(19)
(11) EP 0 000 118 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.1979  Patentblatt  1979/01

(21) Anmeldenummer: 78100049.2

(22) Anmeldetag:  01.06.1978
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)2E04B 1/60, E04B 1/82, E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB LU NL SE

(30) Priorität: 04.07.1977 DE 2730186

(71) Anmelder: M. Faist KG
D-8908 Krumbach-Schwaben (DE)

(72) Erfinder:
  • Mühldorfer, Helmuth
    D-8000 München 90 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing. 
Müller, Schupfner & Gauger Postfach 10 11 61
80085 München
80085 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindungselement zum schall- und/oder wärmeisolierenden Befestigen von Vorsatztafeln Platten oder dergleichen an Wänden, Decken oder anderen Gebäudeteilen


    (57) Ein als Träger für Abdeckplatten, Vorsatzschalenputzträger od. dgl. dienendes Bauelement zur Anwendung bei schallund/oder wärmeisolierenden Wand-, Decken- oder Bodenteilen besteht aus zwei federnd miteinander verbindbaren Profilen (1, 1'), deren freie Enden sich mit Spiel überlappen und die mit Verbindungsorganen (5) verbunden sind, die in Öffnungen (2, 2') in den freien Profilenden elastisch gelagert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement für die Herstellung einer schall- und/oder wärmedämmenden Vorsatzschale für Wände, Decken oder Böden, das mit diesen verbindbar ist und das insbesondere unmittelbar als Träger für die Abdeckplatten oder den Putzträger der Vorsatzschale dient.

    [0002] Bekannt ist ein Bauelement, das aus einem Streifen aus Faserdämmstoff, der in sich stark verfilzt (vernadelt) ist und aus einer auf dem Dämmstoffstreifen sich über dessen ganze Länge erstreckende Leiste, z.B. aus Holz, besteht, deren Breite gegenüber der Breite des Streifens aus Faserdämmstoff schmaler ist und die auf dem Faserdämmstoffstreifen aufgeklebt und außerdem mit diesem verklammert ist. Zwischen diesen im Abstand voneinander mit der Wand oder der Decke z.B. mittels Kleber verbundenen, als "Schwinghölzer" bezeichneten Elementen wird eine Faserdämmschicht angeordnet und anschließend wird auf die "Schwinghölzer" die Verkleidung z.B. in Form von Platten aufgebracht. Diese "Schwinghölzer" können auch als Auflager für Putzträger, z.B. aus Streckmetall dienen. Der Aufwand für solche Schwinghölzer ist materialmäßig groß. Außerdem erfordert ihre Herstellung und ihre Anordnung einen großen Zeitaufwand, so daß die Verwendung solcher Schwinghölzer für schall- und/oder wärmedämmende Vorsatzschalen kostspielig ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement der angegebenen Art zu schaffen, das demgegenüber hinsichtlich des erforderlichen Materials weniger aufwendig ist und das auch von Nichtfachleuten ohne Schwierigkeit und ohne großen Zeitaufwand bei der Herstellung von Vorsatzschalen zur Verbesserung des Wärme- und/oder Schallschutzes verwendbar ist.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, daß das Bauelement aus zwei federnd miteinander verbindbaren Profilen aus z.B.'Blech besteht, deren - im Querschnitt gesehen - freie Enden sich in Funktionsstellung mit Spiel überlappen, und daß zur Verbindung der beiden Profile ein Stift'oder dergl. Verbindungsorgan dient, das durch in den freien Enden der Profile angeordnete Öffnungen geführt und darin elastisch gelagert ist.

    [0005] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist es vorteilhaft, für die elastische Lagerung der Verbindungsorgane in den Öffnungen Tüllen aus elastischem Material anzuordnen.

    [0006] Die Profile können auch aus organischem Material, z.B. aus Holz, oder auch aus Kunststoff bestehen, doch wird im Hinblick auf den Brandschutz Profilen aus anorganischem Material der Vorzug gegeben..

    [0007] Gegenüber den bekannten "Schwinghölzern" zeichnet sich das vorgeschlagene Bauelement u.a. auch dadurch aus, daß nunmehr statt der streifenweisen Anordnung von Faserfilz zwischen den Schwingholzreihen die gesamte Verkleidungsfläche mit Faserfilz abgedeckt werden kann und durch diesen hindurch das wandseitig zu liegen kommende Teil des Bauelements nach der Erfindung an der Wand befestigt wird, wodurch sich insgesamt eine wesentliche Einsparung an Zeit gegenüber der bisherigen Arbeitsweise mit "Schwinghölzern" ergibt.

    [0008] Eine Prüfung der Tragfähigkeit oder Klebeeignung des Untergrunds, wie diese bei den."Schwinghölzern" unerläßlich ist, kann entfallen; es ist nur wichtig, daß sich der z.B. für die Befestigungsschraube vorgesehene Dübel im Untergrund fest verkrallt. Bei geeigneter Materialwahl für die Profile und die Stifte gemäß der Erfindung muß auf Feuchtigkeit im Untergrund oder Verrottung des Elements nicht geachtet werden.

    [0009] Nachstehend wird eine mögliche Ausbildung eines Bauelements nach der Erfindung anhand der Zeichnung und von Ausführungsbeispielen erläutert, die für eine Vorsatzschale z.B. für eine Wand dienen. Die Zeichnung zeigt:

    In Fig. 1 und 2 im Querschnitt je ein Bauelement.



    [0010] In Fig. 3 im Querschnitt einen Ausschnitt einer Vorsatzschale unter Verwendung des Bauelements nach der Erfindung.

    [0011] Das Bauelement gemäß Fig. 1 weist U-förmige Profile 1, 1' auf. Die freien Enden der Profile 1, 1' überlappen sich im Einbauzustand und weisen Öffnungen 2, 2' auf, in denen Tüllen 3 angeordnet sind, so daß der die Öffnungen 2, 2' der Profile 1, 1' durchsetzende Stift 5 elastisch gelagert ist. Dadurch ist bei der Erfindung der beim Stand der Technik das Federsystem bildende Dämmstoff des "Schwingholzes" durch aus der.Art der vorgeschlagenen Verbindung der beiden Profile sich ergebende-praktisch punktförmige Verbindungen ersetzt; diese haben sowohl als Kälte- wie als Schallbrücken nur minimale Wirkung. Im Steg der Profile 1, 1' sind Löcher 4, 4t vorgesehen zum Anschrauben des Profils 1 oder 1' an die Wand bzw. einer über die Höhe oder Breite der Vorsatzschale reichenden Leiste 6 oder Profilschiene, die vorteilhaft aus nicht brennbarem Material besteht. Dadurch bleibt bei Bränden die Standfestigkeit der Vorsatzschale weitgehend erhalten. Die Leiste 6 oder die in Verbindung damit vorstehend genannte Profilschiene kann entfallen, wenn sich das wandseitige Profil 1 und/oder das raumseitige Profil 1' über die Höhe oder Breite der Vorsatzschele erstreckt.

    [0012] Gemäß Fig. 2 besteht das Bauelement aus zwei U-förmigen Profilen mit unterschiedlicher Stegbreite.


    Ansprüche

    1. Bauelement für die Herstellung einer schall- und/oder wärmedämmenden Vorsatzschale für Wände, Decken oder Böden, das mit diesen verbindbar ist und das mittelbar oder unmittelbar als Träger für die Abdeckplatten oder die Putzträger der Vorsatzschale dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement aus zwei federnd miteinander verbindbaren Profilen (1; 1') besteht, deren - im Querschnitt gesehen - freie Enden sich in Funktionsstellung mit Spiel überlappen, und daß zur Verbindung der beiden Profile (1; 1') ein Stift (5) oder dergl. Verbindungsorgan dient, das durch in den freien Enden der Profile (1; 1') angeordnete Öffnungen (2; 2') geführt und darin elastisch gelagert ist.
     
    2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur elastischen Lagerung des Stiftes (5) in den Öffnungen (2; 2') Tüllen (3) aus elastischem Material angeordnet sind.
     
    3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das wand-, decken- oder bodenseitige Profil (1) und/oder das raumseitige Profil (1') über die Höhe oder Breite der Vorsatzschale erstreckt.
     
    4. Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Profile (1; 1') aus organischem Material, z.B. Holz, bestehen.
     
    5. Bauelement nach einem.der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Profile (1; 1') aus Metall bestehen.
     
    6. Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Profile (1; 1') aus Kunststoff bestehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht