GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Käfig zur Aufnahme eines Kontaktelements.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Kontaktierungsvorrichtung aufweisend
ein Kontaktelement und einen Käfig, durch den sich zumindest abschnittsweise das Kontaktelement
erstreckt.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich einen elektrischen Steckverbinder
aufweisend eine Kontaktierungsvorrichtung und ein Steckverbindergehäuse, durch das
sich zumindest abschnittsweise die Kontaktierungsvorrichtung erstreckt und mit dem
die Kontaktierungsvorrichtung verbunden ist.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0004] Elektrische Steckverbinder, insbesondere elektrische Steckverbinder für Hochvoltanwendungen
beispielsweise in Elektro- oder Hybridfahrzeugen, weisen Kontaktelemente aus einem
Material mit einer hohen elektrischen Leitfähigkeit auf. In Hochvoltanwendungen wird
hierfür vorzugsweise Kupfer verwendet. Kupfer weist nachteilig aber bekanntlich eine
geringe Alterungs- und Temperaturbeständigkeit auf. Die Elastizität bzw. die Federkraft
von Kontaktfederlaschen bzw. von Kontaktfederarmen eines Kontaktelements, welche ein
zugehöriges Gegenkontaktelement kontaktieren, reduziert sich aufgrund der Materialermüdung
(Relaxation) im Lauf der Zeit oder bei hohen Temperaturen, wie sie typischerweise
in Hochvolt-Steckverbindern auftreten. In beiden Fällen verschlechtert sich der elektrische
Übergangswiderstand zwischen dem Kontaktelement und dem Gegenkontaktelement nachteilig
und kann im Extremfall in einen Kontaktverlust münden.
[0005] Um dies zu verhindern, schlägt beispielsweise die
EP 2 690 716 B1 vor, das Kontaktelement zumindest in seinem Kontaktierungsbereich in ein hülsenförmiges
Gehäuse - auch Käfig genannt - einzufügen, in dem eine der Anzahl von Kontaktfederarmen
des Kontaktelements entsprechende Anzahl von Überfedern ausgebildet ist. Ist das Gehäuse
mit seinen Überfedern aus einem Material mit einer geringeren Materialermüdung hergestellt,
welches beispielsweise Edelstahl umfasst, und wird jeder Kontaktfederarm des Kontaktelements
von einer zugehörigen Überfeder des Gehäuses kontaktiert, so wirkt bei einer Materialermüdung
des Kupfers im Kontaktelement die konstant wirkende Federkraft der Überfeder auf den
zugehörigen Kontaktfederarm ein und verhindert eine Verschlechterung des elektrischen
Kontakts zwischen dem Kontaktfederarm und dem Gegenkontaktelement.
[0006] Eine derartige Kontaktierungsvorrichtung aus einem Kontaktelement und einem Käfig
weist im Wesentlichen folgende technische Nachteile auf:
Aufgrund einer Relativbewegung zwischen den einzelnen Kontaktfederarmen und den zugehörigen
Überfedern beim Steckvorgang der Kontaktierungsvorrichtung mit dem Gegenkontaktelement
kommt es zu einer Reibung zwischen den einzelnen Kontaktfederarmen und den zugehörigen
Überfedern, die die Steckkraft zusätzlich erhöht.
[0007] Außerdem sind die am Käfig einseitig angebundenen Überfedern beim Handling in der
Montage gegenüber Beschädigung, beispielsweise gegenüber Verbiegen, anfälliger.
[0008] Beide technischen Nachteile gilt es zu verbessern.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Kontaktierungsvorrichtung aus einem Kontaktelement und einem Käfig anzugeben, das
hinsichtlich seiner mechanischen und/oder geometrischen Eigenschaften verbessert ist.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Käfig mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Demgemäß ist vorgesehen:
[0011] Ein Käfig zur Aufnahme eines Kontaktelements aufweisend
- einen Fixierungsbereich zur Fixierung des Käfigs am Kontaktelement,
- einen sich an den Fixierungsbereich axial anschließenden Federbereich zur Kontaktierung
eines Kontaktfederarms des Kontaktelements mit einer Federkraft und
- einen sich an den Federbereich axial anschließenden Verdeckungsbereich zur Verdeckung
eines steckseitigen Endes des Kontaktelements,
- wobei im Federbereich ein Durchbruch ausgebildet ist,
- in dem eine Lamelle angeordnet ist,
- deren erstes axiales Ende mit dem Fixierungsbereich und
- deren zweites axiales Ende mit dem Verdeckungsbereich verbunden ist,
- wobei die Lamelle ausgehend vom ersten axialen Ende und vom zweiten axialen Ende jeweils
relativ zu einer Längsachse der Lamelle um einen Torsionswinkel derart verdreht ist,
dass der Kontaktfederarm von einem Kontaktpunkt der Lamelle mit der Federkraft kontaktierbar
ist.
[0012] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis/Idee besteht darin, einen
Käfig mit wenigstens einer Lamelle vorzusehen, die an ihren beiden axialen Enden jeweils
am Käfig angebunden ist und ausgehend von ihren beiden axialen Enden um ihre Längsachse
derart verdreht ist, dass einerseits die Lamelle des Käfigs einen zugehörigen Kontaktfederarm
des Kontaktelements kontaktiert und andererseits sich durch die Verdrehung der Lamelle
eine Federkraft in der Lamelle aufbaut, die rotatorisch zur Längsachse wirkt und einen
Kontaktdruck auf den zugehörigen Kontaktfederarm ausübt.
[0013] Die Anbindung der beiden axialen Enden der Lamelle an den Käfig ermöglicht im Steckvorgang
des Gegenkontaktelements in das Kontaktelement einzig eine rotatorische Bewegung der
Lamelle um ihre Längsachse. Der zugehörige Kontaktfederarm des Kontaktelements, das
an einem einzigen axialen Ende am Kontaktelement angebunden ist, führt im Steckvorgang
dagegen eine rotatorische Bewegung um eine zur Längsachse des Kontaktelements und
damit zur Längsachse des Käfigs orthogonalen Achse durch, welche im Übergang zwischen
dem Kontaktfederarm und dem Restkörper des Kontaktelements verläuft. Eine derartige
rotatorische Bewegung um eine zur Längsachse des Käfigs orthogonalen Achse führt die
Lamelle aufgrund ihrer beidseitigen Anbindung an den Käfig nicht durch. Die Relativbewegung
zwischen einer um ihre Längsachse rotierenden Lamelle und ein um eine hierzu orthogonale
Achse rotierender Kontaktfederarm ist deutlich geringer als eine Relativbewegung zwischen
einer Überfeder und einem Kontaktfederarm gemäß dem Stand der Technik, die beide jeweils
um eine zugehörige und zueinander parallele Achse rotieren. Somit ist die mit der
Relativbewegung verbundene Reibung zwischen der Lamelle des erfindungsgemäßen Käfigs
und dem zugehörigen Kontaktfederarm deutlich reduziert und ermöglicht somit vorteilhaft
eine deutlich geringere Steckkraft im Steckvorgang.
[0014] Die beidseitige Anbindung der Lamelle an den erfindungsgemäßen Käfig verwirklicht
eine bessere Integration der Lamelle in den Bauraum des Käfigs. Ein Überstehen der
Lamelle aus dem Bauraum des Käfigs wie im Fall des freien axialen Endes einer einseitig
an den Käfig angebundenen Überfeder und somit das Risiko einer Beschädigung der Lamelle
im Montageprozess ist somit vorteilhaft deutlich vermindert bzw. vollkommen beseitigt.
[0015] Ein Käfig oder ein Käfigelement kann ein Gehäuse darstellen, in dem das Kontaktelement
zumindest abschnittsweise eingefügt sein kann. Somit ist ein Käfig vorzugsweise hülsenförmig
ausgebildet, um das Kontaktelement zumindest abschnittsweise zu umhüllen. Die vorteilhaften
technischen Funktionen des Käfigs sind insbesondere:
- die Kontaktfederarme des Kontaktelements mit einer zusätzlichen langzeit- und temperaturstabilen
Federkraft zu beaufschlagen, um eine sinkende Federkraft der Kontaktfederarme infolge
einer Materialermüdung zu kompensieren,
- die Kontaktfederarme des Kontaktelements weitestmöglich vor Beschädigung, insbesondere
im Montageprozess, zu schützen und
- eine Befestigung des Kontaktelements in einem Steckverbindergehäuse und somit eine
axiale Positionierung des Kontaktelements im Steckverbindergehäuse zu verwirklichen.
[0016] Das Kontaktelement erstreckt sich somit vorzugsweise wenigstens mit seinem Kontaktierungsbereich
innerhalb des Käfigs. Die Grundgeometrie des Käfigs ist vorzugsweise an die Grundgeometrie
des Kontaktierungsbereichs des Kontaktelements angepasst: da der Kontaktierungsbereich
des Kontaktelements wenigstens einen Kontaktfederarm aufweist, der jeweils zur Ausbildung
einer ausreichenden Federkraft jeweils länglich ausgeformt ist, ist nicht nur das
Kontaktelement, sondern auch der Käfig länglich ausgeformt. Ist das Kontaktelement
als rotationssymmetrischer Rundkontakt mit mehreren rotationssymmetrisch zur Längsachse
angeordneten Kontaktfederarmen ausgebildet, so ist auch der zugehörige Käfig rotationssymmetrisch
zu seiner Längsachse ausgeführt. Sind die Kontaktfederarme des Kontaktelements zur
Kontaktierung eines flachen Gegenkontaktelements in einer quaderförmigen Grundstruktur
mit einem rechteckförmigen Querschnittsprofil angeordnet, so weist auch der Käfig
eine quaderförmige Grundstruktur mit einem rechteckförmigen Querschnittsprofil auf.
[0017] Da das Kontaktelement und das zugehörige Gegenkontaktelement vorzugsweise in Längsachsrichtung
zueinander steckbar sind, weist der Käfig zum Stecken des Gegenkontaktelements vorzugsweise
eine stirnseitige Stecköffnung auf. Da sich vorzugsweise nur ein Längsabschnitt des
Kontaktelements im Käfig erstreckt, ist ein Restkörper des Kontaktelements, vorzugsweise
der Verbindungsbereich, der beispielsweise als Crimpbereich ausgebildet ist, aus dem
Käfig herausgeführt. Im Käfig ist somit an seinen beiden axialen Ende vorzugsweise
jeweils eine stirnseitige Öffnung ausgebildet. Der Käfig weist folglich vorzugsweise
eine hülsenförmige, das Kontaktelement wenigsten im Kontaktierungsbereich umhüllende
Geometrie auf. Wie weiter unten noch im Detail ausgeführt wird, kann das Gegenkontaktelement
auch seitlich in den Kontaktierungsbereich des Kontaktelements einsteckbar sein. Somit
kann in einem Längsabschnitt an wenigstens einer Seite des Käfigs, in dem wenigstens
der Kontaktierungsbereich des Kontaktelements innerhalb des Käfigs angeordnet ist,
jeweils eine laterale Stecköffnung zum Zuführen des Gegenkontaktelements ausgebildet
sein.
[0018] Der Käfig ist vorzugsweise aus einem Material mit einer geringen Materialermüdung
hergestellt, welches vorzugsweise Edelstahl umfasst. Der Käfig ist vorzugsweise in
Stanz-Biege-Technik hergestellt. Denkbar ist aber auch eine Herstellung des Käfigs
in zerspanender Technik oder in Gießtechnik.
[0019] Im länglich ausgeformten Käfig ist ein Fixierungsbereich derart ausgebildet, dass
der Fixierungsbereich mit einem zugehörigen Befestigungsbereich des Kontaktelements
mechanisch stabil verbindbar ist. Hierzu entspricht die Geometrie des Fixierungsbereich
des Käfigs vorzugsweise der Geometrie des Befestigungsbereichs des Kontaktelements:
ein beispielsweise hülsenförmiger Befestigungsbereich des Kontaktelements mit einem
rechteckförmigen Querschnittsprofil kann sich in einem ebenfalls hülsenförmiger Fixierungsbereich
des Käfigs mit einem ebenfalls rechteckförmigen Querschnittsprofil erstrecken. Denkbar
sind aber auch Abweichungen von einer derartigen Geometrie-Gleichheit, sofern eine
mechanisch stabile Fixierung damit möglich ist: ein Befestigungsbereich des Kontaktelements
mit einem U-förmigen Querschnittsprofil kann sich beispielsweise in einem Fixierungsbereich
des Käfigs mit einem rechteckförmigen Querschnittsprofil erstrecken.
[0020] Die Fixierung zwischen dem Fixierungsbereich und dem Befestigungsbereich ist vorzugsweise
formschlüssig ausgebildet. Beispielsweise ist wenigstens eine im Fixierungsbereich
jeweils ausgestanzte und umgebogene Rastlasche jeweils in einer zugehörigen im Befestigungsbereich
ausgebildeten Rastausnehmung verrastet. Ein Formschluss zwischen dem Fixierungsbereich
und dem Befestigungsbereich kann in einer weniger bevorzugten Ausführung auch über
einen weiteren Körper, beispielsweise einen Clip, der in zugehörigen Rastausnehmungen
des Fixierungsbereiches und des Befestigungsbereichs verrastet ist, verwirklicht sein.
Daneben ist auch eine kraftschlüssige Fixierung zwischen dem Käfig und dem Kontaktelement
denkbar, bei der beispielsweise eine Presspassung zwischen dem Fixierungsbereich und
dem Befestigungsbereich realisiert ist. Schließlich ist auch eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem Käfig und dem Kontaktelement verwirklichbar, beispielsweise
über einen oder mehrere Löt- oder Schweißpunkte zwischen dem Fixierungsbereich und
dem Befestigungsbereich.
[0021] An den Fixierungsbereich des Käfigs schließt sich axial
in Richtung des steckseitigen Endes des Käfigs der Federbereich des Käfigs an, in
dem wenigstens eine Lamelle zur Kontaktierung eines zugehörigen und gegenüberliegend
im Kontaktelement angeordneten Kontaktfederarms ausgebildet ist.
[0022] An den Federbereich des Käfigs schließt sich axial in Richtung des steckseitigen
Endes des Käfigs der Verdeckungsbereich des Käfigs an, der eingerichtet ist, das steckseitigen
Ende des Kontaktelements zu verdecken.
[0023] Die drei Bereiche des Käfigs - Fixierungsbereich, Federbereich und Verdeckungsbereich
- sind vorzugsweise, insbesondere im Fall eines als Stanz-Biege-Teils realisierten
Käfigs, einteilig miteinander verbunden. In einer weniger vorzugsweisen Ausbildung
können die drei Bereiche des Käfigs auch jeweils aus einem Einzelteil hergestellt
sein und anschließend mit bekannten Techniken miteinander verbunden sein. Somit ist
auch jede einzelne Lamelle des Federbereichs vorzugsweise jeweils mit dem Fixierungsbereich
und dem Verdeckungsbereich verbunden.
[0024] Unter einer Lamelle ist hierbei und im Folgenden eine vorzugsweise längliche Ausbildung
mit einer geringen Dicke zu verstehen. Die Längserstreckung ist somit typischerweise
ein Vielfaches der lateralen Quererstreckung. Die geringe Dicke und die zur Länge
vielfach kleinere Breite der Lamelle ermöglicht eine einfache Verformung der Lamelle
in einer Drehrichtung zur Längsachse der Lamelle. Eine derartige aufgrund ihrer Torsionsfähigkeit
auch als Torsionslamelle bezeichnete Lamelle des Käfigs wird durch die Torsion vorgespannt
und kann die durch die Torsion vorgespannte Federkraft als Kontaktdruck auf den kontaktierenden
Kontaktfederarm des Kontaktelements übertragen.
[0025] Jede einzelne Lamelle des Federbereichs ist an einem axialen Ende, das hierbei und
im Folgenden als erstes axiales Ende der Lamelle bezeichnet wird, mit dem Fixierungsbereich
und an einem weiteren axialen Ende, das hierbei und im Folgenden als zweites axiales
Ende der Lamelle bezeichnet wird, mit dem Verdeckungsbereich verbunden. Somit erstreckt
sich jede einzelne Lamelle jeweils in ihrer Längserstreckungsrichtung in der Längserstreckungsrichtung
des Käfigs und somit in der Längserstreckungsrichtung des im Käfig zumindest abschnittsweise
angeordneten Kontaktelements. Um eine Torsionsbewegung ungehindert durchführen zu
können, ist jede einzelne Lamelle jeweils vorzugsweise an keinem seitlichen Ende und
an keiner seitliche Kante jeweils mit dem Käfig verbunden.
[0026] Somit ist jede einzelne Lamelle in einem Durchbruch des Käfigs, d. h. in einer Durchführung
des Käfigs, angeordnet. Hierbei kann für jede einzelne Lamelle jeweils ein zugehöriger
Durchbruch im Käfig ausgebildet sein. Alternativ können mehrere benachbarte Lamellen
in einem gemeinsamen Durchbruch angeordnet sein. Die an einer Seitenwand eines quaderförmigen
Käfigs jeweils ausgebildeten Lamellen können beispielsweise in einem gemeinsamen Durchbruch
des Käfigs angeordnet sein.
[0027] Jede einzelne Lamelle kontaktiert den zugehörigen Kontaktfederarm des Kontaktelements
punktförmig mit einem an der Oberfläche der Lamelle befindlichen Kontaktpunkt.
[0028] Der Kontaktpunkt befindet sich vorzugsweise an einer Kante der Lamelle, die dem zugehörigen
Kontaktfederarm
am nächsten ist bzw. die in Richtung des Kontaktfederarms an der Lamelle ausgebildet
ist. Der Kontaktpunkt befindet sich zwischen dem ersten und dem zweiten Ende der Lamelle,
vorzugsweise in der axialen Mitte zwischen dem ersten und dem zweiten Ende der Lamelle.
Alternativ kann sich der Kontaktpunkt der Lamelle, wie weiter unten noch im Detail
erläutert wird, auch axial versetzt zur axialen Mitte der Lamelle befinden.
[0029] Der Verdeckungsbereich des Käfigs, welcher zum Schutz des steckseitigen Endes des
Kontaktierungsbereiches, d. h. der einzelnen Kontaktfederarme des Kontaktelements
ausgebildet ist, erstreckt sich wenigstens bis zum steckseitigen Ende des Kontaktelements
und vorzugsweise über das steckseitige Ende des Kontaktelements hinaus. Zusätzlich
kann zu einem weiteren Schutz des Kontaktelements am Verdeckungsbereich auch ein stirnseitiger
Schutz für das Kontaktelement vorgesehen sein.
[0030] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0031] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0032] In einer bevorzugten Ausprägung der Erfindung kann der Kontaktpunkt der Lamelle in
einem lateralen Abschnitt der Lamelle ausgebildet sein, der eine laterale Erweiterung
oder einen lateralen Versatz der Lamelle in einer Richtung zum zugehörigen Kontaktfederarm
darstellt. Eine derartige Erweiterung bzw. ein derartiger Versatz der Lamelle kann
auch als eine Kontaktzunge bezeichnet werden. Insbesondere bei einer schmal ausgebildeten
Lamelle kann die durch die Torsion der Lamelle bedingte Annäherung des Kontaktpunkts
der Lamelle an den zugehörigen Kontaktfederarm zu kurz sein, um eine Kontaktierung
zwischen dem Kontaktpunkt der Lamelle und dem zugehörigen Kontaktfederarm zu verwirklichen.
Bei einer schmal ausgeformten Lamelle ermöglicht die Ausbildung der lateralen Erweiterung
bzw. des lateralen Versatzes eine sichere Kontaktierung des Kontaktfederarms durch
den Kontaktpunkt der Lamelle.
[0033] In einer weiteren vorteilhaften Ausprägung der Erfindung kann die einzelne Lamelle
jeweils im Kontaktpunkt eine abgerundete Kante aufweisen. Auf diese Weise kann ein
Abreiben einer Beschichtung auf der Oberfläche des Kontaktelements reduziert bzw.
optimalerweise verhindert werden. Das Kontaktelement weist insbesondere im Kontaktierungsbereich
eine Beschichtung aus einem Material mit einer hohen elektrischen Leitfähigkeit, vorzugsweise
aus Silber oder Gold, auf, um den für Hochvoltanwendungen wichtigen elektrischen Übergangswiderstand
zwischen dem Kontaktelement und dem Gegenkontaktelement zu verringern.
[0034] Der Torsionswinkel, um den die einzelne Lamelle im Bereich des Kontaktpunktes jeweils
relativ zur Längsachse maximal tordiert bzw. verdreht ist, kann vorzugsweise zwischen
10° und 50° ausgelegt sein. Ist der Torsionswinkel der Lamelle in diesem Bereich kleiner
als 10°, so lässt sich in der Lamelle keine ausreichende Federkraft zur Federkraftverstärkung
des Kontaktfederarms realisieren. Ist ein Torsionswinkel von 50° überschritten, so
wirkt eine zu große Federkraft von der Lamelle auf den Kontaktfederarm und die erforderliche
Steckkraft ist zu hoch. Ein besserer Kompromiss zwischen einer realisierbaren Federkraft
in der Lamelle und einer auftretenden Steckkraft lässt sich durch einen Torsionswinkel
besonders vorzugsweise zwischen 18° und 30° und ganz besonders vorzugsweise zwischen
21° und 24° erzielen.
[0035] Wie bereits erläutert kann der erfindungsgemäße Käfig in einer vorzugsweisen Ausprägung
ein Flachkontaktelement, d. h. ein als Kuppler ausgebildetes flaches Kontaktelement
zum Stecken mit einem als Kontaktschwert ausgebildeten flachen Gegenkontaktelement,
aufnehmen. Der Käfig kann in dieser vorzugsweisen Ausprägung eine quaderförmige Grundgeometrie
mit einem rechteckförmigen Querschnittsprofil aufweisen.
[0036] An einer Seite des Käfigs kann eine Lamelle ausgebildet sein, die einen einzigen
Kontaktfederarm des Kontaktelements mit einer Federkraft kontaktiert, um ein flaches
Gegenkontaktelement zwischen dem einzigen Kontaktfederarm und der gegenüberliegenden
Seitenwand zu fixieren. Alternativ können an gegenüberliegenden Seiten des Käfigs
symmetrisch angeordnete Lamellen, d. h. gegenüberliegend angeordnete Lamellen, von
wenigstens einen Lamellen-Paar ausgebildet sein. Schließlich ist auch eine asymmetrische
Ausbildung von Lamellen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Käfigs, beispielsweise
eine Lamelle an der einen Seite und seitlich hierzu versetzt zwei Lamellen an der
gegenüberliegenden Seite des Käfigs, denkbar.
[0037] Weist das flache Kontaktelement in seinem Kontaktierungsbereich zwei Paare aus jeweils
sich gegenüberliegend erstreckenden Kontaktfederarmen auf, so kommt es im Fall von
identisch ausgebildeten Kontaktfederarmen in jedem seitlichen Steckzyklus des flachen
Gegenkontaktelements in das flache Kuppler-Kontaktelement aufgrund der in seitlicher
Richtung hintereinander angeordneten Kontaktfederarme zu einem doppelten Abrieb der
Beschichtung am Gegenkontaktelement. Um diesen doppelten Abrieb zu verhindern, können
die Kontaktpunkte der beiden Kontaktfederarme mit dem Gegenkontaktelement in einer
Kontaktierungsebene jeweils in einer Längserstreckungsrichtung der Kontaktfederarme
axial versetzt zueinander ausgebildet sein.
[0038] Damit der Kontaktpunkt der Lamelle vorzugsweise, wie weiter unten noch detaillierter
erläutert wird, eine Kontaktfläche des Kontaktfederarms kontaktiert, welche im gesteckten
Zustand des Kontaktelements und des Gegenkontaktelements parallel zur Kontaktierungsebene
des Kontaktfederarms mit dem Gegenkontaktelement orientiert ist, ist die axiale Position
des Kontaktpunkts der Lamelle mit dem zugehörigen Kontaktfederarm an die axiale Position
des Kontaktpunkts des Kontaktfederarms mit dem Gegenkontaktelement auszurichten: somit
können in einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung des erfindungsgemäßen Käfigs die
Kontaktpunkte derjenigen Lamellen, die an derselben Seite des Federbereichs des Käfigs
ausgebildet sind, jeweils in einer axialen Richtung der Lamellen versetzt zueinander
ausgebildet sein.
[0039] Insbesondere kann der Kontaktpunkt einer Lamelle, die einen zugehörigen Kontaktfederarm
kontaktiert, dessen Kontaktpunkt zum Gegenkontaktelement axial näher zum Befestigungsbereich
des Kontaktelements ausgebildet ist, ebenfalls axial näher zum Fixierungsbereich des
Käfigs als der Kontaktpunkt einer weiteren Lamelle ausgebildet sein, die einen weiteren
zugehörigen Kontaktfederarm kontaktiert, dessen Kontaktpunkt zum Gegenkontaktelement
axial weiter zum Befestigungsbereich des Kontaktelements ausgebildet ist.
[0040] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausprägung der Erfindung können bei Lamellen
mit jeweils axial versetzt ausgebildeten Kontaktpunkten die diagonal gegenüberliegenden
Lamellen von zwei parallelen Kontaktfeder-Paaren jeweils auf einer gleichen axialen
Position in der Längserstreckung der Lamellen ausgebildet sein. Somit können die Kontaktpunkte
der diagonal gegenüberliegenden Lamellen einen gleichen axialen Abstand zum Fixierungsbereich
aufweisen.
[0041] Auf diese Weise ist es vorteilhat möglich, ein flaches Kontaktelement mit zwei Paaren
von Kontaktfederarmen flexibel in den beiden möglichen Orientierungen (d. h. Orientierungen,
welche zueinander um 180° zur Längsachse des Kontaktelements gedreht sind) in den
Käfig mit Lamellen mit jeweils axial versetzt ausgebildeten Kontaktpunkten zu stecken,
ohne hierfür am Käfig und am zugehörigen Kontaktelement jeweils ein zueinander passendes
mechanisches Kodierungsmittel vorzusehen. Die Ausbildung der Lamellen des Käfigs auf
der einen Seite des Käfigs entspricht somit der Ausbildung der Lamellen des Käfigs
auf der gegenüberliegenden Seite des Käfigs (d. h. die Sicht auf den Käfig "von oben"
entspricht der Sicht auf den Käfig "von unten").
[0042] Vorzugsweise kann der Torsionswinkel der Lamellen, deren Kontaktpunkt jeweils axial
weiter zum Fixierungsbereich beabstandet ist, größer als der Torsionswinkel der Lamellen
sein, deren Kontaktpunkt jeweils axial näher zum Fixierungsbereich beabstandet ist.
[0043] Somit können die Lamellen mit einem weiteren axialen Abstand des zugehörigen Kontaktpunkts
zum Fixierungsbereich eine höhere Federsteifigkeit auf den zugehörigen Kontaktfederarm
als die Lamellen mit einem näheren axialen Abstand des zugehörigen Kontaktpunkts zum
Fixierungsbereich ausüben. Da Lamellen, deren Kontaktpunkt jeweils axial weiter zum
Fixierungsbereich des Käfigs beabstandet ist, einen Kontaktfederarm kontaktieren,
deren Kontaktpunkt mit dem Gegenelement axial weiter zum Befestigungsbereich des Kontaktelements
beabstandet ist und somit eine geringere Federsteifigkeit aufweist, kann durch diese
weitere vorzugsweise Ausbildung der Erfindung die Gesamtfedersteifigkeit aus der Federsteifigkeit
der Lamelle und der Federsteifigkeit des zugehörigen Kontaktefederarms für alle Lamellen-Kontaktfederarm-Paare
gleich groß ausgebildet werden. Somit kann das Gegenkontaktelement von allen Kontaktfederarmen
einen gleich großen Kontaktdruck erfahren und damit an allen elektrischen Übergängen
zwischen dem Kontaktelement und dem Gegenkontaktelement jeweils ein gleich großer
elektrischer Übergangswiderstand erzielt werden.
[0044] Aufgrund des gleich großen axialen Abstands der Kontaktpunkte der beiden diagonal
gegenüberliegenden Lamellen zum Fixierungsbereich des Käfigs sind die beiden diagonal
gegenüberliegenden Lamellen konsequenterweise jeweils um einen gleich großen Torsionswinkel
verdreht.
[0045] An einem stirnseitigen Ende des Verdeckungsbereiches kann in einer weiteren vorzugsweisen
Ausprägung der Erfindung eine axiale Stecköffnung zum axialen Einführen und zum Stecken
eines Gegenkontaktelements in das Kontaktelement ausgebildet sein. Das Querschnittsprofil
der axialen Stecköffnung kann vorzugsweise an das Querschnittsprofil des Gegenkontaktelements
angepasst sein. Zum stirnseitigen Schutz der Kontaktfederarme kann am steckseitigen
Ende des Käfigs der Querschnitt der axialen Stecköffnung gegenüber dem Querschnitt
des Käfigs verkleinert sein. Im Fall eines als Stanz-Biege-Teil realisierten Käfigs
kann die stirnseitige Verdeckung der Kontaktfederarme beispielsweise über ein Verbiegen
von zwei Seitenwänden des Verdeckungsbereichs des Käfigs um 90° verwirklicht werden.
Optional kann das seitliche Ende der stirnseitigen Verdeckung zusätzlich um einen
Winkel von kleiner 90° entgegen der Steckrichtung des Gegenkontaktelements gebogen
sein, um in der stirnseitigen Verdeckung eine Fangtrichterfunktion zu verwirklichen
und somit eine scharfe Kante zu vermeiden.
[0046] Um ein seitliches Stecken eines flachen Gegenkontaktelements in das Kontaktelements
in einer zur Längsachse des Kontaktelements orthogonalen Steckrichtung oder in beiden
zur Längsachse des Kontaktelements orthogonalen Steckrichtungen zu ermöglichen, kann
an wenigstens einem lateralen Ende des Federbereichs, vorzugsweise an beiden lateralen
Enden des Federbereichs, jeweils eine laterale Stecköffnung ausgebildet sein. Das
Querschnittsprofil der lateralen Stecköffnung kann vorzugsweise an das Querschnittsprofil
des Gegenkontaktelements angepasst sein. Die laterale Stecköffnung kann sich nicht
nur innerhalb des Federbereichs des Käfigs, in dem vorzugsweise der Kontaktierungsbereich
des Kontaktelements ausgebildet ist, sondern auch über den Verdeckungsbereich hinaus
bis zum steckseitigen Ende des Käfigs erstrecken. Im letzteren Fall kann die axiale
Stecköffnung in die wenigstens eine laterale Stecköffnung übergehen. Die wenigstens
eine laterale Stecköffnung ist jeweils an einer weiteren Seite des Käfigs ausgebildet,
die jeweils von den Seiten des Käfigs, in denen die Lamellen ausgebildet sind, verschieden
ist.
[0047] Zum seitlichen Schutz der Kontaktfederarme kann an den seitlichen Enden des Käfigs
die Höhe jeder lateralen Stecköffnung gegenüber der korrespondierenden seitlichen
Höhe des Käfigs verkleinert sein. Im Fall eines als Stanz-Biege-Teil realisierten
Käfigs kann die laterale Verdeckung der Kontaktfederarme beispielsweise über ein Verbiegen
von zwei Randzonen des Käfigs im Bereich der lateralen Stecköffnungen um 90° verwirklicht
werden. Optional kann das seitliche Ende der lateralen Verdeckungen jeweils zusätzlich
um einen Winkel von kleiner 90° entgegen der lateralen Steckrichtung des Gegenkontaktelements
gebogen sein, um in der einzelnen lateralen Verdeckung jeweils eine Fangtrichterfunktion
zu verwirklichen und somit eine scharfe Kante zu vermeiden.
[0048] Zusätzlich zu den genannten technischen Funktionen führt der Käfig aufgrund der Ausbildung
einer stirnseitigen Verdeckung und der lateralen Verdeckungen auch eine Führungsfunktion
für das Gegenkontaktelement aus.
[0049] Die technische Funktion der Befestigung des Kontaktelements über den Käfig in ein
Steckverbindergehäuse lässt sich vorzugsweise formschlüssig realisieren: hierzu kann
am Käfig ein Rastmittel, vorzugsweise ein Rasthacken, eine Rastnase oder eine Rastlasche,
ausgebildet sein, der mit einem Gegenrastmittel des Steckverbindergehäuses, vorzugsweise
einer Rastausnehmung, verrastbar ist. Zur Erzielung einer hohen Rastkraft kann das
Rastmittel vorzugsweise eine in Längsachsrichtung des Käfigs gerichtete längliche
Erstreckung aufweisen. In einer besonders vorteilhaften Ausbildung ist das Rastmittel
in einem Durchbruch des Käfigs ausgebildet, in dem auch wenigstens eine Lamelle angeordnet
ist. Neben einer formschlüssigen Befestigung des Käfigs am Steckverbindergehäuse ist
auch eine kraftschlüssige Befestigung (z. B. Presspassung) oder eine stoffschlüssige
Befestigung (z. B. Löten, Schwei-ßen, Kleben) denkbar.
[0050] Zum seitlichen Schutz der Lamellen vor einer Beschädigung können an den beiden lateralen
Rändern des Durchbruchs bzw. der Durchbrüche jeweils seitliche Schutzwände ausgebildet
sein, die im Fall eines als Stanz-Biege-Teil realisierten Käfigs beispielsweise als
seitlich nach außen umgebogene Randzonen des Durchbruchs bzw. der Durchbrüche des
Käfigs realisiert sein können.
[0051] Von der Erfindung ist auch eine Kontaktierungsvorrichtung zur Kontaktierung eines
Gegenkontaktelements eines elektrischen Gegensteckverbinders mit abgedeckt. Die Kontaktierungsvorrichtung
weist ein Kontaktelement und einen Käfig auf, durch den sich zumindest abschnittsweise
das Kontaktelement erstreckt. Die bisher zum Käfig erläuterten technischen Merkmale,
technischen Ausprägungen und technischen Aspekte gelten für die erfindungsgemäße Kontaktierungsvorrichtung
und alle weiteren noch erläuterten technische Gegenstände der Erfindung analog.
[0052] Das Kontaktelement weist wenigstens einen Befestigungsbereich, welcher mit dem Fixierungsbereich
des Käfigs verbunden oder verbindbar ist, und einen sich an den Befestigungsbereich
axial anschließenden Kontaktierungsbereich zum elektrischen und mechanischen Kontaktieren
eines zugehörigen Gegenkontaktelements auf. Der Kontaktierungsbereich weist wenigstens
einen Kontaktfederarm auf, der jeweils mit dem Befestigungsbereich verbunden ist,
wobei der wenigstens eine Kontaktfederarm jeweils eingerichtet ist, das Gegenkontaktelement
zu kontaktieren. Wie bereits weiter oben erläutert, kann der Kontaktierungsbereich
auch eine Vielzahl von Kontaktfederarmen aufweisen. Vorzugsweise können im Fall eines
flachen Kontaktelements zwei Paare von jeweils gegenüberliegenden Kontaktfederarmen,
d. h. von jeweils zwei beidseitig und symmetrisch zum flachen Gegenkontaktelement
angeordneten Kontaktfederarmen, vorliegen.
[0053] Aufgrund der Vorspannung der Lamelle durch die Verdrehung der Lamelle um ihre Längsachse
kontaktiert der Kontaktpunkt der einzelnen Lamelle jeweils den zugehörigen Kontaktfederarm
mit einer Federkraft. Die von der Lamelle auf den zugehörigen Kontaktfederarm wirkende
Federkraft führt zu einer Vorspannung des Kontaktfederarms. Im gesteckten Zustand
des Kontaktelements und des Gegenkontaktelements ist der Kontaktfederarm zusätzlich
durch das Gegenkontaktelement vorgespannt. Der vom Kontaktfederarm auf das Gegenkontaktelement
wirkende Kontaktdruck ergibt sich somit aus der Federkraft der Lamelle und der Federkraft
des zugehörigen Kontaktfederarms. Die Federkraft des Kontaktfederarms ist durch die
Federkraft der Lamelle verstärkt.
[0054] Dem Kontaktierungsbereich gegenüberliegend kann sich axial an den Befestigungsbereich
ein Verbindungsbereich des Kontaktelements zum elektrischen und mechanischen Verbinden
des Kontaktelements mit einem elektrischen Leiter einer elektrischen Leitung (d. h.
eines elektrischen Kabels) oder einer Leiterplatte anschließen. Die elektrische Verbindung
kann stoffschlüssig über eine Löt- oder Schweißverbindung oder alternativ form- bzw.
kraftschlüssig über eine Crimpverbindung erfolgen.
[0055] In einer vorzugsweisen Ausprägung der erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung
kann der Kontaktpunkt der einzelnen Lamelle eine Kontaktfläche des zugehörigen Kontaktfederarms
kontaktieren, die derart ausgeformt ist, dass bei einer Kontaktierung des Kontaktfederarms
mit einer Kontaktierungsfläche des Gegenkontaktelement die Kontaktfläche parallel
zur Kontaktierungsfläche orientiert ist. Auf diese Weise bleibt auch bei einer Verschiebung
des Kontaktpunkts der Lamelle relativ zur Kontaktfläche des Kontaktfederarms aufgrund
von Schwankungen in der Fertigungsgenauigkeit des Käfigs und seiner Lamellen vorteilhaft
die Kraftübertragung von der Lamelle auf den Kontaktfederarm und damit der Kontaktdruck
vom Kontaktfederarm auf das Gegenkontaktelement invariant.
[0056] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung der erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung,
die sich insbesondere für eine Flachkontaktierung eignet, kann das Kontaktelement
zwei Paare aus jeweils zwei gegenüberliegenden Federkontaktarmen aufweisen. Die Kontaktpunkte
der Kontaktfederarme, welche eingerichtet sind, eine gleiche Kontaktfläche des Gegenkontaktelements
zu kontaktieren, können in einer axialen Richtung der Kontaktfederarme versetzt zueinander
ausgebildet sein.
[0057] Auf diese Weise wird wie bereits erläutert verhindert, dass in einem Steckzyklus
von Kontaktelement und Gegenkontaktelement ein doppelter Abrieb der Beschichtung am
Gegenkontaktelement erfolgt.
[0058] Die Kontaktpunkte der einzelnen Kontaktfederarme können vorzugsweise jeweils auf
einer lateralen Erweiterung oder einer lateralen Ausbeulung des Kontaktfederarms in
Richtung des Gegenkontaktelements ausgebildet sein.
[0059] Im Fall einer Flachkontaktierung können in einer weiteren vorteilhaften Ausprägung
der erfindungsgemäßen Kontaktierungsvorrichtung die Kontaktpunkte der diagonal gegenüberliegenden
Federkontaktarme, welche eingerichtet sind, das Gegenkontaktelement zu kontaktieren,
jeweils in einem gleichen axialen Abstand zum Befestigungsbereich ausgebildet sein.
[0060] Hierdurch wird die relative Positionierung der Kontaktpunkte der einzelnen Kontaktfederarmen
des Kontaktelements, welche jeweils das Gegenkontaktelement kontaktieren, an die relative
Positionierung der Kontaktpunkte der einzelnen Lamellen des Käfigs angepasst, welche
jeweils einen zugehörigen Kontaktfederarm des Kontaktelements kontaktieren. Der Kontaktdruck
der einzelnen Kontaktfederarme des Kontaktelements auf das Gegenkontaktelement, welche
jeweils von einer zugehörigen Lamelle des Käfigs mit jeweils einem zusätzlichen Kontaktdruck
beaufschlagt werden, ist hierdurch gleich groß einstellbar.
[0061] Von der Erfindung ist außerdem ein elektrischer Steckverbinder mit abgedeckt, welcher
eine Kontaktierungsvorrichtung und ein Steckverbindergehäuse aufweist, durch das sich
zumindest abschnittsweise die Kontaktierungsvorrichtung erstreckt und mit dem die
Kontaktierungsvorrichtung verbunden ist.
[0062] Die bereits zur Kontaktierungsvorrichtung genannten technischen Merkmale, technischen
Ausprägungen und technischen Aspekte gelten für den elektrischen Steckverbinder analog.
[0063] Schließlich ist von der Erfindung auch eine elektrische Steckverbindung mit abgedeckt,
die einen elektrischen Steckverbinder und einen zugehörigen elektrischen Gegensteckverbinder
mit einem Gegenkontaktelement aufweist. Das Gegenkontaktelement des elektrischen Gegensteckverbinders
ist mit dem Kontaktelement der im elektrischen Steckverbinder integrierten Kontaktierungsvorrichtung
elektrisch kontaktierbar bzw. kontaktiert dieses elektrisch.
[0064] Die Erfindung betrifft auch ein von Anspruch 1 unabhängiges Kontaktelement eines
elektrischen Steckverbinders zum Kontaktieren eines Gegenkontaktelements eines zugehörigen
elektrischen Gegensteckverbinders. Dieses Kontaktelement weist einen Befestigungsbereich
und einen sich an den Befestigungsbereich axial anschließenden Kontaktierungsbereich
zum Kontaktieren des Gegenkontaktelements auf, wobei das Kontaktelement zwei Paare
aus jeweils zwei gegenüberliegenden Federkontaktarmen aufweist, die jeweils mit dem
Befestigungsbereich verbunden sind, wobei Kontaktpunkte von Kontaktfederarmen, welche
eingerichtet sind, eine gleiche Kontaktfläche des Gegenkontaktelements zu kontaktieren,
in einer axialen Richtung der Kontaktfederarme versetzt zueinander ausgebildet sind.
Die abhängigen Patentansprüche sowie die in der Beschreibung beschriebenen Merkmale
betreffen vorteilhafte Ausführungsformen und Varianten dieses Kontaktelements. Die
Anmelderin behält sich explizit vor, das hier beschriebene Kontaktelement unabhängig
von Patentanspruch 1 (vorzugsweise also insbesondere unabhängig von dem "Käfig" und
dessen Merkmalen) zu beanspruchen, optional in Kombination mit Merkmalen des in Verbindung
mit dem Käfig beschriebenen und in den Zeichnungen zusammen mit dem Käfig dargestellten
Kontaktelements. Ferner behält sich die Anmelderin vor, einen elektrischen Steckverbinder
und eine elektrische Steckverbindung zu beanspruchen, der bzw. die das von Patentanspruch
1 unabhängige Kontaktelement aufweist, also vorzugsweise auch ohne den beschriebenen
Käfig.
[0065] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0066] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1A
- eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemäßen flachen Kontaktierungsvorrichtung
im nicht gesteckten Zustand,
- Fig. 1B
- eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemäßen flachen Kontaktierungsvorrichtung
im gesteckten Zustand,
- Fig. 2A
- eine Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Käfigs für ein Flachkontaktelement,
- Fig. 2B
- eine isometrische Darstellung eines erfindungsgemäßen Käfigs für ein Flachkontaktelement,
- Fig. 2C
- eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Käfigs für ein Flachkontaktelement,
- Fig. 2D
- eine Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Käfigs für ein Flachkontaktelement,
- Fig. 2E
- eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts der Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen
Käfigs für ein Flachkontaktelement,
- Fig. 3
- eine Längsschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen flachen Kontaktelements,
- Fig. 4
- eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen flachen Kontaktierungsvorrichtung,
- Fig. 5
- eine isometrische Darstellung einer seitlich gesteckten erfindungsgemäßen Steckverbindung
zur Flachkontaktierung,
- Fig. 6A
- eine isometrische Darstellung eines Rundkontaktelements ,
- Fig. 6B
- eine isometrische Darstellung eines erfindungsgemäßen Käfigs für ein Rundkontaktelement,
- Fig. 6C
- eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemäßen runden Kontaktierungsvorrichtung,
- Fig. 7A
- eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Steckverbindung zur frontseitigen
Flachkontaktierung im nicht gesteckten Zustand und
- Fig. 7B
- eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Steckverbindung zur frontseitigen
Flachkontaktierung im gesteckten Zustand.
[0067] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0068] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0069] Im Folgenden werden die Figuren zusammenhängend und übergreifend beschrieben.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0070] Eine Kontaktierungsvorrichtung 1 aus einem flachen Kontaktelement 2 und einem zugehörigen
Käfig 3 ist in Fig. 1A im nicht gesteckten Zustand und in Fig. 1B im gesteckten Zustand
dargestellt. Das Kontaktelement 2 und der jeweilige Käfig 3 sind jeweils aus einem
Stanz-Biege-Teil hergestellt.
[0071] Das Kontaktelement 2 weist in seiner Längserstreckung entlang einer Längsachse L
1 einen Kontaktierungsbereich 4, einen sich an den Kontaktierungsbereich 4 axial anschließenden
Befestigungsbereich 5 und einen sich an den Befestigungsbereich 5 axial anschließenden
Verbindungsbereich 6 auf. Der Verbindungsbereich 6 ist hierbei beispielsweise als
Crimpbereich mit einem ersten Crimpflügel-Paar 7
1 zum Vercrimpen mit dem elektrischen Leiter eines nicht dargestellten Kabels und einem
zweiten Crimpflügel-Paar 7
2 zum Vercrimpen mit dem Kabelmantel des Kabels ausgebildet. Der Kontaktierungsbereich
4 des Kontaktelements 2 weist in der Ausprägung der Figuren 1A und 1B zwei Paare aus
jeweils gegenüberliegend angeordneten Kontaktfederarmen 8 auf, die jeweils an einem
axialen Ende mit Befestigungsbereich 5 verbunden sind. Ein als Flachkontakt, d. h.
als Kontaktschwert, ausgebildetes Gegenkontaktelement ist zwischen den beiden Paaren
aus jeweils gegenüberliegend angeordneten Kontaktfederarmen 8 einsteckbar und von
diesen elektrisch kontaktierbar.
[0072] Der Käfig 3 weist in seiner Längserstreckung entlang einer Längsachse L
2 einen Fixierungsbereich 9, der am Befestigungsbereich 5 des Kontaktelements 2 fixiert
bzw. fixierbar ist, einen sich an den Fixierungsbereich 9 axial anschließenden Federbereich
10 und einen sich an den Federbereich 10 axial anschließenden Verdeckungsbereich 11
auf.
[0073] Die Fixierung zwischen dem Befestigungsbereich 5 und dem Fixierungsbereich 8 erfolgt
beispielsweise, wie in den Figuren 1A und 1B dargestellt ist, über wenigstens eine
am Käfig 3 ausgebildete Rastlasche 12, welche formschlüssig in eine zugehörige im
Kontaktelement 2 ausgebildete Rastausnehmung 13 verrastet bzw. verrastbar ist. Andere
form-, kraft- oder stoffschlüssige Verbindungsvarianten zwischen dem Befestigungsbereich
5 des Kontaktelements 2 und dem Fixierungsbereich 8 des Käfigs 3 sind alternativ möglich.
[0074] In einem Durchbruch 14 des Federbereichs 9 ist wenigstens eine Lamelle 15 angeordnet,
welche im gesteckten Zustand der Kontaktierungsvorrichtung 1 jeweils einen zugehörigen
Kontaktfederarm 8 kontaktiert, wie insbesondere in Fig. 4 dargestellt ist. Die Anzahl
der Lamellen 15 des Käfigs 3 entspricht somit vorzugsweise der Anzahl von Kontaktfederarmen
8 des Kontaktelements 2. Jede Lamelle 15 ist jeweils an ihrem ersten axialen Ende
16 mit dem Fixierungsbereich 9 und an ihrem zweiten axialen Ende 17 mit dem Verdeckungsbereich
11 verbunden. Eine Längsachse jeder Lamelle 15 erstreckt sich jeweils parallel zur
Richtung der Längsachse L
2 des Käfigs 3. Die einzelne Lamelle 15 ist jeweils als eine Torsionslammelle ausgebildet,
d. h. jede Lamelle 15 ist jeweils ausgehend von ihrem ersten axialen Ende 15 und ihrem
zweiten axialen Ende 17 jeweils in Richtung eines zwischen dem ersten axialen Ende
16 und dem zweiten axialen Ende 17 befindlichen axialen Abschnittes 19 relativ zu
ihrer Längsachse um ein Torsionswinkel ϕ
R (siehe hierzu Fig. 2D) gedreht. Durch die Torsion der Lamelle 15 ist die einzelne
Lamelle 15 derart vorgespannt, dass die durch die Vorspannung in der Lamelle 15 aufgebaute
Federkraft einen ausreichenden Kontaktdruck auf den zugehörigen kontaktierenden Kontaktfederarm
8 ausüben kann. Erst die Torsion der einzelnen Lamelle 15 ermöglicht eine Kontaktierung
zwischen der Lamelle 15 und dem zugehörigen Kontaktfederarm 8.
[0075] Zur Verbesserung der Kontaktierung des Kontaktfederarms 8 durch die zugehörige Lamelle
15 ist an der Lamelle 15 im axialen Abschnitt 19 der Lamelle 15 in Richtung des zugehörigen
Kontaktfederarms 8 ein lateraler Abschnitt 20 ausgebildet, der auch als Kontaktzunge
bezeichnet wird und entweder als eine laterale Erweiterung oder als ein lateraler
Versatz der Lamelle 15 ausgebildet ist. Im Bereich der lateralen Abschnitts 19 bzw.
der Kontaktzunge ist vorzugsweise ein Kontaktpunkt 21 der Lamelle 15 (siehe hierzu
Fig. 4) ausgebildet, der den Kontakt zum Kontaktfederarm 8 realisiert. Denkbar ist
auch, dass mehrere Kontaktpunkte 21 im lateralen Abschnitt 20 der Lamelle 15 den zugehörigen
Kontaktfederarm 15 kontaktieren.
[0076] Der Verdeckungsbereich 11 des Käfigs 3 verdeckt die Kontaktfederarme 8 des Kontaktelements
1 in axialer und in lateraler Richtung, um Beschädigung der Kontaktfederarme 8 von
außen weitestmöglich zu verhindern. Die Kontaktfederarme 8 des Kontaktelements 2 berühren
den Verdeckungsbereich 11 des Käfigs 5 im gesteckten Zustand der Kontaktierungsvorrichtung
nicht (siehe hierzu Fig. 4), um den Federweg der einzelnen Kontaktfederarme 8 nicht
einzuschränken.
[0077] Am steckseitigen Ende 22 des Käfigs 3 ist eine axiale Stecköffnung 23 im Käfig 3
ausgebildet, durch die ein Gegenkontaktelement axial in die Kontaktierungsvorrichtung
1 einsteckbar ist. Im Bereich des Federbereichs 10 und des Verdeckungsbereichs 11
des Käfigs 3 ist in zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 24 des Käfigs 3 jeweils eine
laterale Stecköffnung 25 ausgebildet, durch die ein Gegenkontaktelement jeweils in
einer von zwei möglichen lateralen Steckrichtungen in die Kontaktierungsvorrichtung
1 einsteckbar ist (siehe hierzu Fig. 5). Die beiden gegenüberliegenden Seitenwände
24 des Käfigs 3, in denen jeweils eine laterale Stecköffnung 25 ausgebildet ist, sind
orthogonal zu den Seitenwänden 26 des quaderförmig geformten Käfigs 3 orientiert,
in denen die Lamellen 15 ausgebildet sind. Die axiale Stecköffnung 23 und die beiden
lateralen Stecköffnungen 25 gehen vorzugsweise ineinander über, wie insbesondere aus
Fig. 1B hervorgeht.
[0078] Zur Befestigung der Kontaktierungsvorrichtung 1 in einem Steckverbindergehäuse ist
im Käfig 3 wenigstens ein Befestigungsmittel 27, vorzugsweise zwei Befestigungsmittel
27, ausgebildet. Das einzelne Befestigungsmittel 27 ist bevorzugt als eine Rastlasche
verwirklicht, die eine Längserstreckung in Richtung der Längsachse L
2 aufweist, um eine möglichst große Federkraft bzw. einen möglichst großen Federweg
zu ermöglichen. Die einzelne Rastlasche ist jeweils in einem Durchbruch 14 des Käfigs
3 parallel zu den Lamellen 15 ausgebildet.
[0079] Zum axialen Schutz der einzelnen Kontaktfederarme 8 des Kontaktelements 2 ist die
axiale Stecköffnung 23 am steckseitigen Ende 22 des Käfigs 3 durch axiale Schutzbereiche
28 des Käfigs 3 begrenzt, an deren seitlichem Ende in Richtung zur Stecköffnung 23
jeweils eine Fangtrichterfunktion ausgebildet ist (siehe Fig. 1A). Äquivalent ist
jede laterale Stecköffnung 25 durch jeweils zwei seitliche Schutzbereiche 29 des Käfigs
3 begrenzt, um die einzelnen Kontaktfederarme 8 des Kontaktelements 2 seitlich zu
schützen. An den seitlichen Enden der seitlichen Schutzbereiche 29 des Käfigs 3 in
Richtung zur Stecköffnung 25 ist ebenfalls jeweils eine Fangtrichterfunktion ausgebildet.
[0080] In den Fig. 2A bis 2E ist der erfindungsgemäße Käfig 3 für ein flaches Kontaktelement
2 dargestellt. Eine Längsschnittdarstellung geht aus Fig. 2A, eine isometrische Darstellung
geht aus Fig. 2B, eine seitliche Draufsicht geht aus Fig. 2C und eine Querschnittsdarstellung
geht aus Fig. 2D hervor:
Die Kontaktpunkte 21 in den tordierten lateralen Abschnitten 20 von Lamellen 15, die
an derselben Seitenwand 26 des Käfigs 3 ausgebildet sind, sind in Richtung der Längsachse
L
2 des Käfigs vorzugsweise axial versetzt zueinander ausgebildet, wie aus Fig. 2A deutlich
hervorgeht. Besondere vorzugsweise weisen die Kontaktpunkte 21 in den tordierten lateralen
Abschnitten 20 von diagonal gegenüberliegend ausgebildeten Lamellen 15 jeweils einen
gleich großen axialen Abstand x
1 bzw. x
2 zum Fixierungsbereich 9 des Käfigs 3 auf.
[0081] In der Querschnittsdarstellung des Käfigs 3 in Fig. 2D sind die Verdrehungen der
einzelnen Lamellen 15 um ihre Längsachse dargestellt. Aus Fig. 2D ist zu erkennen,
dass der Torsionswinkel ϕ
R, um den jeweils zwei diagonal gegenüberliegend ausgebildete Lamellen 15 gedreht sind,
geringfügig kleiner ausgebildet ist als der Torsionswinkel ϕ
R', um den jeweils zwei weitere diagonal gegenüberliegend ausgebildete Lamellen 15
gedreht sind. Die beiden zuerst genannten Lamellen 15 weisen somit eine geringe Federsteifigkeit
als die beiden zuletzt genannten Lamellen 15 auf und kontaktieren jeweils Kontaktfederarme
8 mit einer höheren Federsteifigkeit als die beiden zuletzt genannten Lamellen 15.
Somit ist die Gesamtsteifigkeit für jedes Paar aus Lamelle 15 und Kontaktfederarm
8 jeweils gleich groß.
[0082] In dem vergrößerten Ausschnitt einer Lamelle 15 in Fig. 2E ist erkennbar, dass der
Kontaktpunkt 21 einer Lamelle 15 mit dem zugehörigen Kontaktfederarm 8 an einer abgerundeten
Kante der Lamelle 15 ausgebildet ist.
[0083] In Fig. 3 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Kontaktelements 2 mit dem Kontaktierungsbereich
4 und dem axial sich anschließenden Befestigungsbereich 5 dargestellt. Der Kontaktierungsbereich
4 des Kontaktelements 2 zur Kontaktierung eines flachen Gegenkontaktelements weist
zwei Paare aus jeweils gegenüberliegend angeordneten Kontaktfederarmen 8 auf. Die
Kontaktpunkte 30 von Kontaktfederarmen 8, die jeweils die gleiche Kontaktfläche eines
flachen Gegenkontaktelements kontaktieren, weisen jeweils in Richtung der Längsachse
L
1 vorzugsweise einen unterschiedlich gro-ßen axialen Abstand y
1 und y
2 zum Befestigungsbereich 5 des Kontaktelements 2 auf. Besonders vorzugsweisen weisen
die Kontaktpunkte 30 von jeweils diagonal gegenüberliegend ausgebildeten Kontaktfederarmen
8 einen gleich großen axialen Abstand y
1 oder y
2 zum Befestigungsbereich 5 auf.
[0084] In Fig. 4 ist eine Kontaktierungsvorrichtung 1 aus dem Kontaktelement 2 und dem Käfig
3 im gesteckten Zustand dargestellt. Der Kontaktpunkt 21 jeder Lamelle 15 kontaktiert
eine Kontaktfläche K
F (in Fig. 4 die gestrichelt dargestellte Linie) des zugehörigen Kontaktfederarms 8.
Diese Kontaktfläche K
F ist derart ausgeformt, dass sie im gesteckten Zustand der Kontaktierungsvorrichtung
1 mit dem flachen Gegenkontaktelement parallel zur gehörigen Kontaktfläche des flachen
Gegenkontaktelements orientiert ist.
[0085] In Fig. 5 ist ein seitliches Stecken der Kontaktierungsvorrichtung 1 mit einem flachen
Gegenkontaktelement 31 dargestellt.
[0086] In Fig. 6A ist ein rundes Kontaktelement 2' dargestellt, dessen Kontaktierungsbereich
4' mehrere in Umfangrichtung des Kontaktelements 2' angeordnete Kontaktfederarme 8'
aufweist. Im zugehörigen Käfig 3' in Fig. 6B ist eine zugehörige Anzahl von Lamellen
15' ausgebildet. Aus Fig. 6C geht schließlich eine Kontaktierungsvorrichtung 1' hervor
mit einem runden Kontaktelement 2' und einem zugehörigen Käfig. 3', dessen Lamellen
15' derart tordiert sind, dass sie zughörige Kontaktfederarme 8' mit einem Kontaktdruck
kontaktieren.
[0087] Eine elektrische Steckverbindung 32 aus einem elektrischen Steckverbinder 33 und
einen zugehörigen elektrischen Gegensteckverbinder 34 ist im nicht gesteckten Zustand
in Fig. 7A und im gesteckten Zustand in Fig. 7B dargestellt. Der elektrische Steckverbinder
33 enthält die Kontaktierungsvorrichtung 1 aus einem Kontaktelement 2, die im einem
zugehörigen Käfig 3 befestigt ist, welcher über zwei als Rastlaschen ausgebildete
Befestigungsmittel 27 in einem Steckverbindergehäuse 35 befestigt ist. Der elektrische
Gegensteckverbinder 34 enthält ein Gegenkontaktelement 36, welches als Flachkontaktelement
ausgebildet ist, das ebenfalls über als Rastlaschen ausgebildete Befestigungsmittel
in einem Gegensteckverbindergehäuse 37 befestigt ist. Das Steckverbindergehäuse 35
und das Gegensteckverbindergehäuse 37 können beispielsweise über eine Rastverbindung
aus einen Rasthacken 38 des Steckverbindergehäuses 35 und einer zugehörigen Rastausnehmung
39 des Gegensteckverbindergehäuses 37 zueinander fixiert sein.
[0088] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
1. Käfig (3; 3') zur Aufnahme eines Kontaktelements (2; 2') für einen elektrischen Steckverbinder
(33) aufweisend einen Fixierungsbereich (9) zur Fixierung des Käfigs (3) am Kontaktelement
(2; 2'), einen sich an den Fixierungsbereich (9) axial anschließenden Federbereich
(10) zur Kontaktierung eines Kontaktfederarms (8; 8') des Kontaktelements (2; 2')
mit einer Federkraft und einen sich an den Federbereich (10) axial anschließenden
Verdeckungsbereich (11) zur Verdeckung eines steckseitigen Endes des Kontaktelements
(2; 2'), wobei im Federbereich (10) ein Durchbruch (14) ausgebildet ist, in dem eine
Lamelle (15; 15') angeordnet ist, deren erstes axiales Ende (16) mit dem Fixierungsbereich
(9) und deren zweites axiales Ende (17) mit dem Verdeckungsbereich (11) verbunden
ist, wobei die Lamelle (15; 15') ausgehend vom ersten axialen Ende (16) und vom zweiten
axialen Ende (17) jeweils relativ zu einer Längsachse der Lamelle (15; 15') um einen
Torsionswinkel ϕR, ϕR' derart verdreht ist, dass der Kontaktfederarm (8; 8') von einem Kontaktpunkt (21)
der Lamelle (15; 15') mit der Federkraft kontaktierbar ist.
2. Käfig (3; 3') nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktpunkt (21) der Lamelle (15; 15') in einem lateralen Abschnitt (20) der
Lamelle (15; 15') ausgebildet ist, der eine laterale Erweiterung oder einen lateralen
Versatz der Lamelle (15; 15') in einer Richtung zum Kontaktfederarm (8; 8') darstellt.
3. Käfig (3; 3') nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamelle (15; 15') im Kontaktpunkt (21) eine abgerundete Kante aufweist.
4. Käfig (3; 3') nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Torsionswinkel ΦR, ϕR' vorzugsweise zwischen 10° und 50°, besonders vorzugsweise zwischen 18° und 30° und
ganz besonders vorzugsweise zwischen 21° und 24° liegt.
5. Käfig (3; 3') nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Käfig (3; 3') ein rechteckförmiges Querschnittsprofil aufweist und an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Federbereichs (10) jeweils wenigstens eine Lamelle (15; 15'), vorzugsweise
zwei Paare aus jeweils zwei gegenüberliegenden Lamellen (15; 15'), ausgebildet ist
bzw. sind.
6. Käfig (3; 3') nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktpunkte (21) von Lamellen (15; 15'), die an derselben Seite des Federbereichs
(10) ausgebildet sind, jeweils in einer axialen Richtung der Lamellen (15; 15') versetzt
zueinander ausgebildet sind.
7. Käfig (3; 3') nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktpunkte (21) auf den diagonal gegenüberliegenden Lamellen (15; 15') jeweils
einen gleichen axialen Abstand x1, x2 zum Fixierungsbereich (9) aufweisen.
8. Käfig (3; 3') nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Torsionswinkel ϕR' der Lamellen (15; 15'), deren Kontaktpunkt (21) jeweils axial weiter zum Fixierungsbereich
(9) beabstandet ist, größer als der Torsionswinkel ϕR der Lamellen (15; 15') ist, deren Kontaktpunkt (21) jeweils axial näher zum Fixierungsbereich
(9) beabstandet ist.
9. Käfig (3; 3') nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem stirnseitigen Ende (22) des Verdeckungsbereiches (11) eine axiale Stecköffnung
(23) ausgebildet ist.
10. Käfig (3; 3') nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an wenigstens einem seitlichen Ende des Federbereichs (10), vorzugsweise an beiden
seitlichen Enden des Federbereichs (10), jeweils eine laterale Stecköffnung (25) ausgebildet
ist.
11. Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') zur Kontaktierung eines Gegenkontaktelements (36)
eines elektrischen Gegensteckverbinders (34) aufweisend ein Kontaktelement (2; 2')
und einen Käfig (3; 3') gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, durch den sich zumindest
abschnittsweise das Kontaktelement (2; 2') erstreckt, wobei das Kontaktelement (2;
2') einen Befestigungsbereich (5), welcher mit dem Fixierungsbereich (9) des Käfigs
(3; 3') verbunden ist, und einen sich an den Befestigungsbereich (5) axial anschließenden
Kontaktierungsbereich (4) aufweist, wobei der Kontaktierungsbereich (4) wenigstens
einen Kontaktfederarm (8; 8') aufweist, der jeweils mit dem Befestigungsbereich (5)
verbunden ist, wobei der wenigstens eine Kontaktfederarm (8; 8') jeweils eingerichtet
ist, das Gegenkontaktelement (36) zu kontaktieren, wobei der Kontaktpunkt (21) der
jeweiligen Lamelle (15; 15') jeweils den zugehörigen Kontaktfederarm (8; 8') mit der
Federkraft kontaktiert.
12. Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktpunkt (21) der jeweiligen Lamelle (15; 15') eine Kontaktfläche KF des zugehörigen Kontaktfederarms (8; 8') kontaktiert, welche derart ausgeformt ist,
dass bei einer Kontaktierung des Kontaktfederarms (8; 8') mit einer Kontaktierungsfläche
des Gegenkontaktelement (36) die Kontaktfläche KF parallel zur Kontaktierungsfläche orientiert ist.
13. Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontaktelement (2; 2') zwei Paare aus jeweils zwei gegenüberliegenden Kontaktfederarmen
(8; 8') aufweist, wobei Kontaktpunkte (21) der Kontaktfederarme (8; 8'), welche eingerichtet
sind, eine gleiche Kontaktfläche des Gegenkontaktelements (36) zu kontaktieren, in
einer axialen Richtung der Kontaktfederarme (8; 8') versetzt zueinander ausgebildet
sind.
14. Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktpunkte (21) der diagonal gegenüberliegenden Kontaktfederarmen (8; 8'),
welche eingerichtet sind, das Gegenkontaktelement (36) zu kontaktieren, jeweils in
einem gleichen axialen Abstand y1, y2 zum Befestigungsbereich (5) ausgebildet sind.
15. Elektrischer Steckverbinder (33) aufweisend eine Kontaktierungsvorrichtung (1; 1')
gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14 und ein Steckverbindergehäuse (35), durch das
sich zumindest abschnittsweise die Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') erstreckt und
mit dem die Kontaktierungsvorrichtung (1; 1') verbunden ist.