[0001] Die Erfindung betrifft eine Packtulpe zum kopfseitigen selektiven Greifen von Flaschen
mit einer eine Öffnung aufweisenden Mündung umfassend
- ein topfförmiges Gehäuse mit einer Aufnahmeöffnung für die zu greifende Flasche,
- einen in dem Gehäuse angeordneten Greifer eingerichtet, zum Greifen der Flasche im
Bereich von deren Mündung und
- ein in dem Gehäuse angeordnetes Dichtelement mit einer Dichtfläche, eingerichtet zum
druckdichten Verschließen der Öffnung der zu greifenden Flasche.
[0002] Packtulpen sind Komponenten von Maschinen zur effizienten und zuverlässigen Handhabung
von Flaschen mit Hilfe von Getränkemaschinen, insbesondere den sogenannten Flaschenaushebemaschinen,
die zum Herausheben leerer Flaschen aus deren Transportkästen eingesetzt werden.
[0003] Die Packtulpe weist ein topf- beziehungsweise glockenförmiges Gehäuse mit einer Aufnahmeöffnung
für die zu greifenden Flaschen auf. Im Inneren des Gehäuses ist üblicherweise eine
elastische Manschette angeordnet, die durch Druckluft an den Flaschenhals der zu greifenden
Flasche pressbar ist. Die Packtulpen sind nach Anzahl der gleichzeitig zu greifenden
Flaschen an einem sogenannten Packkopf der Flaschenaushebemaschine montiert. Dieser
Packkopf wird über den Flaschenkasten so positioniert, dass die Flaschenhälse beim
Absenken des Packkopfes durch die Aufnahmeöffnungen in die Gehäuse der einzelnen Packtulpen
eingeführt werden. Daraufhin werden die elastischen Manschetten der Packtulpen mit
Druckluft beaufschlagt, um gleichzeitig sämtliche Flaschen in dem Transportkasten
zu greifen. Eine derartige Packtulpe ist beispielsweise aus der
DE 43 25 556 C1 bekannt.
[0004] Bei den bekannten Ausführungsformen von Packtulpen lässt es sich nicht vermeiden,
dass auch Flaschen mit Schadstellen gegriffen werden, wie beispielsweise Flaschen
mit einem fehlenden Boden oder Rissen. Üblicherweise werden die Flaschen zur weiteren
Verwendung mit Hilfe der Aushebemaschine einem Förderband zugeführt, das die Flaschen
beispielsweise einer Spüleinrichtung zuführt. Beschädigte Flaschen sind für die weitere
Verwendung nicht geeignet und müssen daher zur Vermeidung von Störungen manuell identifiziert
und aussortiert werden, was sich nachteilig auf die Prozessgeschwindigkeit auswirkt
und zudem unnötige Personalkosten verursacht.
[0005] Um beschädigte Flaschen gar nicht erst aus den Transportkästen herauszuheben, sondern
diese mit dem Kasten weiterlaufenzulassen, wo sie mit weiteren Verschmutzungen aus
dem Kasten entleert und entsorgt werden, schlägt die
DE 1 995 463 U bereits eine Packtulpe für Flaschenaushebemaschinen zum kopfseitigen selektiven Greifen
von Flaschen vor, bei der der Aufbau des Luftpolsters zwischen der Manschette und
dem topfförmigen Gehäuse nur dann möglich ist, wenn die zu greifende Flasche nicht
durch Beschädigungen undicht geworden ist. Dazu wird vorgeschlagen, dass zum Druckausgleich
der Luftraum zwischen der elastischen Manschette und dem topfförmigen Gehäuse mit
dem Flascheninnenraum verbunden ist.
[0006] Für den Druckausgleich wird über Luftkanäle Druckluft in den Luftraum zwischen der
Manschette und dem topfförmigen Gehäuse eingelassen, die über einen weiteren Kanal
in das Flascheninnere einströmt, sodass zwischen dem Luftraum und dem Flascheninneren
der Druckausgleich stattfindet. In dem Fall, dass sich die Packtulpe auf eine beschädigte
Flasche absenkt, kann die zwischen dem topfförmigen Gehäuse und der Manschette eingelassene
Luft über das Flascheninnere aus der Schadstelle entweichen und der Druck zwischen
dem topfförmigen Gehäuse und der Manschette reicht nicht aus, um die Manschette gegen
den Flaschenhals zu pressen. Beim nachfolgenden Anheben der Packtulpe bleibt daher
die beschädigte Flasche im Transportkasten zurück.
[0007] Bei der bekannten Lösung stimmt der Luftdruck der zwischen dem topfförmigen Gehäuse
und der Manschette eingelassenen Luft und der Luftdruck der in das Flascheninnere
einströmenden Luft überein. Der übereinstimmende Luftdruck zum Greifen und Prüfen
der Flaschen verursacht einen hohen Luftverbrauch.
[0008] Die bekannte Packtulpe arbeitet mit einer Manschette, auch als Ballontulpeneinsatz
bezeichnet, die die Greifkraft durch Aufbau des Luftpolsters zwischen dem topfförmigen
Gehäuse und der Manschette erzeugt. In der Praxis werden derartige Manschetten häufig
durch defekte oder scharfkantige Flaschenmündungen beschädigt, wodurch die in dem
Luftraum zwischen der Manschette und dem topfförmigen Gehäuse einströmende Greiferluft
an der beschädigten Stelle austritt. Das erforderliche Luftpolster zum Greifen kann
sich nicht mehr aufbauen, sodass der Betrieb der Packtulpe gestört ist.
[0009] Wie bereits erwähnt, weisen die bekannten Aushebemaschinen einen Packkopf mit mehreren,
üblicherweise zwischen 100 und 170 Packtulpen auf. Zum Greifen und Prüfen der Flaschen
wird bei der bekannten Packtulpe ein Dichtelement auf die Mündung der Flasche aufgesetzt,
um die Öffnung der Flasche an der Mündung abzudichten. Die Abdichtung der Packtulpen
erfolgt mit der Gewichtskraft des Packkopfes. Der Gewichtskraft wirkt der im Inneren
der zu greifenden Flaschen wirksame Druck der einströmenden Prüfluft auf die Dichtelemente
der Packtulpen entgegen. Ist die aus dem Druck der Prüfluft resultierende Hubkraft
sämtlicher Packtulpen größer als die Gewichtskraft des Packkopfes, findet keine ordnungsgemäße
Abdichtung zwischen Dichtelement und Öffnung der Flaschenmündung an der jeweiligen
Packtulpe statt. Abhängig von der Anzahl der zu greifenden Flaschen muss der Packkopf
daher hinreichend schwer ausgeführt und die Hubkraft der Aushebemaschine entsprechend
groß dimensioniert oder bei gegebener Gewichtskraft die Anzahl der Packtulpen je Packkopf
reduziert werden, um die einwandfreie Abdichtung sicherzustellen.
[0010] Beim Anheben der gegriffenen Flasche mit der bekannten Packtulpe kann die Abdichtung
zwischen dem Dichtelement und der Flaschenmündung beeinträchtigt werden, beispielsweise
weil sich ein im Kraftfluss der Packtulpe angeordnetes Federelement entspannt. Durch
eine nicht einwandfreie Abdichtung bricht der Druck der Greiferluft zusammen und die
Flasche, obwohl beschädigungsfrei, wird noch während des Anhebens von dem Greifer
freigegeben.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Packtulpe zum selektiven Greifen von Flaschen für eine Aushebemaschine zu schaffen,
bei der eine Beeinträchtigung der Funktion der Packtulpe durch Beschädigungen reduziert
und die Effizienz- und Prozesssicherheit des Greifvorgangs bei Einsatz der Packtulpe
in einer Flaschenaushebemaschine verbessert wird. Zugleich soll der Luftverbrauch
zum Betätigen der Packtulpen reduziert werden.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Packtulpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen
Ansprüche 2 - 11. Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen Packkopf sowie eine
Flaschenaushebemaschine.
[0013] Die Prozesssicherheit der erfindungsgemäßen Packtulpe wird durch die Trennung von
Prüfluft und Greiferluft verbessert: Ein Leitungsabschnitt der Prüfluftleitung und
ein Leitungsabschnitt der Rückluftleitung ragen in das Innere der zu greifenden Flasche
hinein. Die Durchführung der beiden Leitungen durch das Dichtelement ist gasdicht,
sodass das druckdichte Verschließen der Öffnung der zu greifenden Flasche nicht beeinträchtigt
wird. Über eine Steuerung wird das Innere der zu prüfenden Flasche über die gesonderte
Prüfluftleitung zeitweilig mit Prüfluft beaufschlagt. Über eine weitere Steuerung
wird der Greifer betätigt, um in Abhängigkeit von dem sich in der gesonderten Rückluftleitung
einstellenden Druck der Prüfluft den Greifer zu betätigen.
[0014] Durch die Trennung von Prüfluft und Greiferluft ist darüber hinaus der Einsatz eines
hülsenförmigen, elastisch verformbaren Greifereinsatzes möglich, der durch einen druckbeaufschlagbaren,
axial verschiebbaren Kolben derart im Querschnitt verengt wird, dass der Flaschenhals
gegriffen wird. Die Einleitung der axialen Kraft mittels des druckbeaufschlagbaren
Kolbens erfolgt durch Anbindung des oberen umlaufenden Randes des hülsenförmigen Greifereinsatzes
an den unteren Rand, das heißt das Kolbenhemd des axial verschieblich in dem Gehäuse
geführten Kolbens. Der untere umlaufende Rand des hülsenförmigen Greifereinsatzes
ist entlang des Umfangs der Aufnahmeöffnung für die zu greifenden Flaschen an dem
topfförmigen Gehäuse befestigt. Die Befestigung kann beispielsweise an einem die Aufnahmeöffnung
umgebenden Ringsockel erfolgen. Da die Greifkraft nicht mehr durch ein Luftpolster,
sondern durch die axiale Krafteinleitung einer Druckkraft mittels des druckbeaufschlagbaren
Kolbens erfolgt, wird die Funktion der Packtulpe selbst im Falle einer Beschädigung
des Greifereinsatzes nicht unmittelbar beeinträchtigt.
[0015] Die Trennung von Prüfluft und Greiferluft ermöglicht es, dass der Prüfluftdruck deutlich
geringer als der Greiferluftdruck ist. Beispielsweise wird ein Prüfluftdruck im Bereich
von 0,2 bis 0,5 bar verwendet, während der Greiferluftdruck 3 bis 5 bar beträgt. Hierdurch
lässt sich der Luftverbrauch zum Betrieb jeder Packtulpe erheblich reduzieren. Darüber
hinaus lässt sich die Effizienz einer Flaschenaushebemaschine mit den erfindungsgemäßen
Packtulpen erheblich verbessern, da der durch das Prüfen im Inneren der Flaschen aufgebaute
Druck und damit die den Dichtelementen entgegenwirkenden Kräfte deutlich geringer
und dadurch die erforderliche, von dem Prüfkopf auf die Flaschenmündungen ausgeübten
Gewichtskräfte geringer dimensioniert werden können, mit der Folge, dass die Massenträgheit
und damit die Verfahrgeschwindigkeit des Packkopfes erhöht und/oder die Bewegungsantriebe
für die Verfahrbewegung des Packkopfes kleiner dimensioniert werden können.
[0016] Zur Vergleichmäßigung des Andrucks auf die Mündungen der zu greifenden Flaschen sowie
zum Ausgleich von Höhenunterschieden ist das Dichtelement in dem Gehäuse der Packtulpe
senkrecht zur Dichtfläche gegen die Kraft eines Federelementes beweglich angeordnet.
[0017] Eine platzsparende und konstruktiv vorteilhafte Ausgestaltung der Prüfluft- und Rückluftleitung
umfasst ein inneres Rohr und ein konzentrisch das innere Rohr umgebendes äußeres Rohr,
wobei eine der beiden Leitungen durch das innere Rohr und die andere der beiden Leitungen
durch den Ringraum zwischen dem inneren Rohr und dem äußeren Rohr gebildet werden.
Vorzugsweise bildet der Ringraum die Prüfluftleitung und das innere Rohr die Rückluftleitung.
[0018] Aufgrund der Ausbildung der beiden Leitungen als koaxiale Rohre kann das Dichtelement
ringförmig das äußere Rohr umgeben und in Längsrichtung des äußeren Rohrs auf dessen
Mantelfläche axial gegen die Kraft des Federelementes aus einer Ausgangslage in eine
obere Endlage verschieblich angeordnet sein.
[0019] Des Weiteren kann der Kolben zum Betätigen des Greifers ringförmig das äußere Rohr
umgeben und in Längsrichtung des äußeren Rohrs auf dessen Mantelfläche in dem topfförmigen
Gehäuse verschieblich angeordnet sein, wobei das Gehäuse zugleich einen Zylinder bildet,
indem sich der Kolben in Achsrichtung der koaxialen Rohre geführt bewegt. Der Kolben
weist einen dem Durchmesser des äußeren Rohres entsprechenden Durchgang und einen
dem Innendurchmesser des topfförmigen Gehäuses entsprechenden Außendurchmesser auf.
Die Abdichtung des Durchgangs gegenüber dem äußeren Rohr erfolgt beispielsweise mittels
einer Gleitlagerbuchse und Abstreiferringen. Die Abdichtung des Kolbens gegenüber
der Innenwand des Gehäuse erfolgt beispielsweise mittels eines Kolbenrings. Der derart
von dem Kolben und dem Inneren des topfförmigen Gehäuses begrenzte Raum bildet den
Zylinder.
[0020] Das Federelement ist, bei der konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung der Prüfluft-
und Rückluftleitung als konzentrische Rohre, vorzugsweise als Schraubendruckfeder
ausgestaltet, die das äußere Rohr umgibt und sich einerseits an dem Dichtelement und
andererseits an dem beweglich in dem Gehäuse geführten Kolben abstützt. Diese Konstruktion
bewirkt, dass auch nach dem Anheben der Packtulpe die Federkraft auf das Dichtelement
erhalten bleibt und die kraftschlüssige Abdichtung des Dichtelements gegen die Flaschenmündung
sicher aufrechterhalten wird, weil die Schraubendruckfeder vorgespannt bleibt, auch
wenn die von dem Greifer erfasste Flasche angehoben wird. Hierdurch wird die Prozesssicherheit
beim Betreib der Packtulpe erhöht.
[0021] Die Steuerung zum Beaufschlagen der Druckluftleitung mit Prüfluftdruck umfasst vorzugsweise
eine Druckquelle zum Bereitstellen der Greiferluft mit einem Greiferluftdruck, von
beispielsweise 3 bis 5 bar über Druck. Die Druckquelle kann beispielsweise die ohnehin
vorhandene Versorgung der Flaschenaushebemaschine mit Druckluft sein. Des Weiteren
umfasst die Steuerung zum Beaufschlagen der Prüfluftleitung mit Prüfluftdruck ein
elektrisch betätigtes Wegeventil, insbesondere 3/2-Wegeventil mit zwei Arbeitsanschlüssen
und einem Entlüftungsanschluss sowie mindestens einem Steueranschluss, wobei in einer
ersten Schaltstellung der Durchflussweg von der Druckquelle zu einer Druckleitung
für die Greiferluft und in einer zweiten Schaltstellung der Durchflussweg von der
Druckleitung für die Greiferluft zu dem Entlüftungsanschluss freigegeben wird. Ein
Druckregelventil mit einer Eingangs- und Ausgangsseite ist eingerichtet, um den Greiferluftdruck
an der Eingangsseite auf den niedrigeren Prüfluftdruck an der Ausgangsseite zu reduzieren,
wobei die Eingangsseite mit der Druckleitung für die Greiferluft und die Ausgangsseite
mit der Prüfluftleitung für die Prüfluft verbunden sind. Die Prüfluft mit gegenüber
dem Greiferluftdruck reduzierten Prüfluftdruck wird über die Prüfluftleitung, insbesondere
den Ringraum zwischen dem äußeren und inneren Rohr der Packtulpe in das Flascheninnere
eingeleitet.
[0022] Der mindestens eine Steueranschluss des elektrisch betätigten 3/2-Wegeventils ist
mit einer übergeordneten Maschinensteuerung verbunden, insbesondere der Maschinensteuerung
der Flaschenaushebemaschine, um zwischen der zweiten und ersten Schaltstellung hin-
und herzuschalten, wenn sich der Packkopf mit den Packtulpen auf die Flaschen abgesenkt
hat.
[0023] Die Steuerung zum Betätigen des Greifers umfasst ein pneumatisch betätigtes 3/2-Wegeventil
mit zwei Arbeitsanschlüssen und einem Entlüftungsanschluss sowie einen mit der Rückluftleitung
verbundenen pneumatischen Steueranschluss, wobei in einer ersten Schaltstellung der
Durchflussweg von der Druckleitung zu dem Zylinder freigegeben wird, um den Kolben
mit Greiferluft zu beaufschlagen, und in einer zweiten Schaltstellung der Durchflussweg
von dem Zylinder zu dem Entlüftungsanschluss freigegeben wird.
[0024] Das pneumatisch betätigte 3/2-Wegeventil ist vorzugsweise unmittelbar an der Packtulpe,
insbesondere am oberen Ende des Tulpenschafts derart angeordnet, dass die gradlinig
verlaufende Rückluftleitung in Form des inneren Rohrs unmittelbar mit dem Steueranschluss
im Ventildeckel des pneumatisch betätigten 3/2-Wegeventils verbunden werden kann.
[0025] Eine weitere Erhöhung der Prozesssicherheit des Greifvorgangs der Packtulpe wird
in einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, dass das pneumatisch betätigte
3/2-Wegeventil selbsthaltend ist und über einen zweiten Steueranschluss verfügt, eingerichtet,
um den Durchflussweg zu sperren, wobei der zweite Steueranschluss über eine Rückstellluftleitung
mit dem Entlüftungsanschluss des elektrisch betätigten 3/2-Wegeventils verbunden ist.
Eine Abdichtung der Öffnung der zu greifenden Flasche mittels des Dichtelementes ist
nur während des Prüfvorgangs erforderlich. Während der anschließenden Handhabung der
Flasche ist die Abdichtung nicht mehr erforderlich, da das Ventil selbsthaltend ist.
Der Greifer bleibt daher während des gesamten Verfahrwegs der Packtulpe geschlossen.
Der Greifer öffnet erst dann wieder, wenn das 3/2-Wegeventil über den zweiten Steueranschluss
mittels der Rückstellluftleitung umgesteuert wird.
[0026] Um beim Verfahren einer Packtulpe, deren Greifer aufgrund einer beschädigten Flasche
nicht betätigt wurde, während des Verfahrens der Packtulpe ein weiteres Austreten
von Prüfluft zu verhindern, ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass die Prüfluftleitung durch den Ringraum zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr
gebildet wird, das äußere Rohr an dem in das Innere der zu greifenden Flasche hineinragenden
Leitungsabschnitt mindestens eine Austrittsöffnung für die Prüfluft aufweist, das
Dichtelement in der Ausgangslage die mindestens eine Austrittsöffnung verschließt
und das Dichtelement in der Endlage die mindestens eine Austrittsöffnung freigibt.
Das gegen die Kraft des Federelementes bewegliche Dichtelement gibt die mindestens
eine Austrittsöffnung für die Prüfluft nur frei, wenn sich das Dichtelement gegen
die Kraft des Federelementes aus der Ausgangslage in die komprimierte Endlage bewegt
hat. Bleibt das Dichtelement hingegen bei entspannter Feder in der Ausgangslage, bleibt
die Austrittsöffnung verschlossen und es entweicht keine Prüfluft. Hierdurch kann
der Luftverbrauch der Packtulpe und damit der Aushebemaschine reduziert und damit
deren Effizienz verbessert werden. Des Weiteren wird verhindert, dass ein Druckabfall
in der Druckleitung, beziehungsweise Prüfluftleitung, die Funktion anderer Packtulpen
der Aushebemaschine beeinträchtigt, die an dieselbe Druckleitung beziehungsweise Prüfluftleitung
angeschlossen sind.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine Übersichtszeichnung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Packtulpe;
- Figur 2a)
- eine geschnittene Vorderansicht der Packtulpe nach Figur 1;
- Figur 2b)
- eine geschnittene Seitenansicht der Packtulpe nach Figur 1;
- Figur 3a)
- eine geschnittene Vorderansicht der Packtulpe nach Figur 1 mit gegriffener intakter
Flasche;
- Figur 3b)
- eine geschnittene Seitenansicht der Packtulpe nach Figur 1 mit gegriffener intakter
Flasche;
- Figur 4a)
- eine geschnittene Vorderansicht der Packtulpe nach Figur 1 mit defekter Flasche;
- Figur 4b)
- eine geschnittene Seitenansicht der Packtulpe nach Figur 1 mit defekter Flasche;
- Figur 5a)
- eine geschnittene Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Packtulpe
mit gegriffener Flasche;
- Figur 5b)
- die Ausführungsform der Packtulpe nach Figur 5a) ohne Flasche;
- Figur 6
- einen Pneumatikplan der erfindungsgemäßen Packtulpe nach Figur 1.
[0028] Wie aus Figur 1 ersichtlich, umfasst die Packtulpe zum selektiven Greifen von Flaschen
18 mit einer eine Öffnung aufweisenden Mündung 18.1 ein topfförmiges Gehäuse 1 mit
einer Aufnahmeöffnung 1.4 an der Unterseite. An das Gehäuse 1 schließt sich ein Tulpenschaft
1.3 an, in dem verschiedene Leitungen, die nachfolgend anhand der weiteren Figuren
im Detail erläutert werden, angeordnet sind. An der Oberseite des Tulpenschaftes 1.3
befindet sich eine Steuerung 8 zum Betätigen eines Greifers 2. Weiter erkennbar ist
eine Rückstellluftleitung 15, eine Druckleitung 17 sowie die in den Tulpenschaft 1.3
einmündende Prüfluftzuleitung 16.
[0029] Die verschiedenen Baugruppen der Packtulpe nach Figur 1 und deren Funktion werden
nun anhand der Figuren 2 - 4 näher erläutert:
Das Gehäuse 1 weist ein Tulpenunterteil 1.1 und ein damit verschraubtes Tulpenoberteil
1.2 auf. Das Tulpenoberteil 1.2 ist über eine Schraubverbindung mit dem Tulpenschaft
1.3 verbunden, an dessen oberen Ende sich die Steuerung 8 für den Greifer 2 befindet,
die im Ausführungsbeispiel als pneumatisch betätigtes 3/2-Wegeventil 12 ausgeführt
ist.
[0030] Der in dem topfförmigen Gehäuse 1 angeordnete Greifer 2 ist als hülsenförmiger, aus
einem elastomeren Werkstoff bestehender Greifereinsatz 2.1 ausgeführt. Der hülsenförmige
Greifereinsatz 2.1 weist einen oberen umlaufenden Rand 2.2 und einen unteren umlaufenden
Rand 2.3 auf. Der untere umlaufende Rand 2.3 stützt sich an einem die Aufnahmeöffnung
1.4 umgebenden Ringsockel 1.5 des Tulpenunterteils 1.1 ab. Der obere umlaufende Rand
2.2 des hülsenförmigen Greifereinsatzes 2.1 ist an einem Kolbenhemd 3.2 eines in dem
Gehäuse 1 verschieblich geführten, druckbeaufschlagbaren Kolbens 3 befestigt (vgl.
Fig. 2b). Zum Betätigen des Greifers 2 wird der Öffnungsquerschnitt des Greifereinsatzes
2.1 durch Einleiten einer axialen Druckkraft in Z-Richtung gegenüber einer gestreckten
Ausgangslage verengt. Die Krafteinleitung erfolgt mittels des druckbeaufschlagbaren
Kolbens 3 der in Z-Richtung innerhalb des Gehäuses 1 verfahrbar ist. In Figur 2a)
ist der hülsenförmige elastische Greifereinsatz 2.1 gegenüber seiner gestreckten Ausgangslage
im Querschnitt verengt dargestellt, das heißt in seiner Greiffunktion.
[0031] In dem Gehäuse 1 in dem Bereich des Greifereinsatzes 2.1 ist ein Dichtelement 6,
ebenfalls in Z-Richtung axial beweglich geführt, das eine Dichtfläche 6.1 zum druckdichten
Verschließen der Öffnung der zu greifenden Flasche 18 aufweist. Das Dichtelement 6
weist ferner einen Führungsabschnitt 6.2 mit einer Gleitlagerbuchse 6.3 auf, mit der
das Dichtelement gleitend entlang eines sich in Z-Richtung in das Gehäuse 1 erstreckenden
Rohres 5 geführt ist.
[0032] Der gestuft ausgebildete Kolben 3 umfasst einen Kolbenboden 3.1, einen mittig angeordneten
Führungsabschnitt 3.3, der eine Gleitlagerbuchse 3.4 aufnimmt, mit der der Kolben
3 in Z-Richtung verschieblich auf dem äußeren Rohr 5 in dem Gehäuse 1 angeordnet ist.
Die Abdichtung des Kolbens 3 gegenüber der Innenwand des Tulpenoberteils 1.2 erfolgt
mit einem Kolbenring 3.5 und gegenüber dem äußeren Rohr 5 mit Abstreiferringen 3.7
ober- und unterhalb der Gleitlagerbuchse 3.4. Der durch das Tulpenoberteil 1.2 und
den Kolbenboden 3.1 begrenzte Raum bildet den Zylinder 3.6, der mit Geiferluft beaufschlagt
wird, um den Kolben 3 in Z-Richtung nach unten zu bewegen, um eine axiale Druckkraft
in den elastisch verformbaren Greifereinsatz 2.1 einzuleiten.
[0033] Das als Schraubendruckfeder ausgebildete Federelement 6.4 umgibt ebenfalls das äußere
Rohr 5 und stützt sich einerseits an einem umlaufenden Kragen des Dichtelementes 6
und andererseits an der Unterseite des gestuften Kolbens 3 ab.
[0034] Das äußere Rohr 5 umgibt konzentrisch ein inneres Rohr 4, wobei eine Prüfluftleitung
5.1 durch den Ringraum zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr 4,5 und eine Rückluftleitung
4.1 durch das innere Rohr 4 gebildet werden. Wie insbesondere aus der Figur 2a) erkennbar,
erstrecken sich sowohl die Prüfluftleitung 5.1 als auch die Rückluftleitung 4.1 durch
das Dichtelement 6 hindurch. Ein Leitungsabschnitt 5.2 der Prüfluftleitung 5.1 unterhalb
der Dichtfläche 6.1 und ein Leitungsabschnitt 4.2 der Rückluftleitung 4.1 unterhalb
der Dichtfläche 6.1 ragen in das Innere der zu greifenden Flasche 18 hinein (vgl.
Fig 2 a).
[0035] Die Packtulpe umfasst eine Steuerung 7 zum zeitweiligen Beaufschlagen der Prüfluftleitung
5.1 mit einer Prüfluft, die über eine Prüfluftzuleitung 16 in Form eines Rohres am
oberen Ende des äußeren und inneren Rohrs 4, 5 in den dazwischen befindlichen Ringraum
eingeleitet wird.
[0036] Der Aufbau der Steuerung 7 zum Beaufschlagen der Prüfluftleitung 5.1 mit Prüfluftdruck
wird unter Bezugnahme auf Figur 6 näher erläutert: Die Steuerung 7 umfasst eine Druckquelle
9 zum Bereitstellen der Greiferluft mit einem Greiferluftdruck von beispielsweise
3 bis 5 bar Überdruck. Die Druckquelle 9 kann beispielsweise eine Druckluftleitung
der Aushebemaschine sein, die mit einem Packkopf mit den erfindungsgemäßen Packtulpen
ausgestattet ist. Um den Druck der Druckquelle 9 auf einem konstanten Niveau zu halten,
kann zusätzlich ein Druckregelventil 9.1 vorgesehen sein. Die Steuerung 7 umfasst
weiter ein elektrisch betätigtes 3/2-Wegeventil 10 mit zwei Arbeitsanschlüssen 10.1
und einem Entlüftungsanschluss 10.2 sowie einem elektrischen Steueranschluss 10.3.
In einer ersten Schaltstellung ist der Durchflussweg von der Druckquelle 9 zu einer
Druckleitung 17 für die Greiferluft freigegeben. In einer zweiten, in Figur 6 dargestellten
Schaltstellung ist der Durchflussweg von der Druckleitung 17 für die Greiferluft zu
dem Entlüftungsanschluss 10.2 des 3/2-Wegenventils 10 freigegeben.
[0037] Dem elektrisch betätigten 3/2-Wegenventil 10 ist ein Druckregelventil 11 nachgeordnet,
um den Greiferluftdruck von 3 bis 5 bar Überdruck an der Eingangsseite 11.1 auf den
Prüfluftdruck von 0,25 bis 0,5 bar Überdruck an der Ausgangsseite 11.2 des Druckregelventils
11 zu reduzieren. Die Eingangsseite 11.1 ist mit der Druckleitung 17 für die Greiferluft
und die Ausgangsseite 11.2 mit der Prüfluftleitung 5.1 für die Prüfluft in der Packtulpe
fluidleitend verbunden. Die Zuführung der Prüfluft von der Steuerung 7 zur Prüfluftleitung
5.1 in der Packtulpe erfolgt über die Prüfluftzuleitung 16, wie sie auch in der Schnittdarstellung
von Figur 2b), 3b, 4b) erkennbar ist.
[0038] Die Steuerung 8 zum Betätigen des Greifers 2 ist eingerichtet, um in Abhängigkeit
von dem sich in der Rückluftleitung 4.1 einstellenden Druck der Prüfluft den Kolben
3 mit Greiferluft zu beaufschlagen. Bei unbeschädigter zu greifender Flasche 18 (vgl.
Fig 3a), 3 b) baut sich im Flascheninneren durch die über die Prüfluftleitung 5.1
einströmende Prüfluft ein Überdruck auf. Mittels des sich einstellenden Überdrucks
in der Rückluftleitung 4.1 betätigt die Steuerung 8 den Greifer 2 durch Beaufschlagung
des Kolbens 3, der dadurch in Z-Richtung nach unten verfährt und den Querschnitt des
elastisch verformbaren Greifereinsatzes 2.1 verengt und dadurch die Flasche im Bereich
des Flaschenhalses 18.2 greift.
[0039] Wurde die Packtulpe indes über eine Schadstelle 18.3 aufweisende Flasche 18 mit dem
topfförmigen Gehäuse 1 abgesenkt, wie dies in Figuren 4a), 4b) dargestellt ist, entweicht
die über die Prüfluftleitung 5.1 in das Innere der Flasche 18 einströmende Prüfluft
durch die Schadstelle 18.3, sodass kein Überdruck in dem Flascheninneren und der Rückluftleitung
4.1 aufgebaut wird. Dies hat zur Folge, dass die Steuerung 8 den Greifer 2 nicht betätigt.
Der hülsenförmige Greifereinsatz 2.1 verbleibt in seiner gestreckten Ausgangslage,
wie sie in Figuren 4a), 4b) dargestellt ist.
[0040] Der Aufbau der Steuerung 8 zum Betätigen des Greifers 2 wird unter Bezugnahme auf
Figuren 2a), 2b) und 6 näher erläutert: Die Steuerung 8 zum Betätigen des Greifers
ist als pneumatisches 3/2-Wegeventil 12 ausgestattet, die als Baugruppe an der Oberseite
des Tulpenschafts 1.3 angeordnet ist. In dem Ausführungsbeispiel umfasst das pneumatisch
betätigte 3/2-Wegeventil 12 einen Ventilkörper 12.2, einen Ventildeckel 12.3 und einen
verschieblich in dem Ventilkörper 12.2 angeordneten Ventilkolben 12.1. Das pneumatisch
betätigte 3/2-Wegeventil 12 verfügt über zwei Arbeitsanschlüsse 12.5, einen Entlüftungsanschluss
12.6 sowie einen mit der Rückluftleitung 4.1 fluidleitend verbundenen Steueranschluss
12.7 in dem Ventildeckel 12.3. Darüber hinaus verfügt das pneumatisch betätigte 3/2-Wegeventil
12 über einen zweiten Steueranschluss 12.8 zum Sperren des Durchflussweges über die
Rückstellluftleitung 15, die mit dem Entlüftungsanschluss 10.2 des elektrisch betätigten
3/2-Wegeventils 10 verbunden ist.
[0041] Nachfolgend wird die Funktion der Packtulpe näher beschrieben:
Die anhand der Figuren 1 bis 4 in Verbindung mit Figur 6 dargestellte Packtulpe ist
in erforderlicher Anzahl in den Packkopf einer Flaschenaushebemaschine integriert.
Der Aushebevorgang wird durch die Maschinensteuerung der Flaschenaushebemaschine gestartet.
Die Packtulpen werden in senkrechter Bewegung auf die darunter in einem Kasten befindlichen
Flaschen 18 abgesenkt. Die Mündung 18.1 der Flasche 18 berührt dabei die Dichtfläche
6.1 des Dichtelements 6 und drückt das Dichtelement 6 gegen die Kraft des Federelementes
6.4, sodass das Dichtelement 6 einfedert. Durch das Absenken der Packtulpe und das
Vorspannen des Federelementes 6.4 wird eine druckdichte Verbindung zwischen der zu
prüfenden Flasche 18 und der Dichtfläche 6.1 hergestellt.
[0042] Anschließend wird durch die Maschinensteuerung in der Flaschenaushebemaschine das
elektrisch betätigte 3/2-Wegeventil 10 betätigt, sodass die Druckleitung 17 mit der
Druckquelle 9 fluidleitend verbunden wird und Greiferluft auf der Druckleitung mit
ca. 3 bis 5 bar Überdruck anliegt. Das Druckregelventil 11 wird ebenfalls eingangsseitig
mit der Greiferluft mit einem Druck von ca. 3 bis 5 bar Überdruck beaufschlagt und
die an die Ausgangsseite 11.2 angeschlossene Prüfluftzuleitung 16 mit dem am Druckregelventil
11 eingestellten Prüfluftdruck von beispielsweise 0,2 bis 0,5 bar Überdruck beaufschlagt.
In einer bevorzugten Einstellung wird ein möglichst niedriger Überdruck gewählt, um
den Luftverbrauch und die durch den Druckaufbau im Flascheninneren gegen die Dichtfläche
6.1 aufgebauten Kräfte möglichst gering zu halten.
[0043] Über die Prüfluftleitung 5.1 zwischen dem äußeren und inneren Rohr 4, 5 strömt die
Prüfluft über den Leitungsabschnitt 5.2 in das Innere der Flasche 18. Wie in Figur
3a), 3b) zu sehen, entsteht bei intakter Flasche 18 im Flascheninneren durch die einströmende
Prüfluft ein Überdruck. Dieser Überdruck gelangt über die Rückluftleitung 4.1, das
heißt das innere Rohr 4 zum Steueranschluss 12.7 des pneumatisch betätigten 3/2-Wegeventils
12. Der Ventilkolben 12.1 wird durch den Überdruck axial verschoben und öffnet den
Durchgang zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen 12.6 des pneumatischen 3/2-Wegeventils
12. Hierdurch wird der Durchfluss von der Druckleitung 17 zu einer Verbindungsleitung
14 an der Packtulpe freigegeben, von wo aus die Greiferluft über eine Greiferluftleitung
13 in den Zylinder 3.6 strömt. Die Greiferluftleitung 13 wird durch einen radialen
Spalt zwischen dem äußeren Rohr 5 und dem Tulpenschaft 1.3 gebildet. In Folge des
geöffneten Durchflusswegs wird der Kolbenboden 3.1 des Kolbens 3 mit dem Druck der
Greiferluft beaufschlagt und verfährt axial nach unten und staucht dabei den hülsenförmigen,
elastisch verformbaren Greifereinsatz 2.1, wodurch dieser im Querschnitt verengt wird
und den Flaschenhals 18.2 der zu greifenden Flasche 18 umschließt.
[0044] Anschließend wird die Flasche 18 durch den Bewegungsantrieb der Flaschenaushebemaschine
in einer zunächst senkrecht nach oben gerichteten Verfahrbewegung aus dem Flaschenkasten
entnommen und schließlich mit dem Flaschenboden auf einem Transportband abgestellt.
Zu diesem Zeitpunkt deaktiviert die Maschinensteuerung der Flaschenaushebemaschine
das elektrisch betätigte 3/2-Wegeventil 10. Die über den Kolben 3 komprimierte Greiferluft
entweicht über die Greiferluftleitung 13, die Verbindungsleitung 14, das noch geöffnete
pneumatisch betätigte 3/2-Wegeventil 12, die Druckleitung 17 und schließlich über
den Entlüftungsanschluss 10.2 des nun in der gesperrten Stellung befindlichen elektrisch
betätigten 3/2-Wegeventils 10 in die Atmosphäre. Gleichzeitig gelangt über die an
den Entlüftungsanschluss 10.2 angeschlossene Rückstellluftleitung 15 ein Teil der
rückströmenden Greiferluft über den zweiten Steueranschluss 12.8 zu dem Ventilkolben
12.1, der dadurch in die Sperrposition des pneumatisch betätigten 3/2-Wegeventils
12 verschoben wird. Ein zu diesem Zeitpunkt noch zwischen dem pneumatisch betätigten
3/2-Wegeventil 12 und dem Kolben 3 befindlicher Überdruck kann jetzt über den Entlüftungsanschluss
12.6 des pneumatisch betätigten 3/2-Wegeventils 12 vollständig entweichen. Durch den
Druckverlust dehnt sich der elastisch verformbare Greifereinsatz 2.1 wieder in seine
gestreckte Ausgangslage aus und der Kolben 3 bewegt sich nach oben. Die Flasche 18
ist freigegeben. Anschließend kann ein neuer Flaschenaushebezyklus beginnen und verläuft
in gleicherweise wie zuvor beschrieben.
[0045] Ist die Flasche 18 defekt, wie in Figuren 4a), 4b) dargestellt, entweicht die Prüfluft
durch die Schadstelle 18.3 in die Atmosphäre, sodass sich im Inneren der Flasche 18
kein Überdruck aufbaut. Es erfolgt folglich keine Druckerhöhung in der Rückluftleitung
4.1, die den Innenraum der Flasche 18 mit dem pneumatisch betätigten 3/2-Wegeventil
verbindet. Folglich wird der Ventilkolben 12.1 nicht bewegt und das pneumatisch betätigte
3/2-Wegeventil verbleibt in seiner gesperrten Position, sodass kein Durchfluss der
Greiferluft von der Druckleitung 17 in Richtung des Kolbens 3 erfolgt. Da der Kolben
3 nicht mit Greiferluft beaufschlagt wird verbleibt dieser in der oberen Position.
Der elastisch verformbare Greifereinsatz 2.1 wird nicht axial gestaucht und die defekte
Flasche 18 folglich nicht gegriffen; sie verbleibt in dem Flaschenkasten, wenn die
Packtulpen von der Flaschenaushebemaschine mittels des Bewegungsantriebs senkrecht
nach oben bewegt werden.
[0046] Die zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Packtulpe, wie sie in den Figuren
5a), 5b) dargestellt ist, unterscheidet sich hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise
lediglich insoweit, als die Austrittsöffnung 5.3 für die Prüfluft aus dem äußeren
Rohr radial angeordnet ist. An der unteren Stirnseite ist das äußere Rohr 5 indes
gegen das innere Rohr 4 abgedichtet. Das gegen die Kraft des Federelementes 6.4 verschieblich
auf dem äußeren Rohr 5 angeordnete Dichtelement 6 verschließt in der Ausgangslage,
wie in Figur 5b) dargestellt, die mindestens eine radiale Austrittsöffnung 5.3 aus
der Prüfluftleitung 5.1.
[0047] Wird nun das Federelement 6.4 beim Absenken der Packtulpe über den Flaschenhals 18.2
der zu greifenden Flasche 18 vorgespannt, gelangt das Dichtelement 6 in seine Endlage
und gibt, wie dies in Figur 5a) erkennbar ist, die radiale Austrittsöffnung 5.3 in
dem in die zu greifende Flasche 18 hineinragenden Leitungsabschnitt 5.2 frei (vgl.
Figur 5a)), sodass die Flasche 18 mit Prüfluft beaufschlagt wird.
[0048] Greift der Greifereinsatz 2.1 keine Flasche, bleibt die mindestens eine radiale Austrittsöffnung
5.3 verschlossen und es strömt keine Prüfluft in die Atmosphäre, wenn das elektrisch
betätigte 3/2-Wegeventil die Prüfluftzuleitung 16 mit Prüfluft beaufschlagt.
Bezugszeichenliste
[0049]
| Nr. |
Bezeichnung |
Nr. |
Bezeichnung |
| 1 |
Gehäuse |
13 |
Greiferluftleitung |
| 1.1 |
Tulpenunterteil |
14 |
Verbindungsleitung |
| 1.2 |
Tulpenoberteil |
15 |
Rückstellluftleitung |
| 1.3 |
Tulpenschaft |
16 |
Prüfluftzuleitung |
| 1.4 |
Aufnahmeöffnung |
17 |
Druckleitung |
| 1.5 |
Ringsockel |
18 |
Flasche |
| 2 |
Greifer |
18.1 |
Mündung |
| 2.1 |
Greifereinsatz |
18.2 |
Flaschenhals |
| 2.2 |
Oberer umlaufender Rand |
18.3 |
Schadstelle |
| 2.3 |
Unterer umlaufender Rand |
|
|
| 3 |
Kolben |
|
|
| 3.1 |
Kolbenboden |
|
|
| 3.2 |
Kolbenhemd |
|
|
| 3.3 |
Führungsabschnitt |
|
|
| 3.4 |
Gleitlagerbuchse |
|
|
| 3.5 |
Kolbenring |
|
|
| 3.6 |
Zylinder |
|
|
| 3.7 |
Abstreiferring |
|
|
| 4 |
Inneres Rohr |
|
|
| 4.1 |
Rückluftleitung |
|
|
| 4.2 |
Leitungsabschnitt |
|
|
| 5 |
Äußeres Rohr |
|
|
| 5.1 |
Prüfluftleitung |
|
|
| 5.2 |
Leitungsabschnitt |
|
|
| 5.3 |
Austrittsöffnung |
|
|
| 6 |
Dichtelement |
|
|
| 6.1 |
Dichtfläche |
|
|
| 6.2 |
Führungsabschnitt |
|
|
| 6.3 |
Gleitlagerbuchse |
|
|
| 6.4 |
Federelement |
|
|
| 7 |
Steuerung Prüfluft |
|
|
| 8 |
Steuerung Greifer |
|
|
| 9 |
Druckquelle |
|
|
| 9.1 |
Druckregelventil |
|
|
| 10. |
Elektrisch betätigtes 3/2-Wegeventil |
|
|
| 10.1 |
Arbeitsanschluss |
|
|
| 10.2 |
Entlüftungsanschluss |
|
|
| 10.3 |
Steueranschluss |
|
|
| 11 |
Druckregelventil |
|
|
| 11.1 |
Eingangsseite |
|
|
| 11.2 |
Ausgangsseite |
|
|
| 12 |
Pneumatisch betätigtes 3/2-Wegeventil |
|
|
| 12.1 |
Ventilkolben |
|
|
| 12.2 |
Ventilkörper |
|
|
| 12.3 |
Ventildeckel |
|
|
| 12.5 |
Arbeitsanschluss |
|
|
| 12.6 |
Entlüftungsanschluss |
|
|
| 12.7 |
Steueranschluss |
|
|
| 12.8 |
Zweiter Steueranschluss |
|
|
1. Packtulpe zum kopfseitigen selektiven Greifen von Flaschen (18) mit einer eine Öffnung
aufweisenden Mündung (18.1) umfassend
- ein topfförmiges Gehäuse (1) mit einer Aufnahmeöffnung (1.4) für die zu greifende
Flasche (18),
- einen in dem Gehäuse (1) angeordneten Greifer (2) eingerichtet, zum Greifen der
Flasche (18) im Bereich von deren Mündung (18.1),
- ein in dem Gehäuse (1) angeordnetes Dichtelement (6) mit einer Dichtfläche (6.1),
eingerichtet zum druckdichten Verschließen der Öffnung der zu greifenden Flasche (18),
gekennzeichnet durch
- einen hülsenförmigen, elastisch verformbaren Greifereinsatz (2.1), wobei zum Betätigen
des Greifers (2) ein Öffnungsquerschnitt des Greifereinsatzes (2.1) durch Einleiten
einer axialen Druckkraft gegenüber einer gestreckten Ausgangslage verengt wird und
die Krafteinleitung mittels eines druckbeaufschlagbaren Kolbens (3) erfolgt,
- eine sich durch das Dichtelement (6) hindurch erstreckende Prüfluftluftleitung (5.1),
wobei ein Leitungsabschnitt (5.2) der Prüfluftleitung (5.1, 4.1) in das Innere der
zu greifenden Flasche (18) hineinragt,
- eine sich durch das Dichtelement (6) hindurch erstreckende Rückluftleitung (4.1),
wobei ein Leitungsabschnitt (4.2) der Rückluftleitung (4.1) in das Innere der zu greifenden
Flasche (18) hineinragt,
- eine Steuerung (7), eingerichtet zum zeitweiligen Beaufschlagen der Prüfluftleitung
(5.1) mit einer Prüfluft,
- eine Steuerung (8) zum Betätigen des Greifers (2), eingerichtet, um in Abhängigkeit
von dem sich in der Rückluftleitung (4.1) einstellenden Druck der Prüfluft den Kolben
(3) mit Greiferluft zu beaufschlagen, wobei
- sich bei unbeschädigter zu greifender Flasche (18) im Flascheninneren durch die
einströmende Prüfluft ein Überdruck aufbaut und mittels des Überdrucks in der Rückluftleitung
(4.1) die Steuerung (8) den Greifer (2) betätigt,
- sich bei beschädigter zu greifender Flasche (18) im Flascheninneren durch die entweichende
Prüfluft kein Überdruck in dem Flascheninneren und der Rückluftleitung (4.1) aufbaut,
so dass die Steuerung (8) den Greifer (2) nicht betätigt.
2. Packtulpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (6) in dem Gehäuse (1) senkrecht zur Dichtfläche (6.1) gegen die
Kraft eines Federelementes (6.4) beweglich angeordnet ist.
3. Packtulpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfluft- und Rückluftleitung (5.1, 4.1) ein inneres und ein konzentrisch das
innere Rohr (4) umgebendes äußeres Rohr (5) umfassen, wobei eine der beiden Leitungen
(5.1, 4.1) durch das innere Rohr(4)und die andere der beiden Leitungen (5.1, 4.1)
durch den Ringraum zwischen dem inneren Rohr (4) und dem äußeren Rohr (5) gebildet
werden.
4. Packtulpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (6) ringförmig das äußere Rohr (5) umgibt und in Längsrichtung des
äußeren Rohrs (5) auf dessen Mantelfläche axial gegen die Kraft des Federelements
(28) aus einer unteren Ausgangslage in eine obere Endlage verschieblich angeordnet
ist.
5. Packtulpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kolben (3) ringförmig das äußere Rohr (5) umgibt und in Längsrichtung des äußeren
Rohrs (5) auf dessen Mantelfläche in dem topfförmigen Gehäuse (1) verschieblich angeordnet
ist, wobei das Gehäuse (1) zugleich einen Zylinder (3.6) bildet, in dem sich der Kolben
(3) bewegt,
- das Federelement (6.4) als Schraubendruckfeder ausgestaltet ist, die das äußere
Rohr (5) umgibt und sich einerseits an dem Dichtelement (6) und andererseits an dem
beweglichen Kolben (3) abstützt.
6. Packtulpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (7) zum Beaufschlagen der Prüfluftleitung ((5.1) mit Prüfluftdruck
folgendes umfasst:
- eine Druckquelle (9) zum Bereitstellen der Greiferluft mit einem Greiferluftdruck,
- ein elektrisch betätigtes 3/2-Wegeventil (10) mit zwei Arbeitsanschlüssen (10.1)
und einem Entlüftungsanschluss (10.2) sowie einem Steueranschluss (10.3), wobei in
einer ersten Schaltstellung der Durchflussweg von der Druckquelle (9) zu einer Druckleitung
(17) für die Greiferluft und in einer zweiten Schaltstellung der Durchflussweg von
der Druckleitung (17) für die Greiferluft zu dem Entlüftungsanschluss (10.2) freigegeben
wird,
- ein Druckregelventil (11) mit einer Eingangs- und Ausgangsseite (11.1, 11.2), eingerichtet,
um den Greiferluftdruck an der Eingangsseite (11.1) auf den Prüfluftdruck an der Ausgangsseite
(11.2) zu reduzieren, wobei die Eingangsseite mit der Druckleitung (17) für die Greiferluft
und die Ausgangsseite mit der Prüfluftleitung (5.1) für die Prüfluft verbunden sind.
7. Packtulpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) zum Betätigen des Greifers (2) folgendes umfasst:
- ein pneumatisch betätigtes 3/2-Wegeventil (12) mit zwei Arbeitsanschlüssen(12.5)
und einem Entlüftungsanschluss (12.6) sowie einen mit der Rückluftleitung (4.1) verbundenen
Steueranschluss (12.7), wobei in einer ersten Schaltstellung der Durchflussweg von
der Druckleitung (17) zu dem Zylinder (3.6) freigegeben wird, um den Kolben (3) mit
Greiferluft zu beaufschlagen, und in einer zweiten Schaltstellung der Durchflussweg
von dem Zylinder (3.6) zu dem Entlüftungsanschluss (12.6) freigegeben wird.
8. Packtulpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das pneumatisch betätigte 3/2-Wegeventil (12) einen zweiten Steueranschluss (12.8)
aufweist, eingerichtet, um den Durchflussweg zu sperren, wobei der zweite Steueranschluss
(12.8) über eine Rückstellluftleitung (15) mit dem Entlüftungsanschluss (10.2) des
elektrisch betätigten 3/2-Wegeventils (10) verbunden ist.
9. Packtulpe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das pneumatisch betätigte 3/2-Wegeventil (12) unmittelbar an der Packtulpe angeordnet
ist.
10. Packtulpe nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steueranschluss (10.3) des elektrisch betätigten 3/2-Wegeventils (10) mit einer
übergeordneten Maschinensteuerung verbunden ist, um zwischen der ersten und zweiten
Schaltstellung hin- und herzuschalten.
11. Packtulpe nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Prüfluftleitung (5.1) durch den Ringraum zwischen dem inneren und dem äußeren
Rohr (4,5) gebildet wird,
- das äußere Rohr (5) an dem in das Innere der zu greifenden Flasche (18) hineinragenden
Leitungsabschnitt (5.2) mindestens eine Austrittsöffnung (5.3) für die Prüfluft aufweist,
- das Dichtelement (6) in der Ausgangslage die mindestens eine Austrittsöffnung (5.3)
verschließt und
- das Dichtelement (6) in der Endlage die mindestens eine Austrittsöffnung (5.3) freigibt.
12. Packkopf umfassend eine Gruppe von Packtulpen nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Flaschenverpackungsmaschine zum Verpacken und Transportieren von Flaschen umfassend
einen Packkopf nach Anspruch 12 und einen Bewegungsantrieb für den Packkopf, eingerichtet,
um eine Verfahrbewegung des Packkopfes durchzuführen.