[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein durch Körperbewegung antreibbarea Karussell, das
aus mit Sitzen versehenen, um eine feststehende Achse sich drehenden Armen besteht.
[0002] Bekannte Karussells dieser Art, wie sie insbesondere für Kinderspielplätze bestimmt
sind, haben eine vom Sitz aus zu betätigende, mechanische Antriebsvorrichtung, deren
Bewegunga
- elemente zur Übertragung der Körperkraft auf die drehbar gelagerten Arme wahlweise
aus mehreren Hebeln, Gelenken, Gestängen und weiteren Übertragungsgliedern bestehen,
wobei durch letztere die hin und her gehende Bewegung von Hand betätigter Griffe auf
eine mit der Nabe der Arme festverbundene Scheibe oder einen Zahnkranz übertragen
wird (DT - PS 910 516 u. OS 2138 130).
[0003] Eine derart ausgebildete Übertragungsvorrichtung für die Antriebskraft unterliegt
einem schnellen Verschleiß, auch ist ihre Anbringung am Karussell eine große Gefahrenquelle
für übermütig spielende Kinder. Für die Erfindung bestand daher die Aufgabe, ein robustes,
von den genannten Mängeln freies Karussell zu schaffen. Zweck der Erfindung sollte
eine einfache Gestaltung des Antriebsmechanismus und eine bequeme Zerlegbarkeit und
Zusammensetzbarkeit des Karussells sein. Auch sollte es neben dem spielerischen Vergnügen
eine bekannten Sportarten entsprechende Körperbewegung wie beim Rudern oder Reiten
zulassen.
Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß zur Kraftübertragung eine Klinke und ein
fest mit der feststehenden Karussellachse verbundenes Zahnrad vorgesehen sind und
daß die Klinke zur Rundlaufbewegung der frei drehbar gelagerten Arme in einem drehbaren
Tragteil gelagert und mit einem oder mehreren der Anzahl der Sitze entsprechenden
Ruderholmen verbunden ist. Vorteilhaft ist es, wenn der die Klinke tragende Teil gemeinsam
mit einer vom Zahnrad gebildeten Platte den Klinkenschaltraum abdeckt. Das kann zweckmäßig
durch einen zylindrischen, topfartigen Körper geschehen, wobei dieser oberhalb des
Zahnrades (Zahnkranzes) angeordnet ist, damit die Klinke durch ihr Eigengewicht zwischen
die Zähne einfällt. Es ist so eine dem wirklichen Rudern entsprechende Bewegung des
Körpers möglich, wobei die Bewegung der Holme durch Anschläge begrenzt sein kann.
Die Kopplung der Reaktionskraft an der Klinke (beim Rudern im Wasser) erfolgt auch
hier beim Ruderer über den Sitz auf das Karussell (sonat auf das Boot)
[0004] Gemäß weiterer Erfindung läßt sich die Fortschalteinrichtung durch zwei gegeneinander
gerichtete Zahnkränze verdoppeln denen je eine in der Zylinderkapsel gelagerte Klinke
zugeordnet ist.
Die Klinken lassen sich an den Enden eines Doppelhebels lagern, dessen Drehachse von
einem in der Kapsel drehbar gelagerten Holm bewegt wird, wobei eine dem "Abdrehen"
beim Rudern entsprechende Handbewegung ausgeführt wird. Wesentlich ist diese Anordnung
für die Ausführung von Reitbewegungen auf einem als Wippe ausgebildeten Sitz insbesondere
in Gestalt von Reittieren oder auch als ein horizontal gleitendes Fahrzeug. Hierbei
ist gemäß der Erfindung ein die Doppelhebeachse bildendes oder mit ihr verbundenes
Rohr in wenigstens einem der hohlen Arme des Karussells angeordnet und an seinem freien
Ende mit einem seitlichen Hebelarm versehen, der kraftechlüssig oder zwangsläufig
mit am Sitz vorgesehenen Pendelarmen verbunden oder zwischen Ausschlägen des wippenden
oder gleitenden Sitzes angeordnet ist,
[0005] Weitere Einzelheiten der Erfindung und ihre beispielweiss Ausgestaltung sind an Hand
einer Zeichnung erläutert.
[0006] Es zeigent
Fig. 1 ein Karussell in teilweise aufgebrochener Seitenansicht mit Ruderantrieb.
Fig. 2 eine Darstellung der Sitzanordnung von der Seite.
Fig. 3 ein Karussell mit Wippantrieb.
[0007] Eine Rohrsäule 1, die beliebig im Boden verankert oder auf einem Gestell befestigt
sein kann, nimmt eine in ihr feststehende Achse 2 auf. Ein starkwandiges, innen mit
Speziallagern für Radial- und Achsialdruck versehenes Rohr 3 ist auf die Achse 2 fest
aufgesetzt und ist starr mit Stutzen 4 zum ansetzen von Trägern 5 verbunden. Es stützt
sich an einem Bund 6 ab.
Oberhalb dieser so gebildeten Trägernabe 3 befindet sich ein Zahnrad 7 mit achsialgerichteten
Zähnen, die zweckmäßig flache und steile Flanken haben. Das Zahnrad 7 ist durch einen
Keil 8 mit der Achse 2 undrehbar verbunden. Es hat einen vorstehenden Rand 9, der
eine Glocke 10 dicht abschließt. In dieser ist eine Klinke 11 frei auf einem Gelenkbolzen
gelagert. An der Glocke 10 sind Ruderholme 12 befestigt. Beim Anziehen der Holme 12
gegen einen Sitz 13 von denen je einer auf einem der Träger 5 befestigt ist, erfolgt
eine Mitnahme des sich leicht drehenden Trägersternes, indem sich die an einer Steilflanke
eines Zahnes des Zahnrades 7 abstützenden oder ziehenden Klinke 11 eine Reaktionskraft
gegenüber der auf den Holm ausgeübten Anzugskraft ausübt. Um bei starkem Anzug der
Ruderholms 12 eine Überholbewegung des Armsterhes 5 zu vermeiden, sind an ihm Anschläge
14 angebracht, so das eine Quetschung des Körpers vermieden wird. Die Holme werden
dabei in Leerlaufrichtung der Klinke mitgenommen, wie eq auch der Auslagebewegung
des Körpers bei der Rückführung der Holme entspricht. Am Karuqsell können also keinerlei
ungewollte Sperrungen oder Verklemmungen der Triebwerksteile auftreten, selbst wenn
es in anderer willkürlicher Weise betätigt wird.
[0008] Die Sitze 13 sind nach Fig. 2 an U-Bügeln 15 befestigt und mit ihrer Sitzfläche an
den Armen 5 verschraubt, so daß eine starre Verbindung entsteht. Der unten offene
U-Bügel ist durch eine in die offenen Rohrenden des ßügels eingeschobene Fußstütze
16 abgeschlossen die mit Gummibelag überzogen ist und in der Höhe eingestellt werden
kann.
[0009] Die Doppelklinke nach Fig. 3 besteht aus einem Schwenkhebel mit an ihm angelenkten
Einzelklinken 11, 111, deren obere unter Federdruck steht und in ein oberes, ebenfalls
auf der Achse 2 befeatigtes Zahnrad 17 eingreift. Der Holm bildet die Drehachse des
Schwenkhebels und kann durch das beim Rudern übliche Abdrehen während der Auslage
mittels der oberen Klinke 111 bei entsprechender Stellung der Zähne des oberen Zahnrades
17 eine Antriebswirkung hervorrufen. Wesentlich ist diese Klinkenanordnung 11, 111
zur Anwendung bei einem Karussell, das nach Fig. 3 mit wippenden Sitzen 18 ausgestattet
ist. Statt der Holme 12 sind hier Wellen 19 vorgesehen, die in den Hohlarmen 5 mehrfach
gelagert sind und an einem Ende starr mit dem Schwenkhebel der Klinken am anderen
Ende durch einen Hebelarm 20 mit der Wippe 18 verbunden sind. Der wippende Sitz 18
bewegt den Hebelarm 20 und damit die Welle 19 sowie den Doppelhebel mit seinen beiden
Klinken hin und her, wodurch bei jeder Wippbewegung ein Vortrieb des die Sitze tragenden
Armsterns erzeugt wird. Die Tragarme 5 sind hier an der Glocke 10 befestigt, die das
Triebwerk 7, 17, 11, 111 vollständig umfasst und mit den Speziallagern ausgerüstet
ist und somit die Lagerbuchse 3 ersetzt. Die Wippe kann auch durch hin und her gleitende
Sitze ersetzt werden, die auf Schienen gesetzt sind, wobei der Hebelarm 20 durch ein
Drahtseil oder eine andere sich der Kreisbewegung des Hebelarmes 20 anpassende Vorrichtung
mit dem Sitz verbunden ist. Wie erkennbar ist bei dieser Ausführung des Karussells
das Antriebsmittel der Sitz selbst, doch bleibt er ebenso wie beim ersten Beispiel
bei einer willkürlichen Bewegung der Tragarme vom Klinkentriebwerk unbeeinflußt, da
auch hier in der einen Drehrichtung ein Leerlauf in der anderen Richtung eine Sperrung
durch die Klinken erfolgt. In die Hohlachse 2 des Karussells kann ein Schirm mit seinem
Schaft 21 eingesteckt werden, der die Anlage vor starker Sonnenbestrahlung oder vor
Regen schützt. Bewegte Metallteile insbesondere die Klinken 11, 111, sind zweckmäßig
mit geräuschdämpfenden Belegen versehen.
1. Durch Körperbewegung antreibbares Karussell als Spiel- oder Sportgerät mit um die
Karussellechse sich drehenden Armen und darauf angebrachten Sitzen sowie einer mechanischen
Antriebsverbindung zur Erzeugung der Drehbewegung dadurch gekennzeichnet, daß eine
Klinke (1) und ein ihr zugehöriges fest auf der Drehachse (2) sitzendes Zahnrad (7)
vorgesehen sind, wobei die Klinke in einem auf der feststehenden Achse (2) verdrehbaren
Teil (10) angeordnet und dieser mit einem vom bewegten Körper aus zu betätigendem
Antriebsmittel (12) verbunden ist und daß die die Sitze tragenden Arme (5) an einem
unabhängigen und frei drehbarem Lagerkörper (3) angebracht sind.
2. Karussell nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das verdrehbare Teil (10)
einen Klinke und Zahnrad umschließenden Raum bildet wobei der die Klinke (11) tragende
Teil zylindrisch napfförmig und das Zahnrad (7) als dazu passende Abdeckung (9) ausgebildet
sind.
3. Karussell nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß eine Stützkugellager
aufweisende Hülse (3) mit den Tragarman (5) fest verbunden ist und dergestalt auf
die feste Karuessllaches (2). aufsetzbar ist.
4. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse
(3) mit gleichmäßig versetzten Stutzen (4) versehen ist, auf die rohrartige Arme (5)
mit den daran zu befestigenden Sitzen (13) aufschiebbar und festklemmbar sind.
5. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 4 dadurch gekennzeichnet, daß in den freien Enden
der ' Hohlarme (5) schräg-diagonale Bohrungen so versetzt angeordnet sind, daß in
diese ein U-förmiger Bügel einsteckbar ist und daß an der Querstrebe des Bügels sowie
am Hohlarm (5) ein Sitz (13) befestigt ist und die nach schrägunten ragenden Enden
des Bügels durch eine höheneinstellbare Fußraste (16) vorbunden sind.
6. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 5 dadurch gekennzeichnet, daß an dem die Klinke
tragenden Teil insbesondere dem Hohlkörper (10) ruderartige Holme (12) befestigt sind
und an den die Sitze tragenden Armen (5) Anschläge (14) vorgesehen sind, die die Winkelbewegung
der Ruderholme (12) in Richtung zum Sitz begrenzen.
7. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 6 dadurch gekennzeichnet, daß für die Vorholbewegung
der Holme eine weitere Anschlagbegrenzung vorgesehen ist.
8. Ruderkarussell nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Ruderholme fest
aber um ihre Längsachse drehbar im Klinkentragenden Hohlkörper (10) gelagert und mit
der Klinkenachse fest verbunden sind.
9. Karussell nach einem der Ansprüche 1 - 8 dadurch gekennzeichnet, daß im Klinkentragenden
Teil insbesondere einem Zylinder (10) zwei Klinken (11,111) vorzugsweise an einem
zweiarmigen Hebel gelagert sind und ihnen gegenüber je ein Zahnrad (7,17) angeordnet
ist und zur Erzeugung der Klinkenschaltbewegung eine drehbare Stange (12 oder 19)
mit der Drehachse des zweiarmigen Hebels verbunden ist.
10. Karussell nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Stange (19)
im Bereich eines Sitzes (13) einen Hebelarm (20) aufweist, durch den sie mit dem wippenartig
gelagerten Sitz (13) in kraftschlüssiger oder zwangsläufiger Verbindung steht.
11. Karussell nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz als Reittier,
Boot oder dergleichen ausgebildet ist und zur Erzeugung einer Wipp- oder Schubbewegung
an ihm oder in seinem Bewegungsbereich feste Handgriffe vorgesehen sind.
12. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 11 dadurch gekennzeichnet, daß die Klinken und
Anschläge mit geräuschdämpfenden Belegen versehen sind.
13. Karussell nach den Ansprüchen 1 - 12 dadurch gekennzeichnet, daß in die feste
Achse (2) ein Schirm (21) gesteckt ist.