[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungsführung einer Relativbewegung zwischen
einem Tisch eines Batteriezellen-Stacking-Systems und einer Zuführvorrichtung mit
Bahnführungskomponenten für eine Separatorfolienbahn des Batteriezellen-Stacking-Systems
sowie eine zugehörige Steuerungsvorrichtung.
[0002] In der Batteriezellenproduktion ist der Prozess des Stackings verbreitet, bei welchem
die Anoden und Kathoden der Zelle durch eine Z-förmig angeordnete Separatorfolie getrennt
werden. In den Maschinen zur Produktion solcher Zellen verfährt die Separatorfolie
relativ zur teils gefertigten Batteriezelle, die auf einem Tisch liegt, so, dass die
einzelnen Anoden- und Kathoden-Folien zwischen zwei Abschnitten der Separatorfolie
abgelegt werden können und so von der Separatorfolie umschlossen werden. Es sind verschiedene
Kinematiken von Maschinen bekannt, in der die Bewegung des Produkts, quasi des entstehenden
Zell-Stapels, relativ zur Zuführung der Separatorfolie variiert. Diese Kinematiken
lassen sich grob in zwei Typen einteilen, nämlich Aufbauten mit linearem Tisch und
mit rotatorischem Tisch.
[0003] Der Separator ist eine kontinuierliche Bahn, die durch eine Maschine geführt wird,
bis sie auf dem Tisch zur Batteriezelle gefaltet wird. Die Faltung entsteht durch
eine Relativbewegung zwischen dem Tisch und der letzten Führung der Separatorfolie
vor dem Tisch in Kombination mit einer Klemmung der Separatorfolie an den beiden Endlagen
des Tischs. Die Klemmung sorgt dafür, dass die Bahn Z-förmig gefaltet werden kann.
[0004] Üblicherweise besteht bei Maschinen zur Batteriezellenproduktion eine kleine Toleranz
des auf die Separatorfolie wirkenden Bahnzugs während des Prozesses. Abhängig von
der Kinematik der Maschine entstehen durch den Faltungsprozess mit der damit verbundenen
Relativbewegung Abweichungen der Kraft, die auf die Bahn der Separatorfolie ausgeübt
wird. Dies liegt an dem resultierenden Einfluss der Relativbewegung auf die Beschleunigung
der Bahn, durch welche alle beweglichen, nicht angetriebenen, massebehaftete Elemente
in der Mechanik, die zur Bahnführung dienen, wie beispielsweise Führungsrollen, Tänzer,
etc., beschleunigt werden müssen. Alle diese Massen müssen beschleunigt und abgebremst
werden.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Beschleunigung einer Separatorfolienbahn
in einem Batteriezellen-Stacking-System zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die
Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungsführung einer Relativbewegung zwischen
einem Tisch eines Batteriezellen-Stacking-Systems und einer Zuführvorrichtung mit
Bahnführungskomponenten für eine Separatorfolienbahn des Batteriezellen-Stacking-Systems,
aufweisend folgende Schritte:
- Ausführen eines horizontalen Anteils der Relativbewegung zur horizontalen Verlagerung
der Relativposition zwischen Tisch und Zuführvorrichtung durch einen Scheitelpunkt
hindurch, wobei im Scheitelpunkt die Separatorfolienbahn vertikal steht, so dass durch
die horizontale Verlagerung Anoden und Kathoden im Wechsel auf einen jeweiligen Abschnitt
der Separatorfolienbahn aufgelegt werden können, gekennzeichnet durch ein Ausführen
eines vertikalen Anteils der Relativbewegung, wobei durch den vertikalen Anteil eine
Beschleunigung der Bewegung der Separatorfolienbahn zumindest abschnittsweise, insbesondere
in etwa im Bereich des Scheitelpunktes, reduziert wird.
[0007] Durch die relative Bewegung von Tisch und Zuführvorrichtung zueinander wird zu Beginn
eines Bewegungsablaufs die Separatorfolie anschaulich gesprochen zurück in die Maschine
geschoben, bis sie ab einer bestimmten Relativposition zwischen Tisch und Zuführvorrichtung
anschaulich gesprochen wieder aus der Maschine herausgezogen wird. Ein Bewegungsablauf
ist beispielsweise eine Sequenz der Relativbewegung, in der sich die Positionierung
von Tisch und Zuführvorrichtung zueinander aus einer Startpositionierung mit maximalem
Abstand in horizontaler erster Richtung über eine Position mit minimalem Abstand in
horizontaler Richtung, in der sich der Tisch insbesondere mit einer Tischkante, an
deren Seite die Separatorfolie geklemmt wird oder wurde, direkt unterhalb der Zuführvorrichtung
befindet, hier Scheitelpunkt genannt, hin zu einer Endposition mit maximalem Abstand
in horizontaler zweiter, entgegengesetzter Richtung ändert.
[0008] Es ist zu unterscheiden zwischen den Bewegungsabläufen und Bewegungsprofilen der
Komponenten des Batteriezellen-Stacking-Systems, wie insbesondere dem Tisch und der
Zuführvorrichtung, und dem Bewegungsprofil der Bahn, also der Separatorfolienbahn.
[0009] Es wird eine Richtungsumkehr der Bahn oder ein Vorzeichenwechsel der Geschwindigkeit
der Bahn während der Relativbewegung, insbesondere während einer Positionierung des
Tischs zwischen den zwei Endlagen oder während einer Verfahrbewegung der Zuführvorrichtung,
erzeugt, die durch die Kinematik der Maschine bedingt ist. Die Richtungsumkehr der
Bahn sorgt durch einen Wechsel der Richtung der Geschwindigkeit zu einer Überhöhung
in der Beschleunigung der Separatorfolie, d.h. zu einem sehr steilen Anstieg der Beschleunigung
innerhalb einer kurzen Zeitspanne und einem darauffolgenden ebenfalls relativ starken
Abfall.
[0010] Die Beschleunigung in der Separatorfolie wird durch die Bewegung der Komponenten
zueinander hervorgerufen und ist in der Regel eindimensional, aufgrund der starren
Bahnführung in der Wickelmaschine.
[0011] Durch die vorgeschlagene Relativbewegung mit Bewegungsanteilen in vertikaler Richtung
überlagert zur Bewegung in horizontaler Richtung wird das Beschleunigungsprofil der
Separatorfolienbahn derart geändert, dass Maximalwerte betragsmäßig reduziert werden.
Es wird ein Beschleunigungsprofil für die Separatorfolienbahn bereitgestellt, das
in Hinblick auf extreme Beschleunigungen verbessert ist.
[0012] Die Beschleunigungsüberhöhung wird verringert, da durch die vertikale Relativbewegung
der lotrechte Abstand zwischen der Tischoberfläche und der Zuführvorrichtung, insbesondere
der letzten Bahnführungskomponente der Bahn, im Bereich der Annäherung von Tisch und
Zuführkomponente zueinander vergrößert wird bzw. bei der Vergrößerung des Abstandes
zueinander wieder verkleinert wird.
[0013] Je größer der lotrechte Abstand zwischen der Tischoberfläche und der letzten Führung
der Bahn ist, desto kleiner ist die Überhöhung der Beschleunigung der Separatorfolie
rund um den Scheitelpunkt.
[0014] Ein Nachteil der hinsichtlich der Beschleunigung der Separatorfolie verbesserten
Relativbewegung ist, dass die Beschleunigung der Komponenten des Batteriezellen-Stacking-Systems
deutlich zunimmt, um den gleichen Durchsatz der Stacking-Maschine sicherzustellen.
Wird beispielsweise der Tisch bewegt, ist die Beschleunigung des Tischs beim in Hinblick
auf die Beschleunigung der Separatorfolie verbesserten Profil höher als bei einem
üblicherweise verwendeten beschleunigungsbegrenzten Bewegungsprofil des Tischs. Das
führt zu einer erhöhten Belastung der Maschine. Ein dadurch hervorgerufener erhöhter
Verschleiß ist abzuwägen gegenüber einer verbesserten Kraftabweichung der Separatorfolienbahn
aufgrund der reduzierten Beschleunigungswerte über das Bahnbewegungsprofil hinweg.
[0015] In Ausführungen wird die horizontale Bewegung derart angesteuert, dass die Geschwindigkeit
bis zum Scheitelpunkt zunimmt, dann eine kurze Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit
folgt und dann bis zum Erreichen der Endlage, also dem Umkehrpunkt, an dem das Einlegen
der Elektrode und das Klemmen der Bahn erfolgt, die Geschwindigkeit wieder abnimmt.
[0016] In Ausführungen wird gegenüber dieser Tischgeschwindigkeit mit trapezförmigem Profil
ein sogenanntes M-Profil verwendet, bei dem die Geschwindigkeit bereits vor Erreichen
des Scheitelpunktes reduziert wird und danach nochmals zunimmt, um dann wieder bis
zum Umkehrpunkt abzunehmen. Ein M-Profil im horizontalen Anteil der Relativbewegung
weist gegenüber einem trapezförmigen Profil den Vorteil auf, dass ebenfalls die Beschleunigungsüberhöhung
in der Beschleunigung der Separatorfolienbahn reduziert wird. Vorteilhafterweise werden
M-Profile oder ähnliche analytisch berechnete Profile für den horizontalen Bewegungsanteil
zusätzlich zu dem vorgeschlagenen vertikalen Anteil der Relativbewegung vorgesehen,
um die Beschleunigung der Separatorfolie über den Positioniervorgang hinweg besonders
geeignet zu reduzieren.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung bewirkt der vertikale Anteil der Relativbewegung eine bogenförmige
Relativbewegung. Die Überlagerung von horizontalem und vertikalem Bewegungsanteil
führt zu einer annähernd pendelartigen Verlagerung von Zuführvorrichtung und Tisch
zueinander, wobei der Abstand von Zuführvorrichtung und Tisch zueinander in den beiden
Endlagen, insbesondere am Start- und Endpunkt eines Bewegungsvorgangs von einer Elektroden-Einlegeposition
bis zur nächsten und insbesondere in den beiden horizontal extremal ausgelenkten Positionen,
in vertikaler Richtung minimal ist. Beispielsweise ist der Abstand von Zuführvorrichtung
und Tisch zueinander in vertikaler Richtung maximal, wenn die Separatorfolienbahn
senkrecht steht, also im Scheitelpunkt.
[0018] Beispielsweise ist die Relativbewegung insbesondere rund um den Scheitpunkt bogenförmig.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung wirkt der vertikale Anteil der Relativbewegung vor Erreichen
des Scheitelpunktes einer Bewegung der Separatorfolienbahn aufgrund des horizontalen
Anteils der Relativbewegung in die Zuführvorrichtung hinein entgegen und nach Erreichen
des Scheitelpunktes einer Bewegung der Separatorfolienbahn aufgrund des horizontalen
Anteils der Relativbewegung aus der Zuführvorrichtung heraus entgegen. Dadurch werden
starke Anstiege und Abfälle im Beschleunigungsprofil der Separatorfolienbahn verhindert.
[0020] Gemäß einer Ausgestaltung bewirkt der vertikale Anteil der Relativbewegung an Umkehrpunkten,
insbesondere bei maximaler horizontaler Verlagerung, ein quasi vollständiges Aufliegen
der Separatorfolienbahn auf dem Tisch oder parallel zum Tisch, insbesondere indem
der vertikale Anteil der Relativbewegung die Zuführvorrichtung und den Tisch in vertikaler
Richtung unter Berücksichtigung eines auf dem Tisch befindlichen Stapels maximal aneinander
annähert.
[0021] Somit kann beispielsweise der Tisch bis zum Ende der vertikalen Positionierung so
weit angehoben werden, bis die Bahn annähernd flach, oder annähernd ohne verbleibenden
Winkel zwischen Bahn und Tisch, auf dem Tisch aufliegt und keine Längenänderung mehr
durch die Klemmung verursacht wird. Ebenso kann das Batteriezellen-Stacking-System
soweit nach unten verfahren werden, dass die Bahn annähernd flach auf dem Tisch aufliegt.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung bewirkt durch das quasi vollständige Aufliegen der Separatorfolienbahn
eine Klemmung eines jeweiligen Abschnitts der Separatorfolienbahn annähernd keine
durch eine Längenänderung verursachte Beschleunigung an der Separatorfolienbahn.
[0023] Durch die Klemmung der Separatorfolie, die nach jedem Falten oder Überdecken einer
Elektrode mit der Separatorfolie erfolgt, wird eine kurzzeitige Überhöhung der Beschleunigung
der Separatorfolie hervorgerufen. Es kommt zu einer kurzzeitigen Abweichung des Bahnzugs
durch die Klemmung der Separatorfolie, der sogenannte "Klemmschlag". Durch den weiteren
Freiheitsgrad insbesondere einer vertikalen Tischbewegung, kann der Tisch in vertikaler
Richtung, beim Erreiche der horizontalen Endposition so weit angehoben werden, dass
eine Tischhöhe von null vorliegt. Die Bahn liegt dann Flach auf dem Tisch auf. Durch
die Klemmung wird dann keine Bahnlängenänderung mehr verursacht.
[0024] Nachdem der Tisch in Relation zur Zuführvorrichtung in der Endposition vorliegt,
wird im nächsten Prozessschritt die Kathode (bzw. Anode im Wechsel) auf der Batteriezelle,
d.h. auf dem Tisch, abgelegt und das Material wird geklemmt. Da beim linearen Tisch
ein lotrechter Abstand zwischen der Oberfläche der Batteriezelle / des Tischs zur
letzten Führung der Bahn, beispielsweise einer letzten Führungsrolle, besteht, wird
durch die Klemmung oder die Ablage der Kathode bzw. Anode eine Längenänderung dieses
Bahnabschnitts erzeugt. Der Betrag dieser Längenänderung ist abhängig von der Kinematik
der Maschine und den Endpositionen des Tischs.
[0025] Bei einem großen lotrechten Abstand zwischen der Tischoberfläche und der letzten
Führung der Bahn ist die Längenänderung der Bahn durch die Klemmung ebenfalls groß.
Durch die überlagerte Relativbewegung in vertikaler Richtung ist es vorteilhaft möglich,
in den Endlagen den lotrechten Abstand zu verringern und insbesondere auf null zu
reduzieren, ohne die Vorteile der beschleunigungsverbesserten Bewegung rund um den
Scheitelpunkt zu verlieren.
[0026] Es ist ferner möglich, dass sich der Abstand zwischen Tisch und unterem Ende der
Rollen ins Negative umkehrt, also sich der Tisch in der Endposition oberhalb der Rollen
befindet. Auch dadurch wird der Klemmschlag verhindert.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung erfolgt die Relativbewegung durch einen in horizontaler
und in vertikaler Richtung bewegbaren Tisch oder durch einen in vertikaler Richtung
bewegbaren Tisch und eine in horizontaler Richtung bewegbare Zuführvorrichtung. Um
die durch die Kinematik der Stacking-Maschine bedingte Überhöhung der Beschleunigung
der Separatorfolie zu reduzieren, kann die Tischbewegung auf einen weiteren Freiheitsgrad
erweitert werden. Dabei bewegt sich der Tisch während einer Positionierung wie bislang
horizontal und überlagert dazu in vertikaler Richtung.
[0028] Für Anwendungen, in welchen Batteriezellen-Stacking-Systeme in der Höhe der Zuführvorrichtung
nicht flexibel sind, insbesondere aufgrund in vertikaler Richtung fest verbauten Bahnführungskomponenten,
bietet ein Tisch mit zwei Freiheitsgraden besondere Vorteile.
[0029] Ebenso bestehen Varianten mit in horizontaler Richtung bewegbarer Zuführvorrichtung,
bei welchen der Tisch für die vertikale Bewegung zuständig ist.
[0030] Gemäß einer Ausgestaltung erfolgt die Relativbewegung durch eine in horizontaler
und in vertikaler Richtung bewegbare Zuführvorrichtung oder durch eine in vertikaler
Richtung bewegbare Zuführvorrichtung und einen in horizontaler Richtung bewegbaren
Tisch. Dies ist insbesondere vorteilhaft in Anwendungen, in welchen der Tisch nur
eingeschränkt beweglich ist, beispielsweise aufgrund weiterer Komponenten in der Batteriefertigungsanlage
zur Zuführung der Elektroden, Weiterverarbeitung der fertig gestapelten Batteriezelle
etc.
[0031] Beispielsweise ist der Tisch in einer Variante nur horizontal verfahrbar und die
Zuführvorrichtung übernimmt die Bewegungsführung in vertikaler Richtung.
[0032] Gemäß einer Ausgestaltung wird die Relativbewegung hinsichtlich einer Reduzierung
der Beschleunigung der Separatorfolienbahn optimiert.
[0033] Für das vorgeschlagene Optimierungsverfahren wird die Relativbewegung unter Berücksichtigung
der Kinematik der Maschine so angepasst, dass maximale Beschleunigungswerte der Bahn
entlang der Bewegung des Tischs möglichst gering sind.
[0034] Es wird somit durch die Optimierung der Relativbewegung eine Reduzierung der Beschleunigung
der Separatorfolienbahn unter Berücksichtigung einer maximal zulässigen Beschleunigung
für die Separatorbahn erreicht.
[0035] Insbesondere werden über den gesamten Positioniervorgang hinweg betragsmäßig möglichst
geringe Beschleunigungen erreicht.
[0036] Beispielsweise werden ferner Randbedingungen vorgegeben, die die maximale Belastung
der beteiligten Antriebe zum Ausführen der Relativbewegung betreffen. Je nach vorgegebenen
Randbedingungen, wie beispielsweise Dynamikgrenzwerten der Achsen, insbesondere Ruck,
Beschleunigung und Geschwindigkeit, werden unterschiedliche Kurven für die Relativbewegung
ermittelt.
[0037] Gemäß einer Ausgestaltung gehen in einen wobei in einen Optimierungsalgorithmus geometrische
Randbedingungen, insbesondere eine Amplitude des vertikalen Bewegungsanteils, eine
Tischgeometrie, eine Höhe zwischen einer letzten Führungskomponente des Batteriezellen-Stacking-Systems
und dem Tisch, eine Tischbreite oder ein maximaler horizontaler Abstand zwischen einer
Mitte des Tisches und der letzten Führungskomponente des Batteriezellen-Stacking-Systems,
eingehen sowie ferner Dynamikgrenzen beteiligter Antriebe des Tischs und/ oder des
Batteriezellen-Stacking-Systems, insbesondere maximal zulässige Werte für eine Geschwindigkeit,
eine Beschleunigung und/oder einen Ruck jeweiliger axialer Bewegungen .
[0038] Die Bewegung des Tischs relativ zur Zuführvorrichtung des Batteriezellen-Stacking-Systems
wird insbesondere unter Vorgabe des maximal gewünschten Rucks an den an der Relativbewegung
beteiligten Antrieben, insbesondere einem maximal gewünschten Ruck an den Antrieben
des Tisches, und unter Berücksichtigung der gewünschten Grenzen der Geschwindigkeit
und Beschleunigung der einzelnen Bewegungsanteile, insbesondere der jeweiligen horizontalen
und vertikalen Tischgeschwindigkeit und Tischbeschleunigung, so angepasst, dass die
Beschleunigung der Separatorfolie betragsmäßig über die gesamte Positionierung von
Tisch relativ zu Zuführvorrichtung des Batteriezellen-Stacking-Systems möglichst gering
ist.
[0039] Die Erfindung betrifft ferner eine Steuerungsvorrichtung zur Bewegungsführung ausgestaltet
und eingerichtet zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der obigen Ausgestaltungen.
Insbesondere ist die Steuerungsvorrichtung eine Bewegungssteuerung oder eine PLC für
eine Batteriezellen-Stacking-Maschine.
[0040] Insbesondere wird eine Steuerungsvorrichtung vorgeschlagen, die eine Bewegung des
Tisches ansteuert, der sich relativ zur Zuführvorrichtung des Batteriezellen-Stacking-Systems
bewegt.
[0041] Alternativ ist die Steuerungsvorrichtung dazu ausgebildet, die Bewegung der Zuführvorrichtung
des Batteriezellen-Stacking-Systems und insbesondere damit verbunden des gesamten
Batteriezellen-Stacking-Systems anzusteuern.
[0042] Alternativ ist die Steuerungsvorrichtung dazu ausgebildet, Bewegungen sowohl des
Batteriezellen-Stacking-Systems und insbesondere der Zuführvorrichtung als auch des
Tisches koordiniert anzusteuern.
[0043] Für die Steuerungsvorrichtung wird somit ein Bewegungsprofil vorgegeben, welches
eine durch die Relativbewegung verursachte Beschleunigung über den Positioniervorgang
hinweg, d.h. über die Relativbewegung hinweg, auf eine auftretende Bahnbeschleunigung
hin optimiert, sodass die auftretenden maximalen Beschleunigungswerte möglichst niedrig
sind.
[0044] Die Erfindung betrifft ferner ein Batteriezellen-Stacking-System mit Zuführvorrichtung
mit Bahnführungskomponenten für eine Separatorfolienbahn und Tisch, aufweisend eine
Steuerungsvorrichtung gemäß einer der obigen Ausgestaltungen, sowie aufweisend Antriebe
zur Ausführung einer Relativbewegung zwischen dem Tisch und der Zuführvorrichtung
in horizontaler und vertikaler Bewegungsrichtung.
[0045] Durch die Ausführung des Batteriezellen-Stacking-Systems mit einer zweidimensionalen
Relativbewegung zwischen Zuführvorrichtung und Tisch werden die Vorteile der reduzierten
Beschleunigung an der Separatorfolienbahn erzielt und eine Produktion von Batteriezellen
wird vereinfacht oder die Qualität der gefertigten Batteriezellen erhöht.
[0046] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung eines Batteriezellen-Stacking-Systems
gemäß dem Stand der Technik;
Figur 2 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung eines Batteriezellen-Stacking-Systems
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 3eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung von jeweiligen
Beschleunigungen der Separatorfolie für verschiedene Bewegungsprofile für ein zweites
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 4eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung jeweiliger
Bewegungsprofile für das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 5eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung von jeweiligen
Beschleunigungen der Separatorfolie für verschiedene Bewegungsprofile für ein drittes
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 6eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung jeweiliger
Bewegungsprofile für das dritte Ausführungsbeispiel der Erfindung
Figur 7eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung verschiedener
Bahnzugverläufe gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 8eine schematische Darstellung eines Diagramms zur Gegenüberstellung verschiedener
freier Weglängen der Separatorfolienbahn gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel.
[0047] In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen,
sofern nichts anderes angegeben ist.
[0048] In Figur 1 ist vereinfacht ein Ausschnitt eines Aufbaus einer Batterie-Stacking-Anlage
oder Batteriezellen-Stapelmaschine dargestellt, bei dem ein Tisch T in einer Startposition
p1 und einer nach Durchlaufen eines Bewegungsablaufs 10 eingenommenen Endposition
p2 gezeigt ist. Es ist der Abschnitt der Maschine dargestellt, bei dem auf einen zu
bildenden Batteriezellenstapel Kathoden K und Anoden A im Wechsel gestapelt werden,
mit dazwischenliegender Separatorfolie S. Es handelt sich somit um einen Aufbau, bei
dem ein Tisch T mit entsprechenden Antrieben versehen ist, um eine Bewegung von der
Startposition p1 in die Endposition p2 durchführen zu können, wobei in der hier als
Startposition bezeichneten Stellung ein Einlegen oder Auflegen eines ersten Elektrodenabschnitts,
beispielsweise einer Kathode K, auf einen auf dem Tisch befindlichen Batteriezellenstapel
(nicht dargestellt) erfolgt.
[0049] Durch das Auflegen der Elektrode wird der Effekt einer Klemmung erzielt. Dies verursacht
eine Bahnlängenänderung der Separatorfolienbahn, wenn die Separatorfolie im Bereich
des Tisches mit ihrer freien Weglänge nicht parallel zum Tisch verläuft, wie im rechten
Stapelvorgang der Figur 1 gezeigt. Die Höhe h zwischen unterem Rollenende und Oberseite
des Batteriezellstapels beträgt dann beispielsweise einige Zentimeter. Mittels eines
Klemmhebels C wird die Separatorfolienbahn S nach dem Einlegen der Elektrode niedergedrückt.
Anschließend erfolgt in der Endposition p2 wiederum ein Auflegen eines zweiten Elektrodenabschnitts,
der Anode A, sowie wiederum das Klemmen der Separatorfolienbahn S.
[0050] Die Separatorfolienbahn S wird mittels einer Zuführvorrichtung bereitgestellt. Insbesondere
wird die Separatorfolienbahn S von einer Rolle abgewickelt. Über verschiedene Mechanismen
wie Tänzersysteme und/ oder Webakkumulatoren wird eine möglichst gleichmäßigen Bahnspannung
aufrechterhalten. Eine letzte Rolleneinrichtung, bevor die Bahn S zum Batteriezellenstapel
geführt wird, wird hier als Zuführvorrichtung W bezeichnet. Es kommen beispielsweise
gegenüberliegend angeordnete, bahnführende Rollen zum Einsatz.
[0051] Der Tisch T wird horizontal verfahren, so dass eine freie Länge f, f" der Separatorfolienbahn
S variiert, abhängig von einem vom Aufbau vorgegebenen Abstand h zwischen Zuführvorrichtung
W und Tischoberfläche sowie abhängig von einer Breite b des Tisches T, die u.a. durch
die Abmessungen eines zu fertigenden Batteriestapels vorgegeben wird. Dabei wird ein
eindimensionales Bewegungsprofil 10 durchlaufen.
[0052] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Startposition p3
und die Endposition p5 des Tisches T in horizontaler Richtung beibehalten, ein Bewegungsprofil
zwischen diesen beiden Punkten wird jedoch derart verändert, dass sich der Tisch T
auch in vertikaler Richtung bewegt und ein zweidimensionales Bewegungsprofil 20 durchläuft.
Figur 2 veranschaulicht eine beispielsweise bogenförmige Bewegung des Tisches T in
zwei Dimensionen, vertikal und horizontal.
[0053] Dabei ist beispielsweise die Auslenkung Amp am stärksten zu dem Zeitpunkt, zu dem
die horizontale Position erreicht ist, in der die Separatorfolienbahn S in einer senkrechten
Ausrichtung steht. Dies ist die Position p4 im zweidimensionalen Bewegungsprofil 20,
die den Scheitelpunkt bildet.
[0054] Die Bewegung des Tisches auch in vertikaler Richtung bewirkt den Effekt, dass die
Ausgangs- und Endlage p3, p5 des Tisches T während des Einlegens der Elektroden so
gewählt werden kann, dass die Separatorfolie S ausgehend vom untersten Punkt der Rolle
der Zuführvorrichtung W im Wesentlichen waagrecht verläuft. Die Höhe h ist dann annähernd
0.
[0055] Dadurch wird der Klemmschlag, der sich auf die an der Bahn herrschende Spannung oder
den Bahnzug beim Einlegen und Klemmen der Elektroden am Rande des Tischs auswirkt,
verbessert und insbesondere bei einem vollständig waagrechten Verlauf der Folie optimiert.
Gleichzeitig kann der Tisch für den weiteren Ablauf der Bewegung hin zum Scheitelpunkt
mit ausreichendem Abstand zur Zuführvorrichtung verfahren werden. Insbesondere muss
der Tisch im Scheitelpunkt nicht unnötig nah an der Zuführvorrichtung vorbeigeführt
werden. Vorteilhafterweise wird dadurch dem Effekt der Beschleunigungsüberhöhung im
Scheitelpunkt entgegengewirkt. Es muss in einer vergleichbaren Zeitspanne gegenüber
einem herkömmlichen Aufbau mit eindimensionaler Bewegung vor Erreichen des Scheitelpunktes
weniger Bahnmaterial in die Zuführvorrichtung aufgenommen werden und entsprechend
nach Erreichen des Scheitelpunktes auch wiederum weniger Material in der vergleichbaren
Zeit herausgezogen werden, so dass geringere Beschleunigungen an der Bahn entstehen.
[0056] In Figur 3 ist schematisch dargestellt, wie sich die Beschleunigung a an der Separatorfolienbahn
S beim Durchlaufen verschiedener Bewegungsprofile des Tisches über die Zeit t hinweg
verhält. Ein erster Beschleunigungsverlauf a1 ist dargestellt für Beschleunigungen,
die typischerweise an der Bahn entstehen, wenn der Tisch ein herkömmlicherweise verwendetes
trapezförmiges Geschwindigkeitsprofil v1, welches in Figur 4 dargestellt ist, mit
einem eindimensionalen Bewegungsprofil durchläuft.
[0057] Es ist aus Figur 3 zu erkennen, dass bereits das Vorsehen eines M-förmigen Geschwindigkeitsprofils
v2 des Tisches, wie es in Figur 4 gezeigt ist, eine deutliche Abmilderung der Beschleunigungsüberhöhung
am Scheitelpunkt etwa in der Mitte des Profils bewirkt. Dies ist anhand des zweiten
Beschleunigungsverlaufes a2 zu erkennen.
[0058] Noch weiter verbessert in Hinblick auf extremale Werte wird jedoch die Beschleunigung
an der Separatorfolienbahn, wenn ein M-förmiges Geschwindigkeitsprofil v3 mit einer
zweidimensionalen Bewegung durchlaufen wird, wie es gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
vorgeschlagen wird. Dann ergibt sich ein dritter Beschleunigungsverlauf a3, der vom
Niveau im negativen Bereich her betragsmäßig niedriger ist sowie im Scheitelpunkt
und rund herum um den Scheitelpunkt insgesamt zu den überwiegenden Zeitpunkten niedrigere
Werte annimmt.
[0059] Besonders vorteilhafterweise wird durch den zusätzlichen Freiheitsgrad nicht nur
die Beschleunigung der Separatorfolie verbessert, sondern bei geeigneter Wahl des
Verfahrprofils auch die Beschleunigung an den beteiligten Achsen für die Tischbewegung
verbessert. Es reduziert sich insbesondere die Beschleunigung des Tischs in horizontaler
Richtung. Durch die zweidimensionale Bewegung existiert eine Beschleunigung in vertikaler
Richtung, die abhängig vom möglichen Verfahrweg in horizontaler Richtung ist. Bei
der zweidimensionalen Bewegung nimmt somit die Beschleunigung in vertikaler Richtung
zu, je mehr sich die Bahn des Tischs an einen Halbkreis annähert. Die Belastung der
Mechanik nimmt dann in horizontaler Richtung ab und in vertikaler Richtung zu. Daher
wird die vertikale Achse vorteilhafterweise möglichst leicht ausgestaltet. Dadurch
verbessert sich die Beanspruchung verbauter Hardware und die Langlebigkeit der Antriebe.
[0060] Figur 5 veranschaulicht die Reduzierung der Beschleunigungswerte der Separatorfolie
über den Bewegungsablauf hinweg nochmals für optimierte Tischbewegungsprofile, wobei
der optimierte Beschleunigungsverlauf a4 für eine eindimensionale optimierte Tischbewegung
mit dem entsprechenden in Figur 6 skizzierten eindimensionalen Beschleunigungsverlauf
a4T des Tisches T gezeigt ist. Gegenübergestellt wurde in Figur 5 ein optimierter
Beschleunigungsverlauf a5 mit durchgängig betragsmäßig niedrigeren Beschleunigungswerten,
der sich bei einer zweidimensionalen Bewegung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
ergibt.
[0061] Dazugehörig sind die in Figur 6 gezeigten Tischbeschleunigungsprofile für die horizontale
Achse a51T sowie für den vertikalen Anteil der Bewegung mit der Beschleunigung an
der vertikalen Achse a52T. Auch für den Bewegungsanteil des Tisches in horizontaler
Richtung hat sich somit mit dem gewählten Bewegungsprofil auf der gewählten Bahn mit
den gewählten Geschwindigkeiten der Verlauf der auftretenden Beschleunigungen verbessert,
so dass die Hardware möglichst geschont wird.
[0062] Für den Optimierungsalgorithmus wurden Werte von 0.3 m für die Amplitude Amp der
Bewegung (gezeigt in Figur 2), 0.1 m für die Tischbreite b (ebenfalls gezeigt in Figur
2) sowie 0.025 m für die Höhe (h in Figur 2) angenommen. Zudem wurde eine maximale
Beschleunigung der Separatorfolie von 22 m/s
2 als Eingangsparameter vorgegeben.
[0063] Auch hier ergeben sich durch die optimierte zweidimensionale Bewegung nochmals betragsmäßig
niedrigere Werte für die jeweiligen Beschleunigungen an den Achsen, so dass der Batteriestapelprozess
insgesamt mit der vorgeschlagenen zweidimensionalen Relativbewegung zu verbesserten
Beschleunigungsverläufen an der Separatorfolie und an den für die Relativbewegung
zuständigen Achsen führt.
[0064] Figur 7 zeigt Verläufe, wie sie sich für die an der Separatorfolie herrschende Zugspannung
N, auch Bahnzug oder Bahnspannung genannt, ergeben je nach durchlaufenem Bewegungsprofil
der Relativbewegung zwischen Tisch und Zuführvorrichtung. Der ersten Zugspannungskurve
N1 liegt ein eindimensionales Bewegungsprofil des Tisches zugrunde, bei dem die Endposition
des Tisches während der Klemmung der Elektrodenfolie mittels eines Klemmvorrichtung
C (veranschaulicht in Figur 1) in einem gewissen lotrechten Abstand h zum Ende der
Zuführvorrichtung in der Größenordnung einiger Zentimeter steht. Deutlich zu erkennen
im Bereich k ist die Auswirkung des sogenannten Klemmschlags auf die Zugspannung N
der Separatorfolie, die durch die schlagartige geringfügige Änderung der freien Weglänge
f', f" der Separatorfolie außerhalb der Zuführvorrichtung bis hin zum Tisch entsteht.
Die Mechanismen wie Tänzerrollen etc. in der Wickelmaschine reagieren auf die Änderung
mit entsprechenden Ausgleichsbewegungen, können aber einen Ausschlag in der Kurve
nicht vollständig verhindern.
[0065] Demgegenüber sind die zweite Zugspannungskurve N2 und die dritte Zugspannungskurve
N3 gezeigt, die sich bei zweidimensionalen Tischbewegungen für zwei unterschiedliche
Amplituden ergeben. Es ist erkennbar, dass keinerlei Effekte eines Klemmschlages auftreten,
da die Endpositionen des Tisches gemäß diesem vierten Ausführungsbeispiel so gewählt
werden, dass die Separatorfolie während der Tischstellungen in den Endpositionen jeweils
im Wesentlichen waagrecht vom untersten Punkt der Umlenkrollen der Zuführvorrichtung
bis hin zur letzten oder obersten Klemmung auf dem Batteriezellstapel verläuft. Dadurch
wird eine Änderung der freien Weglänge f" der Separatorfolie durch das Aufsetzen der
Klemmen verhindert.
[0066] Zudem ist durch den Vergleich der beiden Zugspannungskurven N2 und N3 auch erkennbar,
dass bei größerer Amplitude der zweidimensionalen Bewegung, also mehr Bewegungsfreiraum
des Tisches in vertikaler Richtung, was der Zugspannungskurve N3 entspricht, die Werte
der Bahnspannung an der Separatorfolie nochmals reduziert werden.
[0067] Dieser Effekt wird anhand von Figur 8 verdeutlicht, die ein Diagramm der freien Weglänge
f der Separatorfolie über der Zeit t für die beiden Bewegungsprofile mit jeweiliger
Amplitude zeigt. Während nach dem Start der Bewegung aus der Endposition heraus im
Falle der niedrigeren Amplitude das Bahnmaterial für kurze Zeit noch in das Batteriezellen-Stacking-System
hineingeschoben wird, die freie Weglänge f" also kleiner wird, führt das Bewegungsprofil
mit der größeren Amplitude dazu, dass sogar keinerlei Bahnmaterial in die Zuführvorrichtung
zurückgeschoben wird, sondern von vornherein ein langsames Herausziehen von Bahnmaterial
aus dem Batteriezellen-Stacking-System heraus erfolgt. Die freie Weglänge fʺʺ wird
somit über den gesamten Bewegungsablauf von einer Endposition in die andere bis zur
Klemmung hinweg größer.
[0068] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegungsführung einer Relativbewegung zwischen
einem Tisch eines Batteriezellen-Stacking-Systems und einer Zuführvorrichtung mit
Bahnführungskomponenten für eine Separatorfolienbahn des Batteriezellen-Stacking-Systems
sowie eine zugehörige Steuerungsvorrichtung. Durch eine vorgeschlagene Relativbewegung
mit Bewegungsanteilen in vertikaler Richtung überlagert zur Bewegung in horizontaler
Richtung wird das Beschleunigungsprofil der Separatorfolienbahn derart geändert, dass
Maximalwerte betragsmäßig reduziert werden.
1. Verfahren zur Bewegungsführung einer Relativbewegung zwischen einem Tisch (T) eines
Batteriezellen-Stacking-Systems und einer Zuführvorrichtung (W) mit Bahnführungskomponenten
für eine Separatorfolienbahn (S) des Batteriezellen-Stacking-Systems, aufweisend folgende
Schritte:
- Ausführen eines horizontalen Anteils der Relativbewegung zur horizontalen Verlagerung
der Relativposition zwischen Tisch (T) und Zuführvorrichtung (W) durch einen Scheitelpunkt
hindurch, wobei im Scheitelpunkt die Separatorfolienbahn vertikal steht, so dass durch
die horizontale Verlagerung Anoden (A) und Kathoden (K) im Wechsel auf einen jeweiligen
Abschnitt der Separatorfolienbahn (S) aufgelegt werden können,
gekennzeichnet durch
- ein Ausführen eines vertikalen Anteils der Relativbewegung,
wobei durch den vertikalen Anteil eine Beschleunigung (a3, a5) der Bewegung der Separatorfolienbahn
(S) zumindest abschnittsweise, insbesondere in etwa im Bereich des Scheitelpunktes,
reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der vertikale Anteil der Relativbewegung eine bogenförmige
Relativbewegung bewirkt.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der vertikale Anteil der Relativbewegung
einer Bewegung der Separatorfolienbahn (S) aufgrund des horizontalen Anteils der Relativbewegung
in die Zuführvorrichtung (W) hinein entgegenwirkt und einer Bewegung der Separatorfolienbahn
(S) aufgrund des horizontalen Anteils der Relativbewegung aus der Zuführvorrichtung
(W) heraus entgegenwirkt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der vertikale Anteil der Relativbewegung
an Umkehrpunkten (p3, p5), insbesondere bei maximaler horizontaler Verlagerung, ein
quasi vollständiges Aufliegen der Separatorfolienbahn (S) auf dem Tisch (T) oder parallel
zum Tisch (T) bewirkt, insbesondere indem der vertikale Anteil der Relativbewegung
die Zuführvorrichtung und den Tisch in vertikaler Richtung unter Berücksichtigung
eines auf dem Tisch befindlichen Stapels maximal aneinander annähert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei durch das quasi vollständige Aufliegen der Separatorfolienbahn
(S) eine Klemmung eines jeweiligen Abschnitts der Separatorfolienbahn (S) annähernd
keine durch eine Längenänderung verursachte Beschleunigung an der Separatorfolienbahn
bewirkt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Relativbewegung durch einen
in horizontaler und in vertikaler Richtung bewegbaren Tisch (T) oder durch einen in
vertikaler Richtung bewegbaren Tisch (T) und eine in horizontaler Richtung bewegbare
Zuführvorrichtung (W) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Relativbewegung durch eine
in horizontaler und in vertikaler Richtung bewegbare Zuführvorrichtung (W) oder durch
eine in vertikaler Richtung bewegbare Zuführvorrichtung (W) und einen in horizontaler
Richtung bewegbaren Tisch (T) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Relativbewegung in Hinblick
auf eine Reduzierung der Beschleunigung der Separatorfolienbahn (S) optimiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei in einen Optimierungsalgorithmus geometrische Randbedingungen,
insbesondere eine Amplitude (Amp) des vertikalen Bewegungsanteils, eine Tischgeometrie,
eine Höhe (h) zwischen einer letzten Führungskomponente (W) des Batteriezellen-Stacking-Systems
und dem Tisch (T), eine Tischbreite (b) oder ein maximaler horizontaler Abstand zwischen
einer Mitte des Tisches (T) und der letzten Führungskomponente (W) des Batteriezellen-Stacking-Systems,
eingehen sowie ferner Dynamikgrenzen beteiligter Antriebe des Tischs (T) und/ oder
des Batteriezellen-Stacking-Systems, insbesondere maximal zulässige Werte für eine
Geschwindigkeit, eine Beschleunigung und/oder einen Ruck jeweiliger axialer Bewegungen.
10. Steuerungsvorrichtung zur Bewegungsführung ausgestaltet und eingerichtet zur Durchführung
des Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
11. Batteriezellen-Stacking-System mit Zuführvorrichtung(W) mit Bahnführungskomponenten
für eine Separatorfolienbahn (S) und Tisch (T), aufweisend eine Steuerungsvorrichtung
nach Anspruch 10, sowie aufweisend Antriebe zur Ausführung einer Relativbewegung zwischen
dem Tisch (T) und der Zuführvorrichtung (W) in horizontaler und vertikaler Bewegungsrichtung.