[0001] Die Erfindung betrifft eine Verkehrsleitwand, insbesondere in Ortbetonbauweise, mit
einem im Wesentlichen aus einem unteren Fußteil und einem von diesem nach oben aufragenden
Kopfteil bestehenden Betonkörper, wobei das Fußteil und das Kopfteil an einer der
Fahrbahn abgewandten Wandrückseite stufenlos ineinander übergehen und an einer der
Fahrbahn zugewandten Vorderseite das Fußteil eine schräge Fußflanke bildet, deren
Neigung relativ zur Fahrbahnebene flacher ist als die Neigung einer der Fahrbahn zugewandten
Kopfflanke des insgesamt schmaleren Kopfteils, wobei im Inneren des Betonkörpers mehrere
Bewehrungseinlagen im Vertikalabstand voneinander in einer Längsrichtung der Verkehrsleitwand
verlaufend angeordnet sind.
[0002] Es ist bekannt, Fahrbahnen für Fahrzeuge wie beispielsweise Autobahnen oder Schnellstraßen
in seitlich neben den Fahr- oder Standspuren befindlichen Randbereichen mit Betonschutzwänden
zu versehen, die Fahrstreifen für die Kraftfahrzeuge und / oder den daneben ausgebildeten
Standstreifen seitlich begrenzen und die eine Anprallfläche für verunfallende Fahrzeuge
bilden, so dass diese nicht seitlich über den Verkehrsbereich ausbrechen können. Früher
zu diesem Zweck an Fahrbahnen errichtete Leitplankenkonstruktionen aus Stahl werden
in zunehmendem Maße durch Betonschutzwände ersetzt, die oft ein höheres Rückhaltevermögen
haben und die im Allgemeinen einen geringeren Raumbedarf als nachgiebige Systeme haben
und weniger reparaturanfällig sind als diese. Solche Betonschutzwände können aus Fertigwandelementen
errichtet sein, die an ihren Stirnseiten zugfest miteinander verbunden sind, oder
es kann sich um Ortbetonwände handeln, die mit Hilfe eines Gleitschalungsfertigers
errichtet werden.
[0003] Eine Betonleitwand zur Fahrbahnbegrenzung der eingangs genannten Art ist aus der
EP 2 960 373 A1 bekannt. Die dort in Fig.4 gezeigte Wand ist mit drei in einer Vertikalebene liegenden
Bewehrungseinlagen im oberen Kopfteil versehen, welches gleich hoch oder etwas höher
ist als das untere Fußteil. Die Bewehrungselemente sind ummantelt, beispielsweise
mit einer Kunststoffumhüllung, um sie vor Korrosion zu schützen. Die bekannte Wand
soll gemäß der einschlägigen DIN-Norm EN1317-2 einen Wirkungsbereich von W1 bei einer
Aufhaltestufe von mindestens H2 und einer Anprallheftigkeitsstufe von ASI B erreichen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verkehrsleitwand zu schaffen, mit der die vom
Stand der Technik erreichten einschlägigen Werte im Fall eines Anpralls eines Fahrzeugs
weiter verbessert werden. Insbesondere sollen mit der Erfindung ein möglichst geringer
Fahrzeugüberhang (VI - Wert) und eine geringe dynamische Durchbiegung im Anprallfall
auch mit sehr schweren Fahrzeugen erreicht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, dass die Bewehrungseinlagen
eine Bewehrungs-Querschnittsfläche aufweisen, wobei Bewehrungseinlagen mit 60 bis
90 % der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche aller im Betonkörper angeordneten
Bewehrungseinlagen in dessen Kopfteil angeordnet sind. In vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung hat dabei das Fußteil eine Fußteilhöhe, die höchstens 50 %, insbesondere
nicht mehr als 30 % und besonders bevorzugt nicht mehr als 25% der Gesamthöhe des
Betonkörpers beträgt, und die Ausgestaltung kann vorteilhaft so getroffen sein, dass
Bewehrungseinlagen mit 60 bis 80 %, vorzugsweise etwa 70% der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche
aller im Betonkörper angeordneten Bewehrungseinlagen in dessen oberer Hälfte bzw.
oberhalb des Schwerpunkts des Betonkörpers angeordnet sind.
[0006] Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäß gefundene Verteilung der Bewehrungseinlagen
und der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche, die sich hauptsächlich im Kopfteil
bzw. der oberen Hälfte des Betonkörpers finden, zu einer im Ergebnis überraschend
stabilen, im Anprallversuch hervorragend abschneidenden Verkehrsleitwand führen, mit
der auch schwere Fahrzeuge bis hin zur 38-Tonnen LKW Sattelschlepper-Klasse zuverlässig
zurückgehalten werden können.
[0007] Die in der oberen Hälfte des Betonkörpers angeordneten Bewehrungseinlagen weisen
vorzugsweise einen geringeren Vertikalabstand voneinander auf als die in der unteren
Hälfte des Betonkörpers angeordneten Bewehrungseinlagen. Diese Ausgestaltung stellt
sicher, dass in dem im Querschnitt im Vergleich zum Fußteil schmaleren Kopfbereich
eine auch starken Anprallvorfällen wiederstehende, sehr hohe Stabilität erreicht wird.
Die dort vergleichsweise eng übereinander angeordneten Bewehrungseinlagen nehmen die
bei einem Anprall auftretende Energie in Form von Zugkräften in Wandlängsrichtung
ähnlich wie ein Expander zuverlässig auf und verhindern eine übermäßige Durchbiegung
gerade in dem oberen, schlanken Bauteilbereich. Dabei kann die Anordnung vorzugsweise
so sein, dass mindestens ein Teil der in der oberen Hälfte des Betonkörpers angeordneten
Bewehrungseinlagen einen größeren Stabquerschnitt aufweist als die in der unteren
Hälfte des Betonkörpers angeordneten Bewehrungseinlagen.
[0008] Es hat sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, wenn die Bewehrungseinlagen
in einer zumindest im Wesentlichen vertikal bis parallel zur Wandrückseite verlaufenden
Bewehrungsebene oder - im Vertikalschnitt durch den Betonkörper - Bewehrungsachse
angeordnet sind, die relativ zu einer vertikalen Schwerpunktachse oder -ebene des
Betonkörpers zur Wandrückseite hin versetzt ist. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass sich die Bewehrungseinlagen immer optimal in der zu erwartenden Zugzone des Betonkörpers
befinden und die dort infolge eines Anpralls auftretenden Zugkräfte in Längsrichtung
des Bauwerks im Anprallfall frühestmöglich und zuverlässig aufnehmen. In vorteilhafter
Weise beträgt der Versatz zwischen der Bewehrungsachse und der Schwerpunktachse des
Betonkörpers mehr als 50 mm, weiter vorzugsweise mehr als 70 mm und insbesondere mehr
als 80 mm.
[0009] Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn über die Höhe des Betonkörpers
verteilt 6 bis 10, insbesondere vorzugsweise 8 Bewehrungseinlagen parallel zueinander
in Wandlängsrichtung verlaufend angeordnet sind, wobei mindestens diejenige Hälfte
der insgesamt vorgesehenen Bewehrungseinlagen, die im Betonkörper weiter oben angeordnet
sind, einen größeren Stangenquerschnitt und/oder einen kleineren vertikalen Abstand
voneinander aufweisen als die restlichen, im Betonkörper weiter unten angeordneten
Bewehrungseinlagen. Während also erfindungsgemäß auf Bewehrungen im unteren Bereich
des Betonkörpers, insbesondere im Fußteil vorzugsweise zwar nicht verzichtet wird,
ist der dort vorgesehene Anteil von dem gesamten Bewehrungsquerschnitt im Vergleich
zu dem Bewehrungsanteil in dem oberen Kopfteil, also dem eher schlanken Bereich des
Betonkörpers, eher gering.
[0010] Bei den Bewehrungseinlagen handelt es sich bevorzugt um nicht-rostenden Betonstahl
(Bewehrungsstahl) mit an dessen Umfang eingewalzten oder eingerollten Rippen, der
in Form von Stabstahl (DIN 488), als von einem Coil abwickelbarer, profilierter Betonstahl
in Ringen oder auch als profilierter Bewehrungsdraht (B500A+P) in den Betonkörper
eingebaut wird. Dabei sind in Wandlängsrichtung hintereinanderliegende Bewehrungsstäbe
bzw. -drähte endseitig kraftschlüssig miteinander verbunden, insbesondere miteinander
verschweißt, um die im Falle eines Anpralls impulsartig auftretenden Längskräfte über
sehr große Längen der bevorzugt in Ortbetonbauweise errichteten Verkehrsleitwand abtragen
zu können. Die vorteilhafte Anordnung von vergleichsweise vielen, übereinander in
einer vertikalen Ebene jeweils mit vergleichsweise geringem Abstand voneinander liegenden
Bewehrungseinlagen verteilt den gesamten statisch erforderlichen Bewehrungsquerschnitt
auf entsprechend viele Einzelstäbe bzw. -drähte, die expanderartig übereinander liegen
und somit einen vergleichsweise geringen (Einzel-) Querschnitt haben können. Auf diese
Weise ist es möglich, die Gefahr von Rissbildung im bewehrten Betonquerschnitt zu
minimieren und Abplatzungen von größeren Betonstücken bei einem Unfall weitestgehend
zu vermeiden. Diese besondere Anordnung der Bewehrung im oberen, schmalen Kopfbereich
der Verkehrsleitwand gewährleistet deren besondere Stabilität gerade auch in diesem
oberen Wandbereich, der beim Anprall eines besonders hohen und schweren Fahrzeugs,
z.B. mit einem 38 T LKW im Allgemeinen höher belastet wird als das Fußteil.
[0011] Das Fußteil kann auf einem neben der Fahrbahn angeordneten Streifenfundament oder
von dieser gebildeten Fahrbahn-Fundament angeordnet sein. Bei der besonders bevorzugten
Anordnung der Verkehrsleitwand auf einem (eigenständigen) Streifenfundament kann dieses
als unbewehrtes Betonfundament ausgeführt sein, wobei sich ein Fundament mit geringer
Breite als für die Zwecke geeignet erwiesen hat. In vorteilhafter Gestaltung kann
die Ausführung so sein, dass die Vorderkante des Fußteils des Betonkörpers lotrecht
mit der Vorderkante des Streifenfundaments fluchtet, während das Fundament an der
Rückseite nicht mehr als 20 cm, bevorzugt nicht mehr als 10 cm seitlich über die Wandrückseite
übersteht. Das Fußteil ist zweckmäßig mit dem Streifenfundament oder Fundament mittels
einer zwischen diesen ausgebildeten Nut-Federverbindung quer zur Wandlängsrichtung
formschlüssig verriegelt. Dabei umfasst die Nut-Federverbindung vorzugsweise eine
monolithisch an der Unterseite des Fußteils angeformte Riegelfeder, die in eine im
Streifenfundament in Wandlängsrichtung verlaufende Riegelnut einfasst und deren Breite
nicht mehr als das Dreifache ihrer Höhe beträgt. Alternativ zu dieser Ausführungsform
ist es in ähnlicher Weise auch möglich, wenn die Nut-Federverbindung eine monolithisch
an der Oberseite des Streifenfundaments oder Fundaments angeformte Riegelfeder umfasst,
die in eine im Fußteil in Wandlängsrichtung verlaufende Riegelnut einfasst und deren
Breite nicht mehr als das Dreifache ihrer Höhe beträgt. Beispielsweise kann das Streifenfundament
eine Einbauhöhe von mehr als 20 cm, vorzugsweise ca. 22 bis 25 cm haben und die Nut
bzw. die Riegelfeder kann/können mit einem Querschnitt ausgeführt sein, der im Bereich
von etwa 15 bis etwa 21 cm in der Breite und etwa 6 bis 10 cm in der Höhe liegt. Eine
auch einem sehr heftigen Anprall wiederstehende Einspannung des Betonkörpers in dem
darunter angeordneten Fundament wurde bei einem Versuch mit einer Nut-Federverbindung
mit rechteckigem Querschnitt erreicht, dessen Breite 18 cm und Höhe 8 cm betrugen.
[0012] Die Nut-Federverbindung kann einen rechteckigen oder sich von unten nach oben verjüngenden
oder erweiternden, trapez- oder schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit einer links-
und einer rechtsseitigen Seitenfläche aufweisen und eine in Wandlängsrichtung verlaufende,
vertikale Nutmittelachse mittig zwischen ihren beiden Seitenflächen haben, die relativ
zu der Schwerpunktachse des Betonkörpers zu dessen fahrbahnseitiger Vorderseite hin
versetzt ist. Durch die Anordnung der Nut-Federverbindung in einem Bereich, der von
der Fahrbahn aus gesehen vor der Schwerpunktachse liegt, wird ein Kippen bzw. Abheben
des Betonkörpers vom Fundament mit hoher Zuverlässigkeit unterbunden, auch wenn es
beispielsweise durch eine schweres und/oder ein schnell fahrendes Fahrzeug zu einem
sehr heftigen Anprall auf die Verkehrsleitwand kommt. Die trapez- oder schwalbenschwanzförmige
Gestaltung der Nut-Federverbindung, die jedenfalls bei in Ortbetonbauweise errichteten
Leitwänden im Wesentlichen problemlos realisiert werden kann, kann zu einer Formschlussverriegelung
auch in der Vertikalrichtung genutzt werden.
[0013] Wenn die Wandrückseite nicht mehr als +- 3°, vorzugsweise nicht mehr als +- 2° gegenüber
der Vertikalen geneigt angeordnet ist, also vergleichsweise steil ausgeführt ist,
kann man bei vorgegebener Aufstandsbreite des Fußteils am Kopfteil auch bei einer
großen Gesamthöhe bis zu seinem oberen Ende eine maximale Dicke erreichen, so dass
das Kopfteil über seine gesamte Höhe besonders robust gestaltbar ist. Derart steile
Wandungen wie hier die Rückwand sind im Gleitschalungsbau von Streckenbauwerken wie
Verkehrsleitwänden in der Vergangenheit nicht realisiert worden.
[0014] Fahrbahnseitig können die Fußflanke vorzugsweise in einem Fußflankenwinkel von 40°
+-3° und die Kopfflanke bevorzugt in einem Kopfflankenwinkel von 8° +-2°, jeweils
gegenüber der Vertikalen, geneigt sein, wie dies bei anderen Verkehrsleitwänden bekannt
ist.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, mit der im Anprallversuch
die zukünftig im Verkehrswegebau zu erwartende L-Aufhaltestufe bei zugleich geringem
VI-Wert (Fahrzeugüberhang) und einer optimalen, nämlich praktisch nicht existenten
dynamischen Durchbiegung erreicht wurde, weist der Betonkörper eine Gesamthöhe oberhalb
der Oberseite der Fahrbahn oder des Streifenfundaments von mehr als 1100 mm, vorzugsweise
von etwa 1200 mm, eine Gesamtbreite im Aufstandsbereich des Fußteils von mehr als
550 mm und nicht mehr als 650 mm, vorzugsweise von etwa 600 mm und/oder eine Gesamtquerschnittsfläche
von mehr als 0,4 m
2, vorzugsweise von etwa 0,45 bis 0,47 m
2 auf, wobei der Betonkörper der Verkehrsleitwand in vorteilhafter Weise mit dem darunter
angeordneten Fundament mittels einer zwischen dem Fußteil und dem Fundament wirksamen
Nut-Federverbindung mit einem Nut-Federquerschnitt von 18 x 8 cm (BxH) verriegelt
ist.
[0016] Wie bereits angesprochen, werden künftige Regelwerke für Deutschland und auch andere
europäische Länder für Verkehrsleitwände anstatt den sogenannten H-Aufhaltestufen
zukünftig L-Aufhaltestufen fordern, die strengeren Anforderungen Genüge tun müssen.
Der Unterschied liegt darin, dass für eine Einstufung einer Wand in L-Klassen ein
zweiter PKW-Anprall gefahren werden muss, nämlich mit einem 1,5 t Fahrzeug, das mit
110 km / h unter einem 20° Anprallwinkel an eine Schutzeinrichtung gefahren wird (TB32).
Mit der erfindungsgemäßen, in Ortbetonbauweise errichteten Wand mit einer für diese
bislang unbekannten, großen Bauhöhe von 1200 mm und einer dabei relativ geringen Baubreite
von nur 600 mm wurde bei formschlüssiger Einspannung des Fußteils im Streifenfundament
gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung im Anprallversuch keine seitliche Verschiebung
festgestellt, womit ein optimaler, bislang noch nicht realisierter Wirkungsbereich
W1 und eine bislang ebenfalls unerreichte dynamische Durchbiegung von Null realisiert
wurden. Dabei kam es auch nicht zu einer Ablösung von Teilen mit einer Masse > 2 kg.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines
Beispiels näher vorgestellt wird.
[0018] Die
FIGUR zeigt eine Verkehrsleitwand nach der Erfindung im Vertikalquerschnitt.
[0019] Die in der Zeichnung in Ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Verkehrsleitwand ist
als Streckenbauwerk in Ortbeton entlang einer Straßenfahrbahn 11 errichtet, beispielsweise
entlang einer Land- oder Bundesstraße oder einer mehrspurigen Autobahn seitlich neben
deren Standstreifen oder längs eines Mittelstreifens, wie dies bekannt ist.
[0020] Die Verkehrsleitwand 10 bildet einen im Wesentlichen aus einem unteren Fußteil 12
und einem von diesem nach oben aufragenden Kopfteil 13 bestehenden Betonkörper 14,
der in bekannter Weise mittels eines Gleitschalungsfertigers (nicht dargestellt) auf
einem zuvor seitlich neben der Fahrbahn 11 errichteten Beton-Streifenfundament 15
in Ortbetonweise hergestellt ist. Während das Fußteil 12 und das Kopfteil 13 an einer
der Fahrbahn 11 abgewandten Wandrückseite 16 stufenlos ineinander übergehen, so dass
die Wandrückseite 16 eine im Wesentlichen ebene und nur gering gegenüber der Vertikalen
geneigte Ebene bildet, ist die der Fahrbahn 11 zugewandte Vorderseite 17 zu einem
sogenannten StepLine
® Profil ausgeformt, indem das Fußteil 12 eine schräge Fußflanke 18 bildet, deren Neigung
relativ zur Fahrbahnebene flacher ist als die Neigung einer der Fahrbahn 11 zugewandten
Kopfflanke 19 des Kopfteils 13. Die beiden Flankenflächen 18, 19 können wie bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel unter Ausbildung einer ausgeprägten Grenzlinie 20 aneinandergrenzen
oder auch unter Bildung eines Radius ineinander übergehen.
[0021] Der Betonkörper 14 hat bei dem gezeigten und bevorzugten Ausführungsbeispiel eine
Gesamthöhe H von etwa 1200 mm, gemessen zwischen der Oberseite der Fahrbahn 11 bzw.
des daneben liegenden Fundaments 15 und einer Oberseite 21 eines oberen Kopfteilabschlussstücks
22, der das Kopfteil 13 nach oben begrenzt und abschließt. Die Gesamtbreite B des
Betonkörpers beträgt an der Unterseite des Fußteils, mit der dieses auf dem Streifenfundament
15 aufsteht, etwa 600 mm und reduziert sich nach oben bis zur Oberseite 21 des oberen
Abschlussstücks auf etwa 260 mm. Dabei beträgt die Fußteilhöhe H
F bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einschließlich eines unteren Auflagerblocks
24, in welchem das Fußteil 12 zur Fahrbahn 11 hin eine im Wesentlichen vertikale Führungsfläche
25 mit einer Höhe von etwa 70 mm bildet, insgesamt etwa 300 mm, d.h. das Fußteil 12
hat eine Fußteilhöhe H
F, die lediglich etwa 25% der Gesamthöhe H des Betonkörpers 14 beträgt.
[0022] Man erkennt, dass die Fußflanke 18, die oberhalb des Auflagerblocks 24 beginnt und
sich bis zu der Grenzlinie 20 am Übergang zum Kopfteil 13 erstreckt, in einem Fußflankenwinkel
α von ca. 40° verläuft, während die von der Grenzlinie 20 nach oben anschließende
Kopfflanke 19 deutlich steiler in einem Kopfflankenwinkel β von 8° gegenüber der Vertikalen
geneigt ist, um oben unter einem Radius R von ca. 50 mm in das Kopfteilabschlusstück
22 überzugehen. Dessen fahrbahnseitige, obere Kante ist gleichfalls abgerundet und
geht - ebenfalls unter einem Radius von ca. 50 mm - in die horizontale Oberseite 21
über.
[0023] Die von der Fahrbahn abgewandte Wandrückseite 16 ist um etwa 2° gegenüber der Vertikalen
V in entgegengesetzter Richtung (in der Zeichnung nach rechts) geneigt und bildet
somit eine beinahe senkrechte, ebene Fläche.
[0024] Das Fußteil 12, das mit seinem unteren Auflageblock 24 auf dem Streifenfundament
15 neben der Fahrbahn 11 aufsteht, ist mit diesem mittels einer zwischen diesen ausgebildeten
Nut-Federverbindung 26 quer zur Wandlängsrichtung formschlüssig verriegelt. Zu diesem
Zweck ist das ebenfalls in Ortbetonbauweise als Streckenbauwerk hergestellte Fundament
15 an seiner Oberseite mit einer in Wandlängsrichtung verlaufenden Riegelnut 27 hergestellt,
in die eine monolithisch an der Unterseite des Fußteils 12 an deren Auflageblock 24
angeformte Riegelfeder 28 einfasst, die bei der Errichtung der Verkehrsleitwand im
Ortbetonverfahren einstückig mit dem Betonkörper ausgeformt wird und somit direkt
in die Riegelnut 27 einbetoniert wird. Dabei sind die Abmessungen der Nut-Federverbindung
so, dass ihre Breite b wenigstens 25% der Gesamtbreite B des Betonkörpers beträgt,
wobei die Feder- bzw. Nutbreite b nicht mehr als das Dreifache ihrer Höhe h beträgt.
Bei dem Ausführungsbeispiel liegt die Breite b der Nut-Federverbindung bei ca. 180
mm und ihre Höhe h bei ca. 80 mm. Die Nut-Federverbindung 26 hat bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel einen rechteckigen Querschnitt mit einer links- und einer rechtsseitigen
Seitenfläche 29L, 29R, wobei eine in Wandlängsrichtung verlaufende, vertikale Nutmittelachse
30 mittig zwischen den beiden Seitenflächen 29 definiert ist. Diese Nutmittelachse
liegt relativ zu einer Schwerpunktachse 31 des Betonkörpers, welche vertikal durch
dessen bei 32 gezeigten Schwerpunkt verläuft, zur fahrbahnseitigen Vorderseite 16
hin versetzt. Bei der gezeigten, vorteilhaften Ausführungsform verläuft die Schwerpunktachse
31 in besonders vorteilhafter Weise in derselben vertikalen Ebene wie die (in der
Zeichnung) linksseitige, also näher zur Wandrückseite 15 liegende Seitenfläche 29L
der Nut-Federverbindung 26. Anstelle des rechteckigen Querschnitts kann die Nut-Federverbindung
auch einen sich von unten nach oben verjüngenden, trapez- oder schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei dann die Seitenflächen der Riegelnut 27 vorzugsweise
nur so weit nach innen geneigt sind, dass beim Betonieren des Betonkörpers der Verkehrsleitwand
auf dem Streifenfundament die dann monolithisch unten am Fußteil mit ausgebildete
Riegelfeder 28 die trapezförmig ausgestaltete Nut ohne, jedenfalls ohne nennenswerte
Hohlräume ausfüllt. Nach dem Aushärten des Betons sind der Betonkörper und das Streifenfundament
dann nicht nur quer zur Fahrbahnrichtung, sondern auch in Vertikalrichtung formschlüssig
miteinander verriegelt.
[0025] Wie man der Zeichnung weiter entnimmt, sind in dem Betonkörper 14 mehrere Bewehrungseinlagen
33 im Vertikalabstand voneinander in der Längsrichtung der Verkehrsleitwand 10 verlaufend
angeordnet. Bei der Ausführungsform kommen insgesamt acht übereinander in einer Bewehrungsebene
34 angeordnete, nicht vorgespannte Bewehrungseisen zur Anwendung. Diese können vorzugsweise
als nicht-rostender, profilierter Betonstabstahl möglichst großer Lieferlängen ausgeführt
sein, wobei dann in Längsrichtung hintereinanderliegende Stäbe miteinander verschweißt
sind. Es kann auch profilierter Betonstahl in Ringen oder Bewehrungsdraht zur Anwendung
kommen, der von einem Coil abgewickelt und vor bzw. beim Einbau geradegerichtet wird.
Die Anordnung ist erfindungsgemäß so, dass von der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche,
die alle acht Bewehrungseinlagen 33 zusammen aufweisen, sich 60 bis 90 % im Kopfteil
13 des Betonkörpers 14 befindet. Mehr im Detail ist die Bewehrung so gestaltet, dass
sich etwa 70% der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche aller im Betonkörper angeordneten
Bewehrungseinlagen 33 in dessen oberer Hälfte bzw. oberhalb des Schwerpunktes 32 befindet,
wozu sechs der acht Bewehrungsstäbe oberhalb des Schwerpunktes in dem Kopfteil der
Verkehrsleitwand angeordnet sind. Dabei haben die obersten fünf Bewehrungseinlagen
33o nicht nur einen geringeren Vertikalabstand voneinander als die darunter liegenden
Stäbe 33u, nämlich jeweils ca. 100 mm (+- 20 mm) im Vergleich ca. 150 mm Abstand der
unteren drei Bewehrungen 33u, sondern die oberen fünf Bewehrungseinlagen 33o haben
mit 16 mm auch einen größeren Durchmesser als die darunter liegenden, deren Durchmesser
lediglich 14 mm beträgt.
[0026] Wie man in der Zeichnung sieht, sind die Bewehrungseinlagen 33 im Vertikalschnitt
durch den Betonkörper 14 in der im Wesentlichen vertikal verlaufenden Bewehrungsachse
oder -ebene 34 angeordnet, die relativ zu der Schwerpunktachse 31 des Betonkörpers
14 zur Wandrückseite 15 hin versetzt ist.
[0027] Der Versatz zwischen der Bewehrungsebene oder Bewehrungsachse 34 und der Schwerpunktachse
31 des Betonkörpers 14 beträgt etwa 80 bis 100 mm, im Ausführungsbeispiel ist die
Bewehrungsebene 34 ca. 90 mm nach hinten gegenüber der Schwerpunktebene 31 versetzt.
Die Bewehrungsebene liegt somit auch noch hinter der Mittelebene 35, die vertikal
durch die Mitte des oberen Kopfteilabschlussstücks 22 verläuft. Es ist somit sichergestellt,
dass die gesamte Bewehrung aller eingebauten Bewehrungseinlagen 33 sich in der der
Fahrbahn abgewandten Zugzone 36 befindet, also dem Bereich der Verkehrsleitwand, in
dem bei einem Anprall eines Fahrzeugs an der fahrbahnseitigen Vorderseite der Wand
hohe, in Wandlängsrichtung wirkende Zugkräfte auftreten, die von den Bewehrungseisen
33 wie von einem Expander zuverlässig aufgenommen werden. Sobald sich die Wand beim
Anprall bewegt oder sich eine Bruchscholle bildet, übernehmen die Bewehrungseisen
die Kräfte. Die Bewehrungseinlagen 33 sind zu diesem Zweck möglichst weit hinten im
Bauteil positioniert und der Schwerpunkt der gesamten Bewehrung liegt möglichst weit
oben, nämlich in der oberen Hälfte des Betonkörpers, in welcher dieser schmaler ausgebildet
ist als in seinem unteren Bereich.
1. Verkehrsleitwand, insbesondere in Ortbetonbauweise, mit einem im Wesentlichen aus
einem unteren Fußteil (12) und einem von diesem nach oben aufragenden Kopfteil (13)
bestehenden Betonkörper (14), wobei das Fußteil (12) und das Kopfteil (13) an einer
einer Fahrbahn (11) abgewandten Wandrückseite (15) stufenlos ineinander übergehen
und an einer der Fahrbahn (11) zugewandten Vorderseite (16) das Fußteil (12) eine
schräge Fußflanke (18) bildet, deren Neigung relativ zur Fahrbahnebene flacher ist
als die Neigung einer der Fahrbahn (11) zugewandten Kopfflanke (19) des Kopfteils
(13), wobei im Inneren des Betonkörpers (14) mehrere Bewehrungseinlagen (33) im Vertikalabstand
voneinander in einer Längsrichtung der Verkehrsleitwand (10) verlaufend angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungseinlagen (34) eine Bewehrungs-Querschnittsfläche aufweisen, wobei Bewehrungseinlagen
(34) mit 60 bis 90 % der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche aller im Betonkörper
(14) angeordneten Bewehrungseinlagen (33) in dessen Kopfteil (13) angeordnet sind.
2. Verkehrsleitwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (12) eine Fußteilhöhe (HF) aufweist, die höchstens 50 %, insbesondere nicht mehr als 30 % und besonders bevorzugt
nicht mehr als 25% der Gesamthöhe (H) des Betonkörpers (14) beträgt.
3. Verkehrsleitwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Bewehrungseinlagen (33o) mit 60 bis 80 %, vorzugsweise etwa 70% der gesamten Bewehrungs-Querschnittsfläche
aller im Betonkörper (14) angeordneten Bewehrungseinlagen (33) in dessen oberer Hälfte
angeordnet sind.
4. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weiter oben im Betonkörper (14) angeordneten Bewehrungseinlagen (33o) einen geringeren
Vertikalabstand voneinander aufweisen als die weiter unten im Betonkörper (14) angeordneten
Bewehrungseinlagen (33u).
5. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der in der oberen Hälfte des Betonkörpers (14) angeordneten Bewehrungseinlagen
(33o) einen größeren Stabquerschnitt aufweist als die in der unteren Hälfte des Betonkörpers
angeordneten Bewehrungseinlagen (33u).
6. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungseinlagen (33) im Vertikalschnitt durch den Betonkörper (14) in einer
zumindest im Wesentlichen vertikal bis parallel zur Wandrückseite (16) verlaufenden
Bewehrungsebene (34) angeordnet sind, die relativ zu einer vertikalen Schwerpunktachse
(31) des Betonkörpers (14) zur Wandrückseite (16) hin versetzt ist.
7. Verkehrsleitwand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz zwischen der Bewehrungsebene (34) und der Schwerpunktachse (31) des Betonkörpers
(14) mehr als 50 mm, vorzugsweise mehr als 70 mm und insbesondere mehr als 80 mm beträgt.
8. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass über die Höhe (H) des Betonkörpers (14) verteilt 6 bis 10, vorzugsweise 8 Bewehrungseinlagen
(34) parallel zueinander in Wandlängsrichtung verlaufend angeordnet sind, wobei mindestens
die Hälfte (33o) der insgesamt vorgesehenen Bewehrungseinlagen (33), die im Betonkörper
(14) weiter oben angeordnet sind, einen größeren Stangenquerschnitt und/oder einen
kleineren Abstand voneinander aufweisen als die restlichen, im Betonkörper (14) weiter
unten angeordneten Bewehrungseinlagen (33u).
9. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußteil (12) auf einem neben der Fahrbahn (11) angeordneten eigenständigen Streifenfundament
oder von dieser gebildeten Fahrbahnfundament (15) angeordnet ist, wobei das Fußteil
(12) mit dem Streifen- oder Fahrbahnfundament (15) mittels einer zwischen diesen ausgebildeten
Nut-Federverbindung (26) quer zur Wandlängsrichtung formschlüssig verriegelt ist.
10. Verkehrsleitwand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut-Federverbindung (26) eine monolithisch an der Unterseite des Fußteils (12)
angeformte Riegelfeder (28) umfasst, die in eine im Streifen- oder Fahrbahnfundament
(15) in Wandlängsrichtung verlaufende Riegelnut (27) einfasst und deren Breite (b)
nicht mehr als das Dreifache ihrer Höhe (h) beträgt.
11. Verkehrsleitwand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut-Federverbindung (26) eine monolithisch an der Oberseite des Streifen- oder
Fahrbahnfundaments (15) angeformte Riegelfeder (28) umfasst, die in eine im Fußteil
in Wandlängsrichtung verlaufende Riegelnut (27) einfasst und deren Breite nicht mehr
als das Dreifache ihrer Höhe beträgt.
12. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut-Federverbindung (26) einen rechteckigen oder sich von unten nach oben verjüngenden
oder erweiternden, trapez- oder schwalbenschwanzförmigen Querschnitt mit einer links-
und einer rechtsseitigen Seitenfläche (29L, 29R) aufweist und eine vertikale Nutmittelachse
(30) mittig zwischen ihren beiden Seitenflächen (29) hat, die relativ zu der Schwerpunktachse
(31) des Betonkörpers (14) zu dessen fahrbahnseitiger Vorderseite (17) hin versetzt
ist.
13. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandrückseite (16) nicht mehr als +- 3°, vorzugsweise nicht mehr als +- 2° gegenüber
der Vertikalen (V) geneigt angeordnet ist.
14. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußflanke (17) in einem Fußflankenwinkel (α) von 40° +-3° und die Kopfflanke
(16) in einem Kopfflankenwinkel (β) von 8° +-2°, jeweils gegenüber der Vertikalen
(V), geneigt sind.
15. Verkehrsleitwand nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonkörper (14) eine Gesamthöhe (H) oberhalb der Oberseite der Fahrbahn (11)
oder des Streifenfundaments (15) von mehr als 1100 mm, vorzugsweise von etwa 1200
mm, eine Gesamtbreite (B) im Aufstandsbereich des Fußteils (12) von mehr als 550 mm,
vorzugsweise von etwa 600 mm und/oder eine Gesamtquerschnittsfläche von mehr als 0,4
m2, vorzugsweise von etwa 0,45 bis 0,47 m2 aufweist.