[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Tetrahydrofuran-Derivate, mehrere Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Herbizide, insbesondere als selektive
Herbizide.
[0002] Es ist bereits bekannt geworden, daß Chloracetanilide, wie beispielsweise 2-Aethyl-6-methyl-N-(l'-methyl-2'-methoxyäthyl)-chloracetanilid,
als Herbizide, insbesondere zur Bekämpfung von grasartigen Unkräutern, verwendet werden
können (vergleiche DT-OS 2 328 340). Diese Verbindungen sind in ihrer Selektivität
jedoch nicht immer befriedigend.
[0003] Es wurden neue Tetrahydrofuran-Derivate der Formel
in welcher
R1 bis R6 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Alkyl, Halogenalkyl, Alkoxyalkyl,
gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzyloxyalkyl
stehen,
R5und R6 auch gemeinsam für einen gesättigten carbocyclischen Ring stehen,
R? für Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Alkoxyalkyl, gegebenenfalls
substituiertes Phenyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzyloxyalkyl steht,
R8 und R9 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Alkoxy, gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzyl
und Benzyloxy stehen,
R10 für Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Halogenalkyl oder gegebenenfalls substituiertes
Phenyl steht und
Y für gegebenenfalls substituiertes Aryl steht, mit der Maßgabe, daß, falls Y für
Phenyl steht, dieses substituiert sein muß, wenn R' bis R'0 Wasserstoff bedeuten, aufgefunden.
[0004] Diese neuen Tetrahydrofuran-Derivate weisen starke herbizide, insbesondere selektiv-hertizide
Eigenschaften auf.
[0005] Weiterhin wurde gefunden, daß man die Tetrahydrofuran-Derivate der Formel (I) erhält,
wenn man
(a) Alkoholate von 2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivaten der Formel
in welcher
R1 bis R9 die oben angegebene Bedeutung haben und
M für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht,
mit einer Verbindung der Formel
in welcher
R10 und Y die oben angegebene Bedeutung haben und
Z für Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, den Mesylat- oder Tosylat-Rest steht,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt, oder wenn man
(b) Diole der Formel
in welcher
R1 bi s R10
und Y die oben angegebene Bedeutung haben,
in Gegenwart eines sauren Katalysators erhitzt und gegebenenfalls in Gegenwart eines
Verdünnungsmittels erhitzt.
Verbindungen der Formel (I), in denen entweder R' und R7 oder R1 und R4 oder R4und R5 für Wasserstoff stehen, können auch erhalten werden, wenn man
(c) Dihydrofuran-Derivate der Formeln
und/oder
in welchen
R1 bis R10
und Y die oben angegebene Bedeutung haben,
in Gegenwart eines Katalysators und gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
mit Wasserstoff hydriert.
Verbindungen der Formel (I), in denen R1, R4, R5 und R7 für Wasserstoff stehen, können auch erhalten werden, wenn man
(d) Furan-Derivate der Formel
in welcher
R2, R3, R6, R8,
R9, R10 und Y die oben angegebene Bedeutung haben,
in Gegenwart eines Katalysators und gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
mit Wasserstoff hydriert.
[0006] Ueberraschenderweise sind die erfindungsgemäßen Tetrahydrofuran-Derivate den bekannten
Gräserbekämpfungsmitteln, wie beispielsweise 2-Aethyl-6-methyl-N-(1'-methyl-2'-methoxyäthyl)-chloracet-
anilid, in der herbiziden Wirkung überlegen und zeigen außerdem eine deutlich bessere
Selektivität in wichtigen Kulturpflanzen. Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe stellen
somit eine wesentliche Bereicherung der herbiziden Mittel, insbesondere der Gräserherbizide,
dar.
[0007] Verwendet man das Natriumalkoholat des Tetrahydrofurfurylalkohols und 2-Fluorbenzylbromid
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden (Verfahrensvariante a):
[0008] Verwendet man 1-(2-Fluorbenzyloxy)-pentan-2,5-diol als Ausgangsstoff und p-Toluolsulfonsäure
als Katalysator, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden (Verfahrensvariante b):
[0009] Verwendet man 2,3-Dihydro-2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-furan und Wasserstoff als Ausgangsstoffe,
so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden (Verfahrens
- variante c):
[0010] Verwendet man 2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-prop-1-yl]-furan und Wasserstoff als Ausgangsstoffe,
so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden (Verfahrensvariante
d):
[0011] Die für die Verfahrensvariante(a)als Ausgangsstoffe zu verwendenden Alkoholate von
2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivaten sind durch die Formel (II) allgemein definiert.
In dieser Formel sind R1 bis R
6 gleich oder verschieden und stehen vorzugsweise für Wasserstoff, geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit bis zu 2 Kohlenstoff-
und bis zu drei gleichen oder verschiedenen Halogenatomen, wobei als Halogene insbesondere
Fluor, Chlor und Brom stehen, Alkoxyalkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen in jedem
Alkylteil, sowie für gegebenenfalls substituiertes Phenyl und Benzyloxyalkyl mit 1
bis 2 Kohelenstoffatomen im Alkylteil, wobei als Substituenten vorzugsweise infrage
kommen: Halogen, Alkyl und Alkoxy mit jeweils 1 oder 2 Kohlenstoffatomen sowie Halogenalkyl
mit bis zu 2 Kohlenstoff- und bis zu drei gleichen oder verschiedenen Halogenatomen,
wie insbesondere Fluor und Chlor. R' und R
6 stehen außerdem vorzugsweise gemeinsam für einen gesättigten carbocyclischen Ring
mit insgesamt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
[0012] R
7 steht vorzugsweise für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, Alkenyl und Alkinyl
mit jeweils 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxyalkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen
in jedem Alkylteil sowie für gegebenenfalls substituiertes Phenyl und Benzyloxyalkyl
mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, wobei als Substituenten vorzugsweise die
bei R' bis R
6 bereits vorzugsweise genannten infrage kommen.
[0013] R
8 und R
9 sind gleich oder verschieden und stehen vorzugsweise für Wasserstoff, geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl und Alkinyl mit jeweils 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
sowie für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Benzyl oder Benzyloxy, wobei als Substituenten
vorzugsweise die bei R1 bis R
6 bereits vorzugsweise genannten infrage kommen.
[0014] M steht vorzugsweise für die Alkalimetalle Natrium und Kalium sowie für 1 Äquivalent
der Erdalkalimetalle Magnesium und Calcium.
[0015] Die Alkoholate der Formel (II) sind bekannt oder lassen sich nach bekannten Methoden
herstellen. Man erhält sie z.B., indem man die entsprechenden 2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivate
mit geeigneten starken Basen, wie beispielsweise Alkali- bzw. Erdalkaliamiden, -hydriden
oder -hydroxiden, in einem inerten Lösungsmittel umsetzt. Die genannten 2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivate
sind ebenfalls bekannt oder lassen sich nach bekannten Methoden herstellen (vergleiche
u.a. H.Kröper, in Houben-Weyl, 'Methoden der organischen Chemie', Band 6/3, S.519ff
(1965) sowie die dort zitierte Literatur ).
[0016] Als Beispiele für die 2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivate, die den erfindungsgemäß
als Ausgangsstoffe zu verwendenden Alkoholaten der Formel (II) zugrunde liegen, seien
genannt:
2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran
2-(1-Hydroxyprop-1-yl)-tetrahydrofuran
2-(1-Hydroxyäthyl)-tetrahydrofuran
2-(3-Hydroxypent-3-yl)-terahydrofuran
2-(Hydroxy-phenyl-methyl)-tetrahydrofuran
2-(2-Hydroxyprop-2-yl)-tetrahydrofuran
[0017] Die weiterhin für die Verfahrensvariante(a) als Ausgangsstoffe zu verwendenden Verbindungen
sind durch die Formel (III) allgemein definiert. In dieser Formel steht R
10 vorzugsweise für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl und Alkinyl mit jeweils 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit bis zu
2 Kohlenstoff- und bis zu drei gleichen oder verschiedenen Halogenatomen, wobei als
Halogene insbesondere Fluor, Chlor und Brom stehen, sowie für gegebenenfalls substituiertes
Phenyl, wobei als Substituenten vorzugsweise die bei R' bis R
6 bei den Ausgangsstoffe der Formel (II) bereits vorzugsweise genannten infrage kommen.
[0018] Y steht vorzugsweise für gegebenenfalls substituiertes Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen,
insbesondere für Phenyl und Naphthyl, die einen oder mehrere gleiche oder verschiedene
Substituenten tragen können. Als Substituenten seien vorzugsweise genannt, die Halogene
Fluor, Chlor oder Brom; Alkyl und Alkexy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; Halogenalkyl,
Halogenalkoxy und Halogenalkylthio mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen und bis zu 5 Halogenatomen,
insbesondere mit bis zu 2 Kohlenstoff- und bis zu 3 gleichen oder verschiedenen Halogenatomen,
wobei als Halogene insbesondere Fluor, Chlor und Brom stehen; gegebenenfalls durch
Halogen, insbesondere Fluor, Chlor oder Brom, Alkyl und Alkoxy mit jeweils 1 bis 2
Kohlenstoffatomen sowie Halogenalkyl mit bis zu 2 Kohlenstoff- und bis zu 3 gleichen
oder verschiedenen Halogenatomen, wie insbesondere Fluor und Chlor, substituiertes
Phenyl, Phenoxy oder Phenoxycarbonyl; Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylteil; die Methylendioxo-Gruppe sowie der Tri-, Tetra- oder Pentamethylen-Rest.
Für den Fall, daß Y für Phenyl steht, muß dieses substituiert sein, wenn R'bis R'
0 Wasserstoff bedeuten.
[0019] Die Ausgangsstoffe der Formel (III) sind allgemein bekannte Verbindungen der organischen
Chemie. Als Beispiele seien genannt:
Benzylchlorid, Benzylbromid, Benzylmesylat, Benzyltosylat, 2-Fluorbenzylbromid, 3-Fluorbenzylbromid,
4-Fluorbenzylbromid, 2-Chlorbenzylchlorid, 3-Chlorbenzylchlorid, 4-Chlorbenzylchlorid,
2-Brombenzylchlorid, 3-Brombenzylchlorid, 4-Brombenzylchlorid, 2-Methylbenzylchlorid,
3-Methylbenzylchlorid, 4-Methylbenzylchlorid, 2-Methoxybenzylchlorid, 3-Methoxybenzylchlorid,
4-Methoxybenzylchlorid, 2-Trifluoruethylbenzylchlorid, 3-Trifluormethylbenzylchlorid,
4-Trifluormethylbenzylchlorid, 4-Phenylbenzylchlorid, 2,6-Difluorbenzylchlorid, 2,6-Dichlorbenzylchlorid,
2,4-Dichlorbenzylchlorid, 3,4-Dichlorbenzylchlorid, 2,5-Dichlorbenzylchlorid, 2,6-Dimethylbenzylchlorid,
2,4-Dimethylbenzylbromid, 3,4-Dimethylbenzylchlorid, 2,3-Dimethylbenzylchlorid, 3,4-Dioxomethylenbenzylchlorid,
2,6-Chlorfluorbenzylchlorid, 2-Fluor-5-chlorbenzylbromid, 2-Fluor-4-chlorbenzylbromid,
3-Chlor-4-fluorbenzylbromid, 3,4-Tetramethylenbenzylchlorid, 2-Methyl-6-chlorbenzylchlorid,
2-Methyl-6-fluorbenzylchlorid, 2-Fluor-3-methylbenzylchlorid, 2-Fluor-4-methylbenzylchlorid,
2-Fluor-5-methylbenzylchlorid, 2-Methyl-3-chlorbenzylchlorid, 2-Methyl-4-chlorbenzylchlorid,
2-Methyl-5-chlorbenzylchlorid, 2,4,5-Trichlorbenzylbromid, 2,4,6-Trichlorbenzylbromid,
Diphenylmethylbromid, 1-Brom-l-phenyl- äthan, 1-Brom-1-(2-fluorphenyl)-äthan, 1-Brom-1-(2-methylphenyl)-äthan.
[0020] Die für die Verfahrensvariante(b)als Ausgangsstoffe zu verwendenden Diole sind durch
die Formel (IV) allgemein definiert. In dieser Formel stehen R' bis R
9 vorzugsweise für die Reste, die bei den Alkoholaten der Formel (II) bereits vorzugsweise
genannt wurden. R
10 und Y stehen vorzugsweise für die Reste die bei den Verbindungen der Formel (III)
bereits vorzugsweise genannt wurden.
[0021] Die Diole der Formel (IV) sind bekannt bzw. lassen sie sich nach bekannten Methoden
herstellen. Als Beispiele seien genannt:
1-Benzyloxy-pentan-2,5-diol
1-(2-Fluorbenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-(2-Chlorbenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-(2-Methylbenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-(2-Brombenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-(4-Fluorbenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-(2,6-Dichlorbenzyloxy)-pentan-2,5-diol
1-Benzyloxy-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Fluorbenzyloxy)-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Chlorbenzyloxy)-5,5-dimethyl-penran-2,5-diol
1-(2-Methylbenzyloxy)-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
l-(2-Brombenzyloxy)-5,5-dimethyl-penatan-2,5-diol
1-(4-Fluorbenzyloxy)-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2,6-Dichlorbenzyloxy)-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-Benzyloxy-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Fluorbenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Chlorbenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Methylbenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Brombenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(4-Fluorbenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2,6-Dichlorbenzyloxy)-2,5,5-trimethyl-pentan-2,5-diol
1-Benzyloxy-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Fluorbenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Chlorbenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Methylbenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2-Brombenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentam-2,5-diol
1-(4-Fluorbenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
1-(2,6-Dichlorbenzyloxy)-2-äthyl-5,5-dimethyl-pentan-2,5-diol
[0022] Die für die Verfahrensvariante (c) als Ausgangsstoffe zu verwendenden Dihydrofuran-Derivate
sind durch die Formeln (Va), (Vb) und (Vc) allgemein definiert. In diesen Formeln
stehen R' bis R' vorzugsweise für die Reste, die bei den Alkoholaten der Formel (II)
bereits vorzugsweise genannt wurden. R
10 und Y stehen vorzugsweise für die Reste, die bei den Verbindungen der Formel (III)
bereits vorzugsweise genannt wurden.
[0023] Die Dihydrofuran-Derivate der Formeln (Va), (Vb) und (Vc) sind noch nicht bekannt.
Man erhält sie jedoch auf einfache Weise, wenn man entsprechend der Verfahrensvariante
(a) Alkoholate von 2-Hydroxymethyl-dihydrofuran-Derivaten der Formeln
in welchen
R' bis R9
und M die oben angegebene Bedeutung haben,
mit einer Verbindung der Formel (III) gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
umsetzt.
[0024] Die für die Verfahrensvariante(d) als Ausgangsstoffe zu verwendenden Furan-Derivate
sind durch die Formel (VI) allgemein definiert. In dieser Formel stehen R
2, R
3, R', R
5 und R
9 vorzugsweise für die Reste, die bei den Alkoholaten der Formel (II) bereits vorzugsweise
genannt wurden. R
10 und Y stehen vorzugsweise für die Reste, die bei den Halogeniden der Formel (III)
bereits vorzugsweise genannt wurden.
[0025] Die Furan-Derivate der Formel (VI) sind noch nicht bekannt. Man erhält sie jedoch
auf einfache Weise, wenn man entsprechend der Verfahrensvariante(a) Alkoholate von
2-Hydroxymethyl-furan-Derivaten der Formel
in welcher
R2, R3, R6, R8,
R9 und M die oben angegebene Bedeutung haben,
mit einer Verbindung der Formel (III) gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungmittels
umsetzt.
[0026] Als Ausgangsstoffe der Formel (VI) seien beispielsweise genannt:
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-furan
2-[1-(2-Fluorbenzyloxy)-äth-1-yl]-furan
2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-prop-1-yl]-furan
2-[1-(2-Fluorbenzyloxy)-prop-1-yl]-furan
2-[1-(2-Fluorbenzyloxy)-äth-1-yl]-furan
2-[1-(2-Methylbenzyloxy)-äth-1-yl]-furan
2-[1-(Benzyloxy)-äth-1-yl]-furan
2-[3-(2-Fluorbenzyloxy-pent-3-yl]-furan
2-[3-(2-Methylbenzyloxy)-pent-3-yl]-furan
2-[3-(2-Chlorbenzyloxy)-pent-3-yl]-furan
2-(1-(2-Chlorbenzyloxy)-äth-1-yl]-furan
2-[α-(2-Fluorbenzyloxy)-benzyl]-furan
2-Ea-(2-chlorbenzyloxy)-benzyl]-furan
2-[2-(2-Fluorbenzyloxy)-prop-2-yl]-furan
2-(α-Phenylbenzyloxy-methyl)-furan
[0027] Die Alkoholate der Formeln (VIIa), (VIIb), (VIIc) und (VIII)sind bekannt oder lassen
sich nach bekannten Methoden herstellen. Man erhält sie z.B., indem man die entsprechenden
2-Hydroxymethyl-dihydrofuran-Derivate bzw. 2-Hydroxymethyl-furan-Derivate mit geeigneten
starken Basen, wie beispielsweise Alkali- oder Erdalkaliamiden, -hydriden oder -hydroxiden,
in einem inerten Lösungsmittel umsetzt. Die genannten 2-Hydroxymethyl-Derivate sind
ebenfalls bekannt oder lassen sich nach bekannten Methoden herstellen (vergleiche
u.a. H.Kröper in Houben-Weyl, 'Methoden der organischen Chemie', Band 6/3, S.519ff
(1965) sowie die dort zitierte Literatur).
[0028] Für die erfindungsgemäße Umsetzung gemäß Verfahrensvariante(a) kommen als Verdünnungsmittel
vorzugsweise inerte organische Lösungsmittel infrage. Hierzu gehören vorzugsweise
Aether, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran oder Dioxan, aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol oder Toluol, in einzelnen Fällen auch chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie
Chloroform, Methylenchlorid, oder Tetrachlorkohlenstoff.
[0029] Die Reaktionstemperaturen können bei der Verfahrensvariante (a) in einem größeren
Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen O und 120°C, vorzugsweise
bei 20 bis 100°C. Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante(a)
arbeitet man vorzugsweise in molaren Mengen. Es ist aber auch möglich, die Alkoholate
der Formel (II) oder die Verbindungen der Formel (III) im Ueberschuß bis zu 1 Mol
einzusetzen. Zur Isolierung der Endprodukte wird das Reaktionsgemisch mit Wasser versetzt,
die organische Phase abgetrennt und in üblicher Weise aufgearbeitet und gereinigt.
In einzelnen Fällen kann das Endprodukt auch direkt nach dem Lösungsmittel aus dem
Reaktionsprodukt abdestilliert werden.
[0030] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird zweckmäßigerweise so verfahren, daß man
von einem 2-Hydroxymethyl-tetrahydrofuran-Derivat ausgeht, letzteres in einem geeigneten
inerten Lösungsmittel mittels Alkalimetall-hydrid oder -amid in das Alkalimetall-alkoholat
der Formel (II) überführt, und letzteres ohne Isolierung sofort mit einer Verbindung
der Formel (III) umsetzt und somit die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)
in einem Arbeitsgang erhält. Dabei kann die Verbindung der Formel (III) auch bereits
vor der Herstellung des Alkoholats dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden.
[0031] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden zweckmäßigerweise die Herstellung
des Alkoholats der Formel (II) sowie die erfindungsgemäße Umsetzung nach Verfahren(a)
in einem Zweiphasensystem, wie z.B. wässrige Natron- oder Kalilauge / Toluol oder
Methylenchlorid, unter Zusatz eines Phasen-Transfer-Katalysators, wie beispielsweise
Ammonium- oder Phosphoniumverbindungen durchgeführt.
[0032] Die erfindungsgemäße Umsetzung gemäß Verfahrensvariante (b) wird vorzugsweise ohne
Lösungsmittel durchgeführt.
[0033] Die erfindungsgemäße Umsetzung gemäß Verfahrensvariante(b)wird in Gegenwart eines
sauren Katalysators durchgeführt. Man kann alle üblicherweise verwendbaren anorganischen
und organischen sauren Katalysatoren einsetzen. Hierzu gehören vorzugsweise organische
Säuren, wie p-Toluolsulfonsäure, anorganische Säuren, wie Salzsäure und Schwefelsäure,
sowie Metallhalogenide, wie Aluminiumchlorid.
[0034] Die Reaktionstemperaturen können bei der Verfahrensvariante(b) in einem größeren
Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 80 und 250°C, vorzugsweise
zwischen etwa 100 und 220°C.
[0035] Zur Isolierung der Endprodukte wird bei der Verfahrensvariante :b)das Reaktionsgemisch
im Vakuum destilliert und anschließend das Wasser in üblicher Weise abgetrennt.
[0036] Für die erfindungsgemäßen Umsetzungen gemäß Verfahrensvarianten (c)und(d)kommen bei
Verwendung eines Verdünnungsmittels vorzugsweise inerte organische Lösungsmittel infrage.
Hierzu gehören vorzugsweise Alkohole, wie Methanol und Aethanol sowie Aether, wie
Diäthyläther und Tetrahydrofuran.
[0037] Die erfindungsgemäßen Umsetzungen gemäß Verfahrensvarianten(c) und(d) werden in Gegenwart
eines Katalysators durchgeführt. Man kann alle üblicherweise verwendbaren Hydrierungskatalysatoren
verwenden. Hierzu gehören vorzugsweise Edelmetall-, Edelmetalloxid-(bzw. Edelmetallhydroxid-)
-Katalysatoren oder sogenannte 'Raney-Katalysatoren', wie insbesondere Platin, Platinoxid,
Nickel, Rhodium, Rhodiumoxid, Ruthenium, Palladium und Osmium.
[0038] Die Reaktionstemperaturen können bei den Verfahrensvarianten (c) und(d) in einem
größeren Bereich variiert werden. I:n allgemeinen arbeitet man zwischen 20 und 200°C,
vorzugsweise bei 80 bis 150°C.
[0039] Die Umsetzungen gemäß Verfahrensvarianten (c) und (d) können bei Normaldruck, aber
auch bei erhöhtem Druck, vorzugsweise bei 1 bis 200 atü, durchgeführt werden.
[0040] Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten (c) und (d) setzt
man auf 1 Mol der Verbindungen der Formeln (Va), (Vb), (Vc) bzw.(VI) vorzugsweise
2 Mol Wasserstoff und 0,01-01 Mol Katalysator ein. Zur Isolierung der Endprodukte
wird vom Katalysator abfiltriert, gegebenenfalls vom Lösungsmittel im Vakuum befreit
und die erhaltenen Produkte der Formel (I) werden durch Destillation oder Umkristallisation
gereinigt.
[0041] Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) können gegebenenfalls in verschiedenen
geometrischen Isomeren vorliegen, die in unterschiedlichen Mengenverhältnissen anfallen
können. Außerdem liegen sie jeweils als optische Isomere vor. Dabei kann der Fall
auftreten, daß bestimmte Isomere eine größere Wirksamkeit als andere aufweisen, so
daß es gegebenenfalls zweckmäßig ist, die aktivere Komponete herzustellen bzw. zu
isolieren. Sämtliche Isomeren werden erfindungsgemäß beansprucht.
[0042] Als Beispiele für besonders wirksame Vertreter der erfindungsgemäßen Wirkstoffe seien
außer den Herstellungsbeispielen und den Beispielen der Tabelle 1 genannt:
2-Benzyloxymethyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-5-methyl-terahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-methyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-athyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-äthyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-tertahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-propyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-propyl-tertahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2,5,5-trimethyl-tertahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5,5-trimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2,5,5-trimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2,5,5-trimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2,5,5-trimethyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2,5,5-trimethyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5,5-dimethyl-tertahydro- furan
2-Benzyloxymethyl-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofaran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-propyl-5,5-dimethyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-phenyl-tetrahydrofuran
2-lenzyloxymethyl-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-äthyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2,5-diäthyl-5-methyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2-methyl-5-phenyl-tetrahydrofuran
2-Benzyloxymethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(Benzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-vinyl-tetrahydrofuran
2-(Benzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-2,5-dimethyl-5-äthyl-tetrahydrofuran
2-(Benzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Chlorbenzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Brombenzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran
2-(2-Methylbenzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrahydrofuran
2-(4-Fluorbenzyloxymethyl)-5-methoxymethyl-tetrah:7drofuran
2-(2,6-Dichlorbenzyloxymethyl)-5-methcxymethyl-tetrahydrofuran
2-(Benzyloxymethyl)-5-chlormethyl-tetrahydrofuran
[0043] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe beeinflussen das Pflanzenwachstum und können deshalb
als Defoliants, Desiccants, Krautabtötungsmittel, Keimhemmungsmittel und insbesondere
als Unkrautvernichtungsmittel verwendet werden. Unter Unkraut im weitesten Sinne sind
alle Pflanzen zu verstehen, die an Orten aufwachsen, wo sie unerwünscht sind. Ob die
erfindungsgemäßen Stoffe als totale oder selektive Herbizide wirken, hängt im wesentlichen
von der angewendeten Menge ab.
[0044] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können z.B. bei den folgenden Pflanzen verwendet
werden:
Dikotyle Unkräuter der Gattungen: Senf (Sinapis), Kresse (Lepidium), Labkraut (Galium),
Sternmiere (Stellaria), Kamille (Matricaria), Hundskamille (Anthemis), Knopfkraut
(Galinsoga), Gänsefuß (Chenopodium), Brennessel (Urtica), Kreuzkraut (Senecio), Fuchsschwanz
(Amaranthus), Portulak (Portulaca), Spitzklette (Xanthium), Winde (Convolvulus), Prunkwinde
(Ipomoea), Knöterich (Polygonum), Sesbanie (Sesbania), Ambrosie (Ambrosia), Kratzdistel
(Cirsium), Distel (Carduus), Gänsedistel (Sonchus), Nachtschatten (Solanum), Sumpfkresse
(Rorippa), Rotala, Büchsenkraut (Lindernia), Taubnessel (Lamium), Ehrenpreis (Veronica),
Schönmalve (Abutilon), Emex, Stechapfel (Datura), Veilchen (Viola), Hanfnessel, Hohlzahn
(Galeopsis), Mohn (Papaver), Flockenblume (Centaurea).
[0045] Dicotyle Kulturen der Gattungen: Baumwolle (Gossypium), Sojabohne (Glycine), Rübe
(Beta), Möhre (Daucus), Gartenbohne (Phaseolus), Erbse (Pisum), Kartoffel (Solanum),
Lein (Linum), Prunkwinde (Ipomoea), Bohne (Vicia), Tabak (Nicot:.ana), Tomate (Lycopersicon),
Erdnuß (Arachis), Kohl (Brassica), Lattich (Lactuca), Gurke (Cucumis), Kürbis (Cuburbita).
[0046] Monokotyle Unkräuter der Gattungen: HUhnerhirse (Echinochloa), Borstenhirse (Setaria),
Hirse (Panicum), Fingerhirse (Digitaria), Lieschgras (Phleum), Rispengras (Poa), Schwingel
(Festuca), Eleusine, Brachiaria, Lolch (Lolium), Trespe (Bromus), Hafer (Avena), Zypergras
(Cyperus), Mohrenhirse (Sorghum), Quecke (Agropyron), Hundszahngras (Cynodon), Monocharia,
Fimbristylis, Pfeilkraut (Sagittaria), Sumpfried (Eleocharis), Simse (Scirpus), Paspalum,
Ischaemum, Sphenoclea, Dactyloctenium, Straußgras (Agrostis), Fuchsschwanzgras (Alopecurus),
Windhalm (Apera).
[0047] Monokotyle Kulturen der Gattungen: Reis (Oryza), Mais (Zea), Weizen (Triticum), Gerste
(Hordeum), Hafer (Avena), Roggen (Secale), Mohrenhirse (Sorghum), Hirse (Panicum),
Zuckerrohr (Saccharum), Ananas (Ananas), Spargel (Asparagus), Lauch (Allium).
[0048] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe ist jedoch keineswegs auf diese Gattungen
beschränkt, sondern erstreckt sich in gleicher Weise auch auf andere Pflanzen.
[0049] Die Verbindungen eignen sich in Abhängigkeit von der Konzentration zur Totalunkrautbekämpfung
z.B. auf Industrie- und Gleisanlagen und auf Wegen und Plätzen mit und ohne Baumbewuchs.
Ebenso können die Verbindungen zur Unkrautbekämpfung in Dauerkulturen z.B. Forst-,
Ziergehölz-, Obst-, Wein-, Citrus-, Nuss-, Bananen-, Kaffee-, Tee-, Gummi-, Ölpalm-,
Kakao-, Beerenfrucht- und Hopfenanlagen und zur selektiven Unkrautbe- . kämpfung in
einjährigen Kulturen eingesetzt werden.
[0050] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen insbesondere starke herbizide Wirkungen gegen
Gräser auf,ohne verschiedene Kulturpflanzen zu schädigen. Die können deshalb vorzugsweise
zur selektiven Ungräserbekämpfung eingesetzt werden. Als Kulturen kommen insbesondere
infrage: Rüben, Sojabohnen, Bohnen, Baumwolle, Raps, Erdnüsse, Gemüse, Mais und Reis.
[0051] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen Übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese
werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln,
also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder
festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln,
also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel
als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder
Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.
B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester,
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark
polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit
verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B.
Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan; als feste Trägerstoffe:
natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit oder Diatomeenerde und syn-' thetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse
Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel; nichtionogene und anionische
Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester,Polyoxy- äthylen-Fettalkohol-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z. B. Lignin- Sulfitablauge:a und Methylcellulose.
[0052] Die crfindungsgemäßen Wirkstoffe können als solche oder in ihren Formulierungen zur
Verstärkung und Ergänzung ihres Wirkungsspektrums je nach beabsichtigter Verwendung
mit anderen herbiziden Wirkstoffen kombiniert werden, wobei Fertiqformulierung oder
Tankmischung möglich ist.
[0053] Besonders hervorzuheben sind die Kombinationen der.erfindungsgemäßen Wirkstoffe mit
4-Amino-3-methyl-6-phenyl-1,2,4-triazin-5(4H)-on (Metamitron) für Rübenkulturen, 4-Amino-6-tert.-butyl-3-methylthio-1,2,4-triazin-5(4H)-on
(Metribuzin) für Sojabohnen, Tomaten und Kartoffeln und 2-Chlor-4-äthylamino-6-isopropylamino-1,3,5-triazin
(Atrazin) für Mais und Sojabohnen, mit 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff
(Diuron) und 3-(3-Trifluormethylphenyl)-1,1-dimethylhamstoff (Fluomethuron) für Baumwolle.
[0054] Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 Gewichtsprozent.
[0055] Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten
Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver,
Pasten und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise,
z.B. durch Spritzen, Sprühen, Stäuben, Streuen und Gießen.
[0056] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können sowohl nach als auch insbesondere vor dem
Auflaufen der Pflenzen appliziert werden. Sie können auch vor der Saat in den Boden
eingearbeitet werden. Die aufgewandte Wirkstoffmenge kann in größeren Bereichen schwanken.
Sie hängt im wesentlichen von der Art des gewünschtem Effekts ab. Im allgemeinen liegen
die Aufwandmengen zwischen 0,1 und 10 kg Wirkstoff pro ha, vorzugsweise zwischen 0,2
und 6 kg/ha.
[0057] Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe besitzen nicht nur herbizide Eigenschaften, sondern
darüberhinaus auch eine fungizide und insektizide Wirksamkeit.
[0058] Die guten herbiziden Wirkungen der erfindungsgemäßen Wirkstoffe und ihre selektiven
Einsatzmöglichkeiten gehen aus den nachfolgenden Beispielen hervor.
Beispiel A
Pre-emergence-Test
Lösungsmittel: 5 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglycoläther
[0059] Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil
Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator
zu und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
[0060] Samen der Testpflanzen werden in normalen Boden ausgesät und nach 24 Stunden mit
der Wirkstoffzubereitung begossen. Dabei hält man die Wassermenge pro Flächeneinheit
zweckmäßigerweise konstant. Die Wirkstoffkonzentration in der Zubereitung spielt keine
Rolle, entscheidend ist nur die Aufwandmenge des Wirkstoffs pro Flächeneinheit. Nach
drei Wochen wird der Schädigungsgrad der Pflanzen bonitiert in % Schädigung im Vergleich
zur Entwicklung der unbehandelten Kontrolle. Es bedeuten:
0 % = keine Wirkung (wie unbehandelte Kontrolle) 100 % = totale Vernichtung
[0061] Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Herstellungsbeispiele
Beispiel 1
[0062]
(Verfahrensvariante a)
[0063] Zu einem Gemisch von 4,8 g (0,2 Mol) Natriumhydrid (6,0 g 80%iges Natriumhydrid in
Paraffinöl) in 200 ml absolutem Dioxan werden bei Raumtemperatur unter Rühren 20,4
g (0,2 Mol) Tetrahydrofurfurylalkohol zugetropft. Man erhitzt danach noch 30 Minuten
unter Rückfluß, kühlt auf 50°C ab und tropft dann zu dem so erhaltenen Natriumsalz
38 g (0,2 Mol) 2-Fluorbenzylbromid zu. Anschließend erhitzt man noch 3 Stunden unter
Rückfluß, läßt auf Raumtemperatur abkühlen, versetzt zur Zerstörung von überschüssigem
Natriumhydrid mit 20 ml Methanol und engt durch Abdestillieren des Lösungsmittels
im Vakuum ein. Der Rückstand wird in 200 ml Wasser aufgenommen und mit Methylenchlorid
extrahiert. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet, filtriert, das
Lösungsmittel abgezogen und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Man erhält 37,8
g (90 % der Theorie) 2-(2-Fluorbenzyloxymethyl)-tetrahydrofuran vom Siedepunkt 79°C/0,1
mm.
Beispiel 2
[0064]
(Verfahrensvariante d)
[0065] 25 g (0,1 Mol) 2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-propyl]-furan werden in 200 ml Methanol gelöst
und nach Zugabe von 5 g Rhodium-Katalysator (5% Rhodium auf Aluminiumoxid) 4 Stunden
bei 5 atü und Raumtemperatur hydriert. Danach wird der Katalysator abfiltriert, das
Filtrat durch Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum eingeengt und der Rückstand
fraktioniert im Vakuum destilliert. Man erhält 15,7 g (62 % der Theorie) 2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-propyl]-tetrahydrofuran
vom Siedepunkt 101-105°C/0,1 mm.
Herstellung von Ausgangsprodukten
[0067] (a) Das gemäß Beispiel 2 als Ausgangsprodukt eingesetzte 2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-propyl]-furan
kann wie folgt hergestellt werden:
Zu einem Gemisch von 4,8 g (0,2 Mol) Natriumhydrid (6,0 g 80 %iges Natriumhydrid in
Paraffinöl) und 200 ml absolutem Dioxan werden bei Raumtemperatur 27,2 g (0,2 Mol)
2-(1-Hyroxy- propyl)-furan zugetropft.
Man erhitzt danach 30 Min. unter Rückfluß, kühlt auf 50°C ab und tropft dann zu dem
so erhaltenen Natriumsalz 32 g (0,2 Mol) 2-Chlorbenzylchlorid zu. Anschließend erhitzt
man noch 3 Stunden unter Rückfluß, versetzt zur Zerstörung von überschüssigem Natriumhydrid
mit 20 ml Methanol und engt durch Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum ein.
Der Rückstand wird in 200 ml Wasser aufgenommen und mit Methylenchlorid extrahiert.
Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet, filtriert, das Lösungsmittel
abgezogen und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Man erhält 36,0 g (72 % d. Th.)
2-[1-(2-Chlorbenzyloxy)-propyl]-furan vom Siedepunkt 95 - 97°C/0,1 mm.