(19)
(11) EP 0 000 116 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1979  Patentblatt  1979/01

(21) Anmeldenummer: 78100021.1

(22) Anmeldetag:  01.06.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2B65H 75/24, B21C 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB SE

(30) Priorität: 01.07.1977 AT 4684/77

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft
A-4010 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Gruber, Ludwig
    A-4020 Linz (AT)
  • Altendorfer, Heinz
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Pöhlau, Claus, Dipl.-Phys. et al
Patentanwälte Louis, Pöhlau, Lohrentz& Segeth, Postfach 30 55
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haspel, insbesondere für Blechbänder


    (57) Bei einem Haspel, insbesondere für Blechbänder, besteht der Spreizdorn im wesentlichen aus Spreizdornsegmenten (2), die von einer Spriezdornwelle (1) über ein Keilgetriebe (3) radial verstellbar sind.
    Um eine spaltfreie Oberfläche des Spreizdornes in gespreiztem Zustand zu erhalten, werden die Spreizdornsegmente (2) von einer geschlitzten Federstahlhülse (4) federnd umschlossen, wobei die Federstahlhülse (4) im Bereich eines Schlitzrandes (5) verschiebefest mit einem Spreizdornsegment (2) verbunden ist. Die Umfangslänge der 'Federstahlhülse (4) entspricht dabei dem Umfang des Spreizdorns bei größter Spreizweite.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haspel, insbesondere für Blechbänder, mit einem Spreizdorn, dessen Segmente von einer Spreizdornwelle über ein Keilgetriebe radial verstellbar sind.

    [0002] Um die Oberfläche von Blechbändern beim Aufwickeln auf einen Haspeldorn nicht zu verletzen, muß einerseits die Spreizdornwelle mit den radial verstellbaren Segmenten entsprechend bearbeitet sein und anderseits dafür gesorgt werden, daß die Zwischenräume zwischen den auseinandergespreizten Segmenten der Spreizdornwelle überbrückt werden, damit sich die sonst vorhandenen Kanten nicht in das aufzuwickelnde Band eindrücken können. Jede Unebenheit und jeder Spalt der Spreizdornoberfläche wird nämlich auf Grund des Bandzuges beim Aufwickelvorgang auf das Band übertragen, wodurch Dellen und Kerben auftreten. Diese Kerben- und Rillenerscheinungen treten aber nicht nur bei den ersten Bandwindungen auf, sondern können sich bei entsprechendem Zug bei dünnen Bändern auf bis zu 200 Wickellagen übertragen. Aus diesem Grunde müssen die Spreizdorne von Haspeln nach bestimmten Einsatzzeiten.zusammen mit den Uberbrückungsstücken nachgearbeitet werden, was umständlich und zeitraubend ist.

    [0003] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Haspel zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln eine glatte Wickelfläche ohne Zuhilfenahme von Füllstücken gewährleistet werden kann. Außerdem soll das aufwendige Nacharbeiten des Spreizdornes entfallen können.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Spreizdornsegmente von einer geschlitzten Federstahlhülse federnd umschlossen sind, die lediglich im Bereich eines Schlitzrandes verschiebefest mit einem Spreizdornsegment verbunden ist und deren Umfangslänge dem Umfang des Spreizdorns bei größter Spreizweite entspricht. Durch das Vorsehen einer die Spreizdornsegmente federnd umschliessenden Federstahlhülse kann nicht nur auf Füllstücke zwischen den Segmenten verzichtet werden, sondern auch eine besondere Bearbeitung der Segmentoberflächen entfallen, weil ja die Federstahlhülse die Zwischenräume zwischen den Segmenten überbrückt und die gesamte Wickelfläche bildet. Auf Grund des Hülsenwerkstoffes paßt sich dabei die Federstahlhülse automatisch an den jeweiligen Durchmesser des Spreizdornes an, wobei bei der größten Spreizdornweite die Schlitzränder der Federstahlhülse wegen der gewählten Umfangslänge der Hülse nebeneinander zu liegen kommen, so daß zum Aufwickeln des Bandes eine stufenlose Wickelfläche durch die Federstahlhülse gewährleistet wird, die in einem solchen Fall durch-. gehend satt an den Segmenten anliegt. Wird der Durchmesser des Spreizdorns zum Abnehmen des aufgewickelten Blechbundes verkleinert, so folgt die Federstahlhülse den radial einwärts verstellten Segmenten auf Grund ihrer Federspannung, wobei sich jedoch die Schlitzränder übereinanderschieben.

    [0005] Um dieses Übereinanderschieben zu unterstützen, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß zumindest ein Schlitzrand eine das Übereinanderschieben der beiden. Hülsenränder erleichternde Anlauffläche besitzt. Diese An- . lauffläche kann beispielsweise durch eine entsprechende Abschrägung der Stirnfläche des Schlitzrandes gebildet werden.

    [0006] 1 Es ist zwar bereits ein Spreizdorn bekannt (US-PS 1 929*673), bei dem der Mantel durch eine geschlitzte Blechhülse gebildet wird, doch kann dieser bekannte Spreizdorn die Erfindung keineswegs nahelegen,weil das Aufweiten des Spreizdorns durch ein Auseinanderspreizen der den Schlitz bildenden Ränder der Blechhülse erfolgt, so daß zum Aufwickeln stets ein Spalt zwischen den Rändern vorhanden ist, der gerade durch die Erfindung vermieden werden soll. Außerdem handelt es sich bei dem bekannten Spreizdorn um eine völlig andere Konstruktion ohne radial verschiebbare Spreizdornsegmente. Das vorhandene Keilgetriebe wirkt nämlich lediglich in tangentialer-Richtung auf die Schlitzränder der Blechhülse, die den eigentlichen Spreizdorn und nicht eine gesonderte Umhüllung zur Abdeckung des vorhandenen Spaltes bildet.

    [0007] Damit die Federstahlhülse von der Spreizdornwelle mitgenommen wird, ohne die federnde Nachgiebigkeit der Hülse zu beeinträchtigen, darf die Federstahlhülse lediglich im Bereich eines Schlitzrandes mit einem Spreizdornsegment verbunden werden. Dies kann beispielsweise mit Hilfe von Schrauben geschehen. Besonders einfache Verhältnisse ergeben sich jedoch, wenn die Federstahlhülse in weiterer Ausbildung der Erfindung im Bereich eines Schlitzrandes einwärts abgewinkelt ist und-in einen entsprechenden Einsteckschlitz im Spreizdornsegment eingreift. Dieser Einsteckschlitz muß natürlich entgegen der Zugrichtung geneigt verlaufen, um eine entsprechende Kraftübertragung sicherzustellen.

    [0008] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen

    Fig.1 eine Spreizdornwelle mit einer erfindungsgemäßen Federstahlhülse mit den auseinandergespreizten Segmenten im Querschnitt,

    Fig.2 eine der Fig.1 entsprechende Darstellung der Spreizdornwelle, jedoch mit zusammengezogenen Segmenten,

    Fig.3 eine Befestigungsmöglichkeit der Federstahlhülse auf einem Spreizdornsegment und

    Fig.4 eine abweichende Federstahlhülsenbefestigung.



    [0009] Der Spreizdorn eines sonst nicht näher dargestellten Haspels besteht in üblicher Weise aus einer antreibbaren und axial verschiebbaren Spreizdornwelle 1, axial festgehaltenen, radial aber verstellbaren Spreizdornsegmenten 2 und einem Keilgetriebe 3, über das die Spreizdornsegmente 2 beim axialen Verschieben der Spreizdornwelle 1 in radialer Richtung verstellt werden können. Das aufzuwickelnde Blechband wird nun nicht in hergebrachter Weise auf die auseinandergespreizten Segmente 2 aufgewickelt, sondern auf eine die Spreizdornsegmente 2 federnd umschließende, geschlitzte Federstahlhülse 4, die im Bereich eines Schlitzrandes 5 mitnahmefest mit den entsprechenden Segmenten 2 verbunden ist. Zu diesem Zweck wird die Federstahlhülse 4 im Bereich dieses Schlitzrandes 5 nach den Fig.1 bis 3 mit Schrauben 6 am Segment 2 befestigt. Nach Fig.4 ist im Segment 2 jedoch ein Einsteckschlitz 7 vorgesehen, in den das abgewinkelte Ende des Schlitzrandes 5 eingreift. Bei einer solchen Hülsenbefestigung braucht lediglich das abgewinkelte Ende der Federstahlhülse 4 in den Einsteckschlitz 7 eingehakt zu werden, um die gewünschte Befestigung zu erhalten.

    [0010] Wie insbesondere den Fig.1 und 2 entnommen werden kann, ist die Umfangslänge der Federstahlhülse 4 so bemessen, daß sie gerade dem Umfang des Spreizdornes bei seiner größten Spreizweite entspricht, so daß die beiden Schlitzränder 5 und 8 der Federstahlhülse 4 unmittelbar nebeneinander flächig am Spreizdornsegment 2 anliegen. Die Federstahlhülse 4 bildet somit eine stufenlose, allen Anforderungen genügende, glatte Wickelfläche. Wird der Spreizdorndurchmesser durch ein Einrücken der Segmente 2 gegen die Spreizdornwelle 1 verkleinert, so folgt die Federstahlhülse 4 den Segmenten 2 zufolge ihrer Federspannung, wobei sich der freie, nicht befestigte Schlitzrand 8 über den am Segment-befestigten Schlitzrand 5 schiebt, wie dies die Fig.2 und 4 zeigen. Um das Übereinandergleiten der Schlitzränder 5 und 8 zu erleichtern und um zu verhindern, daß der Schlitzrand 8 am Schlitzrand 5 hängenbleibt, wird zumindest einer der Schlitzränder 5 bzw. 8 mit einer schrägen Anlauffläche 9 versehen.

    [0011] Mit der erfindungsgemäßen Federstahlhülse wird demnach eine allen Anforderungen genügende Wickelfläche sichergestellt, die ein bandschonendes Aufwickeln gewährleistet. Dabei werden nicht nur die sonst üblichen Füllstücke zwischen den auseinandergespreizten Segmenten vermieden, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, die Einsatzzeit des Haspels wesentlich zu erhöhen. Wegen der alleine dem Verschleiß unterliegenden Federstahlhülse braucht der Spreizdorn keiner besonderen Oberflächenbearbeitung unterworfen zu werden, so daß auch das aufwendige Nacharbeiten des Spreizdornes entfallen kann. Entspricht die durch die Federstahlhülse 4 gebildete Wickelfläche nicht mehr den gestellten Anforderungen, so braucht nur die Hülse gegen eine neue ersetzt zu werden, was wegen der nur einseitigen Befestigung der Federstahlhülse 4 rasch und mit geringem Aufwand durchgeführt werden kann.


    Ansprüche

    1. Haspel, insbesondere für Blechbänder, mit einem Spreizdorn, dessen Segmente von einer Spreizdornwelle über ein Keilgetriebe radial verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizdornsegmente (2).von einer geschlitzten Federstahlhülse (4) federnd umschlossen sind, die lediglich im Bereich eines Schlitzrandes (5) verschiebefest mit einem Spreizdornsegment (2) verbunden ist und deren Umfangslänge dem Umfang des Spreizdorns bei größter Spreizweite entspricht.
     
    2. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Schlitzrand (5 bzw. 8) eine das Übereinanderschieben der beiden Hülsenränder (5,8) erleichternde Anlauffläche (9) besitzt.
     
    3. Haspel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstahlhülse (4) im Bereich eines Schlitzrandes (5) einwärts abgewinkelt ist und in einen entsprechenden Einsteckschlitz (7) im Spreizdornsegment (2) eingreift.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht