[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-alkylsubstituierten Carbonsäureamiden.
[0002] Es ist bekannt, sekundäre und tertiäre Alkohole, Olefine und Wasser, oder Ester mit
Nitrilen in Gegenwart von Säuren, beispielsweise Schwefelsäure, zu N-alkylsubstituierten
Carbonsäureamiden umzusetzen (in der Literatur als Ritter-Reaktion bekannt). Zur Aufarbeitung
wird das Reaktionsgemisch mit einem großen Überschuß an Wasser behandelt (Russian
Chemical Review 29, 334 (196O)). Hierbei entstehen große Mengen an verdünnten Säuren,
die nur mit großen Aufwendungen beseitigt werden können.
[0003] Es ist außerdem bekannt (DT-AS 2 144 230), nach Durchführung der Umsetzung durch
Extraktion das entstandene Säureamid mit säurestabilen, polaren trisubstituierten
Phosphorsäureestern oder tetrasubstituierten Harnstoffderivaten zu extrahieren und
damit von Säure zu trennen. Nach der Extraktion wird in bekannter Weise, z.B. durch
Destillation, aufgearbeitet.
[0004] Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von N-substituierten Carbonsäureamiden durch
Umsetzung einer Carbonium-Ionen bildenden Komponente mit einem Nitril in Gegenwart
vor Säuren gefunden, bei dem man das Reaktionsgemisch durch Destillation auftrennt,
wobei man die Umsetzung in Gegenwart einer unter den Destillationsbedinqunqen inerten
Säure durchführt.
[0005] Das ertindungsgemäße Verfahren kann anhand der folgenden Reaktionsgleichung erläutert
werden:
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Säuren durchgeführt, die unter
den Destillationsbedingungen inert sind. Säuren, die für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt werden können, sollen mit Carbonium-Ionen bildenden Komponenten Carbonium-Ionen
bilden und unter den Destillationsbedingungen nicht zu einer Zersetzung des Reaktionsgemirches
bzw. des Reaktionsproduktes führen.
[0006] Vorzugsweise können für das erfindungsgemäße Verfahren Säuren der Formel
worin Y für einen Acylrest einer Säure aus der Reihe der Phos phorsäuren in der Oxidationsstufe
5, eines Phosphorsäure- mono- bzw. diesters und Schwefelsäuremonoesters, einer aliphatischen
oder aromatischen Fhosphonsäure, einer aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäure
oder einer aliphatischen Carbonsäure mit einem p
K-Wert von größer als 1 steht,
eingesetzt werden.
[0007] Als Acylreste (Y) einer Säure aus der Reihe der Phosphorsäuren mit der Oxidationsstufe
5 seien beispielsweise die Acylreste der Orthophosphorsäure und der Polyphosphorsäure
genannt.
[0008] Als Acylreste (Y) von Phosphorsäuremono- bzw. -diester und Schwefelsäuremoncester
seien Reste der Formel
worin
R und R2 gleich oder verschieden sind und > für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis
12, bevorzugt 1 bis 8, Kohlenstoffatomen stehen,
angeführt.
[0009] Beispielsweise seien die folgenden Phosphorsäure- und Schwefelsäureester genannt:
Phosphorsäuredimethylester, Phosphorsäurediäthylester, Phosphorsäuremonobutylester,
Fhosphorsäure-di-2-äthylhexyl-ester, Phosphorsäure-mono-n-butylester, Schwefelsäure-mono-n-butylester,
Schwefelsäure-mono-(2-äthyl-hexyl) ester, Schwefelsäure-mono-(2-hydroxväthyl)-ester,
Phosphorsäure- mono-(2-hydroxyäthyl)-ester.
[0010] Außerdem seien als Acylreste der Phosphorsäuremono- bzw. diester und Schwefelsäuremonoester
solche von Polyolen, wie Äthan-diol-1,2,Propandiol-1,2, 2,2-Dimethyl-propan-diol-1,3,
Trimethylolpropan und Pentaerythrit angeführt.
[0011] Als Acylreste (Y) einer aliphatischen oder aromatischen Phosphorsäure seien Reste
der Formel
worin
R3 für einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest, bevorzugt mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen, Aryl, bevorzugt Phenyl, oder Aralkyl, bevorzugt Benzyl,
R4 für Wasserstoff oder einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest, bevorzugt mit
1 bis' 4 Kohlenstoffatomen und
R5 für einen gegebenenfalls durch C1 bis C4-Alkyl substituierten Alkylen-, bevorzugt mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, oder einen
Arylenrest, bevorzugt Phenylen, steht,
angeführt.
[0012] Beispielsweise seien die tolgenden aliphatischen oder aromatischen Phosphonsäuren
genannt: Methanphosphonsäure, Äthanphosphonsäure, Methanphosphonsäure-monomethylester,
Vinylphosphonsäure, Äthan-di-phosphonsäure-1,2, Phenylphosphonsäure, Benzyl-phosphonsäure,
Benzylphosphonsäure-mono-methylester.
[0013] Als Acylreste (Y) einer aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäure seien Reste der
Formel
worin
R für einen gegebenenfalls durch Fluor oder Chlor substituierten Alkylrest oder Aralkylrest,
bevorzugt mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, oder einen gegebenenfalls durch Fluor, Chlor,
C1-C4-Alkyl oder eine Sulfonsäuregruppe substituierten Arylrest, bevorzugt Phenyl, steht,
angeführt.
[0014] Beispielsweise seien die folgenden Sulfonsäuren genannt: Methansulfonsäure, Äthansulfonsäure,
Propansulfonsäure, Butansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Perfluorbutansulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, Benzol-1,3-disulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Äthan-di-sulfonsäure-1,2,
Butandi-sulfonsäure-1,4, Benzylsulfonsäure, 4-(2-Dodecyl)-phenyl- sulfonsäure, Hexadecyl-
und Octadecyl-sulfonsäure.
[0015] Als Acylreste (Y) einer aliphatischen Carbonsäure mit einem pH-Wert von größer als
1 seien Reste der Formel
worin
R7 für einen gegebenenfalls durch Fluor und Chlor substituierten Alkylrest mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen steht,
angeführt.
[0016] Als Carbonsäuren seien beispielsweise genannt: Dichloressigsäure, Trichloressigsäure,
Perchlorpropionsäure, Trifluoressigsäure.
[0017] Beispielsweise seien die folgenden für das erfindungsgemäße Verfahren besonders bevorzugten
Säuren genannt: Trichlor- und Trifluoressigsäure.
[0018] Es ist möglich, das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart einer oder mehrerer Säuren
durchzuführen.
[0019] Als Carboniumionen bildende Komponente für das erfindungsgemäße Verfahren seien die
Komponenten genannt, die bekanntlich nach der Ritter-Reaktion mit Säuren zu einem
Carboniumion aktiviert werden. Beispielsweise sind dies sekundäre oder tertiäre aliphatische
Alkohole, Ester und Olefine.
[0020] Als sekundäre und tertiäre Alkohole seien Verbindungen der Formel
worin 8
R Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl oder Aryl und
R9 und R10 gleich oder verschieden sind und Alkyl oder Aralkyl bedeuten,
genannt.
[0021] Als Ester seien Verbindungen der Formel
worin
R , R9 und R10 die oben genannte Bedeutung haben und
R11 einen Acylrest einer anorganischen oder organischen Säure bedeutet,
genanrt.
[0022] Als Olefine seien Verbindungen der Formel
worin
R12, R13 und R14 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl oder Aryl und
R15 Alkyl, Aralkyl oder Aryl bedeuten,
genannt.
[0023] Es ist auch möglich, daß jeweils zwei der Reste R
12 bis R
15 zu cyclo-aliphatischen oder aromatischen, carbocyclischen Ringen verbunden sind.
[0024] Als Nitrile für das erfindungsgemäße Verfahren seien Verbindungen der Formel
worin
R16 Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Aralkyl oder Aryl bedeutet,
genannt.
[0025] Alkylreste (R
8 bis R
10,R
12 bis
R16) können beispielsweise geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 1
bis 12 Kohlenstoffatomen sein. Bevorzugt seien genannt: Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl, Hexyl und Isohexyl.
[0026] Aralkylreste (R
8 bis R
10 R12 bis
R16) können im aliphatischen Teil einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit bis zu 6, bevorzugt mit bis zu 3 Kohlenstoffatomen, und im aromatischen Teil einen
Rest aus der Benzolreihe, bevorzugt Phenyl und Naphthyl, haben. Beispielsweise seien
genannt: Benzyl, Phenäthyl, Benzhydryl und Phenyl-dimethyl-methyl.
[0027] Arylreste (R
8 und R
12 bis R16) können aromatische carbocyclische Reste mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen wie
Phenyl, Naphthyl und Diphenyl, bevorzugt Phenyl, sein.
[0028] Alkenylreste (R
16) können Vinyl, Propenyl und Cyclopropenyl sein.
[0029] Als Säurereste (R
11) seien beispielsweise der Sulfat-, Phosphat-, Acetat-, Trichloracetat- und der Trifluoracetatrest
genannt.
[0030] Die Herstellung der einzelnen Komponenten für das erfindungsgemäße Verfahren ist
bekannt. Im einzelnen seien beispielhaft die folgenden Verbindungen angeführt:
Als Alkohole: Isopropanol, tert.-Butanol, sek.-Butanol, iso-Amylalkohol, Cyclohexanol,
Benzylalkohol, Borneol, Terpineol und Menthol.
Als Ester: Schwefelsäure-mono-ester von Isopropanol, Cyclohexanol, die Trifluoracetate,
die bei der Addition von Trifluoressigsäure an Mono- und Diolefine, wie Propen, Isobuten,
Cyclopentadien-1,5 und Dicyclopentadien entstehen.
Als Olefine: Propen, Isobuten, Buten-1, cis- und transbuten-2, 2-Methyl-buten-2, Diisobuten,
Triisobuten, Tetraisobuten, Tri- und Tetrapropen, α- und ß-Pinen, Styrol,α-Methylstyrol,
Cyclopenten, Cyclohexen, 1-Methyl-cyclohexen, Isopren, Dicyclopentadien, 2,5-Dimethylhexadien-1,5,
Limonen, Methallylchlorid, Methallylcyanid, 3-Cyclohexen-1-carbonsäure- nitril, 4-Methylcyclohexen-1-carbonsäure-
nitril, 3-Cyclohexen-1-carbonsäure-methylester, 3-Cyclohexen-1-carbonsäure-äthyl-
ester, 3-Cyclohexen-1-carbonsäure-butylester und Abietinsäure-methylester.
Als Nitrile: Blausäure, Acetonitril, Acrylnitril., Propionitril, Pivalonitril, Laurinsäurenitril,
Stearinsäurenitril, Benzylcyanid und Benzonitril.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen im Temperaturbereich von etwa
0°C bis etwa 120°C, bevorzugt von 10°C bis 100°C, besonders bev. zugt von 25°bis 90
oC, durchgeführt. Bei Temperaturen die oberhalb 60°C liegen, kann es vorteilhaft sein,
die Reaktion unter Druck auszuführen, um unumgesetzte oder überschüssige, edrig siedende
Reaktionskomponenten, wie z.B. Blausäure, in der flüssigen Reaktionsphase zu halten.
[0032] Zur Erzielung hoher Raum-Zeit-Ausbeute kann es zweckmäßig sein, das Nitril mindestens
stöchiometrisch bezogen auf die arbonium-Ionen b:.ldende Komponente einzusetzen, vorteilhaft
kann ein Uberschuß von Nitril gegenüber Carbonium-Ionen bildenden Komponenten bis
10:1 eingesetzt werden, im allgemeinen empfiehlt es sich, das Nitril im molaren Verhältnis
von 1 bis 3 gegenüber den Carbonium-Ionen bildenden Komponenten einzusetzen. Günstige
Raum-Zeit-Ausbeuten erhält man weiterhin dadurch, daß die molare Menge der Säure mindestens
den Wert der Summe der molaren Mengen von bereits im Reaktionsmedium befindlichem
Carbonsäureamid und der Carbonium-Ionen bildenden Komponente erreicht. Ein Überschuß
der Säure über diesen Wert hinaus erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit; im allgemeinen
empfiehlt es sich, die Säure gegenüber der Summe der Carbonium-Ionen bildenden Komponente
und dem Carbonsäureamid im Verhältnis 1 bis 3 einzusetzen.
[0033] In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man bei
der Umsetzung zur Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit katalytische Mengen von
Perfluoralkansulfonsäuren, wie die Perfluorbutan- oder Perfluoroctansulfonsäure oder
Perfluoralkancarbonsäuren, wie Trifluoressigsäure zu. Im allgemeinen liegen die Zusätze
zwischen 1 und 10 Mol-% der Gesamtsäuremenge.
[0034] Die Destillation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in üblicher Weise durchgeführt
werden. Beispielsweise kann sie in folgenden Destillationsapparatureh durchgeführt
werden: Dünnschichtverdampfer, Fallfilmverdampfer und Schlangenrohrverdampfer.
[0035] Die Destillation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann im allgemeinen bei Destillationssumpftemperaturen
von 90° bis 180°C, bevorzugt von 100 bis 150°C, und bei einem Druck von 0,1 mbar bis
I bar, bevorzugt von 0,1 mbar bis 100 mbar, durchgeführt werden.
[0036] Nach dem erfindurgsgemäßen Verfahren erhält man nach der Destillation das N-alkylsubstituierte
Carbonsäureamid und die Säure. Ein gegebenenfalls anfallendes Gemisch aus Carbonsäureamid
und Säure kann gegebenenfalls teilweise wieder in die Umsetzung zurückgeführt werden.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich
durchgeführt werden.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren kann wie folgt ausgeführt werden:
[0039] Die Carbonium-Ionen bildende Komponente und das Nitril werden einem Reaktor, z.B.
einen mit Kühl- und Rührvorrichtungen versehenen Kessel oder einer Kesselkaskade,
zugeführt, in dem sich ein Gemisch aus der eingesetzten Säure und gegebenenfalls dem
Reaktionsprodukt, befindet.
[0040] Für den Fall, daß der Siedepunkt des Carbonsäureamids niedriger ist als der der Säure
führt man nach der Umsetzung das Reaktionsgemisch einer, zweckmäßigerweise kontinuierlich
arbeitenden, Destillationsapparatur, vorzugsweise einem Dünnschichtverdampfer, einen
Fallfilmverdampfer oder einem Schlanqenrohrverdampfer, zu und trennt in Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen (z.B. Temperatur, Druck, Verdampferfläche und Verweilzeit)
das Carbonsäuream..d ganz oder teilweise ab. Der Destillationssumpf, der neben der
erfindungsgemäß eingesetzten Säure noch restliches Carbonsäureamid enthält, kann selbstverständlich
vollständig durch weitere Destillation aufgetrennt werden. Es ist aber auch möglich,
insbesondere bei kontiuierlicher Arbeitsweise, den Destillationssumpf ganz oder teilweise
in die Umsetzung zurückzuführen. Um den Anteil an Nebenprodukten gering zu halten,
trennt man vorteilhafterweise 0,1 bis 5 % des Destillationssumpfes ab und führt diesen
Teil gegebenenfalls einer gesonderten Aufarbeitung, z.B. einer Rückstandsverbrennung
zu.
[0041] Für den Fall, daß der Siedepunkt der Säure niedriger ist als der des Carbonsäureamids,
kann es zweckmäßig sein, die Säure durch eine Trägergas- bzw. Trägerdampfdestillation
vom zurückbleibenden Carbonsäureamid zu trennen. Als Trägergase kommen hier beispielsweise
Inertgase, wie Helium, Argon und Stickstoff, und als Trägerdampf die eingesetzten
Nitrile, wie Blausäure, Acetonitril und Acrylnitril in Frage. Für eine Trägerdampfdestillation
können beispielsweise auch Chlorkohlenwasserstoffe, wie Chlor- und Dichlorbenzol,
verwendet werden.
[0042] Es war nicht zu erwarten, daß sich das bei der Umsetzung erhaltene Gemisch durch
Destillation aufarbeiten läßt, da unter diesen Bedingungen eine Zersetzung des Reaktionsproduktes
zu erwarten war. Eine solche Zersetzung tritt beispielsweise bei der für die Ritter-Reaktion
als Reaktionsmedium besonders oft angewandten Schwefelsäure auf (DT-AS 2 144 230,
Spalte 1, Zeile 41 bis Spalte 2, Zeile 20).
[0043] Diese Schwierigkeit macht es notwendig, das Reaktionsprodukt z.B. mit einem großen
Überschuß an Wasser zu behandeln.
[0044] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise auch ein Extra tionsschritt
gespart, ohne den der DT-AS 2 144 230 zufolge eine Aufarbeitung durch Destillation
nicht möglich ist.
[0045] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß bei der Isolierung des Reaktionsproduktes
keine Abfallsäuren oder Abfallsalze anfallen; es läßt sich daher vorteilhaft und ohne
Belastung der Umwelt durchführen.
[0046] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren N-substituierten Carbonsäureamide
können als Druckereihilfsmittel bzw. bei der Herstellung von Textilhilfs-Mitteln eingesetzt
oder zu Aminen umgesetzt werden.
Beispiel 1
[0047] In eine Lösung von 150 q Blausäure in 420 g Methansulfonsäure, die sich in einem
mit Rückflußkühler und Tropftrichter versehenen Rührgefäß befindet, werden unter Rühren
und Kühlen 222 g tert.-Butanol innerhalb einer Stunde zudosiert. Die Reaktionstemperatur
wird während des Eintropfens langsam ansteigend auf 20 bis 40°C gehalten. Das Reaktionsgemisch
wird 4 Stunden bei 40°C gehalten. Dann wird die überschüssige Blausäure im Vakuum
abdestilliert. Das zurückbleibende Reaktionsgemisch wird bei einer Verdampferwandtemperatur
von 110 bis 115°C in einen Dünnschichtverdampfer eindosiert. Dabei destillieren 55
g eines Gemisches von 96 % tert.-Butylformamid und 4 % tert.-Butanol (gaschrcmatographisch
ermittelt) ab und es werden 665 g eines Sumpfproduktes aus Methansulfonsäure und tert.-Butylformamid
im Verhältnis 64:36 (nach Kernresonanzspektrum) erhalten.
Beispiel 2
[0048] In 200 g Methansulfonsäure,die 1 g Phenothiazin als Polymerisationsinhibitor enthält,
wird innerhalb einer Stunde eine Lösung von 150 g tert.-Butanol in 159 g Acrylnitril
bei einer Reaktionstemperatur von 30 bis 35°C zugetropft. Das Reaktionsgemisch verbleibt
6 Stunden bei dieser Temperatur im Reaktionsgefäß und wird nach Abdestillieren des
überschüssigen Acrylnitril mit 900 g Äthanol vermischt und in einen Schlangenrohrverdampfer
eindosiert. Bei 150°C und 25 bar destillieren mit dem Alkohol 100 g N-tert.-Butylacrylamid
ab, die durch abdestillieren des Äthanols isoliert werden, Fp. 125°C. Der Sumpf kann
mit gleichem Ausbeuteergebnis in die Reaktionsstufe zurückgeführt werden.
Beispiele 3-23
[0049] Das wie in Beispiel 1 jeweils erhaltene Sumpfprodukt (36 % tert.-Butylformamid, 64
% Methansulfonsäure) wird entsprechend Beispiel 1 mit Blausäure und tert.-Butanol
umgesetzt und aufgearbeitet. Die Tabelle gibt die eingesetzten und erhaltenen Produkte
an:
Beispiel 24
[0050] In eine Mischung von 90 g Trifluoressigsäure und 185 g Benzylcyanid werden bei 20°C
innerhalb von einer Stunde 44 g tert.-Butanol zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird
dann 6 Stunden bei 60°C gehalten. Dann wird die Hauptmenge der Trifluoressigsäure
unter Normaldruck abdestilliert, ein kleiner Teil im Gemisch mit überschüssigem Benzylcyanid
bei vermindertem Druck (Siedebereich bis 75°C/0,5 Torr). Der Destillationssumpf besteht
aus nahezu reinem N-tert.-Butyl-phenyl-acetamid. Fp. 114
0C (aus Alkohol umgelöst), Ausbeute 69 g.
Beispiel 25
[0051] In eine Mischung von 163 g Trichloressigsäure und 54 g Adipinsäuredinitril werden
bei 80°C 100 g tert.-Butanol innerhalb von einer Stunde zugetropft. Die Reaktionsmischung
wird 7 Stunden bei 80°C gehalten. Danach wird das Reaktionsprodukt durch Vakuumdestillation
der eingesetzten Trichloressigsäure, die bei ca. 100°C/13 Torr abdestilliert wird,
abgetrennt. Man erhält 90 g Adipinsäure-N-tert.-butyl-diamid, das als fester Rückstand
im Reaktionsgefäß zurückbleibt. Fp. 213 bis 215°C (aus Äthanol umgelöst).
Beispiel 26
[0052] Unter Kühlung werden in eine Lösung- von 1 g Phenothiazin in 90 g Trifluoressigsäure
84 g Acrylnitril bei 20°C eingetropft. Bei 35°C werden danach 43 g tert.-Butanol zugetropft.
Die Reaktionsmischung wird 6 Stunden bei 60 bis 70°C gehalten und anschließend destillativ
aufgearbeitet. Acrylnitril, Trifluoressigsäure und ein Teil des entstandenen N-tert.-Butylacrylamids
werden unter vermindertem Druck abdestilliert. Zurück bleiben als Destillationssumpf
36 g N-tert.-Butylacrylamid (Fp. 120 bis 122
0C). Das Destillat kann mit gleichem Ergebnis wieder in die Reaktion eingesetzt werden.
Beispiel 27
[0053] In eine Lösung von 18 g Wasser in 170 g Trifluoressigsäure werden bei Raumtemperatur
126 g Tripropen eingetropft, die gerührte Mischung wird auf 65°C erwärmt und innerhalb
von 45 Minuten werden 40 g Blausäure zudosiert. Die Reaktionsmischung wird eine Stunde
bei 60 bis 65°C gehalten und anschließend bei einem Druck von 12 bis 15 Torr destillativ
aufgearbeitet, wobei die Destillationssumpftemperatur von Raumtemperatur bis auf 149
0C gesteigert wird. Man gewinnt auf diese Weise die eingesetzte Trifluoressigsäure
und die überschüssige Blausäure und geringe Mengen an N-i-Nonyl-formamid als Destillat
vom Siedebereich < 30°C - 139°C/ 15 Torr, das erneut zur Reaktion eingesetzt werden
kann, und anschließend 146 g reines N-i-Nonyl-formamid vom Siedebereich 142 bis 146°C/13
Torr.
Beispiel 28
[0054] In eine Mischung von 140 g Polyphosphorsäure (76 % P
2O
5) und 82 g Acetonitril, die in einem mit Rührer, Tropftrichter und Rückflußkühler
versehenen Reaktionsgefäß vorgelegt werden, tropft man bei 50 - 55°C 55 g tert. Butanol
ein. Die Reaktionsmischung wird 3 Stunden bei 55 - 60°C
gehal- ten und anschließend in einem Dünnschichzverdampfer eindosiert. Man erhält 77
g Destillat, das anschließend fraktioniert wird, wobei 47 g Acetonitril und 30 g tert.
Bu-
tylacetamid (
Kp15 99 - 100°C, Fp. 93 - 94°C) erhalten werden. Der bei der Dünnschichtdestillation erhaltene
Sumpf (185 g) enthält 27 % tert. Butylacetamid neben der eingesetzten Polyphosphorsäure,
(bestimmt durch Kernresonanzspektroskopie. Dieser Sumpf läßt sich mit gleichem Ausbeuteergebnis
in die Reaktion erneut einsetzen.
Beispiel 29
[0055] Eine gerührte Mischung von 880 g einer C
12-Alkyl-benzolsulfonsäure und von 130 ml Blausäure wird unter Rückflußkühlung auf 50°C
erwärmt. Dazu werden 181 g tert. Butanol und 70 ml Blausäure zugetropft. Nach 1,5
Stunden wird der Blausäureüberschuß im Vakuum abdestilliert. Bei einer Verdampfertemperatur
von 135 C und einem Druck von 0,5 Torr wird das Reaktionsgemisch einer Dünnschichtdestillation
unterworfen. Man erhält 101 g tert. Butylformamid und 950 g Destillationssumpf, der
erneut zur Reaktion eingesetzt wird. Unter den oben angegebenen Reaktionsbedingungen
werden in diesem Sumpfprodukt 80 ml Blausäure mit 75 g tert. Butanol umgesetzt. Die
anschließende Dünnschichtdestillation ergibt 110 g tert. Butylformamid.
Beispiel 30
[0056] In eine Mischung von 435 g Schwefelsäuremono-n-butylester und 180 ml Blausäure werden
bei 30 - 40
cC 259 g tert. Butanol eingetropft, die Reaktion wird innerhalb von 3 Stunden bei 40°C
zum Ende geführt. Das Reaktionsgemisch wird einer Dünnschichtdestillation unterworfen.
Bei einer Verdampfertemperatur von 115°C und einem Druck von 0,5 Torr werden 90 g
Destillat erhalten, das aus einem Gemisch von tert.-Butylformamid, n-Butanol und n-Butylameisensäureester
besteht.
[0057] Der Destillationssumpf enthält 35 % tert. Butylformamid. Unter den angegebenen Bedingungen
wird er erneut mit 75 g tert. Butanol und 80 ml HCN umgesetzt. Durch die (wie oben
angegeben) anschließende Dünnschichtdestillation erhält man 64 g (94 %iges) tert.
Butylformamid und 555 Destillationssumpf, der mit gleichem Ergebnis in die Reaktion
eingesetzt wurde.
Beispiel 31
[0058] In einem Rührgefäß, versehen mit Thermometer, Tropftrichter, Rückflußkühler und Trockenrohr,
legt man 660 g p-Dodecylbenzolsulfonsäure vor. Bei 20 - 25°C gibt man 160 ml Blausäure
zu. Sobald die Blausäure gut eingerührt ist erwärmt man auf 30° bis 35°C und tropft
innerhalb von 30 min. 148 g tert. Butanol zu. Durch leichtes Kühlen hält man die Temperatur
bei 40 - 42°C. Anschließend wird 3 h bei dieser Temperatur nachgerührt, dann die unumgesetzte
Blausäure im Vakuum abdestilliert. Man erhält 75 - 80 ml Blausäure zurück.
[0059] Der verbleibende Rückstand wird bei einer Wandtemperratur von 145
0C in einem Dünnschichtverdampfer eingespeist. Dabei destillieren 106 g eines Gemisches
von 94 % tert. Butylformamid und 6 % tert. Butanol (gaschromatographisch ermittelt)
ab. Es werden 750 g Sumpfprodukt erhalten, das die Sulfonsäure und tert. Butylformamid
im Verhältnis 2: 1 (nach Kernresonanzspektroskopie) enthält.
Das Sumpfprodukt läßt sich mit gleichem Ergebnis erneut einsetzen.