[0001] Die Erfindung betrifft eine Abstützvorrichtung, eine Abstützanordnung, eine Konsole
und ein Verfahren.
[0002] Lasten von Bauwerken, wie z.B. Deckenlasten, können unter anderem auf Bauwerksstützen
aufgelagert werden. Abstützvorrichtungen kommen zusätzlich zu den Bauwerksstützen
zur Abstützung der Lasten dauerhaft oder temporär zum Einsatz. Ein dauerhafter Einsatz
kommt dann in Frage, wenn festgestellt werden sollte, dass die Tragfähigkeit der Bauwerksstützen
selbst zu gering ausgebildet ist und/oder die Tragfähigkeit der aufgelagerten Decken
zu gering ausgebildet sind. Ein temporärer Einsatz kommt dann in Frage, wenn die Bauwerksstützen
instandgesetzt werden müssen. Bauwerksstützen können als Betonpfeiler oder Stahlbetonstützen
ausgebildet sein, welche insbesondere in Tiefgaragen einer Beschädigung durch Streusalz,
welches Natrium- und/oder Calciumchlorid enthält, ausgesetzt sind. Überschreitet der
Chloridgehalt im Beton in unmittelbarer Nähe der Bewehrung den kritischen Chloridgehalt,
kommt es zur Lochfraßkorrosion der Bewehrung und damit zu hohen lokalen Querschnittsverlusten
und dem Verlust der Tragsicherheit. Zur Instandsetzung der Bauwerksstützen wird der
Chlorid kontaminierte Beton, insbesondere im Bereich des Stützenfußes, teilweise oder
vollständig abgetragen. Das Abtragen des mit Chlorid kontaminierten Betons erfolgt
mittels Höchstdruckwasserstrahlen oder im Sonderfall mittels Stemmen. Die Stützenfüße
werden bei der Reprofilierung mittels Verguss- oder Spritzbeton vor einer erneuten
Chlorid-Kontamination geschützt. Während der Instandsetzung ist eine zusätzliche Abstützung
der Decke erforderlich.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Baumstämme, Deckenstützen für Deckenschalungen
oder ähnliche Vorrichtungen beabstandet zu instand zu setzenden oder zu zusätzlich
abzustützenden Bauwerksstützen vorzusehen. Aufgrund der sich daraus ergebenden Verschiebung
des Kraftflusses müssen die Decken, insbesondere bei mehrstöckigen Gebäuden, bei welchen
die tragenden Bauwerksstützen oftmals über die mehreren Geschosse hinweg übereinander
angeordnet sind, in den darüber liegenden Geschossen ebenfalls "verschoben" abgestützt
werden. Dies ist bei hohen Gebäuden mit einem erheblichen Aufwand verbunden und bei
Wohnungs- oder Büroräumen ohne Eingriff in die gewöhnliche Nutzung nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, eine Abstützvorrichtung bereitzustellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik behebt, insbesondere eine kompakte und
stützennahe Abstützung vorsieht und/oder eine zusätzliche Abstützung in weiteren Geschossen
verzichtbar macht.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine Abstützvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Erfindung ist gerichtet auf eine Abstützvorrichtung
zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer entlang einer Stützachse erstreckenden
Bauwerksstütze, die Abstützvorrichtung umfassend: eine Stützenaufnahme zur Aufnahme
der Bauwerksstütze, wenigstens eine Konsole zur Anordnung an einer im Wesentlichen
parallel zur Stützachse erstreckenden Mantelseite der Bauwerksstütze in einem Abstützzustand,
wenigstens eine, insbesondere wenigstens zwei, sich parallel zu einer x-Achse und/oder
senkrecht zur Mantelseite erstreckende erste Spanneinrichtung zum Beaufschlagen der
wenigstens einen Konsole im Abstützzustand mit einer ersten Kraftkomponente senkrecht
zur Stützachse, insbesondere senkrecht zur Mantelseite, hin zur Mantelseite, wobei
die wenigstens eine erste Spanneinrichtung sich durch die wenigstens eine Konsole
hindurcherstreckt und/oder zumindest abschnittsweise in der Konsole, insbesondere
zwischen einer Innenwand und einer Außenwand der Konsole, angeordnet ist, wenigstens
eine Kraftleitungseinrichtung zum Beaufschlagen der wenigstens einen Konsole im Abstützzustand
mit einer zweiten Kraftkomponente parallel zur Stützachse.
[0006] Die Stützenaufnahme ist durch die wenigstens eine Konsole, insbesondere deren Innenwand,
und die wenigstens eine erste Spanneinrichtung begrenzt. Die wenigstens eine Spanneinrichtung
steht gegenüber der Stützenaufnahme, insbesondere gegenüber der Konsole, parallel
zur x-Achse, vorzugsweise beidseitig, hervor.
[0007] Wenn wenigstens zwei Spanneinrichtungen vorgesehen sind, ist die Stützenaufnahme
vorzugsweise parallel zu einer y-Achse, welche senkrecht zur x-Achse verläuft, zwischen
den wenigstens zwei Spanneinrichtungen angeordnet.
[0008] Folglich wird zur Abstützung des Bauwerks bzw. der darüber liegenden Geschosse die
Kraft von der Decke durch einen Teil der Bauwerksstütze in die Abstützvorrichtung
ausgeleitet und durch die Abstützvorrichtung in den Boden eingeleitet. Aufgrund der
Anordnung der Abstützvorrichtung unmittelbar an der Bauwerksstütze baut die Vorrichtung
kompakt. Zudem wird dadurch eine Verschiebung des Kraftflusses verhindert, sodass
weitere Geschosse oberhalb des abgestützten Geschosses nicht abgestützt werden müssen.
Damit geht ein verringerter Aufwand bei der Abstützung für den dauerhaften und temporären
Einsatz einher. In diesem Fall verläuft die zweite Kraftkomponente vorzugsweise vertikal
nach oben, insbesondere entgegen der Kraft der Erdanziehung.
[0009] Ferner kann die Abstützvorrichtung ein an der Bauwerksstütze angeordnetes Auflageelement
bzw. Abstützelement bereitstellen, auf welchem ein lastableitendes Element auflegbar
bzw. abstützbar ist. Damit kann z.B. eine nicht ausreichend tragfähige Decke mittels
eines Trägers und der Abstützvorrichtung abgestützt werden oder eine Zwischendecke
oder eine Führungsbahn für einen Hallen-Kran an einer bestehenden Bauwerksstütze nachgerüstet
werden. Dabei wird die Last aus dem lastableitenden Element, insbesondere des Trägers,
der Zwischendecke oder der Führungsbahn, in die Abstützvorrichtung ausgeleitet und
von der Abstützvorrichtung in die Bauwerksstütze eingeleitet. In diesem Fall verläuft
die zweite Kraftkomponente vorzugsweise vertikal nach unten, insbesondere entlang
der Kraft der Erdanziehung.
[0010] Im Sinne der Erfindung ist unter einem "Abstützzustand" zu verstehen, dass die Abstützvorrichtung
an der Bauwerksstütze angeordnet ist und der Kraftfluss der Last des Bauwerks, insbesondere
der Decke, des Trägers, der Zwischendecke oder der Führungsbahn, zumindest teilweise
durch die Abstützvorrichtung verläuft. Im Sinne der Erfindung kann es sich bei Bauwerken
unter anderem um Gebäude, insbesondere mehrgeschossige Gebäude mit Bauwerksstützen,
vorzugsweise mit einer Tiefgarage, und Brücken, insbesondere mit Brückenpfeilern,
handeln.
[0011] Vorzugsweise ist die Kraftleitungseinrichtung als eine zweite Spanneinrichtung, insbesondere
als hydraulische und/oder pneumatische und/oder mechanische Presse, ausgebildet. Die
zweite Spanneinrichtung kann auf einem Profilblock, insbesondere einem Profilblock
aus Stahl, angeordnet sein. Die Kraftleitungseinrichtung kann zusätzlich oder alternativ
als ein lastabtragendes Element, insbesondere als Träger und/oder eine Zwischendecke
und/oder eine Führungsbahn eines Hallen-Krans, ausgebildet sein.
[0012] Es ist vorteilhaft, wenn im Abstützzustand ein durch die Konsole und die Bauwerksstütze
begrenzter Zwischenraum ausgebildet ist. Es ist zusätzlich oder alternativ vorteilhaft,
wenn eine zwischen der wenigstens einen Konsole und der Mantelseite angeordnete, die
Konsole und die Mantelseite kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig
verbindende Zwischenschicht vorgesehen ist. Es ist ferner vorteilhaft, wenn im Abstützzustand
die Zwischenschicht im Zwischenraum angeordnet ist. Die Zwischenschicht kann als Vergussmasse
ausgebildet sein. Die Vergussmasse ist vorzugsweise fließfähig und/oder aushärtbar
ausgebildet. Die Zwischenschicht kann zusätzlich oder alternativ als Klebeschicht
und/oder Kunststoffschicht, insbesondere Hartgummischicht, ausgebildet sein.
[0013] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass die Konsole einen Grundkörper
aufweist, der Grundkörper umfassend: eine der Mantelseite zugewandte Innenwand, eine
der Stützachse abgewandte, der Innenwand gegenüberliegende Außenwand, und eine die
Innenwand und die Außenwand verbindende Konsolendecke, und/oder einen die Innenwand
und die Außenwand verbindenden Konsolenboden, und/oder wenigstens eine zwischen der
Innenwand und der Außenwand angeordnete Zwischenwand. Die Konsole ist vorzugsweise
als Schweißkonstruktion, insbesondere als Stahlschweißkonstruktion, ausgebildet. Die
Konsole ist vorzugsweise aus hochfestem Stahl hergestellt. Die Konsole ist vorzugsweise
rahmenartig ausgebildet. Die erste Spanneinrichtung erstreckt sich vorzugsweise zwischen
der Innenwand und der Außenwand, steht insbesondere gegenüber der Innenwand und der
Außenwand senkrecht zur Stützachse hervor. Die Konsole ist folglich als steife Konstruktion
ausgebildet, welche Kraft optimal aus der Bauwerksstütze und/oder der Decke und/oder
dem Boden ausleiten und/oder in die Bauwerksstütze und/oder die Decke und/oder den
Boden einleiten kann. Im Sinne der Erfindung ist unter "Decke" die Geschossdecke und
unter "Boden" der Geschossboden gemeint.
[0014] Die Konsole, insbesondere der Grundkörper, weist vorzugsweise ein, insbesondere zwei,
Abstandselemente auf, welche gegenüber der Innenwand hervorstehen und/oder im Abstützzustand
zwischen der Innenwand und der Mantelseite angeordnet sind. So ist sichergestellt,
dass zwischen der Konsole und der Mantelseite ein Zwischenraum vorgesehen ist, in
welche eine Vergussmasse einfüllbar ist. Die Konsole kann alternativ an der Innenwand
korrespondierend zur Mantelseite ausgebildet sein, insbesondere keine Abstandselemente
aufweisen. Ein Zwischenraum zur Aufnahme einer Zwischenschicht, insbesondere einer
Vergussmasse, kann dabei durch eine beabstandete Anordnung der Konsole vor dem Einbringen
und/oder Aushärten der Zwischenschicht, insbesondere der Vergussmasse, zur Mantelseite
bereitgestellt werden.
[0015] Die Innenwand des Grundkörpers ist vorzugsweise an die Mantelseite der Bauwerksstütze
angeformt. Die Innenwand kann vorzugsweise eben ausgebildet sein, wenn die Mantelseite
eben ausgebildet ist. Die Innenwand kann vorzugsweise gebogen, insbesondere kreisförmig,
ausgebildet sein, wenn die Mantelseite gebogen, insbesondere kreisförmig, ausgebildet
ist. Die Innenwand kann alternativ wellenförmig ausgebildet sein.
[0016] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass die im Abstützzustand der
Konsole zugewandte Mantelseite und/oder die Konsole, insbesondere die Innenwand, vorzugsweise
eine der Mantelseite zugewandte Innenseite der Innenwand, texturiert und/oder profiliert
und/oder strukturiert ausgebildet ist. Dabei sind die Flächen uneben ausgebildet,
also verlaufen nicht in einer Ebene. Unter Texturierung ist eine ungleichmäßige und/oder
zufällige Verteilung von Erhebungen und Vertiefungen zu verstehen, wie z.B. eine erhöhte
Rauigkeit der Oberfläche. Unter Profilierung ist eine regelmäßige und/oder wiederholende
Verteilung von Erhebungen und Vertiefungen zu verstehen, wie z.B. ein Wellen- oder
Zahnmuster. Es ist vorteilhaft, wenn die Mantelseite und/oder die Konsole, insbesondere
die Innenseite der Innenwand der Konsole, parallel zur Stützachse abwechselnd wenigstens
einen Erhebungsabschnitt und wenigstens einen Vertiefungsabschnitt aufweist. Es ist
ferner vorzugsweise wenn die Mantelseite und/oder die Konsole wenigstens zwei, wenigstens
drei, wenigstens vier, wenigstens fünf, wenigstens sechs oder wenigstens sieben Erhebungsabschnitte
und Vertiefungsabschnitte aufweist.
[0017] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass die Mantelseite
und/oder die Konsole wenigstens eine der Mantelseite bzw. der Konsole zugewandte,
hervorstehende Zahnleiste aufweist. Aufgrund der gegenüber der Innenwand und/oder
der Mantelseite hervorstehenden Zahnleiste kann eine bessere Kraftübertragung zwischen
der Bauwerksstütze und der Konsole gewährleistet werden. Bei einer wellenförmigen
Innenwand kann ggf. auf Zahnleisten verzichtet werden. Die Zahnleisten können einteilig
mit der Konsole oder separat zur Konsole ausgebildet sein. Die Zahnleisten sind vorzugsweise
mit der Konsole verschraubt und/oder verschweißt und/oder verklebt. Sollte es an der
Mantelseite eine geringe Betondeckung an der Bauwerksstütze geben, z.B. aufgrund einer
Verschiebung der Bewehrung in der Bauwerksstütze, können die Zahnleisten eine geringere
Zahnhöhe aufweisen, sodass weiterhin ein ausreichender Zwischenraum zur Aufnahme der
Vergussmasse entlang der Mantelseite vorgesehen ist.
[0018] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass im Abstützzustand
die wenigstens eine Zahnleiste der Konsole im Bereich des wenigstens einen Vertiefungsabschnitts
und/oder im Bereich des wenigstens einen Erhebungsabschnitts der Bauwerksstütze angeordnet
ist. Es ist ferner vorteilhaft, wenn im Abstützzustand der wenigstens eine Erhebungsabschnitt
der Konsole und/oder die Zahnleiste der Konsole wenigstens in einen Vertiefungsabschnitt
der Mantelseite eingreift. Demnach ist weiter eine verbesserte Kraftübertragung zwischen
der Bauwerksstütze und der Konsole sichergestellt.
[0019] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass im Abstützzustand die erste
Spanneinrichtung sich senkrecht zur Stützachse erstreckt und/oder wobei im Abstützzustand
die Kraftleitungseinrichtung, insbesondere die zweite Spanneinrichtung, sich parallel
zur Stützachse erstreckt. Demnach kann die erste Spanneinrichtung zum Andrücken der
Konsole gegen die Mantelseite der Bauwerksstütze Verwendung finden. Die zweite Spanneinrichtung
dient vorzugsweise zum Hochpressen bzw. Entlasten der Bauwerksstütze.
[0020] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass die wenigstens eine erste
Spanneinrichtung wenigstens eine Stange, insbesondere wenigstens eine Gewindestange,
und wenigstens ein Spannelement, insbesondere wenigstens eine Schraubenmutter, aufweist.
Die Gewindestange erstreckt sich radial nach außen bzgl. der Stützachse über die Konsole,
insbesondere deren Außenwand, hinweg. An dem freien Ende der Gewindestange ist das
Spannelement anordenbar, insbesondere aufschraubbar, um die Konsole hin zur Mantelseite
mit der ersten Kraftkomponente zu beaufschlagen. Im Abstützzustand ist vorzugsweise
die eine oder mehreren Konsolen zwischen den Spannelementen, insbesondere den Schraubenmuttern,
angeordnet.
[0021] Vorzugsweise umfasst die Abstützvorrichtung eine erste Konsole und eine zur ersten
Konsole separat ausgebildete zweite Konsole. Die Bauwerksstütze ist im Abstützzustand
vorzugsweise zwischen der ersten Konsole und der zweiten Konsole angeordnet.
[0022] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass im Abstützzustand die wenigstens
eine erste Spanneinrichtung die erste Konsole und die zweite Konsole klammerartig
an die Mantelseite der Bauwerksstütze vorspannt. Dabei erstreckt sich die erste Spanneinrichtung,
insbesondere die Gewindestange, senkrecht zur Stützachse nach radial außen über die
Außenwände der Konsolen hinaus. Am jeweiligen freien Ende der ersten Spanneinrichtung
ist ein Spannelement anordenbar, insbesondere eine Schraubmutter ist jeweils auf das
freie Ende der Gewindestange aufschraubbar. So werden die Konsolen gegeneinander und
gegen die Bauwerksstütze verpresst. Es bildet sich eine besonders steife Klammerkonstruktion,
welche optimal zur Kraftübertragung zwischen der Bauwerksstütze und der Abstützvorrichtung
geeignet ist.
[0023] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Konsole
mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Die Erfindung ist gerichtet auf eine Konsole für
eine zuvor beschriebene Abstützvorrichtung mit einem Grundkörper. Der Grundkörper
umfasst eine der Mantelseite zugewandte, parallel zu einer y-z-Ebene verlaufende Innenwand,
eine der Stützachse abgewandte, der Innenwand gegenüberliegende, parallel zur y-z-Ebene
verlaufende Außenwand, eine die Innenwand und die Außenwand verbindende, parallel
zu einer x-y-Ebene verlaufende Konsolendecke, einen die Innenwand und die Außenwand
verbindenden, parallel zur x-y-Ebene verlaufenden Konsolenboden, und wenigstens eine
zwischen der Innenwand und der Außenwand angeordnete, parallel zur x-y-Ebene (horizontal)
verlaufende erste Zwischenwand und/oder wenigstens eine zwischen der Innenwand und
der Außenwand angeordnete, parallel zur x-z-Ebene verlaufende (vertikal) zweite Zwischenwand.
[0024] Die Konsole weist an oder in der Innenwand und an oder in der Außenwand jeweils wenigstens
eine Ausnehmung zur Aufnahme von Spanneinrichtungen zum Beaufschlagen einer Bauwerkstütze
mit einer ersten Kraftkomponente, welche senkrecht zur Mantelseite der Bauwerkstütze
verläuft, auf. Vorzugsweise fluchten die wenigstens eine Ausnehmung in der Innenwand
und der Außenwand, insbesondere parallel zur x-Achse.
[0025] Alternativ ist die Konsole, insbesondere die Konsolendecke, der Konsolenboden und/oder
die erste Zwischenwand, in einer parallel zur z-Achse verlaufenden Blickrichtung trapezförmig
ausgebildet. Es ist vorteilhaft, wenn dabei eine Plattenbreite der Außenwand größer
als eine Plattenbreite der Innenwand ausgebildet ist. In dem Fall ist vorteilhaft,
wenn nur die Außenwand wenigstens eine Ausnehmung zur Aufnahme von wenigstens einer
Spanneinrichtung aufweist.
[0026] Die Konsole ist vorzugsweise als Schweißkonstruktion, insbesondere als Stahlschweißkonstruktion,
ausgebildet. Die Konsole ist vorzugsweise aus hochfestem Stahl hergestellt. Die Konsole
ist vorzugsweise rahmenartig ausgebildet. Die Konsole ist folglich als steife Konstruktion
ausgebildet, welche Kraft optimal aus der Bauwerksstütze und/oder der Decke und/oder
dem Boden ausleiten und/oder in die Bauwerksstütze und/oder die Decke und/oder den
Boden einleiten kann.
[0027] Die Konsole umfasst vorzugsweise einen Aufnahmebereich, insbesondere an der Innenwand,
zur Aufnahme einer die wenigstens eine Konsole und die Bauwerksstütze im Abstützzustand
verbindende Zwischenschicht, insbesondere Vergussmasse.
[0028] Die Konsole, insbesondere der Grundkörper, weist vorzugsweise ein, insbesondere zwei,
Abstandselemente auf, welche gegenüber der Innenwand hervorstehen und/oder im Abstützzustand
zwischen der Innenwand und der Mantelseite angeordnet sind. So ist sichergestellt,
dass zwischen der Konsole und der Mantelseite ein Zwischenraum vorgesehen ist, in
welchen eine Vergussmasse einfüllbar ist. Die Zwischenwand kann alternativ komplementär
zur Mantelseite ausgebildet sein. Die Innenwand des Grundkörpers ist vorzugsweise
an die Mantelseite der Bauwerksstütze angeformt. Die Innenwand kann vorzugsweise eben
ausgebildet sein, wenn die Mantelseite eben ausgebildet ist. Die Innenwand kann vorzugsweise
gebogen, insbesondere kreisförmig, ausgebildet sein, wenn die Mantelseite gebogen,
insbesondere kreisförmig, ausgebildet ist. Die Innenwand kann alternativ wellenförmig
ausgebildet sein.
[0029] Die Konsole kann alternativ an der Innenwand korrespondierend zur Mantelseite und/oder
abstandselementefrei ausgebildet sein. Ein Zwischenraum zur Aufnahme einer Zwischenschicht,
insbesondere einer Vergussmasse, kann dabei durch eine beabstandete Anordnung der
Konsole vor dem Einbringen und/oder Aushärten der Zwischenschicht, insbesondere der
Vergussmasse, zur Mantelseite bereitgestellt werden.
[0030] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Abstützanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Die Erfindung ist gerichtet auf eine Abstützanordnung
zur Lastabstützung eines Geschosses, die Abstützanordnung umfassend: die Bauwerksstütze,
welche eine Decke des Geschosses und einen Boden des Geschosses verbindet und welche
sich entlang einer Stützachse erstreckt; wenigstens eine Konsole, welche an einer
im Wesentlichen parallel zur Stützachse erstreckenden Mantelseite der Bauwerksstütze
angeordnet ist; wenigstens eine erste Spanneinrichtung, die eingerichtet ist, die
wenigstens eine Konsole mit einer senkrecht zur Stützachse verlaufenden ersten Kraftkomponente
hin zur Mantelseite zu beaufschlagen, wenigstens eine zur Decke und zum Boden separat
ausgebildete Kraftleitungseinrichtung, die eingerichtet ist, die wenigstens eine Konsole
mit einer parallel zur Stützachse verlaufenden zweiten Kraftkomponente zu beaufschlagen.
[0031] Die Bauwerkstütze weist einen Stützenfuß und einen Stützbereich auf. Der Stützenfuß
und der Stützbereich sind vorzugsweise zwischen dem Boden und der Decke angeordnet.
Der Stützenfuß grenzt vorzugsweise an den Boden an. Der Stützenfuß ist vorzugsweise
zwischen dem Stützbereich und dem Boden angeordnet.
[0032] Die Abstützvorrichtung ist derart im Stützbereich angeordnet, dass der Stützenfuß,
insbesondere zur Reprofilierung, freiliegt. Demnach ist die Bauwerksstütze sicher
abgestützt, wobei keine oder eine geringe Last durch den Stützenfuß und eine große
oder die gesamte Last durch die Krafteinleitungseinrichtung in den Boden geleitet
wird. Zudem ist durch die besondere Ausbildung der Abstützanordnung der Stützenfuß
gut zugänglich, sodass eine Reprofilierung des Stützenfußes einfach und sicher durchgeführt
werden kann. Vorzugsweise ist die Kraftleitungseinrichtung als eine zweite Spanneinrichtung,
insbesondere als hydraulische und/oder pneumatische und/oder mechanische Presse, ausgebildet.
Die zweite Spanneinrichtung kann auf einem Profilblock, insbesondere einem Profilblock
aus Stahl, angeordnet sein. Die Kraftleitungseinrichtung kann zusätzlich oder alternativ
als ein lastabtragendes Element, insbesondere als Träger und/oder eine Zwischendecke
und/oder eine Führungsbahn eines Hallen-Krans, ausgebildet sein.
[0033] Es ist vorteilhaft, wenn im Abstützzustand ein durch die Konsole und die Bauwerksstütze
begrenzter Zwischenraum ausgebildet ist. Es ist zusätzlich oder alternativ vorteilhaft,
wenn eine zwischen der wenigstens einen Konsole und der Mantelseite angeordnete, die
Konsole und die Mantelseite kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig
verbindende Zwischenschicht vorgesehen ist. Es ist ferner vorteilhaft, wenn im Abstützzustand
die Zwischenschicht im Zwischenraum angeordnet ist. Die Zwischenschicht kann als Vergussmasse
ausgebildet sein. Die Vergussmasse ist vorzugsweise fließfähig und/oder aushärtbar
ausgebildet. Die Zwischenschicht kann zusätzlich oder alternativ als Klebeschicht
und/oder Kunststoffschicht, insbesondere Hartgummischicht, ausgebildet sein.
[0034] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Die Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren
zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer Bauwerksstütze an einer abzustützenden
und/oder instand zu setzenden und/oder zu erweiternden, entlang einer Stützachse erstreckenden
Bauwerksstütze, das Verfahren umfassend die Schritte: Anordnen wenigstens einer Konsole
an der Mantelseite, Aufbringen einer ersten Kraftkomponente auf die wenigstens eine
Konsole, wobei die erste Kraftkomponente senkrecht zur Stützachse zur Mantelseite
gerichtet ist, Aufbringen einer zweiten Kraftkomponente auf die wenigstens eine Konsole,
wobei die zweite Kraftkomponente parallel zur Stützachse verläuft.
[0035] Es ist vorteilhaft, wenn vor dem Aufbringen der ersten Kraftkomponente eine Vergussmasse
in wenigstens einen durch die Konsole und die Bauwerksstütze begrenzten Zwischenraum
eingefüllt wird. Ferner ist vorteilhaft, wenn die erste Kraftkomponente und/oder die
zweite Kraftkomponente nach Aushärten der Vergussmasse aufgebracht wird.
[0036] Die zweite Kraftkomponente ist vorzugsweise durch eine zweite Spanneinrichtung oder
durch ein auf der Abstützvorrichtung, insbesondere der Konsole, vorzugsweise einer
Konsolendecke der Konsole, aufgelegtes bzw. abgestütztes lastabtragendes Element ausgebildet.
Die lastabtragenden Elemente können alternativ an die Konsole, insbesondere den Konsolenboden,
angehängt werden.
[0037] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass vor dem Anordnen der Konsole
an der Mantelseite eine Texturierung und/oder Profilierung und/oder Strukturierung
der Mantelseite der Bauwerksstütze vorgenommen wird. Zur Texturierung kann die Mantelseite
mittels eines Hochdruckwasserstrahls bearbeitet werden. Zur Profilierung können wenigstens
ein, vorzugsweise mehrere Vertiefungsabschnitte, insbesondere mittels eines Meißels
oder einer Säge, in die Mantelseite der Bauwerksstütze eingearbeitet werden.
[0038] Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass vor dem Anordnen
der Konsole an der Mantelseite ein Erfassen einer Anordnung einer Bewehrung in der
Bauwerksstütze vorgenommen wird (Bewehrungsscan). Anschließend erfolgt eine Auswahl
von wenigstens einer Zahnleiste in Abhängigkeit der Anordnung der Bewehrung in der
Bauwerksstütze bzw. des Bewehrungsscans. Dann erfolgt eine Befestigung der ausgewählten
wenigstens einen Zahnleiste an einer im Abstützzustand der Bauwerksstütze zugewandten
Innenseite der wenigstens einen Konsole. Folglich wird auch bei einer geringen Betondeckung
und/oder bei aus der Mantelseite hervorstehende Bewehrung ein ausreichender Zwischenraum
zur Aufnahme von Vergussmasse vorgesehen sein.
[0039] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass nach dem Anordnen der Konsole
und dem Aufbringen der ersten Kraftkomponente und der zweiten Kraftkomponente an der
Bauwerksstütze der freiliegende Stützenfuß reprofiliert wird.
[0040] Es ist vorteilhaft, wenn die erste Kraftkomponente flächig an einer Außenwand der
Konsole aufgebracht wird und/oder an einer Innenwand der Konsole und der Mantelseite
der Bauwerksstütze wirkt. Beispielsweise kann die erste Kraftkomponente durch mehrere
entlang der Stützachse beabstandete erste Spanneinrichtungen, insbesondere Gewindestangen,
eingebracht werden, wobei die Konsole durch zwei Spannelemente, insbesondere durch
Schraubenmuttern, zueinander und gegen die Bauwerksstütze gepresst werden. Es ist
ferner vorteilhaft, wenn die zweite Kraftkomponente an einem Konsolenboden der Konsole
oder an einer Konsolendecke der Konsole aufgebracht wird. Beispielsweise kann die
zweite Kraftkomponente durch eine am Konsolenboden angreifende hydraulische Presse
eingebracht werden. Je Konsole ist vorzugsweise eine zweite Spanneinrichtung vorgesehen,
welche jeweils am Konsolenboden der Konsole angreift. Die erste Spanneinrichtung oder
die ersten Spanneinrichtungen können gemeinsam zur Ausbildung der ersten Kraftkomponente
an beiden Konsolen Verwendung finden.
[0041] Aufgrund der beabstandeten Anordnung der zweiten Spanneinrichtung zur Bauwerksstütze
kann es im Abstützzustand zum Aufspreizen der Konsolen kommen. Dabei verlagert sich
die Konsole weg von der Bauwerksstütze, insbesondere auf der Seite, an welcher die
zweite Spanneinrichtung angreift. Wenn die zweite Spanneinrichtung am Konsolenboden
angreift, kann es zum Aufspreizen der Konsolen im Bereich des Konsolenbodens kommen.
Um dem entgegenzuwirken, werden die ersten Spanneinrichtungen, insbesondere die Gewindestangen
und die Spannelemente, entlang der Stützachse unterschiedlich verspannt. Es ist vorteilhaft,
wenn zur Seite, an der die zweite Spanneinrichtung angreift, die Verspannung der ersten
Spanneinrichtung steigt. Für den Fall der Anordnung der zweiten Spanneinrichtung am
Konsolenboden sind die ersten Spanneinrichtungen im Bereich des Konsolenbodens stärker
verspannt als im Bereich der Konsolendecke. Die Verspannung kann entlang der Stützachse
graduell verteilt sein. Es ist denkbar, dass je Gewindestange eine Vorspannzone vorliegt,
wobei auf jeder Vorspannzone eine individuelle Vorspannkraft durch die Gewindestangen
und die Schraubmuttern aufgebracht wird.
[0042] Ein vorteilhafter Aspekt der Beschreibung sieht vor, dass eine Auslegung der Abstützvorrichtung,
insbesondere die Bestimmung wenigstens einer die Abstützvorrichtung charakterisierende
Ausgangsgröße in Abhängigkeit wenigstens einer die Randbedingungen des Bauwerks und/oder
der Bauwerksstütze charakterisierende Eingangsgröße erfolgt. Die Eingangsgrößen umfassen
vorzugsweise die Stützenlast der Bauwerksstütze und/oder die Betondruckfestigkeit
der Bauwerksstütze und/oder die Querschnittsabmessung der Bauwerksstütze und/oder
die Betondruckfestigkeit des Bodens. Die Ausgangsgrößen umfassen vorzugsweise die
Konsolenabmessung und/oder die Höhenerstreckung der Konsole und/oder die Breitenerstreckung
der Konsole und/oder die Tiefenerstreckung der Konsole und/oder die Höhenerstreckung
der Zwischenschicht, insbesondere der Vergussmasse, und/oder die Breitenerstreckung
der Zwischenschicht, insbesondere der Vergussmasse, und/oder die Tiefenerstreckung
der Zwischenschicht, insbesondere der Vergussmasse, die Texturierung und/oder Profilierung
der Mantelseite und/oder der Konsole und/oder die Anzahl der ersten Spanneinrichtungen
und/oder die Höhe der ersten Kraftkomponente und/oder die Verteilung der ersten Kraftkomponente
auf die einzelnen Gewindestangen und/oder die Anzahl der zweiten Spanneinrichtungen
und/oder die Höhe der zweiten Kraftkomponente und/oder die Auflagerfläche der zweiten
Spanneinrichtungen und/oder der Abstand zwischen der zweiten Spanneinrichtungen zur
Mantelseite.
[0043] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt sind. Dabei können die in den Ansprüchen und der Beschreibung genannten
Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0044] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Geschosses mit einer Bauwerksstütze, welche
mittels einer erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung abgestützt wird;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht zweier Geschosse mit jeweils einer Bauwerksstütze,
wobei die obere Bauwerksstütze mittels einer erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
und die untere Bauwerksstütze mittels einer aus dem Stand der Technik bekannten Stütze/Portalrahmen
abgestützt werden;
- Fig. 3
- eine horizontale Schnittansicht der Bauwerksstütze und einer erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
mit zwei Konsolen gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine horizontale Schnittansicht der Bauwerksstütze und einer erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
mit zwei Konsolen gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht der Bauwerksstütze mit eingearbeiteten Erhebungs-
und Vertiefungsabschnitten;
- Fig. 6
- eine Detailansicht der Erhebungs- und Vertiefungsabschnitte mit einer in einem Vertiefungsabschnitt
angeordneten Zahnleiste der Konsole;
- Fig. 7
- schematische Detailansichten eines Vertiefungsabschnitts mit unterschiedlicher Betondeckung
der Bauwerksstütze und dazu verwendeter Zahnleisten mit unterschiedlichen Zahnhöhen;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer einseitigen Abstützvorrichtung mit einer Konsole;
- Fig. 9
- eine horizontale Schnittansicht einer Abstützvorrichtung gemäß Fig. 8; und
- Fig. 10
- eine schematische Seitenansicht einer Abstützvorrichtung zur Abstützung und/oder Auflage
wenigstens eines lastabtragenden Elements.
[0045] Das in Fig. 1 dargestellte Gebäude weist ein erstes Geschoss 10, insbesondere eine
Tiefgarage, mit einer Decke 12 und einem Boden 14 auf. Ferner weist das Gebäude eine
Bauwerksstütze 16 auf, welche die Decke 12 abstützt und die sich aus der Last ergebende
Kraft in den Boden 14 ableitet. Die Bauwerksstütze 16 erstreckt sich zwischen der
Decke 12 und dem Boden 14 des Geschosses 10. Die Bauwerksstütze 16 kann als Betonpfeiler
oder Stahlbetonstütze ausgebildet sein, der oder die nach einer Schädigung im Stützenfuß
18 instandgesetzt werden muss. Während der Instandsetzung des Stützenfußes 18 muss
die Bauwerksstütze 16 mittels einer zusätzlichen Vorrichtung abgestützt werden. In
Fig. 1 ist der freigelegte Stützenfuß 18 gezeigt, welcher anschließend mittels eines
Verguss- oder Spritzbetons reprofiliert werden kann.
[0046] Die Bauwerksstütze 16 erstreckt sich gemäß Fig. 1 entlang einer Stützachse 20, welche
"vertikal" und entlang einer z-Achse verläuft. Die Decke 12 und der Boden 14 verlaufen
"horizontal", senkrecht zur Stützachse 20 und parallel zu einer Ebene, welche von
einer x-Achse und einer y-Achse aufgespannt wird. Die x-Achse, die y-Achse und die
z-Achse sind jeweils senkrecht zueinander angeordnet. Es ist alternativ denkbar, dass
die Decke 12 und/oder der Boden 14 schräg ausgebildet sind, z.B. im Falle einer Rampe.
[0047] Gemäß Fig. 1 stützt eine Abstützvorrichtung 22 die Bauwerksstütze 16 in einem Abstützzustand
ab. Die Abstützvorrichtung 22 ist an einer Mantelseite 24 der Bauwerksstütze 16 angeordnet.
Die Mantelseite 24 weist einen Stützbereich 26 auf, welcher oberhalb des Stützenfußes
18 angeordnet ist. Die Abstützvorrichtung 22 ist im Stützbereich 26 an der Mantelseite
24 angeordnet, sodass der Stützenfuß 18 zur Reprofilierung freiliegt. Anschließend
wird der Stützenfuß 18 reprofiliert.
[0048] Die Bauwerksstütze 16 ist gemäß Fig. 3 und 4 im Querschnitt entlang der Stützachse
20 rechteckig ausgebildet. In dem Fall weist die Bauwerksstütze 16 vier Mantelseitenbereiche
auf, welche vorzugsweise parallel zu einer x-z-Ebene bzw. zu einer y-z-Ebene angeordnet
sind. Es ist alternativ denkbar, dass der Querschnitt der Bauwerksstütze 16 quadratisch
ausgebildet ist. Es ist alternativ denkbar, dass der Querschnitt der Bauwerksstütze
16 rund, insbesondere oval oder kreisrund, ausgebildet ist. In dem Fall verlaufen
die Mantelseitenbereiche entlang parallel zur z-Achse verlaufenden gebogenen Flächen.
[0049] Die Abstützvorrichtung 22 weist eine erste Konsole 28 und eine zweite Konsole 30
auf. Es ist ferner denkbar, dass drei oder vier Konsolen vorgesehen sind. Die erste
Konsole 28 und die zweite Konsole 30 sind jeweils als rahmenartige, steife Konstruktionen,
insbesondere Stahlschweißkonstruktionen, ausgebildet. Die Abstützvorrichtung 22 weist
ferner eine erste Spanneinrichtung 32 zur Beaufschlagung der ersten Konsole 28 und
der zweiten Konsole 30 mit einer ersten Kraftkomponente 34 gegen die Mantelseite 24
der Bauwerksstütze 16 auf, wobei die erste Spanneinrichtung 32 gemäß Fig. 5 fünf senkrecht
zur Stützachse 20 erstreckende Gewindestangen 36 und je Gewindestange 36 an den freien
Enden der Gewindestange 36 zwei Schraubmuttern 38 aufweist. Zudem weist die Abstützvorrichtung
22 zwei zweite Spanneinrichtungen 40 zur Beaufschlagung der ersten Konsole 28 und
der zweiten Konsole 30 mit jeweils einer parallel zur Stützachse 20 verlaufenden zweiten
Kraftkomponente 42 auf. Die zweite Spanneinrichtung 40 ist vorzugsweise als, insbesondere
hydraulische, Presse 44 ausgebildet, welche auf einem Profilblock 46 angeordnet ist.
[0050] Mittels der ersten Spanneinrichtung 32 werden die erste Konsole 28 und die zweite
Konsole 30 gegen die Bauwerksstütze 16 klammerartig verspannt. Zudem werden die erste
Konsole 28 und die zweite Konsole 30 jeweils mit der zweiten Spanneinrichtung 40 parallel
zur Mantelseite 24 verspannt. Dies führt im Abstützzustand zur Überlagerung der ersten
Kraftkomponente 34 und der zweiten Kraftkomponente 42, wobei diese der Kraftübertragung
von der Bauwerksstütze 16 entgegengesetzt ist. Damit wird sichergestellt, dass die
Kraft über die Abstützvorrichtung 22 im Stützbereich 26 der Bauwerksstütze 16 ausgeleitete
und dann über die Abstützvorrichtung 22 in den Boden 14 eingeleitet werden kann. In
dem Fall muss der Stützenfuß 18 keine Last aufnehmen, sodass am Stützenfuß 18 ein
Betonabtrag und eine Reprofilierung vorgenommen werden kann.
[0051] Zur weiteren sicheren Verbindung der Bauwerksstütze 16 und der ersten Konsole 28
sowie der zweiten Konsole 30 wird eine fließfähige und aushärtbare Vergussmasse 48
in einen Zwischenraum 50 eingefüllt, wobei der Zwischenraum 50 von der Mantelseite
24 und der ersten Konsole 28 und von der Mantelseite 24 und der zweiten Konsole 30
begrenzt wird. Die Vergussmasse 48 bewirkt eine flächige Kontaktierung der Abstützvorrichtung
22 und der Mantelseite 24, sodass eine gleichmäßig verteilte Kraftübertragung gewährleistet
ist. Zur Ausbildung des Zwischenraums 50 können an den Konsolen 28,30, insbesondere
an deren Innenwänden, Abstandselemente 52 angeordnet sein. Alternativ können die Konsolen
28,30 zunächst beabstandet zur Mantelseite 24 angeordnet sein und dann mittels der
Vergussmasse 48 positionsfest verbunden werden. Im Abstützzustand ist die Bauwerksstütze
16 zwischen der ersten Konsole 28 und der zweiten Konsole 30 angeordnet. Die erste
Konsole 28 und die zweite Konsole 30 können jeweils an gegenüberliegenden Mantelseitenbereichen
der Mantelseite 24 angeordnet sein.
[0052] Die Konsolen 28,30 weisen jeweils einen Grundkörper 54 auf, wobei der Grundkörper
54 eine im Abstützzustand der Mantelseite 24 zugewandte Innenwand 56 und eine abgewandte,
der Innenwand 56 gegenüberliegende Außenwand 58 aufweist. Ferner weist der Grundkörper
54 eine die Innenwand 56 und die Außenwand 58 verbindende obere Konsolendecke 60 und
einen die Innenwand 56 und die Außenwand 58 verbindende unteren Konsolenboden 62 auf.
Zur weiteren Versteifung können zwischen der Innenwand 56 und der Außenwand 58 und
zwischen der Konsolendecke 60 und dem Konsolenboden 62 mehrere Zwischenwände 64 angeordnet
sein, wobei wenigstens eine erste Zwischenwand 64A parallel zu einer x-y-Ebene verläuft
und wobei wenigstens eine zweite Zwischenwand 64B parallel zu einer x-z-Ebene verläuft.
[0053] Gemäß Fig. 3 weisen die Innenwand 56, die Außenwand 58, die Konsolendecke 60, der
Konsolenboden 62 und/oder die erste Zwischenwand 64A jeweils eine parallel zur y-Achse
verlaufende Plattenbreite auf, welche gleich ausgebildet ist. Gemäß Fig. 4 ist die
Plattenbreite der Innenwand 56 kleiner als die Plattenbreite der Außenwand 58 ausgebildet.
[0054] Vorzugsweise entspricht die Plattenbreite der Innenwand 56 der Stützenbreite der
abzustützenden Bauwerksstütze 16, wobei die Stützenbreite parallel zur y-Achse verläuft.
Demnach sind die Konsolendecke 60, der Konsolenboden 62 und die erste Zwischenwand
64A trapezförmig ausgebildet, wobei sich die jeweilige Plattenbreite von der Außenwand
58 hin zur Innenwand 56 verkleinert.
[0055] Alternativ können die Gewindestangen 36 gemäß Fig. 8 und 9 im Abstützzustand sich
durch die Bauwerksstütze 16 hindurch erstrecken. Dazu werden zunächst Bohrungen in
der Bauwerksstütze 16 vorgenommen und die Gewindestange 36 eingeführt. Anschließend
werden die Gewindestangen 36 befestigt und die Konsolen 28,30 mittels der Gewindestangen
36 und der Schraubenmuttern 38 unter Zuhilfenahme eines hydraulischen Spannwerkzeugs
mit der ersten Kraftkomponente beaufschlagt, dann die Bohrungen ausgegossen. Falls
Zahnleisten 72 in diesem Fall an der Konsole 28,30 im Bereich der Gewindestange 36
vorgesehen sind, können diese zum Durchführen der Gewindestangen 36 unterbrochen sein.
Alternativ ist denkbar, dass entlang der parallel zur Stützachse 20 verlaufenden Höhenerstreckung
der Konsole 28,30 sich die Zahnleisten 72 und die Gewindestangen 36 abwechseln.
[0056] Gemäß Fig. 3 und 4 erstreckt sich die erste Spanneinrichtung 32, insbesondere die
Gewindestangen 36, im Abstützzustand senkrecht zur Stützachse 20 über die Außenwände
58 der Konsolen 28,30 hinaus. Die erste Spanneinrichtung 32 erstreckt sich dabei durch
eine Ausnehmung 66 der Außenwand 58 der ersten Konsole 28 und durch eine Ausnehmung
66 der Außenwand 58 der zweiten Konsole 30. Im Abstützzustand sind die Ausnehmungen
66 der ersten Konsole 28 und der zweiten Konsole 30 auf einer gemeinsamen Höhe angeordnet,
sodass die erste Spanneinrichtung 32 senkrecht zur Stützachse 20 bzw. horizontal verläuft.
Zur Befestigung der Konsolen 28,30 werden jeweils auf die freien Enden der Gewindestangen
36 Schraubmuttern 38 aufgeschraubt und somit, insbesondere mittels eines hydraulischen
Spannwerkzeugs, die Konsolen 28,30 gegeneinander verspannt und an der Bauwerksstütze
16 befestigt. Im Abstützzustand sind die Konsolen 28,30 und die Bauwerksstütze 16
zwischen den Spannelementen, insbesondere den Schraubmuttern 38, angeordnet. Gemäß
Fig. 5 sind zehn Gewindestangen 36 und 20 Schraubmuttern 38 vorgesehen, wobei aufgrund
der Perspektive nur fünf Gewindestangen 36 sichtbar sind. Die erste Spanneinrichtung
32 ist gemäß Fig. 3 und 4 im Abstützzustand entlang der y-Achse zur Bauwerksstütze
16 hin beabstandet. Die Gewindestangen 36 sind zumindest abschnittsweise innerhalb
der Konsolen 28,30, insbesondere zwischen zwei ersten Zwischenwänden 64A, angeordnet.
Die Gewindestangen 36 sind ferner parallel zur z-Achse beabstandet zueinander angeordnet.
[0057] In Fig. 3 sind in der Innenwand 56 entsprechend zur Außenwand 58 ebenfalls Ausnehmungen
66 vorgesehen, durch welche sich die erste Spanneinrichtung 32 hindurch erstreckt.
In Fig. 4 weist die Innenwand 56 eine kleinere Plattenbreite auf, sodass hier die
erste Spanneinrichtung 32 entlang der y-Achse ebenfalls beabstandet zur Innenwand
56 ausgebildet ist.
[0058] Zur weiteren Verbesserung der Kraftübertragung zwischen der Bauwerksstütze 16 und
der Abstützvorrichtung 22 können in der Mantelseite 24 der Bauwerksstütze Erhebungsabschnitte
68 und/oder Vertiefungsabschnitte 70 vorgesehen werden. Die Vergussmasse 48 ist vorzugsweise
ebenfalls in den Vertiefungsabschnitten 70 angeordnet. Zudem können die Konsolen 28,30,
insbesondere die der Mantelseite 24 zugewandte Innenseite der Innenwände 56, Zahnleisten
72 aufweisen, welche im Bereich der Erhebungsabschnitte 68 und/oder im Bereich der
Vertiefungsabschnitte 70 im Abstützzustand angeordnet sind. Vorzugsweise greifen die
Zahnleisten 72 in die Vertiefungsabschnitte 70 zumindest teilweise ein, sodass eine
weitere Verbesserung der Kraftübertragung möglich ist. Die Erhebungsabschnitte 68
und Vertiefungsabschnitte 70 können mittels einer Texturierung und/oder Profilierung
und/oder Strukturierung der Mantelseite 24 hergestellt werden. Gemäß Fig. 5 erstrecken
sich die Vertiefungsabschnitte 70 parallel zur y-Achse und/oder sind parallel zur
z-Achse beabstandet zueinander angeordnet. Parallel zur z-Achse wechseln sich Erhebungsabschnitte
68 und Vertiefungsabschnitte 70 ab.
[0059] Zur Herstellung der Abstützvorrichtung 22 werden die Konsolen 28,30, die Gewindestangen
36, die Schraubmuttern 38, die Pressen 44 und vorzugsweise die Profilblöcke 46 bereitgestellt.
Die Konsolen 28,30 werden zuvor aus hochfesten Stahlplatten verschweißt, sodass sich
ein steifer, rahmenartiger Grundkörper 54 ergibt.
[0060] Zur Vorbereitung der Bauwerksstütze 16 können Erhebungsabschnitte 68 und/oder Vertiefungsabschnitte
70 in der Mantelseite 24 vorgesehen werden. Die Vertiefungsabschnitte 70 können beispielweise
mittels Hochdruckwasserstrahlen oder Meißeln oder Sägen in die Mantelseite 24 eingebracht
werden.
[0061] Dann werden die Konsolen 28,30 im Stützbereich 26 der Bauwerksstützen 16 angeordnet.
Zwischen der Mantelseite 24 und der Innenwand 56 wird ein Zwischenraum belassen, indem
die Konsolen 28,30 beabstandet zur Mantelseite 24 angeordnet werden. In diesen Zwischenraum
50 wird eine Vergussmasse 48 eingefüllt, welche die Bauwerksstütze 16 und die Konsolen
28,30 zusätzlich formschlüssig und/oder stoffschlüssig miteinander verbindet. Sobald
die Vergussmasse 48 ausgehärtet ist, werden die Konsolen 28,30 mittels der Gewindestangen
36 und der Schraubmuttern 38 mit einer ersten Kraftkomponente 34 beaufschlagt, und
damit miteinander verklemmt und an der Bauwerksstütze 16 kraftschlüssig befestigt.
Dann werden die Konsolen 28,30 jeweils mit einem auf einem Profilblock 46 angeordneten
Presse 44 parallel zur Stützachse 20 mit einer zweiten Kraftkomponente 42 beaufschlagt.
Die Pressen 44 bewirken eine weitere Verspannung der Konsolen 28,30 parallel zur Stützachse
20. Demnach kann eine Kraftausleitung aus der Bauwerksstütze 16 sowie eine Krafteinleitung
in den Boden 14 mittels der Abstützvorrichtung 22 erfolgen.
[0062] Die Konsolen 28,30 können alternativ mittels der Abstandselemente 52 an der Mantelseite
24 anliegen, sodass sich zwischen der Mantelseite 24 und der Innenwände 56 der Konsolen
28,30 ein Zwischenraum 50 ausbildet.
[0063] In diesem Abstützzustand kann der Stützenfuß 18 abgetragen und reprofiliert werden.
Sobald die Instandsetzung der Bauwerksstütze 16 abgeschlossen ist, kann die Abstützvorrichtung
22 entfernt werden, sodass die Decke 12 wieder von der instand gesetzten Bauwerksstütze
16 gestützt wird. Die an der Mantelseite 24 haftende Vergussmasse 48 kann anschließend
entfernt werden.
[0064] Es ist denkbar, dass im Abstützzustand die Konsolendecken 60 parallel zur z-Achse
beabstandet zur Decke 12 ausgebildet sind. Es ist ferner denkbar, dass eine Vergussmasse
48 zwischen der Konsolendecke 60 und der Decke 12 vorsehbar ist, um diese zu verbinden.
[0065] Zur weiteren Verbesserung der Verbindung zwischen der Bauwerksstütze 16 und der Konsolen
28,30 kann zusätzlich eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung vorgesehen werden. Dazu ist an den Innenwänden der Konsolen 28,30 wenigstens
eine parallel zur y-Achse erstreckende Zahnleiste 72 angeordnet, welche jeweils in
einen Vertiefungsabschnitt 70 der Mantelseite 24 eingreifen.
[0066] Die zweiten Spanneinrichtungen 40 und/oder die Profilblöcke 46 sind derart angeordnet,
dass der Stützenfuß 18 für den Betonabtrag und die Reprofilierung zugänglich ist.
Dabei sind die zweiten Spanneinrichtungen 40 beabstandet zur Bauwerksstütze 16 angeordnet.
Das führt dazu, dass im Abstützzustand jeweils ein Moment auf die Konsolen 28,30 wirkt,
welches die Abstützvorrichtung 22 aufspreizen lässt bzw. die Konsolen von der Mantelseite
24 entfernen lässt. Um dem entgegenzuwirken, können die erste Spanneinrichtung 32,
insbesondere die Gewindestangen 36 und die Schraubmuttern 38, parallel zur z-Achse
unterschiedlich verspannt, insbesondere mittels einer hydraulischen Spanneinrichtung
angezogen werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die erste Kraftkomponente 34 hin
zur zweiten Spanneinrichtung 40 steigt und so dem wirkenden Moment entgegenwirkt.
Gemäß der Fig. 1, 2 und 5 stützt die zweite Spanneinrichtung 40 den Konsolenboden
62 der Konsolen 28,30 ab. Demnach würde die durch die erste Spanneinrichtung 32 bewirkte
erste Kraftkomponente 34 von der Konsolendecke 60 hin zum Konsolenboden 62 steigen.
In anderen Worten werden die Schraubenmuttern 38 im Bereich des Konsolenbodens 62
fester angezogen, als im Bereich der Konsolendecke 60. Vorzugsweise ist die Veränderung
der ersten Kraftkomponente 34 hin zum Konsolenboden 62 graduell ausgebildet.
[0067] Zur weiteren Vorbereitung kann an der Bauwerksstütze 16 ein Bewehrungsscan vorgenommen
werden, bei welchem die Anordnung einer Bewehrung 74 an oder innerhalb der Bauwerksstütze
16 erfasst wird. Dabei wird ferner die Betondeckung ermittelt. Sollte z.B. die Bewehrung
74 innerhalb der Bauwerksstütze 16 bei der Herstellung verrutscht sein, ist die Bewehrung
74 nicht mittig in der Bauwerksstütze 16 angeordnet. Daher kann es beim Einbringen
von Vertiefungsabschnitten 70 in die Mantelseite 24 vorkommen, dass die Bewehrung
74 zum Vorschein kommt bzw. hervorsteht. Damit weiterhin ein Zwischenraum 50 zur Aufnahme
einer ausreichenden Menge von Vergussmasse 48 in diesem Bereich bereitgestellt ist,
können Zahnleisten 72 an den Innenwänden mit geringeren Zahnhöhen gemäß Fig. 7 vorgesehen
werden. Demnach werden Zahnleisten 72 an die Innenwand 56 in Abhängigkeit eines zuvor
vorgenommenen Bewehrungsscans angebracht.
[0068] In Fig. 2 ist ein erstes Geschoss 10 und ein unter dem ersten Geschoss 10 angeordnetes
zweites Geschoss 76 dargestellt, wobei der Boden 14 des ersten Geschosses die Decke
12 des zweiten Geschosses 76 bildet. In den Geschossen 10,76 sollen jeweils zwei entlang
der z-Achse übereinander angeordnete Bauwerksstützen 16 instandgesetzt werden. Dazu
ist es denkbar, dass beide Bauwerksstützen 16 jeweils mit einer Abstützvorrichtung
22 abgestützt werden. Alternativ ist gemäß Fig. 2 vorteilhaft, wenn die Bauwerksstütze
16 des ersten Geschosses mittels der Abstützvorrichtung 22 abgestützt wird und die
Bauwerksstütze 16 des zweiten Geschosses 76 mittels beliebiger Stützen 78, insbesondere
aus dem Stand der Technik bekannten Stützen 78 und/oder Portalrahmen. Dabei sind die
zweiten Spanneinrichtungen 40 und die Stützen 78 und/oder Portalrahmen jeweils parallel
zur z-Achse übereinander angeordnet. Damit ist eine optimale Kraftausleitung aus der
Bauwerksstütze 16 des ersten Geschosses und Krafteinleitung in den Boden 14 des zweiten
Geschosses 76 über die Abstützvorrichtung 22 und die Stützen 78 gewährleistet.
[0069] Alternativ kann die Abstützvorrichtung 22 gemäß Fig. 10 dazu eingesetzt werden, an
vorhandenen Bauwerksstützen 16 nachträglich ein lastabtragendes Element 80, wie einen
Träger, eine Zwischendecke oder eine Führungsbahn eines Hallen-Krans, anzuordnen bzw.
abzustützen. Das lastabtragende Element 80 kann dabei dauerhaft oder temporär an der
Bauwerksstütze 16 angeordnet werden. Wenn eine Decke 12 eine nicht ausreichende Tragfähigkeit
aufweist, kann diese mittels eines Trägers verstärkt werden. Dazu wird die Konsole
28, 30 gemäß Fig. 10 (links von der Bauwerksstütze 16) an der Bauwerksstütze 16 angeordnet
und auf diese mittels der ersten Spanneinrichtungen 32 eine erste Kraftkomponente
aufgebracht. Zuvor kann die Konsole 28,30 vorzugsweise mit einer Zwischenschicht 48,
insbesondere einer Vergussmasse, mit der Mantelseite 24 der Bauwerksstütze 16 kraftschlüssig
und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden werden. Die befestigte Konsole
28,30 dient als Auflageelement zur Auflage des Trägers, wobei der Träger vorzugsweise
auf die Konsolendecke 60 der Konsole 28,30 aufgelegt wird. Zwischen dem Träger und
der Decke 12 kann vorzugsweise eine weitere Zwischenschicht, insbesondere eine weitere
Vergussmasse, vorgesehen sein, sodass die Kraft aus der Decke 12 über den Träger in
die Konsole 28,30 ausgeleitet und dann in die Bauwerksstütze 16 eingeleitet wird.
Der Träger bildet in dem Fall das lastabtragende Element 80. In einem weiteren Fall
wird gemäß Fig. 10 (rechts von der Bauwerksstütze 16) eine Zwischendecke oder eine
Führungsbahn eines Hallen-Krans aufgelegt. Diese Anordnung unterscheidet sich von
der Anordnung mit dem Träger davon, dass die Zwischendecke bzw. die Führungsbahn beabstandet
zur Decke 12 angeordnet ist. Es ist selbstverständlich denkbar, dass nur eine Konsole
28,30 an der Bauwerksstütze 16 vorgesehen ist. In diesem Fall wurde veranschaulicht,
dass mit einer Abstützvorrichtung 22 auch mehrere lastabtragende Elemente 80 abstützbar
sind.
[0070] Ferner ist gemäß Fig. 8 und 9 denkbar, dass die Abstützvorrichtung 22 nur eine Konsole
28,30 aufweist und einseitig ausgebildet ist. In dem Fall liegt an der der Konsole
abgewandten Seite der Mantelseite 24 eine Zwischenplatte 82 oder wenigstens eine Unterlegplatte
an, welche zur Abstützung der ersten Spanneinrichtungen 32 dient. Die einseitige Anordnung
ist sowohl für die Instandsetzung der Bauwerksstützen als auch für die Erweiterung
der Bauwerksstützen 16 mittels lastabtragende Elemente 80 denkbar. Es ist zu beachten,
dass Fig. 8 und 9 spiegelverkehrt zueinander angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 10
- erstes Geschoss
- 12
- Decke
- 14
- Boden
- 16
- Bauwerksstütze
- 18
- Stützenfuß
- 20
- Stützachse
- 22
- Abstützvorrichtung
- 24
- Mantelseite
- 26
- Stützbereich
- 28
- erste Konsole
- 30
- zweite Konsole
- 32
- erste Spanneinrichtung
- 34
- erste Kraftkomponente
- 36
- Gewindestangen
- 38
- Schraubmuttern
- 40
- zweite Spanneinrichtung
- 42
- zweite Kraftkomponente
- 44
- Presse
- 46
- Profilblock
- 48
- Vergussmasse
- 50
- Zwischenraum
- 52
- Abstandselemente
- 54
- Grundkörper
- 56
- Innenwand
- 58
- Außenwand
- 60
- Konsolendecke
- 62
- Konsolenboden
- 64
- Zwischenwände
- 64A
- erste Zwischenwand
- 64B
- zweite Zwischenwand
- 66
- Ausnehmung
- 68
- Erhebungsabschnitte
- 70
- Vertiefungsabschnitte
- 72
- Zahnleisten
- 74
- Bewehrung
- 76
- zweites Geschoss
- 78
- Stützen
- 80
- lastabtragendes Element
- 82
- Zwischenplatte
1. Abstützvorrichtung (22) zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer Bauwerksstütze
(16), die Abstützvorrichtung (22) umfassend:
- eine Stützenaufnahme zur Aufnahme der Bauwerksstütze (16),
- wenigstens eine Konsole (28, 30) zur Anordnung an einer parallel zur Stützachse
(20) erstreckenden Mantelseite (24) der Bauwerksstütze (16) in einem Abstützzustand,
- wenigstens eine sich parallel zu einer x-Achse erstreckende erste Spanneinrichtung
(32) zum Beaufschlagen der wenigstens einen Konsole (28, 30) im Abstützzustand mit
einer ersten Kraftkomponente (34) senkrecht zur Stützachse (20) hin zur Mantelseite
(24), wobei die wenigstens eine erste Spanneinrichtung (32) sich durch die wenigstens
eine Konsole (28, 30) hindurcherstreckt,
- wenigstens eine Kraftleitungseinrichtung (40) zum Beaufschlagen der wenigstens einen
Konsole (28, 30) im Abstützzustand mit einer zweiten Kraftkomponente (42) parallel
zur Stützachse (20),
wobei die Stützenaufnahme durch die wenigstens eine Konsole (28, 30) und die wenigstens
eine erste Spanneinrichtung (32) begrenzt ist, und wobei die wenigstens eine Spanneinrichtung
(32) gegenüber der Stützenaufnahme parallel zur x-Achse hervorsteht.
2. Abstützvorrichtung (22) nach Anspruch 1, wobei die Kraftleitungseinrichtung (40) als
eine zweite Spanneinrichtung, insbesondere als hydraulische und/oder pneumatische
und/oder mechanische Presse (44), und/oder als ein lastabtragendes Element, insbesondere
als Träger und/oder eine Zwischendecke und/oder eine Führungsbahn eines Hallen-Krans,
ausgebildet ist.
3. Abstützvorrichtung (22) nach Anspruch 1 oder 2, wobei im Abstützzustand eine zwischen
der wenigstens einen Konsole (28, 30) und der Mantelseite (24) angeordnete, die Konsole
(28, 30) und die Mantelseite (24) kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig
verbindende Zwischenschicht (48) vorgesehen ist.
4. Abstützvorrichtung (22) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Konsole (28,
30) einen Grundkörper (54) aufweist, der Grundkörper (54) umfassend:
- eine der Mantelseite (24) zugewandte Innenwand (56),
- eine der Innenwand (56) gegenüberliegende Außenwand (58), und
- eine die Innenwand (56) und die Außenwand (58) verbindende Konsolendecke (60), und/oder
- einen die Innenwand (56) und die Außenwand (58) verbindenden Konsolenboden (62),
und/oder
- wenigstens eine zwischen der Innenwand (56) und der Außenwand (58) angeordnete Zwischenwand
(64).
5. Abstützvorrichtung (22) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mantelseite
(24) und/oder die Konsole (28, 30) texturiert und/oder profiliert ausgebildet ist
und/oder wobei die Mantelseite (24) und/oder die Konsole (28, 30) entlang ihrer Erstreckung
parallel zur Stützachse (20) abwechselnd wenigstens einen Erhebungsabschnitt (68)
und wenigstens einen Vertiefungsabschnitt (70) aufweist und/oder wobei die Konsole
(28, 30) wenigstens eine der Mantelseite (24) zugewandte, hervorstehende Zahnleiste
(72) aufweist und/oder wobei im Abstützzustand die wenigstens eine Zahnleiste (72)
der Konsole (28, 30) im Bereich des wenigstens einen Vertiefungsabschnitts (70) und/oder
im Bereich des wenigstens einen Erhebungsabschnitts (68) der Bauwerksstütze (16) angeordnet
ist.
6. Abstützvorrichtung (22) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei im Abstützzustand
die wenigstens eine erste Spanneinrichtung (32) sich senkrecht zur Stützachse (20)
erstreckt und/oder wobei im Abstützzustand die wenigstens eine Kraftleitungseinrichtung
(40) sich parallel zur Stützachse (20) erstreckt und/oder wobei die wenigstens eine
erste Spanneinrichtung (32) wenigstens eine Stange, insbesondere wenigstens eine Gewindestange
(36), und wenigstens ein Spannelement, insbesondere wenigstens eine Schraubenmutter
(38), aufweist.
7. Abstützvorrichtung (22) nach einem der vorherigen Ansprüche, die Abstützvorrichtung
(22) umfassend:
- eine erste Konsole (28) und eine zur ersten Konsole (28) separat ausgebildete zweite
Konsole (30), wobei im Abstützzustand die Bauwerksstütze (16) zwischen der ersten
Konsole (28) und der zweiten Konsole (30) angeordnet ist.
8. Abstützvorrichtung (22) nach dem vorherigen Anspruch, wobei im Abstützzustand die
wenigstens eine erste Spanneinrichtung (32) die erste Konsole (28) und die zweite
Konsole (30) klammerartig an die Mantelseite (24) der Bauwerksstütze (16) verspannt.
9. Konsole (28, 30) für eine Abstützvorrichtung (22) nach einem der vorherigen Ansprüche
zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer entlang einer Stützachse (20)
erstreckenden Bauwerksstütze (16) mit einem Grundkörper (54), der Grundkörper (54)
umfassend:
- eine in einem Abstützzustand einer Mantelseite (24) der Bauwerksstütze (16) zugewandte,
parallel zu einer y-z-Ebene verlaufende Innenwand (56),
- eine der Innenwand (56) gegenüberliegende, parallel zur y-z-Ebene verlaufende Außenwand
(58),
- eine die Innenwand (56) und die Außenwand (58) verbindende, parallel zu einer x-y-Ebene
verlaufende Konsolendecke (60),
- einen die Innenwand (56) und die Außenwand (58) verbindenden, parallel zur x-y-Ebene
verlaufenden Konsolenboden (62), und
- wenigstens eine zwischen der Innenwand (56) und der Außenwand (58) angeordnete erste
Zwischenwand (64A) und/oder wenigstens eine zweite Zwischenwand (64B), wobei die wenigstens
eine erste Zwischenwand (64A) parallel zur x-y-Ebene verläuft und/oder die wenigstens
eine zweite Zwischenwand (64B) parallel zur x-z-Ebene verläuft,
wobei die Innenwand (56) und die Außenwand (58) jeweils wenigstens eine Ausnehmung
(66) zur Aufnahme von wenigstens einer Spanneinrichtung (33) aufweisen und/oder wobei
die Konsole (28, 30) trapezförmig ausgebildet ist.
10. Abstützanordnung zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer Bauwerksstütze
(16) eines Geschosses (10, 76), die Abstützanordnung umfassend:
- die Bauwerksstütze (16), welche eine Decke (12) des Geschosses (10, 76) und einen
Boden (14) des Geschosses (10, 76) verbindet und welche sich entlang einer Stützachse
(20) erstreckt,
- wenigstens eine Konsole (28, 30), welche an einer im Wesentlichen parallel zur Stützachse
(20) erstreckenden Mantelseite (24) der Bauwerksstütze (16) angeordnet ist,
- wenigstens eine erste Spanneinrichtung (32), die eingerichtet ist, die wenigstens
eine Konsole (28, 30) mit einer senkrecht zur Stützachse (20) verlaufenden ersten
Kraftkomponente (34) hin zur Mantelseite (24) zu beaufschlagen,
- wenigstens eine zur Decke (12) und zum Boden (14) separat ausgebildete Kraftleitungseinrichtung
(40), die eingerichtet ist, die wenigstens eine Konsole (28, 30) mit einer parallel
zur Stützachse (20) verlaufenden zweiten Kraftkomponente (42) zu beaufschlagen,
wobei die Bauwerkstütze (16) einen Stützenfuß (18) und einen Stützbereich (26) aufweist,
wobei der Stützenfuß (18) zwischen dem Stützbereich (26) und dem Boden (14) angeordnet
ist, und wobei die Abstützvorrichtung (22) derart im Stützbereich (26) angeordnet
ist, dass der Stützenfuß (18) freiliegt.
11. Verfahren zur Lasteinleitung und/oder Lastausleitung an einer Bauwerksstütze (16)
mit einer Mantelseite (24), wobei die Bauwerksstütze (16) eine Decke (12) und einen
Boden (14) des Geschosses (10, 76) verbindet, das Verfahren umfassend die Schritte:
- Anordnen wenigstens einer Konsole (28, 30) an der Mantelseite (24), wobei die Konsole
(28, 30) separat und/oder beabstandet zur Decke (12) und zum Boden (14) ausgebildet
ist,
- Aufbringen einer ersten Kraftkomponente (34) auf die wenigstens eine Konsole (28,
30), wobei die erste Kraftkomponente (34) senkrecht zur Stützachse (20) hin zur Mantelseite
(24) gerichtet ist,
- Aufbringen einer zweiten Kraftkomponente (42) auf die wenigstens eine Konsole (28,
30), wobei die zweite Kraftkomponente (42) parallel zur Stützachse (20) verläuft,
wobei die Bauwerkstütze (16) einen Stützenfuß (18) und einen Stützbereich (26) aufweist,
wobei der Stützenfuß (18) zwischen dem Stützbereich (26) und dem Boden (14) angeordnet
ist, und wobei die Abstützvorrichtung (22) derart im Stützbereich (26) angeordnet
ist, dass der Stützenfuß (18) freiliegt.
12. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, wobei vor dem Aufbringen der ersten Kraftkomponente
das Verfahren den folgenden Schritt umfasst:
- Einfüllen einer Vergussmasse (48) in wenigstens einen durch die Konsole (28, 30)
und die Bauwerksstütze (16) begrenzten Zwischenraum (50),
wobei insbesondere die erste Kraftkomponente und/oder die zweite Kraftkomponente nach
Aushärten der Vergussmasse (48) aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Verfahren vor dem Anordnen der Konsole
(28, 30) an der Mantelseite (24) folgenden Schritt umfasst:
- Texturierung und/oder Profilierung der Mantelseite (24) der Bauwerksstütze (16).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das Verfahren vor dem Anordnen
der Konsole (28, 30) an der Mantelseite (24) folgende Schritte umfasst:
- Erfassen einer Anordnung einer Bewehrung (74) der Bauwerksstütze (16) in der Bauwerksstütze
(16),
- Auswahl von wenigstens einer Zahnleiste (72) in Abhängigkeit der Anordnung der Bewehrung
(74) in der Bauwerksstütze (16),
- Befestigung der ausgewählten wenigstens einen Zahnleiste (72) an einer im Abstützzustand
der Bauwerksstütze (16) zugewandten Innenseite der wenigstens einen Konsole (28, 30).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei nach dem Anordnen der Konsole
(28, 30) und dem Aufbringen der ersten Kraftkomponente (34) und der zweiten Kraftkomponente
(42) an der Bauwerksstütze (16) der freiliegende Stützenfuß (18) reprofiliert wird.