[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haspel, insbesondere für Blechbänder, mit einem
Spreizdorn, dessen Segmente von einer Spreizdornwelle über ein Keilgetriebe radial
verstellbar sind.
[0002] Um die Oberfläche von Blechbändern beim Aufwickeln auf einen Haspeldorn nicht zu
verletzen, muß einerseits die Spreizdornwelle mit den radial verstellbaren Segmenten
entsprechend bearbeitet sein und anderseits dafür gesorgt werden, daß die Zwischenräume
zwischen den auseinandergespreizten Segmenten der Spreizdornwelle überbrückt werden,
damit sich die sonst vorhandenen Kanten nicht in das aufzuwickelnde Band eindrücken
können. Jede Unebenheit und jeder Spalt der Spreizdornoberfläche wird nämlich auf
Grund des Bandzuges beim Aufwickelvorgang auf das Band übertragen, wodurch Dellen
und Kerben auftreten. Diese Kerben- und Rillenerscheinungen treten aber nicht nur
bei den ersten Bandwindungen auf, sondern können sich bei entsprechendem Zug bei dünnen
Bändern auf bis zu 200 Wickellagen übertragen. Aus diesem Grunde müssen die Spreizdorne
von Haspeln nach bestimmten Einsatzzeiten.zusammen mit den Uberbrückungsstücken nachgearbeitet
werden, was umständlich und zeitraubend ist.
[0003] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Haspel zu schaffen, bei dem
mit einfachen Mitteln eine glatte Wickelfläche ohne Zuhilfenahme von Füllstücken gewährleistet
werden kann. Außerdem soll das aufwendige Nacharbeiten des Spreizdornes entfallen
können.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Spreizdornsegmente von
einer geschlitzten Federstahlhülse federnd umschlossen sind, die lediglich im Bereich
eines Schlitzrandes verschiebefest mit einem Spreizdornsegment verbunden ist und deren
Umfangslänge dem Umfang des Spreizdorns bei größter Spreizweite entspricht. Durch
das Vorsehen einer die Spreizdornsegmente federnd umschliessenden Federstahlhülse
kann nicht nur auf Füllstücke zwischen den Segmenten verzichtet werden, sondern auch
eine besondere Bearbeitung der Segmentoberflächen entfallen, weil ja die Federstahlhülse
die Zwischenräume zwischen den Segmenten überbrückt und die gesamte Wickelfläche bildet.
Auf Grund des Hülsenwerkstoffes paßt sich dabei die Federstahlhülse automatisch an
den jeweiligen Durchmesser des Spreizdornes an, wobei bei der größten Spreizdornweite
die Schlitzränder der Federstahlhülse wegen der gewählten Umfangslänge der Hülse nebeneinander
zu liegen kommen, so daß zum Aufwickeln des Bandes eine stufenlose Wickelfläche durch
die Federstahlhülse gewährleistet wird, die in einem solchen Fall durch-. gehend satt
an den Segmenten anliegt. Wird der Durchmesser des Spreizdorns zum Abnehmen des aufgewickelten
Blechbundes verkleinert, so folgt die Federstahlhülse den radial einwärts verstellten
Segmenten auf Grund ihrer Federspannung, wobei sich jedoch die Schlitzränder übereinanderschieben.
[0005] Um dieses Übereinanderschieben zu unterstützen, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung
vorgesehen, daß zumindest ein Schlitzrand eine das Übereinanderschieben der beiden.
Hülsenränder erleichternde Anlauffläche besitzt. Diese An- . lauffläche kann beispielsweise
durch eine entsprechende Abschrägung der Stirnfläche des Schlitzrandes gebildet werden.
[0006] 1 Es ist zwar bereits ein Spreizdorn bekannt (US-PS 1 929
*673), bei dem der Mantel durch eine geschlitzte Blechhülse gebildet wird, doch kann
dieser bekannte Spreizdorn die Erfindung keineswegs nahelegen,weil das Aufweiten des
Spreizdorns durch ein Auseinanderspreizen der den Schlitz bildenden Ränder der Blechhülse
erfolgt, so daß zum Aufwickeln stets ein Spalt zwischen den Rändern vorhanden ist,
der gerade durch die Erfindung vermieden werden soll. Außerdem handelt es sich bei
dem bekannten Spreizdorn um eine völlig andere Konstruktion ohne radial verschiebbare
Spreizdornsegmente. Das vorhandene Keilgetriebe wirkt nämlich lediglich in tangentialer-Richtung
auf die Schlitzränder der Blechhülse, die den eigentlichen Spreizdorn und nicht eine
gesonderte Umhüllung zur Abdeckung des vorhandenen Spaltes bildet.
[0007] Damit die Federstahlhülse von der Spreizdornwelle mitgenommen wird, ohne die federnde
Nachgiebigkeit der Hülse zu beeinträchtigen, darf die Federstahlhülse lediglich im
Bereich eines Schlitzrandes mit einem Spreizdornsegment verbunden werden. Dies kann
beispielsweise mit Hilfe von Schrauben geschehen. Besonders einfache Verhältnisse
ergeben sich jedoch, wenn die Federstahlhülse in weiterer Ausbildung der Erfindung
im Bereich eines Schlitzrandes einwärts abgewinkelt ist und-in einen entsprechenden
Einsteckschlitz im Spreizdornsegment eingreift. Dieser Einsteckschlitz muß natürlich
entgegen der Zugrichtung geneigt verlaufen, um eine entsprechende Kraftübertragung
sicherzustellen.
[0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen
Fig.1 eine Spreizdornwelle mit einer erfindungsgemäßen Federstahlhülse mit den auseinandergespreizten
Segmenten im Querschnitt,
Fig.2 eine der Fig.1 entsprechende Darstellung der Spreizdornwelle, jedoch mit zusammengezogenen
Segmenten,
Fig.3 eine Befestigungsmöglichkeit der Federstahlhülse auf einem Spreizdornsegment
und
Fig.4 eine abweichende Federstahlhülsenbefestigung.
[0009] Der Spreizdorn eines sonst nicht näher dargestellten Haspels besteht in üblicher
Weise aus einer antreibbaren und axial verschiebbaren Spreizdornwelle 1, axial festgehaltenen,
radial aber verstellbaren Spreizdornsegmenten 2 und einem Keilgetriebe 3, über das
die Spreizdornsegmente 2 beim axialen Verschieben der Spreizdornwelle 1 in radialer
Richtung verstellt werden können. Das aufzuwickelnde Blechband wird nun nicht in hergebrachter
Weise auf die auseinandergespreizten Segmente 2 aufgewickelt, sondern auf eine die
Spreizdornsegmente 2 federnd umschließende, geschlitzte Federstahlhülse 4, die im
Bereich eines Schlitzrandes 5 mitnahmefest mit den entsprechenden Segmenten 2 verbunden
ist. Zu diesem Zweck wird die Federstahlhülse 4 im Bereich dieses Schlitzrandes 5
nach den Fig.1 bis 3 mit Schrauben 6 am Segment 2 befestigt. Nach Fig.4 ist im Segment
2 jedoch ein Einsteckschlitz 7 vorgesehen, in den das abgewinkelte Ende des Schlitzrandes
5 eingreift. Bei einer solchen Hülsenbefestigung braucht lediglich das abgewinkelte
Ende der Federstahlhülse 4 in den Einsteckschlitz 7 eingehakt zu werden, um die gewünschte
Befestigung zu erhalten.
[0010] Wie insbesondere den Fig.1 und 2 entnommen werden kann, ist die Umfangslänge der
Federstahlhülse 4 so bemessen, daß sie gerade dem Umfang des Spreizdornes bei seiner
größten Spreizweite entspricht, so daß die beiden Schlitzränder 5 und 8 der Federstahlhülse
4 unmittelbar nebeneinander flächig am Spreizdornsegment 2 anliegen. Die Federstahlhülse
4 bildet somit eine stufenlose, allen Anforderungen genügende, glatte Wickelfläche.
Wird der Spreizdorndurchmesser durch ein Einrücken der Segmente 2 gegen die Spreizdornwelle
1 verkleinert, so folgt die Federstahlhülse 4 den Segmenten 2 zufolge ihrer Federspannung,
wobei sich der freie, nicht befestigte Schlitzrand 8 über den am Segment-befestigten
Schlitzrand 5 schiebt, wie dies die Fig.2 und 4 zeigen. Um das Übereinandergleiten
der Schlitzränder 5 und 8 zu erleichtern und um zu verhindern, daß der Schlitzrand
8 am Schlitzrand 5 hängenbleibt, wird zumindest einer der Schlitzränder 5 bzw. 8 mit
einer schrägen Anlauffläche 9 versehen.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Federstahlhülse wird demnach eine allen Anforderungen genügende
Wickelfläche sichergestellt, die ein bandschonendes Aufwickeln gewährleistet. Dabei
werden nicht nur die sonst üblichen Füllstücke zwischen den auseinandergespreizten
Segmenten vermieden, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, die Einsatzzeit des
Haspels wesentlich zu erhöhen. Wegen der alleine dem Verschleiß unterliegenden Federstahlhülse
braucht der Spreizdorn keiner besonderen Oberflächenbearbeitung unterworfen zu werden,
so daß auch das aufwendige Nacharbeiten des Spreizdornes entfallen kann. Entspricht
die durch die Federstahlhülse 4 gebildete Wickelfläche nicht mehr den gestellten Anforderungen,
so braucht nur die Hülse gegen eine neue ersetzt zu werden, was wegen der nur einseitigen
Befestigung der Federstahlhülse 4 rasch und mit geringem Aufwand durchgeführt werden
kann.
1. Haspel, insbesondere für Blechbänder, mit einem Spreizdorn, dessen Segmente von
einer Spreizdornwelle über ein Keilgetriebe radial verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizdornsegmente (2).von einer geschlitzten Federstahlhülse (4) federnd
umschlossen sind, die lediglich im Bereich eines Schlitzrandes (5) verschiebefest
mit einem Spreizdornsegment (2) verbunden ist und deren Umfangslänge dem Umfang des
Spreizdorns bei größter Spreizweite entspricht.
2. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schlitzrand (5
bzw. 8) eine das Übereinanderschieben der beiden Hülsenränder (5,8) erleichternde
Anlauffläche (9) besitzt.
3. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstahlhülse (4) im
Bereich eines Schlitzrandes (5) einwärts abgewinkelt ist und in einen entsprechenden
Einsteckschlitz (7) im Spreizdornsegment (2) eingreift.