[0001] Die Erfindung betrifft ein induktives Bauteil gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Induktivitäten bzw. induktive Bauteile mit einem magnetischen Kreis aus vorwiegend
magnetischem Kernmaterial und einer um einen Teil des Kernmaterials gewickelten Spule
sind in der gesamten Elektrotechnik hinlänglich bekannt. Häufig weist der magnetische
Kreis hierbei einen oder mehrere Spalte auf, um die benötigte Induktivität des induktiven
Bauteils einstellen oder die benötigte magnetische Energie des induktiven Bauteils
speichern zu können.
[0003] Ein induktives Bauteil ist beispielsweise aus dem deutschen Patent
DE 10 2013 208 058 B4 der Anmelderin bekannt. Das induktive Bauteil, das eine magnetisch vorgespannte Drossel
sein kann, weist mindestens eine Spulenwicklung auf. Die Spulenwicklung hat eine Wickelachse.
Innerhalb der Spulenwicklung ist ein Magnetkernstapel angeordnet ist. Dieser Magnetkernstapel
besteht aus mehreren zueinander um einen Spalt beabstandete Magnetkernteile, sogenannte
Magnetpillen. Die Spalte sind dabei mindestens annäherungsweise orthogonal zur Wickelachse
der Spulenwicklung ausgerichtet.
[0004] Ein weiteres Beispiel eines induktiven Bauteils mit einem magnetischen Kreis mit
mehreren Spalten in die Isolatoren eingesetzt sind, offenbart das europäische Patent
EP 1 501 106 B1 der Anmelderin. Eingesetzt werden solche induktiven Bauteile beispielsweise als Spannungsregler
in Form von sogenannten Tiefsetzstellern oder Hochsetzstellern.
[0005] Ein Beispiel für einen Hochsetzsteller ist in der Beschreibungseinleitung der
DE 198 16 485 A1 und der dortigen Figur 1 offenbart.
[0006] Es ist demnach bekannt, zur Vermeidung von Sättigungserscheinungen in dem magnetischen
Kreis von induktiven Bauteilen einen oder mehrere Luftspalte einzubringen. Unter Luftspalt
ist dabei auch ein Spalt zu verstehen, in den ein Isolator eingebracht ist. Ein solcher
Luftspalt bringt bspw. im Falle von Ferrit als Kernmaterial eine Linearisierung des
Bauelementeverhaltens bzgl. der Induktivität in Abhängigkeit des Stroms mit sich,
führt jedoch gleichzeitig zu einer Reihe von Problemen. Ursache sind die magnetischen
Streufelder, welche sich mit zunehmender Luftspaltgröße immer weiter in den Außenraum
um den magnetischen Kreis und sogar des induktiven Bauteils erstrecken. Um dies zu
vermeiden, wird der Luftspalt bzw. mit Isolatormaterial gefüllte Spalt innerhalb der
Spulenwicklung angeordnet, um elektromagnetische Wechselwirkungen mit elektronischen
Baugruppen in der Umgebung zu vermeiden.
[0007] Die
WO 2012/016586 A1 beschreibt einen Magnetkernstapel aus mehreren Weichmagnetsegmenten und Permanentmagnetsegmenten.
Der Magnetstapel weist eine Stapelrichtung auf, die zwischen zwei Jochen des magnetischen
Kreises liegen. Bei diesem induktiven Bauteil handelt es sich um einen Fehlerstrombegrenzer.
[0008] Es hat sich herausgestellt, dass die Anforderungen bei den induktiven Bauteilen nach
immer höheren elektrischen Leistungen bei gleichzeitig immer kleiner werdenden Bauräumen
und der damit verbundenen Notwendigkeit, für eine gute Abfuhr der Verlustleistung
aus dem induktiven Bauteil zu sorgen, immer schwieriger zu erfüllen sind. Die herkömmlichen
Ansätze bei der Entwicklung von induktiven Bauteilen, insbesondere im Hochleistungsbereich,
kommen hinsichtlich der Effizienz, Leistungsdichte und der thermischen Eigenschaften
an ihre Grenzen. Insbesondere die Verlustleistungsableitung und die Minimierung von
Wirbelströmen in Kühlstrukturen stellen Herausforderungen dar, die bei der Entwicklung
solcher induktiven Bauteile berücksichtigt werden müssen.
[0009] Trotz der beträchtlichen Fortschritte auf dem Gebiet der Entwicklung von induktiven
Bauteilen, insbesondere im Hochleistungsbereich, besteht nach wie vor ein Bedarf an
verbesserten Lösungen, die eine effizientere Verlustleistungsableitung, eine bessere
Kontrolle der magnetischen Eigenschaften und eine Reduzierung der Wirbelstromverluste
bieten.
[0010] Es ist daher ein der vorliegenden Erfindung zugrundeliegendes technisches Problem,
ein induktives Bauteil bereitzustellen, das die Nachteile bekannter Systeme zumindest
teilweise überwindet.
[0011] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein induktives Bauteil bereitzustellen,
das eine verbesserte Leistungsfähigkeit aufweist, indem es eine optimierte Anordnung
und Struktur der Magnetkernteile und des Spulenträgers ermöglicht.
[0012] Dieses Ziel wird durch ein induktives Bauteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0013] Weiterbildungen dieser Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche, die auf den
Anspruch 1 zurückbezogen sind.
[0014] Die Besonderheit der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass das induktive Bauteil
einen Spulenträger aufweist, auf dem mindestens eine Spulenwicklung angeordnet ist,
wobei die Spulenwicklung eine Wickelachse X aufweist. Innerhalb des Spulenträgers
befindet sich mindestens teilweise ein Magnetkernstapel, der aus zwei oder mehreren
zueinander beabstandeten Magnetkernteilen besteht. Diese Magnetkernteile sind jeweils
um einen Spalt mit einer bestimmen Breite und im Wesentlichen oder zumindest annähernd
orthogonal zur Wickelachse angeordnet. Der Spulenträger ist im Bereich der Spalte
des Magnetkernstapels mindestens teilweise geschlitzt ausgebildet, wobei diese Schlitze
mindestens annähernd parallel zu den Spalten des Magnetkernstapels verlaufen, jedoch
breiter als diese Spalte ausgebildet sind. In einer Draufsicht auf den Spulenträger
liegt ein Spalt des Magnetkernstapels innerhalb eines Schlitzes des Spulenträgers.
[0015] Ein Vorteil dieser Konfiguration ist eine verbesserte elektromagnetische Entkopplung
zwischen den Luftspalten und der resultierenden auskragenden Feldern mit dem Spulenträger,
was die Leistungsfähigkeit des induktiven Bauteils erhöht. Ein weiterer Vorteil ist
eine Reduktion der Wirbelstromverluste im Spulenträger, was zu einer verbesserten
Leistung des Bauteils führt. Da der Spulenträger vorzugsweise aus Metall, insbesondere
Kupfer oder Aluminium, bestehen kann, wird zudem für eine verbesserte Entwärmung aus
dem Inneren des induktiven Bauteils gesorgt.
[0016] In einer Ausführungsform der Erfindung kann der Spulenträger u-förmig, mindestens
annähernd u-förmig oder im Schnitt gesehen auch mindestens annähernd rechteckförmig
ausgebildet sein. Es liegt auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass der Spulenträger
kreisringförmig oder ovalförmig im Schnitt gesehen ausgebildet ist.
[0017] Der Spulenträger besteht vorzugsweise aus einem gut wärmeleitenden Material, insbesondere
aus Kupfer oder Aluminium, und wird für seine Formgebung als Blechteil entsprechend
gebogen oder geknickt. Alternativ kann die Form des geschlitzten Spulenträgers auch
durch Gießen oder durch Heraustrennen, wie z.B: Fräsen, gebildet sein. Dabei nimmt
der Spulenträger, egal auf welche Weise hergestellt, in seinen Innenraum einen Magnetkernstapel
auf, der aus einem oder einer Vielzahl von Magnetkernelementen besteht. An seiner
äußeren Umfangsfläche wird der Spulenträger von einer Spulenwicklung umwickelt. Dabei
ist das Wickelgut einer solchen Spulenwicklung, insb. Draht, Band oder HF-Litze, mit
einer Isolierung versehen, um Kurzschlüsse auszuschließen.
[0018] In einer Ausführungsform der Erfindung werden zwei Spulenträger vorgesehen, die identisch
ausgestaltet sind und sich spiegelbildlich gegenüberstehen. Dabei weist ein Spulenträger
an seinem vorderen Ende ein u-förmig gebogenes Blechteil, und an seinem anderen Ende
ein ähnlich gebogenes u-förmiges Blechteil auf. Zwischen diesen beiden Blechteilen
befinden sich ein oder mehrere ebenfalls u-förmige Blechteile, wobei sämtliche Blechteile
dieses Spulenträgers um einen Spalt mit einer Breite C zueinander beanstandet angeordnet
sind. In einer besonderen Ausführungsform dieses Spulenträgers können an die freien
Enden der u-förmigen Teile jeweils noch ein um 90° abgewinkeltes Blechteil einstückig
angeformt haben. Im Schnitt gesehen ist der Spulenträger dann nahezu rechteckförmig
gestaltet, wobei sich die gegenüberstehenden Blechteile nicht berühren, sondern mit
einem Abstand zueinander in einer Ebene fluchten. Der Spulenträger ist somit auf einer
Seite mit einer durchgehenden Öffnung versehen. Als Blechteile können metallische
Blechteile, insbesondere solche aus Kupfer Verwendung finden. Der Spulenträger oder
Teile des Spulenträgers kann bzw. können auch aus einem anderen gut wärmeleitenden
Material, z. B. Aluminium oder Aluminiumoxid, gebildet sein.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung bietet es sich an, die auf Abstand um einen
Spalt zueinander angeordneten Spulenträgerteile von einem Außenteil, insbesondere
einer Außenwand zu halten. Eine solche Außenwand besteht beispielsweise auch aus Kupfer
und ist bei einer u-förmigen Gestaltung des Spulenträgers an einer seiner Hauptflächen
angebracht. Diese Außenwandung überbrückt dann die erwähnten Schlitze des Spulenträgers.
Solche Außenwände sorgen für eine verbesserte mechanische Stabilität des Spulenträgers.
Diese Außenwände sorgen zudem für eine verbesserte Wärmeableitung aus dem Inneren
des induktiven Bauteils und sind vorzugsweise mit einer Wandung eines Gehäuses des
induktiven Bauteils thermisch in Verbindung. Beispielsweise liegen diese Außenwandungen
flächig und vorzugsweise unter Druck an einer metallischen Wandung des Gehäuses des
induktiven Bauteils an oder sind mit der Gehäusewand verschraubt oder vernietet. Alternativ
können anstelle von plattenförmigen Außenwandungen auch andere Außenteile vorgesehen
werden, um die auf Abstand um einen Spalt zueinander angeordneten Spulenträgerteile
miteinander und gegenseitig zu halten ähnlich einem Lattenzaun. Hier können beispielsweise
auch Au-ßenstangen oder Außenrohre vorgesehen werden. Sofern diese Stangen oder Rohre
hohl ausgebildet sind, kann durch diese Hohlräume auch Kühlflüssigkeit geleitet werden,
um für eine gute Entwärmung des Spulenträgers beizutragen.
[0020] Für eine verbesserte Wärmableitung aus dem Inneren des induktiven Bauteils ist der
Spulenträger vorzugsweise an seinen beiden äußeren Enden mit Befestigungslaschen aus
Metall, vorzugsweise auch aus Kupfer, in Verbindung. Diese Befestigungslaschen können
auch einstückig an Teile des Spulenträgers angeformt sen. Diese Befestigungslaschen
werden an eine Wandung des Gehäuses des induktiven Bauteils thermisch angekoppelt,
beispielsweise durch Verschraubung.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in den geschlitzt ausgeführten
Spulenträger ein Magnetkernstapel eingesetzt, wobei die Anzahl der Magnetkernstapelelemente
an die Anzahl der Teile des Spulenträgers angepasst ist, damit entsprechend viele
Spalte zwischen den Magnetkernstapelelementen vorhanden sind. Es kann aber auch vorgesehen
werden, dass die Anzahl der Luftspalte kleiner als die Anzahl die Schlitze des Spulenträgers
ist. Bei der Verwendung von zwei Spulenträgern mit zwei eingesetzten und parallel
zueinander ausgerichteten Spulenwicklungen ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, dass in jedem der zwei Spulenträger ein Magnetkernstapel eingesetzt und
an mindestens einem Ende dieser beiden Magnetkernstapel, vorzugsweise an beiden Enden,
ein Magnetkernjoch vorgesehen ist, welche die beiden Magnetkernstapel miteinander
magnetisch verbindet.
[0022] In einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann das Magnetkernjoch oder bei Verwendung
von zwei Magnetkernjochen, mindestens eines, vorzugsweise beide der Magnetkernjoche,
u-förmig ausgebildet sein.
[0023] In einer Ausbildung der Erfindung können zwischen den Spalten der Magnetkernteile
jeweils verhältnismäßig dünne Blättchen aus isolierendem Material, insbesondere aus
Aluminiumoxid oder Keramik eingelegt sein, um die Luftspalte zu realisieren. Das Einlegen
von isolierenden Blättchen in die Spalte des Magnetkernstapels empfiehlt sich, um
eine definierte Breite der Spalte des Magnetkernstapels sicherzustellen. Anstelle
solcher Isolierplättchen liegt auch im Rahmen der vorliegenden Verdingung die Magnetkernteile
miteinander zu verkleben. Die Klebeschicht selbst dient dann als Luftspalt.
[0024] Es hat sich als besonders günstig erwiesen, die Breite der Spalte des Magnetkernstapels
mindestens annähernd zwischen etwa 1mm und 3mm zu wählen und die Schlitze des Spulenträgers
etwa zwei- bis fünfmal so groß auszubilden. Dabei sollten die Spalte des Magnetkernstapels
bei einer Draufsicht in vertikaler Richtung auf den Spulenträger zwischen den Schlitzen
des Spulenträgers liegen. Dabei sollten die Spalte vorzugsweise symmetrisch bzw. mittig
zu den Schlitzen des Spulenträgers ausgerichtet sein.
[0025] In einer Weiterbildung der Erfindung können die einzelnen Magnetkernteile des Magnetkernstapels
z.B. aus Ferrit bestehen oder aus einem nanokristallinen Material, einem amorphen
magnetischen Material oder einem Pulvermaterial.
[0026] Das induktive Bauteil nach der vorliegenden Erfindung wird im Zusammenhang mit einem
Ausführungsbeispiel anhand von mehreren Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein induktives Bauteil mit zwei Spulenträgern mit jeweils einem einzusetzenden Magnetkernstapel
in perspektivischer Explosionsdarstellung,
- Figur 2
- die Spulenträger von Figur 1 mit eingesetzten Magnetkernstapeln,
- Figur 3
- die Spulenträger von Figur 2 mit eingesetzten Magnetkernstapeln in Draufsicht von
oben,
- Figur 4
- eine vergrößerte Ausschnittdarstellung von Figur 3 im Bereich der Spalte der Magnetkernstapel
sowie der Schlitze der Spulenträger,
- Figur 5
- eine Explosionsdarstellung der Magnetkernstapel sowie der Spulenträger von Figur 1
mit auf den Spulenträgern sitzenden Spulenwicklungen,
- Figur 6
- das induktive Bauteil von Figur 5 in seiner Einbausituation in ein Gehäuse mit Blick
von oben auf das geöffnete Gehäuse, und
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung der Anordnung von Figur 6.
[0027] In den nachfolgenden Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile und haben
zueinander gleiche Bedeutung, sofern nicht anders angegeben.
[0028] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines induktiven Bauteils nach der Erfindung
dargestellt. Das induktive Bauteil ist mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Zur besseren
Erkennbarkeit des Aufbaus des Spulenträgers und des darin angeordneten Magnetkernstapels
ist der besseren Übersichtlichkeit wegen in Figur 1 davon abgesehen worden, die Spulenwicklungen
darzustellen. Dies wird im Zusammenhang mit den späteren Figuren jedoch noch erläutert.
[0029] Das induktive Bauteil 1 verfügt über eine Spulenträgeranordnung, die vorzugsweise
aus zwei metallischen Spulenträgern 10 besteht. Jeder dieser Spulenträger 10 ist zur
Aufnahme einer Spulenwicklung vorgesehen. Die beiden Spulenträger 10 sind aus einem
metallischen Material, vorzugsweise Kupfer, gebildet. Die beiden Spulenträger 10 sind
spiegelbildlich zueinander angeordnet und verfügen im dargestelltem Ausführungsbeispiel
über vier entlang einer Wickelachse X der nicht dargestellten Spulenwicklung nebeneinanderliegenden
Spulenträgerteile, die jeweils im Wesentlichen zu einer viereckigen Form gebogen sind.
Die jeweils vier nebeneinanderliegenden Spulenträgerteile sind zueinander um einen
Schlitz 12 beabstandet. Zwischen den vier Spulenträgerteilen sitzen demnach jeweils
drei Schlitze 12. Betrachtet man das linke Spulenträgerteil des dem Betrachter weggewandten
hinteren Spulenträgers 10, so weist dieses Spulenträgerteil eine erste Hauptfläche
10a, eine zweite Hauptfläche 10b, eine dritte Hauptfläche 10c und eine vierte Hauptfläche
10d auf. Die erste Hauptfläche 10a bildet in Figur 1 den Boden des Spulenträgers 10.
Die zweite Hauptfläche 10b erstreckt sich von er ersten Hauptfläche 10a im rechten
Winkel senkrecht nach oben. Von dieser zweiten Hauptfläche 10b erstreckt sich dem
Betrachter zugewandt die dritte Hauptfläche 10c. Diese dritte Hauptfläche 10c ist
als Draufsicht von oben L-förmig gestaltet, wobei sich von dieser L-förmigen dritten
Hauptfläche 10c ein weiteres Wandteil des Spulenträgers 10 im rechten Winkel wieder
nach unten zur ersten Hauptfläche 10a erstreckt. In gleicher Weise erstreckt sich
von der ersten Hauptfläche 10a ein Wandteil 10d nach oben. Das nach oben gerichtete
Wandteil und das nach unten gerichtete Wandteil bilden die vierte Hauptfläche 10d,
sind jedoch zueinander auf Abstand. An dieses am linken Rand des Spulenträgers 10
angeordnete Spulenträgerteil des hinteren Spulenträgers 10 schließen sich rechts zwei
Spulenträgerteile an, deren obere Hauptfläche 10c quadratisch bzw. rechteckförmig
ausgebildet ist. An die beiden mittleren Spulenträgerteile schließt sich rechts ein
viertes Spulenträgerteil an, das ähnlich wie das erste Spulenträgerteil gestaltet
ist und eine obere und untere L-förmige Hauptfläche aufweist.
[0030] Der dem Betrachter zugewandte Spulenträger 10 ist in ähnlicher Weise gestaltet und
spiegelbildlich zu dem ersten Spulenträger 10, der dem Betrachter abgewandt liegt,
ausgestaltet.
[0031] An der Außenseite der Spulenträger 10, nämlich an den jeweiligen Hauptflächen 10b,
ist eine Außenwandung 15, beispielsweise eine Kupferplatte angebracht, vorzugsweise
durch eine Lötverbindung. Diese Außenwandung 15 erstreckt sich in Richtung der Wickelachse
X über die gesamte bzw. nahezu über die gesamte Länge der beiden Spulenträger 10.
Wie zudem aus Figur 1 deutlich ersichtlich ist, sind an den ersten Hauptflächen der
randseitigen Spulenträgerteile vorzugsweise nach innen unter den Spulenträger 10 weisende,
L-förmige Befestigungslaschen 17 angeformt. Über diese Befestigungslaschen 17, die
bevorzugt Befestigungsbohrungen aufweisen, können die Spulenträger 10 mit einem Gehäuseteil
des induktiven Bauteils 1 mechanisch verbunden und dort befestigt werden.
[0032] Wie zusätzlich aus Figur 1 erkennbar ist, verfügt die aus zwei Spulenträgern 10 bestehende
Anordnung über eine Durchgangsöffnung 14, wobei über die krallenförmig gestalteten
Spulenträgerteile zwei parallel zur Wickelachse X verlaufende Kanäle gebildet sind,
in die jeweils ein Magnetkernstapel einsetzbar ist. Zu erwähnen ist noch, dass die
beiden Spulenträger 10, die spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, über einen
Schlitz an ihren linken und rechten Spulenträgerteilen voneinander getrennt sind.
Die beiden Schlitze sind in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 11 versehen.
[0033] Der in die beiden Spulenträger einzusetzende Magnetkern ist vorliegend als doppelter
U-Kern ausgebildet und mit dem Bezugszeichen 20 versehen. Der Magnetkern verfügt über
insgesamt vier Magnetkernteile 21, die quaderförmig gestaltet sind. Zwei dieser Magnetkernteile
21 werden jeweils in einen Kanal der Spulenträger 10 eingeschoben, wobei zwischen
den beiden Magnetkernteilen ein Abstandselement 27, das vorzugsweise aus Aluminiumoxid
oder Keramik besteht, zwischengelegt ist. An den freien Außenseiten der so in die
beiden Kanäle der beiden Spulenträger 10 eingesetzten Magnetkernteile 21 ist wiederum
ein Abstandselement 27 angefügt. Die beiden Magnetkernstapel 20 mit den jeweils zwei
Magnetkernteilen 21 werden dann von einem Magnetkernjoch 25, das U-förmig gestaltet
ist, magnetisch verbunden. Die Magnetkernjoche links und rechts sind mit den Bezugszeichen
25 versehen.
[0034] Wesentlich bei der vorliegenden Gestaltung der Spulenträger 10 mit den dort vorgesehenen
Schlitzen 12 und den über die Abstandselemente 27 mit Spalten versehenen Magnetkernstapel
ist die Anordnung der Schlitze 12 und der Abstandselemente 27 zueinander. Hierauf
wird später noch eingegangen.
[0035] In Figur 2 ist die Anordnung mit den beiden Spulenträgern 10 und den darin platzierten
Magnetkern in perspektivischer Darstellung gezeigt. Wie ersichtlich, schließen die
Magnetkernjoche 25 nahezu bündig mit den metallischen Spulenträgern 10 ab. Die Magnetkernjoche
25 überragen also die Spulenträger 10 nicht. Damit bilden die beiden Spulenträger
10 mit den eingesetztem Magnetkern eine kompakte bauliche Einheit.
[0036] Figur 3 zeigt die Anordnung von Figur 2 in Draufsicht von senkrecht oben auf die
beiden Spulenträger 10 mit dem darin eingesetzten Magnetkern. Es sind deutlich die
erwähnten Schlitze 12 zwischen den einzelnen Spulenträgerteilen zu erkennen. Wie erläutert,
befinden sich zwischen jedem Spulenträger 10 drei Schlitze 12. Diese Schlitze 12 weisen
gemäß Figur 4 einen Abstand C auf. Dabei sind die Schlitze 12 orthogonal zur Wickelachse
X des induktiven Bauteils 1 angeordnet. In die jeweiligen Schlitze 12 der Spulenträger
10 ragen von beiden Seiten Magnetkernteile 21 des Magnetkernstapels 20. Wie erläutert,
sind die einzelnen Magnetkernteile 21 ebenfalls zueinander beabstandet angeordnet.
Dieser Abstand wird durch einen Luftspalt bzw. durch die dort eingelegten Abstandselemente
27 definiert. Der Abstand beträgt B. Dieser Abstand B zwischen den einzelnen Magnetkernteilen
21 ist, wie die vergrößerte Darstellung von Figur 4 zeigt, deutlich kleiner als die
Breite des Spaltes 23. Während die Breite des Magnetkernstapels und damit die Breite
der Abstandselement 27 mindestens annähernd zwischen etwa 1mm und etwa 3mm liegt,
sind die Schlitze 12 des Spulenträgers und damit die Breite C der Schlitze 12 in etwa
zwei- bis fünfmal so groß gewählt. Die Breite der Schlitze 12 des Spulenträgers 10
kann also vorzugsweise zwischen 2mm und 15mm liegen. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang
noch - und das wird in den Figuren 3 und 4 deutlich -, dass die Abstandselemente 27
vorzugsweise mittig zu der Breite C der Schlitze des Spulenträgers 10 platziert sind.
Es versteht sich dabei, dass die Abstandselemente 27 ebenfalls orthogonal zur Wickelachse
X ausgerichtet sind. Wie aus Figur 3 noch ersichtlich, haben die Außenwandungen 15
eine Dicke D. Diese Dicke D kann breiter ausgeführt sein, als die Dicke der Wandungen
des Spulenträgers 10. Dies ist vorteilhaft für eine gute Verlustleistungsableitung
aus dem Inneren des induktiven Bauteils 1, insbesondere dann, wenn die Außenwandungen
15 flächig an metallischen Gehäusewandungen des induktiven Bauteils 1 anliegen, bspw.
über die dargestellten Laschen 17.
[0037] Figur 5 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Figur 1. Im Unterschied zu Figur 1 sind
jetzt auf die beiden Spulenträger 10 jeweils Spulenwicklungen 30 aufgewickelt. Zusätzlich
wird aus Figur 5 deutlich, dass der gesamte Magnetkern 20 aus insgesamt sechs Magnetkernteilen
besteht, wovon vier quaderförmige Magnetkernteile 21 sind und zwei links und rechts
von diesen Magnetkernteilen 21 liegende Magnetkernjoche 25. Zwischen den Magnetkernteilen
21 und dem jeweiligen Magnetkernjochen 25 liegt jeweils ein Abstandselement 27. Die
offenen Enden 25a, 25b der beiden Magnetkernjoche 25 weisen die gleiche rechteckförmige
Kontur auf, wie die dort anliegenden Abstandselemente 27 bzw. die zwischen den beiden
Magnetkernjochen 25 liegenden, quaderförmigen Magnetkernteile 21.
[0038] Figur 6 zeigt das induktive Bauteil 1 mit den beiden Spulenträgern 10 und den darauf
sitzenden beiden Spulenwicklungen 30 in der Einbausituation in ein vorzugsweise metallisches
Gehäuse 60. Das metallische Gehäuse 60 ist in etwa rechteckförmig bzw. quaderförmig
gestaltet, wie die Draufsicht von oben in Figur 6 zeigt. In Figur 7 ist schließlich
das induktive Bauteil 10 von Figur 6 in perspektivischer Ansicht von schräg vorne
dargestellt. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist ein oberes Deckelteil des Gehäuses
60 weggelassen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Induktives Bauteil
- 10
- metallischer Spulenträger
- 10a
- Hauptfläche
- 10b
- Hauptfläche
- 10c
- Hauptfläche
- 10d
- Hauptfläche
- 11
- Schlitz
- 12
- Schlitz
- 14
- Öffnung
- 15
- Außenwandung
- 17
- Befestigungslasche
- 20
- Magnetkernstapel
- 21
- Magnetkernteil
- 23
- Spalt
- 25
- Magnetkernjoch
- 25a
- Ende
- 25b
- Ende
- 27
- Abstandselement
- 30
- Spulenwicklung
- 60
- Gehäuse
- 62
- Gehäuseinnenwandung
- 70
- Aluminiumteile
- B
- Breite des Spaltes 23
- C
- Breite der Schlitze 12
- D
- Dicke der Außenwandung 15
- X
- Wickelachse
1. Induktives Bauteil (1) mit einem Spulenträger (10) und mindestens einer auf den Spulenträger
(10) angeordneten Spulenwicklung (30), die eine Wickelachse X aufweist, sowie mit
einem mindestens teilweise innerhalb des Spulenträgers (10) sitzenden Magnetkernstapel
(20), welcher zwei oder mehrere mit einem Spalt 23 zueinander beabstandete Magnetkernteile
(21, 22) aufweist, wobei die Spalte (23) mindestens annähernd orthogonal zur Wicklungsachse
X angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (10) im Bereich mindestens einer der Spalte (23) des Magnetkernstapels
(20) mindestens teilweise geschlitzt ausgebildet ist, dass mindestens einer dieser
Schlitze (12) mindestens annähernd parallel zu dem oder den Spalten (23) des Magnetkernstapels
(20) verlaufen und breiter als die Spalte (23) des Magnetkernstapels (20) ausgebildet
sind, derart, dass in einer Draufsicht auf den Spulenträger (10) ein Spalt (23) des
Magnetkernstapels (20) innerhalb eines Schlitzes (12) des Spulenträgers (10) liegt.
2. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (10) auf einer Seite eine Öffnung (14) aufweist, die sich entlang
der Wickelachse X über die gesamte Länge des Spulenträgers (10) erstreckt.
3. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (10) im Schnitt gesehen u-förmig oder mindestens annähernd u-förmig,
c- förmig oder mindestens annähernd c-förmig oder mindestens annähernd viereckförmig
ausgebildet ist.
4. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (10) im Schnitt gesehen mindestens annähernd rechteckförmig ausgebildet
ist.
5. Induktives Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet dass der Spulenträger (10) auf einer seiner Hauptflächen (10b) mindestens teilweise doppelwandig
ausgebildet ist, wobei eine zum Spulenträger (10) zugehörende Außenwandung (15) dort
vorhandene Schlitze (12) des Spulenträgers (10) übergreift.
6. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwandung (15) eine größere Dicke (D) aufweist als eine Dicke einer Wandung
des Spulenträgers (10).
7. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenwandung (15) mit einer Wandung (11) des Spulenträgers (10) thermisch leitend
verbunden, vorzugsweise verlötet, ist.
8. Induktives Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Spulenwicklungen (30) und zwei Spulenträger (10) vorgesehen und dass diese spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind.
9. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass in jeden der zwei Spulenträger (10) ein Magnetkernstapel (20) eingesetzt ist und
an mindestens einem Ende dieser beiden Magnetkernstapel (20), vorzugsweise an beiden
Enden, ein Magnetkernjoch (25) vorgesehen ist, welches die beiden Magnetkernstapel
(20) miteinander magnetisch verbindet.
10. Induktives Bauteil (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetkernjoch (25) u-förmig oder c-förmig ausgebildet ist und zwei freie Enden
(25a, 25b) aufweist, die auf den zwei Magnetkernstapeln (20) aufsitzen.
11. Induktives Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Magnetkernteilen (21, 22) ein Abstandselement (27) aus isolierendem Material,
insbesondere Aluminiumoxid oder Keramik, angeordnet ist.
12. Induktives Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (10) aus Metall, insbesondere aus Kupfer oder Aluminium, gebildet
ist.
13. Induktives Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Breite (B) der Spalte (23) des Magnetkernstapel (20) mindestens annähernd 1mm bis
3mm breit ist und die Schlitze (12) des Spulenträgers (10) in etwa 2 bis 5 mal so
große Breite (C) aufweisen.