eines mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Fangelemente 38 sind
dreieckförmig oder zahnförmig. Die Fangelemente 38 können an den Seitenwänden 24,
25, der Rückwand 28, und/oder den Verbindungswänden 30, 31 angebracht sein. Die Fangelemente
38 ragen ausgehend von der Oberkante 35 schräg nach unten in Richtung der Unterkante
34 in einen von der Umrandung begrenzten Innenraum 39 der Hülsenstummelfangvorrichtung
14 hinein.
[0071] Wie in der Fig. 5 anhand der ersten Seitenwand 24 gezeigt, sind die Fangelemente
38 jeweils in einem Fangelementneigungswinkel α relativ zu den Seitenwänden 24, 25,
der Rückwand 28 und/oder den Verbindungswänden 30, 31 geneigt. Der Fangelementneigungswinkel
α ist dabei kleiner als 90°, so dass eine Spitze 40 des jeweiligen Fangelements 38
schräg nach unten in den Innenraum 39 hineinragt. Die Spitze 40 kann abgekantet sein.
Hierdurch kann sich eine hakenförmige oder widerhakenförmige Geometrie der Spitze
40 ergeben.
[0072] Neben der Umrandung 23 weist die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 einen Ableitboden
41 auf, der mit der Umrandung 23 verbunden ist. Der Ableitboden 41 umfasst einen zentralen
Basisbodenabschnitt 42 mit einem Durchbruch 43 für einen nicht gezeigten Schleifring.
Der Basisbodenabschnitt 42 ist parallel zu und beabstandet von der Unterkante 34 und
der Oberkante 35 platziert. Entlang der z-Richtung z betrachtet ist der Basisbodenabschnitt
42 somit zwischen der Unterkante 34 und der Oberkante 35 platziert. Insbesondere liegt
der Basisbodenabschnitt 42 in einer Ebene 44, die sowohl parallel zu einer von der
Unterkante 34 aufgespannten Ebene 45 als auch parallel zu einer von der Oberkante
35 aufgespannten Ebene 46 angeordnet ist.
[0073] Der Basisbodenabschnitt 42 ist mit Hilfe eines ersten Bodenabschnitts 47 mit der
ersten Seitenwand 24 verbunden. Der erste Bodenabschnitt 47 verläuft hierzu schräg
von dem Basisbodenabschnitt 42 zu der Unterkante 34. Der erste Bodenabschnitt 47 ist
somit in einem ersten Basisbodenabschnittneigungswinkel β1 relativ zu dem Basisbodenabschnitt
42 oder zu der Ebene 44 geneigt. Der erste Basisbodenabschnittneigungswinkel β1 kann
beispielsweise 10° bis 20° betragen. Der erste Bodenabschnitt 47 kann auch mit der
ersten Verbindungswand 30 verbunden sein. Die Ausnehmungen 36, 37 erstrecken sich
bis in den ersten Bodenabschnitt 47 hinein. Der erste Bodenabschnitt 47 ist ferner
in einem ersten Bodenabschnittneigungswinkel γ1 relativ zu der ersten Seitenwand 24
geneigt. Der erste Bodenabschnittneigungswinkel γ1 ist kleiner als 90°.
[0074] Der Basisbodenabschnitt 42 ist ferner mit Hilfe eines zweiten Bodenabschnitts 48
mit der zweiten Seitenwand 25 verbunden. Der zweite Bodenabschnitt 48 verläuft hierzu
schräg von dem Basisbodenabschnitt 42 zu der Unterkante 34. Der zweite Bodenabschnitt
48 ist somit in einem zweiten Basisbodenabschnittneigungswinkel β2 relativ zu dem
Basisbodenabschnitt 42 oder zu der Ebene 44 geneigt. Der zweite Basisbodenabschnittneigungswinkel
β2 kann beispielsweise 10° bis 20° betragen. Die beiden Basisbodenabschnittneigungswinkel
β1, β2 sind gleich groß. Der zweite Bodenabschnitt 48 kann auch mit der zweiten Verbindungswand
31 verbunden sein. Auch in den zweiten Bodenabschnitt 48 erstrecken sich wie zuvor
erwähnte Ausnehmungen 36, 37 hinein. Der zweite Bodenabschnitt 48 ist ferner in einem
zweiten Bodenabschnittneigungswinkel y2 relativ zu der zweiten Seitenwand 25 geneigt.
Der zweite Bodenabschnittneigungswinkel y2 ist kleiner als 90°. Die Bodenabschnittneigungswinkel
γ1, y2 können gleich groß sein.
[0075] Der Ableitboden 41 umfasst ferner einen dritten Bodenabschnitt 49, der den Basisbodenabschnitt
42 mit der Rückwand 28 verbindet. Zusätzlich kann der dritte Bodenabschnitt 49 den
Basisbodenabschnitt 42 mit den beiden Verbindungswänden 30, 31 verbinden. Der dritte
Bodenabschnitt 49 verläuft ausgehend von dem Basisbodenabschnitt 42 schräg nach unten
zu der Unterkante 34. Der dritte Bodenabschnitt 49 ist somit in einem dritten Basisbodenabschnittneigungswinkel
β3 relativ zu dem Basisbodenabschnitt 42 oder der Ebene 44 geneigt. Der dritte Basisbodenabschnittneigungswinkel
β3 kann beispielsweise 10° bis 20° betragen. Der dritte Basisbodenabschnittneigungswinkel
β3 und die Basisbodenabschnittneigungswinkel 61, 62 können gleich groß sein. Dies
ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Der dritte Bodenabschnitt 49 ist ferner in
einem dritten Bodenabschnittneigungswinkel γ3 relativ zu der Rückwand 28 geneigt.
Der dritte Bodenabschnittneigungswinkel γ3 ist kleiner als 90°.
[0076] Der erste Bodenabschnitt 47 ist mit Hilfe des dritten Bodenabschnitts 49 mit dem
zweiten Bodenabschnitt 48 verbunden. Entlang der y-Richtung y betrachtet ist der dritte
Bodenabschnitt 49 somit zwischen dem ersten Bodenabschnitt 47 und dem zweiten Bodenabschnitt
48 platziert. Dadurch, dass erste Bodenabschnitt 47 und der zweite Bodenabschnitt
48 relativ zu der ersten Seitenwand 24 und der zweiten Seitenwand 25 geneigt sind
und dadurch, dass der dritte Bodenabschnitt 49 relativ zu der Rückwand 28 geneigt
ist, ergibt sich ein zumindest abschnittsweise pyramidenstumpfförmiger Aufbau des
Ableitbodens 41. Das heißt, dass alle Bodenabschnitte 47, 48, 49 ausgehend von dem
Basisbodenabschnitt 42 in Richtung der Unterkante 34 schräg abfallen.
[0077] An dem ersten Bodenabschnitt 47 kann ein Befestigungssteg 50 angebracht sein, an
dem Tritte 51, 52 für einen Ein- und Ausstieg in und aus der Hülsenstummelfangvorrichtung
14 montiert sind. Dies erleichtert ein Entfernen der Hülsenstummel 15 aus der Hülsenstummelfangvorrichtung
14.
[0078] Der erste Bodenabschnitt 47, der zweite Bodenabschnitt 48 und/oder der dritte Bodenabschnitt
49 können, wie in der Fig. 6 anhand des dritten Bodenabschnitts 49 beispielhaft gezeigt
ist, zumindest abschnittsweise oder vollständig mit Kugelrollen 53 belegt sein. Dies
erleichtert einen Transport der Hülsenstummel 15 von dem Basisbodenabschnitt 42 des
Ableitbodens 41 nach außen in Richtung der Umrandung 23. Zum Montieren der Kugelrollen
53 werden in dem jeweiligen Bodenabschnitt 47, 48, 49 Durchbrüche 54 vorgesehen, in
denen ein jeweiliges Gehäuse 55 der Kugelrolle 53 aufgenommen ist. Das Gehäuse 55
kann mit einem Bund 56 an einer dem Innenraum 39 zugewandten Vorderfläche 57 des jeweiligen
Bodenabschnitts 47, 48, 49 aufliegen, wobei das Gehäuse 55 rückseitig über eine Rückfläche
58 des jeweiligen Bodenabschnitts 47, 48, 49 hinausragen kann. Der Bund 56 kann auch
bündig mit der Vorderfläche 57 angeordnet sein. In dem Gehäuse 55 ist eine frei drehbare
Kugel 59 aufgenommen.
[0079] Die Funktionalität der Hülsenstummelfangvorrichtung 14 wird nachfolgend erläutert.
Aufgrund der Schrägstellung der Bodenabschnitte 47, 48, 49 sowie des Vorsehens der
Kugelrollen 53 an den Bodenabschnitten 47, 48, 49 werden auf den Ableitboden 41 auftreffende
Hülsenstummel 15 nach außen in Richtung der Umrandung 23 geleitet und kommen an dieser
auf dem Ableitboden 41 zum Liegen. Die Bewegung der Hülsenstummel 15 auf dem Ableitboden
41 in Richtung der Umrandung 23 erfolgt schwerkraftbedingt, also aufgrund eines jeweiligen
Eigengewichts der Hülsenstummel 15.
[0080] Mit Hilfe der Fangelemente 38 werden in Richtung der Umrandung 23 rutschende Hülsenstummel
15 entweder umgekippt oder derart fixiert, dass diese beispielsweise bei einer Minenansprengung
des Fahrzeugs 1 nicht aus der Hülsenstummelfangvorrichtung 14 herausgeschleudert werden
können. Selbiges trifft für bereits umgekippte Hülsenstummel 15 zu, die unter den
Fangelementen 38 auf dem Ableitboden 41 zum Liegen kommen.
[0081] Der Ableitboden 41 kann unter dem Turm 5 die Hülsenstummel 15 zur Seite abgleiten
lassen, so dass die Gefahr einer Kollision mit dem Verschluss der Bewaffnung 6 vermieden
wird. Liegende Hülsenstummel 15 rollen zur Seite. Stehende Hülsenstummel 15 rutschen
zur Seite, wobei das Anzündrohr 17 jedoch so geneigt ist, dass eine Kollision mit
dem Verschluss vermieden wird. Die Fangelemente 38 fixieren liegende und stehende
Hülsenstummel 15 und minimieren die Gefahr durch Sekundärprojektile bei einer Minenbelastung
des Fahrzeugs 1. Die zusätzlichen Kugelrollen 53 erleichtern das Abrollen und Abrutschen
der Hülsenstummel 15. Die Hülsenstummelfangvorrichtung 14 kann jedoch nicht nur für
Hülsenstummel 15, sondern auch für vollständige Hülsen eingesetzt werden.
[0082] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde,
ist sie vielfältig modifizierbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0083]
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugwanne
- 3
- Innenraum
- 4
- Umgebung
- 5
- Turm
- 6
- Bewaffnung
- 7
- Kettenlaufwerk
- 8
- Untergrund
- 9
- Fahrtrichtung
- 10
- Kette
- 11
- Antriebsrolle
- 12
- Kettenlaufrolle
- 13
- Umlenkrolle
- 14
- Hülsenstummelfangvorrichtung
- 15
- Hülsenstummel
- 16
- Hülsenboden
- 17
- Anzündrohr
- 18
- Boden
- 19
- Außenfläche
- 20
- Innenfläche
- 21
- Drehstab
- 22
- Vertiefung
- 23
- Umrandung
- 24
- Seitenwand
- 25
- Seitenwand
- 26
- Durchbruch
- 27
- Durchbruch
- 28
- Rückwand
- 29
- Durchbruch
- 30
- Verbindungswand
- 31
- Verbindungswand
- 32
- Durchbruch
- 33
- Durchbruch
- 34
- Unterkante
- 35
- Oberkante
- 36
- Ausnehmung
- 37
- Ausnehmung
- 38
- Fangelement
- 39
- Innenraum
- 40
- Spitze
- 41
- Ableitboden
- 42
- Basisbodenabschnitt
- 43
- Durchbruch
- 44
- Ebene
- 45
- Ebene
- 46
- Ebene
- 47
- Bodenabschnitt
- 48
- Bodenabschnitt
- 49
- Bodenabschnitt
- 50
- Befestigungssteg
- 51
- Tritt
- 52
- Tritt
- 53
- Kugelrolle
- 54
- Durchbruch
- 55
- Gehäuse
- 56
- Bund
- 57
- Vorderfläche
- 58
- Rückfläche
- 59
- Kugel
- g
- Schwerkraftrichtung
- x
- x-Richtung
- y
- y-Richtung
- z
- z-Richtung
- α
- Fangelementneigungswinkel
- β1
- Basisbodenabschnittneigungswinkel
- β2
- Basisbodenabschnittneigungswinkel
- β3
- Basisbodenabschnittneigungswinkel
- γ1
- Bodenabschnittneigungswinkel
- y2
- Bodenabschnittneigungswinkel
- γ3
- Bodenabschnittneigungswinkel
1. Hülsenstummelfangvorrichtung (14) für eine Bewaffnung (6) eines Fahrzeugs (1), insbesondere
eines Kampfpanzers, mit
einem Ableitboden (41), und
einer abschnittsweise um den Ableitboden (41) umlaufenden Umrandung (23),
wobei der Ableitboden (41) derart geformt ist, dass sich auf den Ableitboden (41)
auftreffende Hülsenstummel (15) auf dem Ableitboden (41) schwerkraftbedingt in Richtung
der Umrandung (23) bewegen.
2. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) zumindest abschnittsweise schräg zu der Umrandung (23) orientiert
ist.
3. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) zumindest abschnittsweise eine pyramidenstumpfförmige Geometrie
aufweist.
4. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umrandung (23) eine erste Seitenwand (24), eine zweite Seitenwand (25) und eine
zwischen der ersten Seitenwand (24) und der zweiten Seitenwand (25) angeordnete Rückwand
(28) aufweist.
5. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Seitenwand (24) und die Rückwand (28) mit Hilfe einer schräg zu der ersten
Seitenwand (24) und schräg zu der Rückwand (28) orientierten ersten Verbindungswand
(30) miteinander verbunden sind, wobei die zweite Seitenwand (25) und die Rückwand
(28) mit Hilfe einer schräg zu der zweiten Seitenwand (25) und schräg zu der Rückwand
(28) orientierten zweiten Verbindungswand (31) miteinander verbunden sind.
6. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Seitenwand (24), die zweite Seitenwand (25), die Rückwand (28), die erste
Verbindungswand (30) und/oder die zweite Verbindungswand (31) Durchbrüche (26, 27,
29, 32, 33) aufweisen.
7. Hülsenstummelfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) schräg zu der ersten Seitenwand (24), schräg zu der zweiten
Seitenwand (25) und schräg zu der Rückwand (28) orientiert ist.
8. Hülsenstummelfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) einen ersten Bodenabschnitt (47), der in einem ersten Bodenabschnittneigungswinkel
(y1) schräg zu der ersten Seitenwand (24) orientiert ist, einen zweiten Bodenabschnitt
(48), der in einem zweiten Bodenabschnittneigungswinkel (y2) schräg zu der zweiten
Seitenwand (25) orientiert ist, und einen dritten Bodenabschnitt (49), der in einem
dritten Bodenabschnittneigungswinkel (y3) schräg zu der Rückwand (28) orientiert ist,
aufweist.
9. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) einen Basisbodenabschnitt (42) aufweist, der jeweils parallel
zu und beabstandet von einer Unterkante (34) und einer Oberkante (35) der Umrandung
(23) positioniert ist.
10. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Basisbodenabschnitt (42) eine Ebene (44) bildet, zu welcher der erste Bodenabschnitt
(47), der zweite Bodenabschnitt (48) und der dritte Bodenabschnitt (49) jeweils in
einem Basisbodenabschnittneigungswinkel (β1, 62, β3) geneigt sind.
11. Hülsenstummelfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umrandung (23) Fangelemente (38) aufweist, die schräg in Richtung des Ableitbodens
(41) weisen.
12. Hülsenstummelfangvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Fangelement (38) jeweils eine dreieckförmige Geometrie aufweist, wobei eine
Spitze (40) der dreieckförmigen Geometrie in Richtung des Ableitbodens (41) weist.
13. Hülsenstummelfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ableitboden (41) Kugelrollen (53) aufweist.
14. Hülsenstummelfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 13, gekennzeichnet durch
Tritte (51, 52) zum Betreten der Hülsenstummelfangvorrichtung (14) und/oder Ausnehmungen
(36, 37) zum zumindest abschnittsweisen Hindurchführen von Drehstäben (21) eines Kettenlaufwerks
(7) des Fahrzeugs (1) durch die Hülsenstummelfangvorrichtung (14).
15. Fahrzeug (1), insbesondere Kampfpanzer, mit einer Hülsenstummelfangvorrichtung (14)
nach einem der Ansprüche 1 - 14, wobei die Hülsenstummelfangvorrichtung (14) an einem
Turm (5) des Fahrzeugs (1) oder an einer Fahrzeugwanne (2) des Fahrzeugs (1) angebracht
ist.